Papua-Neuguinea: Reise in eine besondere Welt P apu ... - El Puente
Papua-Neuguinea: Reise in eine besondere Welt P apu ... - El Puente
Papua-Neuguinea: Reise in eine besondere Welt P apu ... - El Puente
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<strong>P<strong>apu</strong>a</strong>-<strong>Neugu<strong>in</strong>ea</strong>:<br />
<strong>Reise</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e <strong>besondere</strong> <strong>Welt</strong><br />
Schon bei der Anreise spürt man das Besondere: Die Air<br />
Niug<strong>in</strong>i ist die e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige Flugl<strong>in</strong>ie, mit der man die letzten<br />
fünf Stunden <strong>in</strong>s Inselreich überw<strong>in</strong>den kann und schon<br />
die vielen Vulkane mit ihren mächtigen Rauchfahnen, über<br />
die die Masch<strong>in</strong>e fliegt, flößen entsprechende Ehrfurcht<br />
e<strong>in</strong>.<br />
Bereits der erste deutsche Missionar brauchte 15 Jahre, ehe<br />
er sich traute, se<strong>in</strong>e Insel vor der Küste zu verlassen und auf<br />
das Festland bei Madang überzusetzen. Erst um 1935 gab<br />
es überhaupt den ersten Kontakt des weißen Mannes mit<br />
dem Hochland von <strong>P<strong>apu</strong>a</strong>-<strong>Neugu<strong>in</strong>ea</strong>. Und das war ke<strong>in</strong>e<br />
unberührte Wildnis, sondern schon damals lebte dort e<strong>in</strong><br />
Millionenvolk.<br />
In Goroka im Hochland<br />
Die Städte s<strong>in</strong>d auf den ersten Blick immer<br />
noch kolonial geprägt, zuletzt durch<br />
die Australier, doch das verliert sich<br />
schnell, sobald man die Städte h<strong>in</strong>ter<br />
sich lässt. Noch immer trauen sich die<br />
Weißen kaum aus ihren sorgsam gehüteten<br />
Sicherheitsbereichen, wenn, dann nur<br />
im eigenen Auto. Mir wurde allen Ernstes<br />
erzählt, Gleiches f<strong>in</strong>det sich auch im<br />
<strong>Reise</strong>führer, dass es <strong>in</strong> <strong>P<strong>apu</strong>a</strong>-<strong>Neugu<strong>in</strong>ea</strong><br />
(PNG) ke<strong>in</strong>e Taxis gäbe.<br />
Me<strong>in</strong>e Kontaktleute waren gottlob<br />
E<strong>in</strong>heimische, Niug<strong>in</strong>is, von e<strong>in</strong>er<br />
Entwicklungsorganisation für<br />
Kle<strong>in</strong>betriebe mit Namen Bris Kanda,<br />
zu deutsch auch Brücke, ebenso wie EL<br />
PUENTE. Lukis von Bris Kanda hat mir<br />
mit se<strong>in</strong>en vielfältigen Kontakten <strong>in</strong> der<br />
ganzen Zeit sehr geholfen.<br />
Auf dem Weg nach Yha Hauka Kopi<br />
Gourmet- und Spezialitätenkaffee aus<br />
kontrolliert biologischem Anbau<br />
Der Kaffee aus <strong>P<strong>apu</strong>a</strong>-<strong>Neugu<strong>in</strong>ea</strong> gilt weltweit als etwas<br />
ganz Besonderes und ist e<strong>in</strong>e Rarität. Entsprechend stolz<br />
s<strong>in</strong>d wir, zum <strong>Welt</strong>gebetstag gleich zwei Kaffeekooperativen<br />
vorstellen zu können, die uns mit ganz außergewöhnlichem<br />
Kaffee beliefern werden:<br />
Yha Hauka Kopi ist e<strong>in</strong>e Kooperative aus der schwer zugänglichen<br />
Gegend um Aseki mit über 300 Mitgliedern,<br />
die e<strong>in</strong>en fe<strong>in</strong>en, milden Kaffee anbauen von mittlerer<br />
Säure und Fülle. Aseki liegt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er schwer zugänglichen<br />
Region ohne Infrastruktur. Zu erreichen ist die<br />
Kooperative nur per Flugzeug oder mit dem Jeep, dann aber<br />
nur <strong>in</strong> Begleitung von<br />
e<strong>in</strong>em halben Dutzend<br />
„ St r a ß e n k ä mpf ern“,<br />
die bei Bedarf den im<br />
Morast verschwundenen<br />
Weg wieder herstellen.<br />
Der Kaffee wird exportiert<br />
über Niug<strong>in</strong>i Coffee<br />
and Spice. Hierbei handelt<br />
es sich um e<strong>in</strong>e<br />
Servicegesellschaft für die<br />
Kommunen der Morobe-<br />
Region, die <strong>in</strong> kommunalem<br />
Besitz ist.<br />
Der Regen<br />
Jede gedeihliche Aktivität<br />
des Austausches von<br />
Produkten bedarf e<strong>in</strong>es<br />
M<strong>in</strong>destmaßes an<br />
Infrastruktur, meistens<br />
e<strong>in</strong>en halbwegs festen<br />
Untergrund, um darauf<br />
mit LKWs zu fahren. In<br />
<strong>P<strong>apu</strong>a</strong>-<strong>Neugu<strong>in</strong>ea</strong> regnet<br />
<strong>P<strong>apu</strong>a</strong>-<strong>Neugu<strong>in</strong>ea</strong>
<strong>P<strong>apu</strong>a</strong>-<strong>Neugu<strong>in</strong>ea</strong><br />
Kaffeebauer von HOAC<br />
es im Durchschnitt 6000 mm/ Jahr, das<br />
ist zwölfmal soviel wie bei uns. Nicht dauernd,<br />
aber wenn, dann wird e<strong>in</strong>fach alles<br />
unter- und weggespült. Die Regierung hat<br />
Australien gebeten, die wichtigste Straße <strong>in</strong><br />
die größte Kaffeeregion aufrecht zu erhalten.<br />
Wenn gar nichts geht, wird der Kaffee auch<br />
schon mal bis zum Hafen ausgeflogen.<br />
Die Highlands Organic Agriculture<br />
Cooperative Limited (HOAC) arbeitet<br />
im Hochland, <strong>in</strong> der Region um Goroka,<br />
der höchsten Anbauregion für Kaffee <strong>in</strong> <strong>P<strong>apu</strong>a</strong> Niug<strong>in</strong>i.<br />
Der Kaffee wird <strong>in</strong> 32 weit verstreuten, unzugänglichen<br />
Dorfgeme<strong>in</strong>schaften produziert. Die hohe Lage und<br />
die <strong>besondere</strong> Sorgfalt bei Anbau und Verarbeitung ermöglichen<br />
uns zusätzlich, zwei besonders hochwertige<br />
Spezialitätenkaffees anzubieten.<br />
Vermarktet wird der Kaffee von HOAC über die Firma<br />
Coffee Connections, die ausschließlich mit Fairtrade-<br />
Mobile Destillation von Zitronengras<br />
Kaffee handelt. Weitere Produkte s<strong>in</strong>d Vanille und vielleicht<br />
Honig. Sehr gefreut hat sich Coffee Connections<br />
über den Handelskontakt zu EL PUENTE, da wir die erste<br />
Fairhandelsorganisation s<strong>in</strong>d, an die sie Kaffee verkaufen.<br />
Bislang haben sie ausschließlich an kommerzielle Händler<br />
verkauft, die ihnen die Transfair-Bed<strong>in</strong>gungen bieten.<br />
www.coffeeconnections.biz<br />
Kakao, Gewürze und ätherische Öle aus kontrolliert<br />
biologischem Anbau<br />
Theresa Arek und Ian Sexton mit ihrer Tochter Sharmayne<br />
Ryan haben sich dem biologischen Anbau von Gewürzen<br />
und Kakao verschrieben. Die neugu<strong>in</strong>eisch-australische<br />
Familie hat den kle<strong>in</strong>en Familienbetrieb Pacific<br />
Spices gegründet, und verarbeitet die von sechs abgelegenen<br />
Dorfgeme<strong>in</strong>schaften mit Namen Komgi produzierten<br />
Kräuter und Gewürze. Angefangen hat alles mit<br />
Kardamom, den sie bereits nach Deutschland exportieren,<br />
jetzt haben sie die Palette ausgeweitet, um bessere Preise zu<br />
erzielen.<br />
In Komgi<br />
E<strong>in</strong>e weitere wichtige Produktl<strong>in</strong>ie ist die Destillierung<br />
von ätherischen Ölen aus diesen Kräutern und Gewürzen.<br />
Um sich <strong>in</strong> den entlegenen Gebieten weite Transportwege<br />
zu sparen, haben sie mobile Destillationsgeräte erfunden,<br />
die direkt <strong>in</strong> den<br />
Dörfern e<strong>in</strong>gesetzt<br />
werden<br />
können.<br />
Komgi Gewürzbauer
Pacific Spices br<strong>in</strong>gen auf bee<strong>in</strong>druckende Weise traditionelle<br />
melanesische Wirtschaftsweise mit moderner, ökologisch<br />
zertifizierter kle<strong>in</strong>bäuerlicher Produktion <strong>in</strong> E<strong>in</strong>klang.<br />
Das funktioniert ungefähr so:<br />
Die Landrechte werden <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Clans verteilt, beispielsweise<br />
wird e<strong>in</strong>er Gruppe <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Dorfes e<strong>in</strong><br />
Stück Land zugewiesen, das geme<strong>in</strong>schaftlich bearbeitet<br />
Ian und Sharmayne mit den Geodaten<br />
wird. Unterstützt wird dies staatlicherseits,<br />
<strong>in</strong>dem diese Geme<strong>in</strong>schaft zur<br />
Landbearbeitung als Rechtsform e<strong>in</strong>getragen<br />
wird.<br />
Natürlich gibt es <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er<br />
Dorfgeme<strong>in</strong>schaft auch <strong>in</strong>dividuelle<br />
Rechte der Bewirtschaftung. Dieser<br />
stehen jedoch <strong>in</strong>tensive Pflichten<br />
der Geme<strong>in</strong>schaft gegenüber. Die<br />
Teilnahme an geme<strong>in</strong>schaftlicher<br />
Landbewirtschaftung wird dabei teilweise<br />
angerechnet.<br />
Bezogen auf Pacific Spices treten jedoch die e<strong>in</strong>zelnen<br />
Bauern auf, rechnen ab und s<strong>in</strong>d rechenschaftspflichtig. Die<br />
Verteilung der Erträge und Verantwortlichkeiten <strong>in</strong>nerhalb<br />
der Dorfgeme<strong>in</strong>schaften ist e<strong>in</strong>e re<strong>in</strong> <strong>in</strong>terne Angelegenheit.<br />
Die australischen Bio-Zertifizierer nutzen diese <strong>in</strong>ternen<br />
Strukturen für das Kontrollsystem im Rahmen der Bio-<br />
Zertifizerung.<br />
Bed<strong>in</strong>gt durch die extreme Abgeschiedenheit nutzen sie auch<br />
die Geodaten, die bei der Kartierung der Anbauflächen der<br />
sechs Dorfgeme<strong>in</strong>schaften als alle<strong>in</strong>ige Orientierung für<br />
die Biozertifizierung dienten. Die Karte von Pacific Spices<br />
enthält ke<strong>in</strong>e (nicht existierenden) Straßen oder Wege,<br />
sondern nur die Geodaten. Mit diesen Details kann jeder<br />
über das Programm Google Earth sehen, wo die Gewürze<br />
herkommen. Gibt man „KOMGI“ e<strong>in</strong>, sieht man das erste<br />
Dorf, mit dem Pacific Spices diese Zusammenarbeit entwickelt<br />
hat.<br />
www.pacificspices.com.pg<br />
Kunsthandwerk<br />
An allen Stationen im Land hat mich das Thema<br />
Kunsthandwerk begleitet. Die Herstellung von Waren<br />
unterliegt nach melanesischer Art e<strong>in</strong>er ganzen Reihe von<br />
Bed<strong>in</strong>gungen und Gründen, die unserer Mentalität diametral<br />
entgegenstehen. Erst recht <strong>in</strong> <strong>P<strong>apu</strong>a</strong>-Niug<strong>in</strong>i, wo der<br />
westlich-australische E<strong>in</strong>fluss erst spät relativ wirksam wurde.<br />
Kurz und knapp, es wird nur etwas hergestellt, wenn<br />
man nichts Besseres zu tun hat.<br />
Die Mount Hagen Handicraft Group ist die e<strong>in</strong>zige<br />
mir bekannte organisierte Produzentenstruktur für<br />
Kunsthandwerk im Lande. Das ganze Jahr über haben<br />
wir bereits e<strong>in</strong>e gute Zusammenarbeit und e<strong>in</strong>en guten<br />
Kontakt, dennoch haben wir nicht annähernd die gewünschten<br />
Mengen bekommen. Wir bitten alle Kunden,<br />
die etwas bekommen, dies mit allergrößter Wertschätzung<br />
und Verständnis zu achten.<br />
Mart<strong>in</strong> Moritz<br />
EL PUENTE Geschäftsführung<br />
Das Bilum ist fertig<br />
Bilum-Herstellung<br />
jede Faser wird e<strong>in</strong>zeln gezwirnt<br />
<strong>P<strong>apu</strong>a</strong>-<strong>Neugu<strong>in</strong>ea</strong>
Praktikum bei EL PUENTE<br />
Praktikum<br />
bei EL PUENTE –<br />
alles andere als nur (fairen)<br />
Kaffee kochen<br />
Nordstemmen... dieses kle<strong>in</strong>e Örtchen musste ich erstmal<br />
auf der Karte suchen, als ich mich um e<strong>in</strong> Praktikum<br />
im Öffentlichkeitsreferat bei EL PUENTE bewarb. Die<br />
Lage war dann aber nebensächlich, da ich unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong><br />
Praktikum im Bereich Fairer Handel absolvieren wollte<br />
und EL PUENTE durch e<strong>in</strong>e frühere Mitarbeit im<br />
<strong>Welt</strong>laden kannte. Im März diesen Jahres konnte ich dann<br />
fünf Wochen lang miterleben, wie Fairer Handel gestaltet<br />
wird und welchen Herausforderungen er sich tagtäglich<br />
stellen muss.<br />
In der ersten Woche war ich zunächst im Lager, d.h. Waren<br />
auszeichnen, Bestellungen bearbeiten und verpacken,<br />
wodurch ich e<strong>in</strong>en Überblick über Produkte und<br />
Partner bekam, die Mitarbeiter kennenlernen und e<strong>in</strong>en<br />
Gesamte<strong>in</strong>druck der Organisation und deren Abläufe<br />
erhalten konnte. In der zweiten Woche f<strong>in</strong>g ich dann im<br />
Öffentlichkeitsreferat an, wo ich Länder<strong>in</strong>fos aktualisierte,<br />
Katalogtexte erstellte, Projektpartner<strong>in</strong>fos zusammenfasste<br />
und auch mal als T-Shirt-Model für den fairfashion-Katalog<br />
e<strong>in</strong>spr<strong>in</strong>gen durfte. Da das Modeln sich dann aber nicht als<br />
me<strong>in</strong>e große Stärke herausstellte, verbrachte ich die meiste<br />
Zeit mit der Auswertung des Fragebogens, e<strong>in</strong>e Aufgabe,<br />
die ich eigenverantwortlich bearbeiten konnte und die mir<br />
sehr viel Spaß gemacht hat. Die <strong>in</strong>teressantesten Ergebnisse<br />
sollen an dieser Stelle kurz veröffentlicht werden.<br />
Die fünf Wochen waren natürlich viel zu kurz um<br />
alles kennenzulernen, doch am Ende konnte ich viele<br />
Erfahrungen mitnehmen und e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />
Umfeld gew<strong>in</strong>nen, wo ich mir später gut vorstellen kann,<br />
zu arbeiten. Das Praktikum war also alles andere als nur<br />
Kaffee kochen... den kocht man sich bei EL PUENTE auch<br />
gern freiwillig, weil er e<strong>in</strong>fach so lecker und dazu noch fair<br />
gehandelt ist!<br />
L<strong>in</strong>da Wagner<br />
EL PUENTE Praktikant<strong>in</strong><br />
Große Kundenumfrage von<br />
EL PUENTE<br />
Im Dezember 2007 hat sich EL PUENTE nach langer Zeit<br />
e<strong>in</strong>mal wieder dazu entschlossen, mit dem Versand e<strong>in</strong>es<br />
Fragebogens an unsere Kunden, e<strong>in</strong>e Umfrage zu den aktuellen<br />
Entwicklungen durchzuführen. Sie sollte uns helfen,<br />
Trends zu erkennen, die Situation unserer Kunden besser<br />
e<strong>in</strong>schätzen zu können und vor allem, herauszuf<strong>in</strong>den, was<br />
sich unsere Kunden von uns wünschen. In der vergangenen<br />
Zeit hat sich bei EL PUENTE viel getan. Mittlerweile ersche<strong>in</strong>en<br />
jährlich bereits drei separate Kataloge, die jedesmal<br />
an Umfang gew<strong>in</strong>nen, Verpackungen wurden optimiert,<br />
viele neue Infomaterialien erstellt und e<strong>in</strong>e neue Website<br />
mit dazugehörigem Shop onl<strong>in</strong>e gestellt. Nun wollten wir<br />
von unseren Kunden wissen, ob wir auf dem richtigen Weg<br />
s<strong>in</strong>d. So oft es geht, b<strong>in</strong>den wir die <strong>Welt</strong>läden <strong>in</strong> die sortimentsbezogenen<br />
Entscheidungen der GmbH mit e<strong>in</strong>.<br />
Wir laden zu Musterschauen e<strong>in</strong>, führen Verköstigungen<br />
durch, besprechen neue bzw. veränderte Verpackungen<br />
und holen uns auch <strong>in</strong> Bezug auf Werbematerialien weitere<br />
Me<strong>in</strong>ungen e<strong>in</strong>.<br />
Da es e<strong>in</strong> sehr breites Spektrum unterschiedlich organisierter<br />
<strong>Welt</strong>läden gibt, war es notwendig, auch <strong>in</strong> Bezug auf<br />
den Laden selbst, auf Kundenstruktur, Umsatz und Mitarbeiter<br />
e<strong>in</strong>ige Fragen zu stellen, um schließlich bei den abgegebenen<br />
Antworten e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutigere E<strong>in</strong>schätzung treffen<br />
zu können. Die Auswertung hat L<strong>in</strong>da Wagner selbständig<br />
vorgenommen. Sie hat viele <strong>Welt</strong>läden auch noch e<strong>in</strong>mal<br />
telefonisch kontaktiert und sich sehr darum bemüht, e<strong>in</strong>e<br />
aussagekräftige Anzahl von auswertbaren Fragebögen zurück<br />
zu bekommen. Bis heute haben wir etwa 250 ausgefüllte<br />
Fragebögen zurück erhalten.<br />
Die Auswertung der Fragebögen war sehr aufschlussreich<br />
und hilft EL PUENTE, aktuelle Entwicklungen zu erkennen,<br />
Wünsche und Bedürfnisse der <strong>Welt</strong>läden weitestmöglich<br />
zu berücksichtigen und <strong>in</strong>s<strong>besondere</strong> kritische Anmerkungen<br />
zu evaluieren und zu prüfen, wo Verbesserungen<br />
möglich s<strong>in</strong>d.<br />
EL PUENTE möchte sich noch e<strong>in</strong>mal ganz herzlich bei<br />
allen Kunden für die dafür <strong>in</strong>vestierte Zeit bedanken!<br />
Jeder ausgefüllte Fragebogen hat dazu beigetragen, den<br />
weiteren Weg von EL PUENTE zu bestimmen!<br />
Bei der Auswertung wurde je nach Umsatz zwischen großen,<br />
mittleren und kle<strong>in</strong>en Läden unterschieden, wobei die<br />
kle<strong>in</strong>en Läden mit e<strong>in</strong>em Umsatz bis 35.000 € die größte<br />
Gruppe darstellen. Dabei ist zu beachten, dass alle Angaben<br />
natürlich nur Durchschnittswerte s<strong>in</strong>d. Die rückgemeldeten<br />
Fragebögen spiegeln <strong>in</strong>sgesamt ca. 1/5 des Gesamtumsatzes<br />
von EL PUENTE wider.<br />
In allen Läden ist e<strong>in</strong>e ähnliche Struktur erkennbar:<br />
Kunsthandwerk nimmt zwar mehr Platz im Laden e<strong>in</strong>,<br />
Lebensmittel (davon 20% Kaffee) haben jedoch den größeren<br />
Anteil am Gesamtumsatz. Trotzdem besteht e<strong>in</strong>e<br />
generelle Tendenz zur Sortimentsverschiebung zugunsten<br />
von Kunsthandwerk. Alle Kunden haben angegeben, dass<br />
sie für die Produktauswahl unsere Kataloge nutzen, auch<br />
wenn die Bestellung schließlich über das Internet erfolgt.
