CAFFEE - Schwankhalle
CAFFEE - Schwankhalle
CAFFEE - Schwankhalle
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post theater präsentiert<br />
Ein multi-medialer Tanzabend<br />
über den “Wein des Islam”<br />
<strong>CAFFEE</strong> /// Max Schumacher /// info@posttheater.com /// www.posttheater.com<br />
1
IDEE<br />
Sechs internationale Choreographinnen interpretieren ein bekanntes Lied, das sich um ein anregendes Getränk dreht und kulturelle<br />
Vorurteile bedient.<br />
Jeder kennt diesen fremdenfeindlichen und “moralischen” Kanon aus der Schule:<br />
C – A – F – F – E - E:<br />
trink nicht so viel Kaffee!<br />
Nicht für Kinder ist der Türkentrank<br />
Schwächt die Nerven,<br />
Macht Dich blass und krank.<br />
Sei Du kein Muselmann,<br />
Der das nicht lassen kann.<br />
Viele haben ihn als Grundschüler gesungen und dann wieder vergessen. Musiklehrer seit Generationen freuen sich darüber, dass die<br />
Buchstaben des Wortes Kaffee als Noten gesungen werden können. Die Prämisse für unsere Tanzperformance ist: Wenn der Kaffee gesungen<br />
werden kann – dann kann er auch getanzt werden. Und das, was daran politisch inkorrekt ist, macht es so wichtig im aktuellen<br />
Diskurs über den „Kampf der Kulturen“ und den Dialog mit dem Nicht-Westlichen.<br />
Sechs Choreografinnen werden eingeladen, 10-minütige Tanzsolos zu erarbeiten, die auf diesem Lied basieren. Inhalte sind Exotismus,<br />
Orientalismus und Xenophobie – interessanterweise sind das alles Phänomene, die in der Rezeption des Genussmittels Kaffee historisch<br />
auch verbürgt sind. Kaffee wurde verboten oder auch beworben im Kontexte seiner Fremdheit – ein ambivalentes Phänomen, das als<br />
„positive Diskriminierung“ auch im Kunstgeschäft – und auch im Tanz auch in Zeiten vermeindlich großer Toleranz noch gegeben ist.<br />
Drüber hinaus ist Kaffee aber auch eine Stimulanz, die gerade auf den tanzenden Körper und auf den choreographischen Geist einen<br />
Effekt hat. Wo verläuft die Grenze zwischen Genußmittel, Droge, Doping – bei Tänzern und beim Publikum? Immer war Kaffee auch<br />
sozial relevant und diente aufklärerischen Tendenzen – sowohl im Islam als auch in der Westlichen Welt. Künstler, Revolutionäre und<br />
Frauen waren als Kaffeetrinker stigmatisiert – im Kaffeehaus oder im Kaffeekränzchen.<br />
<strong>CAFFEE</strong> /// Max Schumacher /// info@posttheater.com /// www.posttheater.com<br />
Foto: Aras Gökten<br />
2
Vorgeschichte: Long-Run und modulare Arbeitsweise<br />
Im Frühjahr 2008 lancierten post theater und das Berliner Dock 11 einen modularen Tanzabend – fünf Choreografen waren eingeladen,<br />
an dem Projekt “Napoleon D.” teilzunehmen. Ihnen wurden für ihre “Module” strenge Regeln auferlegt, aber auch große kreative<br />
Freiräume gegeben. Alle teilten die Auseinandersetzung mit einem Tanz-Videoclip, der auf der Internet-Plattform YouTube zu einer<br />
globalen Geltung gebracht hatte. Aufgrund einer ausgetüftelten Zweitbesetzungs-Strategie gelang es, den Abend als einen “Long-Run”<br />
zu etablieren – mit 28 ausverkauften Performances. Man kann also von der erfolgreichsten Tanzproduktion der Saison sprechen. Erfolg<br />
bei den Zuschauern ist natürlich noch kein Wert in sich – was für die Tanzszene relevanter ist, dass aufgrund von Mundpropaganda<br />
und vielen Spielterminen auch neue Zuschauer angesprochen werden und die üblichen Tanzzuschauer die Gelegenheit zum Austausch<br />
gegeben wird, da fast alle die Produktion gesehen haben.<br />
Ein Grund für den Erfolg war natürlich die Tatsache, dass nicht ein Choreograph, sondern derer fünf dabei waren. Ein anderer Grund<br />
mag die Idee gewesen sein, die Choreografen zu einer Auseinandersetzung mit einem populären Kulturgut zu bringen. Die Zuschauer<br />
waren von der Verschiedenheit der Beantwortung einer für alle gültigen Aufgabenstellung positiv überrascht.<br />
C A F F E E ist eine Fortsetzung in diesem Arbeitsfeld des “modularen Long-Runs” – ein neuer Versuch, einen erfolgreichen Tanzabend<br />
zu generieren, der dem zeitgenössischen Tanz neues Publikum bringt und der Szene ein Diskurs-Objekt.<br />
Kaffee als kulturgeschichtliches Gut<br />
<strong>CAFFEE</strong> /// Max Schumacher /// info@posttheater.com /// www.posttheater.com<br />
Diane Busuttil, Foto: Frank Kleinbach<br />
Das Lied “C A F F E E” – so problematisch sein Umgang mit anderen ethnischen Gruppen ist, oder auch sein pädagogischer Ansatz –<br />
ist ein sehr wertvolles Dokument für ein Phänomen, das den Kaffee seit seiner Entdeckung im Jemen im 5. Jahrhundert verfolgt: er ist<br />
Projektionsfläche für sowohl Verbote / Warnungen als auch Empfehlungen / Verschreibungen als Heilmittel. Kaffee lässt im wahrsten<br />
Sinne des Wortes niemanden kalt. Im frühen Islam gab es Fraktionen, die ihn verbieten wollten – andere aber schafften, ihn als zentrales<br />
Getränk zu etablieren, wenn auch ohne liturgische Funktion. Er wird für die Muslime zum Substitut für den verbotenen Alkohol.<br />
Mit der Verbreitung des Islam kommt der Kaffee auch nach Europa. Den globalen Siegeszug beschreibt Eduard Jacob in seinem Klassiker<br />
“Sage und Siegeszug des Kaffees” von 1934 ausführlich – und erfindet nebenbei das moderne Sachbuch mit diesem Band. Ein<br />
halbes Jahrhundert hat Wolfgang Schivelbusch mit “Das Paradies, der Geschmack und die Vernunft” einen weiteren Klassiker über<br />
Genussmittel verfasst, bei dem der Kaffee eine zentrale Rolle übernimmt – als Überwinder der mittelalterlichen Bierkultur.<br />
Die Geschichte des Kaffees in Europa verläuft parallel zur Emanzipation des Bürgertums. Der Kaffee ist Getränk der Aufklärung, des<br />
Rationalismus, der Wachheit, der Kreativität, der Zeitungsleute und Künstler. In Deutschland ist Kaffee das beliebteste Getränk – der<br />
