Der Motorschutzschalter im Besonderen - Nadirpoint.de
Der Motorschutzschalter im Besonderen - Nadirpoint.de
Der Motorschutzschalter im Besonderen - Nadirpoint.de
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Björnstjerne Zindler <strong>Motorschutzschalter</strong> [2]<br />
<strong>Motorschutzschalter</strong> [2]<br />
<strong>Der</strong> heutige Stand <strong>de</strong>r <strong>Motorschutzschalter</strong>technik.<br />
Funktionsbereiche in <strong>de</strong>n Auslösekennlinien und thermisches Gedächtnis <strong>de</strong>r Auslöser:<br />
Baugrößen, Anwendungen, Schaltvermögen Einstellbereiche <strong>de</strong>r Leistungsschalter NZM, IEC-<br />
Ausführung, 3- polige Schalter<br />
Elektromechanische Auslöser Elektronische Auslöser<br />
IEC- Schaltvermögen bei 400 [V] IEC- Schaltvermögen bei 400 [V]<br />
Typ<br />
B = N = H = L =<br />
N = H = L =<br />
25[kA] 50[kA] 100[KA] 150[kA]<br />
50[kA] 100[KA] 150[kA]<br />
Einstellbereiche in [A] Einstellbereiche in [A]<br />
NZM..1 -A.. 15 -160 15 – 160 15 – 160 - - - - -<br />
NZM..1 -M.. 16 – 100 16 – 100 - - - - - -<br />
NZM..1 -S.. 40 -100 40 – 100 40 – 100 - - - - -<br />
NZM..2 -A.. 100 – 250 100 – 250 15 – 250 15 – 250 - - - -<br />
NZM..2 -M.. 100 – 200 100 – 200 16 – 200 16 – 200 -ME.. 45 – 220 45 – 220 45 – 220<br />
NZM..2 -S.. 125 - 200 125 – 200 40 – 200 40 - 200 - - - -<br />
NZM..2 - - - - - -VE.. 50 – 250 50 – 250 50 – 250<br />
NZM..3 - - - - - -AE.. 125 – 630 125 – 630 125 – 630<br />
NZM..3 - - - - - -ME.. 110 – 450 110 – 450 110 – 450<br />
NZM..3 - - - - - -VE.. 125 – 630 125 – 630 125 – 630<br />
NZM..4 - - - - - -AE.. 315 – 1600 315 – 1600 315 – 1600<br />
NZM..4 - - - - - -ME.. 275 – 1400 275 – 1400 275 – 1400<br />
NZM..4 - - - - - -VE.. 315 – 1600 315 – 1600 315 – 1600<br />
-A.. Anlagen- und Kabelschutz<br />
-AE.. Anlagen- und Kabelschutz<br />
-M.. Motorschutz<br />
-ME.. Motorschutz<br />
-S.. Kurzschlussschutz (ohne Überlastschutz) -VE.. Anlagen- und Kabelschutz<br />
Selektiv- und Generatorschutz<br />
Auslösekennlinien stellen mehrer Funktionsbereiche <strong>de</strong>r Schutzgeräte dar. Für die<br />
unterschiedlichen Funktionsbereiche sind zum Teil unterschiedliche Auslöser <strong>im</strong> gleichen<br />
Gerät verantwortlich. Die Auslösekennlinie beschreibt das Verhalten eines Schutzgerätes in<br />
Abhängigkeit von <strong>de</strong>n in unterschiedlichen Höhen fließen<strong>de</strong>n Strömen und von <strong>de</strong>n<br />
Stromflusszeiten. Durch die Auslösekurve wird speziell das Veralten eines Leistungsschalters<br />
unter betriebsmäßigen, wie auch unter außergewöhnlichen Bedingungen betrieben.<br />
Konstruktive Merkmale <strong>de</strong>r Schutzschalter können Einfluss auf die spezifische<br />
Auslösekennlinie nehmen. Die Auslösekennlinien müssen <strong>de</strong>n Erfor<strong>de</strong>rnissen <strong>de</strong>r zu<br />
schützen<strong>de</strong>n Betriebsmittel entsprechen. Unterhalb, beziehungsweise links <strong>de</strong>r<br />
Auslösekennlinie, <strong>im</strong> beherrschten, zulässigen Berech, erfolgt keine Auslösung. Das<br />
Strom/Zeit- ( I /t- ) Feld unterhalb/links <strong>de</strong>r Auslösekennlinie kann betriebsmäßig genutzt<br />
