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Inspiration für Jäger „Den typischen Jäger gibt es nicht“, meint man in <strong>der</strong> Redaktion <strong>der</strong> Jagdzeitschrift Jagen Weltweit. Wer sich durch Europas Jagdmagazine blättert, erhält dennoch eine Vorstellung davon, was einen Jäger interessiert. Das Spektrum ist breit; es geht um europäische Jagdreviere ebenso wie um exotische Reiseziele, um das Jagen mit o<strong>der</strong> ohne Jagdhund <strong>–</strong> und gar um die Jagd mit Pfeil und Bogen von Henrik Emilson foto Magnus Nyman, Sjöberg Classic, Göran Ekström recherche Luise Steinberger, Erico Oller Westerberg GEJAGT WIRD, seit es die Menschheit gibt. Und auch Jagddokumentationen haben eine lange Tradition <strong>–</strong> das bezeugen 15 000 bis 18 000 Jahre alte Höhlenmalereien. Archäologen glauben, dass sie eine Art magische Beschwörung für eine geglückte Jagd darstellen. Im Grunde hat sich also nichts geän<strong>der</strong>t. Denn die Jagdmagazine von heute beinhalten im Prinzip das Gleiche. Jäger legen Zeugnis von dem unbeschreiblichen Gefühl ab, das sie während einer Jagd ereilt. Zugleich liefern die Zeitschriften Hintergrundwissen und Tipps, die die Zahl <strong>der</strong> erlegten Schneehühner, Wildschweine, Hirsche, Elche, Rentiere, Hasen, Büffel o<strong>der</strong> Löwen steigern helfen. Jagen in Mitteleuropa Laut Statistik des Interessenverbandes Face, <strong>der</strong> die Jäger im EURaum vertritt, gibt es in Europa sieben Millionen Jäger. 350 000 leben in Deutschland, und etwa 65 000 von ihnen lesen jede zweite Woche die mit einer 114jährigen Geschichte älteste Jagdzeitschrift des Landes, Wild und Hund. „Die Arbeit mit einem guten Jagdhund ist die Krone <strong>der</strong> Jagd. Es gibt ein Sprichwort, das dies wi<strong>der</strong>spiegelt: ,Die Jagd ohne Hund ist Schund‘“, sagt Wild und Hund- Chefredakteur Dr. KarlHeinz Betz, <strong>der</strong> selbst „seit 36 Jahren Teckel zur Jagd führt“. Neben Artikeln über die Arbeit mit dem Hund liegt <strong>der</strong> Fokus in Wild und Hund auf allgemeinen Jagdthemen wie etwa Jagdpolitik und praxis. „In unserem Redaktionsteam finden sich wohl die besten Jagdredakteure Deutschlands. Sie wissen, wie man auch komplexe wissenschaftliche Themen, zum Beispiel aus <strong>der</strong> Wildbiologie, für den ,Normaljäger‘ verständlich darstellt“, so Dr. Betz. „Darüber hinaus pflegen wir auch die Jagdkultur in Bezug auf Jagdbelletristik, Jägersprache und Jagdmalerei, weil wir sie für ein wesentliches Element unserer Kultur halten.“ Alle zwei Wochen genügend Material zu finden, mag dem Außenstehenden schwierig erscheinen; für die Redaktion ist das kein Problem. Jeweils zum Jahresende werden sämtliche Redakteure und freie Mitarbeiter zu einer Titelthemenkonferenz eingeladen. „Auf dieser Konferenz gibt es ein Brainstorming, und wir planen weitgehend die Hauptthemen für jedes Heft. Um diese Themen herum werden an<strong>der</strong>e komponiert, sodass eine möglichst große Abwechslung innerhalb einer Ausgabe entsteht“, sagt Dr. Betz. In Deutschland habe das Jagdinteresse in den letzten Jahren zugenommen. „Allerdings fällt auf, dass unter denen, die einen Jagdschein machen, immer mehr ältere Menschen sind.“ Nadja Åstot erlegte den ersten Bären <strong>der</strong> schwedischen Jadgsaison 2008 sca papergram no › 3 2008 S