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REGELMÄSSIGER SONDERTEIL FEBRUAR 2013<br />
Gehölze<br />
Von Familienbäumen<br />
zu „duften“ Rosen<br />
Die Neuheiten bei Gehölzen<br />
reichen von Säulenobst mit<br />
Ertragsgarantie über zahlreiche<br />
Hortensien bis hin zu Rosen,<br />
die Duft und Gesundheit<br />
verbinden Seite 4–9<br />
Technik<br />
Vom Pikierroboter<br />
zu Sonnendächern<br />
Die Technikaussteller bieten<br />
den IPM-Besuchern ein breites<br />
Themenspektrum: Automaten,<br />
Maschinen, Gewächshausbau,<br />
Kultureinrichtungen und<br />
Klimalösungen Seite 14–17<br />
Volle Besucherränge<br />
Effektvolle Showfloristik begeisterte im FDF-Florist Event Center zahlreiche Zuschauer<br />
Gut besucht war in diesem Jahr das<br />
FDF-Florist Event Center in der Green<br />
City. Der Fachverband Deutscher Floristen<br />
(FDF) präsentierte sich mit seinem<br />
neuen Standkonzept „Color Blocking“<br />
und schuf mit starken Farben im<br />
Ausstellungs- und Bühnenbereich eine<br />
optimistische Atmosphäre.<br />
Zu den herausragenden Bühnenshows<br />
gehörten nicht nur die DMF-Shows mit<br />
den drei Bestplatzierten der Deutschen<br />
Meisterschaft der Floristen (DMF) 2012.<br />
Auch die Europameisterin Natalia<br />
Stimmen von der IPM<br />
Peder Stræde Madsen, Pemo Bambus<br />
(Dänemark): „Wir stellen seit fünf Jahren<br />
auf der IPM aus – für uns ist das die<br />
wichtigste Messe überhaupt, denn hier<br />
können wir<br />
Kontakte nach<br />
ganz Europa<br />
knüpfen. Am<br />
ersten Messetag<br />
haben wir vor<br />
allem unsere bestehendenKunden<br />
getroffen,<br />
am zweiten Tag gab es viele interessante<br />
neue Kontakte. Günstig für uns ist, dass<br />
es auf der IPM kaum Anbieter von Bambus<br />
gibt. Und besonders glücklich sind<br />
wir in diesem Jahr mit unserem Standort<br />
in Halle 12, denn hierher kommen die<br />
für uns relevanten Kunden. 2013 sehen<br />
wir mit Optimismus entgegen.“ (al)<br />
Torsten Oestmann, Floristenbedarf<br />
Wilhelmshaven: „Am ersten Tag fing<br />
das Messegeschehen viel zu langsam an,<br />
Zishko aus Russland, Vizemeisterin Niina<br />
Minkkinen aus Finnland und der<br />
ebenfalls aus Russland stammende<br />
Araik Galstyan begeisterten das Publikum<br />
mit raumgreifenden floralen Objekten,<br />
frühlingshaften Impressionen<br />
und effektvoller Showfloristik.<br />
Just Chrys Kollektion vorgestellt<br />
Verkaufsstarke Inspirationen mit Chrysanthemen<br />
zeigte das Just Chrys-Special<br />
mit floralen „Kuschelkugeln“, romantisch-frechen<br />
Blütengestecken und som-<br />
Live on stage: die Top Drei der deutschen Floristik-Szene in der DMF-Show.<br />
zum Glück lief es<br />
dann am Mittwoch<br />
richtig<br />
gut“, sagt Torsten<br />
Oestmann,<br />
Floristenbedarf<br />
Wilhelmshaven.<br />
„Wir haben viele<br />
Aufträge geschrieben. Ich würde es jedoch<br />
begrüßen, wenn die Messe wieder<br />
auf ein Wochenende gelegt würde, damit<br />
auch die Kunden aus den kleinen<br />
Geschäften die Möglichkeit haben, die<br />
Messe zu besuchen. Meiner Meinung<br />
nach setzt man jetzt zu sehr auf das internationale<br />
Publikum, vergisst dabei<br />
aber, dass das nicht unsere Kunden<br />
sind. Und das passt nicht zusammen.<br />
Zumindest vermisse ich diese Mischung<br />
in der Besucherstruktur.“ (cmy)<br />
Björn Hansen, Soendgen Keramik:<br />
„Wir treffen genau hier auf der IPM unsere<br />
Kunden aus dem großen Pool des<br />
Fachhandels und schätzen die Interna-<br />
merlicher Urlaubsfloristik. Ausgestellt<br />
waren rund hundert Sorten als Single-<br />
Flowers, darunter viele Neuheiten. Kreative<br />
Erfahrungen mit Chrysanthemen<br />
konnten die Messebesucher zudem bei<br />
einem Mitmachworkshop sammeln.<br />
Ebenfalls vorgestellt wurden die<br />
„Straußdesigns 2013“, mit denen der<br />
FDF und Blumenbüro ihre Straußoffensive<br />
fortsetzen. Das Programm „Four<br />
Seasons“ umfasst Klassiker in neuer Interpretation<br />
und ausgefallene Straußideen<br />
(siehe TASPO 6/13).<br />
Black Box im FDF-Event Center<br />
Ein Blickfang war die Black Box, eine<br />
florale Kunstinstallation von Fleurops<br />
Jungen Wilden. Kombiniert mit Zahlen<br />
und Informationen bildete die Black<br />
Box den Auftakt zu intensiver Öffentlichkeitsarbeit<br />
für florales Handwerk<br />
und den Berufsstand.<br />
Junge Talente bekamen bei dem FDF-<br />
Newcomer Wettbewerb eine Plattform.<br />
Die besten Nachwuchsfloristen wurden<br />
dabei für Eurofleurs und Worldskills nominiert.<br />
So startet Victor Breuer aus<br />
Nordrhein-Westfalen bei dem europäischen<br />
Wettbewerb um die Eurofleurs<br />
2013 in Kroatien. Jungfloristin Christina<br />
Müglich aus Hessen vertritt Deutschland<br />
bei der internationalen Berufeolympiade<br />
2013 in Leipzig. (ts)<br />
tionalität der Messe“, sagt Björn Hansen<br />
von Soendgen Keramik. „Was den Termin<br />
der Messe betrifft, sind wir etwas<br />
zwiegespalten. Die großen Kunden<br />
kommen hierher – ob nun in der Woche<br />
oder am Wochenende. Für kleinere Geschäfte<br />
ist es sicher ein Problem, mitten<br />
in der Woche<br />
herzufahren. Etwa<br />
möchte ich<br />
noch am Rande<br />
anmerken: Unsere<br />
Mitarbeiter,<br />
die zum Standaufbau<br />
natürlich<br />
schon vor Messebeginn hier sind, würden<br />
es sehr begrüßen, wenn die Hallen<br />
beim Aufbau schon geheizt sind. Es hilft<br />
uns nicht, wenn zur Messeröffnung alle<br />
erkältet im Bett liegen müssen.“ (cmy)<br />
Isabelle André, Morel (Frankreich): „In<br />
diesem Jahr gingen unsere Kataloge auf<br />
der IPM schneller weg als sonst“, sagt Isabelle<br />
André, beim Cyclamenzüchter Morel<br />
Gefäße & Deko<br />
Hochwertigkeit und<br />
Farbe sind gefragt<br />
Glas liegt weiterhin im Trend,<br />
aber auch Kunststoff ist im<br />
Kommen. Daneben wird das<br />
Label „Made in Germany“ bei<br />
Keramik und Accessoires wieder<br />
wichtig Seite 20+21<br />
Victoria Salomon zeigte filigran gearbeitete Sträuße. Fotos (2): Messe Essen<br />
Hauptstadtfeeling bei<br />
der DMF-Show in Essen<br />
Fachlich versiert, rhetorisch bestens geschult<br />
und von mitreißenden Rhythmen<br />
begleitet präsentierten die drei besten<br />
Floral-Designer Deutschlands Floristik<br />
zu den kommenden umsatzstarken Tagen.<br />
Jürgen Herold, Deutscher Meister<br />
der Floristen, Vizemeister Stefan Göttle<br />
und die drittplatzierte Victoria Salomon<br />
zeigten ihre Floral-Unikate zum Valentinstag,<br />
Ostern und Muttertag.<br />
Victoria Salomon begeisterte vor allem<br />
während der DMF-Show mit ihren<br />
(F-Fréjus) für das<br />
Marketing zuständig.<br />
„Das ist<br />
ein gutes Zeichen.<br />
Einige unserer<br />
Kunden<br />
sind als Jungpflanzenanbieter<br />
selber Aussteller und kommen mit ihren<br />
Gärtner-Kunden zu uns an den Stand. Sie<br />
wollen sich Neuheiten wie die Mini-Serie<br />
Smartiz ansehen und Ideen mit uns austauschen.<br />
Die IPM wird immer internationaler,<br />
wir hatten Besucher aus etwa 25<br />
Ländern. Darunter war eine Gruppe aus<br />
den USA – und auch aus Neuseeland und<br />
Australien kamen Leute. Spaß macht mir<br />
auf der IPM, dass die Deutschen optimistisch<br />
sind, auch wenn es für Cyclamen im<br />
