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Papua-Neuguinea: Reise in eine besondere Welt P apu ... - El Puente

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<strong>P<strong>apu</strong>a</strong>-<strong>Neugu<strong>in</strong>ea</strong>:<br />

<strong>Reise</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e <strong>besondere</strong> <strong>Welt</strong><br />

Schon bei der Anreise spürt man das Besondere: Die Air<br />

Niug<strong>in</strong>i ist die e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige Flugl<strong>in</strong>ie, mit der man die letzten<br />

fünf Stunden <strong>in</strong>s Inselreich überw<strong>in</strong>den kann und schon<br />

die vielen Vulkane mit ihren mächtigen Rauchfahnen, über<br />

die die Masch<strong>in</strong>e fliegt, flößen entsprechende Ehrfurcht<br />

e<strong>in</strong>.<br />

Bereits der erste deutsche Missionar brauchte 15 Jahre, ehe<br />

er sich traute, se<strong>in</strong>e Insel vor der Küste zu verlassen und auf<br />

das Festland bei Madang überzusetzen. Erst um 1935 gab<br />

es überhaupt den ersten Kontakt des weißen Mannes mit<br />

dem Hochland von <strong>P<strong>apu</strong>a</strong>-<strong>Neugu<strong>in</strong>ea</strong>. Und das war ke<strong>in</strong>e<br />

unberührte Wildnis, sondern schon damals lebte dort e<strong>in</strong><br />

Millionenvolk.<br />

In Goroka im Hochland<br />

Die Städte s<strong>in</strong>d auf den ersten Blick immer<br />

noch kolonial geprägt, zuletzt durch<br />

die Australier, doch das verliert sich<br />

schnell, sobald man die Städte h<strong>in</strong>ter<br />

sich lässt. Noch immer trauen sich die<br />

Weißen kaum aus ihren sorgsam gehüteten<br />

Sicherheitsbereichen, wenn, dann nur<br />

im eigenen Auto. Mir wurde allen Ernstes<br />

erzählt, Gleiches f<strong>in</strong>det sich auch im<br />

<strong>Reise</strong>führer, dass es <strong>in</strong> <strong>P<strong>apu</strong>a</strong>-<strong>Neugu<strong>in</strong>ea</strong><br />

(PNG) ke<strong>in</strong>e Taxis gäbe.<br />

Me<strong>in</strong>e Kontaktleute waren gottlob<br />

E<strong>in</strong>heimische, Niug<strong>in</strong>is, von e<strong>in</strong>er<br />

Entwicklungsorganisation für<br />

Kle<strong>in</strong>betriebe mit Namen Bris Kanda,<br />

zu deutsch auch Brücke, ebenso wie EL<br />

PUENTE. Lukis von Bris Kanda hat mir<br />

mit se<strong>in</strong>en vielfältigen Kontakten <strong>in</strong> der<br />

ganzen Zeit sehr geholfen.<br />

Auf dem Weg nach Yha Hauka Kopi<br />

Gourmet- und Spezialitätenkaffee aus<br />

kontrolliert biologischem Anbau<br />

Der Kaffee aus <strong>P<strong>apu</strong>a</strong>-<strong>Neugu<strong>in</strong>ea</strong> gilt weltweit als etwas<br />

ganz Besonderes und ist e<strong>in</strong>e Rarität. Entsprechend stolz<br />

s<strong>in</strong>d wir, zum <strong>Welt</strong>gebetstag gleich zwei Kaffeekooperativen<br />

vorstellen zu können, die uns mit ganz außergewöhnlichem<br />

Kaffee beliefern werden:<br />

Yha Hauka Kopi ist e<strong>in</strong>e Kooperative aus der schwer zugänglichen<br />

Gegend um Aseki mit über 300 Mitgliedern,<br />

die e<strong>in</strong>en fe<strong>in</strong>en, milden Kaffee anbauen von mittlerer<br />

Säure und Fülle. Aseki liegt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er schwer zugänglichen<br />

Region ohne Infrastruktur. Zu erreichen ist die<br />

Kooperative nur per Flugzeug oder mit dem Jeep, dann aber<br />

nur <strong>in</strong> Begleitung von<br />

e<strong>in</strong>em halben Dutzend<br />

„ St r a ß e n k ä mpf ern“,<br />

die bei Bedarf den im<br />

Morast verschwundenen<br />

Weg wieder herstellen.<br />

Der Kaffee wird exportiert<br />

über Niug<strong>in</strong>i Coffee<br />

and Spice. Hierbei handelt<br />

es sich um e<strong>in</strong>e<br />

Servicegesellschaft für die<br />

Kommunen der Morobe-<br />

Region, die <strong>in</strong> kommunalem<br />

Besitz ist.<br />

Der Regen<br />

Jede gedeihliche Aktivität<br />

des Austausches von<br />

Produkten bedarf e<strong>in</strong>es<br />

M<strong>in</strong>destmaßes an<br />

Infrastruktur, meistens<br />

e<strong>in</strong>en halbwegs festen<br />

Untergrund, um darauf<br />

mit LKWs zu fahren. In<br />

<strong>P<strong>apu</strong>a</strong>-<strong>Neugu<strong>in</strong>ea</strong> regnet<br />

<strong>P<strong>apu</strong>a</strong>-<strong>Neugu<strong>in</strong>ea</strong>


<strong>P<strong>apu</strong>a</strong>-<strong>Neugu<strong>in</strong>ea</strong><br />

Kaffeebauer von HOAC<br />

es im Durchschnitt 6000 mm/ Jahr, das<br />

ist zwölfmal soviel wie bei uns. Nicht dauernd,<br />

aber wenn, dann wird e<strong>in</strong>fach alles<br />

unter- und weggespült. Die Regierung hat<br />

Australien gebeten, die wichtigste Straße <strong>in</strong><br />

die größte Kaffeeregion aufrecht zu erhalten.<br />

Wenn gar nichts geht, wird der Kaffee auch<br />

schon mal bis zum Hafen ausgeflogen.<br />

Die Highlands Organic Agriculture<br />

Cooperative Limited (HOAC) arbeitet<br />

im Hochland, <strong>in</strong> der Region um Goroka,<br />

der höchsten Anbauregion für Kaffee <strong>in</strong> <strong>P<strong>apu</strong>a</strong> Niug<strong>in</strong>i.<br />

Der Kaffee wird <strong>in</strong> 32 weit verstreuten, unzugänglichen<br />

Dorfgeme<strong>in</strong>schaften produziert. Die hohe Lage und<br />

die <strong>besondere</strong> Sorgfalt bei Anbau und Verarbeitung ermöglichen<br />

uns zusätzlich, zwei besonders hochwertige<br />

Spezialitätenkaffees anzubieten.<br />

Vermarktet wird der Kaffee von HOAC über die Firma<br />

Coffee Connections, die ausschließlich mit Fairtrade-<br />

Mobile Destillation von Zitronengras<br />

Kaffee handelt. Weitere Produkte s<strong>in</strong>d Vanille und vielleicht<br />

Honig. Sehr gefreut hat sich Coffee Connections<br />

über den Handelskontakt zu EL PUENTE, da wir die erste<br />

Fairhandelsorganisation s<strong>in</strong>d, an die sie Kaffee verkaufen.<br />

Bislang haben sie ausschließlich an kommerzielle Händler<br />

verkauft, die ihnen die Transfair-Bed<strong>in</strong>gungen bieten.<br />

www.coffeeconnections.biz<br />

Kakao, Gewürze und ätherische Öle aus kontrolliert<br />

biologischem Anbau<br />

Theresa Arek und Ian Sexton mit ihrer Tochter Sharmayne<br />

Ryan haben sich dem biologischen Anbau von Gewürzen<br />

und Kakao verschrieben. Die neugu<strong>in</strong>eisch-australische<br />

Familie hat den kle<strong>in</strong>en Familienbetrieb Pacific<br />

Spices gegründet, und verarbeitet die von sechs abgelegenen<br />

Dorfgeme<strong>in</strong>schaften mit Namen Komgi produzierten<br />

Kräuter und Gewürze. Angefangen hat alles mit<br />

Kardamom, den sie bereits nach Deutschland exportieren,<br />

jetzt haben sie die Palette ausgeweitet, um bessere Preise zu<br />

erzielen.<br />

In Komgi<br />

E<strong>in</strong>e weitere wichtige Produktl<strong>in</strong>ie ist die Destillierung<br />

von ätherischen Ölen aus diesen Kräutern und Gewürzen.<br />

Um sich <strong>in</strong> den entlegenen Gebieten weite Transportwege<br />

zu sparen, haben sie mobile Destillationsgeräte erfunden,<br />

die direkt <strong>in</strong> den<br />

Dörfern e<strong>in</strong>gesetzt<br />

werden<br />

können.<br />

Komgi Gewürzbauer


Pacific Spices br<strong>in</strong>gen auf bee<strong>in</strong>druckende Weise traditionelle<br />

melanesische Wirtschaftsweise mit moderner, ökologisch<br />

zertifizierter kle<strong>in</strong>bäuerlicher Produktion <strong>in</strong> E<strong>in</strong>klang.<br />

Das funktioniert ungefähr so:<br />

Die Landrechte werden <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Clans verteilt, beispielsweise<br />

wird e<strong>in</strong>er Gruppe <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Dorfes e<strong>in</strong><br />

Stück Land zugewiesen, das geme<strong>in</strong>schaftlich bearbeitet<br />

Ian und Sharmayne mit den Geodaten<br />

wird. Unterstützt wird dies staatlicherseits,<br />

<strong>in</strong>dem diese Geme<strong>in</strong>schaft zur<br />

Landbearbeitung als Rechtsform e<strong>in</strong>getragen<br />

wird.<br />

Natürlich gibt es <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er<br />

Dorfgeme<strong>in</strong>schaft auch <strong>in</strong>dividuelle<br />

Rechte der Bewirtschaftung. Dieser<br />

stehen jedoch <strong>in</strong>tensive Pflichten<br />

der Geme<strong>in</strong>schaft gegenüber. Die<br />

Teilnahme an geme<strong>in</strong>schaftlicher<br />

Landbewirtschaftung wird dabei teilweise<br />

angerechnet.<br />

Bezogen auf Pacific Spices treten jedoch die e<strong>in</strong>zelnen<br />

Bauern auf, rechnen ab und s<strong>in</strong>d rechenschaftspflichtig. Die<br />

Verteilung der Erträge und Verantwortlichkeiten <strong>in</strong>nerhalb<br />

der Dorfgeme<strong>in</strong>schaften ist e<strong>in</strong>e re<strong>in</strong> <strong>in</strong>terne Angelegenheit.<br />

Die australischen Bio-Zertifizierer nutzen diese <strong>in</strong>ternen<br />

Strukturen für das Kontrollsystem im Rahmen der Bio-<br />

Zertifizerung.<br />

Bed<strong>in</strong>gt durch die extreme Abgeschiedenheit nutzen sie auch<br />

die Geodaten, die bei der Kartierung der Anbauflächen der<br />

sechs Dorfgeme<strong>in</strong>schaften als alle<strong>in</strong>ige Orientierung für<br />

die Biozertifizierung dienten. Die Karte von Pacific Spices<br />

enthält ke<strong>in</strong>e (nicht existierenden) Straßen oder Wege,<br />

sondern nur die Geodaten. Mit diesen Details kann jeder<br />

über das Programm Google Earth sehen, wo die Gewürze<br />

herkommen. Gibt man „KOMGI“ e<strong>in</strong>, sieht man das erste<br />

Dorf, mit dem Pacific Spices diese Zusammenarbeit entwickelt<br />

hat.<br />

www.pacificspices.com.pg<br />

Kunsthandwerk<br />

An allen Stationen im Land hat mich das Thema<br />

Kunsthandwerk begleitet. Die Herstellung von Waren<br />

unterliegt nach melanesischer Art e<strong>in</strong>er ganzen Reihe von<br />

Bed<strong>in</strong>gungen und Gründen, die unserer Mentalität diametral<br />

entgegenstehen. Erst recht <strong>in</strong> <strong>P<strong>apu</strong>a</strong>-Niug<strong>in</strong>i, wo der<br />

westlich-australische E<strong>in</strong>fluss erst spät relativ wirksam wurde.<br />

Kurz und knapp, es wird nur etwas hergestellt, wenn<br />

man nichts Besseres zu tun hat.<br />

Die Mount Hagen Handicraft Group ist die e<strong>in</strong>zige<br />

mir bekannte organisierte Produzentenstruktur für<br />

Kunsthandwerk im Lande. Das ganze Jahr über haben<br />

wir bereits e<strong>in</strong>e gute Zusammenarbeit und e<strong>in</strong>en guten<br />

Kontakt, dennoch haben wir nicht annähernd die gewünschten<br />

Mengen bekommen. Wir bitten alle Kunden,<br />

die etwas bekommen, dies mit allergrößter Wertschätzung<br />

und Verständnis zu achten.<br />

Mart<strong>in</strong> Moritz<br />

EL PUENTE Geschäftsführung<br />

Das Bilum ist fertig<br />

Bilum-Herstellung<br />

jede Faser wird e<strong>in</strong>zeln gezwirnt<br />

<strong>P<strong>apu</strong>a</strong>-<strong>Neugu<strong>in</strong>ea</strong>


Praktikum bei EL PUENTE<br />

Praktikum<br />

bei EL PUENTE –<br />

alles andere als nur (fairen)<br />

Kaffee kochen<br />

Nordstemmen... dieses kle<strong>in</strong>e Örtchen musste ich erstmal<br />

auf der Karte suchen, als ich mich um e<strong>in</strong> Praktikum<br />

im Öffentlichkeitsreferat bei EL PUENTE bewarb. Die<br />

Lage war dann aber nebensächlich, da ich unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong><br />

Praktikum im Bereich Fairer Handel absolvieren wollte<br />

und EL PUENTE durch e<strong>in</strong>e frühere Mitarbeit im<br />

<strong>Welt</strong>laden kannte. Im März diesen Jahres konnte ich dann<br />

fünf Wochen lang miterleben, wie Fairer Handel gestaltet<br />

wird und welchen Herausforderungen er sich tagtäglich<br />

stellen muss.<br />

In der ersten Woche war ich zunächst im Lager, d.h. Waren<br />

auszeichnen, Bestellungen bearbeiten und verpacken,<br />

wodurch ich e<strong>in</strong>en Überblick über Produkte und<br />

Partner bekam, die Mitarbeiter kennenlernen und e<strong>in</strong>en<br />

Gesamte<strong>in</strong>druck der Organisation und deren Abläufe<br />

erhalten konnte. In der zweiten Woche f<strong>in</strong>g ich dann im<br />

Öffentlichkeitsreferat an, wo ich Länder<strong>in</strong>fos aktualisierte,<br />

Katalogtexte erstellte, Projektpartner<strong>in</strong>fos zusammenfasste<br />

und auch mal als T-Shirt-Model für den fairfashion-Katalog<br />

e<strong>in</strong>spr<strong>in</strong>gen durfte. Da das Modeln sich dann aber nicht als<br />

me<strong>in</strong>e große Stärke herausstellte, verbrachte ich die meiste<br />

Zeit mit der Auswertung des Fragebogens, e<strong>in</strong>e Aufgabe,<br />

die ich eigenverantwortlich bearbeiten konnte und die mir<br />

sehr viel Spaß gemacht hat. Die <strong>in</strong>teressantesten Ergebnisse<br />

sollen an dieser Stelle kurz veröffentlicht werden.<br />

Die fünf Wochen waren natürlich viel zu kurz um<br />

alles kennenzulernen, doch am Ende konnte ich viele<br />

Erfahrungen mitnehmen und e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />

Umfeld gew<strong>in</strong>nen, wo ich mir später gut vorstellen kann,<br />

zu arbeiten. Das Praktikum war also alles andere als nur<br />

Kaffee kochen... den kocht man sich bei EL PUENTE auch<br />

gern freiwillig, weil er e<strong>in</strong>fach so lecker und dazu noch fair<br />

gehandelt ist!<br />

L<strong>in</strong>da Wagner<br />

EL PUENTE Praktikant<strong>in</strong><br />

Große Kundenumfrage von<br />

EL PUENTE<br />

Im Dezember 2007 hat sich EL PUENTE nach langer Zeit<br />

e<strong>in</strong>mal wieder dazu entschlossen, mit dem Versand e<strong>in</strong>es<br />

Fragebogens an unsere Kunden, e<strong>in</strong>e Umfrage zu den aktuellen<br />

Entwicklungen durchzuführen. Sie sollte uns helfen,<br />

Trends zu erkennen, die Situation unserer Kunden besser<br />

e<strong>in</strong>schätzen zu können und vor allem, herauszuf<strong>in</strong>den, was<br />

sich unsere Kunden von uns wünschen. In der vergangenen<br />

Zeit hat sich bei EL PUENTE viel getan. Mittlerweile ersche<strong>in</strong>en<br />

jährlich bereits drei separate Kataloge, die jedesmal<br />

an Umfang gew<strong>in</strong>nen, Verpackungen wurden optimiert,<br />

viele neue Infomaterialien erstellt und e<strong>in</strong>e neue Website<br />

mit dazugehörigem Shop onl<strong>in</strong>e gestellt. Nun wollten wir<br />

von unseren Kunden wissen, ob wir auf dem richtigen Weg<br />

s<strong>in</strong>d. So oft es geht, b<strong>in</strong>den wir die <strong>Welt</strong>läden <strong>in</strong> die sortimentsbezogenen<br />

Entscheidungen der GmbH mit e<strong>in</strong>.<br />

Wir laden zu Musterschauen e<strong>in</strong>, führen Verköstigungen<br />

durch, besprechen neue bzw. veränderte Verpackungen<br />

und holen uns auch <strong>in</strong> Bezug auf Werbematerialien weitere<br />

Me<strong>in</strong>ungen e<strong>in</strong>.<br />

Da es e<strong>in</strong> sehr breites Spektrum unterschiedlich organisierter<br />

<strong>Welt</strong>läden gibt, war es notwendig, auch <strong>in</strong> Bezug auf<br />

den Laden selbst, auf Kundenstruktur, Umsatz und Mitarbeiter<br />

e<strong>in</strong>ige Fragen zu stellen, um schließlich bei den abgegebenen<br />

Antworten e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutigere E<strong>in</strong>schätzung treffen<br />

zu können. Die Auswertung hat L<strong>in</strong>da Wagner selbständig<br />

vorgenommen. Sie hat viele <strong>Welt</strong>läden auch noch e<strong>in</strong>mal<br />

telefonisch kontaktiert und sich sehr darum bemüht, e<strong>in</strong>e<br />

aussagekräftige Anzahl von auswertbaren Fragebögen zurück<br />

zu bekommen. Bis heute haben wir etwa 250 ausgefüllte<br />

Fragebögen zurück erhalten.<br />

Die Auswertung der Fragebögen war sehr aufschlussreich<br />

und hilft EL PUENTE, aktuelle Entwicklungen zu erkennen,<br />

Wünsche und Bedürfnisse der <strong>Welt</strong>läden weitestmöglich<br />

zu berücksichtigen und <strong>in</strong>s<strong>besondere</strong> kritische Anmerkungen<br />

zu evaluieren und zu prüfen, wo Verbesserungen<br />

möglich s<strong>in</strong>d.<br />

EL PUENTE möchte sich noch e<strong>in</strong>mal ganz herzlich bei<br />

allen Kunden für die dafür <strong>in</strong>vestierte Zeit bedanken!<br />

Jeder ausgefüllte Fragebogen hat dazu beigetragen, den<br />

weiteren Weg von EL PUENTE zu bestimmen!<br />

Bei der Auswertung wurde je nach Umsatz zwischen großen,<br />

mittleren und kle<strong>in</strong>en Läden unterschieden, wobei die<br />

kle<strong>in</strong>en Läden mit e<strong>in</strong>em Umsatz bis 35.000 € die größte<br />

Gruppe darstellen. Dabei ist zu beachten, dass alle Angaben<br />

natürlich nur Durchschnittswerte s<strong>in</strong>d. Die rückgemeldeten<br />

Fragebögen spiegeln <strong>in</strong>sgesamt ca. 1/5 des Gesamtumsatzes<br />

von EL PUENTE wider.<br />

In allen Läden ist e<strong>in</strong>e ähnliche Struktur erkennbar:<br />

Kunsthandwerk nimmt zwar mehr Platz im Laden e<strong>in</strong>,<br />

Lebensmittel (davon 20% Kaffee) haben jedoch den größeren<br />

Anteil am Gesamtumsatz. Trotzdem besteht e<strong>in</strong>e<br />

generelle Tendenz zur Sortimentsverschiebung zugunsten<br />

von Kunsthandwerk. Alle Kunden haben angegeben, dass<br />

sie für die Produktauswahl unsere Kataloge nutzen, auch<br />

wenn die Bestellung schließlich über das Internet erfolgt.


