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Wie lang kann ein Seil sein?

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<strong>Wie</strong> <strong>lang</strong> <strong>kann</strong> <strong>ein</strong> <strong>Seil</strong> werden.<br />

Dipl.- Ing. Björnstjerne Zindler, M.Sc.<br />

Letzte Revision: 12. September 2012<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1 Problemstellung 2<br />

2 Nebenbedingung 2<br />

3 Rückführung auf <strong>ein</strong>e Abhängige 2<br />

4 Auswertung 3<br />

5 Nachtrag 3<br />

Literatur<br />

[001] K<strong>ein</strong>e für vorliegenden Text.<br />

1


3 Rückführung auf <strong>ein</strong>e Abhängige<br />

[001]<br />

Problemstellung<br />

1 Problemstellung<br />

<strong>Wie</strong> <strong>lang</strong> <strong>kann</strong> <strong>ein</strong> <strong>Seil</strong> s<strong>ein</strong> So <strong>lang</strong>, wie es der Kunde bestellt! Macht das Sinn Ein <strong>Seil</strong> als<br />

druckschlaffes konstruktives Element wird vorzugweise auf Zug beansprucht. Überschreitet infolge<br />

dieser Belastung die Spannung im Innern des <strong>Seil</strong>es die Bruchspannung des verwendeten Materials,<br />

ist das <strong>Seil</strong> Geschichte.<br />

Liegt das <strong>Seil</strong> nicht nur auf dem Boden und korrodiert, sondern wird es benutzt, muss es von Zeit<br />

zu Zeit von A nach B transportiert werden. Auf <strong>ein</strong>er Trommel aufgerollt k<strong>ein</strong> Problem. Jedoch<br />

irgendwann kommt der Punkt, wo es ausgerollt am Haken <strong>ein</strong>es Kranes, zum Beispiel, hängt.<br />

Und da stellt sich die Frage: „<strong>Wie</strong> <strong>lang</strong> <strong>kann</strong> <strong>ein</strong> <strong>Seil</strong> s<strong>ein</strong>“ „Kürzer, als der Kran hoch ist.“, das ist<br />

<strong>ein</strong>e triviale Antwort. Die nichttriviale Antwort ist: „So <strong>lang</strong>, bis es infolge des Eigengewichtes am<br />

Anfang, hier der Kranhaken, reist.“<br />

... und wie <strong>lang</strong> ist es dann (gewesen)<br />

Unter der Annahme, dass das <strong>Seil</strong> rund und homogen aufgebaut ist, besitzt es die Querschnittsfläche<br />

A von:<br />

A = π 4 · d2<br />

Mit d dem Durchmesser des <strong>Seil</strong>s. S<strong>ein</strong> Volumen ist definiert durch:<br />

V = A · L<br />

Wobei L die Länge des frei vom Kranhaken herunterhängenden <strong>Seil</strong>s ist. Das <strong>Seil</strong> hat <strong>ein</strong> Gewicht,<br />

das ist bestimmt durch die Dichte des <strong>Seil</strong>materials.<br />

m = ρ · V<br />

⇒<br />

m = ρ · π<br />

4 · d2 · L<br />

Die Gewichtskraft F ist maximal oben am Kranhaken:<br />

F MAX = m · g<br />

⇒<br />

F MAX = ρ · π<br />

4 · d2 · L · g<br />

Der Buchstabe g bezeichnet hier erst <strong>ein</strong>mal die Erdbeschleunigung.<br />

2 Nebenbedingung<br />

Nebenbedingung<br />

Die Nebenbedingung, dass das <strong>Seil</strong> intakt in <strong>ein</strong>em Stück bleibt, erfordert:<br />

F MAX<br />

A<br />

= σ MAX ≤ σ BRUCH<br />

Mit σ MAX die aktuelle, maximale Spannung im Inneren des <strong>Seil</strong>s oben am Kranhaken und σ BRUCH<br />

die Bruchspannung des verwendeten Materials.<br />

3 Rückführung auf <strong>ein</strong>e Abhängige<br />

Rückführung<br />

Durch Einsetzten von F MAX und A ergibt sich die maximale Länge, die <strong>ein</strong>/das <strong>Seil</strong> haben <strong>kann</strong>.<br />

⇒<br />

⇒<br />

ρ · π<br />

4 · d2 · L · g<br />

π<br />

4 · d2 ≤ σ BRUCH<br />

ρ · L MAX · g = σ BRUCH<br />

L MAX = σ BRUCH<br />

ρ · g<br />

2


5 Nachtrag<br />

4 Auswertung<br />

Die maximale Länge ist Unabhängig von der Dicke <strong>ein</strong>es <strong>Seil</strong>es. Lediglich an der Bruchspannung<br />

und an der Dichte könnte man etwas ändern. Doch auch dort sind Grenzen gesetzt.<br />