Vorjahr schwierig war.“ (dre)<br />
Massimiliano Bechini, Vannucci Piante<br />
(Italien): „Wir sind zufrieden mit der<br />
IPM. Sie bleibt die wichtigste Messe für<br />
unsere Firma. Man muss nicht unbedingt<br />
sehr filigran gearbeiteten Sträußen, in<br />
denen die Blüten zu schweben scheinen.<br />
Stefan Göttle überzeugte mit raumgreifenden<br />
Objekten und Jürgen Herold zeigte<br />
– wie bei der Deutschen Meisterschaft<br />
der Floristen (DMF) in Berlin – seine<br />
technisch-gestalterischen Fähigkeiten.<br />
Die vielen Fachkolleginnen und -kollegen,<br />
die den drei Top-Floral-Designern<br />
begeistert folgten, konnten viele<br />
Gestaltungsideen mit in ihren eigenen<br />
Berufsalltag nehmen. (asl)<br />
etwas verkaufen, aber wenn es dazu<br />
kommt – umso besser. Wir wollen Kontakte<br />
pflegen und neue anbahnen, das ist<br />
das Ziel.“ Die Wirtschaft in Italien befinde<br />
sich zwar in keiner optimalen Situation,<br />
aber Grün sei noch weiter an der Reihe.<br />
„Obwohl kleinere Baumschulen in Italien<br />
Probleme hatten, konnten die großen Betriebe<br />
Ausfälle mit Exporten in andere<br />
Länder kompensieren, etwa nach Nordafrika,<br />
Osteuropa, die Türkei oder die<br />
Ukraine.“ Auf der Messe habe man viele<br />
Stammkunden getroffen. Die seien mit<br />
der zurückliegenden Saison zufrieden und<br />
guter Hoffnung für die neue Saison. Am<br />
Stand von Vannucci Piante sind in diesem<br />
Jahr weniger Pflanzen ausgestellt, dafür<br />
wurde mehr<br />
Wert auf Design<br />
und eine gute<br />
Gesprächsatmosphäre<br />
gelegt.<br />
„Denn Beziehungspflege<br />
ist<br />
wichtig.“ (hlw)
2 | TASPO zierpflanzen<br />
22. Februar 2013 | Nr. 8<br />
Pflanzen und Konzepte<br />
B&B-Hits aus der Züchterküche<br />
Neue Sorten, Besonderheiten und Marketingkonzepte für das Frühjahr und die Beetpflanzensaison. Von Dr. Heinrich Dreßler<br />
Umgestaltet hatte Jungpflanzen Grünewald<br />
(Selm) seinen IPM-Stand – die<br />
Pflanzen standen im Verkaufsstadium<br />
im 12er-Topf in Vitrinen. Als ganz neues<br />
Produkt stellte Jan Grünewald „Torelus“<br />
vor, eine Gattungskreuzung aus Torenia<br />
und Mimulus. Es gibt mehrere Einzelsorten<br />
in Farben wie Gelb, Weiß, Rosa,<br />
Rot, Orange oder Braun. Auch sind gemaserte<br />
Blüten dabei. Ursprünglich war<br />
die Züchtung für den Beetpflanzenbereich<br />
gedacht, erklärte Grünewald. Mit<br />
ihrer zeitigen Blüte eigne sie sich aber<br />
besser für die Vermarktung im Frühjahr.<br />
Die vegetativ vermehrten Pflanzen lassen<br />
sich kühl kultivieren, verzweigen gut<br />
und bauen rund auf.<br />
Eine Fernwirkung haben die Blüten<br />
von Petunia ‘Sunpleasure Porch Sugar<br />
Beat’ mit ihrem leuchtenden Pink mit<br />
Schlund. Die Sorte spreche Verbraucher<br />
an, wie eine kleine Befragung durch den<br />
Züchter ergeben habe. Allerdings hieß<br />
es dabei auch: „Wir finden so etwas leider<br />
nicht im Handel“, berichtete Grünewald.<br />
Er meinte, dass meist Frauen die<br />
Pflanzen kaufen und dabei aufgeschlossen<br />
für Neues sind, in der Kette zuvor<br />
aber meist Männer die Ware auswählen,<br />
und das eher konservativ.<br />
Gut angekommen sei die Argyranthemum-Serie<br />
Honeybees, die auch im Vergleichsanbau<br />
an Versuchsanstalten positiv<br />
bewertet wurde, so Grünewald. Mit<br />
‘Honeybees White’ kommt nun eine einfach<br />
weiß blühende Sorte in die Serie.<br />
Die Blüte wirkt „voll“, da mehrere Blütenblattkränze<br />
übereinander liegen.<br />
An einem etwas vergrößerten Stand<br />
präsentierte Selecta Klemm (Stuttgart)<br />
auf der IPM einen Ausschnitt aus dem<br />
Sortiment. Die Calynopsis-Calceolarien,<br />
die Anfang März mit Primeln und Violen<br />
auf den Markt kommen, hätten Produzenten<br />
und Verbraucher gut angenommen,<br />
berichtete Ingrid Slangen,<br />
zuständig für Marketing. Für 2013/14<br />
seien neue Sorten zu erwarten.<br />
Bei den Topfnelken verzeichnet Selecta<br />
nach Slangens Angabe ein starkes<br />
Marktwachstum. Als „Highlight“ stand<br />
die Staudennelke ‘Pink Kisses’ am Messestand<br />
besonders im Fokus. Diese winterharte,<br />
gut verzweigende Einzelsorte<br />
mit ihren zierlichen, zweifarbig rosavioletten,<br />
haltbaren Blüten eigne sich<br />
auch als Geschenk zum Valentins- oder<br />
Muttertag mit Verwendung als Zimmertopfpflanze,<br />
erklärte Slangen. Neben<br />
einem Logo gibt es für ‘Pink Kisses’<br />
verschiedenes Werbematerial.<br />
Sehr frühe Calibrachoa-Serie<br />
für die Beetbepflanzung<br />
Als Hauptkulturen des Unternehmens<br />
Westhoff (Südlohn) nannte Züchter Dr.<br />
Manfred Mehring-Lemper Calibrachoa,<br />
Petunien, Lobelien, Scaevola und Verbenen.<br />
Gute Calibrachoa-Sorten sollten<br />
mittelstark wachsen, zwecks reicher Blüte<br />
gut verzweigen sowie rund und dicht<br />
aufbauen, sagte er. Neu für 2013/14 sei<br />
die sehr frühe Calibrachoa-Serie Early<br />
Bird mit sechs Farben, die kompakt-kugelig<br />
wachse und keine Hemmstoffbehandlung<br />
benötige. Sie eigne sich auch<br />
für Packs. Durch ihre Wuchsform seien<br />
die Sorten eher für Beete geeignet.<br />
Die zur Saison 2012/13 eingeführten<br />
Crazytunia-Petunien in zehn Farben<br />
bilden keine Serie, sondern eine Kollektion.<br />
Limettengrün-purpur gescheckt<br />
blüht ‘Sparky’, während ‘Black Mamba’<br />
fast schwarze Blüten bildet. ‘Knight<br />
Rider’ ist dunkelviolett gesternt.<br />
Mit „Torelus“ hat Jungpflanzen Grünewald eine Gattungskreuzung aus Torenia und Mimulus entwickelt. Fotos: Dr. Heinrich Dreßler<br />
Staudennelke ‘Pink Kisses’ (Selecta Klemm). Petunia ‘Crazytunia Sparky’ (Westhoff). Senecio Todaisy, vorn Mini-Typ (Dümmen).<br />
Knallige Farben für den Absatz in<br />
Woche 10 bis 12 bietet die kalt zu kultivierende<br />
Senecio-Serie Todaisy von<br />
Dümmen (Rheinberg). Die Serie wurde<br />
als „IPM-Neuheit 2013“ in der Kategorie<br />
Blühende Zimmerpflanze ausgezeichnet.<br />
Wichtige Eigenschaften sind nach<br />
Angaben des Züchters der mittelkompakte<br />
Wuchs, der buschige Aufbau und<br />
die kurzen Blütenstiele. Neu sind kleinblumige<br />
Sorten (Todaisy Mini – ‘Rose’,<br />
‘Purple Charme’, ‘Royal White’), erklärte<br />
Sonja Dümmen. An Werbematerial stehen<br />
bedruckte Töpfe, CC-Banner und<br />
Klebeband zur Verfügung.<br />
Neu für 2013 ist das Marketingkonzept<br />
„Mein schöner Garten“ in Kooperation<br />
mit der gleichnamigen Hobbygärtner-Zeitschrift.<br />
Die für 2013 geplante<br />
Menge sei verkauft, die Fertigware ist<br />
zwischen Woche 18 und 23 im Handel<br />
erhältlich.<br />
Zur großblumigen Impatiens Neu-<br />
Guinea-Serie Magnum sagte Sonja<br />
Dümmen, dass diese in großen Töpfen<br />
angebaut vor allem in den USA oder<br />
Südeuropa gefragt sei. Die robusten, gut<br />
verzweigenden Magnum-Pflanzen seien<br />
ein Premiumprodukt.<br />
Neu bei den Poinsettien ist die reinweiße,<br />
grünlaubige, späte ‘Glacé’, eine<br />
Neun-Wochen-Sorte. Eine 6,5-Wochen-<br />
Sorte vom Princettia-Typ ist ‘Amaris<br />
Lipstick Pink’, bei der Sonja Dümmen<br />
auf die Qualität der Cyathien hinwies.<br />
Weitere Amaris-Sorten aus eigener<br />
Züchtung sind ‘Hot Pink’ und ‘Pink’<br />
(beide acht Wochen).<br />