wer<strong>de</strong>n (betriebsmäßige Bedingungen). In diesem Feld arbeiten zum Beispiel auch Antriebe<br />
<strong>im</strong> Aussetzbetrieb, die für eine kurze Zeit einen höheren Strom (<strong>im</strong> Überlastbereich)<br />
aufnehmen. In <strong>de</strong>n Aussetzphasen können Betriebsmittel und Schutzorgan wie<strong>de</strong>r abkühlen.<br />
Das Feld oberhalb bzw. rechts <strong>de</strong>r Auslösekurve stellt <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>r außergewöhnlichen<br />
Bedingungen mit <strong>de</strong>n möglichen Störungen durch Überlast o<strong>de</strong>r Kurzschluss dar. Die<br />
Kennlinie wird üblicherweise in einem doppelt- logarithmischen Koordinatensystem<br />
dargestellt. Die Kurve umfasst drei Bereiche:<br />
B_Zindler@t-online.<strong>de</strong> http://www.kandur.<strong>de</strong><br />
-1-
Björnstjerne Zindler <strong>Motorschutzschalter</strong> [2]<br />
c Nicht- Auslöse- Bereich:<br />
Im ersten Bereich wird sichergestellt, dass <strong>de</strong>r Schalter nicht ohne Grund auslöst, wenn das<br />
Betriebsmittel nicht gefähr<strong>de</strong>t ist. Deshalb darf <strong>de</strong>r Schalter, ausgehend vom kalten Zustand,<br />
bei allpoliger Belastung und bei Bezugstemperatur bis zum 1, 05- fachen <strong>de</strong>s Einstellstromes<br />
Ir <strong>de</strong>s stromabhängig verzögerten Überlastauslösers innerhalb von 2 Stun<strong>de</strong>n (bei I ≤ 63[A])<br />
nicht auslösen (konventioneller Nichtauslösestrom).<br />
d Überlastbereich:<br />
<strong>Der</strong> zweite Bereich ist <strong>de</strong>r Überlastbereich. In diesem Bereich wirken die stromabhängig,<br />
thermisch (B<strong>im</strong>etall) o<strong>de</strong>r stromabhängig, elektronisch verzögerten Überlastauslöser. Bei<br />
Leistungsschaltern NZM sind die Überlastauslöser, abgesehen von speziellen Geräten für <strong>de</strong>n<br />
nordamerikanischen Markt, <strong>im</strong>mer einstellbar. Bei kleinen Überströmen ist die Auslösezeit<br />
lang, sie wird mit größer wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Strömen kürzer. Diese Kurvenform entspricht <strong>de</strong>r<br />
Belastbarkeit <strong>de</strong>r zu schützen<strong>de</strong>n Betriebsmittel. Die zulässigen Überströme lassen sich nicht<br />
beliebig erhöhen, weil die thermische und die dynamische Belastung für Betriebsmittel,<br />
Verkabelung, Schaltanlage und Schalter mit <strong>de</strong>m Quadrat <strong>de</strong>s Stromes zunehmen (z. B. bei<br />
<strong>de</strong>r Projektierung von schweranlaufen<strong>de</strong>n Motoren berücksichtigen). <strong>Der</strong> Überlastbereich<br />
reicht bis zum, <strong>de</strong>r Anwendung entsprechend, einstellbaren Ansprechwert <strong>de</strong>r magnetischen<br />
Kurzschlussschnellauslöser (vergleichbar mit einer Notbremse). <strong>Der</strong> Bereich zwischen <strong>de</strong>m<br />
1,05- fachen und <strong>de</strong>m 1,2 bzw. 1,3- fachen Stromeinstellwert Ir wird auch als<br />
Grenzstrombereich bezeichnet. Dieser Bereich ist für die normenkonforme Justierung <strong>de</strong>r<br />