Der EL PUENTE – Onl<strong>in</strong>e-Shop erfreut sich immer größerer<br />
Beliebtheit. Vor allem die großen Läden über 100.000 €<br />
Umsatz bestellen bereits mehrheitlich über das Internet,<br />
aber auch bei kle<strong>in</strong>eren Läden nimmt die Bestellhäufigkeit<br />
im Onl<strong>in</strong>e-Shop zu. Unsere Kataloge und die Website haben<br />
überwiegend gute bis sehr gute Bewertungen erhalten<br />
und vor allem die Materialien zu den <strong>Welt</strong>gebetstagen s<strong>in</strong>d<br />
immer wieder lobend hervorgehoben worden. Natürlich<br />
wurden auch kritische Punkte angemerkt, von denen bereits<br />
e<strong>in</strong>ige aufgenommen und verbessert werden konnten,<br />
wie zum Beispiel e<strong>in</strong>e übersichtlichere Gestaltung des Inhaltsverzeichnisses<br />
<strong>in</strong> den Katalogen. Besonders erfreulich<br />
ist, dass die von EL PUENTE onl<strong>in</strong>e zur Verfügung gestellten<br />
Länder- und Projektpartner<strong>in</strong>fos großen Anklang<br />
f<strong>in</strong>den und von der Mehrheit der Läden aller Größen für<br />
Ladenmitarbeiter sowie für Kunden genutzt werden. Fast<br />
allen großen, aber auch schon vielen der kle<strong>in</strong>eren Läden<br />
ist es möglich, die Infoseiten auf Nachfrage sofort auszudrucken.<br />
Etwa 3/4 der Läden gaben an, dass sowohl das EL PU-<br />
ENTE - Reklamationsmanagement, als auch unsere telefonische<br />
Erreichbarkeit sowie die Schnelligkeit der Bear-<br />
Besuch von ASHA<br />
Anfang Oktober war der Projektmanager Ivan<br />
Carvalho von der <strong>in</strong>dischen Partnerorganisation<br />
ASHA, Bombay, mit se<strong>in</strong>er Mitarbeiter<strong>in</strong> Lav<strong>in</strong>a<br />
Randive für 4 Tage zu Gast bei EL PUENTE.<br />
Er hatte im Oktober 2007 e<strong>in</strong>e Woche lang die<br />
Indienreisegruppe von EL PUENTE geme<strong>in</strong>sam mit<br />
se<strong>in</strong>em Mitarbeiter Joaquim hervorragend betreut.<br />
Da sie drei Wochen lang die Partnerorganisationen <strong>in</strong><br />
Spanien (Barcelona und Valencia), Italien (Florenz,<br />
Verona und Tur<strong>in</strong>), Schweiz (Zürich und Lausanne)<br />
sowie Holland (Amsterdam und Culemborg) besucht<br />
und dabei ke<strong>in</strong>en Tag Erholung hatten, wollten sie<br />
zunächst nur schlafen. Nach 12 Stunden Schlaf waren<br />
sie am Samstag fit. Die Gastgeber Helga und Richard<br />
Bruns holten gegen Mittag die Indienreisenden He<strong>in</strong>ke<br />
Schoger und Thorsten Lampe aus Berl<strong>in</strong> sowie Sophia<br />
Engelberts aus Hannover vom Bahnhof ab und haben<br />
dann geme<strong>in</strong>sam mit den Gästen das <strong>Welt</strong>kulturerbe der<br />
beitung vorbildlich seien. Dies ist e<strong>in</strong> großes Lob, das uns<br />
zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg s<strong>in</strong>d. Wir arbeiten<br />
kont<strong>in</strong>uierlich daran, unser Reklamationsaufkommen weiter<br />
zu reduzieren und unseren Service auszubauen, um auch<br />
die verbleibenden Kunden von der Vorbildlichkeit unserer<br />
Arbeit überzeugen zu können.<br />
E<strong>in</strong>e f<strong>in</strong>anzielle Beteiligung an der Durchführung der<br />
Fairen Woche wird mehrheitlich gewünscht, gegen e<strong>in</strong>e<br />
f<strong>in</strong>anzielle Unterstützung des <strong>Welt</strong>laden Dachverbandes<br />
haben sich jedoch vor allem kle<strong>in</strong>ere Läden ausgesprochen,<br />
falls diese mit höheren Preisen e<strong>in</strong>hergehen würde. Auch<br />
für die Erstellung unserer Infomaterialien haben wir e<strong>in</strong><br />
paar hilfreiche Anregungen erhalten, so dass wir zukünftig<br />
hoffentlich noch gezieltere verkaufsunterstützende Materialien<br />
anbieten können. Auch der Wunsch nach weiteren<br />
Multiplikatorensem<strong>in</strong>aren von EL PUENTE ist an uns herangetragen<br />
worden, e<strong>in</strong> erster Term<strong>in</strong> für das Jahr 2009<br />
steht bereits fest, die E<strong>in</strong>ladung hierzu f<strong>in</strong>den Sie <strong>in</strong> diesem<br />
Heft.<br />
Juliane Palm & L<strong>in</strong>da Wagner<br />
UNESCO (Dom und Michaeliskirche) besichtigt<br />
und s<strong>in</strong>d anschließend mit ihnen Shoppen gegangen,<br />
da sie Mitbr<strong>in</strong>gsel für ihre Familien kaufen wollten.<br />
Abends wurden dann viele Er<strong>in</strong>nerungsfotos<br />
ausgetauscht.<br />
Am Sonntagmorgen stand der Gottesdienstbesuch<br />
zum Erntedank an, der von K<strong>in</strong>dergartenk<strong>in</strong>dern<br />
gestaltet wurde. Lav<strong>in</strong>a und Ivan s<strong>in</strong>d katholisch und<br />
haben sich sehr darüber gefreut. Zu Mittag wurde<br />
<strong>in</strong>disch gegessen und nachmittags wurde aufgrund<br />
des schlechten Wetters SeaLife <strong>in</strong> Hannover besucht,<br />
e<strong>in</strong> tolles Erlebnis für die <strong>in</strong>dischen Gäste. Am<br />
Montag haben Ivan und Lav<strong>in</strong>a die geschäftlichen<br />
D<strong>in</strong>ge bei EL PUENTE besprochen.<br />
Nach e<strong>in</strong>em weiteren Besuch am Dienstag bei der<br />
GEPA s<strong>in</strong>d die <strong>in</strong>dischen Gäste am Mittwoch nach<br />
Bombay zurückgeflogen.<br />
Richard Bruns<br />
Besuch von ASHA
EL PUENTE Erlebnistage<br />
EL PUENTE -<br />
Erlebnistage<br />
Gibt es Gruppen aus <strong>Welt</strong>läden, Kirchengeme<strong>in</strong>den<br />
und Nachhaltigen<br />
Schülerfirmen, die sich schon immer<br />
e<strong>in</strong>en Besuch <strong>in</strong> der EL PUENTE<br />
Zentrale <strong>in</strong> Nordstemmen gewünscht<br />
haben?<br />
Viele konnten dies bisher aus Kostengründen<br />
nicht verwirklichen, da aufgrund<br />
der räumlichen Entfernung e<strong>in</strong>e<br />
Übernachtung mit e<strong>in</strong>geplant werden<br />
musste.<br />
Nun ist es endlich möglich, EL PU-<br />
ENTE - Erlebnistage kostengünstig<br />
<strong>in</strong> Hildesheim durchzuführen.<br />
Helga und Richard Bruns haben nach<br />
ihrem E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> den Ruhestand ihr<br />
großes Haus so umgestaltet, dass die gesamte<br />
obere Etage mit 4 Zimmern plus<br />
1 Bad Übernachtungsmöglichkeiten für<br />
8 – 11 Personen <strong>in</strong> Betten bietet. Im<br />
Untergeschoss stehen für die Gäste e<strong>in</strong>e<br />
Küche sowie e<strong>in</strong> Speiseraum zur Verfügung.<br />
EL PUENTE kann somit den MitarbeiterInnen<br />
von <strong>Welt</strong>läden, Kirchengeme<strong>in</strong>den,<br />
Aktionsgruppen sowie Nachhaltigen<br />
Schülerfirmen die Möglichkeit<br />
anbieten, kostengünstig im Haus des EL<br />
PUENTE Gründers und se<strong>in</strong>er Ehefrau<br />
zu übernachten.<br />
Da Familie Bruns ke<strong>in</strong> Beherbergungsgewerbe<br />
betreiben will, entstehen ke<strong>in</strong>e direkten Übernachtungskosten.<br />
Die Gäste werden vielmehr gebeten, e<strong>in</strong>en<br />
Obolus für die anfallenden Kosten (Strom, Heizung,<br />
Re<strong>in</strong>igung, Verpflegung) zu entrichten. Evtl. Überschusse<br />
werden der EL PUENTE Stiftung für entwicklungspolitische<br />
Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit zugeführt.<br />
Somit bietet es sich für die oben beschriebenen Gruppen<br />
an, e<strong>in</strong>en mehrtägigen „Betriebsausflug“ zu planen, um e<strong>in</strong>erseits<br />
EL PUENTE <strong>in</strong> Nordstemmen zu besuchen und<br />
sich ausführlich über die partnerschaftliche <strong>Welt</strong>handelsorganisation<br />
zu <strong>in</strong>formieren und an e<strong>in</strong>em anderen Tag<br />
die Stadt Hildesheim mit den beiden <strong>Welt</strong>kulturerben<br />
der UNESCO (Dom und Michaeliskirche) sowie dem<br />
1000jährigen Rosenstock u.v.m. unter kundiger Stadtführung<br />
durch Richard Bruns zu erleben. Auch für das leibliche<br />
Wohl ist bei der Stadterkundung gesorgt, denn dort<br />
gibt es e<strong>in</strong> Dom Café mit EL PUENTE Bolivia-Kaffee, e<strong>in</strong><br />
Indien Restaurant, ...<br />
Von Hildesheim aus lassen sich auch Tagesausflüge planen,<br />
z.B. nach Hannover, <strong>in</strong> den Harz, ... So kann der Besuch<br />
bei EL PUENTE mit den Ausflügen <strong>in</strong> die Umgebung zu<br />
e<strong>in</strong>em wunderschönen Erlebnis für die Gäste werden, zumal<br />
der Abend bei Familie Bruns im Garten oder am Ka-<br />
m<strong>in</strong> mit fair gehandelten We<strong>in</strong>en, Säften und vielfältigen<br />
Knabbereien gemütlich auskl<strong>in</strong>gen kann.<br />
Das Angebot gilt selbstverständlich auch für unsere ausländischen<br />
ProjektpartnerInnen sowie alle BesucherInnen der<br />
EL PUENTE Sem<strong>in</strong>are, Hausmessen, Projektpartnerausschusssitzungen,<br />
Mitgliederversammlungen des Vere<strong>in</strong>s<br />
und der Stiftung sowie der Gesellschafterversammlung der<br />
GmbH...<br />
Freuen Sie sich auf diese EL PUENTE - Erlebnistage!<br />
Um die Erlebnistage rechtzeitig planen zu können, sollten<br />
die Anmeldungen (bitte mehrere Term<strong>in</strong>vorschläge)<br />
möglichst frühzeitig erfolgen. Dann kann auch das Erlebnisprogramm<br />
mit den vielfältigen Angeboten <strong>in</strong>dividuell<br />
<strong>in</strong> Ruhe ausgearbeitet und Überschneidungen mit anderen<br />
Gruppen vermieden werden. Für den Besuch bieten sich die<br />
wärmeren Monate Mai bis Oktober an.<br />
<strong>Welt</strong>läden sollten sich auch vorab mit ihren zuständigen<br />
Vertriebspartnern Besnik, Manfred und Michael besprechen,<br />
damit diese bei e<strong>in</strong>em Besuch bei EL PUENTE anwesend<br />
se<strong>in</strong> können.<br />
Kontakt: rh_bruns@gmx.de - Tel.: 05121/264032.
fairfashion-Partnerläden 2008<br />
Nachdem unser Textilkatalog im Jahr 2007 nicht ganz den<br />
gewünschten Erfolg verzeichnete, haben wir uns für dieses<br />
Jahr e<strong>in</strong> neues Konzept übergelegt. Wir haben <strong>in</strong>teressierte<br />
<strong>Welt</strong>läden gesucht, die sich mit viel Engagement im Team<br />
daran wagen wollten, Textilien <strong>in</strong> größerem Umfang<br />
<strong>in</strong> ihr Sortiment aufzunehmen. Die Läden haben sich<br />
dazu verpflichtet, der Bekleidung angemessen viel Platz<br />
e<strong>in</strong>zuräumen und an unseren Sem<strong>in</strong>aren teilzunehmen.<br />
Im Gegenzug haben die Teams neben e<strong>in</strong>er ausführlichen<br />
Schulung und verkaufsunterstützenden Materialien<br />
unsere Ware auf Kommission erhalten. Über 20<br />
<strong>Welt</strong>läden haben sich dazu entschieden, EL PUENTE<br />
fairfashion - Partnerladen zu werden und unsere Textilien<br />
verstärkt <strong>in</strong> ihr Sortiment zu <strong>in</strong>tegrieren. Sie alle waren<br />
zu e<strong>in</strong>em Schulungstag nach Nordstemmen geladen,<br />
um sich hier mit den nötigen Informationen versorgen<br />
zu lassen. Die Programmpunkte mit verschiedenen<br />
Referenten haben uns von Erfahrungsberichten<br />
e<strong>in</strong>zelner Läden über Dekorationstipps und -konzepte,<br />
fairfashion – Erfahrungen<br />
im <strong>Welt</strong>laden Füssen<br />
oder<br />
Was e<strong>in</strong> Mounta<strong>in</strong>bike und der Maler Gaugh<strong>in</strong> mit<br />
T-Shirts zu tun haben<br />
E<strong>in</strong> tolles Angebot, das EL PUENTE uns im Frühjahr<br />
machte: Die gesamte fairfashion-Kollektion auf Kommissionsrechnung<br />
abzugeben. Nach 60 Tagen wird abgerechnet,<br />
der Restbestand und die Neubestellung erneut als Kommissionsrechnung<br />
geschrieben.<br />
Wir, vor e<strong>in</strong>em Jahr umgezogen und endlich mit viel Platz<br />
ausgestattet, wollten gerne e<strong>in</strong> Partnerladen <strong>in</strong> Sachen fairfashion<br />
-Textilien werden.<br />
E<strong>in</strong>geladen zu e<strong>in</strong>em Informationsnachmittag nach<br />
Nordstemmen, mussten wir erst e<strong>in</strong>mal den Atlas wälzen.<br />
Mit Bahn oder Auto hätten wir jeweils e<strong>in</strong>en Tag gebraucht<br />
um h<strong>in</strong> und wieder heim zu kommen. Wir fanden, dass der<br />
Zeitaufwand für e<strong>in</strong>en Nachmittag nicht gerechtfertigt sei,<br />
und hörten uns um wie andere Läden <strong>in</strong> der Umgebung das<br />
Problem lösen. Der <strong>Welt</strong>laden Kaufbeuren schlug vor, dass<br />
<strong>El</strong> PUENTE für e<strong>in</strong>en weiteren Schulungsterm<strong>in</strong> nach<br />
Bayern kommt und stellte e<strong>in</strong>en Raum zur Verfügung. So<br />
reisten Ende April Juliane Palm und Manfred Rödl mit<br />
Sack und Pack zum Infonachmittag an, um die „Läden des<br />
Südens“ <strong>in</strong> Sachen fairfashion fit zu machen. Wir erfuhren<br />
Wissenswertes über Produzenten, Designs und Qualität,<br />
sowie hilfreiche Tipps zur Dekoration von Textilien.<br />
Voll motiviert und bestens <strong>in</strong>formiert füllten wir zu Hause<br />
die Bestellformulare aus, bestimmten, wann Schaufenster<br />
gemacht werden und welche Präsentationsflächen bereitgestellt<br />
werden.<br />
Das Problem der fehlenden Umkleidekab<strong>in</strong>e lösten wir mit<br />
e<strong>in</strong>em Paravent. Die Kunden f<strong>in</strong>den diese Lösung sehr kreativ<br />
und machen gerne davon Gebrauch.<br />
H<strong>in</strong>tergrund<strong>in</strong>formationen zum Thema Baumwolle<br />
sowie zu den Partnerorganisationen und der Herstellung<br />
der Textilien, Infos zu aktuellen Modetrends bis h<strong>in</strong> zur<br />
detaillierten Präsentation der neuen Kollektion geführt. Die<br />
Pausen wurden immer wieder für e<strong>in</strong>en regen Austausch<br />
zwischen den e<strong>in</strong>zelnen Läden genutzt. Den <strong>in</strong>teressierten<br />
<strong>Welt</strong>läden aus dem Süden haben wir e<strong>in</strong>en weiteren<br />
Schulungsterm<strong>in</strong> <strong>in</strong> Bayern angeboten, der auch dort mit<br />
durchweg positiver Resonanz angenommen wurde. Wir<br />
haben uns über die begeisterte Teilnahme sehr gefreut<br />
und s<strong>in</strong>d sicher, mit dem neuen Konzept viele beständige<br />
Partner gewonnen zu haben.<br />
<strong>Welt</strong>läden, die Interesse haben, für die Saison 2009<br />
fairfashion-Partnerladen zu werden, setzen sich bitte<br />
bis Mitte Februar mit uns <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung!<br />
05069-3489-0 oder <strong>in</strong>fo@el-puente.de<br />
Juliane Palm<br />
EL PUENTE Öffentlichkeitsreferat<br />
Wir beschlossen, allen, die im Laden Dienst tun, die Textilien<br />
zum E<strong>in</strong>kaufspreis + Mehrwertsteuer abzugeben, mit<br />
der Maßgabe, die Shirts beim Ladendienst fleißig zu tragen.<br />
E<strong>in</strong>e super Reklame! Jede Ladner<strong>in</strong> weiß dadurch, welche<br />
Passform für welchen Typ am besten gewählt wird und sie<br />
kann im Brustton der Überzeugung sagen, dass diese Shirts<br />
nicht e<strong>in</strong>laufen und sich nicht verziehen.<br />
In den ersten wirklich warmen Tagen bot es sich an, gleich<br />
die Spaghetti-Tops draußen auf dem Ständer zu präsentieren.<br />
E<strong>in</strong> paar Tage später aber wurde es wieder eiskalt und<br />
fairfashion
Neuer <strong>Welt</strong>laden<br />
so zogen wir unter die „Spaghettis“ e<strong>in</strong>fach die Langarm-<br />
Shirts, das sah pfiffig aus, doch wir verkauften zunächst<br />
die K<strong>apu</strong>zen-Pullis besser. Das hatte auch damit zu tun,<br />
dass wir e<strong>in</strong> Schaufenster mit den eher sportlichen Teilen<br />
dekorierten. Rund um e<strong>in</strong> Hightech-Mounta<strong>in</strong>bike (Leihgabe)<br />
gruppierten wir Damen- und Herren-Polos, K<strong>apu</strong>zen-Pullis,<br />
Herren-Shirts und Hemden dazu Fußbälle.<br />
Für das zweite Schaufenster haben Schüler der Realschule<br />
Füssen lebensgroße Figuren aus Pappe geschnitten, die <strong>in</strong><br />
ihrer Haltung e<strong>in</strong>em Südsee-Gemälde des Malers Gaugh<strong>in</strong><br />
nachempfunden waren. E<strong>in</strong> wenig schwierig gestaltete sich<br />
das Bekleiden der Figuren, aber es war die Mühe wert.<br />
Das Ergebnis war Klasse und glich dem „Orig<strong>in</strong>al“ (fast).<br />
Die Fenster fanden große Beachtung, die Textilien auch.<br />
Gleichzeitig erschien <strong>in</strong> der Tageszeitung e<strong>in</strong> Inserat dazu.<br />
Ende Juni feierten wir „E<strong>in</strong> Jahr <strong>Welt</strong>laden am neuen<br />
Standort“ als Klima-Party. Die fairfashion-Kollektion <strong>in</strong><br />
Bio-Qualität passte gut <strong>in</strong>s Thema. E<strong>in</strong>e Modenschau sollte<br />
aufmerksam machen.<br />
Vier junge Damen (alle Größe 38, wir mussten schnell noch<br />
nachbestellen) und zwei Herren liefen bei herrlichstem<br />
Wetter über den als Laufsteg ausgelegten Teppich. Während<br />
der Schau <strong>in</strong>formierten wir über Qualität, Herstellung<br />
und die Produzenten. Wir hatten sehr viel Publikum.<br />
Das Fest war e<strong>in</strong> voller Erfolg, der Umsatz beachtlich. Leider<br />
hat sich niemand die Mühe gemacht festzustellen, wie<br />
viele von den Textilien an diesem Tag verkauft wurden,<br />
aber es waren etliche.<br />
Wir präsentierten den Sommer über die Ware an ständig<br />
wechselnden Plätzen, um sie immer wieder neu <strong>in</strong><br />
das Blickfeld zu rücken. Schleppend verkauften sich Blu-<br />
E<strong>in</strong>malig im Ruhrgebiet ist jetzt <strong>in</strong> Bottrop e<strong>in</strong> Bio-Supermarkt<br />
eröffnet worden, der neben der Allroundangebot<br />
sen und Tunikas und gegen Ende der Saison die Herren-<br />
Hemden und -Shirts. Wir boten diese zum Sonderpreis an,<br />
<strong>in</strong> der Hoffnung, dass wir noch e<strong>in</strong> paar unter die Leute<br />
br<strong>in</strong>gen. Das ist <strong>in</strong> den warmen Tagen Ende August mit<br />
den Herren-Shirts auch gelungen. Seit dem Kältee<strong>in</strong>bruch<br />
Mitte September hängen die K<strong>apu</strong>zen-Pullis und die Langarm-Shirts<br />
auf dem Ständer vor dem Laden und die restliche<br />
Kommissionsware wurde zurückgegeben.<br />
Fazit: Ob wir viel oder wenig Textilien verkaufen hängt<br />
sehr stark vom Wetter ab! Wir haben von Mai bis Mitte<br />
September ca. 150 Teile aus der Kollektion verkauft und<br />
dazu noch die Restbestände vom Vorjahr. Der absolute<br />
Renner waren die Poloshirts.<br />
Wir danken EL PUENTE für die Möglichkeit, als Partnerladen<br />
Ware <strong>in</strong> Kommission zu ordern. Das macht zwar<br />
sehr viel Arbeit (auch dem Importeur), hat aber den großen<br />
Vorteil, dass ausprobiert werden kann welche Modelle sich<br />
verkaufen lassen und welche nicht. E<strong>in</strong> weiterer Vorteil ist,<br />
dass alle Größen <strong>in</strong>s Regal gelegt werden können. Dabei<br />
haben wir festgestellt, dass wir trotzdem nicht für jeden<br />
Kunden/jede Kund<strong>in</strong> das Passende hatten. Allerd<strong>in</strong>gs wissen<br />
wir jetzt, welche Größen die gängigsten s<strong>in</strong>d und es ist<br />
klar, wo wir im nächsten Jahr den Schwerpunkt setzen. Das<br />
Herren-Sortiment sowie Blusen und Tunikas werden wir<br />
wohl nicht mehr <strong>in</strong>s Programm nehmen. Im Übrigen hoffen<br />
wir, dass die hervorragende Qualität der Textilien die<br />
KundInnen so überzeugt, dass wir uns im nächsten Jahr<br />
vor Nachfragen kaum retten können.<br />
Rosalie Nold<br />
<strong>Welt</strong>laden Füssen<br />
Neuer Laden der <strong>Welt</strong>läden-Basis Gelsenkirchen<br />
Bio-Bukes – Bio-Zentrum mit <strong>Welt</strong>laden für die Region<br />
e<strong>in</strong>es Supermarktes auch e<strong>in</strong>e Biobäckerei, e<strong>in</strong>e Biometzgerei<br />
und e<strong>in</strong>en <strong>Welt</strong>laden <strong>in</strong>tegriert hat. Mart<strong>in</strong> Müller von
der Gelsenkirchener <strong>Welt</strong>laden-Basis ist sicher, dass es <strong>in</strong><br />
dieser Form <strong>in</strong> Deutschland noch ke<strong>in</strong>e Kooperation gibt.<br />
„Wir mieten die Fläche, die wir nutzen, komplett an, verkaufen<br />
jedoch über die Supermarktkasse. Außerdem haben<br />
wir e<strong>in</strong>e große Auswahl an Handwerksprodukten und die<br />
EL PUENTE war <strong>in</strong> diesem Jahr auf<br />