Bei Brandkamp (Isselburg-Anholt)<br />
stellte Verkaufsberater André Elijzen die<br />
Beetpflanzen vor. Mit seinen Marisco-<br />
Petunien sei der Züchter deutlich weitergekommen,<br />
sagte er. Neu sind zum<br />
Beispiel ‘Belem Giant Candy’ in Rosa<br />
sowie die nicht ganz schwarze, eher etwas<br />
dunkelrötliche ‘Belem Black Velvet’.<br />
Bei Calibrachoa ist ‘Calimero Snow’ ein<br />
Neuzugang in Weiß. Die eigene Verbenen-Serie<br />
River Dance mit aufrechten<br />
Up- und halb hängenden Down-Typen<br />
wächst mittelstark.<br />
Durch guten Knospenbesatz zeichnen<br />
sich die nach französischen Städten benannten<br />
Jollies-Fuchsien von Brandkamp<br />
aus, erklärte Elijzen. Für die Serie<br />
seien Werbemittel verfügbar. ‘Trailing<br />
Colmar’ ist eine doppelt gefüllte, frühe,<br />
hängende Sorte mit großen Blumen.<br />
‘Trailing Lille’ ist ebenfalls früh, sie bildet<br />
einfache, mittelgroße Blüten.<br />
Neu im „Frühlingsflirt“-Programm<br />
von Kientzler (Gensingen) sind die Lobularia-Sorten<br />
‘Primavera Princess’ und<br />
‘Snow Princess’. Nach Angaben von Rosi<br />
Herzberg, bei Kientzler zuständig für<br />
Marketing, liegen die Sorten mit ihrer<br />
Blüte zwischen Frühjahrsblühern und<br />
Beet- und Balkonpflanzen und besetzen<br />
damit eine saisonale Nische. ‘Primavera<br />
Princess’ bildet hellgelb gesäumtes Laub.<br />
Die sehr frühe, kompakte ‘Poem Mandarine’<br />
ist eine neue Farbe bei Erysimum<br />
mit üppiger Blüte in Gelb-Violett-<br />
Braun-Tönen. Als „IPM-Neuheit 2013“<br />
in der Kategorie Frühjahrsblüher wurde<br />
Arabis caucasica ‘Alabaster’ ausgezeich-<br />
net. Die vegetativ vermehrte Sorte aus<br />
eigener Züchtung lasse sich ohne<br />
Hemmstoffe kultivieren, baue rund auf<br />
und bilde zahlreiche große reinweiße<br />
Blüten, teilt der Züchter mit.<br />
Als Premiere präsentierte der Züchter<br />
Salvia ‘Go-Go Purple’ als Schwestersorte<br />
von ‘Go-Go Scarlet’, die 2012 eingeführt<br />
wurde und laut Herzberg sehr gut ankam.<br />
Die robusten, buschigen Pflanzen<br />
blühen bis September.<br />
Die Little Cuties sind eine kompakte<br />
Heuchera-Serie mit sieben Sorten, gezüchtet<br />
von Terranova in den USA und<br />
zunächst exklusiv bei Kientzler erhältlich.<br />
Die Pflanzen bilden kleines Laub<br />
und kurze Blütenstiele, sie wirken mit<br />
Blättern und Blüten gleichermaßen.<br />
Sakata (DK-Marslev) wies auf der<br />
IPM auf das 100-jährige Bestehen des<br />
Unternehmens hin (Sonderveröffent -<br />
lichung hierzu im TASPO Magazin<br />
1/2013). Bei den Sunpatiens-Impatiens<br />
ist ‘Compact Red’ neu. Züchter Niels G.<br />
Kristensen wies außerdem auf ‘White<br />
Improved’ hin – die Blüte sei bei dieser<br />
verbesserten weißen Sorte größer, der<br />
Habitus runder, das Laub kräftiger und<br />
dunkler, was den Kontrast zu den Blüten<br />
verstärke. Supercal, eine Kreuzung aus<br />
Petunia und Calibrachoa, ist ein weiteres<br />
Produkt von Sakata.<br />
Als neue Violen-Serie für die Herbstproduktion<br />
bietet Sakata Grandissimo<br />
an. Es handele sich genetisch um keine<br />
reine Viola cornuta, die wärmetolerante<br />
Serie mit zunächst acht Farben wird<br />
aber als solche angeboten.<br />
Am IPM-Stand von Ecke Europe<br />
(DK-Hillerød) war ein Ausschnitt aus<br />
dem Poinsettien-Sortiment zu sehen,<br />
ergänzt um Testsorten. Zu den Farben<br />
sagte Logistikmanagerin Charlotte Weis,<br />
dass die Nachfrage nach Pink zurückgehe.<br />
Wichtig seien daher rote und weiße<br />
Sorten plus Sonderfarben.<br />
Unter „landscape poinsettias“ versteht<br />
Ecke Sorten, die sich in wärmeren Regionen<br />
im Freien verwenden lassen. Sie<br />
vertragen Temperaturen bis zum Gefrierpunkt<br />
sowie Regen und Wind. In<br />
Südeuropa gebe es hierfür einen größeren<br />
Markt, sagte Weis. Neben der alten<br />
Sechs- bis 6,5-Wochen-Sorte ‘Advent<br />
Red’ bietet Ecke hier auch die neue<br />
Acht-Wochen-Sorte ‘Tikal Red’ an.<br />
Eine frühe Sorte vom Princettia-Typ<br />
ist die rosafarbene ‘Luv U Pink’. Durch<br />
das Splitten bilden sich rosenartige<br />
Brakteensterne. Vier bis fünf neue Farben<br />
dieses Typs seien in Arbeit.<br />
Eine Spezialsorte ist ‘Visions of Grandeur’<br />
in hellem Creme-Rosa, die in der<br />
Produktion einen relativ großen Platzbedarf<br />
hat. Die üppig wirkenden, weichen<br />
Pflanzen seien ein exklusives, haltbares<br />
Produkt, sagte Weis.<br />
Neben den Poinsettien zeigte Ecke<br />
einige Beetpflanzen aus dem PLA-Sortiment.<br />
Als ein Highlight nannte Weis<br />
Calocephalus ‘Silver Cushion’ aus der<br />
„Outback Plants“-Kollektion (Züchter:<br />
Australian Horticultural Services). Die<br />
weichen, silbrig-hellen, robusten Pflanzen<br />
bilden relativ große Blüten. Die für<br />
2014 mit fünf Farben angekündigte,<br />
kompakte Argyranthemum-Serie Magnus<br />
(Züchter: Nuflora) zeichne sich vor<br />
allem durch die großen Blüten mit sechs<br />
bis neun Zentimeter Durchmesser aus.<br />
Cool Wave-Hängeviolen<br />
mit hoher Frosttoleranz<br />
Den 2012 mit vier Sorten eingeführten<br />
Cool Wave-Violen war der IPM-Stand<br />
von PanAmerican Seed (NL-Venhuizen)<br />
gewidmet. Die Serie sei in Europa<br />
bereits gut bekannt, sagte Marketingmanager<br />
Jeroen Ravensbergen. Nach Qualität<br />
und Menge sei es die beste Neueinführung<br />
von PanAmerican Seed. Positive<br />
Eigenschaften seien die Frosttoleranz<br />
bis minus 25 Grad Celsius, der breithängende<br />
Wuchs mit bis zu 75 Zentimeter<br />
langen Trieben und die reiche Blüte<br />
von Herbst bis Frühsommer.<br />
2013 kommen mit ‘Purple’ und ‘Golden<br />
Yellow’ zwei weitere Farben in die<br />
Serie, von der PanAmerican Seed auch<br />
drei neue Mischungen anbietet: Pastel<br />
Mix, Berries ‘n Cream Mix, Improved<br />
Standard Mix. Ziel sei es, jährlich zwei<br />
bis drei neue Farben einzuführen.<br />
Die Vermarktung der Cool Wave-<br />
Violen unterstützt der Züchter mit einer<br />
Marketingkampagne und diversen Werbemitteln.<br />
Ein Element der Kampagne<br />
ist die Internetseite www.wave-rave.eu,<br />
die Produzenten, Händler und Verbraucher<br />
anspricht. Auch auf Facebook und<br />
YouTube sind die Violen präsent.<br />
Highlights aus dem Sortiment präsentierte<br />
Florensis (Weeze) an einem neu<br />
gestalteten Messestand. Unter „Mystical“<br />
fanden sich bisher Petunien mit<br />
Varianten schwarzer Blüten, jetzt kommen<br />
aber auch andere besondere Farben<br />
hinzu. Als erstes Beispiel nannte Produktmanagerin<br />
Miriam Grünhagen<br />
‘Mystical Wicked Purple’ in Pink mit<br />
grünem, gewelltem Rand. Durch den<br />
gedrungenen Wuchs benötige die Sorte<br />
keine Hemmstoffbehandlung. ▶
22. Februar 2013 | Nr. 8 zierpflanzen<br />
TASPO | 3<br />
Premiere: Salvia ‘Go-Go Purple’ (Kientzler). Silbrig: Calocephalus ‘Silver Cushion’ (PLA). Petunia ‘Mystical Wicked Purple’ (Florensis). Verbena ‘Lanai Vintage Rose’ (Syngenta). ‘Aristo White with Eye’ und ‘Pink’ (Elsner).<br />
▶<br />
Die Marketingkonzepte von Volmary<br />
(Münster) entwickeln sich nach<br />
Angaben von Raimund Schnecking<br />
„prächtig“. Neben der eingeführten<br />
Marke „Kiepenkerl“ gibt es „Volmary“<br />
(inter national leichter auszusprechen)<br />
