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Risiko: Gefahren für die Marke werden unterschätzt - Schiller Brand ...

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<strong>Risiko</strong>: <strong>Gefahren</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Marke</strong> <strong>werden</strong> <strong>unterschätzt</strong><br />

29.07.2005 - Unternehmen richten ihr <strong>Risiko</strong>management auf <strong>die</strong> Vermögenswerte<br />

aus, <strong>die</strong> in der Bilanz stehen. Sie schützen und versichern ihre Gebäude, Maschinen<br />

und Finanzanlagen. Aber ihre intangiblen Werte wie <strong>die</strong> <strong>Marke</strong>n vernachlässigen sie<br />

sträflich. Weil <strong>die</strong> passenden Instrumente fehlen?<br />

Die Telekom kennt kein Pardon, wenn es um ihre <strong>Marke</strong> geht. Wer mit dem<br />

"T", mit der Farbe Magenta oder mit dem Klingelton <strong>für</strong> sein Unternehmen<br />

wirbt, muss mit dem Gegenangriff der Telekom rechnen.<br />

Auch <strong>die</strong> Automobilhersteller bringen ihre Vertragshändler auf Linie. Wer<br />

nicht dem edlen <strong>Marke</strong>nimage entspricht und entsprechend große und<br />

luxuriöse Verkaufsräume bieten kann, ist schnell aus dem Rennen. Viele<br />

Autohändler haben das leidvoll erfahren.<br />

Aus Sicht der großen Unternehmen ist <strong>die</strong>ses manchmal rabiate Vorgehen<br />

eine logische Konsequenz der <strong>Marke</strong>npflege. Denn Sie müssen im internationalen<br />

Wettbewerb ihre <strong>Marke</strong> schützen - sie ist oft das Wertvollste, das<br />

sie haben.<br />

<strong>Marke</strong>n haben immer einen Wert<br />

In den nächsten Tagen (August 2005) wird <strong>die</strong> Zeitschrift BusinessWeek<br />

[http://www.businessweek.com] wieder ihre alljährliche Übersicht der <strong>Marke</strong>nwerte<br />

veröffentlichen. Das Ranking der wertvollsten <strong>Marke</strong>n wird vom größten<br />

<strong>Marke</strong>n-Spezialisten Interbrand [http://www.interbrand.com] ermittelt. Die neuesten<br />

Daten zeigen:<br />

• <strong>die</strong> größten Wertzuwächse verzeichnen eBay, HSBC,<br />

Samsung, Apple und UBS;<br />

• zu den Verlieren zählen: Sony, Morgan Stanley,<br />

Volkswagen, Levi's and Hewlett-Packard.<br />

Wie <strong>die</strong> Experten von Interbrand schreiben, gehört <strong>die</strong> differenzierte Nutzung<br />

der Me<strong>die</strong>n <strong>für</strong> Kommunikation und Werbung zur größten Herausforderung<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Marke</strong>npfleger; wer das Instrumentarium nicht beherrscht, dem drohen<br />

ernste <strong>Gefahren</strong>:


"According to BusinessWeek, one of the greatest challenges facing brands in the future is how to<br />

target consumers who are better able to manage their own media needs. For example, people can<br />

consciously choose to either display or hide online advertising. More than ever, it is essential that<br />

brands use a variety of different media and specific campaigns simultaneously to effectively reach<br />

potential customers."<br />

[Quelle: http://www.interbrand.de/...<br />

[http://www.interbrand.de/e/press/press_e.asp?anc=bestglobalbrands05] ]<br />

Letztlich ist es aber eine Vielzahl von Faktoren, <strong>die</strong> den Wert einer <strong>Marke</strong><br />

ausmachen. Doch genauso vielfältig sind <strong>die</strong> <strong>Gefahren</strong>, <strong>die</strong> einer <strong>Marke</strong><br />

drohen - und damit auch dem Wert des Unternehmens, das dahinter steht.<br />

Allein der Wert der <strong>Marke</strong> "Mercedes" ist in einem Jahr um fast 5 Milliarden<br />