zwei Fair-Handelsmessen mit e<strong>in</strong>em<br />
eigenen Stand vertreten. Ende Januar<br />
hat die FA!R2008 <strong>in</strong> Dortmund<br />
stattgefunden, die <strong>in</strong> diesem Jahr den<br />
Schwerpunkt auf das Thema Textilien<br />
gelegt hatte. EL PUENTE konnte den<br />
zahlreichen Besuchern an e<strong>in</strong>em geräumigen<br />
und schick e<strong>in</strong>gerichteten Stand<br />
das neue fairfashion-Sortiment präsentieren,<br />
das mit großem Interesse aufgenommen<br />
wurde. Weiterh<strong>in</strong> haben wir<br />
an der Podiumsdiskussion zum Thema<br />
Baumwolle als zentralem Veranstal-<br />
gibt es nun wirklich nicht im Supermarkt<br />
zu kaufen“. Das Konzept ist e<strong>in</strong>fach<br />
und raff<strong>in</strong>iert. Barbara Bukes, die<br />
lange Jahre e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Bioladen <strong>in</strong><br />
Bottrop führte, wollte sich vergrößern<br />
und suchte nach Partnern, die ihre Vision<br />
von e<strong>in</strong>em Bio-Zentrum der Region<br />
teilen. Die Bottroper Bio-Metzgerei<br />
Scharun s<strong>in</strong>d ebenso vertreten wie die<br />
Essener Vollkorn-Bäckerei Troll und<br />
eben die <strong>Welt</strong>laden-Basis, die ihre<br />
Produktpalette, angefangen vom fair<br />
gehandelten Schokoriegel über den<br />
Schalke-Kaffee, Bio-Tee und T-Shirts,<br />
Taschen sowie Körbe darbietet. Selbstverständlich<br />
fehlt der Bottrop-Kaffee<br />
nicht. „Die Region um Bottrop ist<br />
noch nicht so sehr von <strong>Welt</strong>läden erschlossen.<br />
Es gibt zahlreiche kle<strong>in</strong>ere<br />
Gruppen, die im Fairen Handel tätig<br />
s<strong>in</strong>d, aber wenig Läden. Auch das ist<br />
e<strong>in</strong> Grund, warum wir uns entschlossen<br />
haben, hier mit zu machen. Und die Idee ist e<strong>in</strong>fach<br />
klasse – hoffen wir, dass es gut angenommen wird.“<br />
Gundis Jansen-Garz<br />
Redaktion <strong>Welt</strong> & Handel<br />
Fair-Handelsmessen <strong>in</strong> Dortmund und Lyon<br />
tungspunkt teilgenommen und haben<br />
uns an der Gestaltung e<strong>in</strong>es Workshops<br />
beteiligt. Auch <strong>in</strong> diesem Jahr war das<br />
Thema Baumwolle <strong>in</strong> der Fair-Handelsbewegung<br />
nach wie vor von großem<br />
Interesse. Viele der Aussteller auf der<br />
Messe <strong>in</strong> Dortmund konnten für ihre<br />
Produkte lediglich das Transfair-Siegel<br />
für Baumwolle aus fairem Handel<br />
aufweisen, jedoch zur Herstellung der<br />
Textilien ke<strong>in</strong>e oder nur unzulängliche<br />
Angaben machen. Vor allem <strong>in</strong> unseren<br />
fairfashion-Schulungen konnten wir<br />
noch e<strong>in</strong>mal den Mehrwert verdeutlichen,<br />
den die Kriterien des Partnerschaftlichen<br />
<strong>Welt</strong>handels von EL PU-<br />
ENTE repräsentieren.<br />
Im Februar waren wir geme<strong>in</strong>sam mit<br />
Mart<strong>in</strong> Müller von der <strong>Welt</strong>läden-Basis<br />
<strong>in</strong> Gelsenkirchen und dem NRW-Netz<br />
auf der ersten europäischen Fair-Handelsmesse<br />
<strong>in</strong> Lyon. Unser Ziel war es, <strong>in</strong> Frankreich die Idee von Städtekaffees<br />
bekannt zu machen. An unserem Geme<strong>in</strong>schaftsstand konnten sich<br />
die Messegäste und Aussteller über lokale Vernetzungen im Fairen Handel<br />
<strong>in</strong> Deutschland <strong>in</strong>formieren, <strong>in</strong> unserem immer gut besuchtem Café e<strong>in</strong>en<br />
Kaffee tr<strong>in</strong>ken und alle Details über die Umsetzung e<strong>in</strong>es eigenen Kaffeeprojektes<br />
mit EL PUENTE erfahren.<br />
Juliane Palm<br />
EL PUENTE Öffentlichkeitsreferat<br />
Fair-Handelsmessen
Bericht aus Schmalkalden<br />
Die <strong>Welt</strong> nicht<br />
über’n Ladentisch<br />
ziehen<br />
Andrea Svoboda aus Schmalkalden<br />
schaute <strong>in</strong> Indien h<strong>in</strong>ter die Kulissen<br />
des Fairen Handels<br />
Die <strong>Reise</strong> war e<strong>in</strong>e echte Bereicherung für<br />
Andrea Svoboda. Jetzt, im Rückblick von<br />
zuhause aus auf die zwei Wochen Indien<br />
im Herbst, ist ihr klar, welchen Ausblick<br />
ihr die Aufenthalte <strong>in</strong> Delhi, Agra, Jaipur,<br />
Calcutta und Darjeel<strong>in</strong>g für ihr weiteres<br />
Leben gegeben haben. „Solange der Herr<br />
mich erhält, werde ich weiter Fairen<br />
Handel betreiben“, sagt die engagierte<br />
Christ<strong>in</strong>.<br />
In e<strong>in</strong>er 15köpfigen Gruppe aus Deutschland hatte sich<br />
die Betreiber<strong>in</strong> des Schmalkalder „<strong>Welt</strong>ladens“ auf den<br />
Weg zu jenen <strong>in</strong>dischen Herstellern gemacht, deren Waren<br />
sie <strong>in</strong> ihrem Geschäft verkauft. Bunt bemalte Leder-<br />
Portemonnaies oder Rucksäcke, Kerzen, Bürsten, Horn-<br />
Löffel, Kämme, Seidendruck.<br />
EL PUENTE, e<strong>in</strong>e der großen Handelsorganisationen für<br />
Fairen Handel, hatte zu der Tour durch Indien e<strong>in</strong>geladen.<br />
EL PUENTE-Begründer Richard Bruns war mit von<br />
der Partie. Die anderen Teilnehmer arbeiten ebenfalls <strong>in</strong><br />
„<strong>Welt</strong>läden“ oder bei EL PUENTE selbst. EL PUENTE<br />
ist e<strong>in</strong> „Nicht-gew<strong>in</strong>norientiertes Untenehmen“, erklärt<br />
Andrea Svoboda. Alles, was an E<strong>in</strong>nahmen übrig bleibt,<br />
wird <strong>in</strong> Projekte gesteckt.<br />
E<strong>in</strong>e „Produktreise zu den Handelspartnern <strong>in</strong> Indien“ sollte<br />
es werden. Andrea Svoboda hatte sich vorgenommen, „selbst<br />
genau zu gucken, wie die Fair-Handels-Bed<strong>in</strong>gungen, die<br />
wie hier proklamieren, wirklich s<strong>in</strong>d.“<br />
Immerh<strong>in</strong> bekommen die Produzenten mehr für ihre<br />
Waren, als es auf dem <strong>Welt</strong>markt üblich ist. Müssen dafür<br />
ihre Arbeiter aber auch zu bestimmten Bed<strong>in</strong>gungen<br />
beschäftigen, und die heißen beispielweise: Arztbesuch und<br />
Medikamente ermöglichen, Mittagessen, e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Rente.<br />
E<strong>in</strong> Projektpartnerausschuss bei EL PUENTE kontrolliert<br />
schon ganz genau, was die Betriebe mit dem Geld machen,<br />
und ob die Produkte für den Verkauf <strong>in</strong> den „<strong>Welt</strong>läden“<br />
noch zulässig s<strong>in</strong>d.<br />
Mit eigenen Augen und Ohren konnte die Schmalkalder<strong>in</strong><br />
die e<strong>in</strong>zelnen Betriebe tatsächlich <strong>in</strong>spizieren. Überall wurde<br />
die kle<strong>in</strong>e <strong>Reise</strong>gruppe freundlich empfangen, die Inder<br />
hängten den Deutschen nach Landessitte zur Begrüßung<br />
bunte Blumenketten um oder malten e<strong>in</strong>en roten Punkt<br />
auf die Stirn. „Bis auf e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zigen Hersteller, der von EL<br />
PUENTE wegen der ungenügenden Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen<br />
noch e<strong>in</strong>e Chance e<strong>in</strong>geräumt bekam, haben wir ganz<br />
tolle Betriebe kennengelernt“, schwärmt Andrea Svoboda.<br />
Sie erzählt von e<strong>in</strong>em Projekt, zu dem Taubstumme von<br />
weither anreisen, um an vier Tagen <strong>in</strong> der Woche für<br />
zehn bis zwölf Stunden Kerzen, Räucherstäbchen oder<br />
0<br />
Lederprodukte herzustellen. In der<br />
Zeit haben sie die Möglichkeit, dort zu<br />
wohnen und können die restlichen drei<br />
Tage der Woche zuhause verbr<strong>in</strong>gen.<br />
Die Taubstummen aus der näheren<br />
Umgebung arbeiten mit dem üblichen<br />
Pensum von 6 Stunden an 6 Tagen <strong>in</strong><br />
der Woche.<br />
Besonders e<strong>in</strong>drucksvoll war den Fair-<br />
Handelsverkäufern offensichtlich<br />
die Besichtigung e<strong>in</strong>er großen<br />
Teeplantage bei Darjeel<strong>in</strong>g, die sich<br />
mit alternativen Anbaumethoden schon<br />
lange e<strong>in</strong>en Namen gemacht hat. „Der<br />
Plantagenbesitzer Banerjee veräußert<br />
nur fünf bis 20 Prozent se<strong>in</strong>er gesamten<br />
Ernte an den Fairen Handel, aber er bietet<br />
allen se<strong>in</strong>en Arbeiter<strong>in</strong>nen und Arbeitern<br />
für Indien ideale Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen“,<br />
lobt Andrea Svoboda. Und die leben <strong>in</strong><br />
sieben Dörfern, die um die Teeplantage herum angelegt<br />
s<strong>in</strong>d. Ganze 16 sogenannte Supervisoren überwachen dort<br />
die verschiedenen Arbeitsgänge vom Pflücken der Teeblätter<br />
bis h<strong>in</strong> zum Verpacken <strong>in</strong> der riesigen Teefabrik. „Nur so<br />
klappt das <strong>in</strong> Indien.“<br />
Viele Strapazen hat die gelernte Diplom-Ingenieur<strong>in</strong><br />
für Masch<strong>in</strong>enbau, Fachrichtung Werkstatttechnik auf<br />
ihrer <strong>Reise</strong> per Bus, Zug oder Flugzeug durch Indien<br />
durchgestanden. Dass sie nach den ersten Tagen mit<br />
Magen-Darm-Infekt durch unsauberes Wasser und der<br />
Anstrengung bei großer Hitze am liebsten sofort nach<br />
Hause gefahren wäre, verschweigt sie nicht. Irgendwann<br />
habe sie aber gar nicht mehr so genau h<strong>in</strong>gesehen. Nicht<br />
mehr nach Blutegeln im Fluss oder der Herkunft des<br />
Essens gefragt. „Wenn ich sah, dass jemand dort re<strong>in</strong> geht<br />
oder etwas isst, habe ich das auch gemacht“, me<strong>in</strong>t sie<br />
und erzählt weiter, dass die heiligen Kühe auf der Straße<br />
genauso selbstverständlich zu Indien gehören wie das e<strong>in</strong>e<br />
oder andere herumhuschende Tierchen, das bei uns als<br />
Ungeziefer gescholten wird. Andrea Svoboda ist sicher: „Ich<br />
würde so e<strong>in</strong>e <strong>Reise</strong> wiederholen.<br />
Könnte mir sogar vorstellen, dort zu leben. Nicht für<br />
immer, aber doch schon für e<strong>in</strong> Jahr.“ Viel kürzer sei gar<br />
nicht s<strong>in</strong>nvoll, wenn man wirklich etwas erreichen wolle.<br />
Die Uhren würden <strong>in</strong> Indien e<strong>in</strong>fach anders ticken. „Die<br />
Leute dort denken und fühlen anders als wir“, sagt sie und<br />
erzählt Anekdoten von ihrer <strong>Reise</strong>, mit ganz viel S<strong>in</strong>n für<br />
das Menschliche an sich oder auch die fe<strong>in</strong>en Nuancen im<br />
Zwischenmenschlichen. Alle<strong>in</strong> das k<strong>in</strong>dliche Lachen, das<br />
sich die Erwachsenen bewahrt hätten, sei so bezeichnend.<br />
Wenn jetzt jemand <strong>in</strong> den Schmalkalder <strong>Welt</strong>laden kommt<br />
und e<strong>in</strong>en der gängigen kritischen Sprüche loslässt, wie:<br />
„Der Faire Handel verändert doch nicht die <strong>Welt</strong>!“ Dann<br />
weiß Andrea Svoboda: „Ich habe die Armut <strong>in</strong> Indien<br />
gesehen und kann sagen: Wenigstens e<strong>in</strong> paar Leuten<br />
habe ich geholfen! Und wenn jeder E<strong>in</strong>wohner der Stadt<br />
nur e<strong>in</strong>mal im Monat etwas für fünf Euro im <strong>Welt</strong>laden<br />
kaufen würde, dann g<strong>in</strong>ge es schon mehr notleidenden<br />
Menschen <strong>in</strong> Indien, Afrika oder Late<strong>in</strong>amerika besser.
Das Wichtelgeschenk aus dem <strong>Welt</strong>laden ist doch alle<strong>in</strong><br />
schon mal e<strong>in</strong> gutes Zeichen.“<br />
Diesen November wurden es drei Jahre, dass sie ihren<br />
<strong>Welt</strong>laden <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit dem Ökumenischen<br />
Arbeitskreis E<strong>in</strong>e <strong>Welt</strong> e.V. betreibt. Gew<strong>in</strong>n und Ausgaben<br />
halten sich die Waage. Über die für E<strong>in</strong>zelhandelsläden<br />
gängige Handelsspanne kann sie schmunzeln. Ihr Laden<br />
veranschlagt nur 5 bis 7 Prozent bei manchen Lebensmitteln,<br />
für die anderen Sachen maximal 30 Prozent. Sie sagt es<br />
selbst nicht offen, aber tatsächlich arbeitet die dreifache<br />
Mutter, genauso wie ihre zahlreichen Helfer<strong>in</strong>nen und<br />
Helfer aus dem Arbeitskreis, im <strong>Welt</strong>laden ohne Lohn,<br />
ausschließlich für den guten Zweck. Hut ab!<br />
Hut ab auch vor dem Mut, den günstigen Standpunkt des<br />
Ladens auf der Salzbrücke aufzugeben und e<strong>in</strong>en Umzug <strong>in</strong><br />
die Weidebrunner Gasse 13 für das Jahr 2010 <strong>in</strong>s Auge zu<br />
Nachtreffen der Indienreisenden<br />
Vom 11. – 13. Januar trafen sich 10 der 14 Personen, die<br />
im Herbst 2007 an der von der EL PUENTE GmbH<br />
organisierten ersten Projektpartnerreise zu den <strong>in</strong>dischen<br />
ProduzentInnen teilgenommen hatten, (ausführlicher<br />
<strong>Reise</strong>bericht <strong>in</strong> EL PUENTE <strong>in</strong>formiert 2008) als Gäste von<br />
Helga und Richard Bruns <strong>in</strong> Barienrode. Der Freitagabend<br />
stand ganz im Zeichen des Wiedersehens. Am Samstag<br />
lernten zunächst die aus Ost-, Süd- und Westdeutschland<br />
angereisten Indienfahrer die EL PUENTE Zentrale kennen.<br />
Sie konnten dann ihre Erfahrungen aus den <strong>Welt</strong>läden und<br />
von ihrer <strong>Reise</strong> bei der Musterschau e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen. Das von<br />
E<strong>in</strong> runder Tag<br />
Im Zuge der Fairen Wochen<br />
hatten wir vom <strong>Welt</strong>laden<br />
Gerberau <strong>in</strong> Freiburg zum<br />
Teil mit Unterstützung der<br />
anderen <strong>Welt</strong>läden und zum<br />
Teil <strong>in</strong> Kooperation mit anderen<br />
Organisationen mehr als<br />
10 Veranstaltungen. Dies fast<br />
ausschließlich ehrenamtlich<br />
zu stemmen war e<strong>in</strong> enormer<br />
Kraftakt.<br />
E<strong>in</strong>e besonders schöne Veranstaltung<br />
war der Besuch von<br />
Tyrell Dilukshan Fernando<br />
Piyonkara Wedage und se<strong>in</strong>er<br />
Frau Mih<strong>in</strong>dukula Anne Bernedeth P<strong>in</strong>to aus Sri Lanka aus<br />
dem Partnerprojekt PODIE von EL PUENTE und ihrem<br />
Begleiter Walter König. Sehr angetan waren wir von deren<br />
Wunsch, nicht nur bei uns e<strong>in</strong>en spannenden Vortrag zu<br />
fassen. „Dort könnte es vom Ambiente her die Kunden noch<br />
mehr dazu e<strong>in</strong>laden, im Laden zu verweilen, e<strong>in</strong> Tässchen<br />
Tee oder Kaffee zu tr<strong>in</strong>ken und sich wohl zu fühlen.“<br />
Das plötzliche Verschw<strong>in</strong>den e<strong>in</strong>er 80 Euro teuren<br />
Damenw<strong>in</strong>terjacke aus dem Laden hat Andrea Svoboda<br />
dieser Tage schon e<strong>in</strong> wenig befremdet. Sie weist<br />
Interessierte deshalb gerne auf e<strong>in</strong>en öffentlichen Brief an<br />
ihrer Ladentür h<strong>in</strong>, <strong>in</strong> dem sie auffordert: „Fairer Handel<br />
braucht jeden! Produzenten, Handelsorganisationen,<br />
Verkäufer und E<strong>in</strong>käufer.“<br />
Zeitungsartikel aus dem Freien Wort vom Samstag,<br />
5. Januar 2008 im Lokalteil<br />
Shamir Sen zubereitete bengalische Mittagessen mundete<br />
allen und weckte <strong>Reise</strong>er<strong>in</strong>nerungen. Am Nachmittag gaben<br />
dann die Indienreisenden den VertreterInnen aus anderen<br />
<strong>Welt</strong>läden mit E<strong>in</strong>satz von Dias e<strong>in</strong>en anschaulichen<br />
E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die Lebenssituation und Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen der<br />
<strong>in</strong>dischen PartnerInnen. Abends wurden dann am Kam<strong>in</strong><br />
bis <strong>in</strong> die Nacht h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> noch zahlreiche Er<strong>in</strong>nerungen an die<br />
gelungene Projektpartnerreise ausgetauscht. Bei der Abreise<br />
am Sonntag plädierten alle für e<strong>in</strong>e weiteres Treffen, es soll<br />
entweder <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> oder <strong>in</strong> Süddeutschland stattf<strong>in</strong>den, da<br />
aus beiden Regionen je 3 der TeilnehmerInnen stammen.<br />
Bericht der Veranstaltung mit PODIE zur Fairen Woche<br />
im <strong>Welt</strong>laden Gerberau/ Freiburg<br />
halten, sondern auch möglichst<br />
viele Engagierte von<br />
uns kennen zu lernen und <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>en Austausch über Leben<br />
und Laden zu kommen. Wir<br />
feilten e<strong>in</strong> paar Wochen an<br />
der Organisation dieser 24<br />
Stunden und als die drei dann<br />
am Donnerstag, den 25. September,<br />
gegen 11.00 Uhr am<br />
Bahnhof Freiburg ankamen,<br />
hatten wir schon e<strong>in</strong> straffes<br />
Programm geplant.<br />
Als erstes sollten unsere Besucher<br />
etwas Ruhe f<strong>in</strong>den,<br />
<strong>in</strong> der gleich <strong>in</strong> der Nähe des<br />
Bahnhofs liegenden Wohnung e<strong>in</strong>er unserer Mitarbeiter<strong>in</strong>nen,<br />
die zur Zeit im Urlaub ist. Gegen halb e<strong>in</strong>s kamen<br />
dann noch zwei weitere Leute aus dem Laden und wir aßen<br />
geme<strong>in</strong>sam zu Mittag, welches von e<strong>in</strong>em unserer Ehren-<br />
Faire Woche 2008
Faire Woche 2008<br />
amtlichen zubereitet wurde. Tyrell und Anne erzählten viel<br />
von ihrem Leben <strong>in</strong> Sri Lanka und das Essen bot e<strong>in</strong>ige Anregungen<br />
über Gewürze zu sprechen. Dass es zum Beispiel<br />
<strong>in</strong> Sri Lanka e<strong>in</strong> Gewürz gibt, welches aussieht wie unsere<br />
Lorbeerblätter, mit dem Unterschied, dass die dortigen essbar<br />
s<strong>in</strong>d, hätte Anne fast selbst herausgefunden, wenn sie<br />
nicht gewarnt worden wäre, als nur noch der Blattstiel aus<br />
ihrem Mund herauslugte.<br />
Nach ausgiebigem Mahl<br />
mit anschließendem Kaffee,<br />
unternahmen wir zu<br />
sechst e<strong>in</strong>en Ausflug <strong>in</strong><br />
das Zentrum Freiburgs.<br />
Von e<strong>in</strong>er Stadtführung<br />
mit Erklärung der historischen<br />
Ereignisse sahen<br />
wir ab, denn wir ahnten,<br />
dass der Besuch e<strong>in</strong>es anderen<br />
Kont<strong>in</strong>ents bereits<br />
genügend Reize mit sich<br />
br<strong>in</strong>gt, und wir wollten<br />
die beiden nicht mit relativ<br />
unwichtigen Fakten<br />
überschütten. Somit<br />
begnügten wir uns damit,<br />
durch die autofreie<br />
Altstadt zu schlendern.<br />
Wir g<strong>in</strong>gen durch die kle<strong>in</strong>sten Gässchen, immer vom<br />
Freiburger „Bächle“ begleitet. Am frühen Nachmittag erreichten<br />
wir den <strong>Welt</strong>laden, wo wir bei e<strong>in</strong>em Tee unsere<br />
Verkaufs-, Lager-, und Büroräume vorstellten. Auch gab es<br />
die Gelegenheit e<strong>in</strong> paar unserer Ladendienste <strong>in</strong> Aktion<br />
zu erleben.<br />
Wir hatten aber nicht sehr viel Zeit zum verschnaufen,<br />
denn es musste schleunigst e<strong>in</strong>gekauft, Pause gemacht und<br />
gekocht werden. Zum E<strong>in</strong>kaufen wählten wir unseren „Super-<br />
Bio-Markt“, dessen Name bereits zur Diskussion anregt.<br />
Während wir die Zutaten für das Abendessen für die Veranstaltung<br />
zusammensuchten, erzählten wir e<strong>in</strong> wenig vom<br />
Für und Wider der hochkommerzialisierten Biobranche, <strong>in</strong><br />
welcher es sogar Bio-Supermarktketten gibt. Das war e<strong>in</strong><br />
guter E<strong>in</strong>stieg, um auch über das Thema Fairer Handel zu<br />
sprechen, dem ja e<strong>in</strong> ähnlicher Weg prognostiziert wird.<br />
Nach den ganzen Spaziergängen und E<strong>in</strong>drücken sollten<br />
sich Anne, Tyrell und Walter e<strong>in</strong> wenig <strong>in</strong> ihrer Wohnung<br />
ausruhen, bis wir nach e<strong>in</strong>er dreiviertel Stunde schon wieder<br />
an der Tür kl<strong>in</strong>gelten, um zu e<strong>in</strong>er Mitarbeiter<strong>in</strong> nach<br />
Hause zu gehen, welche <strong>in</strong> der Innenstadt <strong>in</strong> der Nähe unseres<br />
<strong>Welt</strong>ladens wohnt und bei der wir kochen wollten.<br />
Schwer bepackt mit großen Töpfen, Pfannen und den Zutaten<br />
klemmten wir uns alle <strong>in</strong> die Straßenbahn.<br />
Die Art und Weise zu Kochen erstaunte unsere Leute sehr,<br />