Schalter in <strong>de</strong>r Fertigung von beson<strong>de</strong>rer Be<strong>de</strong>utung. Bei elektronischen Überstromauslösern<br />
an Leistungsschaltern lässt sich zum Beispiel für <strong>de</strong>n Motorschutz, die Lage <strong>de</strong>r Kurve auf <strong>de</strong>r<br />
Zeitachse tr zusätzlich verschieben, um einen Schweranlauf zu berücksichtigen. Die<br />
Einstellung Zeit tr gilt für das 6- fache <strong>de</strong>s Einstellstromes Ir. Bei elektronischen<br />
Motorschutzrelais kennt man für die gleichartige Funktion die Bezeichnung <strong>de</strong>r<br />
„Auslöseklassen“ (Class 5, 10, 20 usw.), die statt<strong>de</strong>ssen die max<strong>im</strong>ale Auslösezeit be<strong>im</strong> 7,2fachen<br />
<strong>de</strong>s Einstellstromes Ir angeben. Bei Relais ist die Standar<strong>de</strong>instellung Class 10A mit tr<br />
gleich 10s.<br />
Eine Son<strong>de</strong>rform stellen Kurzschluss- Schutzschalter ohne Überlastauslöser dar. Diese<br />
Schalter wer<strong>de</strong>n mit zusätzlichen Überlastschutzorganen kombiniert. Diese Kombination<br />
wählt man für <strong>de</strong>n Schutz von Motoren mit langen Anlaufzeiten o<strong>de</strong>r wenn <strong>de</strong>r Schutzschalter<br />
bei einer sich selbst aufheben<strong>de</strong>n Überlast nicht auslösen soll. Diese Schalter besitzen in<br />
Nordamerika eine größere Be<strong>de</strong>utung, als in IEC- Schaltanlagen.<br />
e Kurzschlussbereich<br />
Hier wird die Grenze <strong>de</strong>r für die Betriebsmittel und <strong>de</strong>n Schalter zulässigen Überlast<br />
überschritten, es beginnt <strong>de</strong>r Kurzschlussbereich, in <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r unzulässig überhöhte Strom<br />
möglichst schnell abgeschaltet wer<strong>de</strong>n muss. <strong>Der</strong> Ansprechwert <strong>de</strong>r Kurzschlussauslöser Ii (i=<br />
instantaneous) wird als Vielfaches <strong>de</strong>s Bemessungsstromes <strong>de</strong>s Schalters In (höchster<br />
Einstellstrom) gewählt. Dieses Vielfache ist in Abhängigkeit von <strong>de</strong>r Anwendung, also <strong>de</strong>r<br />
Art <strong>de</strong>s zu schützen<strong>de</strong>n Betriebsmittels, einstellbar. Wenn <strong>de</strong>r Bemessungsstrom <strong>de</strong>s Schalters<br />
nicht voll ausgenutzt wird, wird das Vielfache, bei <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Schalter auslöst, größer, als das<br />
am Schalter eingestellte Vielfache. Wer<strong>de</strong>n zum Beispiel Motoren geschützt, muss <strong>de</strong>r<br />
Ansprechwert <strong>de</strong>r Kurzschlussauslöser so gewählt wer<strong>de</strong>n, dass die be<strong>im</strong> Anlauf <strong>de</strong>s Motors<br />
nicht durch <strong>de</strong>ssen Einschaltstromspitzen (Annlaufstrom) ausgelöst wer<strong>de</strong>n. In diesem Fall<br />
B_Zindler@t-online.<strong>de</strong> http://www.kandur.<strong>de</strong><br />
-2
Björnstjerne Zindler <strong>Motorschutzschalter</strong> [2]<br />
und be<strong>im</strong> Schutz von Transformatoren ist es beispielsweise günstiger, wenn <strong>de</strong>r<br />