durchschnittliche Deutsche konsumiert mehr davon als Bier, Wein oder Mineralwasser. Das liegt auch daran, dass es ein klassisches<br />
Getränk für verschiedene Mahlzeiten ist und vor allem auch während der Arbeit getrunken werden kann.<br />
Die stimulierende Wirkung des Kaffees wird auch besonders auch von der sog. “kreativen Klasse” (Richard Florida) genutzt. In den<br />
90ern wurde der Latte Macciato zum Life-Style Symbol der New Economy und ihrer urbanen Räume. Ging es im 17. – 19. Jahrhundert<br />
oft in der öffentlichen Debatte darum, ob Kaffee überhaupt, und wenn ja von wem und zu welchem Zwecke konsumiert werden<br />
soll, so wird heute vor allem die Art und Weise der Kaffee-Zubereitung zelebriert. Espresso-Maschinen, Kaffee-Marken und –Röster<br />
3
werden zu Erkennungszeichen und Werten einer städtischen “Elite”. Auch ChoreografInnen und TänzerInnen trinken Milchkaffees etc.<br />
Oft nähren diese mit den in ihnen enthaltenen Milch und Zucker.<br />
In Deutschland – mehr als in Frankreich und Italien – gibt es eine besondere geschlechtsspezifische Aufladung der Kaffee-Kultur.<br />
In Ermangelung öffentlicher Orte für Frauen, etablierte sich ab dem 18. Jahrhundert das “Kaffee-Kränzchen” – eine Art rotierender<br />
Salon von “Frauenzimmern” mit dem Kaffee als zentralem Getränk. Erst später, im ausgehenden 19. Jahrhundert, etablierte sich mit<br />
dem Konditorei-Cafe eine gastronomische Einrichtung für Frauen. Männliche deutsche Literaten verspotteten den Kaffeeklatsch, die<br />
angebliche Geschwätzigkeit, die das Kaffeetrinken produziert – als Gegenmodel zum „männlich-“ ruhigen Biertrinken. Kaffeehäuser als<br />
politische, wirtschaftliche und kulturelle Treffpunkte wie in Wien, in London (vor dem Tee, im 17. Jahrhundert!) oder Paris gab es in<br />
Deutschland nicht vor dem 20. Jahrhundert. Auch Bach hat mit seiner „Kaffee-Cantate“ die „weibliche“ Kaffeekultur persifliert. Das<br />
Lied C A F F E E ist eine Folge der Diffamierung des Kaffees als fremd und unmoralisch.<br />
Die in Deutschland historisch negative Haltung gegenüber dem Kaffee kann u.a. mit der Provinzialität des deutschen Bürgertums erklärt<br />
werden. Seit dem 30-jährigen Krieg versank Deutschland in eine in sich gekehrte Kleinstaaterei ohne koloniale Aktivitäten. Kaffee<br />
war eine reine Devisen-Verschwendung und Finanzierung der Kolonialmächte Holland und Frankreich. Dennoch gab es ein Verlangen<br />
nach Exotik – und mit jeder Besteuerung oder jedem Verbot von Kaffee wurde das Interesse an dem Getränk nur gesteigert.<br />
Der in Deutschland oft problematische Umgang mit ethnisch anderen verläuft also parallel zu dem Verhältnis zu dem exotischen Konsummittel<br />
Kaffee.<br />
Den ausgewählten sechs Choreographinnen wird diese kulturgeschichtliche Dimension des Alltagsstoffes Kaffees vermittelt. Ihnen wir<br />
die Aufgabe gestellt, sich zu diesem Themenkomplex von Globalisierung, Migration, Fremdbild, Moralisierung, Kommunikationskultur<br />
und auch Geschlechterrollen zu verhalten.<br />
<strong>CAFFEE</strong> /// Max Schumacher /// info@posttheater.com /// www.posttheater.com<br />
Bahar Gökten, Foto: Frank Kleinbach<br />
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Globalisierung<br />
Kaffee illustriert einen weltumspannenden „Siegeszug“ (Eduard Jacobs). Er ist ein klassisches Beispiel für Migration und Globalisierung.<br />
Das aus der äthiopischen Wüste stammende Gewächs stammt heute überwiegend aus Brasilien oder Indonesien. Fair Trade Organisationen<br />
arbeiten seit langem an den Auswirkungen globaler Konkurrenz und der Markt-Politik großer Konzerne. Für viele Länder<br />
ist Kaffee heute eines der wichtigsten Exportprodukte.<br />
C A F F E E rekrutiert seine Mitarbeiterinnen aus Choreografinnen und Tänzerinnen als Zweier-Teams. Dabei wird Wert darauf gelegt,<br />
dass beide Paar-Teile jeweils die 8-minütige Solo-Performance-Szene aufführen können. Dadurch wird es möglich, den Abend als Long-<br />
Run über viele Wochen laufen zu lassen oder auch international zu touren. Die ideale Kombination ist dabei die von zwei Performerinnen,<br />
von denen eine als Choreografin Erfahrung hat, die andere aber in einem anderen Bereich jenseits des Tanzes, etwa dem Schauspiel<br />
oder anderer Performancetechniken.<br />
In unserer Produktion C A F F E E wollen wir die Mechanismen von Exotik und Marktwert auch für den eigenen Bereich, den Tanz<br />
untersuchen. Wie sehr ist unser Feld wie Kaffee? Wie verhalten wir uns zu Exotizismus, Xenophilie und Klischees von Ferne?<br />
Weiblichkeit und Kommunikationsprozesse<br />
<strong>CAFFEE</strong> /// Max Schumacher /// info@posttheater.com /// www.posttheater.com<br />
Yuko Sato, Foto: Frank Kleinbach<br />
Die besonderen Geschlechterfestschreibungen im Kaffeekonsum sollen ausschließlich von Choreografinnen untersucht werden. War<br />
„Napoleon D.“ ein „Männerprojekt“, in dem Männlichkeit und Tanz verhandelt wurde, so<br />
ist C A F F E E ein „Frauenprojekt“, das die Idee des „Kaffeeklatsch“ selbt-ironisch und selbst-kritisch auf sich<br />
anwendet. Kaffee ist ein Appetit-Abreger. Dem immer noch tabuisierten Schlankheitswahn dient der Kaffee als<br />
Schlankheitsdroge oder Nahrungsersatz – wenn er nicht mit Zucker und Milch selber zum Nährstoff wird.<br />
Gibt es eine vom Kaffee beeinflusste Kommunikationskultur, die spezifisch weiblich ist?<br />
Das modulare Vorgehen der Choreografinnen sieht – wie bei „Napoleon D.“ vor, dass kleine Teams eigenständige Arbeiten im Rahmen<br />
von Vorgaben für Thema, Raum, Musik, Bühne etc. erstellen. Anders als bei „Napoleon D.“ werden die Choreografinnen sich aber<br />
häufiger zum Kaffee verabreden und über ihre Arbeitsschritte sprechen. So kann neben den Solos auch ein gemeinsames Finale entstehen,<br />