denn uns waren diese Abläufe und die Intensität völlig neu.<br />
Gleich zwei unserer Mithelfenden waren neben der Unterstützung<br />
von Anne und Tyrell unentwegt damit beschäftigt<br />
alles schriftlich festzuhalten, was <strong>in</strong> dieser Küche passierte.<br />
Nun s<strong>in</strong>d wir stolze BesitzerInnen des Rezeptes und<br />
werden wohl trotzdem lange brauchen, um diesen tollen<br />
Geschmack nachahmen zu können.<br />
Annähernd pünktlich begannen wir kurz nach halb acht<br />
mit der Informationsveranstaltung. In Vortrag und Prä-<br />
sentation erzählte Tyrell von PODIE und den Gewürzen.<br />
Trotz des vom Geruch des Essens hervorgerufenen Hungergefühls,<br />
waren die ungefähr 25 Teilnehmenden sehr<br />
<strong>in</strong>teressiert und fragten e<strong>in</strong>iges über PODIE oder die Situation<br />
<strong>in</strong> Sri Lanka. Nachdem alle Fragen weitestgehend<br />
beantwortet schienen, wurde der Rahmen gelöst und alle<br />
zum weiteren Austausch bei dem von Anne und Tyrell zubereiteten<br />
Essen e<strong>in</strong>geladen.<br />
Gegen 23 Uhr freuten<br />
sicherlich nicht nur wir<br />
uns auf unsere Betten,<br />
sondern auch Anne,<br />
Tyrell und Walter, die<br />
solche Kraftakte derzeit<br />
jeden Tag vollbr<strong>in</strong>gen<br />
mussten.<br />
Am nächsten Morgen<br />
besuchten wir die drei<br />
zum Frühstück. In e<strong>in</strong>er<br />
recht großen Runde saßen<br />
wir gemütlich beisammen<br />
mit Brötchen,<br />
selbstgemachter Marmelade,<br />
Kaffee und Tee.<br />
E<strong>in</strong>e langjährige Mitarbeiter<strong>in</strong><br />
erzählte von der<br />
Geschichte unseres Vere<strong>in</strong>s<br />
und Ladens, welche ihren Beg<strong>in</strong>n im Jahre 1976 hat.<br />
Gegen 11 Uhr brachen die Drei wieder auf zu ihrer nächsten<br />
Station, wo sie bestimmt nicht weniger E<strong>in</strong>drücke erwarteten,<br />
als <strong>in</strong> den 24 Stunden bei uns <strong>in</strong> Freiburg. Die<br />
mehr als 10 Ehrenamtlichen, die an vielen Stellen dieses<br />
e<strong>in</strong>drucksvollen Besuches mitgeholfen haben, werden den<br />
Besuch von Anne, Tyrell und Walter sicher noch lange <strong>in</strong><br />
guter Er<strong>in</strong>nerung haben.<br />
Wir bedanken uns bei EL PUENTE und Walter König,<br />
die nicht nur e<strong>in</strong>en Vortrag auf <strong>Reise</strong>n schickten, sondern<br />
e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>terkulturellen Austausch und Dialog zur Partnerschaftlichkeit<br />
auf beiden Seiten ermöglichten.<br />
Emanuel Mar<strong>in</strong> Gerth<br />
<strong>Welt</strong>laden Gerberau/ Freiburg
Faire Woche 2008<br />
Zur diesjährigen Fairen Woche hat uns Tyrell Fernando<br />
von unserem Partner PODIE (sl3) aus Sri Lanka besucht.<br />
Tyrell Fernando ist geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />
der Organisation. Er ist 41 Jahre alt, verheiratet und hat<br />
drei Töchter. Seit 1988 arbeitet Tyrell für PODIE, 1993<br />
ist er erstmalig <strong>in</strong> den Vorstand gewählt worden. Seit<br />
2006 ist er Geschäftführer der Organisation. Hier ist er<br />
nun verantwortlich für das Market<strong>in</strong>g sowie für die Koord<strong>in</strong>ation<br />
der Kle<strong>in</strong>produzenten und aller stattf<strong>in</strong>denden<br />
Versammlungen. Tyrell organisiert Weiterbildungen der<br />
Bauern durch Promotoren, übernimmt Verwaltungsarbeiten<br />
im Büro und Unterstützt den Vorstand im organisatorischen<br />
Bereich. Zu se<strong>in</strong>en Aufgaben zählt außerdem<br />
die Durchführung von Sem<strong>in</strong>aren und Schulungen. Auf<br />
ehrenamtlicher Basis ist er Schatzmeister im Vorstand<br />
des Lanka Fair Trade Forums (LFTF) sowie Landespräsident<br />
und Vorstandsmitglied des Asia Fair Trade Forums<br />
(AFTF).<br />
Ebenfalls bei uns zu Gast war Tyrells Frau Anne. Zusammen<br />
standen beide für Veranstaltungen im Rahmen der<br />
Fairen Woche zur Verfügung, zu denen sie von Walter<br />
König begleitet wurden. Tyrell selbst spricht sehr gut Englisch<br />
und hat die Organisation PODIE vorgestellt und ist<br />
<strong>in</strong> diesem Zusammenhang auch auf die Entwicklungen<br />
PODIEs sowie des Fairen Handels <strong>in</strong> Sri Lanka e<strong>in</strong>gegangen.<br />
Tyrell Fernando und se<strong>in</strong>e Frau Anne haben ihre Rundreise<br />
zum Start der Fairen Woche <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> begonnen<br />
und s<strong>in</strong>d von dort aus e<strong>in</strong>mal quer durch die Republik<br />
gereist. Von Berl<strong>in</strong><br />
aus g<strong>in</strong>g es über<br />
Potsdam weiter nach<br />
Osnabrück, über<br />
Kamp-L<strong>in</strong>tfort weiter<br />
<strong>in</strong>s Ruhrgebiet<br />
nach Düsseldorf,<br />
Rat<strong>in</strong>gen, Essen und<br />
Bottrop. Auch im<br />
Süden waren sie zu<br />
verschiedenen Veranstaltungen<br />
<strong>in</strong> Landau,<br />
Freiburg und<br />
Kronach e<strong>in</strong>geladen<br />
und s<strong>in</strong>d schließlich<br />
über Marburg nach<br />
Nordstemmen gelangt.<br />
Mit e<strong>in</strong>er selbst erstellter<br />
Powerpo<strong>in</strong>t-<br />
Präsentation hat<br />
Tyrell se<strong>in</strong>e Organisation<br />
und die Produzentengruppen<br />
der Bio-Gewürze<br />
vorgestellt. Se<strong>in</strong>e<br />
Frau Anne hat auf<br />
e<strong>in</strong>igen Faire Woche<br />
- Veranstaltungen mit den PODIE-Gewürzen verschiedene<br />
Gerichte nach traditionellen Rezepten gekocht, die bei den<br />
Verköstigten großen Anklang gefunden haben. Tyrell war<br />
bereits zum zweiten Mal <strong>in</strong> Deutschland, trotzdem jedoch<br />
sehr aufgeregt vor se<strong>in</strong>er <strong>Reise</strong>, da er noch nie vor so vielen<br />
Menschen sprechen musste. Sehr bee<strong>in</strong>druckt hat Tyrell<br />
und Anne vor allem der neue Bio-Supermarkt mit kle<strong>in</strong>em<br />
<strong>Welt</strong>laden <strong>in</strong> Bottrop, aber auch von den unterirdischen<br />
Gängen <strong>in</strong> Kronach haben sie anschließend noch lebhaft<br />
berichtet. E<strong>in</strong>es der größten Erlebnisse für Tyrell war außerdem<br />
der Fair Trade Cup, bei dem er sogar für das EL<br />
PUENTE - Team mitgespielt hat!<br />
Zurück <strong>in</strong> Sri Lanka wird Tyrell Fernando e<strong>in</strong>es der beiden<br />
pro Jahr vorgesehenen Produzententra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs dafür<br />
verwenden, von se<strong>in</strong>en Erfahrungen <strong>in</strong> Deutschland zu berichten.<br />
Er will den Mitgliedern PODIEs näher br<strong>in</strong>gen,<br />
wie der Faire Handel <strong>in</strong> Deutschland funktioniert, wie ihre<br />
Produkte hier bei uns vermarktet werden, will ihnen zeigen,<br />
was e<strong>in</strong> <strong>Welt</strong>laden ist und wie viel Engagement dar<strong>in</strong><br />
steckt. Ihm ist ganz besonders wichtig, den Produzenten<br />
deutlich zu machen, dass der Faire Handel hier erheblich<br />
mehr ist, als die bloße Zahlung der Fair-Handels-Prämie<br />
an die Partner!<br />
Juliane Palm<br />
EL PUENTE Öffentlichkeitsreferat<br />
Faire Woche 2008
Azubi-Fahrt 2008<br />
Unsere Azubi-Fahrt 2008<br />
Auch <strong>in</strong> diesem Jahr haben wir wieder unsere Azubi-Fahrt gemacht, um unsere<br />
neuen Auszubildenden besser kennen zu lernen und <strong>in</strong> unser Team aufzunehmen.<br />
Am Mittwoch Abend haben wir uns nach getaner Arbeit <strong>in</strong> Fahrgeme<strong>in</strong>schaften<br />
auf den Weg zur Burg Ludwigste<strong>in</strong> <strong>in</strong> Witzenhausen (bei Kassel) gemacht. Nach<br />
der Zimmere<strong>in</strong>teilung wurde geme<strong>in</strong>sam zu Abend gegessen und anschließend<br />
haben sich unsere Betreuer vorgestellt. Nach e<strong>in</strong>igen Informationen und ersten<br />
Gruppenarbeiten ließen wir den Abend gemütlich auskl<strong>in</strong>gen.<br />
Am nächsten Morgen wurden wir <strong>in</strong> zwei Gruppen geteilt. Es wurden e<strong>in</strong>ige<br />
Teamspiele gemacht, <strong>in</strong> denen es darum g<strong>in</strong>g, sich aufe<strong>in</strong>ander verlassen zu können<br />
und dem anderen zu vertrauen. Wir haben alle zusammen gearbeitet und an<br />
e<strong>in</strong>em Strang gezogen, daher könnten wir die Aufgaben geme<strong>in</strong>sam gut lösen.<br />
Nach dem Mittagessen g<strong>in</strong>g es <strong>in</strong> den zwei Gruppen weiter. Jede Gruppe sollte<br />
die Hälfte e<strong>in</strong>er stabilen Brücke bauen. Diese mussten am Ende zusammenpassen<br />
und e<strong>in</strong>e Brücke bilden. Dies erforderte e<strong>in</strong>e gute Kommunikation untere<strong>in</strong>ander<br />
und hat uns viel Spaß bereitet. Am Ende haben wir es geschafft e<strong>in</strong>e Brücke<br />
zu bauen, die 1,80 Meter hoch war und etwa 4 Meter lang. Bei strahlendem Sonnensche<strong>in</strong><br />
konnte jeder<br />
Mitarbeiter e<strong>in</strong>mal über<br />
unsere Brücke gehen.<br />
Am nächsten Morgen<br />
zogen wir aus unseren<br />
Zimmern <strong>in</strong>s Freie. In Gruppenarbeit<br />
wurde e<strong>in</strong> eigener<br />
Zeltplatz mit Schlafmöglichkeiten<br />
errichtet. Es wurde für<br />
unser leibliches Wohl gesorgt<br />
und e<strong>in</strong>e Wärmequelle für<br />
die späteren Stunden durfte<br />
natürlich auch nicht fehlen.<br />
Nachdem alles aufgebaut<br />
war, warteten alle auf das<br />
EL PUENTE holt den Cup!<br />
Bei herrlichem Wetter und mit bester Laune haben viele<br />
Akteure des Fairen Handels am Samstag, den 27. September,<br />
e<strong>in</strong>en ereignisreichen Tag auf dem MTV-Sportplatz bei<br />
Nordstemmen verbracht! Aus ganz Deutschland s<strong>in</strong>d 6<br />
heiß ersehnte, selbst über<br />
dem Feuer gegarte Spanferkel.<br />
Der Tag endete <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er schönen S<strong>in</strong>grunde<br />
am Lagerfeuer.<br />
Am Samstag Vormittag<br />
haben wir unsere Zelte<br />
wieder abgebaut und s<strong>in</strong>d<br />
nach dem Frühstück geme<strong>in</strong>sam<br />
wieder nach<br />
Hause gefahren.<br />
Wir haben mehr über unsere Mitarbeiter erfahren können<br />
und wissen, dass wir uns aufe<strong>in</strong>ander verlassen<br />
können. Außerdem konnten sich unsere neuen Auszubildenden<br />
schnell e<strong>in</strong>gewöhnen und wir alle konnten<br />
uns besser kennen lernen, was unser Team gestärkt<br />
hat.<br />
Maren Wasmann<br />
EL PUENTE Auszubildende<br />
Mannschaften zum Rasenfußballturnier angereist, um<br />
im ersten Fair Trade Cup mit EL PUENTE um den<br />
Wanderpokal zu kämpfen! Neben den 4 großen Fair-<br />
Handelsorganisationen Deutschlands (EL PUENTE,<br />
dwp, GEPA und BanaFair) war jeweils e<strong>in</strong> Team der<br />
Regionalverteilerzentren Bonn und Dresden sowie e<strong>in</strong>e<br />
Mannschaft der Gruppenberater der <strong>Welt</strong>läden dabei.<br />
Blauer Himmel und Sonne haben die Spiele den ganzen<br />
Tag über begleitet. Die Zuschauer konnten mit dem<br />
Gebotenen zufrieden se<strong>in</strong>: Spannende Spiele mit sehr<br />
guten Leistungen und lustigen sportlichen E<strong>in</strong>lagen<br />
haben das Turnier zu e<strong>in</strong>er gelungenen Aktion werden<br />
lassen. Nach den Gruppenspielen hatte sich EL<br />
PUENTE bereits <strong>in</strong>s Halbf<strong>in</strong>ale geschossen und konnte<br />
sich da mit e<strong>in</strong>em 5:2 nach <strong>El</strong>fmeterschießen gegen dwp<br />
durchsetzen. Somit waren die diesjährigen Gastgeber
im F<strong>in</strong>ale und holten den Cup mit e<strong>in</strong>em klaren<br />
4:1-Sieg gegen das Regionale Fairhandelszentrum<br />
Rhe<strong>in</strong>land!<br />
Unterstützung hatte das EL PUENTE -<br />
Team außerdem von Tyrell Fernando, dem<br />
Geschäftsführer von PODIE, der am selben<br />
Morgen se<strong>in</strong>e Deutschlandtour im Rahmen der<br />
Fairen Woche 2008 beendet hatte. PODIE ist<br />
Produzent der von EL PUENTE vermarkteten<br />
Bio-Gewürze aus Sri Lanka und bereits seit vielen<br />
Jahren Partnerorganisation EL PUENTEs.<br />
Zum Fair Trade Cup 2009 hat dwp alle Teams <strong>in</strong><br />
den Süden nach Ravensburg e<strong>in</strong>geladen. Wir freuen<br />
uns darauf, wieder mitzukicken und hoffen, den<br />
Pokal im nächsten Jahr verteidigen zu können!<br />
Juliane Palm<br />
EL PUENTE Öffentlichkeitsreferat<br />
11 Tage und 3500 km <strong>in</strong> Chile<br />
Hallo, ich b<strong>in</strong> Anja Brachmüller und arbeite seit Oktober<br />
2007 als Unterstützung im E<strong>in</strong>kauf für Lebensmittel.<br />
Frisch von der Uni <strong>in</strong> den Berufsalltag hörte das Lernen für<br />
mich nicht auf, da sich mir mit dem Fairen Handel und<br />
dem Lebensmittele<strong>in</strong>kauf e<strong>in</strong>e ganz neue <strong>Welt</strong> eröffnete.<br />
Nach und nach wuchs me<strong>in</strong> Aufgabenfeld, ich lernte per<br />
Email und Telefon unsere verschiedenen Projektpartner<br />
kennen und stellte fest, wie viel Freude mir diese globale<br />
Kommunikation bereitet. Im September 2008 war es<br />
endlich soweit – me<strong>in</strong>e erste Dienstreise stand an. Es sollte<br />
nach Chile gehen.<br />
Sonntags morgens wurden me<strong>in</strong>e Kolleg<strong>in</strong> Angela Lepa und<br />
ich herzlich von Gerardo, dem Geschäftsführer von COM-<br />
PARTE, an Santiagos Flughafen begrüßt und durch den<br />
Tag begleitet. Obwohl an diesem Tag ke<strong>in</strong>e Produzentenbesuche<br />
vorgesehen waren, spielte uns der Zufall gut zu. In<br />
ganz Chile liefen bereits Vorbereitungen für die Nationalfeiertage<br />
und so waren alle Straßen mit Flaggen geschmückt<br />
und wir besuchten e<strong>in</strong> Volksfest auf dem schon erste neue<br />
Kunsthandwerkskontakte geknüpft werden konnten.<br />
Aus zeitlichen Gründen teilten Angela und ich die Produzentenbesuche<br />
<strong>in</strong> den kommenden Tagen auf. Ich kümmerte<br />
mich um die Lebensmittel und sie sich um das<br />
Kunsthandwerk.<br />
Am nächsten Tag f<strong>in</strong>g der Produzentenmarathon dann<br />
richtig an. Vormittags besuchten wir das Büro von COM-<br />
PARTE, deren Gebäude sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er schmalen Straße<br />
mit ganz normalen E<strong>in</strong>familienhäusern e<strong>in</strong>gliederte. Hier<br />
Conta<strong>in</strong>er zu beladen ist e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Herausforderung. Wir<br />
lernten u.a. Rodrigo Ponces kennen, den technischen Assistenten<br />
von Friederike Töpfer – Verantwortliche für den<br />
Lebensmittelbereich bei COMPARTE. Rodrigo und Frie-<br />
<strong>Reise</strong>bericht Chile
<strong>Reise</strong>bericht Chile<br />
derike waren so freundlich und begleiteten mich die komplette<br />
<strong>Reise</strong> mit e<strong>in</strong>em Mietwagen durch e<strong>in</strong>en Großteil des<br />
Landes.<br />
Rodrigo und ich fuhren am Montag zu den ersten beiden<br />
Lebensmittelproduzenten nördlich von Santiago. Als wir<br />
bei Enzo, dem Olivenbauern, ankamen, war ich e<strong>in</strong>fach<br />
verzaubert. Fernab der Stadt steht se<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Landhaus<br />
<strong>in</strong>mitten der drei Hektar großen Plantage. Enzo ist Biobauer<br />
aus Überzeugung und es war toll, ihm zuzuhören, wie<br />
er vor 14 Jahren das Land kaufte und se<strong>in</strong>en Wunsch der<br />
organischen Landwirtschaft <strong>in</strong> die Tat umsetzte. Ich habe<br />
mir sagen lassen, dass der Biogedanke <strong>in</strong> Chile bisher nur<br />
wenig voran geschritten ist. Zertifizierte Waren erzielen auf<br />
dem nationalen Markt kaum e<strong>in</strong>en besseren Preis als konventionelle.<br />
Daher ist es umso erfreulicher zu hören, dass<br />
e<strong>in</strong> Bauer aus Überzeugung Bioprodukte anbaut. Weiter<br />
g<strong>in</strong>g es zu QUELA, e<strong>in</strong>e Produzentengruppe, die Obst und<br />
Gemüse von regionalen Bauern kauft und von Frauenhand<br />
zu Marmeladen und Konserven verarbeitet. Leider ist die<br />
Herkunft mancher Rohstoffe etwas unübersichtlich, sodass<br />
nicht jedes Produkt für uns <strong>in</strong> Frage kommt.<br />
Die nächsten beiden Tage begleitete ich Angela <strong>in</strong> Santiago<br />
zu unterschiedlichen Kunsthandwerksproduzenten und<br />
konnte ihr bei Verhandlungen und Gesprächen über die<br />
Schulter schauen.<br />
Danach verschlug es uns <strong>in</strong> Richtung Süden, wo wir e<strong>in</strong>en<br />
Konservenproduzenten, <strong>in</strong>klusive Papayaplantage, direkt<br />
am Pazifik anschauen durften. Wieder e<strong>in</strong>mal wurden wir<br />
äußerst warmherzig, offen und <strong>in</strong>teressiert empfangen. Die<br />
Leitung von FRUTOS DE LIPIMAVIDA liegt <strong>in</strong> Frauenhand<br />
und es war toll zu erfahren, wie strukturiert und<br />
effizient u.a. durch COMPARTEs technische<br />
Assistenz direkt mit den Produzenten zusammengearbeitet<br />
wird und Produktionsprozesse<br />
stetig verbessert werden. Nach kurzem Aufenthalt<br />
führte uns der Weg weiter <strong>in</strong> vier andere<br />
Städte bis wir an unserem Ausgangspunkt Santiago<br />
zurückkehrten. Von dort aus begann die<br />
<strong>Reise</strong> <strong>in</strong> den Norden. Es blieben uns noch drei<br />
Tage und nur zwei Produzentenbesuche, jedoch<br />
etliche Stunden Autofahrt und Hunderte von<br />
Kilometern Landstraße. Alle<strong>in</strong> die landschaftliche<br />
Varietät war Belohnung genug. Vor uns lag<br />
der Besuch von Walnuss- und e<strong>in</strong>em Olivenölbauern.<br />
Die Walnussbauern von Monte Patria<br />
setzen sich aus e<strong>in</strong>zelnen Familien des Ortes zusammen.<br />
Interessiert, aber auch etwas skeptisch,<br />
wurde ich empfangen. Dieser Zusammenschluss<br />
ist noch sehr jung und <strong>in</strong> diesem Jahr konnte er<br />
über COMPARTE ihren ersten Export durchführen.<br />
Jeder Bauer erzählte mir se<strong>in</strong>e Geschichte, wie er<br />
vor den Walnüssen mit zum Beispiel dem Piscotraubenanbau<br />
(spezielle Traubensorte zur Herstellung des Nationalgetränks<br />
Pisco) oder durch Schafskäseherstellung se<strong>in</strong> Geld<br />
verdiente. Laut COMPARTE steckt <strong>in</strong> diesem Projekt das<br />
meiste Potential, da die Bauern die Ratschläge der technischen<br />
Assistenz sehr offen und wissbegierig umsetzen<br />
und mit voller Energie versuchen, dieses Projekt zum Erfolg<br />
werden zu lassen. Ausserdem s<strong>in</strong>d mit den momentan<br />
genutzten 13 Hektar Land nicht annähernd alle Reserven<br />
ausgeschöpft. Weitere Familien des Dorfes sollen ebenfalls<br />
<strong>in</strong> das Walnussprojekt <strong>in</strong>tegriert werden.<br />
Me<strong>in</strong>e letzte Anlaufstation war die Stadt Huasco, sehr hoch<br />
im Norden. Dazu mussten wir die Atacama-Wüste durchqueren.<br />
In Huasco erwartete uns e<strong>in</strong> ganzes Olivenbaumtal.<br />
Hier wurde mir detailliert die Herstellung von Olivenöl<br />
erklärt - <strong>in</strong>klusive Verkostung versteht sich. Die Besichtigung<br />
der Plantage mit den zum Teil über 100 Jahre alten<br />
Bäumen stellte sich als Highlight des Tages heraus. Leider<br />
wird die Zusammenarbeit mit diesen Bauern derzeit aus<br />
re<strong>in</strong> logistischen Gründen noch auf die Probe gestellt.<br />
Voll mit neuen und <strong>in</strong>teressanten Erfahrungen wieder<br />
zurück <strong>in</strong> Deutschland, fängt für mich die Arbeit an den<br />
Produkten erst richtig an. Die Früchte dieser <strong>Reise</strong> präsentieren<br />
wir vielleicht schon früher, spätestens jedoch zum<br />
<strong>Welt</strong>gebetstag 2010.<br />
Anja Brachmüller<br />
EL PUENTE E<strong>in</strong>kauf
Zur Förderung der Stiftung<br />
Ich möchte der EL PUENTE-Stiftung € zustiften<br />
€ spenden<br />
Ich überweise den Betrag <strong>in</strong> den nächsten Tagen auf das Stiftungskonto<br />
Nr. 55 55 55 bei der Kreissparkasse Hildesheim, BLZ 259 501 30.<br />
Bitte ziehen Sie den Betrag von me<strong>in</strong>em Konto e<strong>in</strong><br />
Nr.: BLZ: bei:<br />
Name: Straße:<br />
PLZ: Ort:<br />
Unterschrift:<br />