Der EL PUENTE – Onl<strong>in</strong>e-Shop erfreut sich immer größerer<br />

Beliebtheit. Vor allem die großen Läden über 100.000 €<br />

Umsatz bestellen bereits mehrheitlich über das Internet,<br />

aber auch bei kle<strong>in</strong>eren Läden nimmt die Bestellhäufigkeit<br />

im Onl<strong>in</strong>e-Shop zu. Unsere Kataloge und die Website haben<br />

überwiegend gute bis sehr gute Bewertungen erhalten<br />

und vor allem die Materialien zu den <strong>Welt</strong>gebetstagen s<strong>in</strong>d<br />

immer wieder lobend hervorgehoben worden. Natürlich<br />

wurden auch kritische Punkte angemerkt, von denen bereits<br />

e<strong>in</strong>ige aufgenommen und verbessert werden konnten,<br />

wie zum Beispiel e<strong>in</strong>e übersichtlichere Gestaltung des Inhaltsverzeichnisses<br />

<strong>in</strong> den Katalogen. Besonders erfreulich<br />

ist, dass die von EL PUENTE onl<strong>in</strong>e zur Verfügung gestellten<br />

Länder- und Projektpartner<strong>in</strong>fos großen Anklang<br />

f<strong>in</strong>den und von der Mehrheit der Läden aller Größen für<br />

Ladenmitarbeiter sowie für Kunden genutzt werden. Fast<br />

allen großen, aber auch schon vielen der kle<strong>in</strong>eren Läden<br />

ist es möglich, die Infoseiten auf Nachfrage sofort auszudrucken.<br />

Etwa 3/4 der Läden gaben an, dass sowohl das EL PU-<br />

ENTE - Reklamationsmanagement, als auch unsere telefonische<br />

Erreichbarkeit sowie die Schnelligkeit der Bear-<br />

Besuch von ASHA<br />

Anfang Oktober war der Projektmanager Ivan<br />

Carvalho von der <strong>in</strong>dischen Partnerorganisation<br />

ASHA, Bombay, mit se<strong>in</strong>er Mitarbeiter<strong>in</strong> Lav<strong>in</strong>a<br />

Randive für 4 Tage zu Gast bei EL PUENTE.<br />

Er hatte im Oktober 2007 e<strong>in</strong>e Woche lang die<br />

Indienreisegruppe von EL PUENTE geme<strong>in</strong>sam mit<br />

se<strong>in</strong>em Mitarbeiter Joaquim hervorragend betreut.<br />

Da sie drei Wochen lang die Partnerorganisationen <strong>in</strong><br />

Spanien (Barcelona und Valencia), Italien (Florenz,<br />

Verona und Tur<strong>in</strong>), Schweiz (Zürich und Lausanne)<br />

sowie Holland (Amsterdam und Culemborg) besucht<br />

und dabei ke<strong>in</strong>en Tag Erholung hatten, wollten sie<br />

zunächst nur schlafen. Nach 12 Stunden Schlaf waren<br />

sie am Samstag fit. Die Gastgeber Helga und Richard<br />

Bruns holten gegen Mittag die Indienreisenden He<strong>in</strong>ke<br />

Schoger und Thorsten Lampe aus Berl<strong>in</strong> sowie Sophia<br />

Engelberts aus Hannover vom Bahnhof ab und haben<br />

dann geme<strong>in</strong>sam mit den Gästen das <strong>Welt</strong>kulturerbe der<br />

beitung vorbildlich seien. Dies ist e<strong>in</strong> großes Lob, das uns<br />

zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg s<strong>in</strong>d. Wir arbeiten<br />

kont<strong>in</strong>uierlich daran, unser Reklamationsaufkommen weiter<br />

zu reduzieren und unseren Service auszubauen, um auch<br />

die verbleibenden Kunden von der Vorbildlichkeit unserer<br />

Arbeit überzeugen zu können.<br />

E<strong>in</strong>e f<strong>in</strong>anzielle Beteiligung an der Durchführung der<br />

Fairen Woche wird mehrheitlich gewünscht, gegen e<strong>in</strong>e<br />

f<strong>in</strong>anzielle Unterstützung des <strong>Welt</strong>laden Dachverbandes<br />

haben sich jedoch vor allem kle<strong>in</strong>ere Läden ausgesprochen,<br />

falls diese mit höheren Preisen e<strong>in</strong>hergehen würde. Auch<br />

für die Erstellung unserer Infomaterialien haben wir e<strong>in</strong><br />

paar hilfreiche Anregungen erhalten, so dass wir zukünftig<br />

hoffentlich noch gezieltere verkaufsunterstützende Materialien<br />

anbieten können. Auch der Wunsch nach weiteren<br />

Multiplikatorensem<strong>in</strong>aren von EL PUENTE ist an uns herangetragen<br />

worden, e<strong>in</strong> erster Term<strong>in</strong> für das Jahr 2009<br />

steht bereits fest, die E<strong>in</strong>ladung hierzu f<strong>in</strong>den Sie <strong>in</strong> diesem<br />

Heft.<br />

Juliane Palm & L<strong>in</strong>da Wagner<br />

UNESCO (Dom und Michaeliskirche) besichtigt<br />

und s<strong>in</strong>d anschließend mit ihnen Shoppen gegangen,<br />

da sie Mitbr<strong>in</strong>gsel für ihre Familien kaufen wollten.<br />

Abends wurden dann viele Er<strong>in</strong>nerungsfotos<br />

ausgetauscht.<br />

Am Sonntagmorgen stand der Gottesdienstbesuch<br />

zum Erntedank an, der von K<strong>in</strong>dergartenk<strong>in</strong>dern<br />

gestaltet wurde. Lav<strong>in</strong>a und Ivan s<strong>in</strong>d katholisch und<br />

haben sich sehr darüber gefreut. Zu Mittag wurde<br />

<strong>in</strong>disch gegessen und nachmittags wurde aufgrund<br />

des schlechten Wetters SeaLife <strong>in</strong> Hannover besucht,<br />

e<strong>in</strong> tolles Erlebnis für die <strong>in</strong>dischen Gäste. Am<br />

Montag haben Ivan und Lav<strong>in</strong>a die geschäftlichen<br />

D<strong>in</strong>ge bei EL PUENTE besprochen.<br />

Nach e<strong>in</strong>em weiteren Besuch am Dienstag bei der<br />

GEPA s<strong>in</strong>d die <strong>in</strong>dischen Gäste am Mittwoch nach<br />

Bombay zurückgeflogen.<br />

Richard Bruns<br />

Besuch von ASHA


EL PUENTE Erlebnistage<br />

EL PUENTE -<br />

Erlebnistage<br />

Gibt es Gruppen aus <strong>Welt</strong>läden, Kirchengeme<strong>in</strong>den<br />

und Nachhaltigen<br />

Schülerfirmen, die sich schon immer<br />

e<strong>in</strong>en Besuch <strong>in</strong> der EL PUENTE<br />

Zentrale <strong>in</strong> Nordstemmen gewünscht<br />

haben?<br />

Viele konnten dies bisher aus Kostengründen<br />

nicht verwirklichen, da aufgrund<br />

der räumlichen Entfernung e<strong>in</strong>e<br />

Übernachtung mit e<strong>in</strong>geplant werden<br />

musste.<br />

Nun ist es endlich möglich, EL PU-<br />

ENTE - Erlebnistage kostengünstig<br />

<strong>in</strong> Hildesheim durchzuführen.<br />

Helga und Richard Bruns haben nach<br />

ihrem E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> den Ruhestand ihr<br />

großes Haus so umgestaltet, dass die gesamte<br />

obere Etage mit 4 Zimmern plus<br />

1 Bad Übernachtungsmöglichkeiten für<br />

8 – 11 Personen <strong>in</strong> Betten bietet. Im<br />

Untergeschoss stehen für die Gäste e<strong>in</strong>e<br />

Küche sowie e<strong>in</strong> Speiseraum zur Verfügung.<br />

EL PUENTE kann somit den MitarbeiterInnen<br />

von <strong>Welt</strong>läden, Kirchengeme<strong>in</strong>den,<br />

Aktionsgruppen sowie Nachhaltigen<br />

Schülerfirmen die Möglichkeit<br />

anbieten, kostengünstig im Haus des EL<br />

PUENTE Gründers und se<strong>in</strong>er Ehefrau<br />

zu übernachten.<br />

Da Familie Bruns ke<strong>in</strong> Beherbergungsgewerbe<br />

betreiben will, entstehen ke<strong>in</strong>e direkten Übernachtungskosten.<br />

Die Gäste werden vielmehr gebeten, e<strong>in</strong>en<br />

Obolus für die anfallenden Kosten (Strom, Heizung,<br />

Re<strong>in</strong>igung, Verpflegung) zu entrichten. Evtl. Überschusse<br />

werden der EL PUENTE Stiftung für entwicklungspolitische<br />

Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit zugeführt.<br />

Somit bietet es sich für die oben beschriebenen Gruppen<br />

an, e<strong>in</strong>en mehrtägigen „Betriebsausflug“ zu planen, um e<strong>in</strong>erseits<br />

EL PUENTE <strong>in</strong> Nordstemmen zu besuchen und<br />

sich ausführlich über die partnerschaftliche <strong>Welt</strong>handelsorganisation<br />

zu <strong>in</strong>formieren und an e<strong>in</strong>em anderen Tag<br />

die Stadt Hildesheim mit den beiden <strong>Welt</strong>kulturerben<br />

der UNESCO (Dom und Michaeliskirche) sowie dem<br />

1000jährigen Rosenstock u.v.m. unter kundiger Stadtführung<br />

durch Richard Bruns zu erleben. Auch für das leibliche<br />

Wohl ist bei der Stadterkundung gesorgt, denn dort<br />

gibt es e<strong>in</strong> Dom Café mit EL PUENTE Bolivia-Kaffee, e<strong>in</strong><br />

Indien Restaurant, ...<br />

Von Hildesheim aus lassen sich auch Tagesausflüge planen,<br />

z.B. nach Hannover, <strong>in</strong> den Harz, ... So kann der Besuch<br />

bei EL PUENTE mit den Ausflügen <strong>in</strong> die Umgebung zu<br />

e<strong>in</strong>em wunderschönen Erlebnis für die Gäste werden, zumal<br />

der Abend bei Familie Bruns im Garten oder am Ka-<br />

m<strong>in</strong> mit fair gehandelten We<strong>in</strong>en, Säften und vielfältigen<br />

Knabbereien gemütlich auskl<strong>in</strong>gen kann.<br />

Das Angebot gilt selbstverständlich auch für unsere ausländischen<br />

ProjektpartnerInnen sowie alle BesucherInnen der<br />

EL PUENTE Sem<strong>in</strong>are, Hausmessen, Projektpartnerausschusssitzungen,<br />

Mitgliederversammlungen des Vere<strong>in</strong>s<br />

und der Stiftung sowie der Gesellschafterversammlung der<br />

GmbH...<br />

Freuen Sie sich auf diese EL PUENTE - Erlebnistage!<br />

Um die Erlebnistage rechtzeitig planen zu können, sollten<br />

die Anmeldungen (bitte mehrere Term<strong>in</strong>vorschläge)<br />

möglichst frühzeitig erfolgen. Dann kann auch das Erlebnisprogramm<br />

mit den vielfältigen Angeboten <strong>in</strong>dividuell<br />

<strong>in</strong> Ruhe ausgearbeitet und Überschneidungen mit anderen<br />

Gruppen vermieden werden. Für den Besuch bieten sich die<br />

wärmeren Monate Mai bis Oktober an.<br />

<strong>Welt</strong>läden sollten sich auch vorab mit ihren zuständigen<br />

Vertriebspartnern Besnik, Manfred und Michael besprechen,<br />

damit diese bei e<strong>in</strong>em Besuch bei EL PUENTE anwesend<br />

se<strong>in</strong> können.<br />

Kontakt: rh_bruns@gmx.de - Tel.: 05121/264032.


fairfashion-Partnerläden 2008<br />

Nachdem unser Textilkatalog im Jahr 2007 nicht ganz den<br />

gewünschten Erfolg verzeichnete, haben wir uns für dieses<br />

Jahr e<strong>in</strong> neues Konzept übergelegt. Wir haben <strong>in</strong>teressierte<br />

<strong>Welt</strong>läden gesucht, die sich mit viel Engagement im Team<br />

daran wagen wollten, Textilien <strong>in</strong> größerem Umfang<br />

<strong>in</strong> ihr Sortiment aufzunehmen. Die Läden haben sich<br />

dazu verpflichtet, der Bekleidung angemessen viel Platz<br />

e<strong>in</strong>zuräumen und an unseren Sem<strong>in</strong>aren teilzunehmen.<br />

Im Gegenzug haben die Teams neben e<strong>in</strong>er ausführlichen<br />

Schulung und verkaufsunterstützenden Materialien<br />

unsere Ware auf Kommission erhalten. Über 20<br />

<strong>Welt</strong>läden haben sich dazu entschieden, EL PUENTE<br />

fairfashion - Partnerladen zu werden und unsere Textilien<br />

verstärkt <strong>in</strong> ihr Sortiment zu <strong>in</strong>tegrieren. Sie alle waren<br />

zu e<strong>in</strong>em Schulungstag nach Nordstemmen geladen,<br />

um sich hier mit den nötigen Informationen versorgen<br />

zu lassen. Die Programmpunkte mit verschiedenen<br />

Referenten haben uns von Erfahrungsberichten<br />

e<strong>in</strong>zelner Läden über Dekorationstipps und -konzepte,<br />

fairfashion – Erfahrungen<br />

im <strong>Welt</strong>laden Füssen<br />

oder<br />

Was e<strong>in</strong> Mounta<strong>in</strong>bike und der Maler Gaugh<strong>in</strong> mit<br />

T-Shirts zu tun haben<br />

E<strong>in</strong> tolles Angebot, das EL PUENTE uns im Frühjahr<br />

machte: Die gesamte fairfashion-Kollektion auf Kommissionsrechnung<br />

abzugeben. Nach 60 Tagen wird abgerechnet,<br />

der Restbestand und die Neubestellung erneut als Kommissionsrechnung<br />

geschrieben.<br />

Wir, vor e<strong>in</strong>em Jahr umgezogen und endlich mit viel Platz<br />

ausgestattet, wollten gerne e<strong>in</strong> Partnerladen <strong>in</strong> Sachen fairfashion<br />

-Textilien werden.<br />

E<strong>in</strong>geladen zu e<strong>in</strong>em Informationsnachmittag nach<br />

Nordstemmen, mussten wir erst e<strong>in</strong>mal den Atlas wälzen.<br />

Mit Bahn oder Auto hätten wir jeweils e<strong>in</strong>en Tag gebraucht<br />

um h<strong>in</strong> und wieder heim zu kommen. Wir fanden, dass der<br />

Zeitaufwand für e<strong>in</strong>en Nachmittag nicht gerechtfertigt sei,<br />

und hörten uns um wie andere Läden <strong>in</strong> der Umgebung das<br />

Problem lösen. Der <strong>Welt</strong>laden Kaufbeuren schlug vor, dass<br />

<strong>El</strong> PUENTE für e<strong>in</strong>en weiteren Schulungsterm<strong>in</strong> nach<br />

Bayern kommt und stellte e<strong>in</strong>en Raum zur Verfügung. So<br />

reisten Ende April Juliane Palm und Manfred Rödl mit<br />

Sack und Pack zum Infonachmittag an, um die „Läden des<br />

Südens“ <strong>in</strong> Sachen fairfashion fit zu machen. Wir erfuhren<br />

Wissenswertes über Produzenten, Designs und Qualität,<br />

sowie hilfreiche Tipps zur Dekoration von Textilien.<br />

Voll motiviert und bestens <strong>in</strong>formiert füllten wir zu Hause<br />

die Bestellformulare aus, bestimmten, wann Schaufenster<br />

gemacht werden und welche Präsentationsflächen bereitgestellt<br />

werden.<br />

Das Problem der fehlenden Umkleidekab<strong>in</strong>e lösten wir mit<br />

e<strong>in</strong>em Paravent. Die Kunden f<strong>in</strong>den diese Lösung sehr kreativ<br />

und machen gerne davon Gebrauch.<br />

H<strong>in</strong>tergrund<strong>in</strong>formationen zum Thema Baumwolle<br />

sowie zu den Partnerorganisationen und der Herstellung<br />

der Textilien, Infos zu aktuellen Modetrends bis h<strong>in</strong> zur<br />

detaillierten Präsentation der neuen Kollektion geführt. Die<br />

Pausen wurden immer wieder für e<strong>in</strong>en regen Austausch<br />

zwischen den e<strong>in</strong>zelnen Läden genutzt. Den <strong>in</strong>teressierten<br />

<strong>Welt</strong>läden aus dem Süden haben wir e<strong>in</strong>en weiteren<br />

Schulungsterm<strong>in</strong> <strong>in</strong> Bayern angeboten, der auch dort mit<br />

durchweg positiver Resonanz angenommen wurde. Wir<br />

haben uns über die begeisterte Teilnahme sehr gefreut<br />

und s<strong>in</strong>d sicher, mit dem neuen Konzept viele beständige<br />

Partner gewonnen zu haben.<br />

<strong>Welt</strong>läden, die Interesse haben, für die Saison 2009<br />

fairfashion-Partnerladen zu werden, setzen sich bitte<br />

bis Mitte Februar mit uns <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung!<br />

05069-3489-0 oder <strong>in</strong>fo@el-puente.de<br />

Juliane Palm<br />

EL PUENTE Öffentlichkeitsreferat<br />

Wir beschlossen, allen, die im Laden Dienst tun, die Textilien<br />

zum E<strong>in</strong>kaufspreis + Mehrwertsteuer abzugeben, mit<br />

der Maßgabe, die Shirts beim Ladendienst fleißig zu tragen.<br />

E<strong>in</strong>e super Reklame! Jede Ladner<strong>in</strong> weiß dadurch, welche<br />

Passform für welchen Typ am besten gewählt wird und sie<br />

kann im Brustton der Überzeugung sagen, dass diese Shirts<br />

nicht e<strong>in</strong>laufen und sich nicht verziehen.<br />

In den ersten wirklich warmen Tagen bot es sich an, gleich<br />

die Spaghetti-Tops draußen auf dem Ständer zu präsentieren.<br />

E<strong>in</strong> paar Tage später aber wurde es wieder eiskalt und<br />

fairfashion


Neuer <strong>Welt</strong>laden<br />

so zogen wir unter die „Spaghettis“ e<strong>in</strong>fach die Langarm-<br />

Shirts, das sah pfiffig aus, doch wir verkauften zunächst<br />

die K<strong>apu</strong>zen-Pullis besser. Das hatte auch damit zu tun,<br />

dass wir e<strong>in</strong> Schaufenster mit den eher sportlichen Teilen<br />

dekorierten. Rund um e<strong>in</strong> Hightech-Mounta<strong>in</strong>bike (Leihgabe)<br />

gruppierten wir Damen- und Herren-Polos, K<strong>apu</strong>zen-Pullis,<br />

Herren-Shirts und Hemden dazu Fußbälle.<br />

Für das zweite Schaufenster haben Schüler der Realschule<br />

Füssen lebensgroße Figuren aus Pappe geschnitten, die <strong>in</strong><br />

ihrer Haltung e<strong>in</strong>em Südsee-Gemälde des Malers Gaugh<strong>in</strong><br />

nachempfunden waren. E<strong>in</strong> wenig schwierig gestaltete sich<br />

das Bekleiden der Figuren, aber es war die Mühe wert.<br />

Das Ergebnis war Klasse und glich dem „Orig<strong>in</strong>al“ (fast).<br />

Die Fenster fanden große Beachtung, die Textilien auch.<br />

Gleichzeitig erschien <strong>in</strong> der Tageszeitung e<strong>in</strong> Inserat dazu.<br />

Ende Juni feierten wir „E<strong>in</strong> Jahr <strong>Welt</strong>laden am neuen<br />

Standort“ als Klima-Party. Die fairfashion-Kollektion <strong>in</strong><br />

Bio-Qualität passte gut <strong>in</strong>s Thema. E<strong>in</strong>e Modenschau sollte<br />

aufmerksam machen.<br />

Vier junge Damen (alle Größe 38, wir mussten schnell noch<br />

nachbestellen) und zwei Herren liefen bei herrlichstem<br />

Wetter über den als Laufsteg ausgelegten Teppich. Während<br />

der Schau <strong>in</strong>formierten wir über Qualität, Herstellung<br />

und die Produzenten. Wir hatten sehr viel Publikum.<br />

Das Fest war e<strong>in</strong> voller Erfolg, der Umsatz beachtlich. Leider<br />

hat sich niemand die Mühe gemacht festzustellen, wie<br />

viele von den Textilien an diesem Tag verkauft wurden,<br />

aber es waren etliche.<br />

Wir präsentierten den Sommer über die Ware an ständig<br />

wechselnden Plätzen, um sie immer wieder neu <strong>in</strong><br />

das Blickfeld zu rücken. Schleppend verkauften sich Blu-<br />

E<strong>in</strong>malig im Ruhrgebiet ist jetzt <strong>in</strong> Bottrop e<strong>in</strong> Bio-Supermarkt<br />

eröffnet worden, der neben der Allroundangebot<br />

sen und Tunikas und gegen Ende der Saison die Herren-<br />

Hemden und -Shirts. Wir boten diese zum Sonderpreis an,<br />

<strong>in</strong> der Hoffnung, dass wir noch e<strong>in</strong> paar unter die Leute<br />

br<strong>in</strong>gen. Das ist <strong>in</strong> den warmen Tagen Ende August mit<br />

den Herren-Shirts auch gelungen. Seit dem Kältee<strong>in</strong>bruch<br />

Mitte September hängen die K<strong>apu</strong>zen-Pullis und die Langarm-Shirts<br />

auf dem Ständer vor dem Laden und die restliche<br />

Kommissionsware wurde zurückgegeben.<br />

Fazit: Ob wir viel oder wenig Textilien verkaufen hängt<br />

sehr stark vom Wetter ab! Wir haben von Mai bis Mitte<br />

September ca. 150 Teile aus der Kollektion verkauft und<br />

dazu noch die Restbestände vom Vorjahr. Der absolute<br />

Renner waren die Poloshirts.<br />

Wir danken EL PUENTE für die Möglichkeit, als Partnerladen<br />

Ware <strong>in</strong> Kommission zu ordern. Das macht zwar<br />

sehr viel Arbeit (auch dem Importeur), hat aber den großen<br />

Vorteil, dass ausprobiert werden kann welche Modelle sich<br />

verkaufen lassen und welche nicht. E<strong>in</strong> weiterer Vorteil ist,<br />

dass alle Größen <strong>in</strong>s Regal gelegt werden können. Dabei<br />

haben wir festgestellt, dass wir trotzdem nicht für jeden<br />

Kunden/jede Kund<strong>in</strong> das Passende hatten. Allerd<strong>in</strong>gs wissen<br />

wir jetzt, welche Größen die gängigsten s<strong>in</strong>d und es ist<br />

klar, wo wir im nächsten Jahr den Schwerpunkt setzen. Das<br />

Herren-Sortiment sowie Blusen und Tunikas werden wir<br />

wohl nicht mehr <strong>in</strong>s Programm nehmen. Im Übrigen hoffen<br />

wir, dass die hervorragende Qualität der Textilien die<br />

KundInnen so überzeugt, dass wir uns im nächsten Jahr<br />

vor Nachfragen kaum retten können.<br />

Rosalie Nold<br />

<strong>Welt</strong>laden Füssen<br />

Neuer Laden der <strong>Welt</strong>läden-Basis Gelsenkirchen<br />

Bio-Bukes – Bio-Zentrum mit <strong>Welt</strong>laden für die Region<br />

e<strong>in</strong>es Supermarktes auch e<strong>in</strong>e Biobäckerei, e<strong>in</strong>e Biometzgerei<br />

und e<strong>in</strong>en <strong>Welt</strong>laden <strong>in</strong>tegriert hat. Mart<strong>in</strong> Müller von


der Gelsenkirchener <strong>Welt</strong>laden-Basis ist sicher, dass es <strong>in</strong><br />

dieser Form <strong>in</strong> Deutschland noch ke<strong>in</strong>e Kooperation gibt.<br />