das so gebaut ist wie das zugrundeliegende Lied: als Kanon.<br />
5
Lied als Vorfahre des YouTube Clips<br />
Lieder waren früher das, was heute Videoclips auf YouTube sind: informelle, geteilte, populäre und unbezahlte Kultur im Kleinformat,<br />
die durch Reproduktion tradiert werden. Lieder wanderten durch die Städte in großem Tempo. Heute teilen sich junge Leute<br />
YouTube Clips mit, freuen sich über kurze, witzige, besondere Kurzfilme. Früher, in Zeiten ohne elektronische Medien, hatten Lieder<br />
und Gedichte eine ähnliche Funktion. Über orale Kommunikation werden sie schnell verbreitet und geteilt. Gerade weil sie kurz sind,<br />
bedürfen sie keiner Verschriftlichung.<br />
War bei „Napoleon D.“ ein YouTube Clip erstmalig Ausgangspunkt für eine Tanzperformance, so ist C A F F E E ein bewusster<br />
Schritt zurück zu einem Vorfahren dieses Mediums. Nichts desto trotz soll die Arbeit in dem Projekt auch via YouTube einer breiten<br />
Öffentlichkeit bekannt gemacht werden – zu Werbezwecken für die Live-Performance.<br />
Die Choregrafinnen und Tänzerinnen<br />
C A F F E E rekrutiert seine Mitarbeiterinnen aus Choreografinnen und Tänzerinnen als Zweier-Teams oder als einer Person, die beide<br />
Tätigkeiten abdeckt, aber mit einem Understudy arbeitet. Dabei wird Wert darauf gelegt, dass beide Paar-Teile jeweils die 8-minütige<br />
Solo-Performance-Szene aufführen können. Dadurch wird es möglich, den Abend als Long-Run über viele Wochen laufen zu lassen<br />
oder auch international zu touren.<br />
Vorgabenkatalog<br />
Wie schon bei „Napoleon D.“ verpflichten sich die sechs Künstlerinnen-Teams, einem detaillierten Vorgabenkatalog für ihr Performance-Segment<br />
zu folgen, der aber die Kohärenz des Abends gewährleistet. Somit wird neben der Besetzung und Performancelänge<br />
und das Ausgangsmaterial (das Lied) auch die räumliche Installation und ein Sound-Scape vorgegeben.<br />
<strong>CAFFEE</strong> /// Max Schumacher /// info@posttheater.com /// www.posttheater.com<br />
Kira Senkpiel, Foto: Frank Kleinbach<br />
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Klanginstallation – Partitur-Raum<br />
In einem weißen Raum werden fünf schwarze Linien – wie vergrößerte Notenlinien – auf dem Boden angebracht. Als Noten dienen<br />
runde, schwarze Lautsprecher in Kaffeeform. Diese spielen jeweils die Noten C, A, F, F, E und E wenn sie auf den entsprechenden Notenpositionen<br />
dieser Notation liegen. Die Notenlinien und die Zwischenräume haben offene Leitungen, die diese Kanäle mit Toninformation<br />
und Strom speisen.<br />
Dieses Bild wird in jeder Performance verschieden bespielt, umgebaut, zerstört, rekonfiguriert. Die Noten gleichen großen Kaffeebohnen.<br />
Entsprechend verändert sich auch der Performance-Space für den Tanz. Die Klanginstallation wird von Sibin Vassilev eingerichet<br />
/ programmiert. Sämtliche Lichtstimmungen kommen von einem Video-Projektor und werden von den Videokünstlern Yoann<br />
Trellu und Hiroko Tanahashi in Abstimmung mit den Choreografinnen erstellt.<br />
Kaffee – Cafe<br />
Kaffee als ambivalent aufgenommener Fremdkörper Zentrum von Choreographie, Raum – und Klanginstallation sein. Aber die weiteren<br />
Sinne, Geruch und Geschmack können natürlich bei diesem Thema nicht aus- geklammert werden. Eine Vorgabe an die eingeladenen<br />
Choreografinnen wird sein, auch diese Sinne bei den Zuschauern anzusprechen. Der Tanzabend wird zu einem sehr komplexen<br />
Cafe-Besuch.<br />
Die gastronomische und soziale Komponente von Theatercafes ist legendär. C A F F E E wird sich diesem Thema widmen. In jeder<br />
Stadt wurde bislang eine Kaffee-Rösterei als Partner gewonnen. Für Stuttgart fand eine Zusammenarbeit mit Hochland, in Bremen<br />
mit Lloyd und in Berlin mit Einstein Kaffee statt. Alle drei sind in Privatbesitz und stiften lokale Identität - und alle drei setzen eher<br />
auf zeitgenössisches Design und auf die eigene Stadt denn auf Exotismus. Die Zuschauer können Kaffee nicht nur sehen, sondern auch<br />
riechen und schmecken - ausgeschenkt von Kaffeepartnern.<br />
<strong>CAFFEE</strong> /// Max Schumacher /// info@posttheater.com /// www.posttheater.com<br />
Alexander Schröder, Foto: Frank Kleinbach<br />
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Bremer Autoren- und Produzentenpreis 2010<br />
post theater [new york / berlin / tokio] erhielt den Bremer Autoren- und Produzentenpreis 2010 für das Projekt <strong>CAFFEE</strong>. Der Preis ist<br />
dank Unterstützung der Karin und Uwe Hollweg-Stiftung mit 15.000 Euro dotiert und beinhaltet damit einen Produktionskostenanteil<br />
für das Projekt der Preisträger.<br />
Die Begründung der Jury lautet (in Auszügen):<br />
<strong>CAFFEE</strong> /// Max Schumacher /// info@posttheater.com /// www.posttheater.com<br />
Kira Senkpiel, Angela Kecinski, Bahar Gökten, Bahar Gökten, Diane Busuttil, Yuko Sato, Foto: Frank Kleinbach<br />
„... Dafür, dass sich herausragendes intellektuelles Niveau auch spielerisch erreichen und sich der Autorenbegriff der zeitgenössischen<br />
Performing Arts auch ganz ohne die schwerfällige Strategie eines konzeptionellen Hermetismus erweitern lässt, ist das Projekt <strong>CAFFEE</strong><br />
von post theater (Max Schumacher und Hiroko Tanahashi) ein überzeugender Beweis.<br />
post theater verdient den Bremer Autoren- und Produzenten-Preis der <strong>Schwankhalle</strong> 2010 aber auch, weil sie in diesem wie in früheren<br />
Projekten interdisziplinäre Denk-, Sicht-, Arbeits- und Produktionsweisen mit einer atemberaubenden Selbstverständlichkeit stets<br />
schlüssig aus den geplanten Inhalten entwickeln.<br />
<strong>CAFFEE</strong> ist der Entwurf einer Tanzperformance zum Thema Kaffee. Und post theater wählt einen provokativ populären Zugang: Ausgangspunkt,<br />
