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Sorbische Uraufführung „Wie im Himmel“ mit hervorragendem ...

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Theaterplus April 2013<br />

Deutsche Übersetzung der sorbischen Texte auf Seite 3<br />

<strong>Sorbische</strong> <strong>Uraufführung</strong> <strong>„Wie</strong> <strong>im</strong> H<strong>im</strong>mel“ <strong>mit</strong> <strong>hervorragendem</strong><br />

Anklang<br />

Ein anspruchsvoller Höhepunkt <strong>mit</strong> berührenden Augenblicken<br />

Die sorbische <strong>Uraufführung</strong> von Kay Pollaks Stück <strong>„Wie</strong> <strong>im</strong> H<strong>im</strong>mel“ in der Übersetzung von Mirana Zuschke<br />

war Anfang März <strong>im</strong> ausverkauften Saal des großen Hauses des Deutsch-<strong>Sorbische</strong>n Volkstheaters Bautzen<br />

überaus erfolgreich. Die Zuschauer belohnten die Leistung der Mitwirkenden <strong>mit</strong> lang anhaltendem Applaus<br />

und waren wie auch die Vertreter der Medien nach der Vorstellung annähernd ausnahmslos begeistert.<br />

So schrieben Serbske Nowiny, dass „alle etwas Wunderbares erlebten“ und lobten die „höchsten Leistungen der<br />

Akteure“ in einer „anspruchsvollen sorbischsprachigen Inszenierung“ sowie die „Ensembleleistung, die dem<br />

Publikum stellenweise sehr unter die Haut gegangen ist“.<br />

Das Abendblatt hob insbesondere das „überzeugende und frische“ Spiel von Marian Bulang und Lisa Jakscht,<br />

die ab der kommenden Spielzeit ein festes Engagement erhält, hervor und fasste das „herzlich und<br />

anerkennend“ angenommene Stück als „sehenswerte Vorstellung“ zusammen.<br />

Ebenfalls positiv fiel das eine Empfehlung beinhaltende Fazit des <strong>Sorbische</strong>n Rundfunks aus, für den vor allem<br />

„das Solo von Anna-Maria Brankatschk ein berührender Augenblick“ war, den das Publikum <strong>mit</strong><br />

Szenenapplaus bedachte. Die in der Sendung zu Wort kommenden Zuschauer bekräftigten dies, in dem sie die<br />

Szene „Gänsehaut auslösend“ und „zu Tränen rührend“ nannten. Außerdem lobten sie die „großartige,<br />

einfühlsame, tiefe und zum Nachdenken anregende“ Inszenierung, an welche sie „große Erwartungen hatten,<br />

die über alle Maßen erfüllt worden sind“ und die „das beste sorbische Theater war, das ich bisher gesehen<br />

habe“. Ähnlich äußerten sich die Befragten der <strong>Sorbische</strong>n Zeitung. Sie bewerteten die Inszenierung als „einen<br />

der Höhepunkte des Schauspiels in sorbischer Sprache“, „sehr gehaltvolles Stück“ und „eine großartige, für<br />

mich überwältigende Vorstellung“. Sylvia Wenk, die Vorsitzende des <strong>im</strong> Stück <strong>mit</strong>wirkenden Chores Lipa,<br />

nannte die Zusammenarbeit der Schauspieler und Sänger „eine interessante, neue Erfahrung und Bereicherung“<br />

und bedankte sich dafür, dass sich „die Künstler auf Augenhöhe begegneten“.<br />

<strong>„Wie</strong> <strong>im</strong> H<strong>im</strong>mel“ zeigen wir demnächst in besonderem Rahmen: am 6. April könne Sie das Stück als<br />

Theaterschnäppchen erleben – jede Karte erhalten Sie für nur 6 Euro – und am 21. April bieten wir eine<br />

spezielle Familienvorstellung einschließlich kostenloser Kinderbetreuung an. Während sich die Eltern die<br />

Hauptbühnenproduktion ansehen, erwartet den Nachwuchs der Besuch der Inszenierung „Die ungehorsame<br />