„Wir mieten die Fläche, die wir nutzen, komplett an, verkaufen<br />

jedoch über die Supermarktkasse. Außerdem haben<br />

wir e<strong>in</strong>e große Auswahl an Handwerksprodukten und die<br />

EL PUENTE war <strong>in</strong> diesem Jahr auf<br />

zwei Fair-Handelsmessen mit e<strong>in</strong>em<br />

eigenen Stand vertreten. Ende Januar<br />

hat die FA!R2008 <strong>in</strong> Dortmund<br />

stattgefunden, die <strong>in</strong> diesem Jahr den<br />

Schwerpunkt auf das Thema Textilien<br />

gelegt hatte. EL PUENTE konnte den<br />

zahlreichen Besuchern an e<strong>in</strong>em geräumigen<br />

und schick e<strong>in</strong>gerichteten Stand<br />

das neue fairfashion-Sortiment präsentieren,<br />

das mit großem Interesse aufgenommen<br />

wurde. Weiterh<strong>in</strong> haben wir<br />

an der Podiumsdiskussion zum Thema<br />

Baumwolle als zentralem Veranstal-<br />

gibt es nun wirklich nicht im Supermarkt<br />

zu kaufen“. Das Konzept ist e<strong>in</strong>fach<br />

und raff<strong>in</strong>iert. Barbara Bukes, die<br />

lange Jahre e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Bioladen <strong>in</strong><br />

Bottrop führte, wollte sich vergrößern<br />

und suchte nach Partnern, die ihre Vision<br />

von e<strong>in</strong>em Bio-Zentrum der Region<br />

teilen. Die Bottroper Bio-Metzgerei<br />

Scharun s<strong>in</strong>d ebenso vertreten wie die<br />

Essener Vollkorn-Bäckerei Troll und<br />

eben die <strong>Welt</strong>laden-Basis, die ihre<br />

Produktpalette, angefangen vom fair<br />

gehandelten Schokoriegel über den<br />

Schalke-Kaffee, Bio-Tee und T-Shirts,<br />

Taschen sowie Körbe darbietet. Selbstverständlich<br />

fehlt der Bottrop-Kaffee<br />

nicht. „Die Region um Bottrop ist<br />

noch nicht so sehr von <strong>Welt</strong>läden erschlossen.<br />

Es gibt zahlreiche kle<strong>in</strong>ere<br />

Gruppen, die im Fairen Handel tätig<br />

s<strong>in</strong>d, aber wenig Läden. Auch das ist<br />

e<strong>in</strong> Grund, warum wir uns entschlossen<br />

haben, hier mit zu machen. Und die Idee ist e<strong>in</strong>fach<br />

klasse – hoffen wir, dass es gut angenommen wird.“<br />

Gundis Jansen-Garz<br />

Redaktion <strong>Welt</strong> & Handel<br />

Fair-Handelsmessen <strong>in</strong> Dortmund und Lyon<br />

tungspunkt teilgenommen und haben<br />

uns an der Gestaltung e<strong>in</strong>es Workshops<br />

beteiligt. Auch <strong>in</strong> diesem Jahr war das<br />

Thema Baumwolle <strong>in</strong> der Fair-Handelsbewegung<br />

nach wie vor von großem<br />

Interesse. Viele der Aussteller auf der<br />

Messe <strong>in</strong> Dortmund konnten für ihre<br />

Produkte lediglich das Transfair-Siegel<br />

für Baumwolle aus fairem Handel<br />

aufweisen, jedoch zur Herstellung der<br />

Textilien ke<strong>in</strong>e oder nur unzulängliche<br />

Angaben machen. Vor allem <strong>in</strong> unseren<br />

fairfashion-Schulungen konnten wir<br />

noch e<strong>in</strong>mal den Mehrwert verdeutlichen,<br />

den die Kriterien des Partnerschaftlichen<br />

<strong>Welt</strong>handels von EL PU-<br />

ENTE repräsentieren.<br />

Im Februar waren wir geme<strong>in</strong>sam mit<br />

Mart<strong>in</strong> Müller von der <strong>Welt</strong>läden-Basis<br />

<strong>in</strong> Gelsenkirchen und dem NRW-Netz<br />

auf der ersten europäischen Fair-Handelsmesse<br />

<strong>in</strong> Lyon. Unser Ziel war es, <strong>in</strong> Frankreich die Idee von Städtekaffees<br />

bekannt zu machen. An unserem Geme<strong>in</strong>schaftsstand konnten sich<br />

die Messegäste und Aussteller über lokale Vernetzungen im Fairen Handel<br />

<strong>in</strong> Deutschland <strong>in</strong>formieren, <strong>in</strong> unserem immer gut besuchtem Café e<strong>in</strong>en<br />

Kaffee tr<strong>in</strong>ken und alle Details über die Umsetzung e<strong>in</strong>es eigenen Kaffeeprojektes<br />

mit EL PUENTE erfahren.<br />

Juliane Palm<br />

EL PUENTE Öffentlichkeitsreferat<br />

Fair-Handelsmessen


Bericht aus Schmalkalden<br />

Die <strong>Welt</strong> nicht<br />

über’n Ladentisch<br />

ziehen<br />

Andrea Svoboda aus Schmalkalden<br />

schaute <strong>in</strong> Indien h<strong>in</strong>ter die Kulissen<br />

des Fairen Handels<br />

Die <strong>Reise</strong> war e<strong>in</strong>e echte Bereicherung für<br />

Andrea Svoboda. Jetzt, im Rückblick von<br />

zuhause aus auf die zwei Wochen Indien<br />

im Herbst, ist ihr klar, welchen Ausblick<br />

ihr die Aufenthalte <strong>in</strong> Delhi, Agra, Jaipur,<br />

Calcutta und Darjeel<strong>in</strong>g für ihr weiteres<br />

Leben gegeben haben. „Solange der Herr<br />

mich erhält, werde ich weiter Fairen<br />

Handel betreiben“, sagt die engagierte<br />

Christ<strong>in</strong>.<br />

In e<strong>in</strong>er 15köpfigen Gruppe aus Deutschland hatte sich<br />

die Betreiber<strong>in</strong> des Schmalkalder „<strong>Welt</strong>ladens“ auf den<br />

Weg zu jenen <strong>in</strong>dischen Herstellern gemacht, deren Waren<br />

sie <strong>in</strong> ihrem Geschäft verkauft. Bunt bemalte Leder-<br />

Portemonnaies oder Rucksäcke, Kerzen, Bürsten, Horn-<br />

Löffel, Kämme, Seidendruck.<br />

EL PUENTE, e<strong>in</strong>e der großen Handelsorganisationen für<br />

Fairen Handel, hatte zu der Tour durch Indien e<strong>in</strong>geladen.<br />

EL PUENTE-Begründer Richard Bruns war mit von<br />

der Partie. Die anderen Teilnehmer arbeiten ebenfalls <strong>in</strong><br />

„<strong>Welt</strong>läden“ oder bei EL PUENTE selbst. EL PUENTE<br />

ist e<strong>in</strong> „Nicht-gew<strong>in</strong>norientiertes Untenehmen“, erklärt<br />

Andrea Svoboda. Alles, was an E<strong>in</strong>nahmen übrig bleibt,<br />

wird <strong>in</strong> Projekte gesteckt.<br />

E<strong>in</strong>e „Produktreise zu den Handelspartnern <strong>in</strong> Indien“ sollte<br />

es werden. Andrea Svoboda hatte sich vorgenommen, „selbst<br />

genau zu gucken, wie die Fair-Handels-Bed<strong>in</strong>gungen, die<br />

wie hier proklamieren, wirklich s<strong>in</strong>d.“<br />

Immerh<strong>in</strong> bekommen die Produzenten mehr für ihre<br />

Waren, als es auf dem <strong>Welt</strong>markt üblich ist. Müssen dafür<br />

ihre Arbeiter aber auch zu bestimmten Bed<strong>in</strong>gungen<br />

beschäftigen, und die heißen beispielweise: Arztbesuch und<br />

Medikamente ermöglichen, Mittagessen, e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Rente.<br />

E<strong>in</strong> Projektpartnerausschuss bei EL PUENTE kontrolliert<br />

schon ganz genau, was die Betriebe mit dem Geld machen,<br />

und ob die Produkte für den Verkauf <strong>in</strong> den „<strong>Welt</strong>läden“<br />

noch zulässig s<strong>in</strong>d.<br />

Mit eigenen Augen und Ohren konnte die Schmalkalder<strong>in</strong><br />

die e<strong>in</strong>zelnen Betriebe tatsächlich <strong>in</strong>spizieren. Überall wurde<br />

die kle<strong>in</strong>e <strong>Reise</strong>gruppe freundlich empfangen, die Inder<br />

hängten den Deutschen nach Landessitte zur Begrüßung<br />

bunte Blumenketten um oder malten e<strong>in</strong>en roten Punkt<br />

auf die Stirn. „Bis auf e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zigen Hersteller, der von EL<br />

PUENTE wegen der ungenügenden Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen<br />

noch e<strong>in</strong>e Chance e<strong>in</strong>geräumt bekam, haben wir ganz<br />

tolle Betriebe kennengelernt“, schwärmt Andrea Svoboda.<br />

Sie erzählt von e<strong>in</strong>em Projekt, zu dem Taubstumme von<br />

weither anreisen, um an vier Tagen <strong>in</strong> der Woche für<br />

zehn bis zwölf Stunden Kerzen, Räucherstäbchen oder<br />

0<br />

Lederprodukte herzustellen. In der<br />

Zeit haben sie die Möglichkeit, dort zu<br />

wohnen und können die restlichen drei<br />

Tage der Woche zuhause verbr<strong>in</strong>gen.<br />

Die Taubstummen aus der näheren<br />

Umgebung arbeiten mit dem üblichen<br />

Pensum von 6 Stunden an 6 Tagen <strong>in</strong><br />

der Woche.<br />

Besonders e<strong>in</strong>drucksvoll war den Fair-<br />

Handelsverkäufern offensichtlich<br />

die Besichtigung e<strong>in</strong>er großen<br />

Teeplantage bei Darjeel<strong>in</strong>g, die sich<br />

mit alternativen Anbaumethoden schon<br />

lange e<strong>in</strong>en Namen gemacht hat. „Der<br />

Plantagenbesitzer Banerjee veräußert<br />

nur fünf bis 20 Prozent se<strong>in</strong>er gesamten<br />

Ernte an den Fairen Handel, aber er bietet<br />

allen se<strong>in</strong>en Arbeiter<strong>in</strong>nen und Arbeitern<br />

für Indien ideale Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen“,<br />

lobt Andrea Svoboda. Und die leben <strong>in</strong><br />

sieben Dörfern, die um die Teeplantage herum angelegt<br />

s<strong>in</strong>d. Ganze 16 sogenannte Supervisoren überwachen dort<br />

die verschiedenen Arbeitsgänge vom Pflücken der Teeblätter<br />

bis h<strong>in</strong> zum Verpacken <strong>in</strong> der riesigen Teefabrik. „Nur so<br />

klappt das <strong>in</strong> Indien.“<br />

Viele Strapazen hat die gelernte Diplom-Ingenieur<strong>in</strong><br />

für Masch<strong>in</strong>enbau, Fachrichtung Werkstatttechnik auf<br />

ihrer <strong>Reise</strong> per Bus, Zug oder Flugzeug durch Indien<br />

durchgestanden. Dass sie nach den ersten Tagen mit<br />

Magen-Darm-Infekt durch unsauberes Wasser und der<br />

Anstrengung bei großer Hitze am liebsten sofort nach<br />

Hause gefahren wäre, verschweigt sie nicht. Irgendwann<br />

habe sie aber gar nicht mehr so genau h<strong>in</strong>gesehen. Nicht<br />

mehr nach Blutegeln im Fluss oder der Herkunft des<br />

Essens gefragt. „Wenn ich sah, dass jemand dort re<strong>in</strong> geht<br />

oder etwas isst, habe ich das auch gemacht“, me<strong>in</strong>t sie<br />

und erzählt weiter, dass die heiligen Kühe auf der Straße<br />

genauso selbstverständlich zu Indien gehören wie das e<strong>in</strong>e<br />

oder andere herumhuschende Tierchen, das bei uns als<br />

Ungeziefer gescholten wird. Andrea Svoboda ist sicher: „Ich<br />

würde so e<strong>in</strong>e <strong>Reise</strong> wiederholen.<br />

Könnte mir sogar vorstellen, dort zu leben. Nicht für<br />

immer, aber doch schon für e<strong>in</strong> Jahr.“ Viel kürzer sei gar<br />

nicht s<strong>in</strong>nvoll, wenn man wirklich etwas erreichen wolle.<br />

Die Uhren würden <strong>in</strong> Indien e<strong>in</strong>fach anders ticken. „Die<br />

Leute dort denken und fühlen anders als wir“, sagt sie und<br />

erzählt Anekdoten von ihrer <strong>Reise</strong>, mit ganz viel S<strong>in</strong>n für<br />

das Menschliche an sich oder auch die fe<strong>in</strong>en Nuancen im<br />

Zwischenmenschlichen. Alle<strong>in</strong> das k<strong>in</strong>dliche Lachen, das<br />

sich die Erwachsenen bewahrt hätten, sei so bezeichnend.<br />

Wenn jetzt jemand <strong>in</strong> den Schmalkalder <strong>Welt</strong>laden kommt<br />

und e<strong>in</strong>en der gängigen kritischen Sprüche loslässt, wie:<br />

„Der Faire Handel verändert doch nicht die <strong>Welt</strong>!“ Dann<br />

weiß Andrea Svoboda: „Ich habe die Armut <strong>in</strong> Indien<br />

gesehen und kann sagen: Wenigstens e<strong>in</strong> paar Leuten<br />

habe ich geholfen! Und wenn jeder E<strong>in</strong>wohner der Stadt<br />

nur e<strong>in</strong>mal im Monat etwas für fünf Euro im <strong>Welt</strong>laden<br />

kaufen würde, dann g<strong>in</strong>ge es schon mehr notleidenden<br />

Menschen <strong>in</strong> Indien, Afrika oder Late<strong>in</strong>amerika besser.


Das Wichtelgeschenk aus dem <strong>Welt</strong>laden ist doch alle<strong>in</strong><br />

schon mal e<strong>in</strong> gutes Zeichen.“<br />

Diesen November wurden es drei Jahre, dass sie ihren<br />

<strong>Welt</strong>laden <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit dem Ökumenischen<br />

Arbeitskreis E<strong>in</strong>e <strong>Welt</strong> e.V. betreibt. Gew<strong>in</strong>n und Ausgaben<br />

halten sich die Waage. Über die für E<strong>in</strong>zelhandelsläden<br />

gängige Handelsspanne kann sie schmunzeln. Ihr Laden<br />

veranschlagt nur 5 bis 7 Prozent bei manchen Lebensmitteln,<br />

für die anderen Sachen maximal 30 Prozent. Sie sagt es<br />

selbst nicht offen, aber tatsächlich arbeitet die dreifache<br />

Mutter, genauso wie ihre zahlreichen Helfer<strong>in</strong>nen und<br />

Helfer aus dem Arbeitskreis, im <strong>Welt</strong>laden ohne Lohn,<br />

ausschließlich für den guten Zweck. Hut ab!<br />

Hut ab auch vor dem Mut, den günstigen Standpunkt des<br />

Ladens auf der Salzbrücke aufzugeben und e<strong>in</strong>en Umzug <strong>in</strong><br />

die Weidebrunner Gasse 13 für das Jahr 2010 <strong>in</strong>s Auge zu<br />

Nachtreffen der Indienreisenden<br />

Vom 11. – 13. Januar trafen sich 10 der 14 Personen, die<br />

im Herbst 2007 an der von der EL PUENTE GmbH<br />

organisierten ersten Projektpartnerreise zu den <strong>in</strong>dischen<br />

ProduzentInnen teilgenommen hatten, (ausführlicher<br />

<strong>Reise</strong>bericht <strong>in</strong> EL PUENTE <strong>in</strong>formiert 2008) als Gäste von<br />

Helga und Richard Bruns <strong>in</strong> Barienrode. Der Freitagabend<br />

stand ganz im Zeichen des Wiedersehens. Am Samstag<br />

lernten zunächst die aus Ost-, Süd- und Westdeutschland<br />

angereisten Indienfahrer die EL PUENTE Zentrale kennen.<br />

Sie konnten dann ihre Erfahrungen aus den <strong>Welt</strong>läden und<br />

von ihrer <strong>Reise</strong> bei der Musterschau e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen. Das von<br />

E<strong>in</strong> runder Tag<br />

Im Zuge der Fairen Wochen<br />

hatten wir vom <strong>Welt</strong>laden<br />

Gerberau <strong>in</strong> Freiburg zum<br />

Teil mit Unterstützung der<br />

anderen <strong>Welt</strong>läden und zum<br />

Teil <strong>in</strong> Kooperation mit anderen<br />

Organisationen mehr als<br />

10 Veranstaltungen. Dies fast<br />

ausschließlich ehrenamtlich<br />

zu stemmen war e<strong>in</strong> enormer<br />

Kraftakt.<br />

E<strong>in</strong>e besonders schöne Veranstaltung<br />

war der Besuch von<br />

Tyrell Dilukshan Fernando<br />

Piyonkara Wedage und se<strong>in</strong>er<br />

Frau Mih<strong>in</strong>dukula Anne Bernedeth P<strong>in</strong>to aus Sri Lanka aus<br />

dem Partnerprojekt PODIE von EL PUENTE und ihrem<br />

Begleiter Walter König. Sehr angetan waren wir von deren<br />

Wunsch, nicht nur bei uns e<strong>in</strong>en spannenden Vortrag zu<br />

fassen. „Dort könnte es vom Ambiente her die Kunden noch<br />

mehr dazu e<strong>in</strong>laden, im Laden zu verweilen, e<strong>in</strong> Tässchen<br />

Tee oder Kaffee zu tr<strong>in</strong>ken und sich wohl zu fühlen.“<br />

Das plötzliche Verschw<strong>in</strong>den e<strong>in</strong>er 80 Euro teuren<br />

Damenw<strong>in</strong>terjacke aus dem Laden hat Andrea Svoboda<br />

dieser Tage schon e<strong>in</strong> wenig befremdet. Sie weist<br />

Interessierte deshalb gerne auf e<strong>in</strong>en öffentlichen Brief an<br />

ihrer Ladentür h<strong>in</strong>, <strong>in</strong> dem sie auffordert: „Fairer Handel<br />

braucht jeden! Produzenten, Handelsorganisationen,<br />

Verkäufer und E<strong>in</strong>käufer.“<br />

Zeitungsartikel aus dem Freien Wort vom Samstag,<br />

5. Januar 2008 im Lokalteil<br />

Shamir Sen zubereitete bengalische Mittagessen mundete<br />

allen und weckte <strong>Reise</strong>er<strong>in</strong>nerungen. Am Nachmittag gaben<br />

dann die Indienreisenden den VertreterInnen aus anderen<br />

<strong>Welt</strong>läden mit E<strong>in</strong>satz von Dias e<strong>in</strong>en anschaulichen<br />

E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die Lebenssituation und Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen der<br />

<strong>in</strong>dischen PartnerInnen. Abends wurden dann am Kam<strong>in</strong><br />

bis <strong>in</strong> die Nacht h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> noch zahlreiche Er<strong>in</strong>nerungen an die<br />

gelungene Projektpartnerreise ausgetauscht. Bei der Abreise<br />

am Sonntag plädierten alle für e<strong>in</strong>e weiteres Treffen, es soll<br />

entweder <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> oder <strong>in</strong> Süddeutschland stattf<strong>in</strong>den, da<br />

aus beiden Regionen je 3 der TeilnehmerInnen stammen.<br />

Bericht der Veranstaltung mit PODIE zur Fairen Woche<br />

im <strong>Welt</strong>laden Gerberau/ Freiburg<br />

halten, sondern auch möglichst<br />

viele Engagierte von<br />

uns kennen zu lernen und <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>en Austausch über Leben<br />

und Laden zu kommen. Wir<br />

feilten e<strong>in</strong> paar Wochen an<br />

der Organisation dieser 24<br />

Stunden und als die drei dann<br />

am Donnerstag, den 25. September,<br />

gegen 11.00 Uhr am<br />

Bahnhof Freiburg ankamen,<br />

hatten wir schon e<strong>in</strong> straffes<br />

Programm geplant.<br />

Als erstes sollten unsere Besucher<br />

etwas Ruhe f<strong>in</strong>den,<br />

<strong>in</strong> der gleich <strong>in</strong> der Nähe des<br />

Bahnhofs liegenden Wohnung e<strong>in</strong>er unserer Mitarbeiter<strong>in</strong>nen,<br />

die zur Zeit im Urlaub ist. Gegen halb e<strong>in</strong>s kamen<br />

dann noch zwei weitere Leute aus dem Laden und wir aßen<br />

geme<strong>in</strong>sam zu Mittag, welches von e<strong>in</strong>em unserer Ehren-<br />

Faire Woche 2008


Faire Woche 2008<br />

amtlichen zubereitet wurde. Tyrell und Anne erzählten viel<br />

von ihrem Leben <strong>in</strong> Sri Lanka und das Essen bot e<strong>in</strong>ige Anregungen<br />

über Gewürze zu sprechen. Dass es zum Beispiel<br />

<strong>in</strong> Sri Lanka e<strong>in</strong> Gewürz gibt, welches aussieht wie unsere<br />

Lorbeerblätter, mit dem Unterschied, dass die dortigen essbar<br />

s<strong>in</strong>d, hätte Anne fast selbst herausgefunden, wenn sie<br />

nicht gewarnt worden wäre, als nur noch der Blattstiel aus<br />

ihrem Mund herauslugte.<br />

Nach ausgiebigem Mahl<br />

mit anschließendem Kaffee,<br />

unternahmen wir zu<br />

sechst e<strong>in</strong>en Ausflug <strong>in</strong><br />

das Zentrum Freiburgs.<br />

Von e<strong>in</strong>er Stadtführung<br />

mit Erklärung der historischen<br />

Ereignisse sahen<br />

wir ab, denn wir ahnten,<br />

dass der Besuch e<strong>in</strong>es anderen<br />

Kont<strong>in</strong>ents bereits<br />

genügend Reize mit sich<br />

br<strong>in</strong>gt, und wir wollten<br />

die beiden nicht mit relativ<br />

unwichtigen Fakten<br />

überschütten. Somit<br />

begnügten wir uns damit,<br />

durch die autofreie<br />

Altstadt zu schlendern.<br />

Wir g<strong>in</strong>gen durch die kle<strong>in</strong>sten Gässchen, immer vom<br />

Freiburger „Bächle“ begleitet. Am frühen Nachmittag erreichten<br />

wir den <strong>Welt</strong>laden, wo wir bei e<strong>in</strong>em Tee unsere<br />

