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Ihr persönliches Exemplar - GPR Gesundheits- und Pflegezentrum ...

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Gedankensteuerung kommt<br />

Können vollständig Gelähmte bald kommunizieren?<br />

Wenn es um das Thema Gedankensteuerung<br />

geht, denken viele<br />

sofort an Zukunftsvisionen aus<br />

Science-Fiction-Filmen. Dass derartige<br />

Technologien in Wirklichkeit<br />

schon längst den Sprung<br />

von der Theorie in die Praxis geschafft<br />

haben <strong>und</strong> dabei ein<br />

enormes Anwendungspotenzial<br />

beweisen, zeigt das neueste<br />

Brain-Computer-Interface (BCI)<br />

der österreichischen Firma<br />

g.tec. Das auf Medical Engineering<br />

spezialisierte Unternehmen<br />

hat auf einer<br />

Konferenz in Orlando ein<br />

neuartiges System präsentiert,<br />

das schwer behinderten<br />

Menschen eine einfache<br />

<strong>und</strong> zweckmäßige Interaktion<br />

mit ihrer Umwelt<br />

ermöglichen soll.<br />

Bereits seit knapp 20 Jahren<br />

beschäftigt sich die Forschung<br />

sehr intensiv mit der<br />

Entwicklung von BCI-Technologien.<br />

Denn BCIs sind direkte<br />

Schnittstellen zwischen Gehirn<br />

<strong>und</strong> Computer. Und wie Gunther<br />

Krausz, Abteilung Research<br />

& Development bei g.tec. weiß,<br />

können mit solchen Systemen<br />

vollständig gelähmte Patienten kommunizieren<br />

oder Geräte in ihrer Umgebung<br />

steuern. Klassische Eingabegeräte<br />

wie Keyboard oder Maus werden<br />

somit überflüssig.<br />

Von virtueller zu realer Welt<br />

Um die Praxistauglichkeit von BCI-<br />

Systemen unter Beweis zu stellen, haben<br />

die findigen Köpfe von g.tec ein<br />

spezielles Interface für die Online-<br />

Welt Second Life entwickelt. Dieses<br />

ermöglicht seinem Nutzer, den eigenen<br />

Avatar völlig frei in der virtuel-<br />

len Landschaft zu bewegen <strong>und</strong> mit<br />

anderen interagieren zu lassen. Diese<br />

Technologie soll in weiterer Folge aber<br />

auch dazu verwendet werden, um behinderten<br />

Menschen ein gewisses<br />

Maß der Kontrolle über ihre reale Umwelt<br />

zu geben. Beispielsweise könnten<br />

sie so Türen öffnen beziehungsweise<br />

schließen <strong>und</strong> verschiedene elektronische<br />

Geräte wie TV, Computer, Handy<br />

oder Heizung bedienen.<br />

Technisch gesehen basiert das Ganze<br />

auf einem Gehirnsignal, das allgemein<br />

als „P300“ bezeichnet wird <strong>und</strong> immer<br />

dann auftritt, wenn die grauen Zellen<br />

mit der Verarbeitung <strong>und</strong> Bewertung<br />

von Informationen beschäftigt<br />

sind. Der Geschäftsführer der g.tec,<br />

Günter Edlinger, erklärt die Funktionsweise<br />

des BCI-Systems folgendermaßen:<br />

„Auf einem PC-Bildschirm<br />

blitzen nacheinander unterschiedliche<br />

Symbole auf. Um einen bestimmten<br />

Befehl auszulösen, muss der User<br />

seine Aufmerksamkeit auf das ent-<br />

sprechende Icon – zum Beispiel ‚Licht<br />

an‘ – konzentrieren, während per EEG<br />

die jeweilige P300-Aktivität gemessen<br />

wird.“<br />

Ein ähnliches System gibt<br />

es bereits<br />

Ein ähnliches System namens „intendiX“,<br />

wird bereits im Handel angeboten.<br />

Mit ihm können Patienten Buchstaben<br />

<strong>und</strong> andere Zeichen auf ei-<br />

nem Bildschirm auswählen <strong>und</strong> somit<br />

Nachrichten schreiben. Diese BCI-Variante<br />

beinhaltet ein kleines Notebook,<br />

einen Verstärker für Hirnströme<br />

<strong>und</strong> ein Aktiv-Elektrodensystem, das<br />

sich aus Haube <strong>und</strong> Gel zusammensetzt.<br />

Es soll sich ganz einfach im privaten<br />

Haushalt nutzen lassen. Aber<br />

diese Technik hat auch ihren Preis. Die<br />

Kosten für dieses System betragen<br />

etwa 10.000 Euro.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.gtec.at <strong>und</strong> www.intendix.com<br />

StippVisite überregional 23

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