Keimzelle ist der bekannte Volkslied-Kanon C-A-F-F-E-E von C. G. Hering. Aus dem modularen Aufbau des Kinderlieds<br />
– aus den sechs Buchstaben werden sechs Verse, und jede der drei Stimmen besteht aus sechs Takten - ziehen Schumacher und Tanahashi<br />
genügend Strukturdaten für einen komplexen Performance-Abend. Und im didaktisch-moralischen und moderat-xenophobem<br />
Impetus der Reime spüren sie genügend Konfliktpotenzial auf, um die Route für eine gedankliche Reise von der Entdeckung des<br />
Kaffees über die Erfindung des Islam bis hin zum Kolonialismus und dem Reden vom “Kampf der Kulturen“ zu motivieren: Kaffee<br />
erkennen sie dabei als “Projektionsfläche für sowohl Verbote / Warnungen als auch Empfehlungen / Verschreibungen“.<br />
Es gibt einen Zusammenhang zwischen Identitäts-Konstruktionen, Moral- und Gesundheitsvorstellungen und Speisen. Und dass der in<br />
einer Performance weiter begriffen werden kann, als in seiner Beschreibung, hat das post theater zuletzt mit seinen “Fish-Tales“ gezeigt.<br />
Statt aber den Ansatz dieser Performance routiniert mit <strong>CAFFEE</strong> fortzuschreiben, geben Schumacher und Tanahashi für das Nervengift-Projekt<br />
ihre Souveränität auf: Was sie als Autoren entwerfen, ist ein Rahmen, in den sie andere, noch unbenannte Performance-<br />
Autorinnen einladen, sich zu produzieren – um dabei selbst, und nicht weniger als post theater, auf ihre Autonomie zu verzichten.<br />
...<br />
Erst die Verbindung von Beharrlichkeit und Neugier ermöglicht Forschung im zeitgenössischen Verständnis. Der Bremer Autoren- und<br />
Produzentenpreis ist ein Preis für Künstler, die in ihrer Arbeit Sicht- und Denkweisen ausdrücklich erforschen: Ein Anspruch, den<br />
post theater exemplarisch erfüllen. So bildet <strong>CAFFEE</strong>, vom Werkkatalog des seit zehn Jahren bestehenden post theater aus betrachtet,<br />
die Engführung zweier Bereiche, die ihre bisherigen Arbeiten prägen: Den Zusammenhang von Speisen und kultureller Identität...<br />
Und dass die Frage nach Autorschaft oder vielmehr: das Fragwürdig-Machen von Autorschaft sogar ein Marketing-Instrument für<br />
eine Performance sein kann, haben sie mit “Napoleon D.“ entdeckt... Ihr Projekt <strong>CAFFEE</strong>, ganz anders gelagert und doch in Vielem<br />
verwandt, hat beste Voraussetzungen, diese Breitenwirkung in der Kaffeehauptstadt Bremen zu entfalten.“<br />
8
Drei Kaffeestädte?<br />
C A F F E E wurde als Koproduktion zwischen diesen drei Städten produziert: Stuttgart, Bremen und Berlin. Die Finanzierung, die<br />
Spielstätten und die KünstlerInnen stammen aus ihnen. Das Stück wurde im Winter 2011 in Berlin und Bremen erarbeitet und hatte<br />
seine Premiere Ende Januar 2012 im Theater Rampe, Stuttgart.<br />
C A F F E E wurde mit KünstlerInnen aus diesen drei Städten, in denen Kaffee oder Cafes eine besondere Relevanz haben, produziert.<br />
Bremen ist der mit Abstand wichtigste Importhafen für Kaffee und Sitz vieler großer Kaffeeröster. Kaffee Hag - entkoffeinierter Kaffee<br />
wurde hier erfunden. Berliner Kaffeehauskultur ist legendär - und auch die aktuelle digitale Boheme lebt in den Cafes der Stadt. In<br />
Stuttgart ist mit Hochland Kaffee der größte der kleinen “Kaffeemanufakturen” ansässig. Das Familienunternehmen schafft eine große<br />
lokale Identifikation - sowohl für schwäbische Großmütter, als auch für designbewusste Young Urban Professionals. Fair Trade ist dabei<br />
selbstverständlich - und Teil eines ganzheitlichen Genussbegriffes, der ebenfalls in Stuttgart sehr ausgeprägt ist. Mit der Firma steht post<br />
theater in Kontakt - nicht so sehr für Sponsoring, sondern für Recherche.<br />
Produktionsplan<br />
C A F F E E wurde im Herbst 2011 erarbeitet. Die Vor-Premiere war am 7.12.2011 in der Stauerei in Bremen, die Premiere am<br />
13.1.2012 im Theater Rampe in Stuttgart. Am 9.2.2012 war die Berliner Premiere.<br />
Alle Spieltermine in der Übersicht:<br />
Bremen in der Stauerei<br />
7., 9., 10., 16., 17. und 18. Dezember 2011<br />
Stuttgart im Theater Rampe<br />
13., 14.1., 17.1., 18., 19., 20. und 21. Januar 2012<br />
Berlin im Dock 11<br />
9., 10., 11. und 12. Februar 2012<br />
Ab Frühjahr ist die Produktion tourbar. Es reisen dazu 6 PerformerInnen und 2 begleitende post theater Personen - ab Berlin (5), Köln<br />
(1), Stuttgart (1) und Bremen (1).<br />
Zukunft<br />
Die Performance kann mit der Besetzung / den Choreographien der Urversion auf Tour gehen. Es kann aber auch ein Teil der Produktion<br />
auf Tour gehen (drei oder vier der fünf Teile) und um lokale neue Szenen ergänzt werden (ein oder zwei Teile). Diese neuen Choreographien<br />
unterliegen denselben Spielregeln wie die ursprünglichen. Die Bezüge zum Thema werden so ortsbezogener und relevanter<br />
für den jeweiligen Aufführungsort.<br />
Team<br />
Künstlerische Leitung: post theater (Max Schumacher, Hiroko Tanahashi)<br />
Choreographinnen / Performerinnen (in Reihenfolge des Auftritts): Magali Sander Fett, Bahar Gökten, Yui Kawaguchi mit Yuko Sato,<br />
Kira Senkpiel, Diane Busuttil<br />
Performer / Texte: Alexander Schröder<br />
Understudy für Magali Sander Fett: Angela Kecinski<br />
Videokunst: Hiroko Tanahashi, Yoann Trellu<br />
Klangkunst / Musik: Sibin Vassilev<br />
Dramaturgie: Max Schumacher<br />
Bohnen-Installation: Jasper Diekamp / Max Schumacher<br />
Kostüme: Marie Gerstenberger (für Diane Busuttil), Theater Bremen (für Magali Sander Fett), Yui Kawaguchi (für Yui<br />
Kawaguchi),Malene Birger, Ingrid Mitterer und Kira Senkpiel (für Kira Senkpiel)<br />
Technische Einrichtung / Lichtdesign: Fabian Bleisch<br />
Produktionsleitung: Mario Stumpfe<br />