Verkaufs-, Lager-, und Büroräume vorstellten. Auch gab es<br />

die Gelegenheit e<strong>in</strong> paar unserer Ladendienste <strong>in</strong> Aktion<br />

zu erleben.<br />

Wir hatten aber nicht sehr viel Zeit zum verschnaufen,<br />

denn es musste schleunigst e<strong>in</strong>gekauft, Pause gemacht und<br />

gekocht werden. Zum E<strong>in</strong>kaufen wählten wir unseren „Super-<br />

Bio-Markt“, dessen Name bereits zur Diskussion anregt.<br />

Während wir die Zutaten für das Abendessen für die Veranstaltung<br />

zusammensuchten, erzählten wir e<strong>in</strong> wenig vom<br />

Für und Wider der hochkommerzialisierten Biobranche, <strong>in</strong><br />

welcher es sogar Bio-Supermarktketten gibt. Das war e<strong>in</strong><br />

guter E<strong>in</strong>stieg, um auch über das Thema Fairer Handel zu<br />

sprechen, dem ja e<strong>in</strong> ähnlicher Weg prognostiziert wird.<br />

Nach den ganzen Spaziergängen und E<strong>in</strong>drücken sollten<br />

sich Anne, Tyrell und Walter e<strong>in</strong> wenig <strong>in</strong> ihrer Wohnung<br />

ausruhen, bis wir nach e<strong>in</strong>er dreiviertel Stunde schon wieder<br />

an der Tür kl<strong>in</strong>gelten, um zu e<strong>in</strong>er Mitarbeiter<strong>in</strong> nach<br />

Hause zu gehen, welche <strong>in</strong> der Innenstadt <strong>in</strong> der Nähe unseres<br />

<strong>Welt</strong>ladens wohnt und bei der wir kochen wollten.<br />

Schwer bepackt mit großen Töpfen, Pfannen und den Zutaten<br />

klemmten wir uns alle <strong>in</strong> die Straßenbahn.<br />

Die Art und Weise zu Kochen erstaunte unsere Leute sehr,<br />

denn uns waren diese Abläufe und die Intensität völlig neu.<br />

Gleich zwei unserer Mithelfenden waren neben der Unterstützung<br />

von Anne und Tyrell unentwegt damit beschäftigt<br />

alles schriftlich festzuhalten, was <strong>in</strong> dieser Küche passierte.<br />

Nun s<strong>in</strong>d wir stolze BesitzerInnen des Rezeptes und<br />

werden wohl trotzdem lange brauchen, um diesen tollen<br />

Geschmack nachahmen zu können.<br />

Annähernd pünktlich begannen wir kurz nach halb acht<br />

mit der Informationsveranstaltung. In Vortrag und Prä-<br />

sentation erzählte Tyrell von PODIE und den Gewürzen.<br />

Trotz des vom Geruch des Essens hervorgerufenen Hungergefühls,<br />

waren die ungefähr 25 Teilnehmenden sehr<br />

<strong>in</strong>teressiert und fragten e<strong>in</strong>iges über PODIE oder die Situation<br />

<strong>in</strong> Sri Lanka. Nachdem alle Fragen weitestgehend<br />

beantwortet schienen, wurde der Rahmen gelöst und alle<br />

zum weiteren Austausch bei dem von Anne und Tyrell zubereiteten<br />

Essen e<strong>in</strong>geladen.<br />

Gegen 23 Uhr freuten<br />

sicherlich nicht nur wir<br />

uns auf unsere Betten,<br />

sondern auch Anne,<br />

Tyrell und Walter, die<br />

solche Kraftakte derzeit<br />

jeden Tag vollbr<strong>in</strong>gen<br />

mussten.<br />

Am nächsten Morgen<br />

besuchten wir die drei<br />

zum Frühstück. In e<strong>in</strong>er<br />

recht großen Runde saßen<br />

wir gemütlich beisammen<br />

mit Brötchen,<br />

selbstgemachter Marmelade,<br />

Kaffee und Tee.<br />

E<strong>in</strong>e langjährige Mitarbeiter<strong>in</strong><br />

erzählte von der<br />

Geschichte unseres Vere<strong>in</strong>s<br />

und Ladens, welche ihren Beg<strong>in</strong>n im Jahre 1976 hat.<br />

Gegen 11 Uhr brachen die Drei wieder auf zu ihrer nächsten<br />

Station, wo sie bestimmt nicht weniger E<strong>in</strong>drücke erwarteten,<br />

als <strong>in</strong> den 24 Stunden bei uns <strong>in</strong> Freiburg. Die<br />

mehr als 10 Ehrenamtlichen, die an vielen Stellen dieses<br />

e<strong>in</strong>drucksvollen Besuches mitgeholfen haben, werden den<br />

Besuch von Anne, Tyrell und Walter sicher noch lange <strong>in</strong><br />

guter Er<strong>in</strong>nerung haben.<br />

Wir bedanken uns bei EL PUENTE und Walter König,<br />

die nicht nur e<strong>in</strong>en Vortrag auf <strong>Reise</strong>n schickten, sondern<br />

e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>terkulturellen Austausch und Dialog zur Partnerschaftlichkeit<br />

auf beiden Seiten ermöglichten.<br />

Emanuel Mar<strong>in</strong> Gerth<br />

<strong>Welt</strong>laden Gerberau/ Freiburg


Faire Woche 2008<br />

Zur diesjährigen Fairen Woche hat uns Tyrell Fernando<br />

von unserem Partner PODIE (sl3) aus Sri Lanka besucht.<br />

Tyrell Fernando ist geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />

der Organisation. Er ist 41 Jahre alt, verheiratet und hat<br />

drei Töchter. Seit 1988 arbeitet Tyrell für PODIE, 1993<br />

ist er erstmalig <strong>in</strong> den Vorstand gewählt worden. Seit<br />

2006 ist er Geschäftführer der Organisation. Hier ist er<br />

nun verantwortlich für das Market<strong>in</strong>g sowie für die Koord<strong>in</strong>ation<br />

der Kle<strong>in</strong>produzenten und aller stattf<strong>in</strong>denden<br />

Versammlungen. Tyrell organisiert Weiterbildungen der<br />

Bauern durch Promotoren, übernimmt Verwaltungsarbeiten<br />

im Büro und Unterstützt den Vorstand im organisatorischen<br />

Bereich. Zu se<strong>in</strong>en Aufgaben zählt außerdem<br />

die Durchführung von Sem<strong>in</strong>aren und Schulungen. Auf<br />

ehrenamtlicher Basis ist er Schatzmeister im Vorstand<br />

des Lanka Fair Trade Forums (LFTF) sowie Landespräsident<br />

und Vorstandsmitglied des Asia Fair Trade Forums<br />

(AFTF).<br />

Ebenfalls bei uns zu Gast war Tyrells Frau Anne. Zusammen<br />

standen beide für Veranstaltungen im Rahmen der<br />

Fairen Woche zur Verfügung, zu denen sie von Walter<br />

König begleitet wurden. Tyrell selbst spricht sehr gut Englisch<br />

und hat die Organisation PODIE vorgestellt und ist<br />

<strong>in</strong> diesem Zusammenhang auch auf die Entwicklungen<br />

PODIEs sowie des Fairen Handels <strong>in</strong> Sri Lanka e<strong>in</strong>gegangen.<br />

Tyrell Fernando und se<strong>in</strong>e Frau Anne haben ihre Rundreise<br />

zum Start der Fairen Woche <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> begonnen<br />

und s<strong>in</strong>d von dort aus e<strong>in</strong>mal quer durch die Republik<br />

gereist. Von Berl<strong>in</strong><br />

aus g<strong>in</strong>g es über<br />

Potsdam weiter nach<br />

Osnabrück, über<br />

Kamp-L<strong>in</strong>tfort weiter<br />

<strong>in</strong>s Ruhrgebiet<br />

nach Düsseldorf,<br />

Rat<strong>in</strong>gen, Essen und<br />

Bottrop. Auch im<br />

Süden waren sie zu<br />

verschiedenen Veranstaltungen<br />

<strong>in</strong> Landau,<br />

Freiburg und<br />

Kronach e<strong>in</strong>geladen<br />

und s<strong>in</strong>d schließlich<br />

über Marburg nach<br />

Nordstemmen gelangt.<br />

Mit e<strong>in</strong>er selbst erstellter<br />

Powerpo<strong>in</strong>t-<br />

Präsentation hat<br />

Tyrell se<strong>in</strong>e Organisation<br />

und die Produzentengruppen<br />

der Bio-Gewürze<br />

vorgestellt. Se<strong>in</strong>e<br />

Frau Anne hat auf<br />

e<strong>in</strong>igen Faire Woche<br />

- Veranstaltungen mit den PODIE-Gewürzen verschiedene<br />

Gerichte nach traditionellen Rezepten gekocht, die bei den<br />

Verköstigten großen Anklang gefunden haben. Tyrell war<br />

bereits zum zweiten Mal <strong>in</strong> Deutschland, trotzdem jedoch<br />

sehr aufgeregt vor se<strong>in</strong>er <strong>Reise</strong>, da er noch nie vor so vielen<br />

Menschen sprechen musste. Sehr bee<strong>in</strong>druckt hat Tyrell<br />

und Anne vor allem der neue Bio-Supermarkt mit kle<strong>in</strong>em<br />

<strong>Welt</strong>laden <strong>in</strong> Bottrop, aber auch von den unterirdischen<br />

Gängen <strong>in</strong> Kronach haben sie anschließend noch lebhaft<br />

berichtet. E<strong>in</strong>es der größten Erlebnisse für Tyrell war außerdem<br />

der Fair Trade Cup, bei dem er sogar für das EL<br />

PUENTE - Team mitgespielt hat!<br />

Zurück <strong>in</strong> Sri Lanka wird Tyrell Fernando e<strong>in</strong>es der beiden<br />

pro Jahr vorgesehenen Produzententra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs dafür<br />

verwenden, von se<strong>in</strong>en Erfahrungen <strong>in</strong> Deutschland zu berichten.<br />

Er will den Mitgliedern PODIEs näher br<strong>in</strong>gen,<br />

wie der Faire Handel <strong>in</strong> Deutschland funktioniert, wie ihre<br />

Produkte hier bei uns vermarktet werden, will ihnen zeigen,<br />

was e<strong>in</strong> <strong>Welt</strong>laden ist und wie viel Engagement dar<strong>in</strong><br />

steckt. Ihm ist ganz besonders wichtig, den Produzenten<br />

deutlich zu machen, dass der Faire Handel hier erheblich<br />

mehr ist, als die bloße Zahlung der Fair-Handels-Prämie<br />

an die Partner!<br />

Juliane Palm<br />

EL PUENTE Öffentlichkeitsreferat<br />

Faire Woche 2008


Azubi-Fahrt 2008<br />

Unsere Azubi-Fahrt 2008<br />

Auch <strong>in</strong> diesem Jahr haben wir wieder unsere Azubi-Fahrt gemacht, um unsere<br />

neuen Auszubildenden besser kennen zu lernen und <strong>in</strong> unser Team aufzunehmen.<br />

Am Mittwoch Abend haben wir uns nach getaner Arbeit <strong>in</strong> Fahrgeme<strong>in</strong>schaften<br />

auf den Weg zur Burg Ludwigste<strong>in</strong> <strong>in</strong> Witzenhausen (bei Kassel) gemacht. Nach<br />

der Zimmere<strong>in</strong>teilung wurde geme<strong>in</strong>sam zu Abend gegessen und anschließend<br />

haben sich unsere Betreuer vorgestellt. Nach e<strong>in</strong>igen Informationen und ersten<br />

Gruppenarbeiten ließen wir den Abend gemütlich auskl<strong>in</strong>gen.<br />

Am nächsten Morgen wurden wir <strong>in</strong> zwei Gruppen geteilt. Es wurden e<strong>in</strong>ige<br />

Teamspiele gemacht, <strong>in</strong> denen es darum g<strong>in</strong>g, sich aufe<strong>in</strong>ander verlassen zu können<br />

und dem anderen zu vertrauen. Wir haben alle zusammen gearbeitet und an<br />

e<strong>in</strong>em Strang gezogen, daher könnten wir die Aufgaben geme<strong>in</strong>sam gut lösen.<br />

Nach dem Mittagessen g<strong>in</strong>g es <strong>in</strong> den zwei Gruppen weiter. Jede Gruppe sollte<br />

die Hälfte e<strong>in</strong>er stabilen Brücke bauen. Diese mussten am Ende zusammenpassen<br />

und e<strong>in</strong>e Brücke bilden. Dies erforderte e<strong>in</strong>e gute Kommunikation untere<strong>in</strong>ander<br />

und hat uns viel Spaß bereitet. Am Ende haben wir es geschafft e<strong>in</strong>e Brücke<br />

zu bauen, die 1,80 Meter hoch war und etwa 4 Meter lang. Bei strahlendem Sonnensche<strong>in</strong><br />

konnte jeder<br />

Mitarbeiter e<strong>in</strong>mal über<br />

unsere Brücke gehen.<br />

Am nächsten Morgen<br />

zogen wir aus unseren<br />

Zimmern <strong>in</strong>s Freie. In Gruppenarbeit<br />

wurde e<strong>in</strong> eigener<br />

Zeltplatz mit Schlafmöglichkeiten<br />

errichtet. Es wurde für<br />

unser leibliches Wohl gesorgt<br />

und e<strong>in</strong>e Wärmequelle für<br />

die späteren Stunden durfte<br />

natürlich auch nicht fehlen.<br />

Nachdem alles aufgebaut<br />

war, warteten alle auf das<br />

EL PUENTE holt den Cup!<br />

Bei herrlichem Wetter und mit bester Laune haben viele<br />

Akteure des Fairen Handels am Samstag, den 27. September,<br />

e<strong>in</strong>en ereignisreichen Tag auf dem MTV-Sportplatz bei<br />

Nordstemmen verbracht! Aus ganz Deutschland s<strong>in</strong>d 6<br />

heiß ersehnte, selbst über<br />

dem Feuer gegarte Spanferkel.<br />

Der Tag endete <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er schönen S<strong>in</strong>grunde<br />

am Lagerfeuer.<br />

Am Samstag Vormittag<br />

haben wir unsere Zelte<br />

wieder abgebaut und s<strong>in</strong>d<br />

nach dem Frühstück geme<strong>in</strong>sam<br />

wieder nach<br />

Hause gefahren.<br />

Wir haben mehr über unsere Mitarbeiter erfahren können<br />

und wissen, dass wir uns aufe<strong>in</strong>ander verlassen<br />

können. Außerdem konnten sich unsere neuen Auszubildenden<br />

schnell e<strong>in</strong>gewöhnen und wir alle konnten<br />

uns besser kennen lernen, was unser Team gestärkt<br />

hat.<br />

Maren Wasmann<br />

EL PUENTE Auszubildende<br />

Mannschaften zum Rasenfußballturnier angereist, um<br />

im ersten Fair Trade Cup mit EL PUENTE um den<br />

Wanderpokal zu kämpfen! Neben den 4 großen Fair-<br />

Handelsorganisationen Deutschlands (EL PUENTE,<br />

dwp, GEPA und BanaFair) war jeweils e<strong>in</strong> Team der<br />

Regionalverteilerzentren Bonn und Dresden sowie e<strong>in</strong>e<br />

Mannschaft der Gruppenberater der <strong>Welt</strong>läden dabei.<br />

Blauer Himmel und Sonne haben die Spiele den ganzen<br />

Tag über begleitet. Die Zuschauer konnten mit dem<br />

Gebotenen zufrieden se<strong>in</strong>: Spannende Spiele mit sehr<br />

guten Leistungen und lustigen sportlichen E<strong>in</strong>lagen<br />

haben das Turnier zu e<strong>in</strong>er gelungenen Aktion werden<br />

lassen. Nach den Gruppenspielen hatte sich EL<br />

PUENTE bereits <strong>in</strong>s Halbf<strong>in</strong>ale geschossen und konnte<br />

sich da mit e<strong>in</strong>em 5:2 nach <strong>El</strong>fmeterschießen gegen dwp<br />

durchsetzen. Somit waren die diesjährigen Gastgeber


im F<strong>in</strong>ale und holten den Cup mit e<strong>in</strong>em klaren<br />

4:1-Sieg gegen das Regionale Fairhandelszentrum<br />

Rhe<strong>in</strong>land!<br />

Unterstützung hatte das EL PUENTE -<br />

Team außerdem von Tyrell Fernando, dem<br />

Geschäftsführer von PODIE, der am selben<br />

Morgen se<strong>in</strong>e Deutschlandtour im Rahmen der<br />

Fairen Woche 2008 beendet hatte. PODIE ist<br />

Produzent der von EL PUENTE vermarkteten<br />

Bio-Gewürze aus Sri Lanka und bereits seit vielen<br />

Jahren Partnerorganisation EL PUENTEs.<br />

Zum Fair Trade Cup 2009 hat dwp alle Teams <strong>in</strong><br />

den Süden nach Ravensburg e<strong>in</strong>geladen. Wir freuen<br />

uns darauf, wieder mitzukicken und hoffen, den<br />

Pokal im nächsten Jahr verteidigen zu können!<br />

Juliane Palm<br />

EL PUENTE Öffentlichkeitsreferat<br />

11 Tage und 3500 km <strong>in</strong> Chile<br />

Hallo, ich b<strong>in</strong> Anja Brachmüller und arbeite seit Oktober<br />

2007 als Unterstützung im E<strong>in</strong>kauf für Lebensmittel.<br />

Frisch von der Uni <strong>in</strong> den Berufsalltag hörte das Lernen für<br />

mich nicht auf, da sich mir mit dem Fairen Handel und<br />

dem Lebensmittele<strong>in</strong>kauf e<strong>in</strong>e ganz neue <strong>Welt</strong> eröffnete.<br />

Nach und nach wuchs me<strong>in</strong> Aufgabenfeld, ich lernte per<br />

Email und Telefon unsere verschiedenen Projektpartner<br />

kennen und stellte fest, wie viel Freude mir diese globale<br />

Kommunikation bereitet. Im September 2008 war es<br />

endlich soweit – me<strong>in</strong>e erste Dienstreise stand an. Es sollte<br />

nach Chile gehen.<br />

Sonntags morgens wurden me<strong>in</strong>e Kolleg<strong>in</strong> Angela Lepa und<br />

ich herzlich von Gerardo, dem Geschäftsführer von COM-<br />

PARTE, an Santiagos Flughafen begrüßt und durch den<br />

Tag begleitet. Obwohl an diesem Tag ke<strong>in</strong>e Produzentenbesuche<br />

vorgesehen waren, spielte uns der Zufall gut zu. In<br />

ganz Chile liefen bereits Vorbereitungen für die Nationalfeiertage<br />

und so waren alle Straßen mit Flaggen geschmückt<br />

und wir besuchten e<strong>in</strong> Volksfest auf dem schon erste neue<br />

Kunsthandwerkskontakte geknüpft werden konnten.<br />

Aus zeitlichen Gründen teilten Angela und ich die Produzentenbesuche<br />

<strong>in</strong> den kommenden Tagen auf. Ich kümmerte<br />

mich um die Lebensmittel und sie sich um das<br />

Kunsthandwerk.<br />

Am nächsten Tag f<strong>in</strong>g der Produzentenmarathon dann<br />

richtig an. Vormittags besuchten wir das Büro von COM-<br />

PARTE, deren Gebäude sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er schmalen Straße<br />

mit ganz normalen E<strong>in</strong>familienhäusern e<strong>in</strong>gliederte. Hier<br />

Conta<strong>in</strong>er zu beladen ist e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Herausforderung. Wir<br />

lernten u.a. Rodrigo Ponces kennen, den technischen Assistenten<br />

von Friederike Töpfer – Verantwortliche für den<br />

Lebensmittelbereich bei COMPARTE. Rodrigo und Frie-<br />

<strong>Reise</strong>bericht Chile


<strong>Reise</strong>bericht Chile<br />

derike waren so freundlich und begleiteten mich die komplette<br />

<strong>Reise</strong> mit e<strong>in</strong>em Mietwagen durch e<strong>in</strong>en Großteil des<br />

Landes.<br />

Rodrigo und ich fuhren am Montag zu den ersten beiden<br />

Lebensmittelproduzenten nördlich von Santiago. Als wir<br />

bei Enzo, dem Olivenbauern, ankamen, war ich e<strong>in</strong>fach<br />

verzaubert. Fernab der Stadt steht se<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Landhaus<br />

<strong>in</strong>mitten der drei Hektar großen Plantage. Enzo ist Biobauer<br />

aus Überzeugung und es war toll, ihm zuzuhören, wie<br />

er vor 14 Jahren das Land kaufte und se<strong>in</strong>en Wunsch der<br />

organischen Landwirtschaft <strong>in</strong> die Tat umsetzte. Ich habe<br />

mir sagen lassen, dass der Biogedanke <strong>in</strong> Chile bisher nur<br />

wenig voran geschritten ist. Zertifizierte Waren erzielen auf<br />

dem nationalen Markt kaum e<strong>in</strong>en besseren Preis als konventionelle.<br />

Daher ist es umso erfreulicher zu hören, dass<br />

e<strong>in</strong> Bauer aus Überzeugung Bioprodukte anbaut. Weiter<br />

g<strong>in</strong>g es zu QUELA, e<strong>in</strong>e Produzentengruppe, die Obst und<br />

Gemüse von regionalen Bauern kauft und von Frauenhand<br />

zu Marmeladen und Konserven verarbeitet. Leider ist die<br />

Herkunft mancher Rohstoffe etwas unübersichtlich, sodass<br />

nicht jedes Produkt für uns <strong>in</strong> Frage kommt.<br />

Die nächsten beiden Tage begleitete ich Angela <strong>in</strong> Santiago<br />

zu unterschiedlichen Kunsthandwerksproduzenten und<br />

konnte ihr bei Verhandlungen und Gesprächen über die<br />

Schulter schauen.<br />

Danach verschlug es uns <strong>in</strong> Richtung Süden, wo wir e<strong>in</strong>en<br />

Konservenproduzenten, <strong>in</strong>klusive Papayaplantage, direkt<br />

am Pazifik anschauen durften. Wieder e<strong>in</strong>mal wurden wir<br />

äußerst warmherzig, offen und <strong>in</strong>teressiert empfangen. Die<br />

Leitung von FRUTOS DE LIPIMAVIDA liegt <strong>in</strong> Frauenhand<br />

und es war toll zu erfahren, wie strukturiert und<br />

effizient u.a. durch COMPARTEs technische<br />

Assistenz direkt mit den Produzenten zusammengearbeitet<br />

wird und Produktionsprozesse<br />

stetig verbessert werden. Nach kurzem Aufenthalt<br />

führte uns der Weg weiter <strong>in</strong> vier andere<br />

Städte bis wir an unserem Ausgangspunkt Santiago<br />

zurückkehrten. Von dort aus begann die<br />

<strong>Reise</strong> <strong>in</strong> den Norden. Es blieben uns noch drei<br />