Euro zurückgegangen.<br />

<strong>Risiko</strong>management <strong>für</strong> <strong>Marke</strong>n tut Not<br />

"Während in den letzten Jahren Unsummen in den Aufbau von <strong>Risiko</strong>management-Abteilungen,<br />

Versicherungen, <strong>Brand</strong>schutz, IT-Security et cetera investiert wurden, klafft beim Thema <strong>Marke</strong> nach<br />

wie vor eine eklatante Sicherheitslücke."<br />

Das schreiben Wolfgang <strong>Schiller</strong>, Roland Erben und Norbert Hebeis in ihrem<br />

Buch "<strong>Risiko</strong>management <strong>für</strong> <strong>Marke</strong>n" [http://business-wissen.de/de/buecher/ rezensionen/<br />

rezension671.html]. Im Preiskampf der gleichartigen Produkte bieten gerade<br />

<strong>Marke</strong>n <strong>für</strong> <strong>die</strong> Unternehmen und <strong>für</strong> <strong>die</strong> Konsumenten einen wichtigen Bezug.<br />

Sie schaffen auf der einen Seite Sicherheit und Vertrauen, auf der anderen<br />

Seite stehen Unternehmen mit einer starken <strong>Marke</strong> im Wettbewerb<br />

meistens besser da.<br />

Doch eine <strong>Marke</strong>n-Strategie birgt auch Risiken. Denn sie basiert auf dem<br />

Kundenvertrauen, und das ist schnell verspielt. Die Management-Skandale<br />

bei Volkswagen und Infineon machen das deutlich.<br />

Beispiel: Das <strong>Marke</strong>n-Image von Volkswagen leidet unter Skandalen<br />

Laut einer aktuellen Umfrage ist nach Einschätzung vieler Autokäufer das<br />

Image der <strong>Marke</strong> VW beschädigt. Das Nürnberger Marktforschungsinstitut<br />

PULS befragte 1000 Menschen, <strong>die</strong> einen Autokauf planen. 71 Prozent sehen<br />

einen Imageschaden bei VW. 15 Prozent der Befragten erklärten ganz<br />

generell, nach solchen Skandalen käme <strong>für</strong> sie der Kauf der betroffenen<br />

<strong>Marke</strong> nicht in Frage. 14 weitere Prozent würden einen Kauf vorerst<br />

zurückstellen.<br />

"Wir spüren inzwischen <strong>die</strong> Auswirkungen. Das Thema ist drin in den<br />

Kundenköpfen", sagte Michael Lamlé, Geschäftsführer des VW-<br />

Händlerverbands, der dpa.


[Quelle: Creditreform, 17.7.2005; http://www.creditreform.de/...<br />

[http://www.creditreform.de/dpa.php?art=dtl&newsid=118110]]<br />

Um ein systematisches <strong>Risiko</strong>management <strong>für</strong> <strong>Marke</strong>n im Unternehmen zu<br />

installieren und zu betreiben, hilft das so genannte <strong>Brand</strong> Radar ® der<br />

<strong>Schiller</strong> ® <strong>Brand</strong> Company [http://www.schiller.de]. Es basiert auf zwei<br />

Prozessschritten:<br />

1. der Identifikation von <strong>Marke</strong>nrisiken in einzelnen <strong>Gefahren</strong>feldern;<br />