<strong>CAFFEE</strong> /// Max Schumacher /// info@posttheater.com /// www.posttheater.com<br />
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Förderer<br />
Eine Koproduktion des Theater Rampe mit post theater, Dock 11 Berlin, Alte Liebe Produktionen / <strong>Schwankhalle</strong> Bremen.<br />
Gefördert aus Mitteln des Kulturamts Stuttgart, des Fonds Darstellende Künste und des Bremer Autoren- und Produzentenpreises der<br />
Karin und Uwe Hollweg-Stiftung<br />
Unterstützt von Einstein Kaffee, Caffe Llyod, Hochland Kaffee und der Akademie Schloss Solitude, Stuttgart.<br />
Danksagungen<br />
Diane Busuttil: „Dank an Margaretha Barck, Hiltrud Ellert, Natalie Wszolek, Cinzia Camardo.“<br />
Bahar Gökten: „Danke an meine künstlerische Assistentin Daniela Rodriguez.“<br />
Yui Kawaguchi: „Besonderen Dank an Hamza Milad, Reiko Oyama, Aki Naito, Joseph Pearson.“<br />
Kira Senkpiel: „Dank an Alexandra Brenk und Nina Kurzeja.“<br />
Max Schumacher: „Vielen Dank: Susanne von Essen, Eduard Jacob, Karin und Uwe Hollweg Stiftung, Jury des Bremer Autorenpreises,<br />
Angela Butterstein, Annette Birnbaum, Heman Chong.“<br />
Kontakt<br />
post theater c/o Max Schumacher E-Mail: info@posttheater.com<br />
www.posttheater.com<br />
<strong>CAFFEE</strong> /// Max Schumacher /// info@posttheater.com /// www.posttheater.com<br />
Angela Kecinski, Foto: Frank Kleinbach<br />
10
Biographien der Künstler<br />
(in Reihenfolge des Auftritts in der Performance)<br />
Magali Sander Fett (Choreographie / Tanz)<br />
studierte Ballet und Modern Dance in Porto Alegre, Brasilien. Von 1996 bis 1998 studierte sie Tanz an der Folkwang Hochschule,<br />
Essen. Sie arbeitete u. a. mit Rodolpho Leoni, Susanne Linke, Mark Sieczkarek und Urs Dietrich. 2000 wurde sie Ensemblemitglied<br />
des Bremer Tanz-Theaters (unter der Künstlerischen Leitung von Urs Dietrich).<br />
1999 wurde Magali Sander Fett beim Wettbewerb „Das beste deutsche Tanzsolo“ in Leipzig zweite mit ihrer Choreographie „Sola“<br />
und gewann 2003 beim 17. Choreographiewettbewerb Hannover mit ihrer Arbeit „VegeTable“. 2004 war sie Artist in Residence bei<br />
PACT Zollverein in Essen für ihre Arbeit „Superstars“. 2007 gewann Magali Sander Fett den Publikumspreis des „Tanzherbst Festival“<br />
Dresden.<br />
Angela Kecinski (Tanz)<br />
machte eine zweijährige Ausbildung zur Bühnentänzerin in Hamburg und studierte anschließend an der Hochschule der Künste<br />
Arnheim/Niederlande modernen und zeitgenössischen Tanz.<br />
Danach tanzte sie im Theater Bremen seit 2005 in verschiedenen Operetten-, Schauspiel- und Tanzproduktionen, u. a. unter Leitung<br />
von Jaqueline Davenport. Es folgte ein Engagement im Tanztheater des Staatstheater Oldenburg, wo sie mit den Choreographen Rami<br />
Beèr und Guy Weizmann arbeitete. 2008 kehrte Angela Kecinski wieder als Gasttänzerin ans Theater Bremen zurück und arbeitete<br />
freischaffend mit dem Tanztheater für Kinder „DE LooPERS“, tanzte selbst und setzte gemeinsam Tanzstücke mit Jugendlichen in<br />
öffentlichen Schulen um.<br />
Zuletzt wurde Angela Kecinski als Gasttänzerin vom Skanes Dansteater in Malmö (Schweden) verpflichtet, in einer Zusammenarbeit<br />
mit Jorma Uotinen. Derzeit ist sie im Thalia Theater Hamburg unter der choreographischen Leitung von Ted Stoffer und freischaffend<br />
tätig<br />
Bahar Gökten (Choreographie/Tanz)<br />
geprägt durch das musikalische Elternhaus, kam die gebürtige Stuttgarterin bereits im frühen Alter mit Musik und Tanz in<br />
Berührung. Dabei spielte die Hip-Hop-Kultur und besonders Breakdance eine wichtige Rolle in ihrer künstlerischen Entwicklung.<br />
Bühnenerfahrungen sammelte sie u. a. am Théâtre de Suresnes Paris, der Deutschen Oper am Rhein und am Staatstheater Stuttgart.<br />
Bahar Gökten arbeitete mit Choreographen wie Nasser Martin-Gousset, Nina Kurzeja und Thierry „Nasty“ Martinvalet zusammen.<br />
Yui Kawaguchi (Choreographie für Yuko Sato)<br />
studierte Ballet, Jazz, Hip-Hop, zeitgenössischen Tanz und Theater. Sie tanzte bei H.art.chaos (1998 bis 2000), Kota Yamazaki/Rosy, co<br />
(2000 bis 2002) und Motoko Hirayama (2007). Von 2001 bis 2003 arbeitete sie als Choreographin und Performerin für media drive<br />
unit 66b/cell und tourte damit zu ARS Electronica (Linz), Seoul International Dance Festival und Japan Virtual Reality Conference<br />
etc. Seit 2005 arbeitet Yui Kawaguchi in Berlin, u. a. mit Ismael Ivo, Helena Waldmann, NICO AND THE NAVIGATORS, Michaela<br />
Lucenti und Tomi Paasonen. 2006 erhielt sie den Jury-Preis des Yokohama Solo-/Duo-Wettbewerbs. 2008 kam ihr Solo REM Black<br />
Cat ins New National Theater Tokyo. Seit 2008 arbeitet Yui Kawaguchi mit der Jazz-Pianistin Aki Takase. 2010 begann ihre Cross-<br />
Over Arbeit mit „Flying Bach“ von Christoph Hagel und den Flying Steps. Das Projekt gewann den „Echo Klassik Sonderpreis 2010“.<br />
2010 bekam ihr aktuelles Solo „andropolaroid“ den Kölner Theaterpreis.<br />
Yuko Sato (Tanz)<br />
erhielt ihre Ausbildung an der National Theatre Ballet School in Melbourne und bildete sich in Workshops mit Ohad Fishof, Noa Zuk,<br />
Georg Reischl und Ted Stoffer. Seit 2007 arbeitet sie u. a. für Trisha Brown, Clint Lutes, Jo Fabian und an den Theatern Bonn (Nick<br />
Hobbs) und Hof (Ricardo Fernando)<br />
Kira Senkpiel (Choreographie/Tanz)<br />
erhielt ihre Tanzausbildung im zeitgenössischen Tanz an der Oslo National Academie of the Arts. Seit 2008 arbeitet sie freischaffend<br />
von Stuttgart aus, u. a. mit MagPie Music Dance in Amsterdam, Nina Kurzjea, TART Produktion und Olga Motte (Hugo Wolf<br />
Akademie) in Stuttgart und mit Ingrid Fiksdal, Emilia Adelöw, Vilde Sparre, FLUKT in Norwegen.<br />
Diane Busuttil (Choreographie/Tanz)<br />
machte ihren Abschluss in Tanz an der University of Western Sydney, Australien. Für viele Jahre arbeitete sie in Australien und Asien als<br />