Tage und nur zwei Produzentenbesuche, jedoch<br />

etliche Stunden Autofahrt und Hunderte von<br />

Kilometern Landstraße. Alle<strong>in</strong> die landschaftliche<br />

Varietät war Belohnung genug. Vor uns lag<br />

der Besuch von Walnuss- und e<strong>in</strong>em Olivenölbauern.<br />

Die Walnussbauern von Monte Patria<br />

setzen sich aus e<strong>in</strong>zelnen Familien des Ortes zusammen.<br />

Interessiert, aber auch etwas skeptisch,<br />

wurde ich empfangen. Dieser Zusammenschluss<br />

ist noch sehr jung und <strong>in</strong> diesem Jahr konnte er<br />

über COMPARTE ihren ersten Export durchführen.<br />

Jeder Bauer erzählte mir se<strong>in</strong>e Geschichte, wie er<br />

vor den Walnüssen mit zum Beispiel dem Piscotraubenanbau<br />

(spezielle Traubensorte zur Herstellung des Nationalgetränks<br />

Pisco) oder durch Schafskäseherstellung se<strong>in</strong> Geld<br />

verdiente. Laut COMPARTE steckt <strong>in</strong> diesem Projekt das<br />

meiste Potential, da die Bauern die Ratschläge der technischen<br />

Assistenz sehr offen und wissbegierig umsetzen<br />

und mit voller Energie versuchen, dieses Projekt zum Erfolg<br />

werden zu lassen. Ausserdem s<strong>in</strong>d mit den momentan<br />

genutzten 13 Hektar Land nicht annähernd alle Reserven<br />

ausgeschöpft. Weitere Familien des Dorfes sollen ebenfalls<br />

<strong>in</strong> das Walnussprojekt <strong>in</strong>tegriert werden.<br />

Me<strong>in</strong>e letzte Anlaufstation war die Stadt Huasco, sehr hoch<br />

im Norden. Dazu mussten wir die Atacama-Wüste durchqueren.<br />

In Huasco erwartete uns e<strong>in</strong> ganzes Olivenbaumtal.<br />

Hier wurde mir detailliert die Herstellung von Olivenöl<br />

erklärt - <strong>in</strong>klusive Verkostung versteht sich. Die Besichtigung<br />

der Plantage mit den zum Teil über 100 Jahre alten<br />

Bäumen stellte sich als Highlight des Tages heraus. Leider<br />

wird die Zusammenarbeit mit diesen Bauern derzeit aus<br />

re<strong>in</strong> logistischen Gründen noch auf die Probe gestellt.<br />

Voll mit neuen und <strong>in</strong>teressanten Erfahrungen wieder<br />

zurück <strong>in</strong> Deutschland, fängt für mich die Arbeit an den<br />

Produkten erst richtig an. Die Früchte dieser <strong>Reise</strong> präsentieren<br />

wir vielleicht schon früher, spätestens jedoch zum<br />

<strong>Welt</strong>gebetstag 2010.<br />

Anja Brachmüller<br />

EL PUENTE E<strong>in</strong>kauf


Zur Förderung der Stiftung<br />

Ich möchte der EL PUENTE-Stiftung € zustiften<br />

€ spenden<br />

Ich überweise den Betrag <strong>in</strong> den nächsten Tagen auf das Stiftungskonto<br />

Nr. 55 55 55 bei der Kreissparkasse Hildesheim, BLZ 259 501 30.<br />

Bitte ziehen Sie den Betrag von me<strong>in</strong>em Konto e<strong>in</strong><br />

Nr.: BLZ: bei:<br />

Name: Straße:<br />

PLZ: Ort:<br />

Unterschrift:<br />

Selbstverständlich erhalten Sie e<strong>in</strong>e Zustiftungs-/Spendenquittung<br />

Weitere Informationen erhalten Sie bei:<br />

Richard Bruns, Hopfengarten 18, 31199 Barienrode<br />

Tel. 05121-264032, Fax 05121-283941, E-Mail: stiftung@el-puente.de<br />

Stiftung<br />

für<br />

entwicklungspolitische<br />

Bildungs- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

F<strong>in</strong>anzielle Entwicklung der EL PUENTE Stiftung 2007<br />

Stiftungskapital am 31.12.2006: 240.547,93 €<br />

1 Zustiftung im Jahr 2007 20.000,00 €<br />

2 Übertragungen Gesellschafteranteile 16.000,00 €<br />

4 Spenden für Stiftungskapital 13.353,39 €<br />

1/3 Überschuss aus 2006 (Zuführung) 2.316,58 €<br />

Stiftungskapital am 31.12.2007: 292.217,90 €<br />

Kapitalerträge im Jahr 2007 10.590,90 €<br />

Spenden 2,50 €<br />

Gesamtertrag: 10.593,40 €<br />

Aufwendungen für den Stiftungszweck:<br />

Sem<strong>in</strong>ar Schülerfirmen u. fairer Handel 1.500,00 €<br />

UNI Sem<strong>in</strong>ar zum fairem Handel 300,00 €<br />

Teilnahmekosten Fundrais<strong>in</strong>gsem<strong>in</strong>ar 60,00 €<br />

Zuschuss Fair Truck <strong>in</strong> Hildesheim 1.000,00 €<br />

2.860,00 €<br />

Aufwendungen für Geschäftsführung:<br />

Kontoführung und Depotgebühren 78,90 €<br />

Fahrt-, <strong>Reise</strong>- und Portokosten 185,62 €<br />

264,52 €<br />

Notargebühren f. Gesellschafteranteile 541,46 €<br />

Gesamtaufwendungen im Jahr 2007: 3.665,98 €<br />

Überschuss im Jahr 2007 6.927,42 €<br />

Der Überschuss wurde wie folgt verwendet:<br />

Zuführung zum Stiftungskapital 3.530,00 €<br />

(1/3 der Kapitalerträge von 10.590 €)<br />

Rücklage für 2008 3.397,42 €<br />

Stiftungsguthaben zum 31.12.2007:<br />

Darlehen EL PUENTE GmbH 127.000,00 €<br />

Sparbriefe Umweltbank Nürnberg 83.000,00 €<br />

Sparkasse Hildesheim 49.198,34 €<br />

Tagesgeld Umweltbank Nürnberg 663,13 €<br />

Gesellschafteranteil EL PUENTE GmbH 35.500,00 €<br />

295.361,47 €<br />

Bilanz der EL PUENTE Stiftung<br />

AKTIVA:<br />

Kapitalanlagen 259.198,34 €<br />

Beteiligung EL PUENTE GmbH 35.500,00 €<br />

Geldkonten 9.534,97 €<br />

Forderungen 792,55 €<br />

305.025,86 €<br />

PASSIVA:<br />

Stiftungskapital 292.217,90 €<br />

Rücklagen 3.706,03 €<br />

Jahresergebnis 6.927,42 €<br />

Verb<strong>in</strong>dlichkeiten 2.174,51 €<br />

305.025,86 €<br />

Der Stiftungsvorstand dankt allen Zustiftern und Spendern!<br />

Weitere Zustiftungen (ab 1.000 €) und Spenden s<strong>in</strong>d jederzeit<br />

willkommen!


Bitte hier abtrennen und per Post oder per Fax<br />

an die EL PUENTE Stiftung schicken<br />

An die<br />

EL PUENTE Stiftung<br />

c/o Richard Bruns<br />

Hopfengarten 18<br />

31199 Barienrode<br />

Stiftung<br />

Berichte über geförderte Vorhaben<br />

Hildesheim: Uni Sem<strong>in</strong>ar (2006/07) 2 x 300,00 €<br />

Hildesheim: Global Fair Truck (2007) 1.000,00 €<br />

Sem<strong>in</strong>ar Globales Lernen und Fairer Handel<br />

20 Studierende aus den Studiengängen Allgeme<strong>in</strong>e<br />

Erziehungswissenschaft, darunter zwei Männer, nahmen<br />

das erstmalige Angebot der Stiftungsuniversität Hildesheim<br />

an, e<strong>in</strong> Kompaktsem<strong>in</strong>ar mit der Thematik Theorie und<br />

Praxis des Globalen Lernens am Beispiel des Fairen Handels<br />

an 2 Wochenenden zu belegen. Konzipiert und geleitet<br />

wurde dieses Sem<strong>in</strong>ar vom diplomierten Sozialarbeiter<br />

Andreas Ste<strong>in</strong>ert, der se<strong>in</strong>e jahrelangen Erfahrungen <strong>in</strong><br />

der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit mit e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen<br />

konnte.<br />

Neben der theoretischen Erarbeitung der Bildungsfelder<br />

„Globales Lernen“ und „Bildung für nachhaltige<br />

Entwicklung“ wurden am Beispiel Bananen, Kakao und<br />

Kaffee die Produkth<strong>in</strong>tergründe im Kontext des Fairen<br />

Handels erläutert sowie methodische und didaktische<br />

Vermittlungsmöglichkeiten dieser Inhalte e<strong>in</strong>geübt. E<strong>in</strong><br />

ganztägiger Aufenthalt <strong>in</strong> der EL PUENTE Zentrale <strong>in</strong><br />

Nordstemmen mit geme<strong>in</strong>samen Kochen und Essen fair<br />

gehandelter Produkte sowie der Vorstellung der Arbeit und<br />

Ziele von EL PUENTE durch den Geschäftsführer Stefan<br />

Bockemühl stellte den Praxisbezug her.<br />

Hier e<strong>in</strong>ige Auszüge aus dem schriftlichen Feedback der<br />

Student<strong>in</strong>nen:<br />

„Für mich war gestern der Aufenthalt bei EL PUENTE der<br />

Höhepunkt des Sem<strong>in</strong>ars. Sich <strong>in</strong> den Räumen zu bewegen und<br />

Fair-Trade-Produkte zu riechen und zu schmecken war e<strong>in</strong>e<br />

FAX: 05121- 283941<br />

Name:<br />

Straße:<br />

PLZ: Ort:<br />

Tel. / Fax:<br />

E-Mail:<br />

für<br />

entwicklungspolitische<br />

Bildungs- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

wichtige sensorische Erfahrung, die sich mit dem Theoretischen<br />

sehr gut mischte.“<br />

„Ich konnte mir vorher unter dem Begriff Globales Lernen<br />

nichts vorstellen, noch weniger, dass das wirklich e<strong>in</strong><br />

anerkanntes Arbeitsfeld ist. Ich habe immer nach so etwas<br />

gesucht und so hat mir das Sem<strong>in</strong>ar viele Antworten und neue<br />

Perspektiven eröffnet. Ich kann mir gut vorstellen, später <strong>in</strong><br />

dieser Richtung zu arbeiten und b<strong>in</strong> grad schon auf der Suche<br />

nach e<strong>in</strong>em Praktikum <strong>in</strong> dem Feld.“<br />

„Ich muss für mich persönlich sagen, dass mir das Sem<strong>in</strong>ar<br />

<strong>in</strong>sgesamt sehr viel gebracht hat und mich wirklich sehr<br />

nachdenklich gemacht hat. Mir war zwar schon vorher<br />

klar, dass da nicht alles fair läuft mit dem Handel zwischen<br />

Industrie- und Entwicklungsländern. Aber ich habe das<br />

Thema noch nie so <strong>in</strong>tensiv bearbeitet. Mich hat das Sem<strong>in</strong>ar<br />

ganz klar zum Überdenken me<strong>in</strong>es Kaufverhaltens angeregt.“<br />

Kontakt: ste<strong>in</strong>ert@uni-hildesheim.de


Der Global Fair Truck <strong>in</strong> Hildesheim<br />

Mitte November 2007 gastierte der Global Fair Truck <strong>in</strong><br />

Hildesheim (siehe Stiftungsseiten EP <strong>in</strong>formiert 2008).<br />

23 Schulklassen aus fünf Hildesheimer Schulen von der<br />

Stiftung<br />

für<br />

entwicklungspolitische<br />

Bildungs- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Förderschule bis zum Gymnasium nutzten das Angebot,<br />

die Ausstellung global fair mit den Auswirkungen der<br />

Globalisierung besonders für die Menschen <strong>in</strong> den Ländern<br />

des Südens unter dem Motto: „E<strong>in</strong>e andere <strong>Welt</strong> ist möglich.<br />

Du gestaltest sie mit!“ zu besuchen.<br />

Die als Lern- und Erlebnisausstellung konzipierte begehbare<br />

Collage mit sechs Erlebnisräumen zeigte exemplarisch an<br />

den Beispielen Kaffe, Kakao und Orangen den Weg des<br />

Produktes vom Anbau bis zur Vermarktung auf e<strong>in</strong>em<br />

afrikanischen Markt, an der Börse, im Supermarkt und auch<br />

im <strong>Welt</strong>laden auf.<br />

Da sich aus Platzgründen 30 Jugendliche gleichzeitig im<br />

Ausstellungs-Truck gegenseitig beh<strong>in</strong>dern würden, wurden<br />

die Klassen jeweils <strong>in</strong> zwei Gruppen aufgeteilt. In den<br />

Räumen der Industrie- und Handelskammer <strong>in</strong>formierte<br />

die Initiative „Hilde konsumiert“ <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit<br />

EL PUENTE über die ungerechten Handelsstrukturen<br />

beispielhaft bei der Kleidung und bot den Jugendlichen<br />

Alternativen zum Konsumverhalten an.<br />

Kontakt: rh_bruns@gmx.de<br />

Berichte über EL PUENTE-eigene Vorhaben<br />

Hildesheim: Macht und Machenschaften 800,00 €<br />

Hildesheim: Ausstellung Armut - Zucker 250,00 €<br />

Macht und Machenschaften der Markenkonzerne am Beispiel<br />

Sportbekleidung<br />

Veranstaltungen <strong>in</strong> Hildesheim und Hannover mit<br />

Klaus Werner (Schwarzbuch Markenfirmen)<br />

In e<strong>in</strong>er Kooperation des Verbandes Entwicklungspolitik<br />

Niedersachsen (VEN) und EL PUENTE konnte e<strong>in</strong>er der<br />

Autoren des Bestsellers „Schwarzbuch Markenfirmen“ als<br />

Referent gewonnen werden. Am 10.6.2008 referierte er <strong>in</strong><br />

der Volkshochschule Hildesheim und am 11.6.2008 im<br />

Pavillon Hannover. Thema beider Veranstaltungen waren<br />

Machtstrukturen transnationaler Unternehmen im Allgeme<strong>in</strong>en<br />

und Produktionsbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> der Sportbekleidungsbranche<br />

im Speziellen. Für die Veranstaltungen<br />

standen Mittel der EL PUENTE Stiftung, des Bistums<br />

Hildesheim sowie – über den VEN – der Umweltlotterie<br />

b<strong>in</strong>go zur Verfügung.<br />

Beide Veranstaltungen waren – mit 90 Gästen <strong>in</strong> Hildesheim<br />

und 50 Gästen <strong>in</strong> Hannover – gut besucht. An<br />

beiden Abenden gab es verschiedene Stände mit Büchern,<br />

Informationsmaterialien, fair gehandelten Produkten, <strong>in</strong>s<strong>besondere</strong><br />

Kleidung. Der EL PUENTE e.V., der u.a. den<br />

Hildesheimer <strong>Welt</strong>laden betreibt, nutzte den Anlass <strong>in</strong> Hildesheim<br />

zur Feier se<strong>in</strong>es 36. Geburtstages. In diesem Zusammenhang<br />

gab es vor und nach Vortrag und Diskussion<br />

fair gehandelte Getränke und Knabbereien.<br />

Klaus Werners Vortrag g<strong>in</strong>g von<br />

e<strong>in</strong>er allgeme<strong>in</strong>en Beschreibung<br />

von transnationaler Konzernmacht<br />

zu Detailfragen ihrer<br />

Unternehmenspraxis. Anhand<br />

prägnanter Studienergebnisse<br />

und Zahlen verdeutlichte<br />

er den enormen Machtzuwachs<br />

transnationaler Unternehmen <strong>in</strong> den letzten drei<br />

Jahrzehnten. Weiterh<strong>in</strong> verdeutlichte er <strong>in</strong> e<strong>in</strong>prägsamen<br />

Bildern und Beispielen die wachsende Kluft zwischen globaler<br />

Wohlstands- und Armutsbevölkerung. Am Beispiel<br />

Sportbekleidung und der diesbezüglichen Branchenführer<br />

beschrieb Werner an verschiedenen Länder- / Standortbeispielen<br />

Produktionsbed<strong>in</strong>gungen, die elementare<br />

Menschenrechte verletzen, gegen ILO-Standards verstoßen<br />

und große ökologische Schäden anrichten. Die am Vortrag<br />

anschließende Diskussion drehte sich <strong>in</strong> Hildesheim vor<br />

allem um die Frage nach ökonomischen und <strong>in</strong>dividuellen<br />

(Konsum-)Alternativen. Bei der Fragerunde <strong>in</strong> Hannover<br />

brachten e<strong>in</strong>ige fachkundige Gäste zusätzliche Detail<strong>in</strong>formationen<br />

zur globalisierten Textilienproduktion e<strong>in</strong>.<br />

Andreas Ste<strong>in</strong>ert


Ausstellung<br />

„Von Armut bis Zucker“<br />

Im Rahmen der R<strong>in</strong>gvorlesung<br />

Fokus Globalisierung: Klimawandel<br />

– Megastädte – Migration an der<br />

Universität Hildesheim wurde <strong>in</strong><br />

der Unibibliothek 5 Wochen lang<br />

die Ausstellung „Von Armut bis<br />

Zucker“ der Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

der entwicklungspolitischen<br />

Landesnetzwerke (agl) gezeigt. Sie<br />

beleuchtete Themen der E<strong>in</strong>e-<strong>Welt</strong>-<br />

Arbeit <strong>in</strong> Deutschland. Bei der<br />

Eröffnung der Ausstellung stellte EL<br />

PUENTE se<strong>in</strong>e Ziele vor. Auch die<br />

12 Abende umfassende R<strong>in</strong>gvorlesung<br />

wurde von EL PUENTE mit<br />

Informationen über Zielsetzung und E<strong>in</strong>e-<strong>Welt</strong>-Produkte<br />

begleitet.<br />

Kontakt: ste<strong>in</strong>ert@uni-hildesheim.de<br />

Stiftung<br />

für<br />

entwicklungspolitische<br />

Bildungs- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Der EL PUENTE Stiftungsvorstand hat den Aufbau dieser<br />

Ausstellung bezuschusst, da durch die Präsenz von EL<br />

PUENTE <strong>in</strong> der Uni bei den Studierenden das Bewusstse<strong>in</strong><br />

für die E<strong>in</strong>e <strong>Welt</strong> geschärft werden soll.<br />

Förderung der Bildungsarbeit Dritter<br />

Auf den Stiftungsseiten der EL PUENTE <strong>in</strong>formiert 2008 bot die Stiftung <strong>Welt</strong>läden, Kirchengeme<strong>in</strong>den und nachhaltigen<br />

Schülerfirmen an, auf formlosen Antrag h<strong>in</strong> ihre entwicklungspolitische Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit mit bis zu 500 €<br />

f<strong>in</strong>anziell zu unterstützen. Bis Ende September g<strong>in</strong>gen 8 Anträge beim Stiftungsvorsitzenden Kurt Warmbe<strong>in</strong> e<strong>in</strong>. Der<br />

Stiftungsvorstand hat 6 Anträge positiv beschieden und musste leider 2 Anträge ablehnen, da sie den Kriterien nicht genügten.<br />

Bei 3 Anträgen konnten die Vorhaben bereits bezuschusst werden, bei 3 Anträgen liegt die Zusage der Bezuschussung vor.<br />

Folgende Vorhaben konnten bisher gefördert werden:<br />

Goslar: Bildungsabend über Westafrika 300,00 €<br />

Bretten/Lauffen: Fahrtkosten „EVA lockt“ 350,20 €<br />

Goslar: Bildungsabende über Madagaskar 230,00 €<br />

Ländliche Entwicklung <strong>in</strong> Westafrika<br />

Zu dieser Thematik berichtete Pascal Gbenou aus Ben<strong>in</strong><br />

am Samstag, 8. März bei EL PUENTE Goslar unter dem<br />

Focus: „Was können Afrikaner selbst bewegen?“ Er selbst hat<br />

<strong>in</strong> dem Dorf Kakanitchoé e<strong>in</strong>e landwirtschaftliche Schule<br />

gegründet und dafür gesorgt, dass es <strong>in</strong> dem Dorf erstmals<br />

e<strong>in</strong>e Grundschule und e<strong>in</strong>en Sanitärposten gibt. Derzeit<br />

werden mehrere kle<strong>in</strong>e Tr<strong>in</strong>kwasserbrunnen gebaut und für<br />

später ist die Aktion „Ke<strong>in</strong>e Familie ohne eigene Latr<strong>in</strong>e“<br />

geplant.<br />

Aufgrund persönlicher E<strong>in</strong>ladungen und Zeitungsartikel<br />

kamen 50 Interessierte, so dass der Tagungsort <strong>in</strong> die<br />

Pizzeria Roma mit e<strong>in</strong>em größeren Versammlungsraum<br />

verlegt werden musste. Es gab e<strong>in</strong>e lebhafte Diskussion über<br />

das Land und die vorgestellten Projekte. Umrahmt wurde<br />

der Informationsabend mit Trommele<strong>in</strong>lagen von Kai Boni<br />

und Alpha Cisse. E<strong>in</strong> Ben<strong>in</strong> Verkaufsstand trug weiterh<strong>in</strong><br />

zum Gel<strong>in</strong>gen des Abends bei.<br />

Da diese Veranstaltung als Beitrag zum <strong>Welt</strong>gebetstag der<br />

Frauen am 7. März und zum Internationalen Frauentag am<br />

8. März galt, wurde besonders der E<strong>in</strong>satz der Frauen zur<br />

ländlichen Entwicklung bedacht.<br />

Während se<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>wöchigen Aufenthaltes <strong>in</strong> Goslar hat<br />

Pascal Gbenou an der Grundschule Am Sonnenberg <strong>in</strong><br />

Salzgitter und dem CVD Gymnasium <strong>in</strong> Goslar über das<br />

dörfliche Brunnenbauprojekt Kakanitchoé berichtet und<br />

am <strong>Welt</strong>gebetstagstreffen <strong>in</strong> GS-Oker teilgenommen.<br />

