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Tiergesundheit aktuell

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<strong>aktuell</strong><br />

TIERGESUNDHEIT RIND<br />

Nur eine Kuh, die sich wohlfühlt, kann<br />

viel fressen. Optimale Haltungsbedingungen<br />

sind ebenso wie eine bedarfsgerechte<br />

Fütterung Grundvoraussetzungen für hohe<br />

Futteraufnahmen und damit zur Ketosevorbeugung.<br />

Was ist Ketose?<br />

Die Ketose ist eine der bedeutendsten<br />

Stoffwechselerkrankung bei der Milchkuh<br />

und äußert sich in einer Anhäufung von<br />

Ketonkörpern in der extrazellulären<br />

Flüssigkeit. Die Ausscheidung erfolgt über<br />

Milch und Harn. Betroffen sind meist Kühe<br />

zu Beginn der Hochlaktation. Glukosemangel,<br />

meist bedingt durch unzureichende<br />

Futteraufnahme infolge einer Grunderkrankung,<br />

führt zu alternativer Energiegewinnung<br />

in der Leber (sekundäre<br />

Ketose). Klinisch zeigen sich nachlassende<br />

Milchleistung und Fressunlust, zentralnervöse<br />

Symptome verschiedener Ausprägung<br />

sind möglich. Die Diagnose erfolgt anhand<br />

des Nachweises der Ketonurie.<br />

Milchkühe sollten im Laufstall, bevorzugt<br />

im Liegeboxenlaufstall, gehalten werden. Das<br />

gilt aber nicht nur für die laktierenden Kühe<br />

und Färsen, sondern gleichermaßen bzw. erst<br />

recht für die Tiere während der Trockenstehzeit<br />

und nach der Kalbung. Dabei darf<br />

nicht unterschätzt werden, dass Kühe<br />

Ketonkörper nur dann noch zu einem Teil<br />

energetisch nutzen können, wenn sie sich<br />

bewegen können. Das bedeutet: Kühe sollten<br />

keinesfalls zur Kalbung angebunden werden!<br />

Kühe werden sich aber nur dann ausreichend<br />

bewegen und Bewegung muss sein, damit sie<br />

häufig genug zum Futter kommen (sie laufen<br />

täglich zwischen 180 und 2500 m) , wenn<br />

ihnen die Ställe genug Platz bieten.<br />

Wie sollen Laufgänge beschaffen<br />

sein?<br />

<br />

<br />

<br />

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<br />

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<br />

Fressgangbreite min. 3,50 m, besser 4 m<br />

Laufgangbreite zwischen den Liegeboxen<br />

min. 2,50 m<br />

Übergänge zum Futtertisch alle 15 bis 20<br />

Boxen<br />

möglichst wenig Engpässe und Einbahnstraßen<br />

standsichere, rutschfeste, bestenfalls elastische<br />

Böden<br />

Betonlaufflächen sauber und trocken halten<br />

Stufen und Rampen im Laufbereich vermeiden<br />

Werden diese Bedürfnisse nicht umfassend<br />

befriedigt, geht es zulasten der<br />

Futteraufnahme. Und somit steigt die Gefahr<br />

einer Ketose. Gerade zu Beginn der Laktation<br />

spielen diese Faktoren eine große Rolle, denn<br />

der Pansen hat noch nicht sein maximales<br />

Fassungsvermögen erreicht und die Kuh kann<br />

noch nicht die großen Portionen fressen. Also<br />

muss sie, wenn sie viel fressen will, häufig zum<br />

Futtertisch kommen.<br />

Kühe sollen eine hohe Futteraufnahme<br />

realisieren. Diese Futtermengen müssen aber<br />

auch wiedergekaut werden. Und das geschieht<br />

am besten im Liegen - erstrebenswert sind 12<br />

bis 14 Stunden am Tag. Diese Zeit verbringt<br />

die Kuh aber nicht durchgehend in liegender<br />

Position, sondern muss im Laufe eines Tages<br />

ca. 20 Mal aufstehen und sich demnach<br />

genauso oft wieder hinlegen. Dieses Hinlegen<br />

erfolgt aus 20 cm Höhe. Dabei beträgt die<br />

Aufprallkraft am Karpalgelenk der Kuh 40 %<br />

ihres Lebendgewichtes, das sind 250 kg! Also<br />

muss die Box, ob Hoch- oder Tiefbox, weich<br />

und elastisch sein.<br />

Grafik: Besuchshäufigkeiten und Futteraufnahme zu Laktationsbeginn

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