2. Bewertung der Risiken vor dem Hintergrund der <strong>Marke</strong>nidentität und der<br />

<strong>Marke</strong>nerfolgsmuster.<br />

Besonders wichtig dabei ist, <strong>die</strong> möglichen <strong>Gefahren</strong>felder zu erkennen und<br />

laufend zu analysieren. Dazu gehören:<br />

Produkt, Sortiment, Service - passt alles zusammen?<br />

Das Produkt macht den <strong>Marke</strong>nkern aus und muss in seinen Eigenschaften<br />

genau zur <strong>Marke</strong> passen. Wichtig ist nicht nur <strong>die</strong> hervorragende Qualität<br />

eines Produkts; auch <strong>die</strong> Servicekultur und das Auftreten der Mitarbeiter sind<br />

wichtige Erfolgsfaktoren. Besonders riskant ist <strong>die</strong> <strong>Marke</strong>nspreizung; <strong>die</strong><br />

Entwicklung von so genannten "<strong>Marke</strong>npfaden", also <strong>die</strong> Nutzung der <strong>Marke</strong><br />

<strong>für</strong> andere, meist vergleichbare Produkte, ist oft eine Gratwanderung.<br />

Porsche wagte den Schritt vom Sportwagen- zum Geländewagen-Hersteller.<br />

Nivea hat seine <strong>Marke</strong> von der einfachen Creme auf eine Vielzahl von Körperpflegeprodukten<br />

ausgeweitet. Aber nicht immer gelingt <strong>die</strong>se <strong>Marke</strong>nspreizung.<br />

Volkswagen schafft es bislang nicht, mit dem Phaeton in das Segment<br />

der Luxus-Autos einzusteigen.<br />

Preis - Vorsicht vor der Ramschware!<br />

Wenn <strong>die</strong> Konsum- und Investitionslust zu wünschen übrig lässt, gerät ein<br />

Unternehmen leicht in Versuchung, den Absatz mit Sonderpreisen, Sonderangeboten<br />

oder Schnäppchen anzukurbeln. Die Wirkungen auf <strong>die</strong> <strong>Marke</strong> sind<br />

fatal. Auch wenn der Kunde merkt, dass ein <strong>Marke</strong>nartikel im Handel als<br />

"no-Name" billig zu bekommen ist, schwindet das Vertrauen in <strong>die</strong> <strong>Marke</strong>.<br />

General Motors und Ford haben mit ihren Rabattschlachten in den letzten<br />

Jahren nicht nur gehörige Verluste einstecken müssen, auch das Vertrauen<br />

in <strong>die</strong> <strong>Marke</strong> hat gelitten.


Distribution - wie kommt <strong>die</strong> Ware an?<br />

Der Distributionskanal (Handel, Direktvertrieb) ist <strong>die</strong> entscheidende Schnittstelle<br />

zwischen <strong>Marke</strong>nanbieter und Kunde. Hier erlebt der Kunde <strong>die</strong> <strong>Marke</strong><br />

und ihre Vermittlung - durch <strong>die</strong> Lage des Verkaufsraums, <strong>die</strong> Präsentation<br />

im Verkaufsraum, durch das Auftreten des Verkaufsperso-nals, das Umfeld,<br />

<strong>die</strong> Wechselwirkung mit anderen Produkten etc.<br />

Als <strong>die</strong> Puma-Schuhe in den Kaufhäusern auf dem Wühltisch landeten, schien<br />

das Ende des Herzogenaurachers Sportartikelherstellers eingeläutet. Das<br />

<strong>Marke</strong>nimage war auf seinem Tiefpunkt angelangt. Mit dem Vorstands- und<br />

Strategiewechsel zu Beginn der neunziger Jahre wurde auch <strong>die</strong> Distribution<br />

radikal verändert. Inzwischen erhalten nur ausgewählte Händler <strong>die</strong> Life-<br />