freischaffende Tänzerin und Choreographin sowohl im Tanztheater, Theater und Film sowie als Lehrerin, Akrobatin, Produzentin und<br />
Regisseurin. Durch ein DAAD-Stipendium kam sie 2000 nach Deutschland und studierte an der Internationalen Frauenuniversität in<br />
Hannover und Bremen. 2004 und 2005 studierte Diane Busuttil Iyengar Yoga in Pune, Indien. Über fünf Jahre hinweg trat sie mit der<br />
Gruppe Dorky Park und Constanza Macras auf. So arbeitete Diane Busuttil in Berlin mit Ulf Otto, Be van Vark und Jared Gradinger,<br />
in San Fransisco und Indonesien mit OPVC und mit Rodrigo Garcia, La Carnicería Teatro in Italien und Spanien. 2010 wird Diane<br />
Busuttil mit „On the side of the road“ mit Theatre Junction durch Kanada touren und „Cheap Blood“ für den Regisseur Johannes<br />
Müller in den Sophiensælen choreographieren. Zurzeit arbeitet sie an ihrem Kurzfilm-Konzept „Fresh Fruit“.<br />
<strong>CAFFEE</strong> /// Max Schumacher /// info@posttheater.com /// www.posttheater.com<br />
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Alexander Schröder (Darsteller)<br />
Der gebürtige Stuttgarter war Regieassistent an der Schaubühne am Lehniner Platz in Berlin bevor er sein Schauspielstudium an<br />
der HdK Berlin absolvierte. Von 1992 bis 1995 war er Ensemblemitglied an der Schaubühne in Berlin. Von 1995 bis 1999 war<br />
er Schauspieler und Regisseur am Staatsschauspiel Dresden. Seit 1999 arbeitet Schröder freischaffend an der Schaubühne, an der<br />
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, den Sophiensaelen und am Hebbel am Ufer. Seit 2001 ist er szenischer Lehrer an der UdK<br />
Berlin. Er tourt weltweit mit „Dead Cat Bounce“ von Chris Kondek. Zur Zeit spielt er das vielbeachtete Solo „Untertan“ nach<br />
Heinrich Mann am Theater unterm Dach, Berlin. Alexander Schröder war an zahlreichen post theater-Produktionen beteiligt, z. B. bei<br />
dem Erfolgsstück „Napoleon D.“ im Berliner Dock 11 (2008), „Express Fight Club“ und „Heavenly Bento“ (New York, 2009). Zuletzt<br />
war er in den post theater-Performances „Fish-Tales“, „Schnittstelle Figaro“ (Staatsoper Berlin) und „The Four of the Gas Station“<br />
(Theaterszene Europa, Köln, Akademie Schloss Solitude) zu sehen.<br />
Max Schumacher (Künstlerische Leitung, Regie, Dramaturgie)<br />
studierte Dramaturgie an der Humboldt Universität Berlin und Performance Studies (MA) an der New York University. 1999 gründete<br />
er post theater in New York. Mit diesem interdisziplinären Team inszenierte er Theater- und Multi-Media-Performances, die u. a.<br />
in die USA, nach Österreich, Italien, Serbien, Kroatien, Slowenien, Thailand, Korea, Japan, Taiwan, Singapur und in die Schweiz<br />
tourten. Max Schumacher gewann zahlreiche Preise und Stipendien, u. a. war er im Jahre 2001 Stipendiat der Akademie Schloss<br />
Solitude Stuttgart, gewann den Bremer Autorenpreis 2004 und 2010. Er war Artist-in-Residence im Kunstraum Syltquelle auf Sylt, im<br />
Künstlerhaus Lukas, Ahrenshoop, im Schloss Broellin, bei PACT Zollverein, Essen, im Taipei Artist Village, Taiwan, SAIR, Jyderrup,<br />
Dänemark, Tokyo Wonder Site, Japan. 2008 inszenierte er die YouTube-basierte Tanzperformance „Napoleon D.“ mit 28 ausverkauften<br />
Aufführungen in Berlin, „Flatland“ (per_vilion IV) beim Int. Festival for the Arts CyL, Salamanca und „Fight Club: A Chorus“<br />
im Magazin der Staatsoper Berlin. 2009 brachte er „Express Fight Club“ nach Spanien und Taiwan mit ortsbezogenen Versionen,<br />
2010 nach Bulgarien und Stuttgart. 2010 wurde er mit seiner Musiktheaterproduktion „contrabass“ zum HiSeoul Festival nach<br />
Korea eingeladen. Im Herbst 2010 inszenierte er „Schnittstelle Figaro“ für die Staatsoper Berlin im Schillertheater, im Sommer 2011<br />
zusammen mit Hiroko Tanahashi Christoph Willibald Glucks Barockoper „Orfeo ed Euridice“ (Musikalische Leitung: Frieder Bernius)<br />
auf Schloss Solitude, Stuttgart. Neben der künstlerischen und kuratorischen Arbeit gibt Max Schumacher auch Workshops und hält<br />
Vorträge.<br />
Hiroko Tanahashi (Künstlerische Leitung, Medienkunst)<br />
ist Absolventin der Filmhochschule Tisch School of the Arts der New York University (BFA) und des MFA Programms Multi Media<br />
Design and Technology der Parsons School of Design. 2002 zog sie nach Deutschland und arbeitet seit dem von dort aus als Künstlerische<br />
Kodirektorin von post theater. Hiroko Tanahashi präsentierte ihre interdisziplinäre Tanzperformance „Bisscuit“ auf der<br />
Bauhausbühne in Dessau. Ihr Projekt „Heavenly Bento“ (gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds) wurde auf der Bonn Biennale<br />
2004 uraufgeführt, lief im Kommunikationsmuseum Berlin, auf dem Singapore Arts Festival 2005 und in der Japan Society New York<br />
(2009). Mit ihrer Performanceserie „skinSITEs“ war sie u. a. beim City of Women Festival in Ljubljana, dem Dance Week Festival in<br />
Zagreb, dem Stromereien Festival in Zürich, auf dem Bangkok Fringe Festival, in Japan (YCAM, Yamaguchi und BankART, Yokohama)<br />
und Taiwan. Sie erhielt 2006 den Franklin Furnace Award, New York. Sie war Artist in Residency in Schloss Broellin, im Künstlerhaus<br />
Lukas, Ahrenshoop, Kunstraum Syltquelle, bei PACT Zollverein, Essen und im Taipei Artist Village, Taipei (2007/2008), Tokyo<br />
Wonder Site, Japan und NES, Island. „Fish-Tales Solo“ wurde auf das Stromereien Festival 09 in Zürich eingeladen, die Trio Version<br />
hatte im März 2010 Premiere in den Sophiensaelen Berlin. 2010/2011 hat Hiroko Tanahashi ein zehnmonatiges Stipendium von der<br />
Akademie Schloss Solitude erhalten. Zusammen mit Max Schumacher inszenierte sie 2011 Christoph Willibald Glucks Barockoper<br />