und die „Soul-Pflanzen“ (Soul Plants =<br />
Soul Food und Soul Flowers).<br />
Von dem Volmary-Multicolour-Konzept<br />
– blühende Pflanzen im farblich<br />
passenden bedruckten Topf – sollen<br />
2013 größere Mengen in den Fachhandel<br />
(Gartencenter) kommen, beginnend<br />
mit Primeln und Violen. Insgesamt wirke<br />
die Volmary-Linie etwas jünger und<br />
bunter als die Kiepenkerl-Linie.<br />
Der Jungpflanzen-Katalog Herbst<br />
2013 enthält durch die seit Oktober 2012<br />
bestehende Vertriebskooperation zwischen<br />
Volmary und Fides jetzt auch Kalanchoe,<br />
Topf- und Gartenchrysanthemen.<br />
Im Gegensatz zum Fides-Katalog<br />
Primeln<br />
Paradiso und Cleopatra:<br />
Farbtupfer im Frühjahr<br />
Nicht wie gewohnt mit Cyclamen und<br />
Primula obconica, sondern erstmals mit<br />
Primula vulgaris aus eigener Züchtung<br />
präsentierte sich Schoneveld Breeding<br />
(NL-Twello) auf der IPM. Wie Marketingmanager<br />
Jeroen Star berichtete,<br />
kommen in der Paradiso-Serie im<br />
Herbst 2013 zunächst mittelfrühe Sorten<br />
(„Mid Early“) auf den Markt, und zwar<br />
als Mini-Typ für den 9er-Topf in acht<br />
Farben und als Midi-Typ für den 10,5er-<br />
Topf in sechs Farben. 2014 sollen späte<br />
und zuletzt 2015 frühe Sorten folgen.<br />
Zu den Eigenschaften der Paradiso-<br />
Primeln sagte Star, dass diese genetisch<br />
kompakt seien und sich ohne Hemmstoff<br />
kühl produzieren ließen, was die<br />
Produktionskosten senke. Innerhalb der<br />
Serie seien die Sorten uniform.<br />
Schoneveld liefert das Primelsaatgut<br />
an Partnerunternehmen, die die Jung-<br />
Schoneveld-Eigner Peter van de Pol (links),<br />
Jeroen Star: Neue Primel-Serie Paradiso.<br />
sind die Chrysanthemen nicht nach<br />
Farbgruppen sortiert, sondern nach ihrer<br />
Reaktions- und Blütezeit.<br />
Die neuen Volante-Violen bezeichnet<br />
Volmary als einen Zwischentyp zwischen<br />
Viola × wittrockiana und Viola<br />
cornuta, sie werden aber unter „witt -<br />
rockiana“ geführt. Eigenschaften seien<br />
unter anderem der kräftige, rund-hängende<br />
Wuchs, die gute Winterhärte und<br />
die reiche Blüte. Mit dem Marketing-<br />
Namen „Ice Teenies“ ergänzen sie die<br />
„Ice Babies“-Cornuten. Neu ist auch<br />
„Mix a Twix“ mit drei verschiedenen<br />
Viola cornuta-Sorten in einem Topf, Ton<br />
in Ton oder kontrastreich.<br />
Zu den Highlights bei Syngenta<br />
(Kleve) gehörten die dreifarbigen Lanai<br />
Twister-Verbenen. Die neue ‘Twister<br />
Blue’ sei kompakter als die bereits mit<br />
mehreren Preisen – darunter „IPM-<br />
Neuheit 2013“ in der Kategorie Beet-<br />
pflanzen produzieren. In Deutschland<br />
ist es Peter Sprünken in Straelen.<br />
Unter „PrimeTime“ bietet Florensis<br />
(Weeze) ab sofort ein Primelsortiment<br />
für den gesamten Saisonverlauf an, bestehend<br />
aus eigenen, zeitlich aufeinander<br />
folgenden F1-Serien (Salome, Cairo,<br />
Luxor, Esna) mit jeweils gleichen Farben.<br />
Primelsorten mit besonderen Farben<br />
(Sphinx-Serie) laufen unter „Prime-<br />
Time Special“. Hierzu gehört als neue<br />
Einzelsorte aus eigener Züchtung die<br />
zartrosafarbene ‘Cleopatra’. Besonderheit<br />
der kompakten, mittelfrühen Sorte<br />
sei ihre Wärmetoleranz. Diese sorge für<br />
eine gute Haltbarkeit im Innenraum und<br />
damit für eine breitere Verwendung,<br />
zum Beispiel als Geschenkartikel. Hierzu<br />
soll es entsprechende Werbemittel<br />
wie ein Etikett geben.<br />
Als neue Frühjahrsblüher stellte Volmary<br />
(Münster) Primula veris ‘Victoriana’<br />
(„Schokoladenprimel“, kurze Blütenstiele,<br />
festes Laub, früh) sowie Primula<br />
vulgaris ‘Jupiter Gold Splash’ (Blüte<br />
cremeweiß, innen gelb, mittelfrüh) und<br />
‘Girl’s Delight’ (Rosa-Gelb-Töne, halb<br />
gefüllte „Rosenprimel“, früh bis mittelfrüh,<br />
spezieller Topf) vor. Die mittelfrühe<br />
„Tagetesprimel“-Serie Solena bietet<br />
verschiedene Orangetöne.<br />
Sein Primula vulgaris-Angebot ergänzt<br />
Syngenta (Kleve) um ‘Sirococco<br />
Blue’ und ‘Sirococco Lilac’. Beide Sorten<br />
spielen in den Farben, die gewellten Blüten<br />
bilden einen weißen Saum aus. Diese<br />
mittelfrühen Primeln seien als Premiumprodukt<br />
gut für den 10,5er-Topf geeignet.<br />
Mitra ist eine neue, mittelfrühe,<br />
sehr kompakte F1-Primelserie mit sieben<br />
gleichmäßig aufblühenden Farben<br />
für die Massenproduktion. (dre)<br />
und Balkonpflanze – ausgezeichnete<br />
‘Twister Red’, erklärte Produktmanager<br />
Alexander Ern. Die halb hängenden<br />
Pflanzen werden etwa 25 bis 30 Zentimeter<br />
hoch, bei ‘Twister Blue’ seien es 20<br />
Zentimeter. Die rote Sorte müsse der<br />
Gärtner daher gegebenenfalls stärker<br />
hemmen. ‘Twister Pink’ als Dritte im<br />
Bunde wächst mittelstark. Für Mischungen<br />
in einem Topf sind die Twister-Sorten<br />
daher weniger geeignet. Ab 2013 gibt<br />
es ein neues Logo für die Serie, dazu entsprechende<br />
Etiketten für Töpfe oder<br />
Ampeln und weitere Werbemittel.<br />
Die weiß-rosa-rot blühende Verbene<br />
‘Lanai Vintage Rose’ wurde mit ihrer<br />
Farbvielfalt in Verbraucherbefragungen<br />
als „edel“ eingestuft. Eher aufrecht<br />
wächst ‘Lanai Upright Limegreen’.<br />
Kennzeichen der Lanai-Sorten seien neben<br />
den großen Blüten die Frühzeitigkeit<br />
und die Mehltautoleranz.<br />
Mit Chelsea kommt 2013 eine neue<br />
Serie von Multiflora-Chrysanthemen<br />
auf den Markt. Die vier wüchsigen Sorten<br />
seien noch nicht im Katalog verzeichnet,<br />
erklärte Ern. Eigenschaften<br />
seien zum Beispiel der stabile runde<br />
Wuchs und die vitalen Wurzeln. Die<br />
Blüten mit einem Durchmesser von fünf<br />
Zentimeter seien haltbar.<br />
Das Marketingkonzept „Calendar<br />
Colors“ für Stauden war auch ein Thema<br />
bei Syngenta. Mit Beispielen aus dem<br />
Sortiment waren die Jahreszeiten dargestellt,<br />
die dieses Angebot abdeckt. Laut<br />
Produktmanager Klaus Hess wird das<br />
Programm weiter ausgebaut, zumal Syngenta<br />
bei Stauden intensiv züchte. Als<br />
einen wichtigen Frühblüher erwähnte<br />
Hess Saxifraga × arendsii, wo Syngenta<br />
die Serie Touran und (neu ab 2013) die<br />
sehr frühe, kompakte Alpino-Serie mit<br />
jeweils sieben Sorten anbietet.<br />
Bei Elsner pac (Dresden) zeigte sich<br />
Andrea Ludwig am dritten Messetag mit<br />
dem Verlauf der IPM sehr zufrieden. Es<br />
seien viele Kunden aus dem In- und<br />
Ausland gekommen. Insgesamt sei die<br />
Nachfrage nach Ausgangsmaterial in<br />
diesem Jahr groß, berichtete sie.<br />
Bei den Aristo-Edelpelargonien sorgen<br />
zwei Neue für Verbesserungen:<br />
‘Aristo White with Eye’ und ‘Aristo Pink’.<br />
Bei den Candy Flowers-Pelargonien<br />
lockert eine neue Weiße (White) das<br />
Sortiment auf. Eine weitere Pelargonien-<br />
Neuheit ist ‘Angeleyes Blueberry’.<br />
Am IPM-Stand von Geranien Endisch<br />
(Hagenbach) konnte Laborleiter<br />
Dr. Wilfried Pagel von einer sehr guten<br />
Nachfrage nach Zonale-Augensorten<br />
wie ‘Hot Spot Kiss’ berichten. Bei den<br />
Peltaten seien Zweifarbige gefragt. Der<br />
dritte Wachstumsbereich seien interspezifische<br />
Pelargonien wie ‘Xtreme Red’.<br />
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4 | TASPO <strong>gehölze</strong><br />