Style-Produkte. Oder sie <strong>werden</strong> in eigenen Shops in 1A-Lagen der Metropolen<br />

präsentiert. Danach ging es mit Puma und seiner <strong>Marke</strong> rasant<br />

aufwärts.<br />

Auch <strong>die</strong> Automobilhersteller haben <strong>die</strong> Bedeutung des Verkaufsraums<br />

erkannt. Die Händler <strong>werden</strong> gezwungen, ihre Autohäuser entsprechend<br />

einzurichten, <strong>die</strong> Hersteller bauen große und repräsentative Abhol-Zentren<br />

am Produktionsstandort, Volkswagen hat <strong>für</strong> den Phaeton sogar <strong>die</strong> Produktion<br />

zum Show-Room und zur gläsernen Fabrik gemacht.<br />

Das funktioniert nur, wenn der Zugriff auf den Distributionskanal gewährleistet<br />

ist. Die <strong>Risiko</strong>analyse muss also den gesamten Kanal von der<br />

Produktion bis zum Kunden - dem Point of Relation - genau betrachten.<br />

Design und Werbung - wer macht das Erscheinungsbild?<br />

Viele Unternehmen überlassen Design und Werbung einer <strong>Marke</strong>n-Agentur.<br />

Damit legen sie ihr Schicksal in <strong>die</strong> Hände der Dienstleister. Ein <strong>Risiko</strong>. Denn<br />

<strong>die</strong> Kontrolle der <strong>Marke</strong>nführung geht so verloren. <strong>Risiko</strong>-Signale sind, wenn<br />

<strong>die</strong> Agentur immer wieder neue Werbekonzepte vorschlägt oder zu sehr<br />

aktuellen Trends folgt. So behandeln manche Agenturen ihre Kunden wie<br />

deren <strong>Marke</strong>n - lieblos.<br />

Doch auch das Unternehmen selbst kann seiner <strong>Marke</strong> Schaden zufügen,<br />

wenn es zu oft <strong>die</strong> Agentur wechselt. Ein bekanntes Beispiel da<strong>für</strong> ist Camel.<br />

Beispiel Camel hat sich vertrampelt<br />

Die jahrelang einheitliche Camel-Mann-Werbung war gut genug, solange der<br />

Absatz stimmte. Als der aber zurückging, suchten <strong>die</strong> Werbestrategen nervös


nach einer Imageanpassung. Inzwischen ist aus der Nervosität Panik geworden:<br />

Camel trampelt alle paar Jahre mit einer neuen Kampagne auf den<br />

Zigarettenmarkt.<br />

Werbung: Camel hat sich vertrampelt [http://business-wissen.de/de/aktuell/kat2/<br />

akt12962.html]<br />

Der Kunde - das unbekannte Wesen?<br />

Genauso klar wie das Profil der <strong>Marke</strong> sollte auch das Profil der Kunden sein,<br />

<strong>die</strong> man damit ansprechen will. Doch viele Unternehmen kennen ihre Kunden<br />

viel zu wenig.<br />

• Wie klar ist <strong>die</strong> Kundengruppe beschrieben?<br />

• Welche Kundensegmente spielen <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Marke</strong> eine besondere Rolle?<br />

• Wann wurde <strong>die</strong> letzte Kundenanalyse durchgeführt?<br />

• Was sind <strong>die</strong> entscheidenden Kundenbedürfnisse?<br />

• Welche Rolle <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Marke</strong>nführung spielen Lead User?<br />

• Welche Maßnahmen zur <strong>Marke</strong>npflege <strong>werden</strong> bei Stammkunden oder<br />

Neukunden durchgeführt?<br />

Wer bei solchen Fragen mit der Schulter zuckt, nimmt ein unkalkulierbares<br />

<strong>Risiko</strong> in Kauf. Denn Kundenbedürfnisse und <strong>Marke</strong>nerwartungen verändern<br />

sich. Der Einzelhändler SPAR muss das seit einigen Jahren leidvoll erleben.<br />

Zwischen Discountern wie Aldi, Lidl oder Plus und dem spezialisierten Feinkost-Händler<br />

findet SPAR seine Kunden nicht mehr. Diese wollen Einfachheit,<br />

Überschaubarkeit, kleine Preise - oder eben ein exklusives Produkt und Einkaufserlebnis.<br />