Beispiel, das <strong>Seil</strong> soll <strong>ein</strong>e Trosse s<strong>ein</strong> aus dem Universalstahl S235 früher auch St 37 genannt. Die<br />

Dichte beträgt ρ = 7, 86g · cm −3 ≡ 7, 86 · 10 −6 kg · mm −3 und die Bruchspannung σ Bruch =<br />

370N · mm −2 370<br />

L MAX =<br />

7, 86 · 10 −6 · 9810<br />

⇒<br />

L MAX = 4798, 5 [m]<br />

Nicht <strong>ein</strong>mal 5 Kilometer könnte die Trosse <strong>lang</strong> s<strong>ein</strong>. Falls es so <strong>ein</strong>en <strong>lang</strong>en Kran es gäbe. In den<br />

Orbit kommt man damit nicht.<br />

Auswertung<br />

5 Nachtrag<br />

Die Behauptung, mit der Höhe nimmt die Erdbeschleunigung ab, ist zwar richtig. Aber bringt sie<br />

denn etwas Das Verhalten der Erdbeschleunigung in Abhängigkeit zur Höhe liegt <strong>ein</strong>e Berechnungsgrundlage<br />

vor.<br />

g (L) = g 0 − ∆g · L = 9810 − 3, 1 · 10 −3 · L<br />

⇒<br />

⇒<br />

L ∗ MAX =<br />

σ BRUCH<br />

ρ · (g 0 − ∆g · L ∗ MAX )<br />

√<br />

L ∗ MAX = g 0<br />

2 · ∆g − g0<br />

2<br />

4 · ∆g 2 − σ BRUCH<br />

ρ · ∆g<br />

Die be<strong>kann</strong>ten Werte <strong>ein</strong>gesetzt ergibt sich <strong>ein</strong>e erhöhte, maximale Länge L ∗ MAX von:<br />

Nachtrag<br />

L ∗ MAX = 4805, 9 [m]<br />

Das sind exakt 7, 4 [m] mehr infolge der Abnahme der Erdbeschleunigung mit der Höhe.<br />

Die Berechnungsgrundlage von L ∗ MAX soll etwas handlicher gestaltet werden. Es ist be<strong>kann</strong>t:<br />

⇒<br />

Weiterhin mit der Festlegung von:<br />

L MAX = σ BRUCH<br />

ρ · g 0<br />

L MAX · g 0 = σ BRUCH<br />

ρ<br />

G = g 0<br />

∆g<br />

Ergibt sich somit für L ∗ MAX : L ∗ MAX = G 2 − √<br />

G ·<br />

( G<br />

4 − L MAX<br />

)<br />

Ein Verlängerungsfaktor V wird definiert um auf <strong>ein</strong>e Variable zu reduzieren:<br />

L ∗ MAX = V · L MAX<br />

⇒<br />

Umstellen!<br />

V · L MAX = G 2 − √G ·<br />

( G<br />

4 − L MAX<br />

G<br />

= V 2<br />

L MAX V − 1<br />

)<br />

3


5 Nachtrag<br />

Mit der nun be<strong>kann</strong>ten Relation für V ; G und L MAX <strong>kann</strong> auf Planetensuche gegangen werden, wo<br />

es möglich ist, sich am <strong>Seil</strong> hinauf in den Orbit zu hangeln, ohne, dass es unterwegs reißt.<br />

:)<br />

Aber da gibt es <strong>ein</strong> Problem. Für <strong>ein</strong>e möglichst <strong>lang</strong>e Trosse sollte im vornher<strong>ein</strong> für L MAX →<br />

MAX gelten und:<br />

G = g 0 → MIN<br />

∆g → MAX → MIN<br />

⇒<br />

G<br />

= MIN<br />

L MAX MAX = MIN<br />

Der Ausdruck V 2/ (V − 1) besitzt jedoch k<strong>ein</strong> globales Minimum. Nur <strong>ein</strong> lokales bei V = 2:<br />

( V<br />

2<br />

V − 1<br />

)<br />

MIN<br />

= 4<br />

Was wiederum nicht ausreicht für <strong>ein</strong>e genügend <strong>lang</strong>e Trosse in den Orbit.<br />

Auf die Abnahme der die Trosse belastende Gravitation bzw. die daraus resultierende Gewichtskraft<br />

zu setzen, besitzt auch k<strong>ein</strong>e ausreichende längenmaximierende Wirkung.<br />

4

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