Selbstverständlich erhalten Sie e<strong>in</strong>e Zustiftungs-/Spendenquittung<br />
Weitere Informationen erhalten Sie bei:<br />
Richard Bruns, Hopfengarten 18, 31199 Barienrode<br />
Tel. 05121-264032, Fax 05121-283941, E-Mail: stiftung@el-puente.de<br />
Stiftung<br />
für<br />
entwicklungspolitische<br />
Bildungs- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
F<strong>in</strong>anzielle Entwicklung der EL PUENTE Stiftung 2007<br />
Stiftungskapital am 31.12.2006: 240.547,93 €<br />
1 Zustiftung im Jahr 2007 20.000,00 €<br />
2 Übertragungen Gesellschafteranteile 16.000,00 €<br />
4 Spenden für Stiftungskapital 13.353,39 €<br />
1/3 Überschuss aus 2006 (Zuführung) 2.316,58 €<br />
Stiftungskapital am 31.12.2007: 292.217,90 €<br />
Kapitalerträge im Jahr 2007 10.590,90 €<br />
Spenden 2,50 €<br />
Gesamtertrag: 10.593,40 €<br />
Aufwendungen für den Stiftungszweck:<br />
Sem<strong>in</strong>ar Schülerfirmen u. fairer Handel 1.500,00 €<br />
UNI Sem<strong>in</strong>ar zum fairem Handel 300,00 €<br />
Teilnahmekosten Fundrais<strong>in</strong>gsem<strong>in</strong>ar 60,00 €<br />
Zuschuss Fair Truck <strong>in</strong> Hildesheim 1.000,00 €<br />
2.860,00 €<br />
Aufwendungen für Geschäftsführung:<br />
Kontoführung und Depotgebühren 78,90 €<br />
Fahrt-, <strong>Reise</strong>- und Portokosten 185,62 €<br />
264,52 €<br />
Notargebühren f. Gesellschafteranteile 541,46 €<br />
Gesamtaufwendungen im Jahr 2007: 3.665,98 €<br />
Überschuss im Jahr 2007 6.927,42 €<br />
Der Überschuss wurde wie folgt verwendet:<br />
Zuführung zum Stiftungskapital 3.530,00 €<br />
(1/3 der Kapitalerträge von 10.590 €)<br />
Rücklage für 2008 3.397,42 €<br />
Stiftungsguthaben zum 31.12.2007:<br />
Darlehen EL PUENTE GmbH 127.000,00 €<br />
Sparbriefe Umweltbank Nürnberg 83.000,00 €<br />
Sparkasse Hildesheim 49.198,34 €<br />
Tagesgeld Umweltbank Nürnberg 663,13 €<br />
Gesellschafteranteil EL PUENTE GmbH 35.500,00 €<br />
295.361,47 €<br />
Bilanz der EL PUENTE Stiftung<br />
AKTIVA:<br />
Kapitalanlagen 259.198,34 €<br />
Beteiligung EL PUENTE GmbH 35.500,00 €<br />
Geldkonten 9.534,97 €<br />
Forderungen 792,55 €<br />
305.025,86 €<br />
PASSIVA:<br />
Stiftungskapital 292.217,90 €<br />
Rücklagen 3.706,03 €<br />
Jahresergebnis 6.927,42 €<br />
Verb<strong>in</strong>dlichkeiten 2.174,51 €<br />
305.025,86 €<br />
Der Stiftungsvorstand dankt allen Zustiftern und Spendern!<br />
Weitere Zustiftungen (ab 1.000 €) und Spenden s<strong>in</strong>d jederzeit<br />
willkommen!
Bitte hier abtrennen und per Post oder per Fax<br />
an die EL PUENTE Stiftung schicken<br />
An die<br />
EL PUENTE Stiftung<br />
c/o Richard Bruns<br />
Hopfengarten 18<br />
31199 Barienrode<br />
Stiftung<br />
Berichte über geförderte Vorhaben<br />
Hildesheim: Uni Sem<strong>in</strong>ar (2006/07) 2 x 300,00 €<br />
Hildesheim: Global Fair Truck (2007) 1.000,00 €<br />
Sem<strong>in</strong>ar Globales Lernen und Fairer Handel<br />
20 Studierende aus den Studiengängen Allgeme<strong>in</strong>e<br />
Erziehungswissenschaft, darunter zwei Männer, nahmen<br />
das erstmalige Angebot der Stiftungsuniversität Hildesheim<br />
an, e<strong>in</strong> Kompaktsem<strong>in</strong>ar mit der Thematik Theorie und<br />
Praxis des Globalen Lernens am Beispiel des Fairen Handels<br />
an 2 Wochenenden zu belegen. Konzipiert und geleitet<br />
wurde dieses Sem<strong>in</strong>ar vom diplomierten Sozialarbeiter<br />
Andreas Ste<strong>in</strong>ert, der se<strong>in</strong>e jahrelangen Erfahrungen <strong>in</strong><br />
der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit mit e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen<br />
konnte.<br />
Neben der theoretischen Erarbeitung der Bildungsfelder<br />
„Globales Lernen“ und „Bildung für nachhaltige<br />
Entwicklung“ wurden am Beispiel Bananen, Kakao und<br />
Kaffee die Produkth<strong>in</strong>tergründe im Kontext des Fairen<br />
Handels erläutert sowie methodische und didaktische<br />
Vermittlungsmöglichkeiten dieser Inhalte e<strong>in</strong>geübt. E<strong>in</strong><br />
ganztägiger Aufenthalt <strong>in</strong> der EL PUENTE Zentrale <strong>in</strong><br />
Nordstemmen mit geme<strong>in</strong>samen Kochen und Essen fair<br />
gehandelter Produkte sowie der Vorstellung der Arbeit und<br />
Ziele von EL PUENTE durch den Geschäftsführer Stefan<br />
Bockemühl stellte den Praxisbezug her.<br />
Hier e<strong>in</strong>ige Auszüge aus dem schriftlichen Feedback der<br />
Student<strong>in</strong>nen:<br />
„Für mich war gestern der Aufenthalt bei EL PUENTE der<br />
Höhepunkt des Sem<strong>in</strong>ars. Sich <strong>in</strong> den Räumen zu bewegen und<br />
Fair-Trade-Produkte zu riechen und zu schmecken war e<strong>in</strong>e<br />
FAX: 05121- 283941<br />
Name:<br />
Straße:<br />
PLZ: Ort:<br />
Tel. / Fax:<br />
E-Mail:<br />
für<br />
entwicklungspolitische<br />
Bildungs- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
wichtige sensorische Erfahrung, die sich mit dem Theoretischen<br />
sehr gut mischte.“<br />
„Ich konnte mir vorher unter dem Begriff Globales Lernen<br />
nichts vorstellen, noch weniger, dass das wirklich e<strong>in</strong><br />
anerkanntes Arbeitsfeld ist. Ich habe immer nach so etwas<br />
gesucht und so hat mir das Sem<strong>in</strong>ar viele Antworten und neue<br />
Perspektiven eröffnet. Ich kann mir gut vorstellen, später <strong>in</strong><br />
dieser Richtung zu arbeiten und b<strong>in</strong> grad schon auf der Suche<br />
nach e<strong>in</strong>em Praktikum <strong>in</strong> dem Feld.“<br />
„Ich muss für mich persönlich sagen, dass mir das Sem<strong>in</strong>ar<br />
<strong>in</strong>sgesamt sehr viel gebracht hat und mich wirklich sehr<br />
nachdenklich gemacht hat. Mir war zwar schon vorher<br />
klar, dass da nicht alles fair läuft mit dem Handel zwischen<br />
Industrie- und Entwicklungsländern. Aber ich habe das<br />
Thema noch nie so <strong>in</strong>tensiv bearbeitet. Mich hat das Sem<strong>in</strong>ar<br />
ganz klar zum Überdenken me<strong>in</strong>es Kaufverhaltens angeregt.“<br />
Kontakt: ste<strong>in</strong>ert@uni-hildesheim.de
Der Global Fair Truck <strong>in</strong> Hildesheim<br />
Mitte November 2007 gastierte der Global Fair Truck <strong>in</strong><br />
Hildesheim (siehe Stiftungsseiten EP <strong>in</strong>formiert 2008).<br />
23 Schulklassen aus fünf Hildesheimer Schulen von der<br />
Stiftung<br />
für<br />
entwicklungspolitische<br />
Bildungs- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Förderschule bis zum Gymnasium nutzten das Angebot,<br />
die Ausstellung global fair mit den Auswirkungen der<br />
Globalisierung besonders für die Menschen <strong>in</strong> den Ländern<br />
des Südens unter dem Motto: „E<strong>in</strong>e andere <strong>Welt</strong> ist möglich.<br />
Du gestaltest sie mit!“ zu besuchen.<br />
Die als Lern- und Erlebnisausstellung konzipierte begehbare<br />
Collage mit sechs Erlebnisräumen zeigte exemplarisch an<br />
den Beispielen Kaffe, Kakao und Orangen den Weg des<br />
Produktes vom Anbau bis zur Vermarktung auf e<strong>in</strong>em<br />
afrikanischen Markt, an der Börse, im Supermarkt und auch<br />
im <strong>Welt</strong>laden auf.<br />
Da sich aus Platzgründen 30 Jugendliche gleichzeitig im<br />
Ausstellungs-Truck gegenseitig beh<strong>in</strong>dern würden, wurden<br />
die Klassen jeweils <strong>in</strong> zwei Gruppen aufgeteilt. In den<br />
Räumen der Industrie- und Handelskammer <strong>in</strong>formierte<br />
die Initiative „Hilde konsumiert“ <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit<br />
EL PUENTE über die ungerechten Handelsstrukturen<br />
beispielhaft bei der Kleidung und bot den Jugendlichen<br />
Alternativen zum Konsumverhalten an.<br />
Kontakt: rh_bruns@gmx.de<br />
Berichte über EL PUENTE-eigene Vorhaben<br />
Hildesheim: Macht und Machenschaften 800,00 €<br />
Hildesheim: Ausstellung Armut - Zucker 250,00 €<br />
Macht und Machenschaften der Markenkonzerne am Beispiel<br />
Sportbekleidung<br />
Veranstaltungen <strong>in</strong> Hildesheim und Hannover mit<br />
Klaus Werner (Schwarzbuch Markenfirmen)<br />
In e<strong>in</strong>er Kooperation des Verbandes Entwicklungspolitik<br />
Niedersachsen (VEN) und EL PUENTE konnte e<strong>in</strong>er der<br />
Autoren des Bestsellers „Schwarzbuch Markenfirmen“ als<br />
Referent gewonnen werden. Am 10.6.2008 referierte er <strong>in</strong><br />
der Volkshochschule Hildesheim und am 11.6.2008 im<br />
Pavillon Hannover. Thema beider Veranstaltungen waren<br />
Machtstrukturen transnationaler Unternehmen im Allgeme<strong>in</strong>en<br />
und Produktionsbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> der Sportbekleidungsbranche<br />
im Speziellen. Für die Veranstaltungen<br />
standen Mittel der EL PUENTE Stiftung, des Bistums<br />
Hildesheim sowie – über den VEN – der Umweltlotterie<br />
b<strong>in</strong>go zur Verfügung.<br />
Beide Veranstaltungen waren – mit 90 Gästen <strong>in</strong> Hildesheim<br />
und 50 Gästen <strong>in</strong> Hannover – gut besucht. An<br />
beiden Abenden gab es verschiedene Stände mit Büchern,<br />
Informationsmaterialien, fair gehandelten Produkten, <strong>in</strong>s<strong>besondere</strong><br />
Kleidung. Der EL PUENTE e.V., der u.a. den<br />
Hildesheimer <strong>Welt</strong>laden betreibt, nutzte den Anlass <strong>in</strong> Hildesheim<br />
zur Feier se<strong>in</strong>es 36. Geburtstages. In diesem Zusammenhang<br />
gab es vor und nach Vortrag und Diskussion<br />
fair gehandelte Getränke und Knabbereien.<br />
Klaus Werners Vortrag g<strong>in</strong>g von<br />
e<strong>in</strong>er allgeme<strong>in</strong>en Beschreibung<br />
von transnationaler Konzernmacht<br />
zu Detailfragen ihrer<br />
Unternehmenspraxis. Anhand<br />
prägnanter Studienergebnisse<br />
und Zahlen verdeutlichte<br />
er den enormen Machtzuwachs<br />
transnationaler Unternehmen <strong>in</strong> den letzten drei<br />
Jahrzehnten. Weiterh<strong>in</strong> verdeutlichte er <strong>in</strong> e<strong>in</strong>prägsamen<br />
Bildern und Beispielen die wachsende Kluft zwischen globaler<br />
Wohlstands- und Armutsbevölkerung. Am Beispiel<br />
Sportbekleidung und der diesbezüglichen Branchenführer<br />
beschrieb Werner an verschiedenen Länder- / Standortbeispielen<br />
Produktionsbed<strong>in</strong>gungen, die elementare<br />
Menschenrechte verletzen, gegen ILO-Standards verstoßen<br />
und große ökologische Schäden anrichten. Die am Vortrag<br />
anschließende Diskussion drehte sich <strong>in</strong> Hildesheim vor<br />
allem um die Frage nach ökonomischen und <strong>in</strong>dividuellen<br />
(Konsum-)Alternativen. Bei der Fragerunde <strong>in</strong> Hannover<br />
brachten e<strong>in</strong>ige fachkundige Gäste zusätzliche Detail<strong>in</strong>formationen<br />
zur globalisierten Textilienproduktion e<strong>in</strong>.<br />
Andreas Ste<strong>in</strong>ert
Ausstellung<br />
„Von Armut bis Zucker“<br />
Im Rahmen der R<strong>in</strong>gvorlesung<br />
Fokus Globalisierung: Klimawandel<br />
– Megastädte – Migration an der<br />
Universität Hildesheim wurde <strong>in</strong><br />
der Unibibliothek 5 Wochen lang<br />
die Ausstellung „Von Armut bis<br />
Zucker“ der Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />
der entwicklungspolitischen<br />
Landesnetzwerke (agl) gezeigt. Sie<br />
beleuchtete Themen der E<strong>in</strong>e-<strong>Welt</strong>-<br />
Arbeit <strong>in</strong> Deutschland. Bei der<br />
Eröffnung der Ausstellung stellte EL<br />
PUENTE se<strong>in</strong>e Ziele vor. Auch die<br />
12 Abende umfassende R<strong>in</strong>gvorlesung<br />
wurde von EL PUENTE mit<br />
Informationen über Zielsetzung und E<strong>in</strong>e-<strong>Welt</strong>-Produkte<br />
begleitet.<br />
Kontakt: ste<strong>in</strong>ert@uni-hildesheim.de<br />
Stiftung<br />
für<br />
entwicklungspolitische<br />
Bildungs- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Der EL PUENTE Stiftungsvorstand hat den Aufbau dieser<br />
Ausstellung bezuschusst, da durch die Präsenz von EL<br />
PUENTE <strong>in</strong> der Uni bei den Studierenden das Bewusstse<strong>in</strong><br />
für die E<strong>in</strong>e <strong>Welt</strong> geschärft werden soll.<br />
Förderung der Bildungsarbeit Dritter<br />
Auf den Stiftungsseiten der EL PUENTE <strong>in</strong>formiert 2008 bot die Stiftung <strong>Welt</strong>läden, Kirchengeme<strong>in</strong>den und nachhaltigen<br />
Schülerfirmen an, auf formlosen Antrag h<strong>in</strong> ihre entwicklungspolitische Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit mit bis zu 500 €<br />
f<strong>in</strong>anziell zu unterstützen. Bis Ende September g<strong>in</strong>gen 8 Anträge beim Stiftungsvorsitzenden Kurt Warmbe<strong>in</strong> e<strong>in</strong>. Der<br />
Stiftungsvorstand hat 6 Anträge positiv beschieden und musste leider 2 Anträge ablehnen, da sie den Kriterien nicht genügten.<br />
Bei 3 Anträgen konnten die Vorhaben bereits bezuschusst werden, bei 3 Anträgen liegt die Zusage der Bezuschussung vor.<br />
Folgende Vorhaben konnten bisher gefördert werden:<br />
Goslar: Bildungsabend über Westafrika 300,00 €<br />
Bretten/Lauffen: Fahrtkosten „EVA lockt“ 350,20 €<br />
Goslar: Bildungsabende über Madagaskar 230,00 €<br />
Ländliche Entwicklung <strong>in</strong> Westafrika<br />
Zu dieser Thematik berichtete Pascal Gbenou aus Ben<strong>in</strong><br />
am Samstag, 8. März bei EL PUENTE Goslar unter dem<br />
Focus: „Was können Afrikaner selbst bewegen?“ Er selbst hat<br />
<strong>in</strong> dem Dorf Kakanitchoé e<strong>in</strong>e landwirtschaftliche Schule<br />
gegründet und dafür gesorgt, dass es <strong>in</strong> dem Dorf erstmals<br />
e<strong>in</strong>e Grundschule und e<strong>in</strong>en Sanitärposten gibt. Derzeit<br />
werden mehrere kle<strong>in</strong>e Tr<strong>in</strong>kwasserbrunnen gebaut und für<br />
später ist die Aktion „Ke<strong>in</strong>e Familie ohne eigene Latr<strong>in</strong>e“<br />
geplant.<br />
Aufgrund persönlicher E<strong>in</strong>ladungen und Zeitungsartikel<br />
kamen 50 Interessierte, so dass der Tagungsort <strong>in</strong> die<br />
Pizzeria Roma mit e<strong>in</strong>em größeren Versammlungsraum<br />
verlegt werden musste. Es gab e<strong>in</strong>e lebhafte Diskussion über<br />
das Land und die vorgestellten Projekte. Umrahmt wurde<br />
der Informationsabend mit Trommele<strong>in</strong>lagen von Kai Boni<br />
und Alpha Cisse. E<strong>in</strong> Ben<strong>in</strong> Verkaufsstand trug weiterh<strong>in</strong><br />
zum Gel<strong>in</strong>gen des Abends bei.<br />
Da diese Veranstaltung als Beitrag zum <strong>Welt</strong>gebetstag der<br />
Frauen am 7. März und zum Internationalen Frauentag am<br />
8. März galt, wurde besonders der E<strong>in</strong>satz der Frauen zur<br />
ländlichen Entwicklung bedacht.<br />
Während se<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>wöchigen Aufenthaltes <strong>in</strong> Goslar hat<br />
Pascal Gbenou an der Grundschule Am Sonnenberg <strong>in</strong><br />
Salzgitter und dem CVD Gymnasium <strong>in</strong> Goslar über das<br />
dörfliche Brunnenbauprojekt Kakanitchoé berichtet und<br />
am <strong>Welt</strong>gebetstagstreffen <strong>in</strong> GS-Oker teilgenommen.<br />
Kontakt: hoolgo@web.de
Der EL PUENTE Stiftungsvorstand ist sehr erfreut, dass<br />
das 1. geförderte Bildungsvorhaben an den Namensvetter <strong>in</strong><br />
Goslar (e<strong>in</strong> von uns unabhängiger Vere<strong>in</strong> und <strong>Welt</strong>laden)<br />
so erfolgreich verlaufen ist. Unsere Erwartung wurde voll<br />
erfüllt, dass mit e<strong>in</strong>em ger<strong>in</strong>gen f<strong>in</strong>anziellen Zuschuss bei<br />
entsprechendem Engagement vor Ort e<strong>in</strong>e effektive Bildungs-<br />
und Öffentlichkeitsarbeit gewährleistet werden kann.<br />
Evangelisches Jugendfestival „Eva<br />
lockt“<br />
Zum evangelischen Jugendfestival „EVA lockt“ zu<br />
Pf<strong>in</strong>gsten <strong>in</strong> Dresden erhielten die 9 SchülerInnen der<br />
nachhaltigen Schülerfirmen Chameleon Bretten und<br />
E<strong>in</strong>e-<strong>Welt</strong>-AG Lauffen aus Baden-Württemberg e<strong>in</strong>en<br />
Fahrtkostenzuschuss von 50%. Dort präsentierten sie ihr<br />
Adivasi-Tee-Projekt (siehe nachfolgenden Bericht).<br />
Kontakt: petra.bursee@adivasi-tee-projekt.org<br />
Der EL PUENTE Stiftungsvorstand hat sich nach langer<br />
Beratung dazu durchgerungen, diesen Antrag zu genehmigen,<br />
obwohl es sich um e<strong>in</strong>en Zuschuss zu den Fahrtkosten<br />
handelt. Ausschlaggebend war, dass damit allen Jugendlichen<br />
die <strong>Reise</strong> nach Dresden ermöglicht werden sollte, um ihr<br />
Entwicklungsprojekt dort anderen Jugendlichen vorstellen zu<br />
können.<br />
Gött<strong>in</strong>gen: Aktion Faire Schule 400,00 €<br />
Schmalkalden: Frauen<strong>in</strong>fobörse 200,00 €<br />
Hildesheim: Zukunftsfähiges Deutschland 600,00 €<br />
Aktion Faire Schule<br />
Der Arbeitskreis Solidarische <strong>Welt</strong> e.V. möchte mit<br />
se<strong>in</strong>em Projekt Aktion Faire Schule Informationen und<br />
das Bewusstse<strong>in</strong> über Fairen Handel <strong>in</strong> die Schule tragen<br />
und die SchülerInnen auf die Ungerechtigkeiten im<br />
konventionellen Handel aufmerksam machen sowie auf<br />
mögliche Alternativen zum Beispiel am Konzept des<br />
<strong>Welt</strong>ladens h<strong>in</strong>weisen.<br />
Die Aktion Faire Schule bietet folgende Bauste<strong>in</strong>e an: e<strong>in</strong>e<br />
Unterrichtse<strong>in</strong>heit mit m<strong>in</strong>destens zwei Stunden,<br />
e<strong>in</strong> organisierter Projekttag an der Schule,<br />
e<strong>in</strong> Besuch der Schulklasse im <strong>Welt</strong>laden,<br />
e<strong>in</strong>e Schul-AG am Nachmittag bei Ganztagsschulen.<br />
Themenbereiche (für die Klassen 9 – 13):<br />
Fairer Handel<br />
Wie arbeiten <strong>Welt</strong>läden?<br />
Stiftung<br />
für<br />
entwicklungspolitische<br />
Bildungs- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Bildungsabende über Madagaskar<br />
Richard Rakotomalala leitet geme<strong>in</strong>sam mit se<strong>in</strong>er Ehefrau<br />
Olga das Waisenhaus „Felana Maitso“ (Grünes Blatt)<br />
mit Grundschule <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Armenviertel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Vorort<br />
von Tananarive, der Hauptstadt Madagaskars. In ihrer<br />
E<strong>in</strong>richtung leben Waisenk<strong>in</strong>der, ehemalige Straßenk<strong>in</strong>der,<br />
ehem. Bettler<strong>in</strong>nen und Streuner<strong>in</strong>nen sowie e<strong>in</strong> verstoßener<br />
Vater mit se<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>dern.<br />
An zwei Gesprächsabenden beleuchtete er das „System<br />
Patenschaft“ aus der Sicht der Patenk<strong>in</strong>der und des<br />
Waisenhauses. Am 3. Abend schilderte er unter dem Thema<br />
„Streuner und Straßenk<strong>in</strong>der <strong>in</strong> Tananarive“ anschaulich<br />
die Entwicklung dieser Außenseiter, die nach mehrjährigem<br />
Aufenthalt auf der Straße <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>richtung kamen und<br />
dort als 12jährige die 1. Klasse besuchten, lesen lernten und<br />
sich an e<strong>in</strong>en geregelten Tagesablauf anpassen mussten.<br />
Außerdem stand die Situation des Landes und se<strong>in</strong>es<br />
Vorortes von Tananarive im Focus.<br />
Kontakt: hoolgo@web.de<br />
Folgende Vorhaben s<strong>in</strong>d bereits bewilligt<br />
worden:<br />
Produktionskette im konventionellen und fairen Handel<br />
Schulbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> Entwicklungsländern<br />
Kolonialismus und Postkolonialismus<br />
Inzwischen s<strong>in</strong>d sie e<strong>in</strong>e Kooperation mit dem Ha<strong>in</strong>berg<br />
Gymnasium <strong>in</strong> Gött<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>gegangen.<br />
Kontakt: andibrie@gmx.de<br />
Der EL PUENTE Stiftungsvorstand fördert den Ansatz, den<br />
Gedanken des fairen Handels aktiv <strong>in</strong> Schule und Unterricht<br />
e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen und betrachtet dieses Projekt aus Gött<strong>in</strong>gen als<br />
Pilotprojekt.