Auch <strong>die</strong> Autobauer Ford und General Motors müssen in ihrem Heimatmarkt<br />

Amerika mit anschauen, wie <strong>die</strong> potenten Kunden zu den japanischen<br />

Konkurrenten abwandern. Die loyalen, patriotischen Kunden gehören aber<br />

nicht zur einkommensstarken Käuferschichten - der Absatz geht zurück, das<br />

<strong>Marke</strong>nimage leidet. Wer kauft schon gerne bei Verlieren?<br />

Autoindustrie: General Motors und Ford kommen nicht in Fahrt<br />

[http://business-wissen.de/de/aktuell/kat3/akt20268.html]<br />

Der Angriff von außen<br />

Nicht immer sind es Fehlentscheidungen des Managements, <strong>die</strong> einer <strong>Marke</strong><br />

Schaden zufügen. Manchmal drohen auch <strong>Gefahren</strong> von außerhalb. Am<br />

bekanntesten ist <strong>die</strong> <strong>Marke</strong>npiraterie.


Allein in Deutschland beziffert der Aktionskreis gegen Produkt- und <strong>Marke</strong>npiraterie<br />

(APM) [http://www.markenpiraterie-apm.de] den Schaden auf 30 Milliarden<br />

Euro im Jahr; weltweit soll er bis zu 300 Milliarden Euro betragen. Der APM<br />

bearbeitete im Jahr 2004 rund 1000 Fälle, bei denen Produkte, Patente oder<br />

Designrechte geschädigt wurden. Das sind doppelt so viele wie im Vorjahr.<br />

Weitere <strong>Gefahren</strong> lauern bei<br />

• Rufausbeutung,<br />

• Rufschädigung,<br />

• Verwässerung oder<br />

• Verwechslung.<br />

Oft nutzen Trittbrettfahrer bekannte <strong>Marke</strong>nelemente, um von anderen zu<br />

profitieren. Der Fuchs steht nicht nur <strong>für</strong>s Bausparen ("Wüstenrot"), sondern<br />

auch <strong>für</strong> saubere Wäsche ("Spee"). Gegen solche Rufausbeutung oder Verwechslung<br />

können sich <strong>die</strong> weniger bekannten <strong>Marke</strong>n kaum mit rechtlichen<br />

Mitteln wehren. Die großen Unternehmen gehen gegen Missbrauch oft<br />

rigoros vor.<br />

Beispiel: Die Telekom kauft ein "T"<br />

Seit September 2003 gehört <strong>die</strong> Farbe Magenta der Telekom. Im Streit mit<br />

der Firma Team-Konzept versucht sie nun das große "T" an sich zu reißen.<br />

Was steckt dahinter und welchen Nutzen erhofft sich der Telekommunikations-Riese<br />

von <strong>die</strong>ser Strategie?<br />

Die Telekom kauft ein "T" [http://business-wissen.de/de/aktuell/kat2/akt8171.html]<br />

Wie kann man sich absichern?<br />

Gegen den äußeren Schaden helfen meist nur rechtliche Sicherungsmaßnahmen<br />

- wenn überhaupt. Denn es ist sehr aufwändig, <strong>die</strong> <strong>Marke</strong>nverletzungen<br />

zu finden und zu ahnden. Gerade bei internationalen Rechtsverletzungen<br />

ist <strong>die</strong> Verfolgung sehr schwer.<br />

Gleichwohl lohnt es sich, <strong>die</strong> <strong>Marke</strong> und alle damit verbundenen Gestaltungselemente<br />

durch Einträge bei Patent- und <strong>Marke</strong>nämtern abzusichern.<br />

Dabei sollte man auch <strong>die</strong> internationale Perspektive berücksichtigen, also<br />

im Zweifelsfall in allen wichtigen Märkten anmelden.<br />

"Die Erfahrung zeigt aber: Die größten Risiken <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Marke</strong>n lauern im eigenen Unternehmen." Das<br />

schreibt der Experte <strong>für</strong> <strong>Risiko</strong>management und <strong>Marke</strong>npflege Wolfgang <strong>Schiller</strong>, Inhaber der Agentur