22. Februar 2013 | Nr. 8<br />
Neues Säulenobst mit Ertragsgarantie<br />
Beim Baumobst waren auf der IPM auch neue Kirschensorten für den Privatgarten und Kreuzungen aus Pfirsich und Aprikose zu finden. Von Lorenz Wieland<br />
Beim Baumobst standen in diesem<br />
Jahr unter anderem Familienbäume,<br />
platzfeste Kirschen und einige<br />
Kreuzungen zur IPM im Blickpunkt.<br />
Neu war das Konzept Familienbaum<br />
von BKN Strobel (Holm). Die Familienbäume<br />
des Unternehmens gibt es als Variante<br />
Apfel mit drei oder vier Edelsorten<br />
an einem Baum, Birne mit drei und<br />
Kirsche mit ebenfalls drei bewährten<br />
Sorten. Ebenfalls Familienbäume, allerdings<br />
mit historischen Apfelsorten stellte<br />
die Baumschule Krämer (Detmold)<br />
vor. Dabei sind ‘Dülmener Rosenapfel’,<br />
‘Prinz Albrecht von Preußen’, ‘Winterglockenapfel’<br />
und ‘Zabergäu Renette’ auf<br />
einen Baum veredelt. Die Nachfrage<br />
nach Mehrsortenbäumen sei ungebrochen<br />
hoch, so das Unternehmen.<br />
Frühe und späte Apfelneuheiten<br />
Zwei neue, robuste Apfelsorten, einen<br />
Frühsommerapfel und einen Lagerapfel<br />
stellte Lubera (CH-Buchs/Bad Zwischenahn)<br />
vor. ‘Paradis New Year’ hat rote, große,<br />
sehr feste Äpfel mit grüner Grundfarbe<br />
und Pflückreife im Oktober sowie Genussreife<br />
von November bis Januar. Der<br />
Geschmack hat dann Anteile von ‘Braeburn’<br />
und ‘Jonagold’. ‘Paradis Katka’ reift<br />
um den 20. Juli und hat für eine Frühsorte<br />
sehr viel Aroma und eine gute Textur des<br />
Fruchtfleisches. Die roten, leicht berosteten<br />
Früchte sind bis drei Wochen lagerfähig.<br />
Beide Sorten seien sehr robust und<br />
beispielsweise gegen Schorf resistent.<br />
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„fruit4sure“-Säulenobst. Foto: Lorenz Wieland Süßkirsche ’Narana’. Werkfoto<br />
Mit ‘Merkur’ und ‘Sirius’ bereichert<br />
Häberli (CH-Neukirch-Egnach) das<br />
Sortiment schorfresistenter Apfelsorten.<br />
‘Merkur’ hat nahezu ganz auffällig purpurrot<br />
gefärbte Früchte und gelbes, saftiges<br />
und festes süßfruchtiges Fruchtfleisch.<br />
Er reift ab Ende September/Anfang<br />
Oktober und halte sich im kühlen<br />
Keller bis Februar/März. Die Sorte ist<br />
wenig anfällig für Mehltau und Krebs.<br />
‘Sirius’ ist eine Mischung aus ‘Topas’ und<br />
‘Golden Delicious’ und allergenarm. Ihre<br />
Äpfel haben gelbe Grundfarbe und<br />
knackig-festes, saftiges Fruchtfleisch mit<br />
gutem Aroma. Sie reifen Mitte Oktober<br />
und sind bis März/April lagerfähig.<br />
„fruit4sure“ im Wavetopf<br />
Die niederländische Baumschule Van<br />
der Starre (NL-Boskoop) präsentierte<br />
mit „fruit4sure“ Zwerg-Säulenobst mit<br />
Erntegarantie im ersten Jahr nach dem<br />
Kauf. Andernfalls gebe es das Geld zurück.<br />
Geeignet seien die auf Krankheitsresistenz<br />
und Geschmack gezüchteten<br />
Bäume für Garten, Terrasse, Balkon<br />
oder sogar als Hecke bei Pflanzung im<br />
Abstand von 30 Zentimetern. Das Sorti-<br />
ment umfasst aktuell die Varianten „Yellow<br />
Apple“ (aromatisch, gelb) und den<br />
besonders für Kinder attraktiven „Mini<br />
Red Apple“ (aromatisch frisch mit rosa<br />
Fruchtfleisch). Angeboten werden sie im<br />
platzsparenden Wavetopf in Wellenform,<br />
dazu gibt es ein passendes Tischkonzept<br />
und Werbematerial.<br />
Beim Steinobst stellte Artevos Obstneuheiten<br />
(Karlsruhe) eine neue Pflaumen-<br />
und zwei neue Kirschensorten vor.<br />
Die Zwetschgensorte ‘Juna’ reift als eine<br />
der ersten im Jahr, ist aber im Vergleich<br />
zu anderen frühen Sorten besonders<br />
schmackhaft bei gleichzeitig festem<br />
Fruchtfleisch. Die neue Süßkirsche ‘Narana’<br />
stammt laut Artevos aus Pillnitz<br />
und fällt durch ihre frühe Reife auf. Sie<br />
eröffnet schon eine Woche vor ‘Burlat’<br />
die Süßkirschensaison. Sie hat zugleich<br />
besonders große, dunkelrote Früchte bei<br />
gutem Behang und festes, aromatisch-süßes<br />
nichtplatzendes Fruchtfleisch. In der<br />
fünften Kirschwoche angesiedelt ist die<br />
Reife von ‘Christiana’. Sie habe zwei besondere<br />
Vorteile: die dunkelroten, vollreif<br />
schwarzroten, würzig aromatisch schmeckenden<br />
Früchte können lange am Baum<br />
hängen, ohne überreif zu werden und<br />
sind sehr platzfest.<br />
Pfirsich und Aprikosen gekreuzt<br />
Um eine Kreuzung zwischen Pfirsich<br />
und Aprikose handelt es sich bei ‘Honeymoon’,<br />
die die Baumschule Jäger<br />
(Ladenburg) vorstellte. Die Besonderheit<br />
für Aromaliebhaber entwickelt im Juli<br />
sehr süße, saftige, aromatische Früchte<br />
mit aprikosenähnlichem Fleisch. Der<br />
Baum sei robust und weniger anfällig für<br />
Kräuselkrankheit als Pfirsich.<br />
Auch Häberli stellte mit dem Honigpfirsich<br />
eine Kreuzung zwischen<br />
Pfirsich und Aprikose vor. Die Früchte<br />
sind nach Auskunft am Stand besonders<br />
süß und im Aroma ein Geschmacksgemisch<br />
aus Pfirsich und Aprikose. Die<br />
zarte Haut der Früchte und das Fruchtfleisch<br />
sind honiggelb. Baum, Laub und<br />
Blüte glichen einem Pfirsich. ■
22. Februar 2013 | Nr. 8 <strong>gehölze</strong><br />
TASPO | 5<br />
Bereicherung im Obst-Sortiment<br />
Zahlreiche neue Beerensorten<br />
Zuweilen knappes Angebot bei Obstpflanzen nach dem Frost im vergangenen Jahr. Von Lorenz Wieland<br />
Obst<strong>gehölze</strong> und -Sträucher sind nach<br />
wie vor gefragt. Das Angebot ist vereinzelt<br />
aber knapp, nachdem im vergangenen<br />
Jahr Spätfroste für manche Ausfälle<br />
sorgten, war auf der IPM zu hören. Die<br />
meisten Neuheiten waren im Beerenobst-Sortiment<br />
zu entdecken.<br />
Für Aufsehen sorgte die besonders für<br />
ihre Cranberrys bekannte Baumschule<br />
Steiner (A-Hochburg-Ach) mit einer Bioschiene<br />
für Heidelbeeren und Cranberrys.<br />
Ab Juni startet das Unternehmen mit Heidelbeeren,<br />
ab August mit Cranberrys, und<br />
außerdem mit der passenden Moorbeeterde<br />
in Bioqualität. Die zertifizierte Erde,<br />
die auch für andere Moorbeetpflanzen<br />
einsetzbar ist, enthält laut Steiner nur<br />
noch 50 Prozent Torf sowie 25 Prozent<br />
bio-kontrollierte Holzfaser, 20 Prozent<br />
bio-kontrollierte Cocosfaser und fünf<br />
Prozent bio-gütegesicherten Substratkompost.<br />
Hinzu kommt Grunddüngung<br />
mit aus Pflanzen gewonnenem Stickstoffdünger<br />
und biozulässigen Spurenelementen.<br />
Bei dem eigenen Produkt sei<br />
nachhaltiger Abbau des Torfes auf langjährig<br />
landwirtschaftlich genutzten<br />
Moorflächen gewährleistet, die danach<br />
renaturiert würden. Das Biosortiment<br />
umfasse namhafte Blaubeer-Sorten wie<br />
‘Reka’, ‘Blue Crop’, ‘Goldtraube’ oder die<br />
hauseigene Cranberry ‘Red Star’.<br />
Neue Konzepte mit Beeren<br />
Neue Konzepte im Bereich Beerenobst<br />
zeigte BKN Strobel (Holm). Beerenobst-Trio<br />
nennt das Unternehmen seine<br />
neue Marke für drei verschiedene Beerenobstsorten<br />
im Fünf-Liter-Container<br />
am Spalier mit großen Klappetiketten.<br />
Das Sortiment umfasst: Brombeeren-<br />
Trio (‘Aroma King’, ‘Dorman Red’, Tayberry<br />
‘Medana’), Johannisbeer-Trio<br />
(Schwarze, Rote und Weiße Johannisbeere)<br />
