1. Netzwerktagung am 16.05.2008 im Plenarsaal, Neues Rathaus ...

Begrüßung und Einführung in das Thema
Claus Lippmann Amtsleiter des Dresdner Jugendamtes
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Gäste,
ich freue mich Sie heute zur ersten Netzwerktagung zu den Projekten „Netzwerk für Kinderschutz in
Dresden“ und „Pro Kind“ begrüßen zu können.
Die gesellschaftlichen Modernisierungsprozesse verändern alle sozialen Verhältnisse, sie verändern
aber besonders das Verhältnis der einzelnen Menschen zur Gesellschaft und zu deren Institutionen.
Soziale Phänomene wie Differenzierung der Lebenslagen, Pluralisierung, Individualisierung und
Globalisierung begleiten Familien in ihren Biographien, verbunden mit der Absicht, diese gelingend zu
gestalten.
Dabei geraten einige Familien in erhebliche Überforderungssituationen. Damit Familien an ihrem
Erziehungsauftrag nicht scheitern, fordert der 11. Kinder­ und Jugendbericht ein neues
Ineinandergreifen von privater und öffentlicher Unterstützung für Kinder und Familien.
Der öffentlichen Unterstützung kommt dabei die Aufgabe zu, Familien eine soziale Infrastruktur und
Dienstleistung bereitzustellen, damit sie ihre private Verantwortung für das Aufwachsen der
kommenden Generation wahrnehmen können.
Zahlreiche Modellprojekte ergänzen gegenwärtig das Regelangebot von Kommunen und Landkreisen,
um Gefährdungen von Kindern durch präventive Maßnahmen frühzeitig entgegenwirken. Um
(werdende) Eltern zur Annahme von Hilfen zu motivieren und Hilfeleistungen passgerecht für den
Einzelfall zu entwickeln, fördert der Freistaat Sachsen das Landesmodellprojekt „Netzwerke für
Kinderschutz in Sachsen – Pro Kind Sachsen“ mit den 2 Modellbausteinen:
­ Netzwerk für Kinderschutz – Entwicklung eines eigenen Präventionskonzeptes am
Modellstandort (Grundversion)
­ „Pro Kind Sachsen“ – Erprobung und Evaluation eines speziellen Hilfsangebotes intensiv
aufsuchender Familienbegleitung bei Erstgebärenden in schwierigen Lebenssituationen
Ziel des Modellprojektes ist es, durch funktionierende Informations­ und Kooperationsstrukturen
Unterstützungsangebote für (werdende) Eltern in einem interdisziplinären Kontext zu entwickeln und zu
eva­
luieren. Nach der Modelllaufzeit (12/2011) wird zu beraten sein, welche Erfahrungen und Ergebnisse in
die fachliche Arbeit und in die Regelfinanzierung einfließen müssen. Die Landeshauptstadt Dresden ist
dabei einer von 5 sächsischen Modellstandorten.
Der Stadtrat der Landeshauptstadt Dresden hat seinerseits den Beschluss gefasst, ein Frühhilfesystem
für junge Familien aufzubauen. (A0390­SR­49­07)
Kinderschutz ist ein Thema, welches uns alle angeht und ganz besonders die Aufgaben des
Jugendamtes bestimmt. Wir freuen uns um so mehr, heute mit Ihnen als potentielle Partner, die beiden
Projekte offiziell eröffnen zu können.
Wir haben damit die große Chance, in unserer Stadt ein umfassendes Netzwerk zu entwickeln, welches
sich durch Effizienz und Multiprofessionalität auszeichnen soll. Erreichen können wir das, in dem wir