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Programmheft 2010/11 - bei der Stadt Sindelfingen

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DIE WELT DER GROSSEN MUSIK<br />

EIN DEUTSCHES REQUIEM<br />

nach Worten <strong>der</strong> Heiligen Schrift op.45<br />

Julia Weigel Sopran<br />

Jens Hamann Bariton<br />

cappella nuova <strong>Sindelfingen</strong><br />

Stiftshof-Orchester <strong>Sindelfingen</strong><br />

KMD Matthias Hanke Leitung<br />

»Die eine weint, die an<strong>der</strong>e lacht« schrieb Brahms über die »Tra gi -<br />

sche Ouvertüre« und die »Akademische Festouvertüre«, die in zeitlicher<br />

Nähe 1880 entstanden. Die Tragische ist ein Werk voller<br />

innerer Spannung und Dramatik, die bereits Musik eines Gustav<br />

Mahlers ahnen lässt. Da Brahms kein bestimmtes Trauerspiel als<br />

Sujet im Sinn hatte, son<strong>der</strong>n einen ›actus tragicus‹ überhaupt, liegt<br />

es nahe, sein »Deutsches Requiem« damit zu eröffnen. Zwei mar -<br />

kanten Akkordschlägen folgt ein sinfonischer Satz großer Ei gen -<br />

ständigkeit und pathetischen Ernstes.<br />

Vermutlich im Herbst 1856 unter dem Eindruck des tragischen To -<br />

des seines Freundes und För<strong>der</strong>ers Robert Schumann be schloss<br />

Brahms, eine Trauerkantate zu schreiben. 1861 stellte er den Text<br />

zusammen. 1865 schreibt Brahms an Clara Schumann »Das Werk<br />

beginne mit einem Chor ohne Geigen, aber mit Harfe und an<strong>der</strong>en<br />

Schönheiten« auf den Text »Selig sind, die da Leid tragen, denn sie<br />

sollen getröstet werden«. Im Andenken an seine 1865 verstorbene<br />

Mutter entstand Satz 5 »… wie einen seine Mutter tröstet«. Das nun<br />

komplettierte Requiem an Robert Schumann kam somit erst 13<br />

Jahre nach dessen Tod zur Uraufführung. Mit <strong>der</strong> Aufführung in<br />

<strong>Sindelfingen</strong> schwingt unwillkürlich <strong>2010</strong> Brahms’ Hommage an<br />

den 1810 geborenen Robert Schumann mit. Da<strong>bei</strong> geht »Ein deutsches<br />

Requiem« nicht den Weg <strong>der</strong> lateinischen Totenmessliturgie<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Totenklage. Brahms schrieb ein Trost werk für die Le ben -<br />

den, setzte ein Zeichen für alle Leidtragenden. Er wollte sein Werk<br />

den Menschen widmen und äußerte sich in selten persönlichen<br />

Glau bensaussagen. Wie Mendelssohn im Elias auf Bachs Jo han -<br />

nes passion Bezug nimmt, zitiert Brahms melodisches Material aus<br />

Bachs Lied-Kantate »Wer nur den lieben Gott lässt walten« und<br />

bekennt sich damit zum großen Erbe <strong>der</strong> evangelischen Kirchen -<br />

musiktradition.<br />

Nach Bachs H-Moll-Messe, Mendelssohns Elias und Bachs Jo han -<br />

nes passion stellen sich die Ensembles <strong>der</strong> Martins kir chen ge mein -<br />

de cappella nuova und Stiftshof-Orchester nun in den Dienst dieses

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