„Orfeo ed Euridice“ (Musikalische Leitung: Frieder Bernius) auf Schloss Solitude, Stuttgart. Im Rahmen von ÜBER LEBENSKUNST<br />
präsentierte sie das Projekt „Sustainable Sushi“ – eine Installation mit und über nachhaltiges Sushi.<br />
Jasper Diekamp (Bühneninstallation)<br />
Der gebürtige Stuttgarter studierte an der Kunsthochschule für Medien Köln bei Dieter Jung, David Larcher und Raimund Krumme<br />
und diplomierte 2010 mit Auszeichnung im Fachbereich Medienkunst. Seine Arbeit umfasst die Bereiche Interaktive Systeme, Installation,<br />
Kinetische Skulptur, Video und Animation unter Einbeziehung diverser Materialien und Techniken. Eine interdisziplinäre<br />
Verknüpfung unterschiedlicher Medien und die genreübergreifende Auseinandersetzung mit verschiedenen Gestaltungsformen sind<br />
ein zentrales Element seiner künstlerischen Tätigkeit. Ausstellungen u. a. im PACT Zollverein (Essen), bei Temps d’Images (Düsseldorf),<br />
Altitude KHM (Köln), LAB30 (Augsburg). Auszeichnung mit dem Lab Award 2010 für die Installation „Monologue of two<br />
Machines“. Seit 2008 entwickelt er Bühnenbilder, mediale Szenografien und Lichtdesigns unter anderem für c.t.201 freies Theater Köln<br />
e.V., Cocoondance (Bonn), post theater, Freuynde und Gaesdte (Münster) und das Deutsch-Griechische Theater (Köln).der Schillertheater<br />
Werkstatt / Staatsoper Berlin (Oktober 2010). 2011 inszenierte sie Glucks Barockoper “Orfeo ed Euridice” (musik. Leitung:<br />
Frieder Bernius) auf Schloss Solitude, Stuttgart. Im Rahmen von ÜBER LEBENSKUNST präsentierte sie mit Max Schumacher das<br />
Projekt “Sustainable Sushi” – eine Installation mit und über nachhaltige / regionale Sushi.<br />
Yoann Trellu (Videokünstler)<br />
wurde als Röntgenexperte an der Science University Nantes (Frankreich) ausgebildet, bevor er seine Karriere als Medienkünstler<br />
begann. Er arbeitete als Videokünstler für zahlreiche Choreographen und Compagnien in Frankreich, Deutschland, Japan und<br />
den USA, u. a. für Akira Matsui, Mayumi Fukuzaki, Howard Katz, Ten Pen Chi, Jenny Haack, Yui Kawaguchi, Stephanie Maher.<br />
Zusammenarbeiten mit Musikern waren u. a. mit Felix Zapf, Matthias Hermann, Mangrove Kipling. Seine Videoarbeiten waren<br />
ausgestellt bei „Rencontres Internationales, FIPA“, Biarritz (Frankreich, 2007), „Virtual links“, Berlin (2006) und „Ou suis-je?“ in<br />
Nantes (2005). Zwei seiner Videos wurden im Fernsehen gezeigt – von Tele Nantes und GIE Grand Ouest Television in France (2005).<br />
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Yoann Trellu erarbeitete DVDs und CDs für und mit Künstlern und Kunstinstitutionen, darunter Elizabeth Williams, Ponderosa<br />
International Dance Festival Stolzenhagen, Kelly Kane School (New York), Bonnie Bainbridge Cohen (Massachusetts), WACfest<br />
festival. Macau (China) und Frac des Payds de la Loire, Nantes (Frankreich). Seit 2008 arbeitet er häufig mit post theater, u. a. für die<br />
Projekte „Napoleon D.“, „Fight Club: A Chorus“ und „Express Fight Club“.<br />
Sibin Vasilev (Musik / Sound )<br />
wuchs in Berlin und Sofia auf. Er arbeitete zuerst mit der bulgarischen Rockband Rag Dolls. Seit den späten 90er Jahren ist er<br />
elektronischer Musiker und erstellte Soundscapes für die Expo 2000 in Hannover (Stände von der Elfenbeinküste, Benin und der<br />
Weltbank), entwickelte Audio Installationen und Soundtracks, u. a. für „Turnover (House, Unsettled)“ und „Heavenly Bento“<br />
(Biennale Bonn, Berlin, Singapur) von post theater, so wie aktuell „skinSITEs XI“ und „per_vilion IV“, beide in Salamanca (Spanien).<br />
Seine Soundinstallationen waren in verschiedenen Galerien in Bulgarien. Seine Arbeit „Infrasonic Texture“ wurde zur Bukarest Biennale<br />
2008 eingeladen. Das Deutsche Historische Museum Berlin beauftragte 2009 seine Arbeit „Tonschleuse“.<br />
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Foto: Aras Gökten<br />
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C A F F E E<br />
Ausgewählte Pressezitate:<br />
“<strong>CAFFEE</strong> ist Titel und Sujet einer außergewöhnliche Performance…<br />
…fünf weitgehend unabhängige Tanzvorstellungen… werden durch eine überaus geglückte Verbindungskonstruktion zu einem Ganzen<br />
finden… durch die äußerst geglückte Videoinstallation von Hiroko Tanahashi erhalten sie eine sicht- und fühlbare Klammer. Immer<br />
wieder neue Variationen zeichnet sie per Projektion auf die weißen Boden- und Hintergrundfläche. Genauso verbindend sind dazu die<br />
amüsant-lockeren Kaffeegeschichten von Alexander Schröder - eine lockere, manchmal ironische Auseinandersetzung mit dem braunschwarzen<br />
Trank.<br />
So unterschiedlich die Elemente des Bewegungstheaters daherkommen, so verwoben sind sie in dem kurzweiligen Ablauf.”<br />
(Arnim Bauer, Ludwigsburger Kreiszeitung, 16.1.2012)<br />
“Alexander Schröder führt durch das Programm in wunderbar unterspielter Manier. Nüchtern, aber mit leicht neckischem Unterton<br />
doziert er…<br />
In rund einer Stunde hat man Kaffee als Droge, Genussmittel, Medizin und Handelsgut kennengelernt. Das ist sehenswert…”<br />
(Petra Mostbacher-Dix, Stuttgarter Zeitung, 16.1.2012)<br />
“Max Schumacher und Hiroko Tanahashi zeichnen für die sinnliche, humorvolle und unterhaltsame multimediale Tanzperformance<br />
von post theater. Farbtöne von gebrochenem Weiß über Caramel zu vielerlei Braun strömen als Film über Wände und Boden…<br />
Das Abschlussbild der internationalen Künstler wirkt dann wie die schönste lebende Werbung, die es wohl je vom Produkt Kaffee<br />
gegeben hat.”<br />
(Brigitte Jähnigen, Stuttgarter Nachrichten, 17.1.2012)<br />
“Ein schöner Soundtrack von Sibin Vassilev begleitet den Abend mit Naturlauten, mit dem Gluckern oder Zwischen von Kaffee in den<br />
