Programmheft 2010/11 - bei der Stadt Sindelfingen

DIE WELT DER GROSSEN MUSIK
KAMMERORCHESTER
STUTTGART
N.N. Solist Sieger des Emanuel Feuermann
Cello-Wettbewerbs 2010, der im Herbst stattfindet
Michael Hofstetter Leitung
Carl Philipp Emanuel Bach ist der zweitälteste und wahrscheinlich
berühmteste der Söhne von Johann Sebastian Bach. Für das Cem -
balo, sein Lieblingsinstrument, hat er rund 150 Sonaten und über
50 konzertante Stücke geschrieben. Er komponierte von 1731 an
und wurde 1740 Cembalist beim preußischen Kronprinzen. 1746
stieg Bach zum Kammermusikus am Hofe Friedrichs des Großen
auf. Aus der Berliner Zeit, in der er der ›Berliner Bach‹ genannt
wur de, stammen auch sein Magnificat, eine Osterkantate, sowie
mehrere Sinfonien und Konzerte. Bach ist vom Stil her ein Haupt -
ver treter des Sturm und Drang. Es gibt bei ihm weit über die Ba -
rock tradition heraustretende zerrissene Melodien und ungewöhn -
liche Sprünge, kühne Harmonien und Wendungen. Er steht im Be -
reich der Musik den Neuen der deutschen Dichtkunst – Klopstock,
Herder und dem jungen Goethe – gegenüber und nimmt viele Stil -
ei gentümlichkeiten, die in der Literatur folgten, schon musikalisch
vorweg.
Joseph Haydns Konzert für Violoncello D-Dur ist ein leicht zu gängli
ches, klangschönes Werk der Wiener Klassik, entstanden Ende
des 18. Jahrhunderts in der künstlerischen Abge schie den heit von
Haydns langjähriger Tätigkeit am Hof des Fürsten Esterházy. Haydn
schreibt mit Witz, Ironie und Humor, eine Nei gung, die sein kompo
si torisches Werk auf spezifische Weise prägte.
Arnold Schönberg legt seiner frühen Komposition das Gedicht
»Verklärte Nacht« von Richard Dehmel zugrunde, in dem eine Frau
ihrem Geliebten erklärt, dass sie von einem anderen ein Kind
er war te. Verklärte Nacht entstand als Streichsextett und wurde
1931/32 von Eduard Steuermann für Klaviertrio bearbeitet. Es ist
vermutlich das erste Stück Programmmusik für kammermusikalische
Besetzung. Schönberg selbst sagt über sein Werk, dass es
»sich darauf beschränkt, die Natur zu zeichnen und menschliche
Gefühle auszudrücken«.