Informationsstand Frauen<strong>in</strong>fobörse<br />
Am 28. Mai hat der Oekumenische Arbeitskreis E<strong>in</strong>e <strong>Welt</strong><br />
e.V. Schmalkalden sich mit e<strong>in</strong>em neu erworbenen Zelt<br />
an der Frauen<strong>in</strong>fobörse auf dem Marktplatz der Stadt<br />
Schmalkalden mit e<strong>in</strong>em Info- und Probierstand beteiligt.<br />
R<strong>in</strong>gs ums Zelt hatten die Vere<strong>in</strong>smitglieder lam<strong>in</strong>ierte<br />
Großbilder von ProduzentInnen aufgehängt und die<br />
entsprechenden Produkte zugeordnet. Andrea Svoboda,<br />
stellvertretende Vorsitzende des Vere<strong>in</strong>s und Leiter<strong>in</strong> des<br />
<strong>Welt</strong>ladens, hatte im Herbst 2007 im Rahmen der EL<br />
PUENTE Partnerschaftsreise Indien besucht und dabei<br />
die Fotos von den ProduzentInnen aufgenommen. Zur<br />
Verkostung gab es neben frischen Bananen Produkte von EL<br />
PUENTE. Interessent<strong>in</strong>nen wurden hierbei auch allgeme<strong>in</strong><br />
mit dem Fairen Handel <strong>in</strong> Kontakt gebracht.<br />
Uni-Sem<strong>in</strong>ar Zukunftsfähiges Deutschland?<br />
Sem<strong>in</strong>ar an der Stiftungsuniversität Hildesheim<br />
beleuchtet Studie zur Zukunftsfähigkeit Deutschlands<br />
Im W<strong>in</strong>tersemester 2008/2009 wird am Institut für<br />
Politikwissenschaft der Universität Hildesheim das von der<br />
EL PUENTE Stiftung geförderte Sem<strong>in</strong>ar „Zukunftsfähiges<br />
Deutschland?“ angeboten. In dem von Andreas Ste<strong>in</strong>ert<br />
geleiteten Sem<strong>in</strong>ar werden ausgewählte Teile der im Oktober<br />
2008 erschienenen Studie „Zukunftsfähiges Deutschland <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er globalisierten <strong>Welt</strong>“ diskutiert und kritisch reflektiert.<br />
Die von Brot für die <strong>Welt</strong>, Evangelischer Entwicklungsdienst<br />
EED und Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschlands<br />
BUND herausgegebene und vom „Wuppertal Institut“<br />
erstellte Studie hat Leitbilder zu e<strong>in</strong>er ökologischen und<br />
sozial gerechten Politik- und Lebensstilwende und Ansätze<br />
e<strong>in</strong>er möglichen Umsetzung formuliert.<br />
Im Sem<strong>in</strong>ar wird, ergänzt um weitere themenrelevante<br />
Quellen und Zeitungsartikel, Deutschlands Rolle im<br />
Präsentation nachhaltiger Schülerfirmen<br />
Um den nachhaltigen Schülerfirmen, die sich im Bereich<br />
des globalen Lernens mit dem Fairen Handel befassen<br />
und/ oder Projektpartnerschaften <strong>in</strong> Länder des Südens<br />
unterhalten, die Möglichkeit zu eröffnen, ihre Projekte vom<br />
21. -- 23. Mai auf dem Markt der Möglichkeiten des Bremer<br />
Kirchentages zu präsentieren, wird die EL PUENTE Stiftung<br />
ihnen kostenlos e<strong>in</strong>e Fläche von 32 m² zur Verfügung stellen<br />
(64 m² waren angedacht, konnten aber leider aufgrund der<br />
begrenzten Raumkapazitäten nicht bewilligt werden).<br />
Interessierte Schülerfirmen und Schüler-AGs wenden sich<br />
bitte umgehend an Richard Bruns: rh_bruns@gmx.de<br />
Stiftung<br />
In e<strong>in</strong>er Abendveranstaltung im Rahmen der<br />
Frauen<strong>in</strong>formationsbörse g<strong>in</strong>g es um Frauenrechte <strong>in</strong><br />
Afrika. Neben e<strong>in</strong>em Vortrag hat der E<strong>in</strong>e <strong>Welt</strong> Vere<strong>in</strong><br />
Schmalkalden die musikalische Umrahmung und e<strong>in</strong>e<br />
Verkostung organisiert. Die Veranstaltungen waren gut<br />
besucht und der Oekumenische Arbeitskreis E<strong>in</strong>e <strong>Welt</strong><br />
hofft auf e<strong>in</strong>en nachhaltigen Erfolg.<br />
Kontakt: ast.svo@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />
für<br />
entwicklungspolitische<br />
Bildungs- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Der EL PUENTE Stiftungsvorstand hat sich nach e<strong>in</strong>gehender<br />
Beratung zur Teilbezuschussung des Infostandes und der<br />
lam<strong>in</strong>ierten Großbilder entschieden, <strong>in</strong> der Erwartung, dass<br />
der sehr rührige Vere<strong>in</strong> diese Materialien noch auf vielen<br />
weiteren Veranstaltungen <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>setzen wird (siehe<br />
Zeitungsbericht „Die <strong>Welt</strong> nicht über’n Ladentisch ziehen“).<br />
<strong>Welt</strong>umwelt- und <strong>Welt</strong>wirtschaftsraum beleuchtet.<br />
Hierbei wird auch der E<strong>in</strong>fluss des Klimawandels<br />
und die sich verschärfende weltweite Ernährungskrise<br />
e<strong>in</strong>bezogen? Welche Beiträge können und sollen Staat,<br />
Wirtschaft und BürgerInnen <strong>in</strong> Deutschland zur Lösung<br />
globaler Umwelt-, Friedens- und Armutsprobleme<br />
leisten? Für den letzten Sem<strong>in</strong>arterm<strong>in</strong> im Januar 2009<br />
ist e<strong>in</strong>e Abschlussdiskussion mit e<strong>in</strong>er Vertreter<strong>in</strong> des<br />
Evangelischen Entwicklungsdienstes EED vorgesehen.<br />
An dem Sem<strong>in</strong>ar nehmen rund 20 Studierende aus<br />
verschiedenen Studiengängen der Stiftungsuniversität<br />
Hildesheim teil.<br />
Kontakt: ste<strong>in</strong>ert@uni-hildesheim.de<br />
Anträge auf Bezuschussung von Maßnahmen zur<br />
entwicklungspolitischen Bildungsarbeit formlos an<br />
Stiftung@EL-PUENTE.de<br />
Geplante Vorhaben zum Kirchentag<br />
Informationsstand EL PUENTE Stiftung<br />
Wie auf den vergangenen Kirchentagen werden die<br />
EL PUENTE Stiftung und der EL PUENTE e.V.<br />
wieder mit e<strong>in</strong>em Informationsstand im Bereich des<br />
Geme<strong>in</strong>schaftsstandes Fairer Handel auf dem Markt der<br />
Möglichkeiten beim Kirchentag <strong>in</strong> Bremen vertreten se<strong>in</strong>.<br />
Für die Mitarbeit werden noch InteressentInnen gesucht.<br />
Kontakt: rh_bruns@gmx.de<br />
Redaktion der Stiftungsseiten: Richard Bruns
<strong>Reise</strong>bericht<br />
Süd<strong>in</strong>dien<br />
Im Januar 2008 habe ich unseren<br />
Projektpartner SIPA besucht.<br />
Bei SIPA handelt es sich um e<strong>in</strong>en<br />
Dachverband zahlreicher<br />
Produzentenorganisationen, die<br />
überwiegend <strong>in</strong> Süd<strong>in</strong>dien beheimatet<br />
s<strong>in</strong>d. Die meisten von<br />
ihnen produzieren Kunsthandwerk,<br />
aber auch unser <strong>in</strong>discher<br />
Palmzucker stammt von der<br />
Mitgliedsorganisation CREST/<br />
PWDS.<br />
SIPA leistet sich nur e<strong>in</strong> vergleichsweise<br />
kle<strong>in</strong>es Gebäude im<br />
Stadtbezirk Chennais, <strong>in</strong> dem<br />
während me<strong>in</strong>es Besuches e<strong>in</strong>e<br />
Vollversammlung der E<strong>in</strong>zelorganisationen<br />
stattfand, so dass<br />
ich deren Repräsentanten persönlich<br />
kennen lernen konnte.<br />
Leider konnte ich nicht alle dort<br />
besuchen, wo sie beheimatet s<strong>in</strong>d,<br />
das hätte wohl mehrere Wochen<br />
gedauert und muss e<strong>in</strong>em weiteren<br />
Besuch vorbehalten bleiben.<br />
Fast alle hatten aber aus diesem<br />
Anlass zahlreiche Muster von<br />
neu entwickelten Produkten<br />
mitgebracht, damit sie <strong>in</strong> das<br />
Sortiment SIPAs aufgenommen<br />
werden konnten, und auch, um<br />
sie mir zu präsentieren. So konnten<br />
wir zahlreiche Produkte und<br />
Produktideen diskutieren und<br />
weiterentwickeln.<br />
Besonders hervorzuheben s<strong>in</strong>d:<br />
• Timely aid<strong>in</strong>g society.<br />
Es handelt sich um<br />
e<strong>in</strong>e Frauengruppe mit<br />
15 Mitgliedern, die seit<br />
1988 besteht und Taschen, Schuhe und andere<br />
Produkte aus Kalamkari-Stoffen näht. E<strong>in</strong>ige ihrer<br />
neuen Taschen s<strong>in</strong>d bereits <strong>in</strong> Nordstemmen<br />
angekommen, auch unsere Kalamkari-Slipper<br />
stammen von dieser Gruppe.<br />
• Society for Crafts Service. E<strong>in</strong> Zusammenschluss<br />
zahlreicher Kle<strong>in</strong>stproduzenten mit Sitz <strong>in</strong> Pondicherry.<br />
Von ihnen stammt z. B. unser Massage-<br />
Set.<br />
• SHILPA, e<strong>in</strong>e Gruppe mit Sitz <strong>in</strong> Bangalore. Sie<br />
produzieren Holzspielzeug, z. B. die beliebten<br />
Pfeifen oder Bleistiftanspitzer.<br />
• CAST, e<strong>in</strong> Hilfsprojekt <strong>in</strong>s<strong>besondere</strong> für benachteiligte<br />
Frauen und Mädchen, Schwerpunkt<br />
HIV-Infizierte. Sie bieten Weihnachtsschmuck<br />
und Taschen aus Sisal an, leider s<strong>in</strong>d die bestellten<br />
Muster nicht angekommen.<br />
Folgende Produzentengruppen<br />
habe ich vor Ort besucht:<br />
• Sri Sivam Pottery<br />
• Inner Reflection<br />
Obwohl SIPA über die Produzentengruppen<br />
für sehr viele E<strong>in</strong>zelproduzenten<br />
und deren Familien<br />
tätig ist, ist auch die Personalausstattung<br />
im Office weniger üppig,<br />
als ich das bei anderen <strong>in</strong>dischen<br />
Partnern feststellen konnte. Man<br />
erhält den E<strong>in</strong>druck, dass dort<br />
wirklich sehr effizient gearbeitet<br />
wird und die Mitgliedsorganisationen<br />
e<strong>in</strong>e optimale Unterstützung<br />
erhalten.<br />
Die Mitglieder begrüßten ausdrücklich<br />
das neue Kunsthandwerks-Produktlabell<strong>in</strong>g<br />
von EL<br />
PUENTE, da es auch Raum für<br />
die Darstellung von SIPA bietet<br />
und darum ihren Vorstellungen<br />
besser entspricht als die Labels anderer<br />
Importeure. Weiterführende Informationen zu den<br />
e<strong>in</strong>zelnen Produzenten können von SIPA jederzeit beigefügt<br />
werden. Ich würde mir wünschen, dass SIPA von dieser<br />
Möglichkeit noch mehr Gebrauch macht.<br />
Besuch bei der Sri Sivam Pottery <strong>in</strong> Auroville<br />
Bei der Sri Sivam Pottery handelt es sich um e<strong>in</strong>en Familienbetrieb.<br />
Der Besitzer, Herr Puroshothamam, begrüßte<br />
uns sehr herzlich und offen. In der Töpferei arbeiten 60<br />
Angestellte, von denen 22 Frauen s<strong>in</strong>d. Die Angestellten<br />
erhalten e<strong>in</strong>e überdurchschnittliche Bezahlung. Die Anlage<br />
ist gut <strong>in</strong> Schuss, sauber und gut belüftet, der Umgangston<br />
mite<strong>in</strong>ander und das Arbeitsklima wirken angenehm. Der<br />
Ton wird hier ausschließlich auf der Töpferscheibe oder<br />
von Hand modelliert, es wird nicht <strong>in</strong> Formen gegossen.<br />
Entsprechend hochwertig s<strong>in</strong>d die Produkte, entsprechend<br />
hoch s<strong>in</strong>d aber auch die Preise. Es gibt e<strong>in</strong>e Anlage zum<br />
<strong>Reise</strong>bericht Süd<strong>in</strong>dien
<strong>Reise</strong>bericht Süd<strong>in</strong>dien<br />
Waschen des Tons und zwei Brennöfen, die bei 700° (Brennen<br />
vor der Glasur) bzw. 1200° (Brennen nach der Glasur)<br />
laufen. Bei unserem zweiten Besuch wurde gerade der Ofen<br />
geöffnet und die EL PUENTE - Produkte wurden entnommen:<br />
Gefäße für Räucherwerk und Teetassen. Wir haben<br />
dann noch ausführlich über weitere Produkte diskutiert,<br />
die für die deutschen <strong>Welt</strong>läden von Interesse se<strong>in</strong> könnten.<br />
E<strong>in</strong>ige dieser Produkte s<strong>in</strong>d bereits <strong>in</strong> Nordstemmen angekommen,<br />
z. B. Duftlampen und Räucherstäbchenhalter.<br />
Die Sri Sivam Pottery betreibt e<strong>in</strong> eigenes Sozialprojekt:<br />
Aus den Gew<strong>in</strong>nen wurde auf dem eigenen Gelände e<strong>in</strong>e<br />
Grundschule errichtet, <strong>in</strong> der nicht nur Englisch, sondern<br />
auch H<strong>in</strong>di unterrichtet wird, das für die K<strong>in</strong>der ebenfalls<br />
e<strong>in</strong>e Fremdsprache ist, da wir uns <strong>in</strong> Tamil Nadu bef<strong>in</strong>den,<br />
wo tamilisch gesprochen wird. Gute Kenntnisse <strong>in</strong> beiden<br />
Sprachen werden für die Zukunftsperspektiven der K<strong>in</strong>der<br />
als sehr wichtig erachtet. Außerdem gibt es Theater- und<br />
weitere besonders kulturell orientierte Kurse.<br />
Die Schule bef<strong>in</strong>det sich noch im Aufbau, bislang existieren<br />
die Vorschulklassen sowie der 1. und 2. Jahrgang, <strong>in</strong>sgesamt<br />
s<strong>in</strong>d es derzeit 280 Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler. Es gibt<br />
e<strong>in</strong>en Schulbus und e<strong>in</strong> Essensangebot. Die <strong>El</strong>tern zahlen<br />
lediglich e<strong>in</strong> monatliches Schulgeld von 100 Rupees.<br />
Besuch bei Inner Reflection <strong>in</strong><br />
Pondicherry<br />
Auch bei Inner Reflection handelt es sich<br />
um e<strong>in</strong>en Familienbetrieb, der lange Jahre<br />
mit s<strong>in</strong>kenden Umsätzen der von ihnen<br />
produzierten Kerzen zu kämpfen hatte. Diese<br />
traurigen Zeiten s<strong>in</strong>d lange vorbei, seit<br />
Eigentümer Riyaz auf neue Produkt- und<br />
<strong>in</strong>s<strong>besondere</strong> Verpackungsideen setzt. Räucherstäbchen,<br />
Räucherhütchen, ätherische<br />
Öle und selbstverständlich auch Kerzen, alles<br />
<strong>in</strong> attraktiver, vor Ort entworfener und gedruckter<br />
Verpackung - das ist das Marken-<br />
zeichen von Inner Reflection. So hat die Firma heute 38<br />
festangestellte Mitarbeiter und arbeitet mit 23 weiteren<br />
Personen, <strong>in</strong>s<strong>besondere</strong> Räucherstäbchenproduzent<strong>in</strong>nen,<br />
die nach Stückzahl bezahlt werden.<br />
Gleich nach unserer Ankunft <strong>in</strong> Pondicherry fuhren wir<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Vorort am Indischen Ozean, <strong>in</strong> dem zahlreiche<br />
Tsunami-Opfer e<strong>in</strong>e neue Heimat gefunden haben. Speziell<br />
um diese Gruppe zu unterstützen, wurde hier e<strong>in</strong> Produktionszentrum<br />
für Räucherstäbchen errichtet, das e<strong>in</strong>zuweihen<br />
ich die Ehre hatte. Dabei erfuhr ich auch, dass<br />
EL PUENTE e<strong>in</strong>er der beiden größten Kunden für diese<br />
Räucherstäbchen ist. In diesem Zentrum arbeiten zwei fest<br />
angestellte Mitarbeiter<strong>in</strong>nen von Inner Reflection, die die<br />
Frauen im Wohngebiet betreuen. Sie verteilen auch die<br />
Rohstoffe, aus denen die Frauen die Räucherstäbchen <strong>in</strong><br />
Heimarbeit rollen.<br />
Am folgenden Tag habe ich die Kerzenproduktion besucht,<br />
wo vier Frauen Kerzen mit der Hand GIESSEN (nicht etwa<br />
ziehen), Grate abfeilen, Standflächen mit dem Bügeleisen<br />
produzieren etc., alles extrem unproduktiv. Die passenden<br />
Masch<strong>in</strong>en stehen unbenutzt daneben, da sie von den Frauen<br />
nicht bedient werden können (Schwerstarbeit).<br />
In e<strong>in</strong>em Gebäude nicht weit davon entfernt f<strong>in</strong>det das Verzieren<br />
der Kerzen mit gepressten Pflanzen und die Verpakkung<br />
statt. Hier arbeiten mehrere, teilweise taubstumme,<br />
Frauen.<br />
Im zentralen Gebäude von Inner Reflection <strong>in</strong> Pondicherry<br />
bef<strong>in</strong>den sich das Büro, der Versand und die Siebdruckerei,<br />
<strong>in</strong> der z. B. die Verpackungen für unsere Räucherstäbchen<br />
gedruckt werden.<br />
Leider war die Zeit viel zu kurz, um all die vielen Produzentengruppe<br />
von SIPA zu besuchen, die alle ihre eigenen<br />
Sozialprojekte fördern. Das wird Anlass für e<strong>in</strong>en weiteren<br />
Besuch se<strong>in</strong>.<br />
Angela Lepa<br />
EL PUENTE E<strong>in</strong>kauf
Rosita Jung-Concha neue Vorsitzende<br />
Auf der Mitgliederversammlung des EL<br />
PUENTE e.V. am 4. April <strong>in</strong> Nordstemmen<br />
konnte der langjährige Vorsitzende<br />
Mart<strong>in</strong> Schmid von Groel<strong>in</strong>g vermelden,<br />
dass die Zahl der Vere<strong>in</strong>smitglieder<br />
erfreulicherweise von 85 auf 90 Personen<br />
gesteigert werden konnte.<br />
Besondere Vere<strong>in</strong>saktivitäten im Jahr<br />
2007 stellten die Beteiligung von EL<br />
PUENTE mit 2 Workshops sowie e<strong>in</strong>em<br />
Informations- und Verkaufsstand auf<br />
der 1. regionalen Schülerfirmenmesse<br />
<strong>in</strong> Hildesheim sowie die Präsentation<br />
der Idee EL PUENTE auf 8 weiteren<br />
nachhaltigen Schülerfirmenmessen <strong>in</strong><br />
ganz Niedersachsen und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Reihe<br />
von Schulen dar.<br />
In Verb<strong>in</strong>dung mit der Stiftung hat sich<br />
der Vere<strong>in</strong> auf dem Kirchentag <strong>in</strong> Köln auf<br />
dem Markt der Möglichkeiten präsentiert<br />
und geme<strong>in</strong>sam mit den anderen<br />
Kooperationspartnern des Fairen Handels<br />
den <strong>Welt</strong>laden und das E<strong>in</strong>e-<strong>Welt</strong>-Café<br />
betrieben.<br />
Auf der regionalen Energie- und<br />
Umweltmesse vom 22. – 24. Juni <strong>in</strong><br />
Hildeheim und auf dem Hildesheimer<br />
Bauernmarkt am 23. September war<br />
EL PUENTE <strong>in</strong> Kooperation mit der<br />
Regionalvermarktungsorganisation HI-<br />
Land vertreten.<br />
Anlässlich des 20jährigen Bestehens<br />
der Bolivienpartnerschaft der Diözese<br />
Hildesheim mit der Kirche Boliviens<br />
bot EL PUENTE se<strong>in</strong>e reichhaltige<br />
Produktpalette aus Bolivien den Besuchern<br />
aus ganz Deutschland und aus Bolivien<br />
am 29. September auf dem Bolivientag <strong>in</strong> Hildesheim an.<br />
Der wichtigste Tagesordnungspunkt war jedoch die<br />
Neuwahl des Vere<strong>in</strong>svorstandes:<br />
1. Vorsitzende: Rosita Jung-Concha (T. 05121/132973)<br />
2. Vorsitzende: Inge Röpke (T. 05121/605065)<br />
Beisitzer: Ulrike Bytof (T. 05121/514331)<br />
Richard Bruns (T. 05121/264032)<br />
Uwe Wilkens (T. 0531/2339189)<br />
Mart<strong>in</strong> Schmid von Groel<strong>in</strong>g erhielt als Dankeschön für<br />
se<strong>in</strong>e achtjährige Tätigkeit als Vere<strong>in</strong>svorsitzender von se<strong>in</strong>er<br />
Stellvertreter<strong>in</strong> Inge Röpke e<strong>in</strong> EL PUENTE -Präsent.<br />
Seit Bestehen des Vere<strong>in</strong>s EL PUENTE gibt es jetzt erst den<br />
5. Wechsel an der Vere<strong>in</strong>sspitze:<br />
1969 – 1972: Richard Bruns (Arbeitskreisleiter)<br />
1972 – 1980: Richard Bruns, D<strong>in</strong>gelbe und Barienrode<br />
1980 – 1992: Gisela Adamski, Groß Escherde<br />
1992 – 2000: Georg Poddig, Bettmar<br />
2000 – 2008: Mart<strong>in</strong> Schmid von Groel<strong>in</strong>g, Hildesheim<br />
2008 - ? : Rosita Jung-Concha, Hildesheim<br />
Nach der Wahl von Rosita Jung-Concha bemerkte Richard<br />
Bruns scherzhaft, dass ihre Amtsperiode nun bis zum Jahr<br />
2020 dauern müsse, da die 3 Männer den EL PUENTE<br />
e.V. jeweils 8 Jahre und Gisela Adamski als Frau sogar 12<br />
Jahre geführt habe.<br />
EL PUENTE e.V.
