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Das Deggendorfer Passionsspiel im 17. und 18.Jahrhundert

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in sünden nicht mehr schlaffe,<br />

das Leben dir verschaffe,<br />

Angelus:<br />

Mit einem weissen Narer Kleydt,<br />

iezt wirdt die Weisheit Miessen<br />

prangen,<br />

nach Hörodiß sein verlangen,<br />

Seelle deine Eitelkeit,<br />

thuet iezt Jesum so bekleydten,<br />

auch dein hoffart aller seitten,<br />

dein hoffart, hat das gemacht,<br />

daß die Weisheit wirdt veracht,<br />

Nun o Seell diß wohl betracht,<br />

waß du alhier nun wirst sehen,<br />

Jesus wirdt iezt Miessen stehen,<br />

N<strong>im</strong>e disses wohl in acht,<br />

wan du solst verachtet werden,<br />

der in h<strong>im</strong>el <strong>und</strong> auf Erden,<br />

Scepter <strong>und</strong> die Cronen führt,<br />

dannoch auch verachtet wirdt,<br />

Christus ductus ad Herodem<br />

Herodes:<br />

Pilatus schickht dich zu mir her,<br />

alß seistu ein galileer,<br />

in meinen gwalt solst stehen,<br />

hab dich zu sehen lang begehrt,<br />

weill von dir hab gar vill gehört,<br />

ein Zeichen laß nun sehen,<br />

Herodes der vor mir Regirt,<br />

<strong>und</strong> vor mir hat den Scepter gführt,<br />

hätt dich ia gern döttet,<br />

bistu der Jenig sages mir, besteh es fein<br />

Redlich alhier,<br />

wer dich doch hat erröttet,<br />

Cayphas:<br />

Er ist so stuzig <strong>und</strong> so still,<br />

das er gar nicht andtworthen will,<br />

den König so ihn fraget,<br />

iezt siehst waß er für ein Prophet,<br />

Herodes:<br />

So treibet dan mit ihm das gspött,<br />

das er ein Naar, nur saget,<br />

ein weisses Kleydt leget ihm an,<br />

Vers 935-970<br />

88<br />

weill ich auß ihm nichts bringen kan,<br />

<strong>und</strong> er nichts will bestehen,<br />

führt ihn Pilato wider hin,<br />

dan er ist Nörisch ohne Sün,<br />

Males 3:<br />

Daß solle gleich geschehen,<br />

hie hastu dein gebührents Kleydt,<br />

in dissen sollst werden gescheidt,<br />

sein bosheit thuet verlachen,<br />

Males 4:<br />

So gehen wir dan wider forth,<br />

zum Pilato wir ihn schon dorth,<br />

gewisslich Redent machen,<br />

An<strong>im</strong>a Recitat:<br />

An<strong>im</strong>a:<br />

Ach waß angst waß grossen schmerzen,<br />

tringet mir zu meinem herzen,<br />

in schlaff mir der Todt,<br />

vorstelt ein grosse noth,<br />

weill ich mich in dem waldt befündt,<br />

ein höllen Echo rueff ich gschwindt,<br />

will hören aldorth, waß er mir<br />

antwordt,<br />

Aria<br />

Frage dich Echo diser ohrten,<br />

wollest mir nur recht antwortten,<br />

es Kombt mir zwar vor <strong>im</strong> schlaff,<br />

wie der guete hirt mich Nente,<br />

<strong>und</strong> darbey auch noch erkhente,<br />

das ich solte sein sein schaff,<br />

Echo Schaf<br />

.2.<br />

Echo wolst mich nicht Betriegen,<br />

<strong>und</strong> mir doch da nicht vorliegen,<br />

thrau dir Mehrer alß das schlaff,<br />

dan ich halte nichts aufs träumen,<br />

Komme thue dich nicht säumen,<br />

sag mir werdt ich sein ein schaff,<br />

Echo Schaf<br />

Vers 971-1000

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