Prinzessin und die sieben Räuber“ des Kindertheaters am DSVTh.<br />

Weitere Termine: am 6. und am 21. April zum letzen Male auf der Hauptbühne des Bautzener Theaters<br />

Regie: Gerald Gluth-Goldmann<br />

Übersetzung: Mirana Zuschke<br />

Ausstattung: Katharina Lorenz a. G.<br />

Es spielen und singen Marian Bulang, Jan Mickan, Mirko Brankatschk, Thomas Ziesch, István Kobjela,<br />

Torsten Schlosser, Lisa Jakscht a. G., Andrea Rehde a. G., Anna-Maria Brankatschk, Petra-Maria Wenzel,<br />

Christian Barth a. G., Janina Brankatschk, Marko Paschke, Christa Berger a. G. sowie die Mitglieder des<br />

Chores Lipa<br />

Eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn bieten wie eine Stückeinführung an.<br />

Zu jeder Vorstellung bieten wir eine S<strong>im</strong>ultanübersetzung ins Deutsche an.<br />

„Die ungehorsame Prinzessin und die sieben Räuber“ entlockt Beifall<br />

Premiere des Kindertheaters<br />

Die jüngsten sorbischen Schauspieler begeisterten auf der Premiere des Märchenstückes „Die ungehorsame<br />

Prinzessin und die sieben Räuber“ die Zuschauer <strong>im</strong> ausverkauften gossen Saal des Bautzener Burgtheaters.<br />

Die neue Inszenierung hatte das Kindertheater am DSVTh unter der Leitung von Petra-Maria Wenzel-Bulang in<br />

Laufe zweier Jahre eingeübt. Insgesamt haben 20 Mädchen und Jungen der sorbischen Grundschule Bautzen,


der <strong>Sorbische</strong>n Grundschule „Jurij Chěžka“ Crostwitz, der <strong>Sorbische</strong>n Mittelschule „Dr. Maria Grollmuß“<br />

Radibor und des <strong>Sorbische</strong>n Gymnasiums Bautzen das Stück aus der Feder Josef Ladys in der durch Božena<br />

Braumann übersetzten Bühnenfassung von Maria Hrbáčova verwirklicht.<br />

Den guten Anklang der Besucher bestätigten Serbske Nowiny den „lang anhaltenden Applaus“ hervorhebend<br />

und stellten überdies anerkennend fest, „dass sich die Jungen und Mädchen frei von Furcht auf der Bühne<br />

bewegten, tanzten und sangen“. Außerdem lobte das Abendblatt die effektive wie praktische Bühnenausstattung<br />

Ingolf Trautmanns.<br />

Wir möchten Sie in diesem Zusammenhang auch auf unsere besondere Familienvorstellung am 21. April<br />

hinweisen, auf welcher sich die jungen Darsteller wieder auf viele Zuschauer freuen.<br />

Regie: Petra-Maria Wenzel-Bulang<br />

Übersetzung: Božena Braumann<br />

Ausstattung: Ingolf Trautmann a. G.<br />

Dramaturgie: John Petrik<br />

Pädagogische Aufsicht: Beate Nasticki, Heide-S<strong>im</strong>one Barth<br />

Es spielen Schüler der sorbischen Grundschule Bautzen, der sorbischen Grundschule „Jurij Chěžka“ Crostwitz,<br />

der <strong>Sorbische</strong>n Mittelschule „Dr. Maria Grollmuß“ Radibor und des <strong>Sorbische</strong>n Gymnasiums Bautzen<br />

Śpa licha – Z<strong>im</strong>mer frei<br />

Niedersorbische Premiere am 26. April in Drachhausen<br />

Die erste niedersorbische Inszenierung dieser Spielzeit, die Komödie „Śpa licha – Z<strong>im</strong>mer frei“ von Markus<br />

Köbeli, an den sich das sorbische Publikum vielleicht noch ob „Holzers Peepshow“ erinnert, hat am 26. April in<br />

Drachhausen in der Übersetzung von Ingrid Hustedt Premiere. Matthias Nagatis, der bisher als Schauspieler,<br />