und Himbeeren-Trio (‘Black Jewel’,<br />
‘Aroma Queen’, ‘Golden Everest’).<br />
Ein weiteres Konzept mit Beerenobst<br />
ist bei BKN Strobel das Sortiment „Exklusive<br />
Vitamine“. Es umfasst außergewöhnliche<br />
Obstpflanzen, die den Grundstein<br />
für ein gesundes Wohlbefinden legen<br />
könnten: Gojibeere, Honigbeere, Sanddorn,<br />
Apfelbeere, Heidelbeere, Him- und<br />
Taybeeren sowie Jostabeere und Rhabarber.<br />
Das Sortiment im Zwei-Liter-Ecktopf<br />
präsentiert sich übersichtlich und selbsterklärend<br />
auf CC-Containern mit großen<br />
Bildetiketten sowie Topper und großem<br />
Seitenplakat. Auf Etiketten finden sich<br />
rückseits wichtige Infos zu Pflege und Inhaltsstoffen<br />
der Früchte.<br />
Zahlreich waren auf der IPM im Bereich<br />
Himbeeren neue Sorten zu finden.<br />
So stellte Lubera aus der Schweiz, die<br />
auch mit einem Betrieb in Bad Zwischenahn<br />
vertreten ist, gleich mehrere Neuheiten<br />
heraus. Die Herbsthimbeere Frambeasy<br />
‘Autumn Amber’ ist das erste Resultat<br />
der Allianz des Schweizer Unternehmens<br />
mit dem britischen Züchtungsinstitut<br />
East Malling für bessere Gartenhimbeeren.<br />
Die Sorte ist dornenlos, robust<br />
beispielsweise gegen Wurzelsterben und<br />
bringt als neue Fruchtfarbe Apricot ins<br />
Sortiment. Die Früchte erscheinen sehr<br />
reichlich kurz vor Mitte August bis September,<br />
sind sehr groß und entwickelten<br />
bei Vollreife ein Gourmet-Aroma. Sie<br />
trägt an einjährigen, dornenlosen Ruten,<br />
die im späten Frühjahr zurückgeschnitten<br />
werden sollten.<br />
Aus eigener Züchtung stammt die gelbe<br />
Herbsthimbeere ‘Autumn Sun’, laut<br />
Lubera eine der ersten von Haus aus gelben<br />
Sorten. Die großen Früchte des<br />
„Exklusive Vitamine“ bei BKN Strobel. Brombeere ‘Reuben’ bei Sämann. Bio-Pflanzen bei Steiner. Fotos: Lorenz Wieland<br />
Massenträgers reifen Anfang August bis<br />
Mitte September. Aroma: süßer als bei<br />
den meisten roten Sorten, leicht an Bananen<br />
erinnernd. Eine weitere neue<br />
Herbsthimbeere eigener Züchtung, allerdings<br />
mit langen, konischen roten<br />
Früchten und kompaktem Wuchs, ist<br />
‘Autumn Belle.’ Sie wird nur 1,2 Meter<br />
hoch und habe wenig, in der Fruchtzone<br />
fast keine Dornen. Geschmack: mild,<br />
süß mit erfrischender Säure.<br />
Brombeeren am einjährigen Trieb<br />
Die Baumschule Stahl (Tornesch) stellte<br />
als neue Himbeere ‘Two Timer’ heraus.<br />
Sie entwickelt im Herbst und im<br />
Frühjahr ihre sehr aromatischen, relativ<br />
festen Früchte, und zwar am einjährigen<br />
Trieb. Die einjährigen Triebe sollten deshalb<br />
stehen bleiben. Beim Schnitt der<br />
abgetragenen Spitzen entwickelten die<br />
Seitentriebe Früchte im Frühjahr. Die<br />
Sorte sei robust gegen Triebsterben und<br />
unanfällig gegen Phytophthora.<br />
Neu sind bei Stahl auch Stachelbeer-<br />
Abrisse und Johannisbeer-Stecklinge im<br />
TB 9 als dreimal pinzierte Ware zur Weiterkultur<br />
im Drei- oder Fünf-Liter-Topf.<br />
Der Topfballen sorge für ein sehr schnelles<br />
und sicheres Anwachsen und die vielen<br />
Augen durch das Pinzieren für einen<br />
buschigen Wuchs. So erhältlich seien alle<br />
Hauptsorten im Privatverkauf.<br />
Bei Brombeeren stellten Sämann<br />
(Bautzen) und Häberli (CH-Neukirch-<br />
Egnach) die Neuheit ‘Reuben’ vor, die am<br />
einjährigen Holz trägt. Im Verkauf sind<br />
daher schon Blüten zu finden. Die dornenlose<br />
Pflanze baut sich bereits vieltriebig<br />
auf und bringt bei zeitigem Topfen ab<br />
August geschmacklich gute, große Früchte<br />
hervor. Durch ‘Reuben’ sei es nun auch<br />
bei Brombeeren möglich, abgetragene<br />
Triebe im Winter bodeneben abzuschneiden,<br />
sodass dann im Frühjahr neue<br />
Fruchttriebe entstehen.<br />
Dornenarme Stachelbeeren zeigte Häberli<br />
mit den Sorten ‘Rania’ und ‘Franziska’.<br />
Stacheln besitzen beide nur im<br />
unteren Bereich. Beide sind robust im<br />
Blatt gegen Mehltau und Blattflecken.<br />
‘Franziska’ hat grüngelbe, mittelgroße,<br />
glatte, dünnschalige süß-saftige Beeren,<br />
die mit hohem Ertrag Mitte/Ende Juli<br />
reifen. ‘Rania’ reift im Anschluss mit kugelrunden,<br />
dunkelroten, glatten und süßen<br />
Beeren bis Ende Juli/Anfang August.<br />
Als rote Johannisbeere mit besonders<br />
mildem Aroma und höchstem Zuckergehalt<br />
beschreibt Lubera ‘Susette’. Die<br />
mittelspäte Sorte bildet lange Trauben.<br />
Das Kiwi-Sortiment bereichert Häberli<br />
um zwei Neuheiten. ‘Kokuwa’ bezeichnet<br />
Häberli dabei als Säulenkiwi, weil sie<br />
sich aufgrund kürzerer Triebe besonders<br />
platzsparend ziehen lässt. Die selbstfruchtende,<br />
winterharte arguta-Kiwi<br />
trägt bereits im Jahr nach der Pflanzung<br />
aromatische, leicht nach Zitrone schmeckende<br />
Kiwibeeren. Ebenfalls neu ist bei<br />
Häberli die gelbe Kiwi ‘Soreli’, für die sich<br />
beispielsweise ‘Matua’ als Befruchter eignet.<br />
Ihre braunschaligen, wenig behaarten<br />
Früchte sind Mitte Oktober erntereif<br />
und werden im Keller genussreif weich.<br />
Die Baumschule Plattner (Aldersbach)<br />
präsentierte die neue Kiwi Actinidia<br />
arguta ‘Julia’, die wie ‘Issai’ selbstfruchtend<br />
ist. Die glattschaligen Früchte<br />
(September) würden bei optimalen Bedingungen<br />
jedoch bis doppelt so groß.<br />
Die ertragreiche Sorte habe einen süßen<br />
Geschmack und trage oft im ersten Jahr.<br />
Die Goji-Beere ‘Natascha’ stellte Plattner<br />
als frühe Sorte (August/September)<br />
vor. Sie wächst überhängend, sehr stark<br />
fruchtend und trägt relativ große, süße<br />
Früchte. Sie sei unempfindlich gegen<br />
Pilzkrankheiten. Spät reift dagegen die<br />
Goji-Neuheit ‘Synthia’. Sie entwickelt im<br />
Oktober ihre sehr süßen, großen, extra<br />
dicken und wohlschmeckenden Früchte.<br />
Die Bitterstoffe seien fast gänzlich weggezüchtet.<br />
Bisher war die Sorte komplett<br />
frei von Pilzkrankheiten.<br />
Als neue Traubensorte für den Garten<br />
war bei Häberli ‘Sulima’ zu entdecken,<br />
eine Robustarebe mit kernlosen, mittelgroßen<br />
Beeren mit Muskatgeschmack.<br />
Besonderheiten<br />
Von Kaki bis<br />
zur Maulbeere<br />
Neben den Standardobstarten wie Himbeeren<br />
oder Äpfel standen auf der IPM<br />
auch wieder Besonderheiten von Maulbeeren<br />
über Kaki-Pflaumen bis Zierholunder<br />
im Rampenlicht.<br />
Eine Zickzack-Maulbeere, die sich<br />
dank ihres Wuchses auch für kleine Gärten<br />
eignet, stellte Lubera (CH-Buch/Bad<br />
Zwischenahn) vor. Sie hat zickzackförmige<br />
Triebe und wird als Strauch bis 2,5<br />
Meter hoch. Die schwarzen Früchte erscheinen<br />
im August, sind groß und länglich<br />
und haben laut Anbieter sehr süßen,<br />
saftigen Geschmack.<br />
Eine weitere Besonderheit ist bei Lubera<br />
der Granatapfel ‘Favorite’. Er sei<br />
winterhart, vergleichbar mit Gustissimo-<br />
Feigen und habe in der Schweiz schon<br />
Fröste bis minus 20 Grad Celsius überstanden.<br />
Die alte russische Sorte bildet<br />
nach zwei bis drei Jahren einen widerstandsfähigeren<br />
Holzkörper. Der jüngere<br />
Zuwachs dürfe zurückfrieren. Die mittelgroßen<br />
Früchte der selbstfruchtbaren<br />
Sorte reifen Oktober/November.<br />