Kontakt: hoolgo@web.de


Der EL PUENTE Stiftungsvorstand ist sehr erfreut, dass<br />

das 1. geförderte Bildungsvorhaben an den Namensvetter <strong>in</strong><br />

Goslar (e<strong>in</strong> von uns unabhängiger Vere<strong>in</strong> und <strong>Welt</strong>laden)<br />

so erfolgreich verlaufen ist. Unsere Erwartung wurde voll<br />

erfüllt, dass mit e<strong>in</strong>em ger<strong>in</strong>gen f<strong>in</strong>anziellen Zuschuss bei<br />

entsprechendem Engagement vor Ort e<strong>in</strong>e effektive Bildungs-<br />

und Öffentlichkeitsarbeit gewährleistet werden kann.<br />

Evangelisches Jugendfestival „Eva<br />

lockt“<br />

Zum evangelischen Jugendfestival „EVA lockt“ zu<br />

Pf<strong>in</strong>gsten <strong>in</strong> Dresden erhielten die 9 SchülerInnen der<br />

nachhaltigen Schülerfirmen Chameleon Bretten und<br />

E<strong>in</strong>e-<strong>Welt</strong>-AG Lauffen aus Baden-Württemberg e<strong>in</strong>en<br />

Fahrtkostenzuschuss von 50%. Dort präsentierten sie ihr<br />

Adivasi-Tee-Projekt (siehe nachfolgenden Bericht).<br />

Kontakt: petra.bursee@adivasi-tee-projekt.org<br />

Der EL PUENTE Stiftungsvorstand hat sich nach langer<br />

Beratung dazu durchgerungen, diesen Antrag zu genehmigen,<br />

obwohl es sich um e<strong>in</strong>en Zuschuss zu den Fahrtkosten<br />

handelt. Ausschlaggebend war, dass damit allen Jugendlichen<br />

die <strong>Reise</strong> nach Dresden ermöglicht werden sollte, um ihr<br />

Entwicklungsprojekt dort anderen Jugendlichen vorstellen zu<br />

können.<br />

Gött<strong>in</strong>gen: Aktion Faire Schule 400,00 €<br />

Schmalkalden: Frauen<strong>in</strong>fobörse 200,00 €<br />

Hildesheim: Zukunftsfähiges Deutschland 600,00 €<br />

Aktion Faire Schule<br />

Der Arbeitskreis Solidarische <strong>Welt</strong> e.V. möchte mit<br />

se<strong>in</strong>em Projekt Aktion Faire Schule Informationen und<br />

das Bewusstse<strong>in</strong> über Fairen Handel <strong>in</strong> die Schule tragen<br />

und die SchülerInnen auf die Ungerechtigkeiten im<br />

konventionellen Handel aufmerksam machen sowie auf<br />

mögliche Alternativen zum Beispiel am Konzept des<br />

<strong>Welt</strong>ladens h<strong>in</strong>weisen.<br />

Die Aktion Faire Schule bietet folgende Bauste<strong>in</strong>e an: e<strong>in</strong>e<br />

Unterrichtse<strong>in</strong>heit mit m<strong>in</strong>destens zwei Stunden,<br />

e<strong>in</strong> organisierter Projekttag an der Schule,<br />

e<strong>in</strong> Besuch der Schulklasse im <strong>Welt</strong>laden,<br />

e<strong>in</strong>e Schul-AG am Nachmittag bei Ganztagsschulen.<br />

Themenbereiche (für die Klassen 9 – 13):<br />

Fairer Handel<br />

Wie arbeiten <strong>Welt</strong>läden?<br />

Stiftung<br />

für<br />

entwicklungspolitische<br />

Bildungs- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Bildungsabende über Madagaskar<br />

Richard Rakotomalala leitet geme<strong>in</strong>sam mit se<strong>in</strong>er Ehefrau<br />

Olga das Waisenhaus „Felana Maitso“ (Grünes Blatt)<br />

mit Grundschule <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Armenviertel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Vorort<br />

von Tananarive, der Hauptstadt Madagaskars. In ihrer<br />

E<strong>in</strong>richtung leben Waisenk<strong>in</strong>der, ehemalige Straßenk<strong>in</strong>der,<br />

ehem. Bettler<strong>in</strong>nen und Streuner<strong>in</strong>nen sowie e<strong>in</strong> verstoßener<br />

Vater mit se<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>dern.<br />

An zwei Gesprächsabenden beleuchtete er das „System<br />

Patenschaft“ aus der Sicht der Patenk<strong>in</strong>der und des<br />

Waisenhauses. Am 3. Abend schilderte er unter dem Thema<br />

„Streuner und Straßenk<strong>in</strong>der <strong>in</strong> Tananarive“ anschaulich<br />

die Entwicklung dieser Außenseiter, die nach mehrjährigem<br />

Aufenthalt auf der Straße <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>richtung kamen und<br />

dort als 12jährige die 1. Klasse besuchten, lesen lernten und<br />

sich an e<strong>in</strong>en geregelten Tagesablauf anpassen mussten.<br />

Außerdem stand die Situation des Landes und se<strong>in</strong>es<br />

Vorortes von Tananarive im Focus.<br />

Kontakt: hoolgo@web.de<br />

Folgende Vorhaben s<strong>in</strong>d bereits bewilligt<br />

worden:<br />

Produktionskette im konventionellen und fairen Handel<br />

Schulbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> Entwicklungsländern<br />

Kolonialismus und Postkolonialismus<br />

Inzwischen s<strong>in</strong>d sie e<strong>in</strong>e Kooperation mit dem Ha<strong>in</strong>berg<br />

Gymnasium <strong>in</strong> Gött<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>gegangen.<br />

Kontakt: andibrie@gmx.de<br />

Der EL PUENTE Stiftungsvorstand fördert den Ansatz, den<br />

Gedanken des fairen Handels aktiv <strong>in</strong> Schule und Unterricht<br />

e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen und betrachtet dieses Projekt aus Gött<strong>in</strong>gen als<br />

Pilotprojekt.


Informationsstand Frauen<strong>in</strong>fobörse<br />

Am 28. Mai hat der Oekumenische Arbeitskreis E<strong>in</strong>e <strong>Welt</strong><br />

e.V. Schmalkalden sich mit e<strong>in</strong>em neu erworbenen Zelt<br />

an der Frauen<strong>in</strong>fobörse auf dem Marktplatz der Stadt<br />

Schmalkalden mit e<strong>in</strong>em Info- und Probierstand beteiligt.<br />

R<strong>in</strong>gs ums Zelt hatten die Vere<strong>in</strong>smitglieder lam<strong>in</strong>ierte<br />

Großbilder von ProduzentInnen aufgehängt und die<br />

entsprechenden Produkte zugeordnet. Andrea Svoboda,<br />

stellvertretende Vorsitzende des Vere<strong>in</strong>s und Leiter<strong>in</strong> des<br />

<strong>Welt</strong>ladens, hatte im Herbst 2007 im Rahmen der EL<br />

PUENTE Partnerschaftsreise Indien besucht und dabei<br />

die Fotos von den ProduzentInnen aufgenommen. Zur<br />

Verkostung gab es neben frischen Bananen Produkte von EL<br />

PUENTE. Interessent<strong>in</strong>nen wurden hierbei auch allgeme<strong>in</strong><br />

mit dem Fairen Handel <strong>in</strong> Kontakt gebracht.<br />

Uni-Sem<strong>in</strong>ar Zukunftsfähiges Deutschland?<br />

Sem<strong>in</strong>ar an der Stiftungsuniversität Hildesheim<br />

beleuchtet Studie zur Zukunftsfähigkeit Deutschlands<br />

Im W<strong>in</strong>tersemester 2008/2009 wird am Institut für<br />

Politikwissenschaft der Universität Hildesheim das von der<br />

EL PUENTE Stiftung geförderte Sem<strong>in</strong>ar „Zukunftsfähiges<br />

Deutschland?“ angeboten. In dem von Andreas Ste<strong>in</strong>ert<br />

geleiteten Sem<strong>in</strong>ar werden ausgewählte Teile der im Oktober<br />

2008 erschienenen Studie „Zukunftsfähiges Deutschland <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er globalisierten <strong>Welt</strong>“ diskutiert und kritisch reflektiert.<br />

Die von Brot für die <strong>Welt</strong>, Evangelischer Entwicklungsdienst<br />

EED und Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschlands<br />

BUND herausgegebene und vom „Wuppertal Institut“<br />

erstellte Studie hat Leitbilder zu e<strong>in</strong>er ökologischen und<br />

sozial gerechten Politik- und Lebensstilwende und Ansätze<br />

e<strong>in</strong>er möglichen Umsetzung formuliert.<br />

Im Sem<strong>in</strong>ar wird, ergänzt um weitere themenrelevante<br />

Quellen und Zeitungsartikel, Deutschlands Rolle im<br />

Präsentation nachhaltiger Schülerfirmen<br />

Um den nachhaltigen Schülerfirmen, die sich im Bereich<br />

des globalen Lernens mit dem Fairen Handel befassen<br />

und/ oder Projektpartnerschaften <strong>in</strong> Länder des Südens<br />

unterhalten, die Möglichkeit zu eröffnen, ihre Projekte vom<br />

21. -- 23. Mai auf dem Markt der Möglichkeiten des Bremer<br />

Kirchentages zu präsentieren, wird die EL PUENTE Stiftung<br />

ihnen kostenlos e<strong>in</strong>e Fläche von 32 m² zur Verfügung stellen<br />

(64 m² waren angedacht, konnten aber leider aufgrund der<br />

begrenzten Raumkapazitäten nicht bewilligt werden).<br />

Interessierte Schülerfirmen und Schüler-AGs wenden sich<br />

bitte umgehend an Richard Bruns: rh_bruns@gmx.de<br />

Stiftung<br />

In e<strong>in</strong>er Abendveranstaltung im Rahmen der<br />

Frauen<strong>in</strong>formationsbörse g<strong>in</strong>g es um Frauenrechte <strong>in</strong><br />

Afrika. Neben e<strong>in</strong>em Vortrag hat der E<strong>in</strong>e <strong>Welt</strong> Vere<strong>in</strong><br />

Schmalkalden die musikalische Umrahmung und e<strong>in</strong>e<br />

Verkostung organisiert. Die Veranstaltungen waren gut<br />

besucht und der Oekumenische Arbeitskreis E<strong>in</strong>e <strong>Welt</strong><br />

hofft auf e<strong>in</strong>en nachhaltigen Erfolg.<br />

Kontakt: ast.svo@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

für<br />

entwicklungspolitische<br />

Bildungs- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Der EL PUENTE Stiftungsvorstand hat sich nach e<strong>in</strong>gehender<br />

Beratung zur Teilbezuschussung des Infostandes und der<br />

lam<strong>in</strong>ierten Großbilder entschieden, <strong>in</strong> der Erwartung, dass<br />

der sehr rührige Vere<strong>in</strong> diese Materialien noch auf vielen<br />

weiteren Veranstaltungen <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>setzen wird (siehe<br />

Zeitungsbericht „Die <strong>Welt</strong> nicht über’n Ladentisch ziehen“).<br />

<strong>Welt</strong>umwelt- und <strong>Welt</strong>wirtschaftsraum beleuchtet.<br />

Hierbei wird auch der E<strong>in</strong>fluss des Klimawandels<br />

und die sich verschärfende weltweite Ernährungskrise<br />

e<strong>in</strong>bezogen? Welche Beiträge können und sollen Staat,<br />

Wirtschaft und BürgerInnen <strong>in</strong> Deutschland zur Lösung<br />

globaler Umwelt-, Friedens- und Armutsprobleme<br />

leisten? Für den letzten Sem<strong>in</strong>arterm<strong>in</strong> im Januar 2009<br />

ist e<strong>in</strong>e Abschlussdiskussion mit e<strong>in</strong>er Vertreter<strong>in</strong> des<br />

Evangelischen Entwicklungsdienstes EED vorgesehen.<br />

An dem Sem<strong>in</strong>ar nehmen rund 20 Studierende aus<br />

verschiedenen Studiengängen der Stiftungsuniversität<br />

Hildesheim teil.<br />

Kontakt: ste<strong>in</strong>ert@uni-hildesheim.de<br />

Anträge auf Bezuschussung von Maßnahmen zur<br />

entwicklungspolitischen Bildungsarbeit formlos an<br />

Stiftung@EL-PUENTE.de<br />

Geplante Vorhaben zum Kirchentag<br />

Informationsstand EL PUENTE Stiftung<br />

Wie auf den vergangenen Kirchentagen werden die<br />

EL PUENTE Stiftung und der EL PUENTE e.V.<br />

wieder mit e<strong>in</strong>em Informationsstand im Bereich des<br />

Geme<strong>in</strong>schaftsstandes Fairer Handel auf dem Markt der<br />

Möglichkeiten beim Kirchentag <strong>in</strong> Bremen vertreten se<strong>in</strong>.<br />

Für die Mitarbeit werden noch InteressentInnen gesucht.<br />

Kontakt: rh_bruns@gmx.de<br />

Redaktion der Stiftungsseiten: Richard Bruns


<strong>Reise</strong>bericht<br />

Süd<strong>in</strong>dien<br />

Im Januar 2008 habe ich unseren<br />

Projektpartner SIPA besucht.<br />

Bei SIPA handelt es sich um e<strong>in</strong>en<br />

Dachverband zahlreicher<br />

Produzentenorganisationen, die<br />

überwiegend <strong>in</strong> Süd<strong>in</strong>dien beheimatet<br />

s<strong>in</strong>d. Die meisten von<br />

ihnen produzieren Kunsthandwerk,<br />

aber auch unser <strong>in</strong>discher<br />

Palmzucker stammt von der<br />

Mitgliedsorganisation CREST/<br />

PWDS.<br />

SIPA leistet sich nur e<strong>in</strong> vergleichsweise<br />

kle<strong>in</strong>es Gebäude im<br />

Stadtbezirk Chennais, <strong>in</strong> dem<br />

während me<strong>in</strong>es Besuches e<strong>in</strong>e<br />

Vollversammlung der E<strong>in</strong>zelorganisationen<br />

stattfand, so dass<br />

ich deren Repräsentanten persönlich<br />

kennen lernen konnte.<br />

Leider konnte ich nicht alle dort<br />

besuchen, wo sie beheimatet s<strong>in</strong>d,<br />

das hätte wohl mehrere Wochen<br />

gedauert und muss e<strong>in</strong>em weiteren<br />

Besuch vorbehalten bleiben.<br />

Fast alle hatten aber aus diesem<br />

Anlass zahlreiche Muster von<br />

neu entwickelten Produkten<br />

mitgebracht, damit sie <strong>in</strong> das<br />

Sortiment SIPAs aufgenommen<br />

werden konnten, und auch, um<br />

sie mir zu präsentieren. So konnten<br />

wir zahlreiche Produkte und<br />

Produktideen diskutieren und<br />

weiterentwickeln.<br />

Besonders hervorzuheben s<strong>in</strong>d:<br />

• Timely aid<strong>in</strong>g society.<br />

Es handelt sich um<br />

e<strong>in</strong>e Frauengruppe mit<br />

15 Mitgliedern, die seit<br />

1988 besteht und Taschen, Schuhe und andere<br />

Produkte aus Kalamkari-Stoffen näht. E<strong>in</strong>ige ihrer<br />

neuen Taschen s<strong>in</strong>d bereits <strong>in</strong> Nordstemmen<br />

angekommen, auch unsere Kalamkari-Slipper<br />

stammen von dieser Gruppe.<br />

• Society for Crafts Service. E<strong>in</strong> Zusammenschluss<br />

zahlreicher Kle<strong>in</strong>stproduzenten mit Sitz <strong>in</strong> Pondicherry.<br />

Von ihnen stammt z. B. unser Massage-<br />

Set.<br />

• SHILPA, e<strong>in</strong>e Gruppe mit Sitz <strong>in</strong> Bangalore. Sie<br />

produzieren Holzspielzeug, z. B. die beliebten<br />

Pfeifen oder Bleistiftanspitzer.<br />

• CAST, e<strong>in</strong> Hilfsprojekt <strong>in</strong>s<strong>besondere</strong> für benachteiligte<br />

Frauen und Mädchen, Schwerpunkt<br />

HIV-Infizierte. Sie bieten Weihnachtsschmuck<br />

und Taschen aus Sisal an, leider s<strong>in</strong>d die bestellten<br />

Muster nicht angekommen.<br />

Folgende Produzentengruppen<br />

habe ich vor Ort besucht:<br />

• Sri Sivam Pottery<br />

• Inner Reflection<br />

Obwohl SIPA über die Produzentengruppen<br />

für sehr viele E<strong>in</strong>zelproduzenten<br />

und deren Familien<br />

tätig ist, ist auch die Personalausstattung<br />

im Office weniger üppig,<br />

als ich das bei anderen <strong>in</strong>dischen<br />

Partnern feststellen konnte. Man<br />

erhält den E<strong>in</strong>druck, dass dort<br />

wirklich sehr effizient gearbeitet<br />

wird und die Mitgliedsorganisationen<br />

e<strong>in</strong>e optimale Unterstützung<br />

erhalten.<br />

Die Mitglieder begrüßten ausdrücklich<br />

das neue Kunsthandwerks-Produktlabell<strong>in</strong>g<br />

von EL<br />

PUENTE, da es auch Raum für<br />

die Darstellung von SIPA bietet<br />

und darum ihren Vorstellungen<br />

besser entspricht als die Labels anderer<br />

Importeure. Weiterführende Informationen zu den<br />

e<strong>in</strong>zelnen Produzenten können von SIPA jederzeit beigefügt<br />

werden. Ich würde mir wünschen, dass SIPA von dieser<br />

Möglichkeit noch mehr Gebrauch macht.<br />

Besuch bei der Sri Sivam Pottery <strong>in</strong> Auroville<br />

Bei der Sri Sivam Pottery handelt es sich um e<strong>in</strong>en Familienbetrieb.<br />

Der Besitzer, Herr Puroshothamam, begrüßte<br />

uns sehr herzlich und offen. In der Töpferei arbeiten 60<br />

Angestellte, von denen 22 Frauen s<strong>in</strong>d. Die Angestellten<br />

erhalten e<strong>in</strong>e überdurchschnittliche Bezahlung. Die Anlage<br />

ist gut <strong>in</strong> Schuss, sauber und gut belüftet, der Umgangston<br />

mite<strong>in</strong>ander und das Arbeitsklima wirken angenehm. Der<br />

Ton wird hier ausschließlich auf der Töpferscheibe oder<br />

von Hand modelliert, es wird nicht <strong>in</strong> Formen gegossen.<br />

Entsprechend hochwertig s<strong>in</strong>d die Produkte, entsprechend<br />

hoch s<strong>in</strong>d aber auch die Preise. Es gibt e<strong>in</strong>e Anlage zum<br />

<strong>Reise</strong>bericht Süd<strong>in</strong>dien


<strong>Reise</strong>bericht Süd<strong>in</strong>dien<br />

Waschen des Tons und zwei Brennöfen, die bei 700° (Brennen<br />

vor der Glasur) bzw. 1200° (Brennen nach der Glasur)<br />

laufen. Bei unserem zweiten Besuch wurde gerade der Ofen<br />

geöffnet und die EL PUENTE - Produkte wurden entnommen:<br />

Gefäße für Räucherwerk und Teetassen. Wir haben<br />

dann noch ausführlich über weitere Produkte diskutiert,<br />

die für die deutschen <strong>Welt</strong>läden von Interesse se<strong>in</strong> könnten.<br />

E<strong>in</strong>ige dieser Produkte s<strong>in</strong>d bereits <strong>in</strong> Nordstemmen angekommen,<br />

z. B. Duftlampen und Räucherstäbchenhalter.<br />

Die Sri Sivam Pottery betreibt e<strong>in</strong> eigenes Sozialprojekt:<br />

Aus den Gew<strong>in</strong>nen wurde auf dem eigenen Gelände e<strong>in</strong>e<br />

Grundschule errichtet, <strong>in</strong> der nicht nur Englisch, sondern<br />

auch H<strong>in</strong>di unterrichtet wird, das für die K<strong>in</strong>der ebenfalls<br />

e<strong>in</strong>e Fremdsprache ist, da wir uns <strong>in</strong> Tamil Nadu bef<strong>in</strong>den,<br />

wo tamilisch gesprochen wird. Gute Kenntnisse <strong>in</strong> beiden<br />

Sprachen werden für die Zukunftsperspektiven der K<strong>in</strong>der<br />

als sehr wichtig erachtet. Außerdem gibt es Theater- und<br />

weitere besonders kulturell orientierte Kurse.<br />

Die Schule bef<strong>in</strong>det sich noch im Aufbau, bislang existieren<br />

die Vorschulklassen sowie der 1. und 2. Jahrgang, <strong>in</strong>sgesamt<br />

s<strong>in</strong>d es derzeit 280 Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler. Es gibt<br />

e<strong>in</strong>en Schulbus und e<strong>in</strong> Essensangebot. Die <strong>El</strong>tern zahlen<br />

lediglich e<strong>in</strong> monatliches Schulgeld von 100 Rupees.<br />

Besuch bei Inner Reflection <strong>in</strong><br />

Pondicherry<br />

Auch bei Inner Reflection handelt es sich<br />

um e<strong>in</strong>en Familienbetrieb, der lange Jahre<br />

mit s<strong>in</strong>kenden Umsätzen der von ihnen<br />

produzierten Kerzen zu kämpfen hatte. Diese<br />

traurigen Zeiten s<strong>in</strong>d lange vorbei, seit<br />

Eigentümer Riyaz auf neue Produkt- und<br />

<strong>in</strong>s<strong>besondere</strong> Verpackungsideen setzt. Räucherstäbchen,<br />

Räucherhütchen, ätherische<br />

Öle und selbstverständlich auch Kerzen, alles<br />

<strong>in</strong> attraktiver, vor Ort entworfener und gedruckter<br />

Verpackung - das ist das Marken-<br />

zeichen von Inner Reflection. So hat die Firma heute 38<br />

festangestellte Mitarbeiter und arbeitet mit 23 weiteren<br />

Personen, <strong>in</strong>s<strong>besondere</strong> Räucherstäbchenproduzent<strong>in</strong>nen,<br />

die nach Stückzahl bezahlt werden.<br />

Gleich nach unserer Ankunft <strong>in</strong> Pondicherry fuhren wir<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Vorort am Indischen Ozean, <strong>in</strong> dem zahlreiche<br />