EL PUENTE e.V.
Bericht aus der<br />
Ladengruppe<br />
Seit E<strong>in</strong>führung der Textill<strong>in</strong>ie fairfashion bildet die Oberbekleidung<br />
für Damen und Herren im EL PUENTE <strong>Welt</strong>laden<br />
e<strong>in</strong>en Schwerpunkt. Durch geschickte Komposition<br />
von Textilien, Schmuck und Lederwaren wie z.B. Taschen<br />
wird zum E<strong>in</strong>kauf angeregt.<br />
Die Produktpalette wächst und wiederholt beraten die Ladenmitarbeiter,<br />
wie die neuen Produkte untergebracht und<br />
präsentiert werden sollen.<br />
Unser Ladenteam wird seit 2007 von Annegret Terhaerst<br />
bereichert und soweit es ihre Zeit erlaubt unterstützen uns<br />
Christiane, Maria, Ireen, Kathar<strong>in</strong>a und Robert. Vielen<br />
Dank an Euch!<br />
An folgenden Aktionen haben sich Mitglieder der Ladengruppe<br />
zusätzlich beteiligt:<br />
Im April mit e<strong>in</strong>em Informationsstand zur Ausstellungseröffnung<br />
“Von Armut bis Zucker“, E<strong>in</strong>e-<strong>Welt</strong>-Arbeit <strong>in</strong><br />
Deutschland und begleitend zur R<strong>in</strong>gvorlesung “Fokus<br />
Globalisierung: Klimawandel, Megastädte, Migration“ an<br />
der Universität Hildesheim. Im Juli während der Projektwoche<br />
zum Thema „Afrika“ an der Friedrich-List-Schule,<br />
Hildesheim, mit e<strong>in</strong>em Infostand und im September wurde<br />
im Hildesheimer Mehrgenerationenhaus die „Interkulturelle<br />
Woche“ gefeiert, dort wurden am EL PUENTE Stand<br />
„Konsumenten wollen<br />
Luxus und e<strong>in</strong> gutes<br />
Gewissen“<br />
Der Journalist Klaus Werner über die „Macht<br />
und Machenschaften der <strong>Welt</strong>konzerne“/<br />
E<strong>in</strong>ladung von EL PUENTE<br />
Es ist ke<strong>in</strong>esfalls Zufall, dass der<br />
Vere<strong>in</strong> EL PUENTE ausgerechnet<br />
während der Fußball-Europameisterschaft<br />
geme<strong>in</strong>sam mit der Volkshochschule<br />
und dem Verband Entwicklungspolitik<br />
Niedersachsen den<br />
österreichischen Journalisten und<br />
Autor Klaus Werner nach Hildesheim<br />
e<strong>in</strong>geladen hat. Im EM- und Olympia-Jahr,<br />
das den Sportartikel-Herstellern<br />
vielfach Möglichkeiten bietet,<br />
ihre Produkte <strong>in</strong> bestem Licht ersche<strong>in</strong>en<br />
zu lassen, wollten die Veranstalter<br />
„die andere Seite der Medaille“<br />
zeigen. Werner, der schon 2001 das<br />
„Schwarzbuch Markenfirmen“ veröffentlicht<br />
hat, sprach über „Macht und<br />
Machenschaften der <strong>Welt</strong>konzern“.<br />
Wer aber gefürchtet hatte, ihm werde an diesem Abend nahegelegt,<br />
die Liebl<strong>in</strong>gsturnschuhe wegzuwerfen und noch<br />
fair gehandelte Waren zu kaufen, der wurde enttäuscht. So<br />
e<strong>in</strong>fach sei die Sache nicht, machte Klaus Werner klar. Es<br />
u. a. die F<strong>in</strong>gerpuppen aus Peru vorgestellt. Weiteres kann<br />
im Bericht des EL PUENTE e.V. nachgelesen werden.<br />
Zum Abschluss noch etwas Leckeres: Mit dem Erhalt des<br />
diesjährigen Weihnachtskataloges wissen wir, dass <strong>in</strong> diesem<br />
Jahr alle „Nikolausstiefel“, Adventkalender und „bunte<br />
Teller“ mit e<strong>in</strong>em herrlich reichhaltigen Angebot an fair<br />
gehandelten Süßigkeiten gefüllt werden können, also nichts<br />
wie ran!<br />
Ulrike Bytof<br />
EL PUENTE e. V.<br />
gehe darum, den mult<strong>in</strong>ationalen Konzernen nicht länger<br />
die Macht über die <strong>Welt</strong> zu überlassen.<br />
Tatsächlich besäßen zwei Prozent der Menschen auf der<br />
Erde 50 Prozent des <strong>Welt</strong>vermögens, seien die Konzerne<br />
reicher als selbst wohlhabende Staaten. Ihre enormen Gew<strong>in</strong>ne<br />
beruhten auf Ausbeutung von Menschen und Umwelt,<br />
auf K<strong>in</strong>derarbeit und Versklavung. Um ihre Renditen<br />
zu steigern, sagte Werner, unterstützten die<br />
Unternehmen Diktatoren, förderten Kriege,<br />
verh<strong>in</strong>derten Gesetze zum Arbeitsschutz.<br />
Deutsche Konzerne wie Adidas, Bayer oder<br />
Siemens seien da ke<strong>in</strong>e Ausnahme. Und die<br />
Politik halte still.<br />
Als Reaktion auf wiederholte Vorwürfe<br />
hätten die Firmen die „Corporate Social<br />
Responsibility“ (CSR), die „Soziale Unternehmens-Verantwortung“,<br />
erfunden und<br />
bauten Krankenhäuser und Schulen <strong>in</strong> den<br />
Ländern, deren Rohstoffe und Menschen<br />
sie ausbeuteten. „Das ist so, als ob man jemandem<br />
alles wegnimmt, was ihm gehört,<br />
und ihm dann e<strong>in</strong>en Euro schenkt, weil er<br />
arm ist.“ Aber: „Die Konsumenten lieben<br />
CSR, denn sie wollen nicht nur den Luxus,<br />
sie wollen auch noch e<strong>in</strong> gutes Gewissen.“<br />
Klaus Werner brachte im gut besuchten<br />
Riedel-Saal vor gespannt lauschenden Zuhörern<br />
mehrere drastische Beispiele für die brutale Ausbeutung,<br />
die ihm während se<strong>in</strong>er Recherchen begegnet sei. Er<br />
sprach von K<strong>in</strong>dern die zur Arbeit geprügelt und Frauen,<br />
EL PUENTE e.V.
EL PUENTE e.V.<br />
die zur Abtreibung gezwungen würden.<br />
Er wolle aber se<strong>in</strong>e Zuhörer nicht deprimieren, betonte der<br />
Journalist. Er habe durchaus Hoffnung, dass e<strong>in</strong> Wandel<br />
der Gesellschaft möglich sei. „Ich glaube, dass der Mensch<br />
die Anlage zum Guten hat.“ Jeder könne <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em persönlichen<br />
Lebensbereich zur Veränderung beitragen. Aus dem<br />
Publikum kamen sogleich Wortmeldungen von Zuhörern,<br />
die Beispiele dafür anführten. Der EL PUENTE Vere<strong>in</strong> bot<br />
fair gehandelte Getränke und Snacks zum Probieren an.<br />
Bericht der Hildesheimer Allgeme<strong>in</strong>en Zeitung<br />
Theater und Trommel<br />
gegen Gewalt<br />
Gruppe „Hlalanathi“ an der Friedrich-<br />
List-Schule<br />
Lovemore, e<strong>in</strong>e Mann aus Zimbabwe, geht nach Südafrika.<br />
Warum verlässt er se<strong>in</strong>e Heimat? Welchen Schwierigkeiten<br />
wird er begegnen? In ihrem Stück „Beh<strong>in</strong>d the light“ beschrieb<br />
die südafrikanische Theatergruppe Hlalanathi <strong>in</strong><br />
der Aula der Friedrich-List-Schule (FLS) die Situation junger<br />
E<strong>in</strong>wanderer <strong>in</strong> ihrem Heimatland. Doch auch Workshops,<br />
<strong>in</strong> denen die Schüler ihre eigenen Erfahrungen mit<br />
Fremdenfe<strong>in</strong>dlichkeit <strong>in</strong> Szene setzten, gehörten zum Programm<br />
des Schulprojekts im Sommer 2008.<br />
Das Projekt unter dem Motto „Unser Tag für Afrika“ hatte<br />
die Schülervertretung unter Leitung der beiden Lehrkräfte<br />
<strong>El</strong>ke Eckelmann und Ra<strong>in</strong>er Hariefeld organisiert. Damit<br />
sollte die Arbeit des Vere<strong>in</strong>s „Prokivu“ unterstützt werden.<br />
Dieser fördert Kle<strong>in</strong>projekte im Kongo, die e<strong>in</strong>en Umfang<br />
von 1500 Euro nicht übersteigen. Mit dem Geld wurden<br />
beispielsweise schon die Unterstützung e<strong>in</strong>er Tischlerwerkstatt<br />
für Sprach- und Hörbeh<strong>in</strong>derte und der Bau von<br />
Quellene<strong>in</strong>fassungen für die Wasserversorgung gefördert.<br />
Gegründet wurde der Vere<strong>in</strong> im Jahr 2000 von dem mittlerweile<br />
verstorbenen FLS-Lehrer Fritz Bohnsack und dessen<br />
Frau Emmeli. R. Hariefeld ist Vorstandsmitglied.<br />
Insgesamt 500 Schüler sahen die drei Theateraufführungen.<br />
Die Gruppe um den Schauspieler, Regisseur und<br />
Theaterpädagogen Michael Mkhwanazi arbeitet <strong>in</strong> Hillbrow,<br />
e<strong>in</strong>em Stadtteil von Johannisburg. Hier müssen sich<br />
viele K<strong>in</strong>der und Jugendliche auf der Straße durchschlagen,<br />
um zu überleben. Das<br />
„Hlalanathi Community<br />
Theatre Projekt“ lädt<br />
junge Menschen e<strong>in</strong>,<br />
durch das Theaterspielen<br />
e<strong>in</strong>en Ausweg aus<br />
dem Leben auf der Straße<br />
zu f<strong>in</strong>den und Selbstvertrauen<br />
aufzubauen.<br />
Hlalanathi regte die<br />
Schüler der Listschule<br />
bei ihren Auftritten<br />
zum Mitdenken an. Das<br />
Stück endete jeweils<br />
nicht mit dem Fall des<br />
Vorhangs. Die Schauspieler<br />
stellten sich anschließend<br />
den Fragen der<br />
Mädchen und Jungen.<br />
Rund 100 Schüler nahmen an den vier Workshops teil.<br />
Trommeln, Tanzen und Theater standen auf dem Programm.<br />
Bei den beiden Theaterworkshops g<strong>in</strong>g es um das<br />
Darstellen von fremdenfe<strong>in</strong>dlichen Erfahrungen, die die<br />
Schüler bereits selbst im Leben gemacht hatten. Zu e<strong>in</strong>em<br />
Trommelwirbel der unkonventionellen Art lud zwischendurch<br />
die Musik-AG unter Leitung von Holger Jung e<strong>in</strong>.<br />
Die Klasse IB der Berufsfachschule Wirtschaft unter Leitung<br />
ihres Klassenlehrers Thomas L<strong>in</strong>de hatte parallel zu<br />
den Workshops noch e<strong>in</strong>e afrikanische Modenschau sowie<br />
Ausstellungen über afrikanische Gewürze und die Fußballweltmeisterschaft<br />
2010 <strong>in</strong> Südafrika organisiert. Die Schülervertretung<br />
hatte Informationstafeln vom Vere<strong>in</strong> ProKivu<br />
aufgestellt und verkaufte selbstgebackene Waffeln für den<br />
guten Zweck. Auch die EL PUENTE Stiftung Hildesheim<br />
war mit von der Partie und hatte e<strong>in</strong>en Informationsstand<br />
mit Produkten aus Afrika (unter anderem Gewürze, Kaffee<br />
und Spielzeug) aufgebaut.<br />
Friedrich-List-Schule
… aus der Arbeit des Projektpartnerausschusses<br />
im Jahr 2008<br />
Mitglieder s<strong>in</strong>d 5 vom EL PUENTE e.V. gewählte Vere<strong>in</strong>smitglieder<br />
sowie derzeit 5 <strong>Welt</strong>läden aus Gött<strong>in</strong>gen,<br />
Hannover, Gelsenkirchen, Berl<strong>in</strong> und Wolfsburg.<br />
Sitzungen: Die Februar- und Aprilsitzungen fielen aus, da<br />
ke<strong>in</strong>e oder zu wenig Projektpartnerunterlagen vorhanden<br />
waren. Bei den z.T. weiten Anreisewegen der <strong>Welt</strong>lädenvertreter/-<strong>in</strong>nen<br />
ist e<strong>in</strong>e gefüllte Tagesordnung e<strong>in</strong> wichtiges<br />
Argument.<br />
Themen:<br />
1. Projektpartner: Zehn Projektpartner wurden besprochen<br />
und anschließend meist genehmigt. Bei<br />
zwei neuen Projektpartnern aus <strong>P<strong>apu</strong>a</strong>-<strong>Neugu<strong>in</strong>ea</strong><br />
und dem aus der VR Ch<strong>in</strong>a sowie bei SILENCE,<br />
Indien, waren die Informationen nicht ausreichend<br />
oder es gab wichtige Rückfragen. Hier wurden die<br />
Entscheidungen zurückgestellt. 2008 musste ke<strong>in</strong><br />
vorgeschlagener Projektpartner abgelehnt werden.<br />
Im E<strong>in</strong>zelnen konnte besprochen werden:<br />
CAMBODIAN CRAFT COOPERA-<br />
TION, Kambodscha; geme<strong>in</strong>nützige Vermarktungsorganisation<br />
von mehrheitlich<br />
Seidenweber<strong>in</strong>nen; neuer Projektpartner.<br />
SILENCE, Indien; Beh<strong>in</strong>derten-Selbsthilfeprojekt<br />
sowie Produzenten- und Exportorganisation.<br />
CHOL-CHOL, Chile; M<strong>apu</strong>che-<br />
Kunsthandwerk; neuer Projektpartner.<br />
TSAGAAN ALT, Mongolei; Filzprodukte aus<br />
Kooperativenproduktion; neuer Projektpartner.<br />
CIAP, Peru; überregionale Vere<strong>in</strong>igung peruanischer<br />
Kunsthandwerker/-<strong>in</strong>nen, Bezug<br />
über EZA/Österreich (Klärung von<br />
Rückfragen des PPA aus dem Vorjahr).<br />
HOAC – Highlands Organic Agriculture<br />
Cooperative, <strong>P<strong>apu</strong>a</strong>-<strong>Neugu<strong>in</strong>ea</strong>; Kaffeebohnen,<br />
Vanille; neuer Projektpartner.<br />
MHHG - Mount Hagen Handicraft<br />
Group, <strong>P<strong>apu</strong>a</strong>-<strong>Neugu<strong>in</strong>ea</strong>; Bilum-Taschen;<br />
neuer Projektpartner.<br />
Pacific Spices, <strong>P<strong>apu</strong>a</strong>-<strong>Neugu<strong>in</strong>ea</strong>; Gewürze,<br />
ätherische Öle, Kakao; neuer Projektpartner.<br />
YHA HAUKA KOPI, <strong>P<strong>apu</strong>a</strong>-<strong>Neugu<strong>in</strong>ea</strong>,<br />
Kaffee; neuer Projektpartner.<br />
DANYUN, Volksrepublik Ch<strong>in</strong>a; Bezug<br />
von Tee; neuer Projektpartner.<br />
Die Mongolei, die Volksrepublik Ch<strong>in</strong>a und <strong>P<strong>apu</strong>a</strong>-<strong>Neugu<strong>in</strong>ea</strong><br />
(PNG) s<strong>in</strong>d Länder, zu denen<br />
2008 erstmals Kontakte aufgenommen wurden.<br />
Während die Mongolei und PNG zweifelsfrei zu<br />
den Entwicklungsländern zu zählen s<strong>in</strong>d, ist dies<br />
im Falle Ch<strong>in</strong>as sicher anders zu sehen. Da aber<br />
unser Projektpartner die EL PUENTE-Kriterien<br />
für den Fairen Handel erfüllt, spricht se<strong>in</strong>e<br />
Lage <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a nicht gegen ihn als unseren Projektpartner.<br />
Die Entscheidung musste vertagt<br />
werden, weil die uns vorliegenden Unterlagen die<br />
Besitzverhältnisse nicht ausreichend erklärten.<br />
2. <strong>Reise</strong>berichte:<br />
<strong>P<strong>apu</strong>a</strong>-<strong>Neugu<strong>in</strong>ea</strong>/ <strong>Welt</strong>gebetstag 2009: Mart<strong>in</strong><br />
Moritz berichtet von se<strong>in</strong>er <strong>Reise</strong> auf die<br />
entgegengesetzte Seite der <strong>Welt</strong>. Für 2009 haben<br />
christliche Frauengruppen aus PNG den<br />
jährlichen <strong>Welt</strong>gebetstag vorbereitet. Für EL<br />
PUENTE s<strong>in</strong>d es die ersten Kontakte mit diesem<br />
Land. Mart<strong>in</strong> Moritz hat mehrere Produzenten<br />
und Produzentengruppen gefunden, die<br />
den EL PUENTE-Kriterien entsprechen und<br />
deren hochwertige Produkte zum <strong>Welt</strong>gebetstag<br />
Anfang März 2009 – und hoffentlich darüber<br />
h<strong>in</strong>aus – <strong>in</strong> Deutschland verkauft werden.<br />
3. Gäste<br />
Unsere Sitzungen s<strong>in</strong>d öffentlich und die Term<strong>in</strong>e<br />
des kommenden bzw. laufenden Jahres stehen<br />
im Internet. Gäste – e<strong>in</strong>malig oder regelmäßig -,<br />
<strong>in</strong>s<strong>besondere</strong> aus <strong>Welt</strong>läden, s<strong>in</strong>d immer willkommen.<br />
Es lohnt sich! Die nächste Sitzung f<strong>in</strong>det am<br />
03.02. 2009 um 18:30 Uhr statt.<br />
Georg Poddig<br />
PPA-Vorsitzender<br />
Warum wird der PPA nicht von mehr <strong>Welt</strong>läden genutzt<br />
Der Projektpartnerausschuss wird paritätisch von <strong>Welt</strong>läden<br />
und dem EL PUENTE e.V. Zur unabhängigen Beurteilung<br />
von Projektpartnern besetzt.<br />
Leider s<strong>in</strong>d weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ige Plätze für die <strong>Welt</strong>läden nicht<br />
besetzt.<br />
Vielleicht möchten ja e<strong>in</strong>ige <strong>Welt</strong>läden gerne teilnehmen,<br />
lassen sich aber von Fahrtkosten/Übernachtungskosten abschrecken?<br />
Wir wollen von daher ab 2009 die Fahrtkosten überneh-<br />
men und werden uns bei Bedarf um Übernachtungsmöglichkeiten<br />
kümmern.<br />
Interessenten für den PPA melden sich bitte bei Stefan Bokkemühl:<br />
<strong>in</strong>fo@el-puente.de<br />
Projektpartnerausschuss
Jahresabschluss<br />
Jahresabschluss bei EL PUENTE<br />
Die Umsatzentwicklung im zurückliegenden Geschäftsjahr<br />
fiel mit 5% im Vergleich zu den Vorjahren etwas moderater<br />
aus.<br />
Die stärksten Zuwächse hatten wir im zurückliegenden<br />
Geschäftsjahr beim Kaffee. Dies zeigt uns und bestärkt uns<br />
dar<strong>in</strong>, wie wichtig unser exklusives Lebensmittelsortiment<br />