<strong>für</strong> <strong>Marke</strong>nberatung <strong>Schiller</strong> ® <strong>Brand</strong> Company.<br />

Wichtig ist demnach, im eigenen Unternehmen ein <strong>Risiko</strong>management-System<br />

zu etablieren, das auch <strong>die</strong> <strong>Marke</strong> und ihren Wert <strong>für</strong> das Unternehmen ins<br />

Blickfeld nimmt. Das gilt nicht nur <strong>für</strong> <strong>die</strong> großen und teuren <strong>Marke</strong>n - auch<br />

kleine Unternehmen sollten sich um ihren Ruf kümmern.<br />

Checkliste<br />

<strong>Gefahren</strong>potenziale <strong>für</strong> <strong>Marke</strong>n<br />

• Qualität der Produkte ist nicht ausreichend<br />

• Qualität des Services ist nicht ausreichend oder passt nicht zum Produkt<br />

• Kontrolle über wichtige Leistungsbereiche ist nicht mehr vorhanden (z.B.<br />

wegen Outsourcing)<br />

• Produktentwicklung orientiert sich mehr am Wettbewerb als am Kunden<br />

• Vergabe von Lizenzen und Kontrollverlust<br />

• Sortiment ist zu komplex<br />

• Umsatz zählt mehr als der Gewinn<br />

• Unkontrollierte Preisaktionen<br />

• Positionierung in unterschiedlichen Preissegmenten<br />

• Außen<strong>die</strong>nst verhält sich nicht markenkonform<br />

• Vertriebskanäle passen nicht zur <strong>Marke</strong><br />

• Händler sind nicht spezifisch ausgewählt<br />

• Lieferengpässe treten auf<br />

• Verschiedene Gestaltungs- und Designvarianten sind im Einsatz<br />

• Design und Werbung sind vom Stil der Werbeagentur geprägt<br />

• Überfrachtetes Design<br />

• Werbung als alleinige Kommunikationsform<br />

• Unverständliche Werbeaussagen<br />

• Fehlende selektive Kundenpflege<br />

• Orientierung am Neukunden und nicht am Stammkunden<br />

• Veraltete soziodemografische Annahmen<br />

• Mangelnde Kenntnis des Stilprofils der <strong>Marke</strong>nkunden<br />

Weitere Kriterien finden Sie unter:<br />

http://www.schiller.de/<strong>Marke</strong>n.pdf<br />

[Quelle: <strong>Schiller</strong> ® <strong>Brand</strong> Company in der Zeitschrift Absatzwirtschaft,<br />

Sonderheft <strong>Marke</strong>n 2005]


Links<br />

http://www.interbrand.de/e/press/press_e.asp?anc=bestglobalbrands05<br />

http://www.lippincottmercer.com/publications/s96_managing.shtml<br />

http://www.lippincottmercer.com/publications/a_jurk01.shtml<br />

http://www.presseportal.de/text/story.htx?nr=229441&firmaid=17052<br />

Zur Vernichtung von <strong>Marke</strong>nwert beim Wechsel der <strong>Marke</strong>nnamen:<br />

http://www.faz.net/s/RubF3582DACC2554F13A6FF6377ED950267/Doc~E1F3F42445C094D6B856218E<br />

AE1839308~ATpl~Ecommon~Scontent.html<br />

Buchempfehlung<br />

<strong>Risiko</strong>management <strong>für</strong> <strong>Marke</strong>n. [http://businesswissen.de/de/buecher/rezensionen/rezension671.html]<br />

Von Wolfgang <strong>Schiller</strong>,<br />

Roland Erben, Norbert Hebeis, Wiley-VCH, 2005.<br />

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