Papua-Neuguinea: Reise in eine besondere Welt P apu ... - El Puente
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<strong>Reise</strong>bericht Chile<br />
derike waren so freundlich und begleiteten mich die komplette<br />
<strong>Reise</strong> mit e<strong>in</strong>em Mietwagen durch e<strong>in</strong>en Großteil des<br />
Landes.<br />
Rodrigo und ich fuhren am Montag zu den ersten beiden<br />
Lebensmittelproduzenten nördlich von Santiago. Als wir<br />
bei Enzo, dem Olivenbauern, ankamen, war ich e<strong>in</strong>fach<br />
verzaubert. Fernab der Stadt steht se<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Landhaus<br />
<strong>in</strong>mitten der drei Hektar großen Plantage. Enzo ist Biobauer<br />
aus Überzeugung und es war toll, ihm zuzuhören, wie<br />
er vor 14 Jahren das Land kaufte und se<strong>in</strong>en Wunsch der<br />
organischen Landwirtschaft <strong>in</strong> die Tat umsetzte. Ich habe<br />
mir sagen lassen, dass der Biogedanke <strong>in</strong> Chile bisher nur<br />
wenig voran geschritten ist. Zertifizierte Waren erzielen auf<br />
dem nationalen Markt kaum e<strong>in</strong>en besseren Preis als konventionelle.<br />
Daher ist es umso erfreulicher zu hören, dass<br />
e<strong>in</strong> Bauer aus Überzeugung Bioprodukte anbaut. Weiter<br />
g<strong>in</strong>g es zu QUELA, e<strong>in</strong>e Produzentengruppe, die Obst und<br />
Gemüse von regionalen Bauern kauft und von Frauenhand<br />
zu Marmeladen und Konserven verarbeitet. Leider ist die<br />
Herkunft mancher Rohstoffe etwas unübersichtlich, sodass<br />
nicht jedes Produkt für uns <strong>in</strong> Frage kommt.<br />
Die nächsten beiden Tage begleitete ich Angela <strong>in</strong> Santiago<br />
zu unterschiedlichen Kunsthandwerksproduzenten und<br />
konnte ihr bei Verhandlungen und Gesprächen über die<br />
Schulter schauen.<br />
Danach verschlug es uns <strong>in</strong> Richtung Süden, wo wir e<strong>in</strong>en<br />
Konservenproduzenten, <strong>in</strong>klusive Papayaplantage, direkt<br />
am Pazifik anschauen durften. Wieder e<strong>in</strong>mal wurden wir<br />
äußerst warmherzig, offen und <strong>in</strong>teressiert empfangen. Die<br />
Leitung von FRUTOS DE LIPIMAVIDA liegt <strong>in</strong> Frauenhand<br />
und es war toll zu erfahren, wie strukturiert und<br />
effizient u.a. durch COMPARTEs technische<br />
Assistenz direkt mit den Produzenten zusammengearbeitet<br />
wird und Produktionsprozesse<br />
stetig verbessert werden. Nach kurzem Aufenthalt<br />
führte uns der Weg weiter <strong>in</strong> vier andere<br />
Städte bis wir an unserem Ausgangspunkt Santiago<br />
zurückkehrten. Von dort aus begann die<br />
<strong>Reise</strong> <strong>in</strong> den Norden. Es blieben uns noch drei<br />
Tage und nur zwei Produzentenbesuche, jedoch<br />
etliche Stunden Autofahrt und Hunderte von<br />
Kilometern Landstraße. Alle<strong>in</strong> die landschaftliche<br />
Varietät war Belohnung genug. Vor uns lag<br />
der Besuch von Walnuss- und e<strong>in</strong>em Olivenölbauern.<br />
Die Walnussbauern von Monte Patria<br />
setzen sich aus e<strong>in</strong>zelnen Familien des Ortes zusammen.<br />
Interessiert, aber auch etwas skeptisch,<br />
wurde ich empfangen. Dieser Zusammenschluss<br />
ist noch sehr jung und <strong>in</strong> diesem Jahr konnte er<br />
über COMPARTE ihren ersten Export durchführen.<br />
Jeder Bauer erzählte mir se<strong>in</strong>e Geschichte, wie er<br />
vor den Walnüssen mit zum Beispiel dem Piscotraubenanbau<br />
(spezielle Traubensorte zur Herstellung des Nationalgetränks<br />
Pisco) oder durch Schafskäseherstellung se<strong>in</strong> Geld<br />
verdiente. Laut COMPARTE steckt <strong>in</strong> diesem Projekt das<br />
meiste Potential, da die Bauern die Ratschläge der technischen<br />
Assistenz sehr offen und wissbegierig umsetzen<br />
und mit voller Energie versuchen, dieses Projekt zum Erfolg<br />
werden zu lassen. Ausserdem s<strong>in</strong>d mit den momentan<br />
genutzten 13 Hektar Land nicht annähernd alle Reserven<br />
ausgeschöpft. Weitere Familien des Dorfes sollen ebenfalls<br />
<strong>in</strong> das Walnussprojekt <strong>in</strong>tegriert werden.<br />
Me<strong>in</strong>e letzte Anlaufstation war die Stadt Huasco, sehr hoch<br />
im Norden. Dazu mussten wir die Atacama-Wüste durchqueren.<br />
In Huasco erwartete uns e<strong>in</strong> ganzes Olivenbaumtal.<br />
Hier wurde mir detailliert die Herstellung von Olivenöl<br />
erklärt - <strong>in</strong>klusive Verkostung versteht sich. Die Besichtigung<br />
der Plantage mit den zum Teil über 100 Jahre alten<br />
Bäumen stellte sich als Highlight des Tages heraus. Leider<br />
wird die Zusammenarbeit mit diesen Bauern derzeit aus<br />
re<strong>in</strong> logistischen Gründen noch auf die Probe gestellt.<br />
Voll mit neuen und <strong>in</strong>teressanten Erfahrungen wieder<br />
zurück <strong>in</strong> Deutschland, fängt für mich die Arbeit an den<br />
Produkten erst richtig an. Die Früchte dieser <strong>Reise</strong> präsentieren<br />
wir vielleicht schon früher, spätestens jedoch zum<br />
<strong>Welt</strong>gebetstag 2010.<br />
Anja Brachmüller<br />
EL PUENTE E<strong>in</strong>kauf