für die <strong>Welt</strong>läden als Fachgeschäfte des Fairen Handels<br />
ist.<br />
Auch Kunsthandwerk<br />
konnte wieder, wenngleich<br />
nur mit ger<strong>in</strong>gen<br />
Zuwächsen, an steigenden<br />
Umsätzen teilhaben.<br />
Nach der stürmischen<br />
Sortimentsausweitung der<br />
Vorjahre waren wir im zurückliegenden<br />
Jahr mehr<br />
an e<strong>in</strong>er Konsolidierung<br />
<strong>in</strong>teressiert, die Bestände<br />
an Kunsthandwerk konnten<br />
wir deutlich zurückfahren.<br />
Wir streben e<strong>in</strong>en beherzten Sortimentswechsel an, um<br />
die Umsätze auch im Bereich Kunsthandwerk wieder stärker<br />
steigern zu können. Auch ist hierfür e<strong>in</strong> ausreichendes<br />
Angebot erforderlich, um die entsprechende Lieferfähigkeit<br />
zu gewährleisten. Konkret wollen wir e<strong>in</strong>e offensive<br />
Sortimentsentwicklung sowohl beim mittlerweile jährlich<br />
ersche<strong>in</strong>enden Hauptkatalog im Frühjahr als auch beim<br />
stetig ausgebauten Saisonkatalog im Herbst.<br />
Insgesamt haben wir e<strong>in</strong>e<br />
Erhöhung des Lagerbestands<br />
gegenüber dem Vorjahr,<br />
jedoch ausschließlich im<br />
Lebensmittelbereich. Hier<br />
handelt es sich hauptsächlich<br />
um den Rohkaffeebestand,<br />
der im letzten Jahr durch<br />
Lieferengpässe zu niedrig<br />
war. Generell müssen wir<br />
den Kaffeebestand auch zukünftig<br />
mit e<strong>in</strong>em größeren<br />
Sicherheitspuffer versehen,<br />
um lieferfähig zu bleiben.<br />
Im zurückliegenden Jahr war<br />
schon deutlich zu spüren, dass<br />
die zunehmende Sensibilität<br />
der Konsumenten für<br />
Gerechtigkeit im <strong>Welt</strong>handel<br />
e<strong>in</strong>en Aktionismus mit<br />
e<strong>in</strong>er ganzen Reihe neuer<br />
Angebote vor allem im<br />
Lebensmittele<strong>in</strong>zelhandel hervorruft.<br />
Dabei zeichnet sich als ungünstig für den Fachhandel der<br />
<strong>Welt</strong>läden ab, dass wichtige <strong>Welt</strong>ladenprodukte mittlerwei-<br />
0<br />
le unverändert oder günstiger im Lebensmittele<strong>in</strong>zelhandel<br />
erhältlich s<strong>in</strong>d.<br />
Unsere neue fairfashion-L<strong>in</strong>ie ist <strong>in</strong>s zweite Jahr gegangen<br />
und hat viel Aufmerksamkeit <strong>in</strong> der Öffentlichkeit gebracht.<br />
Unsere Umsätze liegen jedoch noch immer h<strong>in</strong>ter<br />
den Erwartungen zurück. Wegen der guten Resonanz wollen<br />
wir trotzdem e<strong>in</strong> drittes Jahr wagen.<br />
Das Gebäude<br />
Bischofskamp 24A haben<br />
wir zum 1. Februar<br />
diesen Jahres verkauft.<br />
Die Vermietbarkeit war<br />
<strong>in</strong> den letzten Jahren<br />
aufgrund der sich verschlechternden<br />
Lage im<br />
Stadtteil immer schwieriger<br />
geworden. Vor dem<br />
drohenden Leerstand<br />
konnten wir e<strong>in</strong>e<br />
Bäckerei zur Übernahme<br />
gew<strong>in</strong>nen.<br />
Die diesjährige Aktion<br />
zum <strong>Welt</strong>gebetstag war erwartungsgemäß mit weniger<br />
Umsatz verbunden. Das Schwerpunktland Guyana war bislang<br />
recht unbekannt und konnte so e<strong>in</strong>em größeren Teil<br />
der Bevölkerung zugänglich gemacht werden. Mit umsatzträchtigen<br />
Produkten kann das Land nicht aufwarten, aber<br />
es war uns möglich, unser Reissortiment um e<strong>in</strong>e leckere<br />
Sorte aus Guyana zu erweitern.<br />
Mit weiteren<br />
Schenkungen von<br />
Gesellschaftsanteilen ist<br />
die EL PUENTE Stiftung<br />
als Gesellschafter<strong>in</strong> nochmals<br />
gewachsen. Die<br />
EL PUENTE Stiftung<br />
fördert entwicklungspolitische<br />
Bildungs- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit und<br />
ist als geme<strong>in</strong>nützig anerkannt.<br />
Für die Schenkung<br />
von Gesellschaftsanteilen<br />
kann die Stiftung<br />
Spendenquittungen ausstellen.<br />
Die Reform unserer<br />
Konditionen im vorletzten<br />
Geschäftsjahr anlässlich<br />
der Erhöhung der<br />
Mehrwertsteuer ist von<br />
unseren Kunden überwiegend<br />
positiv aufgenommen<br />
worden. Die höheren Rabatte und die Vere<strong>in</strong>fachung<br />
der Konditionen kommen großen wie kle<strong>in</strong>en Kunden<br />
entgegen, und wir können weit besser auf die Bedürfnisse<br />
e<strong>in</strong>zelner Kunden e<strong>in</strong>gehen.
Die im Frühjahr durchgeführte<br />
Kundenumfrage<br />
hat uns dar<strong>in</strong> bestätigt<br />
und hilft uns, weiter<br />
an Verbesserungen im<br />
Service zu arbeiten. E<strong>in</strong><br />
erfreuliches Ergebnis der<br />
Umfrage ist, dass wir<br />
unseren Umsatzanteil<br />
<strong>in</strong> den <strong>Welt</strong>läden auf<br />
mittlerweile etwa 20%<br />
erhöhen konnten. Dies<br />
bestärkt <strong>in</strong> unserer konsequenten<br />
Ausrichtung<br />
auf Dienstleistung für<br />
<strong>Welt</strong>läden. Als e<strong>in</strong>zige Fairhandelsorganisation, die etwa<br />
90% ihres eigenen Umsatzes mit <strong>Welt</strong>läden im In- und<br />
Ausland macht, hoffen wir jedoch, unseren Anteil am<br />
Friedenskaffee<br />
In e<strong>in</strong>er Kooperation mit dem Fair-Handels-Unternehmen<br />
EL PUENTE hat das forumZFD e<strong>in</strong>e eigene Kaffeetüte auf<br />
den Fair-Handelsmarkt gebracht. „Frieden braucht Visionen<br />
– Zusammen br<strong>in</strong>gen, was zusammen gehört!“ ist auf der mit<br />
e<strong>in</strong>em Hochland-Arábica Bio-Kaffee befüllten Verpackung zu<br />
lesen.<br />
Immer wieder ist festzustellen, dass es zwischen Gruppen der<br />
Friedensbewegung und den E<strong>in</strong>e-<strong>Welt</strong>-Initiativen teilweise<br />
wenig Berührungspunkte gibt. Dabei gehören die beiden<br />
Themen „Frieden und Gerechtigkeit“ nach Überzeugung<br />
des forumZFD wie auch des Fairhandelsunternehmens EL<br />
PUENTE unmittelbar zusammen. Am Beispiel des Kolumbien-<br />
Der Rattenfänger-Kaffee<br />
2009 feiert Hameln „725 Jahre Rattenfänger“ und rückt dazu<br />
die Mystik und die Magie der Sage wieder <strong>in</strong> den Vordergrund.<br />
Auch Kaffee hatte bei se<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>führung im 17. Jahrhundert<br />
<strong>in</strong> Europa e<strong>in</strong>en mysteriösen Ruf: Se<strong>in</strong>e anregende Wirkung<br />
wurde für e<strong>in</strong>e seltsame Kraft oder gar für Zauberei gehalten.<br />
Bis heute ist Kaffee für viele der „magische“ Muntermacher<br />
am Morgen.<br />
Der Rattenfänger-Kaffee ist e<strong>in</strong> milder und außergewöhnlich<br />
aromatischer Hochland-Arábica aus ökologischem Anbau.<br />
Strenge Qualitätskontrollen garantieren e<strong>in</strong>e exzellente<br />
Qualität. Rattenfänger-Kaffee wird mit e<strong>in</strong>em schonenden<br />
Langzeitröstverfahren veredelt und ist sehr ergiebig.<br />
Die exklusive Rattenfänger-Kaffee für Hameln verleiht der<br />
HelferInnen für den Bremer<br />
Kirchentag gesucht<br />
Vom 20. bis 24. Mai 2009 f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> Bremen der 32.<br />
Deutsche Evangelische Kirchentag unter dem Motto aus<br />
dem 1. Buch Mose (3,9) „Mensch, wo bist du?“ statt. Wie<br />
schon auf den vergangenen Kirchentagen werden sich die<br />
Fairhandelsimportorganisationen, das Forum Fairer Handel<br />
und der <strong>Welt</strong>laden Dachverband vom 21. bis zum 23. Mai<br />
auf dem Markt der Möglichkeiten mit e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen<br />
E<strong>in</strong>e-<strong>Welt</strong>-Café und E<strong>in</strong>e-<strong>Welt</strong>-Laden sowie mit eigenen<br />
Informationsständen präsentieren. Somit werden die EL<br />
PUENTE Stiftung und der EL PUENTE e.V. auch wieder<br />
im Bereich dieses Geme<strong>in</strong>schaftsstandes mit e<strong>in</strong>em Stand<br />
vertreten se<strong>in</strong>.<br />
Umsatz im <strong>Welt</strong>laden<br />
noch weiter erhöhen zu<br />
können.<br />
Wir danken allen<br />
Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und<br />
Mitarbeitern, den ehrenamtlich<br />
Engagierten<br />
<strong>in</strong> den Gremien,<br />
wir danken allen<br />
Gesellschafter<strong>in</strong>nen und<br />
Gesellschaftern sowie<br />
unseren Darlehnsgebern<br />
und Darlehnsgeber<strong>in</strong>nen<br />
für ihre treue und engagierte<br />
Mitwirkung am Partnerschaftlichen <strong>Welt</strong>handel im<br />
zurückliegenden Geschäftsjahr.<br />
Geschäftsführung EL PUENTE GmbH<br />
Kaffees, der sich <strong>in</strong> der exklusiven Kaffeetüte bef<strong>in</strong>det,<br />
lässt sich das <strong>in</strong> hervorragender Weise zeigen. Denn<br />
der Faire Handel sichert den kolumbianischen<br />
Kle<strong>in</strong>bauern e<strong>in</strong>e ökonomische Basis, die nicht<br />
nur ihre Lebensverhältnisse verbessert, sondern<br />
sie auch <strong>in</strong> die Lage versetzt, sich dem Druck von<br />
Guerillas und Paramilitärs zum Anbau von Drogen<br />
zu widersetzen. Die Produzenten s<strong>in</strong>d damit<br />
unabhängig und nicht mehr <strong>in</strong>strumentalisierbar.<br />
E<strong>in</strong>e wichtige Voraussetzung, um den<br />
notwendigen Friedensprozess <strong>in</strong> Kolumbien<br />
mitgestalten zu können.<br />
forumZFD<br />
Moral der Rattenfängersage noch e<strong>in</strong>mal <strong>besondere</strong>n<br />
Nachdruck. Denn e<strong>in</strong>es wissen die Hamelner ganz<br />
genau: Gute Arbeit verdient guten Lohn. Die<br />
bolivianischen Bauern erhalten für die Rattenfänger-<br />
Kaffeebohnen e<strong>in</strong>en garantierten M<strong>in</strong>destpreis sowie<br />
Zuschläge für ökologischen Anbau und soziale<br />
Geme<strong>in</strong>schaftsprojekte.<br />
Diese Zusammenarbeit ist langfristig angelegt,<br />
daher ist der Rattenfänger-Kaffee auch über das<br />
Jubiläumsjahr h<strong>in</strong>aus <strong>in</strong> Hameln erhältlich.<br />
Vertrieb: Q‘ANTATI <strong>Welt</strong>laden<br />
<strong>in</strong>fo@weltladen-hameln.de<br />
Kooperationspartner:<br />
Hameln Market<strong>in</strong>g- und Tourismus GmbH<br />
Für diese drei Tage werden HelferInnen gesucht, die das Café<br />
und den <strong>Welt</strong>laden betreuen bzw. am EL PUENTE Stand<br />
<strong>in</strong>formieren. Bei täglich 3 Schichten werden erfahrungsgemäß<br />
30 -- 40 Personen benötigt. Wir wollen es wieder so handhaben,<br />
dass die Ehrenamtlichen die Mitwirkendenausweise erhalten<br />
und somit für e<strong>in</strong>en, zwei oder sogar alle drei Tage kostenlos<br />
am Kirchentag teilnehmen können, je nachdem, an welchen<br />
Tagen sie e<strong>in</strong>e Schicht von ca. 3 1/2 Stunden übernehmen.<br />
Wer mithelfen möchte, wende sich bitte direkt an Richard<br />
Bruns:<br />
Tel.: 05121/264032 Fax: 283941<br />
oder E-Mail: rh_bruns@gmx.de<br />
Verschiedenes
E<strong>in</strong>ladung zum Sem<strong>in</strong>ar<br />
E<strong>in</strong>ladung zum Sem<strong>in</strong>ar<br />
„Zukunft der <strong>Welt</strong>läden – <strong>Welt</strong>läden der Zukunft“<br />
<strong>Welt</strong>läden zwischen Supermarkt und Discounter<br />
EL PUENTE und der <strong>Welt</strong>laden-Dachverband e.V. laden alle <strong>in</strong>teressierten <strong>Welt</strong>läden am 24. Januar 2009 nach Nordstemmen<br />
e<strong>in</strong>, um mit uns <strong>in</strong>s Gespräch zu kommen. In e<strong>in</strong>zelnen Modulen werden verschiedene Möglichkeiten für zukünftige<br />
<strong>Welt</strong>läden aufgezeigt. Die Referenten mit unterschiedlichem H<strong>in</strong>tergrund berichten über ihren Beitrag zur Entwicklung der<br />
<strong>Welt</strong>läden und suchen den Dialog mit den Aktiven <strong>in</strong> den Läden. Das Gespräch soll e<strong>in</strong>er Optimierung des bestehenden<br />
Angebots dienen sowie zu Diskussionen anregen. Für das Ende des Tages wünschen wir uns konkrete Handlungsaufträge,<br />
die wir für e<strong>in</strong>e zukunftsträchtige Zusammenarbeit umsetzen können.<br />
Samstag, 24. Januar 2009<br />
11:00h bis 16:30h<br />
EL PUENTE, Lise-Meitner-Str. 9, 31171 Nordstemmen<br />
Wir bitten um e<strong>in</strong>e verb<strong>in</strong>dliche Anmeldung bis zum 10. Januar 2009<br />
bei EL PUENTE unter: 05069 3489 35 oder <strong>in</strong>fo@el-puente.de.<br />
Tagesordnung<br />
11:00h 1. Modul<br />
Juliane Palm, Referent<strong>in</strong> für Öffentlichkeitsarbeit EL PUENTE<br />
EL PUENTE, Partner der <strong>Welt</strong>läden<br />
Die partizipative Sortimentsgestaltung EL PUENTEs trägt Früchte, der EL PUENTE - Anteil <strong>in</strong> den<br />
<strong>Welt</strong>läden konnte weiter ausgebaut werden. Seit über 35 Jahren stehen <strong>Welt</strong>läden im Fokus unserer<br />
Organisation: Wo stehen wir heute und wo wollen wir h<strong>in</strong>?<br />
11:30h 2. Modul<br />
Christoph Seitz,<br />
Geschäftsstelle <strong>Welt</strong>laden-Dachverband<br />
Leben im Zeichen des W<br />
Der <strong>Welt</strong>laden-Dachverband als Selbstorganisation der<br />
<strong>Welt</strong>läden <strong>in</strong> Deutschland. E<strong>in</strong> Vortrag darüber, wie 500<br />
Mitglieder sich und ihren Verband <strong>in</strong> Zukunft gestalten:<br />
Geme<strong>in</strong>sam zukunftsfähig bleiben mit S<strong>in</strong>n und Gestalt(ung).<br />
12:00h Moderierte offene Gesprächsrunde für Nachfragen und Informationen zu den Modulen 1 und 2.<br />
12:30h Mittagessen<br />
13:30h 3. Modul<br />
Michael Röhm, Bildungsreferent b.d. Initiative E<strong>in</strong>e <strong>Welt</strong> e.V. Würzburg seit 1993.<br />
E<strong>in</strong> <strong>Welt</strong>laden ohne Vernetzung ist e<strong>in</strong> <strong>Welt</strong>laden ohne Zukunft!<br />
<strong>Welt</strong>läden als Fachgeschäfte und Lernorte brauchen die Vernetzung im lokalen, regionalen, nationalen<br />
und <strong>in</strong>ternationalen Bereich, denn nur <strong>in</strong> Netzwerken ist e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche und bemerkenswerte<br />
Arbeit <strong>in</strong> die Gesellschaften h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> möglich. Informationen aus der Praxis des <strong>Welt</strong>ladens Würzburg.<br />
14:00h 4. Modul<br />
Mart<strong>in</strong> Klupsch, Fair-Handelszentrum Rhe<strong>in</strong>land, Gruppenberater<br />
Die Bedeutung der <strong>Welt</strong>läden als Absatzkanal für fair gehandelte Produkte nimmt ab, Discounter und<br />
Mult<strong>in</strong>ationale Konzerne profilieren sich über das Angebot fair gehandelter Produkte, gesiegelt wird,<br />
was Absatzchancen verspricht, bis h<strong>in</strong> zu Apfelsaft aus Südafrika. <strong>Welt</strong>läden müssen <strong>in</strong> dieser Situation<br />
ihre Rolle(n) neu def<strong>in</strong>ieren, um bestehen zu können, aber auch um ihre „Dase<strong>in</strong>sberechtigung“ zu<br />
begründen. Im bunten Spektrum der „Szene“ f<strong>in</strong>den sich vielfältige Ansätze, wie die <strong>Welt</strong>läden der<br />
Zukunft aussehen können. Dabei ist e<strong>in</strong>es klar: Die Zukunft wird bunt!<br />
14:30h Moderierte offene Gesprächsrunde für Nachfragen und Informationen zu den Modulen 3 und 4.<br />
15:00h Kaffeepause<br />
15:30h Moderiertes Plenum<br />
Dialog mit den <strong>Welt</strong>läden: „Was können wir tun?“<br />
Geme<strong>in</strong>sames Erarbeiten konkreter Handlungsaufträge für e<strong>in</strong>e bessere zukünftige Zusammenarbeit.<br />
16:30h Ende der Veranstaltung<br />
Moderation: Birgit Schößwender<br />
Wir freuen uns auf Eure Anmeldung!<br />
Ihr würdet sehr gerne teilnehmen, der Weg zu uns ist Euch jedoch zu weit? Lasst uns bitte bald wissen, wenn Ihr<br />
an e<strong>in</strong>er Wiederholung dieser Veranstaltung im Süden <strong>in</strong>teressiert seid!