Gleich auf zwei Neuheiten in seinem<br />
Sortiment verwies die Baumschule Jäger<br />
(Ladenburg) bei Kaki-Pflaumen,<br />
‘Cioccolatino’ und ‘Tipo’. Beide seien<br />
vergleichsweise frosthart, benötigten<br />
aber im ersten Jahr Schutz, ferner eine<br />
geschützte Lage und einen sonnigen<br />
Platz. Die Reifezeit liege im Oktober.<br />
‘Tipo’ sei ertragreich und bildet große<br />
Früchte, ‘Cioccolatino’ wächst kompakt<br />
und hat kleine Früchte. (hlw)<br />
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6 | TASPO <strong>gehölze</strong><br />
22. Februar 2013 | Nr. 8<br />
Gartenrosen – einfach dufte!<br />
Container-Rosen bestimmen das Geschäft und die Container-Saison beginnt immer früher. Von Marion Sippel-Boland<br />
Großblütig, duftend und gesund<br />
sind die Kriterien, nach denen<br />
der Kunde bevorzugt seine<br />
Rosen aussucht. Nach wie vor sind die<br />
nostalgisch anmutenden Sorten mit ihren<br />
gefüllten Blüten gefragt. Aber auch<br />
die neuen Edelrosen-Sorten kommen<br />
gut beim Kunden an.<br />
Andreas Verschuren produziert in<br />
seiner Rosenbaumschule im niederländischen<br />
Cuijk/Katwijk (E-Mail: info@verschurenrosen.com)<br />
etwa 400<br />
verschiedene Rosensorten und deckt<br />
damit die ganze Bandbreite der Rosengruppen<br />
ab, inklusive der historischen<br />
Rosen, von denen er in diesem Jahr Alba<br />
Suaveolens, ‘Deuil de Paul Fontaine’<br />
und ‘Stanwell Perpetual’ neu in sein<br />
Sortiment aufgenommen hat. Wieder<br />
stärker nachgefragt sind Edelrosen und<br />
da vor allem duftende Sorten. Aber<br />
auch Rosen mit zweifarbigen Blüten liegen<br />
im Trend. Verschuren hat daher aus<br />
der Eleganza-Serie von Kordes die Sorten<br />
‘Beverly’, ‘Souvenir de Baden-Baden’<br />
und ‘Winter Sun’ neu im Programm,<br />
aber auch verschiedene Sorten aus der<br />
Serie Holiday Island Roses von Interplant.<br />
Die Nachfrage nach Rosen für<br />
das öffentliche Grün ist nach Ansicht<br />
Verschurens in Deutschland besser als<br />
in den Niederlanden. Dort sei man mit<br />
dem Nachpflanzen nach den Ausfällen<br />
des Winters 2011/2012 deutlich vorsichtiger.<br />
Über eine große Nachfrage nach dem<br />
vergangenen Winter konnte sich Rosen-<br />
Tantau freuen (Uetersen, www.rosentantau.com).<br />
Es wäre sogar mehr gegangen,<br />
aber teilweise war nicht alles lieferbar.<br />
Nach wie vor beliebt sind die gefüllten<br />
Rosen und Tantau hat mit Mary<br />
Ann, einer nostalgischen Edelrose in<br />
Dunkelorange bis Apricot, mit der zweifarbigen,<br />
gestreiften ‘Best Impression’,<br />
der silberblauen Patiorose ‘Lavender Ice’<br />
und der roten Nostalgie-Rose ‘Gospel’<br />
gleich mehrere Neuheiten zu bieten.<br />
Anzeige<br />
Gesundheit und andauernde Blüte zeichnen die Serie Plant’n’relax des dänischen Züchters Roses Forever aus. Fotos: Marion Sippel-Boland<br />
Wobei die „unglaublich gesunde“ ‘Gospel’<br />
auch am schnellsten verkauft war, so<br />
Marketingleiter Georg Wieners.<br />
Als Messeneuheit präsentierte Tantau<br />
die Miniclimber-Serie Starlet-Rosen. Bei<br />
dieser neuen Serie verbinden sich die Eigenschaften<br />
der Rambler mit denen der<br />
nostalgischen Rosen. Sie haben einen<br />
dichten Wuchs, werden etwa 1,5 bis 2,0<br />
Meter hoch und remontieren. Die Blüten,<br />
sind gefüllt, lange haltend und zwei der<br />
bisher vier Sorten duften. Die Scarlet-Rosen<br />
eignen sich für kleine Gärten in städtischen<br />
Bereichen, für kleine Sitzbereiche<br />
und zur Bepflanzung von Kübeln. Mit<br />
den Scarlet-Rosen hat Tantau ein ganz<br />
neues Programm aufgelegt, was hinsichtlich<br />
Farben und Sorten noch weiter aus-<br />
gebaut werden soll, führte Wieners aus.<br />
So seien zahlreiche Neuheiten bereits im<br />
Test. Angeboten werden sie als Halbfertigware<br />
im Zwei-Liter-Topf ab Herbst, als<br />
blühende Container-Rose im hellgrünen<br />
Neun-Liter-Dekotopf (120 bis 150 Zentimeter<br />
hoch) ab Mitte Juni oder als Solitärrosen<br />
im 11,5-Liter-Container ab<br />
Spätsommer 2013/Frühjahr 2014.<br />
Tendenziell werden Rosen zunehmend<br />
im Frühjahr gepflanzt und das gilt<br />
besonders für Stammrosen. In den letzten<br />
drei bis vier Jahren wurden weniger<br />
Bodendeckerrosen im öffentlichen<br />
Grün und in Privatgärten gepflanzt.<br />
Kleinstrauchrosen haben deutlich verloren,<br />
angesagt sind großblütige, duftende<br />
Rosen, erläuterte Wieners.<br />
Containerrosen bestimmen das Geschäft<br />
und die Container-Saison startet<br />
immer früher. Bei der Vermarktung geht<br />
es stärker in Richtung Kundeninformation.<br />
So informiert im Katalog beispielsweise<br />
eine Karte über die Winterhärtezonen<br />
und für besonders regenreiche<br />
Gebiete wird eine Auswahl regenfester<br />
Sorten empfohlen.<br />
Zum 60-jährigen Firmenjubiläum<br />
präsentiert Noack-Rosen (Gütersloh,<br />
www.noack-rosen.de) seinen neuen Katalog<br />
mit neuen Bildern und noch mehr<br />
Informationen. Im Mittelpunkt des<br />
Messeauftritts stand die neue Sorte<br />
‘Lichtblick’. Sie ergänzt die Gruppe der<br />
Flower Carpet-Sorten. Die Kleinstrauchrose<br />
zeichnet sich durch ihre<br />
halb gefüllten, leuchtend lachsrosa Blüten<br />
aus. Sie bilden einen schönen Kontrast<br />
zu dem dunkelgrünen, glänzenden<br />
Laub, das im Frühjahr rötlich austreibt.<br />
‘Lichtblick’ überzeugt durch ihre sehr<br />
gute Blattgesundheit und gewann 2012<br />
in Baden-Baden die Goldmedaille. Als<br />
weitere Neuheiten hat Noack mit ‘Balou’<br />
eine leuchtend rote Beetrose im Sortiment.<br />
Sie wird 40 bis 50 Zentimeter<br />
hoch und hat gefüllte Blüten in dichten<br />
Büscheln. Mit ihrem kompakten Wuchs<br />
eignet sie sich gut für kleine Gärten und<br />
schmale Beete. ‘Balou’ wurde 2012 neben<br />
der gelben Beetrose ‘Westart’ und<br />
der magentaroten Edelrose ‘Charisma’<br />
mit dem ADR-Prädikat ausgezeichnet.<br />
Duftende Edelrosen, keine Utopie<br />
Die Pepinieres et Roseraies Georges<br />
Delbard mit Sitz in Malicorne/Frankreich<br />
(www.delbard.fr) sind bekannt für<br />
ihre duftenden Rosen. Hauptthema der<br />
Züchtung ist, Duft, Resistenz und Farbe<br />
miteinander zu verbinden, auch Zweifarbigkeit.<br />
Bereits 2011 als Neuheit vorgestellt<br />
kommt die kräftig pinkfarbene<br />
Edelrose ‘Pink Paradise’ jetzt in größeren<br />
Stückzahlen auf den Markt. Sie ist<br />
sehr robust (ADR), erreicht eine Höhe<br />
von 80 Zentimetern. Die lebhafte Blütenfarbe<br />
bildet einen guten Kontrast zu<br />
dem dunkelgrünen Laub. ‘Utopia’ als<br />
Neuheit für die Saison 2012/13 präsentiert,<br />
zeichnet sich durch ihren kräftigen<br />
Wuchs und eine reiche Blüte und Nachblüte<br />
aus. Die halbgefüllten karminrosa<br />
Blüten sind mittelgroß und im Abblühen<br />
hellrosa. Sie duften leicht. ‘Utopia’<br />
hat eine gute Resistenz gegenüber<br />
Krankheiten (ADR). Für 2014 kündigt<br />
Delbard mit ‘Fragonard’ eine neue, stark<br />
duftende Edelrose an. Die neue Sorte<br />
überzeugt durch ihre großen hellrosa<br />
Blüten und ihren kompakten Wuchs. Sie<br />
verfügt über eine gute Resistenz.<br />
Meilland International (F-Le Cannetdes<br />
Maures, www.meilland.com) ▶
22. Februar 2013 | Nr. 8 <strong>gehölze</strong><br />