Tsunami-Opfer e<strong>in</strong>e neue Heimat gefunden haben. Speziell<br />

um diese Gruppe zu unterstützen, wurde hier e<strong>in</strong> Produktionszentrum<br />

für Räucherstäbchen errichtet, das e<strong>in</strong>zuweihen<br />

ich die Ehre hatte. Dabei erfuhr ich auch, dass<br />

EL PUENTE e<strong>in</strong>er der beiden größten Kunden für diese<br />

Räucherstäbchen ist. In diesem Zentrum arbeiten zwei fest<br />

angestellte Mitarbeiter<strong>in</strong>nen von Inner Reflection, die die<br />

Frauen im Wohngebiet betreuen. Sie verteilen auch die<br />

Rohstoffe, aus denen die Frauen die Räucherstäbchen <strong>in</strong><br />

Heimarbeit rollen.<br />

Am folgenden Tag habe ich die Kerzenproduktion besucht,<br />

wo vier Frauen Kerzen mit der Hand GIESSEN (nicht etwa<br />

ziehen), Grate abfeilen, Standflächen mit dem Bügeleisen<br />

produzieren etc., alles extrem unproduktiv. Die passenden<br />

Masch<strong>in</strong>en stehen unbenutzt daneben, da sie von den Frauen<br />

nicht bedient werden können (Schwerstarbeit).<br />

In e<strong>in</strong>em Gebäude nicht weit davon entfernt f<strong>in</strong>det das Verzieren<br />

der Kerzen mit gepressten Pflanzen und die Verpakkung<br />

statt. Hier arbeiten mehrere, teilweise taubstumme,<br />

Frauen.<br />

Im zentralen Gebäude von Inner Reflection <strong>in</strong> Pondicherry<br />

bef<strong>in</strong>den sich das Büro, der Versand und die Siebdruckerei,<br />

<strong>in</strong> der z. B. die Verpackungen für unsere Räucherstäbchen<br />

gedruckt werden.<br />

Leider war die Zeit viel zu kurz, um all die vielen Produzentengruppe<br />

von SIPA zu besuchen, die alle ihre eigenen<br />

Sozialprojekte fördern. Das wird Anlass für e<strong>in</strong>en weiteren<br />

Besuch se<strong>in</strong>.<br />

Angela Lepa<br />

EL PUENTE E<strong>in</strong>kauf


Rosita Jung-Concha neue Vorsitzende<br />

Auf der Mitgliederversammlung des EL<br />

PUENTE e.V. am 4. April <strong>in</strong> Nordstemmen<br />

konnte der langjährige Vorsitzende<br />

Mart<strong>in</strong> Schmid von Groel<strong>in</strong>g vermelden,<br />

dass die Zahl der Vere<strong>in</strong>smitglieder<br />

erfreulicherweise von 85 auf 90 Personen<br />

gesteigert werden konnte.<br />

Besondere Vere<strong>in</strong>saktivitäten im Jahr<br />

2007 stellten die Beteiligung von EL<br />

PUENTE mit 2 Workshops sowie e<strong>in</strong>em<br />

Informations- und Verkaufsstand auf<br />

der 1. regionalen Schülerfirmenmesse<br />

<strong>in</strong> Hildesheim sowie die Präsentation<br />

der Idee EL PUENTE auf 8 weiteren<br />

nachhaltigen Schülerfirmenmessen <strong>in</strong><br />

ganz Niedersachsen und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Reihe<br />

von Schulen dar.<br />

In Verb<strong>in</strong>dung mit der Stiftung hat sich<br />

der Vere<strong>in</strong> auf dem Kirchentag <strong>in</strong> Köln auf<br />

dem Markt der Möglichkeiten präsentiert<br />

und geme<strong>in</strong>sam mit den anderen<br />

Kooperationspartnern des Fairen Handels<br />

den <strong>Welt</strong>laden und das E<strong>in</strong>e-<strong>Welt</strong>-Café<br />

betrieben.<br />

Auf der regionalen Energie- und<br />

Umweltmesse vom 22. – 24. Juni <strong>in</strong><br />

Hildeheim und auf dem Hildesheimer<br />

Bauernmarkt am 23. September war<br />

EL PUENTE <strong>in</strong> Kooperation mit der<br />

Regionalvermarktungsorganisation HI-<br />

Land vertreten.<br />

Anlässlich des 20jährigen Bestehens<br />

der Bolivienpartnerschaft der Diözese<br />

Hildesheim mit der Kirche Boliviens<br />

bot EL PUENTE se<strong>in</strong>e reichhaltige<br />

Produktpalette aus Bolivien den Besuchern<br />

aus ganz Deutschland und aus Bolivien<br />

am 29. September auf dem Bolivientag <strong>in</strong> Hildesheim an.<br />

Der wichtigste Tagesordnungspunkt war jedoch die<br />

Neuwahl des Vere<strong>in</strong>svorstandes:<br />

1. Vorsitzende: Rosita Jung-Concha (T. 05121/132973)<br />

2. Vorsitzende: Inge Röpke (T. 05121/605065)<br />

Beisitzer: Ulrike Bytof (T. 05121/514331)<br />

Richard Bruns (T. 05121/264032)<br />

Uwe Wilkens (T. 0531/2339189)<br />

Mart<strong>in</strong> Schmid von Groel<strong>in</strong>g erhielt als Dankeschön für<br />

se<strong>in</strong>e achtjährige Tätigkeit als Vere<strong>in</strong>svorsitzender von se<strong>in</strong>er<br />

Stellvertreter<strong>in</strong> Inge Röpke e<strong>in</strong> EL PUENTE -Präsent.<br />

Seit Bestehen des Vere<strong>in</strong>s EL PUENTE gibt es jetzt erst den<br />

5. Wechsel an der Vere<strong>in</strong>sspitze:<br />

1969 – 1972: Richard Bruns (Arbeitskreisleiter)<br />

1972 – 1980: Richard Bruns, D<strong>in</strong>gelbe und Barienrode<br />

1980 – 1992: Gisela Adamski, Groß Escherde<br />

1992 – 2000: Georg Poddig, Bettmar<br />

2000 – 2008: Mart<strong>in</strong> Schmid von Groel<strong>in</strong>g, Hildesheim<br />

2008 - ? : Rosita Jung-Concha, Hildesheim<br />

Nach der Wahl von Rosita Jung-Concha bemerkte Richard<br />

Bruns scherzhaft, dass ihre Amtsperiode nun bis zum Jahr<br />

2020 dauern müsse, da die 3 Männer den EL PUENTE<br />

e.V. jeweils 8 Jahre und Gisela Adamski als Frau sogar 12<br />

Jahre geführt habe.<br />

EL PUENTE e.V.


EL PUENTE e.V.


Bericht aus der<br />

Ladengruppe<br />

Seit E<strong>in</strong>führung der Textill<strong>in</strong>ie fairfashion bildet die Oberbekleidung<br />

für Damen und Herren im EL PUENTE <strong>Welt</strong>laden<br />

e<strong>in</strong>en Schwerpunkt. Durch geschickte Komposition<br />

von Textilien, Schmuck und Lederwaren wie z.B. Taschen<br />

wird zum E<strong>in</strong>kauf angeregt.<br />

Die Produktpalette wächst und wiederholt beraten die Ladenmitarbeiter,<br />

wie die neuen Produkte untergebracht und<br />

präsentiert werden sollen.<br />

Unser Ladenteam wird seit 2007 von Annegret Terhaerst<br />

bereichert und soweit es ihre Zeit erlaubt unterstützen uns<br />

Christiane, Maria, Ireen, Kathar<strong>in</strong>a und Robert. Vielen<br />

Dank an Euch!<br />

An folgenden Aktionen haben sich Mitglieder der Ladengruppe<br />

zusätzlich beteiligt:<br />

Im April mit e<strong>in</strong>em Informationsstand zur Ausstellungseröffnung<br />

“Von Armut bis Zucker“, E<strong>in</strong>e-<strong>Welt</strong>-Arbeit <strong>in</strong><br />

Deutschland und begleitend zur R<strong>in</strong>gvorlesung “Fokus<br />

Globalisierung: Klimawandel, Megastädte, Migration“ an<br />

der Universität Hildesheim. Im Juli während der Projektwoche<br />

zum Thema „Afrika“ an der Friedrich-List-Schule,<br />

Hildesheim, mit e<strong>in</strong>em Infostand und im September wurde<br />

im Hildesheimer Mehrgenerationenhaus die „Interkulturelle<br />

Woche“ gefeiert, dort wurden am EL PUENTE Stand<br />

„Konsumenten wollen<br />

Luxus und e<strong>in</strong> gutes<br />

Gewissen“<br />

Der Journalist Klaus Werner über die „Macht<br />

und Machenschaften der <strong>Welt</strong>konzerne“/<br />

E<strong>in</strong>ladung von EL PUENTE<br />

Es ist ke<strong>in</strong>esfalls Zufall, dass der<br />

Vere<strong>in</strong> EL PUENTE ausgerechnet<br />

während der Fußball-Europameisterschaft<br />

geme<strong>in</strong>sam mit der Volkshochschule<br />

und dem Verband Entwicklungspolitik<br />

Niedersachsen den<br />

österreichischen Journalisten und<br />

Autor Klaus Werner nach Hildesheim<br />

e<strong>in</strong>geladen hat. Im EM- und Olympia-Jahr,<br />

das den Sportartikel-Herstellern<br />

vielfach Möglichkeiten bietet,<br />

ihre Produkte <strong>in</strong> bestem Licht ersche<strong>in</strong>en<br />

zu lassen, wollten die Veranstalter<br />

„die andere Seite der Medaille“<br />

zeigen. Werner, der schon 2001 das<br />

„Schwarzbuch Markenfirmen“ veröffentlicht<br />

hat, sprach über „Macht und<br />

Machenschaften der <strong>Welt</strong>konzern“.<br />

Wer aber gefürchtet hatte, ihm werde an diesem Abend nahegelegt,<br />

die Liebl<strong>in</strong>gsturnschuhe wegzuwerfen und noch<br />

fair gehandelte Waren zu kaufen, der wurde enttäuscht. So<br />

e<strong>in</strong>fach sei die Sache nicht, machte Klaus Werner klar. Es<br />

u. a. die F<strong>in</strong>gerpuppen aus Peru vorgestellt. Weiteres kann<br />

im Bericht des EL PUENTE e.V. nachgelesen werden.<br />

Zum Abschluss noch etwas Leckeres: Mit dem Erhalt des<br />

diesjährigen Weihnachtskataloges wissen wir, dass <strong>in</strong> diesem<br />

Jahr alle „Nikolausstiefel“, Adventkalender und „bunte<br />

Teller“ mit e<strong>in</strong>em herrlich reichhaltigen Angebot an fair<br />

gehandelten Süßigkeiten gefüllt werden können, also nichts<br />

wie ran!<br />

Ulrike Bytof<br />

EL PUENTE e. V.<br />

gehe darum, den mult<strong>in</strong>ationalen Konzernen nicht länger<br />

die Macht über die <strong>Welt</strong> zu überlassen.<br />

Tatsächlich besäßen zwei Prozent der Menschen auf der<br />

Erde 50 Prozent des <strong>Welt</strong>vermögens, seien die Konzerne<br />

reicher als selbst wohlhabende Staaten. Ihre enormen Gew<strong>in</strong>ne<br />

beruhten auf Ausbeutung von Menschen und Umwelt,<br />

auf K<strong>in</strong>derarbeit und Versklavung. Um ihre Renditen<br />

zu steigern, sagte Werner, unterstützten die<br />

Unternehmen Diktatoren, förderten Kriege,<br />

verh<strong>in</strong>derten Gesetze zum Arbeitsschutz.<br />

Deutsche Konzerne wie Adidas, Bayer oder<br />

Siemens seien da ke<strong>in</strong>e Ausnahme. Und die<br />

Politik halte still.<br />

Als Reaktion auf wiederholte Vorwürfe<br />

hätten die Firmen die „Corporate Social<br />

Responsibility“ (CSR), die „Soziale Unternehmens-Verantwortung“,<br />

erfunden und<br />

bauten Krankenhäuser und Schulen <strong>in</strong> den<br />

Ländern, deren Rohstoffe und Menschen<br />

sie ausbeuteten. „Das ist so, als ob man jemandem<br />

alles wegnimmt, was ihm gehört,<br />

und ihm dann e<strong>in</strong>en Euro schenkt, weil er<br />

arm ist.“ Aber: „Die Konsumenten lieben<br />

CSR, denn sie wollen nicht nur den Luxus,<br />

sie wollen auch noch e<strong>in</strong> gutes Gewissen.“<br />

Klaus Werner brachte im gut besuchten<br />

Riedel-Saal vor gespannt lauschenden Zuhörern<br />

mehrere drastische Beispiele für die brutale Ausbeutung,<br />

die ihm während se<strong>in</strong>er Recherchen begegnet sei. Er<br />

sprach von K<strong>in</strong>dern die zur Arbeit geprügelt und Frauen,<br />

EL PUENTE e.V.


EL PUENTE e.V.<br />

die zur Abtreibung gezwungen würden.<br />

Er wolle aber se<strong>in</strong>e Zuhörer nicht deprimieren, betonte der<br />

Journalist. Er habe durchaus Hoffnung, dass e<strong>in</strong> Wandel<br />

der Gesellschaft möglich sei. „Ich glaube, dass der Mensch<br />

die Anlage zum Guten hat.“ Jeder könne <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em persönlichen<br />

Lebensbereich zur Veränderung beitragen. Aus dem<br />

Publikum kamen sogleich Wortmeldungen von Zuhörern,<br />

die Beispiele dafür anführten. Der EL PUENTE Vere<strong>in</strong> bot<br />

fair gehandelte Getränke und Snacks zum Probieren an.<br />

Bericht der Hildesheimer Allgeme<strong>in</strong>en Zeitung<br />

Theater und Trommel<br />

gegen Gewalt<br />

Gruppe „Hlalanathi“ an der Friedrich-<br />

List-Schule<br />

Lovemore, e<strong>in</strong>e Mann aus Zimbabwe, geht nach Südafrika.<br />

Warum verlässt er se<strong>in</strong>e Heimat? Welchen Schwierigkeiten<br />

wird er begegnen? In ihrem Stück „Beh<strong>in</strong>d the light“ beschrieb<br />

die südafrikanische Theatergruppe Hlalanathi <strong>in</strong><br />

der Aula der Friedrich-List-Schule (FLS) die Situation junger<br />

E<strong>in</strong>wanderer <strong>in</strong> ihrem Heimatland. Doch auch Workshops,<br />

<strong>in</strong> denen die Schüler ihre eigenen Erfahrungen mit<br />

Fremdenfe<strong>in</strong>dlichkeit <strong>in</strong> Szene setzten, gehörten zum Programm<br />

des Schulprojekts im Sommer 2008.<br />

Das Projekt unter dem Motto „Unser Tag für Afrika“ hatte<br />

die Schülervertretung unter Leitung der beiden Lehrkräfte<br />

<strong>El</strong>ke Eckelmann und Ra<strong>in</strong>er Hariefeld organisiert. Damit<br />

sollte die Arbeit des Vere<strong>in</strong>s „Prokivu“ unterstützt werden.<br />

Dieser fördert Kle<strong>in</strong>projekte im Kongo, die e<strong>in</strong>en Umfang<br />

von 1500 Euro nicht übersteigen. Mit dem Geld wurden<br />

beispielsweise schon die Unterstützung e<strong>in</strong>er Tischlerwerkstatt<br />

für Sprach- und Hörbeh<strong>in</strong>derte und der Bau von<br />

Quellene<strong>in</strong>fassungen für die Wasserversorgung gefördert.<br />

Gegründet wurde der Vere<strong>in</strong> im Jahr 2000 von dem mittlerweile<br />

verstorbenen FLS-Lehrer Fritz Bohnsack und dessen<br />

Frau Emmeli. R. Hariefeld ist Vorstandsmitglied.<br />

Insgesamt 500 Schüler sahen die drei Theateraufführungen.<br />

Die Gruppe um den Schauspieler, Regisseur und<br />

Theaterpädagogen Michael Mkhwanazi arbeitet <strong>in</strong> Hillbrow,<br />

e<strong>in</strong>em Stadtteil von Johannisburg. Hier müssen sich<br />

viele K<strong>in</strong>der und Jugendliche auf der Straße durchschlagen,<br />

um zu überleben. Das<br />

„Hlalanathi Community<br />

Theatre Projekt“ lädt<br />

junge Menschen e<strong>in</strong>,<br />

durch das Theaterspielen<br />

e<strong>in</strong>en Ausweg aus<br />

dem Leben auf der Straße<br />

zu f<strong>in</strong>den und Selbstvertrauen<br />

aufzubauen.<br />

Hlalanathi regte die<br />

Schüler der Listschule<br />

bei ihren Auftritten<br />

zum Mitdenken an. Das<br />

Stück endete jeweils<br />

nicht mit dem Fall des<br />

Vorhangs. Die Schauspieler<br />

stellten sich anschließend<br />

den Fragen der<br />

Mädchen und Jungen.<br />

Rund 100 Schüler nahmen an den vier Workshops teil.<br />

Trommeln, Tanzen und Theater standen auf dem Programm.<br />

Bei den beiden Theaterworkshops g<strong>in</strong>g es um das<br />

Darstellen von fremdenfe<strong>in</strong>dlichen Erfahrungen, die die<br />

Schüler bereits selbst im Leben gemacht hatten. Zu e<strong>in</strong>em<br />

Trommelwirbel der unkonventionellen Art lud zwischendurch<br />

die Musik-AG unter Leitung von Holger Jung e<strong>in</strong>.<br />

Die Klasse IB der Berufsfachschule Wirtschaft unter Leitung<br />

ihres Klassenlehrers Thomas L<strong>in</strong>de hatte parallel zu<br />

den Workshops noch e<strong>in</strong>e afrikanische Modenschau sowie<br />

Ausstellungen über afrikanische Gewürze und die Fußballweltmeisterschaft<br />

2010 <strong>in</strong> Südafrika organisiert. Die Schülervertretung<br />

hatte Informationstafeln vom Vere<strong>in</strong> ProKivu<br />

aufgestellt und verkaufte selbstgebackene Waffeln für den<br />

guten Zweck. Auch die EL PUENTE Stiftung Hildesheim<br />

war mit von der Partie und hatte e<strong>in</strong>en Informationsstand<br />

mit Produkten aus Afrika (unter anderem Gewürze, Kaffee<br />

und Spielzeug) aufgebaut.<br />

Friedrich-List-Schule


… aus der Arbeit des Projektpartnerausschusses<br />

im Jahr 2008<br />

Mitglieder s<strong>in</strong>d 5 vom EL PUENTE e.V. gewählte Vere<strong>in</strong>smitglieder<br />

sowie derzeit 5 <strong>Welt</strong>läden aus Gött<strong>in</strong>gen,<br />

Hannover, Gelsenkirchen, Berl<strong>in</strong> und Wolfsburg.<br />

Sitzungen: Die Februar- und Aprilsitzungen fielen aus, da<br />

ke<strong>in</strong>e oder zu wenig Projektpartnerunterlagen vorhanden<br />

waren. Bei den z.T. weiten Anreisewegen der <strong>Welt</strong>lädenvertreter/-<strong>in</strong>nen<br />

ist e<strong>in</strong>e gefüllte Tagesordnung e<strong>in</strong> wichtiges<br />

Argument.<br />

Themen:<br />

1. Projektpartner: Zehn Projektpartner wurden besprochen<br />

und anschließend meist genehmigt. Bei<br />

zwei neuen Projektpartnern aus <strong>P<strong>apu</strong>a</strong>-<strong>Neugu<strong>in</strong>ea</strong><br />

und dem aus der VR Ch<strong>in</strong>a sowie bei SILENCE,<br />

Indien, waren die Informationen nicht ausreichend<br />

oder es gab wichtige Rückfragen. Hier wurden die<br />

Entscheidungen zurückgestellt. 2008 musste ke<strong>in</strong><br />

vorgeschlagener Projektpartner abgelehnt werden.<br />

Im E<strong>in</strong>zelnen konnte besprochen werden:<br />

CAMBODIAN CRAFT COOPERA-<br />

TION, Kambodscha; geme<strong>in</strong>nützige Vermarktungsorganisation<br />

von mehrheitlich<br />

Seidenweber<strong>in</strong>nen; neuer Projektpartner.<br />

SILENCE, Indien; Beh<strong>in</strong>derten-Selbsthilfeprojekt<br />

sowie Produzenten- und Exportorganisation.<br />

CHOL-CHOL, Chile; M<strong>apu</strong>che-<br />

Kunsthandwerk; neuer Projektpartner.<br />

TSAGAAN ALT, Mongolei; Filzprodukte aus<br />

Kooperativenproduktion; neuer Projektpartner.<br />

CIAP, Peru; überregionale Vere<strong>in</strong>igung peruanischer<br />

Kunsthandwerker/-<strong>in</strong>nen, Bezug<br />

über EZA/Österreich (Klärung von<br />

Rückfragen des PPA aus dem Vorjahr).<br />

HOAC – Highlands Organic Agriculture<br />

Cooperative, <strong>P<strong>apu</strong>a</strong>-<strong>Neugu<strong>in</strong>ea</strong>; Kaffeebohnen,<br />

Vanille; neuer Projektpartner.<br />

MHHG - Mount Hagen Handicraft<br />

Group, <strong>P<strong>apu</strong>a</strong>-<strong>Neugu<strong>in</strong>ea</strong>; Bilum-Taschen;<br />

neuer Projektpartner.<br />

Pacific Spices, <strong>P<strong>apu</strong>a</strong>-<strong>Neugu<strong>in</strong>ea</strong>; Gewürze,<br />

ätherische Öle, Kakao; neuer Projektpartner.<br />

YHA HAUKA KOPI, <strong>P<strong>apu</strong>a</strong>-<strong>Neugu<strong>in</strong>ea</strong>,<br />

Kaffee; neuer Projektpartner.<br />

DANYUN, Volksrepublik Ch<strong>in</strong>a; Bezug<br />

von Tee; neuer Projektpartner.<br />

Die Mongolei, die Volksrepublik Ch<strong>in</strong>a und <strong>P<strong>apu</strong>a</strong>-<strong>Neugu<strong>in</strong>ea</strong><br />

(PNG) s<strong>in</strong>d Länder, zu denen<br />

2008 erstmals Kontakte aufgenommen wurden.<br />

Während die Mongolei und PNG zweifelsfrei zu<br />

den Entwicklungsländern zu zählen s<strong>in</strong>d, ist dies<br />

im Falle Ch<strong>in</strong>as sicher anders zu sehen. Da aber<br />

unser Projektpartner die EL PUENTE-Kriterien<br />

für den Fairen Handel erfüllt, spricht se<strong>in</strong>e<br />

Lage <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a nicht gegen ihn als unseren Projektpartner.<br />