Schutzschalter nicht auf Höchstmarke eingestellt wer<strong>de</strong>n muss. Das ergibt eine zusätzliche<br />
Sicherheit gegen Frühauslösungen, die beson<strong>de</strong>rs dann interessant sein kann, wenn <strong>de</strong>r<br />
Ansprechwert eines Kurzschlussauslösers nicht einstellbar ist. Je nach Schutzschaltertyp<br />
unterschei<strong>de</strong>t man zwischen unverzögerten (Ii) und kurzzeitverzögerten (Isd)<br />
Kurzschlussauslösern. Ein kurzzeitverzögerter Kurzschlussauslöser wird <strong>im</strong> gleichen Schalter<br />
<strong>im</strong>mer mit einem unverzögerten (höher eingestellten) Kurzschlussauslöser kombiniert.<br />
Eignung <strong>de</strong>r Schalter in IEC- Ausführung für Haupt- und Nebenanwendungen<br />
Hauptanwendungen Nebenanwendungen Typ<br />
Kurzschlussschutz<br />
(ohne<br />
Überstromauslöser)<br />
Anlagenschutz<br />
Kabelschutz<br />
Generatorschutz<br />
Selektivschutz<br />
mit<br />
verzögertem<br />
Kurzschlussauslöser<br />
Motorschutz<br />
Hauptschalter<br />
Not- Aus<br />
Elektronische<br />
Auslöser<br />
Elektromechanische<br />
Auslöser<br />
X X N..-..<br />
X (X)* X X NZM.. ..-S..<br />
X X X X NZM.. ..(-4)-A..<br />
X X X X NZM.. ..(-4)-AE..<br />
X (X)** (X)** NZM.. ..-M..<br />
X (X)** (X)** NZM.. ..-ME..<br />
X X X X X X NZM.. ..(-4)-VE..<br />
* nur in Kombination mit geeignetem Schütz und Motorschutzrelais<br />
** nur für einzelne Motorstarter<br />
(-4) Typenzusatz für 4- polige Schalter<br />
Bei <strong>de</strong>n verzögerten Auslösern wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Strom und die zusätzliche Verzögerungszeit (tsd)<br />
nach <strong>de</strong>n Gegebenheiten <strong>de</strong>r zu schützen<strong>de</strong>n Betriebsmittel eingestellt. Be<strong>im</strong> Überschreiten<br />
<strong>de</strong>s eingestellten Stromes <strong>de</strong>s verzögerten Auslösers wird die Verzögerungszeit gestartet. Vor<br />
<strong>de</strong>r Einleitung einer Auslösung wird geprüft, ob <strong>de</strong>r eingestellte Strom noch unter <strong>de</strong>m<br />
Schwellwert liegt. Die eingestellte Verzögerungszeit selbst ist stromunabhängig. <strong>Der</strong> höher<br />
eingestellte, unverzögerte Kurzschlussschnellauslöser (Ii) löst <strong>de</strong>n Schalter aus, falls sein<br />
Einstellwert während <strong>de</strong>r Verzögerungszeit überschritten wird. <strong>Der</strong> unverzögerte<br />
Kurzschlussauslöser bil<strong>de</strong>t in dieser Kombination dann sozusagen die letzte Notbremse.<br />
Immer, wenn mit verzögerten Auslösern <strong>de</strong>r Schutzschalter o<strong>de</strong>r mit höheren Auslösezeiten<br />
bei Motorschutzrelais (z. B. Class 40) gearbeitet wird, zum Beispiel be<strong>im</strong> Schweranlauf von<br />
großen Motoren, muss <strong>de</strong>r Projekteur berücksichtigen, dass alle Geräte und Leitungen <strong>im</strong><br />
gesamten Stromkreis für eine längere Zeit mit einem höheren Strom belastet wer<strong>de</strong>n. In<br />
<strong>de</strong>rartigen Fällen muss er häufig die Schaltgeräte und die Leitungen angemessen<br />
überd<strong>im</strong>ensionieren.<br />
