Programmheft 2010/11 - bei der Stadt Sindelfingen
Programmheft 2010/11 - bei der Stadt Sindelfingen
Programmheft 2010/11 - bei der Stadt Sindelfingen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
DIE WELT DER GROSSEN MUSIK<br />
Neujahrskonzert<br />
KAMMERORCHESTER<br />
SINDELFINGEN<br />
Kammerorchester <strong>Sindelfingen</strong><br />
Jochen Müller-Brincken Oboe<br />
Manfred Lindner Klarinette<br />
Wolfgang Wipfler Horn<br />
Albrecht Hol<strong>der</strong> Fagott und Leitung<br />
Das Neujahrskonzert beginnt schwungvoll mit beliebten musikalischen<br />
Neujahrsgrüßen aus Wien, und da<strong>bei</strong> darf auch Wolfgang<br />
Ama deus Mozart nicht fehlen. Die Geschichte <strong>der</strong> Bläser-Concer -<br />
tan ten gehört zu den merkwürdigsten, ja verwirrendsten Stücken<br />
<strong>der</strong> Mozart-Überlieferung und -Literatur.<br />
Gleichzeitig mit Mozart hielten sich im Frühjahr/Sommer 1778 vier<br />
hervorragende Bläservirtuosen in Paris auf: Johann Baptist Wend -<br />
ling (Flöte), Friedrich Ramm (Oboe) und Georg Wenzel Ritter (Fa -<br />
gott) – alle drei Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> berühmten Mannheimer Hofkapelle<br />
– sowie Johann Wenzel Stich alias Giovanni Punto, <strong>der</strong> als <strong>der</strong><br />
beste Hornist seiner Zeit galt. So lag es für Mozart auf <strong>der</strong> Hand,<br />
das Zu sammentreffen eines so glänzenden Solistenquartetts zu<br />
nutzen. Das Werk war offensichtlich zur Aufführung innerhalb des<br />
von Jo seph Legros geleiteten »Concert spirituel« bestimmt. Dann<br />
aber hat Mozart auf einmal nur noch Ärger und Schwierigkeiten an<br />
seinen Vater nach Salzburg zu melden. Bei solcher Lage <strong>der</strong> Dinge<br />
wird man sich nun wohl auch seine Gedanken machen müssen<br />
über all das, was Mozart in seinen Briefen zum Thema <strong>der</strong> Pariser<br />
Sinfonia concertante berichtet. Hat es wirklich eine im Manuskript<br />
vollkommen fertig gestellte Komposition gegeben, die nur in Folge<br />
einer Intrige nicht aufgeführt, ja noch nicht einmal in Stimmen aufgeschrieben<br />
worden ist?<br />
Die Jupitersinfonie, die Mozart im Jahre 1788 als seine letzte vollendete,<br />
zählt mit <strong>der</strong> g-Moll-Symphonie, KV 550, und <strong>der</strong> Es-Dur<br />
Sym phonie, KV 543, zum musikalischen Höhepunkt seines sympho<br />
nischen Schaffens. Diese drei Symphonien werden auch unter<br />
dem Namen »Symphonisches Triptychon von 1788« bzw. »Drei ge -<br />
stirn« zusammengefasst. Die Namensgebung »Jupiter« ist wohl ge -<br />
rechtfertigt durch das vollendete Ebenmaß <strong>der</strong> formalen Anlage <strong>der</strong><br />
Symphonie und durch die durchgeistigte Gestaltung <strong>der</strong> Ma te rie.<br />
Man hat hier eine Synthese zwischen klassischer und ba rocker<br />
Kom positionsweise, wo<strong>bei</strong> vor allem im vierten Satz fu gen artig<br />
strukturierte Abschnitte als Steigerungsmittel in die Sona ten haupt -