Die Entscheidung musste vertagt<br />

werden, weil die uns vorliegenden Unterlagen die<br />

Besitzverhältnisse nicht ausreichend erklärten.<br />

2. <strong>Reise</strong>berichte:<br />

<strong>P<strong>apu</strong>a</strong>-<strong>Neugu<strong>in</strong>ea</strong>/ <strong>Welt</strong>gebetstag 2009: Mart<strong>in</strong><br />

Moritz berichtet von se<strong>in</strong>er <strong>Reise</strong> auf die<br />

entgegengesetzte Seite der <strong>Welt</strong>. Für 2009 haben<br />

christliche Frauengruppen aus PNG den<br />

jährlichen <strong>Welt</strong>gebetstag vorbereitet. Für EL<br />

PUENTE s<strong>in</strong>d es die ersten Kontakte mit diesem<br />

Land. Mart<strong>in</strong> Moritz hat mehrere Produzenten<br />

und Produzentengruppen gefunden, die<br />

den EL PUENTE-Kriterien entsprechen und<br />

deren hochwertige Produkte zum <strong>Welt</strong>gebetstag<br />

Anfang März 2009 – und hoffentlich darüber<br />

h<strong>in</strong>aus – <strong>in</strong> Deutschland verkauft werden.<br />

3. Gäste<br />

Unsere Sitzungen s<strong>in</strong>d öffentlich und die Term<strong>in</strong>e<br />

des kommenden bzw. laufenden Jahres stehen<br />

im Internet. Gäste – e<strong>in</strong>malig oder regelmäßig -,<br />

<strong>in</strong>s<strong>besondere</strong> aus <strong>Welt</strong>läden, s<strong>in</strong>d immer willkommen.<br />

Es lohnt sich! Die nächste Sitzung f<strong>in</strong>det am<br />

03.02. 2009 um 18:30 Uhr statt.<br />

Georg Poddig<br />

PPA-Vorsitzender<br />

Warum wird der PPA nicht von mehr <strong>Welt</strong>läden genutzt<br />

Der Projektpartnerausschuss wird paritätisch von <strong>Welt</strong>läden<br />

und dem EL PUENTE e.V. Zur unabhängigen Beurteilung<br />

von Projektpartnern besetzt.<br />

Leider s<strong>in</strong>d weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ige Plätze für die <strong>Welt</strong>läden nicht<br />

besetzt.<br />

Vielleicht möchten ja e<strong>in</strong>ige <strong>Welt</strong>läden gerne teilnehmen,<br />

lassen sich aber von Fahrtkosten/Übernachtungskosten abschrecken?<br />

Wir wollen von daher ab 2009 die Fahrtkosten überneh-<br />

men und werden uns bei Bedarf um Übernachtungsmöglichkeiten<br />

kümmern.<br />

Interessenten für den PPA melden sich bitte bei Stefan Bokkemühl:<br />

<strong>in</strong>fo@el-puente.de<br />

Projektpartnerausschuss


Jahresabschluss<br />

Jahresabschluss bei EL PUENTE<br />

Die Umsatzentwicklung im zurückliegenden Geschäftsjahr<br />

fiel mit 5% im Vergleich zu den Vorjahren etwas moderater<br />

aus.<br />

Die stärksten Zuwächse hatten wir im zurückliegenden<br />

Geschäftsjahr beim Kaffee. Dies zeigt uns und bestärkt uns<br />

dar<strong>in</strong>, wie wichtig unser exklusives Lebensmittelsortiment<br />

für die <strong>Welt</strong>läden als Fachgeschäfte des Fairen Handels<br />

ist.<br />

Auch Kunsthandwerk<br />

konnte wieder, wenngleich<br />

nur mit ger<strong>in</strong>gen<br />

Zuwächsen, an steigenden<br />

Umsätzen teilhaben.<br />

Nach der stürmischen<br />

Sortimentsausweitung der<br />

Vorjahre waren wir im zurückliegenden<br />

Jahr mehr<br />

an e<strong>in</strong>er Konsolidierung<br />

<strong>in</strong>teressiert, die Bestände<br />

an Kunsthandwerk konnten<br />

wir deutlich zurückfahren.<br />

Wir streben e<strong>in</strong>en beherzten Sortimentswechsel an, um<br />

die Umsätze auch im Bereich Kunsthandwerk wieder stärker<br />

steigern zu können. Auch ist hierfür e<strong>in</strong> ausreichendes<br />

Angebot erforderlich, um die entsprechende Lieferfähigkeit<br />

zu gewährleisten. Konkret wollen wir e<strong>in</strong>e offensive<br />

Sortimentsentwicklung sowohl beim mittlerweile jährlich<br />

ersche<strong>in</strong>enden Hauptkatalog im Frühjahr als auch beim<br />

stetig ausgebauten Saisonkatalog im Herbst.<br />

Insgesamt haben wir e<strong>in</strong>e<br />

Erhöhung des Lagerbestands<br />

gegenüber dem Vorjahr,<br />

jedoch ausschließlich im<br />

Lebensmittelbereich. Hier<br />

handelt es sich hauptsächlich<br />

um den Rohkaffeebestand,<br />

der im letzten Jahr durch<br />

Lieferengpässe zu niedrig<br />

war. Generell müssen wir<br />

den Kaffeebestand auch zukünftig<br />

mit e<strong>in</strong>em größeren<br />

Sicherheitspuffer versehen,<br />

um lieferfähig zu bleiben.<br />

Im zurückliegenden Jahr war<br />

schon deutlich zu spüren, dass<br />

die zunehmende Sensibilität<br />

der Konsumenten für<br />

Gerechtigkeit im <strong>Welt</strong>handel<br />

e<strong>in</strong>en Aktionismus mit<br />

e<strong>in</strong>er ganzen Reihe neuer<br />

Angebote vor allem im<br />

Lebensmittele<strong>in</strong>zelhandel hervorruft.<br />

Dabei zeichnet sich als ungünstig für den Fachhandel der<br />

<strong>Welt</strong>läden ab, dass wichtige <strong>Welt</strong>ladenprodukte mittlerwei-<br />

0<br />

le unverändert oder günstiger im Lebensmittele<strong>in</strong>zelhandel<br />

erhältlich s<strong>in</strong>d.<br />

Unsere neue fairfashion-L<strong>in</strong>ie ist <strong>in</strong>s zweite Jahr gegangen<br />

und hat viel Aufmerksamkeit <strong>in</strong> der Öffentlichkeit gebracht.<br />

Unsere Umsätze liegen jedoch noch immer h<strong>in</strong>ter<br />

den Erwartungen zurück. Wegen der guten Resonanz wollen<br />

wir trotzdem e<strong>in</strong> drittes Jahr wagen.<br />

Das Gebäude<br />

Bischofskamp 24A haben<br />

wir zum 1. Februar<br />

diesen Jahres verkauft.<br />

Die Vermietbarkeit war<br />

<strong>in</strong> den letzten Jahren<br />

aufgrund der sich verschlechternden<br />

Lage im<br />

Stadtteil immer schwieriger<br />

geworden. Vor dem<br />

drohenden Leerstand<br />

konnten wir e<strong>in</strong>e<br />

Bäckerei zur Übernahme<br />

gew<strong>in</strong>nen.<br />

Die diesjährige Aktion<br />

zum <strong>Welt</strong>gebetstag war erwartungsgemäß mit weniger<br />

Umsatz verbunden. Das Schwerpunktland Guyana war bislang<br />

recht unbekannt und konnte so e<strong>in</strong>em größeren Teil<br />

der Bevölkerung zugänglich gemacht werden. Mit umsatzträchtigen<br />

Produkten kann das Land nicht aufwarten, aber<br />

es war uns möglich, unser Reissortiment um e<strong>in</strong>e leckere<br />

Sorte aus Guyana zu erweitern.<br />

Mit weiteren<br />

Schenkungen von<br />

Gesellschaftsanteilen ist<br />

die EL PUENTE Stiftung<br />

als Gesellschafter<strong>in</strong> nochmals<br />

gewachsen. Die<br />

EL PUENTE Stiftung<br />

fördert entwicklungspolitische<br />

Bildungs- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit und<br />

ist als geme<strong>in</strong>nützig anerkannt.<br />

Für die Schenkung<br />

von Gesellschaftsanteilen<br />

kann die Stiftung<br />

Spendenquittungen ausstellen.<br />

Die Reform unserer<br />

Konditionen im vorletzten<br />

Geschäftsjahr anlässlich<br />

der Erhöhung der<br />

Mehrwertsteuer ist von<br />

unseren Kunden überwiegend<br />

positiv aufgenommen<br />

worden. Die höheren Rabatte und die Vere<strong>in</strong>fachung<br />

der Konditionen kommen großen wie kle<strong>in</strong>en Kunden<br />

entgegen, und wir können weit besser auf die Bedürfnisse<br />

e<strong>in</strong>zelner Kunden e<strong>in</strong>gehen.


Die im Frühjahr durchgeführte<br />

Kundenumfrage<br />

hat uns dar<strong>in</strong> bestätigt<br />

und hilft uns, weiter<br />

an Verbesserungen im<br />

Service zu arbeiten. E<strong>in</strong><br />

erfreuliches Ergebnis der<br />

Umfrage ist, dass wir<br />

unseren Umsatzanteil<br />

<strong>in</strong> den <strong>Welt</strong>läden auf<br />

mittlerweile etwa 20%<br />

erhöhen konnten. Dies<br />

bestärkt <strong>in</strong> unserer konsequenten<br />

Ausrichtung<br />

auf Dienstleistung für<br />

<strong>Welt</strong>läden. Als e<strong>in</strong>zige Fairhandelsorganisation, die etwa<br />

90% ihres eigenen Umsatzes mit <strong>Welt</strong>läden im In- und<br />

Ausland macht, hoffen wir jedoch, unseren Anteil am<br />

Friedenskaffee<br />

In e<strong>in</strong>er Kooperation mit dem Fair-Handels-Unternehmen<br />

EL PUENTE hat das forumZFD e<strong>in</strong>e eigene Kaffeetüte auf<br />

den Fair-Handelsmarkt gebracht. „Frieden braucht Visionen<br />

– Zusammen br<strong>in</strong>gen, was zusammen gehört!“ ist auf der mit<br />

e<strong>in</strong>em Hochland-Arábica Bio-Kaffee befüllten Verpackung zu<br />

lesen.<br />

Immer wieder ist festzustellen, dass es zwischen Gruppen der<br />

Friedensbewegung und den E<strong>in</strong>e-<strong>Welt</strong>-Initiativen teilweise<br />

wenig Berührungspunkte gibt. Dabei gehören die beiden<br />

Themen „Frieden und Gerechtigkeit“ nach Überzeugung<br />

des forumZFD wie auch des Fairhandelsunternehmens EL<br />

PUENTE unmittelbar zusammen. Am Beispiel des Kolumbien-<br />

Der Rattenfänger-Kaffee<br />

2009 feiert Hameln „725 Jahre Rattenfänger“ und rückt dazu<br />

die Mystik und die Magie der Sage wieder <strong>in</strong> den Vordergrund.<br />

Auch Kaffee hatte bei se<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>führung im 17. Jahrhundert<br />

<strong>in</strong> Europa e<strong>in</strong>en mysteriösen Ruf: Se<strong>in</strong>e anregende Wirkung<br />

wurde für e<strong>in</strong>e seltsame Kraft oder gar für Zauberei gehalten.<br />

Bis heute ist Kaffee für viele der „magische“ Muntermacher<br />

am Morgen.<br />

Der Rattenfänger-Kaffee ist e<strong>in</strong> milder und außergewöhnlich<br />

aromatischer Hochland-Arábica aus ökologischem Anbau.<br />

Strenge Qualitätskontrollen garantieren e<strong>in</strong>e exzellente<br />

Qualität. Rattenfänger-Kaffee wird mit e<strong>in</strong>em schonenden<br />

Langzeitröstverfahren veredelt und ist sehr ergiebig.<br />

Die exklusive Rattenfänger-Kaffee für Hameln verleiht der<br />

HelferInnen für den Bremer<br />

Kirchentag gesucht<br />

Vom 20. bis 24. Mai 2009 f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> Bremen der 32.<br />

Deutsche Evangelische Kirchentag unter dem Motto aus<br />

dem 1. Buch Mose (3,9) „Mensch, wo bist du?“ statt. Wie<br />

schon auf den vergangenen Kirchentagen werden sich die<br />

Fairhandelsimportorganisationen, das Forum Fairer Handel<br />

und der <strong>Welt</strong>laden Dachverband vom 21. bis zum 23. Mai<br />

auf dem Markt der Möglichkeiten mit e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen<br />

E<strong>in</strong>e-<strong>Welt</strong>-Café und E<strong>in</strong>e-<strong>Welt</strong>-Laden sowie mit eigenen<br />

Informationsständen präsentieren. Somit werden die EL<br />

PUENTE Stiftung und der EL PUENTE e.V. auch wieder<br />

im Bereich dieses Geme<strong>in</strong>schaftsstandes mit e<strong>in</strong>em Stand<br />

vertreten se<strong>in</strong>.<br />

Umsatz im <strong>Welt</strong>laden<br />

noch weiter erhöhen zu<br />

können.<br />

Wir danken allen<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und<br />

Mitarbeitern, den ehrenamtlich<br />

Engagierten<br />

<strong>in</strong> den Gremien,<br />

wir danken allen<br />

Gesellschafter<strong>in</strong>nen und<br />

Gesellschaftern sowie<br />

unseren Darlehnsgebern<br />

und Darlehnsgeber<strong>in</strong>nen<br />

für ihre treue und engagierte<br />

Mitwirkung am Partnerschaftlichen <strong>Welt</strong>handel im<br />

zurückliegenden Geschäftsjahr.<br />

Geschäftsführung EL PUENTE GmbH<br />

Kaffees, der sich <strong>in</strong> der exklusiven Kaffeetüte bef<strong>in</strong>det,<br />

lässt sich das <strong>in</strong> hervorragender Weise zeigen. Denn<br />

der Faire Handel sichert den kolumbianischen<br />

Kle<strong>in</strong>bauern e<strong>in</strong>e ökonomische Basis, die nicht<br />

nur ihre Lebensverhältnisse verbessert, sondern<br />

sie auch <strong>in</strong> die Lage versetzt, sich dem Druck von<br />

Guerillas und Paramilitärs zum Anbau von Drogen<br />

zu widersetzen. Die Produzenten s<strong>in</strong>d damit<br />

unabhängig und nicht mehr <strong>in</strong>strumentalisierbar.<br />

E<strong>in</strong>e wichtige Voraussetzung, um den<br />

notwendigen Friedensprozess <strong>in</strong> Kolumbien<br />

mitgestalten zu können.<br />

forumZFD<br />

Moral der Rattenfängersage noch e<strong>in</strong>mal <strong>besondere</strong>n<br />

Nachdruck. Denn e<strong>in</strong>es wissen die Hamelner ganz<br />

genau: Gute Arbeit verdient guten Lohn. Die<br />

bolivianischen Bauern erhalten für die Rattenfänger-<br />

Kaffeebohnen e<strong>in</strong>en garantierten M<strong>in</strong>destpreis sowie<br />

Zuschläge für ökologischen Anbau und soziale<br />

Geme<strong>in</strong>schaftsprojekte.<br />

Diese Zusammenarbeit ist langfristig angelegt,<br />

daher ist der Rattenfänger-Kaffee auch über das<br />

Jubiläumsjahr h<strong>in</strong>aus <strong>in</strong> Hameln erhältlich.<br />

Vertrieb: Q‘ANTATI <strong>Welt</strong>laden<br />

<strong>in</strong>fo@weltladen-hameln.de<br />

Kooperationspartner:<br />

Hameln Market<strong>in</strong>g- und Tourismus GmbH<br />

Für diese drei Tage werden HelferInnen gesucht, die das Café<br />

und den <strong>Welt</strong>laden betreuen bzw. am EL PUENTE Stand<br />

<strong>in</strong>formieren. Bei täglich 3 Schichten werden erfahrungsgemäß<br />

30 -- 40 Personen benötigt. Wir wollen es wieder so handhaben,<br />

dass die Ehrenamtlichen die Mitwirkendenausweise erhalten<br />

und somit für e<strong>in</strong>en, zwei oder sogar alle drei Tage kostenlos<br />

am Kirchentag teilnehmen können, je nachdem, an welchen<br />

Tagen sie e<strong>in</strong>e Schicht von ca. 3 1/2 Stunden übernehmen.<br />

Wer mithelfen möchte, wende sich bitte direkt an Richard<br />

Bruns:<br />

Tel.: 05121/264032 Fax: 283941<br />

oder E-Mail: rh_bruns@gmx.de<br />

Verschiedenes


E<strong>in</strong>ladung zum Sem<strong>in</strong>ar<br />

E<strong>in</strong>ladung zum Sem<strong>in</strong>ar<br />

„Zukunft der <strong>Welt</strong>läden – <strong>Welt</strong>läden der Zukunft“<br />

<strong>Welt</strong>läden zwischen Supermarkt und Discounter<br />

EL PUENTE und der <strong>Welt</strong>laden-Dachverband e.V. laden alle <strong>in</strong>teressierten <strong>Welt</strong>läden am 24. Januar 2009 nach Nordstemmen<br />

e<strong>in</strong>, um mit uns <strong>in</strong>s Gespräch zu kommen. In e<strong>in</strong>zelnen Modulen werden verschiedene Möglichkeiten für zukünftige<br />

<strong>Welt</strong>läden aufgezeigt. Die Referenten mit unterschiedlichem H<strong>in</strong>tergrund berichten über ihren Beitrag zur Entwicklung der<br />

<strong>Welt</strong>läden und suchen den Dialog mit den Aktiven <strong>in</strong> den Läden. Das Gespräch soll e<strong>in</strong>er Optimierung des bestehenden<br />

Angebots dienen sowie zu Diskussionen anregen. Für das Ende des Tages wünschen wir uns konkrete Handlungsaufträge,<br />

die wir für e<strong>in</strong>e zukunftsträchtige Zusammenarbeit umsetzen können.<br />

Samstag, 24. Januar 2009<br />

11:00h bis 16:30h<br />

EL PUENTE, Lise-Meitner-Str. 9, 31171 Nordstemmen<br />

Wir bitten um e<strong>in</strong>e verb<strong>in</strong>dliche Anmeldung bis zum 10. Januar 2009<br />

bei EL PUENTE unter: 05069 3489 35 oder <strong>in</strong>fo@el-puente.de.<br />

Tagesordnung<br />

11:00h 1. Modul<br />

Juliane Palm, Referent<strong>in</strong> für Öffentlichkeitsarbeit EL PUENTE<br />

EL PUENTE, Partner der <strong>Welt</strong>läden<br />

Die partizipative Sortimentsgestaltung EL PUENTEs trägt Früchte, der EL PUENTE - Anteil <strong>in</strong> den<br />

<strong>Welt</strong>läden konnte weiter ausgebaut werden. Seit über 35 Jahren stehen <strong>Welt</strong>läden im Fokus unserer<br />

Organisation: Wo stehen wir heute und wo wollen wir h<strong>in</strong>?<br />

11:30h 2. Modul<br />

Christoph Seitz,<br />

Geschäftsstelle <strong>Welt</strong>laden-Dachverband<br />

Leben im Zeichen des W<br />

Der <strong>Welt</strong>laden-Dachverband als Selbstorganisation der<br />

<strong>Welt</strong>läden <strong>in</strong> Deutschland. E<strong>in</strong> Vortrag darüber, wie 500<br />

Mitglieder sich und ihren Verband <strong>in</strong> Zukunft gestalten:<br />

Geme<strong>in</strong>sam zukunftsfähig bleiben mit S<strong>in</strong>n und Gestalt(ung).<br />

12:00h Moderierte offene Gesprächsrunde für Nachfragen und Informationen zu den Modulen 1 und 2.<br />

12:30h Mittagessen<br />

13:30h 3. Modul<br />

Michael Röhm, Bildungsreferent b.d. Initiative E<strong>in</strong>e <strong>Welt</strong> e.V. Würzburg seit 1993.<br />

E<strong>in</strong> <strong>Welt</strong>laden ohne Vernetzung ist e<strong>in</strong> <strong>Welt</strong>laden ohne Zukunft!<br />

<strong>Welt</strong>läden als Fachgeschäfte und Lernorte brauchen die Vernetzung im lokalen, regionalen, nationalen<br />

und <strong>in</strong>ternationalen Bereich, denn nur <strong>in</strong> Netzwerken ist e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche und bemerkenswerte<br />

Arbeit <strong>in</strong> die Gesellschaften h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> möglich. Informationen aus der Praxis des <strong>Welt</strong>ladens Würzburg.<br />

14:00h 4. Modul<br />

Mart<strong>in</strong> Klupsch, Fair-Handelszentrum Rhe<strong>in</strong>land, Gruppenberater<br />

Die Bedeutung der <strong>Welt</strong>läden als Absatzkanal für fair gehandelte Produkte nimmt ab, Discounter und<br />

Mult<strong>in</strong>ationale Konzerne profilieren sich über das Angebot fair gehandelter Produkte, gesiegelt wird,<br />

was Absatzchancen verspricht, bis h<strong>in</strong> zu Apfelsaft aus Südafrika. <strong>Welt</strong>läden müssen <strong>in</strong> dieser Situation<br />

ihre Rolle(n) neu def<strong>in</strong>ieren, um bestehen zu können, aber auch um ihre „Dase<strong>in</strong>sberechtigung“ zu<br />

begründen. Im bunten Spektrum der „Szene“ f<strong>in</strong>den sich vielfältige Ansätze, wie die <strong>Welt</strong>läden der<br />

Zukunft aussehen können. Dabei ist e<strong>in</strong>es klar: Die Zukunft wird bunt!<br />

14:30h Moderierte offene Gesprächsrunde für Nachfragen und Informationen zu den Modulen 3 und 4.<br />

15:00h Kaffeepause<br />

15:30h Moderiertes Plenum<br />

Dialog mit den <strong>Welt</strong>läden: „Was können wir tun?“<br />

Geme<strong>in</strong>sames Erarbeiten konkreter Handlungsaufträge für e<strong>in</strong>e bessere zukünftige Zusammenarbeit.<br />

16:30h Ende der Veranstaltung<br />

Moderation: Birgit Schößwender<br />

Wir freuen uns auf Eure Anmeldung!<br />

Ihr würdet sehr gerne teilnehmen, der Weg zu uns ist Euch jedoch zu weit? Lasst uns bitte bald wissen, wenn Ihr<br />

an e<strong>in</strong>er Wiederholung dieser Veranstaltung im Süden <strong>in</strong>teressiert seid!

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