Wichtig für einen sicheren Schutz <strong>de</strong>r Betriebsmittel und Leitungen ist das „thermische<br />
Gedächtnis“ <strong>de</strong>r Auslöser. Das thermische Gedächtnis bil<strong>de</strong>t die Erwärmung <strong>de</strong>r zu<br />
schützen<strong>de</strong>n Betriebsmittel während <strong>de</strong>s normalen Betriebes und während <strong>de</strong>r Überlastphase<br />
nach. Es speichert permanent die Wärmebilanz, damit nach einer Auslösung eines Schalters<br />
o<strong>de</strong>r nach einem Spannungsausfall <strong>de</strong>r thermische Zustand <strong>de</strong>s Betriebsmittels weiter bekannt<br />
ist. So wird die Grundlage für einen weiteren, opt<strong>im</strong>alen Schutz nach einer<br />
Betriebsunterbrechung o<strong>de</strong>r bei einem intermittieren<strong>de</strong>n Betriebsverlauf geboten. Das<br />
thermische Gedächtnis berücksichtigt be<strong>im</strong> Abbau <strong>de</strong>r s<strong>im</strong>ulierten Erwärmung die typische<br />
B_Zindler@t-online.<strong>de</strong> http://www.kandur.<strong>de</strong><br />
-3
Björnstjerne Zindler <strong>Motorschutzschalter</strong> [2]<br />
Zeitkonstante <strong>de</strong>r Abkühlung <strong>de</strong>r Last (Kabel o<strong>de</strong>r Motor), die durch eine Entlastung <strong>de</strong>s<br />
Kabels o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Motors wirksam wird.<br />
Die Nachbildung <strong>de</strong>r Abkühlung erfolgt bei <strong>de</strong>n elektronischen Auslösern mit <strong>de</strong>r gleichen<br />
Zeitkonstante, mit <strong>de</strong>r auch die Erwärmungskurve berücksichtigt wird. Bei B<strong>im</strong>etall-<br />
Auslösern ergibt sich diese Funktion automatisch dadurch, dass die erhitzen B<strong>im</strong>etalle<br />
abkühlen müssen, um sich wie<strong>de</strong>r in ihre Grundstellung zu richten. Mit <strong>de</strong>m thermischen<br />
Gedächtnis wird in <strong>de</strong>r Praxis verhin<strong>de</strong>rt, dass die Last, z. B. ein Motor, durch ein zu<br />
schnelles Wie<strong>de</strong>reinschalten nach einer Überlast- Auslösung thermisch überlastet wird.<br />
Gleichzeitig wird durch das thermische Gedächtnis be<strong>im</strong> Eintreten einer Überlastung die<br />
Vorerwärmung <strong>de</strong>s Betriebsmittels berücksichtigt. Eine Wie<strong>de</strong>reinschaltung ist erst möglich,<br />
wenn die elektronische S<strong>im</strong>ulation bzw. <strong>de</strong>m Rückbiegevorgang <strong>de</strong>r B<strong>im</strong>etalle ergibt, dass <strong>de</strong>r<br />
Motor ausreichend abgekühlt ist. Wenn durch ungünstige Kühlungsverhältnisse zu erwarten<br />
ist, dass sich <strong>de</strong>r Motor schneller erwärmt und/o<strong>de</strong>r gegenüber <strong>de</strong>r S<strong>im</strong>ulation verzögert<br />
abkühlt, muss <strong>de</strong>r Motor beispielsweise durch Thermistor- Temperaturfühler und ein<br />
Auswertegerät zusätzlich geschützt wer<strong>de</strong>n.<br />
Unterschiedliche Anfor<strong>de</strong>rungen an Leistungsschalter für <strong>de</strong>n Anlagen- und Motorschutz<br />
Merkmal Anlagenschutz Motorschutz<br />
Relevante Normen<br />
Grenzstrombereich<br />
Phasenausfallempfindlichkeit<br />