Regisseur, Autor, Dozent und Ausstatter unter anderem in Dresden, Leipzig, Rostock und Berlin gewirkt hat,<br />

übern<strong>im</strong>mt <strong>mit</strong> diesem Stück zum zweiten Male, jedoch erstmalig niedersorbisch, die künstlerische Leitung<br />

einer Produktion des DSVTh.<br />

Die junge Jolanda ist ein finster auf die Welt blickendes Grufti-Mädchen, welches am liebsten in ihrem Z<strong>im</strong>mer<br />

bleibt und sich <strong>mit</strong> Telefonsex etwas hinzuverdient. Sie sucht wegen Geldmangels einen Mitbewohner. Auf ihre<br />

Anzeige hin meldet sich jedoch nur der alte Müller – Rentner und <strong>mit</strong> einer gehörigen Portion Sarkasmus auf<br />

seine Lage als ins Altershe<strong>im</strong> Abgeschobener hinweisender begeisterter Kleingärtner.<br />

Chaos und Konfusion scheinen unausweichlich zu sein – oder doch nicht? Das Stück behandelt auf amüsante<br />

Art den Generationenkonflikt, das Missverständnis zwischen zwei gesellschaftlichen Extremen und die<br />

Annäherung schlussendlich womöglich doch gar nicht so unterschiedlicher Lebensentwürfe.<br />

Von Markus Köbeli<br />

Übersetzung: Ingrid Hustedt<br />

Regie: Matthias Nagatis a. G.<br />

Ausstattung: Rita Richter a. G.<br />

Dramaturgie: Teresa Stübner<br />

Es spielen Anna-Maria Brankatschk, Jan Mickan, Petra-Maria Wenzel-Bulang und Marko Paschke<br />

Premiere am 26. April, 19.30 Uhr <strong>im</strong> Gasthaus „Zum Wilddieb“ , Drachhausen<br />

Weitere Termine: 5. Mai <strong>im</strong> Gasthaus „Zur Dorfaue“, Jenschwalde, 11. Mai <strong>im</strong> Gasthof Dissen-Striesow<br />

Maria Ulbrich verstorben<br />

Mitbegründerin des DSVTh verstarb am 18. März<br />

Das Deutsch-<strong>Sorbische</strong> Volkstheater trauert um seine ehemalige Schauspielerin, das Ehren<strong>mit</strong>glied unseres<br />

Hauses und Trägerin des Ćišinski-Preises Maria Ulbrich, die kurz vor ihrem 86. Geburtstag in Crostwitz<br />

verstorben ist. Die überaus begabte, vielseitige und beliebte Schauspielerin wirkte mehr als 50 Jahre auf der<br />

Bühne und verdiente sich in dieser Zeit in wie auch außerhalb der Lausitz Respekt und Anerkennung. In<br />

Anerkennung ihrer herausragenden Leistungen für das sorbische Berufstheater verliehen ihr die Stiftung für das<br />

sorbische Volk und der Freistaat Sachsen <strong>im</strong> Jahr 2003 deren höchste Auszeichnung. Das DSVTh<br />

verabschiedet sich in stiller Trauer und spricht den Angehörigen sein herzliches Beileid aus.


Bildunterschrift:<br />

Maria Ulbrich (1927 – 2013), hier in einer ihrer letzten Hauptrollen in „Harold und Maude“ <strong>im</strong> Jahr 2002. In<br />

mehr als 50 Jahren auf der Bühne meisterte sie als Mitglied des <strong>Sorbische</strong>n Volkstheaters, des DSVTh und des<br />

Berliner Ensembles die verschiedensten Herausforderungen. So überzeugte sie unter anderem in Bresans „Stara<br />

Jančowa“, Brechts „Kaukasischem Kreidekreis“ und zuletzt 2003 <strong>im</strong> Stück „Die drei Schwestern“, <strong>mit</strong><br />

welchem sie sich von der Bühne verabschiedete. Mit Maria Ulbrich verliert die sorbische Kunst eine<br />

herausragende Schauspielerin.

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