verschiedenen Zubereitungsvarianten. Einen wesentlichen Teil der Inszenierung machen die Videos von Hiroko Tanahashi aus: Im fantasievollen<br />
Zusammenspiel mit dem Bühnengeschehen fließt hier immer wieder Kaffee in warmen Goldtönen durchs Bild, es türmen<br />
sich Kaffeebohnen so riesig wie Sofakissen, perlen umher, verfolgen die Tänzerinnen auf dem Boden. Schließlich tanzt die hundertfach<br />
vervielfachte Diane Busuttil wie ein Wasserballett der alten Hollywood-Musicals um die echte Tänzerin herum - ein großartiger Effekt.“<br />
(Angela Reinhardt, Esslinger Zeitung, 18.1.2012)<br />
„Seinen Reiz erhält der Abend auch durch seine künstlerischen Beiträge... Aus großen Kaffeebohnen, die auf dem Boden auf Notenlinien<br />
platziert werden, ertönt elektronische Musik, die in den berühmten Kanon „<strong>CAFFEE</strong>“ mündet.<br />
Das post theater verbindet in seinen Stücken Fakten und Fantasie.“<br />
(Alexandra Albrecht, Weserkurier, 10.12.2011)<br />
„<strong>CAFFEE</strong> ist ein kurzweiliger und lehrreicher, aber heterogener Bilderbogen...<br />
Höhepunkte hat es gleichwohl einige, wie Yuko Satos Tanz über eine unglückliche Kaffeetrinkerin oder das Ertönen des Kanon-Motivs<br />
aus sogenannten Boomboxes in Form von Kaffeebohnen, die auf Notenlinien auf dem Bühnenboden gesetzt werden.“<br />
(Andreas Schnell, taz Bremen, 9.12.2011)<br />
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post theater<br />
wurde von folgenden Institutionen<br />
eingeladen / produziert / unterstützt (Auswahl):<br />
Akademie der Künste, Berlin (2000, 2006)<br />
Akademie Schloss Solitude, Stuttgart (2001, 2002, 2010)<br />
Archilab, Orleans (2004)<br />
Artexpo, Trento, Italien (2003)<br />
Artforum, Berlin (2004)<br />
Asahi Art Square, Tokyo (2008, 2009)<br />
Bangkok Fringe Festival, Bangkok (2004)<br />
BankART1929, Yokohama, Japan (2005)<br />
Bauhaus, Dessau (2002)<br />
Bonn Biennale, Bonn (2004)<br />
City of Women Festival, Ljubljana (2004, 2005)<br />
Dance Week Festival, Zagreb (2005)<br />
Dance and Media Japan (2005-2008)<br />
Deutsches Museum, München (2004, 2006)<br />
Dock 11, Berlin (2005 - 2010)<br />
Eks-Scena, Zagreb (2005-2007)<br />
Franklin Furnace Foundation, New York (2006)<br />
Gebäude 9, Köln (1999, 2000, 2001)<br />
Goethe Institut (2005, 2006, 2007)<br />
Hauptstadtkulturfonds, Berlin (2003 - 2006)<br />
Hebbel am Ufer, Berlin (2006)<br />
Internationales Festival Kastilien und Leon, Salamanca (2008, 2009)<br />
Int. Tanzfest NRW, Essen (2008)<br />
Japan Society, New York (2009)<br />
Joe’s Pub, Public Theater, New York (1999)<br />
Jüdisches Museum, Berlin (2003)<br />
Junges Theater Bremen, Bremen (2004 - 2010)<br />
Künstlerhaus Bethanien, Berlin (2004)<br />
Künstlerhaus Lukas, Ahrenshoop (2006)<br />
Kunstraum Syltquelle, Sylt (2005, 2006, 2007)<br />
Museum für Kommunikation, Berlin (2004)<br />
Museum für Gestaltung, Zürich (2005)<br />
Medizinhistorisches Museum, Berlin (2005)<br />
National Chiao Tung University Hsinchu, Taiwan (2007, 2009)<br />
National University of Singapore, Singapur (2008)<br />
NES Skagaströnd, Island (2009)<br />
PACT Zollverein, Essen (2006, 2008)<br />
Parsons Gallery, New York (2002)<br />
Patravadi Theatre, Bangkok (2004)<br />
Performance Studies International (1997,1999, 2001)<br />
Radialsystem V, Berlin (2008)<br />
Rohkunstbau, Gross Leuthen, Brandenburg (2003 - 2005)<br />
Saison Foundation, Japan (2005)<br />
Singapore Arts Festival, Singapur (2005)<br />
SKZ, Belgrad (2004)<br />
SoloDuo Festival, Berlin (2002)<br />
Sophiensaele, Berlin (2004, 2005, 2010)<br />
Staatsbank Berlin (2003)<br />
Staatsoper, Stuttgart (2002)<br />
Stromereien Festival, Zürich (2005, 2009)<br />
Streetart Festival, Porec (2007, 2008)<br />
Szamsie Space, Seoul (2000)<br />
Tacheles, Berlin (1999, 2001, 2009)<br />
Taipei Artist Village, Taipei (2007, 2008)<br />
Tanz im August, Berlin (2004, 2006)<br />
Tanznacht Berlin (2006, 2008)<br />
Theater am Halleschen Ufer, Berlin (2002, 2003)<br />
Theaterszene Europa, Köln (2008, 2010)<br />
Tokyo Wonder Site, Tokyo (2007, 2009)<br />
The Substation, Singapur (2001, 2007)<br />
The Void, New York (1998, 1999, 2000)<br />
Waseda Universittät, Tokyo (2008)<br />
Yamaguchi Center for Arts and Media, Yamaguchi (2005)<br />
post theater<br />
ist eine interdisziplinäre Performance-Company ohne Ensemble und feste<br />
Spielstätte. post theater geht projektweise Partnerschaften mit sonst eigenständig<br />
agierenden Künstlern ein. Die künstlerische Leitung, Konzeption, Dramaturgie,<br />
Medienkunst und Raumplanung verbleiben dagegen meist bei post theater.<br />
post theater nutzt in der Regel dokumentarisches Ausgangsmaterial für seine<br />
Arbeiten.<br />
post theater wurde 1999 in New York gegründet. 2002 zog der künstlerische<br />
Kern nach Deutschland.<br />
post theater präsentierte 40 Performances und Installationen in mehr als 40<br />
Städten in 20 Ländern (u. a. Bangkok, Belgrad, Berlin, Köln, Ljubljana, Milan,<br />
München, New York, Salamanca, Singapur, Seoul, Taipei, Tokyo, Wien, Yokohama,<br />
Zagreb, Zürich).<br />
In Deutschland wurde post theater u. a. präsentiert von der Staatsoper Berlin,<br />
von den Sophiensaelen und vom Radialsystem Berlin, in Köln von Theaterszene<br />
Europa, vom Internationalen Tanzfest NRW, in Potsdam von Unidram, in<br />
Stuttgart vom Filmwinter, von der Akademie Schloss Solitude, vom Württembergischen<br />
Kunstverein, in München vom Deutschen Museum, in Frankfurt<br />
vom Mousonturm und in Bremen von der <strong>Schwankhalle</strong>.<br />
<strong>CAFFEE</strong> /// Max Schumacher /// info@posttheater.com /// www.posttheater.com<br />
Orfeo ed Euridice (2011, Schloss Solitude, Stuttgart), Foto: Frank Kleinbach<br />
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