Ansprechwert <strong>de</strong>r<br />
Kurzschlussauslöser<br />
(Praxiswerte)<br />
tr = Einstellwert <strong>de</strong>s<br />
Überstromauslösers<br />
IEC / EN 60 947-1 [6]<br />
IEC / EN 60 947-2 [7]<br />
IEC / EN 60 947-1 [6]<br />
IEC / EN 60 947-4-1 [8]<br />
Umgebungstemperatur Herstellerangabe z. B. 40°C Normwert 20°C<br />
Konventioneller Nichtauslösestrom *)<br />
für die Stromabhängig verzögerte<br />
Auslösung (darf nicht auslösen<br />
innerhalb von 2h **), bei allpoliger<br />
Belastung, bei Bezugstemperatur<br />
Konventioneller Auslösestrom *) für<br />
die stromabhängig verzögerte<br />
Auslösung (muss früher als in 2h **)<br />
auslösen, nach Belastung mit <strong>de</strong>m<br />
Nichtauslösestrom)<br />
Definition<br />
Darf nicht auslösen innerhalb von 2h<br />
bei:<br />
Muss innerhalb von 2h auslösen bei:<br />
1, 05 x Stromeinstellwert<br />
**) 1 [h] bei ≤ 63 [A]<br />
1, 30 x Stromeinstellwert<br />
**) 1 [h] bei ≤ 63 [A]<br />
Nicht vorgesehen, nicht<br />
sinnvoll, da in <strong>de</strong>r Anlage die<br />
Strombelastung <strong>de</strong>r Phasen<br />
unsymmetrisch sein darf und<br />
häufig auch ist.<br />
ca. 6 … 10 x Ir<br />
1, 05 x Stromeinstellwert<br />
1, 20 x Stromeinstellwert<br />
Alternativ zulässig, sinnvolle<br />
Schutzfunktion, das die<br />
Stromverteilung <strong>de</strong>r Phasen bei<br />
Motoren symmetrisch sein soll<br />
2 Pole 1,0 x Stromeinstellwert<br />
1 Pol 0,9 x Stromeinstellwert<br />
2 Pole 1,15 x Stromeinstellwert<br />
1 Pol 0,00 x Stromeinstellwert<br />
ca. 8 … 14 x Ir<br />
B_Zindler@t-online.<strong>de</strong> http://www.kandur.<strong>de</strong><br />
-4-
Björnstjerne Zindler <strong>Motorschutzschalter</strong> [2]<br />
Unempfindlichkeit gegenüber<br />
<strong>de</strong>m Anlaufstrom<br />
Selektivität<br />
Bedingt erfor<strong>de</strong>rlich erfor<strong>de</strong>rlich<br />
Bei mehreren in Reihe<br />
liegen<strong>de</strong>n Schaltern meist<br />
erfor<strong>de</strong>rlich<br />
Sinnvoll<br />
Überstromauslöser Müssen nicht einstellbar sein Einstellbar<br />
Auslöseklassen Nicht vorgesehen<br />
Sinnvoll, zur Anpassung an das<br />
Anlaufverhalten <strong>de</strong>s Motors<br />
Thermisches Gedächtnis Sinnvoll Unbedingt erfor<strong>de</strong>rlich<br />
*) Begriffe sind aussagekräftig, wer<strong>de</strong>n aber nur in <strong>de</strong>r IEC / EN 60 947- 2 verwen<strong>de</strong>t<br />
**) siehe in <strong>de</strong>r zweiten Spalte<br />
Literatur [2]: Fachaufsatz Dipl.-Ing. Wolfgang Esser, Dipl.-Ing. Dirk Meyer<br />
MOELLER GmbH 53115 Bonn<br />
„Auslösekennlinien einstellungsspezifisch darstellen und ihr Zusammenwirken<br />
kompetent beurteilen.“<br />
<strong>Motorschutzschalter</strong> von Moeller PKZM0-16 ohne Gehäuse<br />
B_Zindler@t-online.<strong>de</strong> http://www.kandur.<strong>de</strong><br />
-5-
Björnstjerne Zindler <strong>Motorschutzschalter</strong> [2]<br />
<strong>Motorschutzschalter</strong> <strong>im</strong> Gehäuse IP 55<br />
<strong>Motorschutzschalter</strong> <strong>im</strong> Gehäuse<br />
B_Zindler@t-online.<strong>de</strong> http://www.kandur.<strong>de</strong><br />
-6-