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UMTS: Milliardengra b<br />
oder Milliardenchance?<br />
UMTS wird kommen . Die Frage ist nur : wie und wann? Über da s<br />
Dilemma der Netzbetreiber, Geschäftsrisiken und Konsequen-<br />
zen für die Bauelemente-, Geräte- un<br />
d Netzwerkhersteller tauschten sich ein Dutzend Fachleute im Rahmen eines Forums-<br />
gesprächs aus, zu dem Markt &Technik eingeladen hatte .<br />
UMTS war als Hoffnungsträger ei -<br />
ner ganzen Branche an den Star t<br />
gegangen, ist aber bis heute gera -<br />
de mal ansatzweise aus den Start -<br />
löchern gekommen . Ob, mit welchen<br />
Geschäftsmodellen un d<br />
wann das System den Zieleinlau f<br />
schafft, zeichnet sich noch nich t<br />
einmal andeutungsweise ab .<br />
Die Herausforderungen und<br />
Risiken sind immens . Allein den<br />
deutschen Netzbetreibern sind<br />
sowohl 50 Mrd . Euro an Lizenz -<br />
kosten entstanden als auch unge -<br />
fähr ebensoviel Kosten für den<br />
Netzaufbau . Zudem entstehen<br />
laufende Ausgaben für den laufenden<br />
Netzbetrieb, Personal etc .<br />
Und weil ihnen die Kunden nich t<br />
einfach so zulaufen, entstehen<br />
den Netzbetreibern zusätzlich e<br />
Kosten für jeden hinzu gewonne -<br />
nen Kunden . Niemand weiß s o<br />
genau, wieviel überhaupt - Schät -<br />
zungen in Fachkreisen reiche n<br />
von 200 bis 500 Euro . Diese drei -<br />
stellige Milliardensumme müsse n<br />
die Betreiber zurückverdienen .<br />
Das Dilemma der<br />
Kapazitätsplanun g<br />
Aber abgesehen von de m<br />
Zwang, die investierten Milliarde n<br />
wieder hereinholen zu müssen ,<br />
drückt die Netzbetreiber das Pro -<br />
blem der Planungsunsicherheit :<br />
Eine adäquate Kapazitätsplanung<br />
ist nur möglich, wenn genügen d<br />
Erfahrungswerte vorliegen . Bis da -<br />
hin sind die Planer auf Schätzungen<br />
angewiesen . Das Netz mus s<br />
aber trotzdem von Anfang an dort<br />
vorhanden sein, wo es die ersten<br />
Kunden in Anspruch nehmen . Vor<br />
allem aber muss es genügend Ka -<br />
pazität bieten . Ein klassisches Di -<br />
lemma . Zwar lassen sich aus de r<br />
Erfahrung mit Mobilfunknetze n<br />
der ersten und zweiten Generation<br />
gewisse Anhaltspunkte ableiten,<br />
diese Information ist aber z u<br />
unpräzise . Es genügt nicht, eine<br />
Vorstellung über Anzahl und geo -<br />
grafische Verteilung der Kunde n<br />
zu haben . Auch deren spezifische s<br />
Verkehrsinteresse (Bandbreiten -<br />
bedarf, Dienstebedarf, Kommunikationsverhalten)<br />
muss bekann t<br />
sein, damit der Betreiber sein Netz<br />
auf die Kundenbedürfnisse ab -<br />
stimmen kann . Hinzu kommt ,<br />
dass die Reichweite einer Basissta -<br />
tion mit wachsender Verkehrsbelastung<br />
abnimmt . Die Folge ist ,<br />
dass periphere Teilnehmer bei hoher<br />
Netzauslastung keine Verbin -<br />
Die Forumsteilnehmer<br />
Stefan Schneider, Skytro n<br />
Hermann Klein, Proxi m<br />
Dr. Klaus-Dieter Kohrt, Siemens IC N<br />
Andreas Varesi, Siemens IC M<br />
Siegfried Suchanek, Ritta l<br />
Robert Jacobsen, Texas Instrument s<br />
Willem Ongena, Markt &Techni k<br />
Franck Ueberschlag, ID T<br />
Brice de Ron, CProjek t<br />
Dr. Ingolf Karls, Infineon Technologie s<br />
Michael Hüther, Agilent Technologie s<br />
Johannes Becker, Agere System s<br />
Hjalmar Westerwelle, Hy-Line<br />
dung mehr bekommen . Sie werden<br />
das (zu Recht!) als schlecht e<br />
Dienstgüte wahrnehmen, was di e<br />
Akzeptanz schwinden lässt . Gerade<br />
in der Startphase eines neuen<br />
Dienstes ist die Frustration de r<br />
»early adopters« aber eine nahe -<br />
zu tödliche Gefahr !<br />
All diese Überlegungen lassen<br />
bei Fachleuten wie bei sachkundigen<br />
potenziellen Anwendern gewisse<br />
Zweifel an der Wirtschaftlichkeit<br />
von UMTS aufkommen .<br />
Die Zukunft ist aber nicht aufzuhalten<br />
. Deswegen (und nicht au s<br />
Technikverliebtheit oder -hörigkeit,<br />
wie manche Kritiker mutmaßen)<br />
hat die Branche sich 3 G<br />
selbst verordnet . Die zweifello s<br />
überlegene Technik eröffnet nich t<br />
nur Möglichkeiten, die GSM (trotz<br />
GPRS und EDGE) nicht biete n<br />
kann, sondern ist langfristig auc h<br />
wirtschaftlicher.<br />
Die Branche hat aber die Rechnung,<br />
wenigstens teilweise, ohn e<br />
den Wirt gemacht . In der Eupho -<br />
i