TASPO | 7<br />
Die Kleinstrauchrose ’Topolina’ für öffentliches Grün und naturnahe Gärten. Foto: Kordes Gut für Kübel: ’Lavender Ice’ von Tantau. Mit den Starlet Rosen bringt Tantau Miniclimber für Terrasse und Balkon auf den Markt.<br />
▶<br />
stellte auf der IPM vier Kleinstrauchrosen<br />
der Drift-Serie vor: in den<br />
Sorten ‘Red Drift’, ‘Peach Drift’, ‘Coral<br />
Drift’ und ‘Pink Drift’. Die Pflanzen sind<br />
gut winterhart und auch für Balkon und<br />
Terrasse geeignet. Die teilweise gefüllten<br />
Blüten blühen lange und remontieren.<br />
Die Sorte ‘Red Drift’ kann auch als Hanging<br />
Basket verwendet werden. 2014 sollen<br />
noch zwei weitere Sorten auf den<br />
Markt kommen.<br />
Blüten wie Hibiskus<br />
Als eine Weltneuheit stellte BKN Strobel<br />
(Holm, www.bkn.de) die Rosenzüchtung<br />
‘Eyeconic’ vor. Diese Züchtung<br />
aus dem Hause Meilland basiert auf der<br />
Wildform Rosa persica x Hulthemia. Die<br />
halbgefüllte, leuchtend gelbe Blüte mit<br />
rot gefärbtem Auge erinnert an Hibiskusblüten.<br />
‘Eyeconic’ ist eine wüchsige<br />
Strauchrose mit reichhaltigem Blütenflor.<br />
Sie ist sowohl als Solitär im Kübel<br />
als auch als Kletterrose einsetzbar.<br />
Außerdem präsentierte BKN Strobel<br />
unter der Bezeichnung Châteaux de<br />
Provence öfter blühende französische<br />
Kletterrosen. Die gefüllt blühenden,<br />
gestäbten Rosen werden im schwarzen<br />
5,5-Liter-Container mit goldfarbenem<br />
Logo angeboten. Vier verschiedene<br />
Sorten stehen zur Verfügung. Für die<br />
Liebhaber von Duftrosen hat das Unternehmen<br />
mit Parfums de Provence<br />
ein Sortiment ausgesuchter Edelrosen<br />
mit intensivem Duft im Angebot. Die<br />
Rosen im Drei-Liter-Vierecktopf sind<br />
mit einem Etikett mit Duftprobe versehen.<br />
So kann sich der Kunde seinen<br />
bevorzugten Rosenduft schon vor der<br />
Blüte aussuchen.<br />
Aufgrund des letzten Winters hat sich<br />
die Rosensaison, wie Geschäftsführer<br />
Hajo Steinmeyer erläuterte, bis in den<br />
Sommer hinein verlängert, weil sich viele<br />
Frostschäden erst sehr spät zeigten.<br />
Allerdings manifestiere sich ein Trend,<br />
die Rose grün angetrieben schon ab<br />
März anzubieten und mit Farbe und Etikett<br />
den Kunden anzusprechen, während<br />
man im Mai/Juni mit Rosen, die<br />
Farbe zeigen, auf den Impulskäufer<br />
setzt. Darin sehe er Potenzial.<br />
Die Rosen-Union (Bad Nauheim-<br />
Steinfurth, www.rosen-union.de), die<br />
1961 gegründet wurde, ist eine Absatz-<br />
Genossenschaft. Heute produzieren 18<br />
Betriebe etwa eine Million Rosenpflanzen,<br />
die über die Rosen-Union an den<br />
Groß- und Einzelhandel gehen. Der Privatverkauf<br />
liegt derzeit noch bei etwas<br />
mehr als zehn Prozent, soll aber auf 20<br />
Prozent ausgebaut werden.<br />
Um dem Wunsch des Kunden nach<br />
Duft zu entsprechen, hat sich die Rosen-<br />
Union in den letzten zwei Jahren mehr<br />
auf Duftrosen konzentriert, die die heutigen<br />
Anforderungen an Robustheit und<br />
Gesundheit erfüllen: so zum Beispiel<br />
‘Jennifer Rose’, eine lila-pinkfarbene, gefüllte<br />
Beetrose mit sehr starkem Duft<br />
oder ‘Chandos Beauty’, eine creme-apricotfarbene,<br />
gefüllte, großblumige Teehybride,<br />
die 2011 in Baden-Baden als beste<br />
Duft- und Edelrose ausgezeichnet wurde.<br />
Auch bei den Kletterrosen sind duf-<br />
tende Neuheiten im Angebot wie etwa<br />
die violett-rosa ‘Climbing Violette Parfumée’<br />
oder die purpur-violette ‘Rosengarten<br />
Zweibrücken’. Für das nächste<br />
Jahr kündigte Siegfried Karlin als Neuheit<br />
zweifarbige Persica-Hybriden an,<br />
deren Blüten an Hibiskus erinnern. Man<br />
wolle ein Paket mit drei bis vier Neuheiten,<br />
die das ganze Farbspektrum abdecken,<br />
anbieten. Man versucht neue Linien<br />
zu entwickeln mit besonderen Sorten<br />
und Farben, wie sie akzeptiert werden,<br />
sei zwar noch unklar, zeige aber was im<br />
Spektrum Rosen möglich ist, so Karlin.<br />
Im letzten Jahr waren besonders große,<br />
gefüllte Blüten gefragt, ob dieser Trend<br />
anhalte, bezweifelte Karlin aber. Nach der<br />
Erfahrung mit langen Regenperioden<br />
verlangten die Kunden jetzt eher nach<br />
der klassischen Form der Edelrose, die<br />
schön aufblüht. „Diese Entwicklung<br />
könnte die nächsten Jahre anhalten, ohne<br />
dass die Augusta Louise, oder die Leonardo<br />
da Vinci Einbruch erleben“, prognostizierte<br />
der Gartenbau-Ingenieur.<br />
Intensiv duftend und gesund<br />
Für die Verkaufssaison 2012/13 hat W.<br />
Kordes Söhne (Klein Offenseth-Sparrieshoop,<br />
www.gartenrosen.de) sein<br />
Gartenrosen-Sortiment um neun Neuheiten<br />
ergänzt. So beispielsweise die zart<br />
creme-rosa Beetrose ‘Constanze Mozart’<br />
und die purpur-violette ‘Gräfin Diana’.<br />
Beide Sorten gehören zur neuen Produktgruppe<br />
der Parfuma-Rosen, hierbei<br />
handelt es sich um intensiv duftende<br />
Sorten, die zudem eine hohe Blattgesundheit<br />
aufweisen. Wie Verkaufsleiter<br />
Otto Hartlieb mitteilte, sind aufgrund der<br />
großen Nachfrage diese Sorten schon ausverkauft.<br />
Zum Herbst 2013 wird dieses<br />
Sortiment noch um drei weitere Sorten<br />
ergänzt. Bereits seit einigen Jahren ist das<br />
Eleganza-Sortiment, eine Kollektion<br />
blattgesunder Edelrosen, auf dem Markt.<br />
Als Neuheiten kamen nun die kirschrosa<br />
‘Cherry Lady’ und die rot blühende<br />
‘Traumfrau’ dazu, zwei Tee-Hybriden einer<br />
neuen Generation. Ihr buschiger<br />
Wuchs eignet sich sowohl für die Container-Kultur,<br />
als auch für den Einzelstand.<br />
Anlässlich des 125-jährigen Firmenjubiläums<br />
wurde ‘Kordes’ Jubilee’ getauft.<br />
Sie trägt ihre nostalgisch anmutenden<br />
Blütenkugeln auf den festen Stielen einer<br />
modernen Tee-Hybride. Neu sind auch<br />
die neue, bernsteinfarbene Strauchrose<br />
‘Sonnenwelt’, sowie die zwei farbintensiven<br />
Beetrosen ‘Roter Drache’ mit großen,<br />
halbgefüllten Blütenschalen in<br />
Samtrot und ‘Stuttgardia’ mit leuchtend<br />
gelben Blüten in reichen Dolden. ‘Topolina’<br />
ist eine zierliche Kleinstrauchrose<br />
mit offenen Blüten, die sich besonders<br />
gut in kleinen Gärten einsetzen lässt. Für<br />
ihre Blattgesundheit erhielt sie bereits<br />
2010 das ADR-Prädikat.<br />
Beim Abverkauf geht der Trend zu<br />
großen Containern, so Hartliebs Erfahrung,<br />
vorgetrieben ab Mai und im Freiland<br />
ab Juni. Die Nachfrage nach Zwei-<br />
Liter-Containern im März/April erreichte<br />
im letzten Jahr jedoch Rekordniveau.<br />
Premiere auf der diesjährigen IPM<br />
hatte die Roseraie Guillot (F-Chamag-<br />
nieu, www.roses-guillot.com). Die<br />
Wurzeln des traditionsreichen Unternehmens<br />
gehen bis auf das Jahr 1829 zurück.<br />
Bedingt durch ihren Standort zwischen<br />
Lyon und Grenoble sind die Rosen durchaus<br />
winterhart. Das Angebot umfasst neben<br />
modernen Rosen auch eine große<br />
Auswahl an alten und historischen Sorten.<br />
Unter dem Namen „Rosa Generosa“,<br />
zu der etwa 60 Sorten gehören, bietet<br />
Guillot ein Rosen-Sortiment an, das den<br />
Charme und die Eigenschaften der alten<br />
Rosen mit der Robustheit und der Gesundheit<br />
heutiger Rosen verbindet.<br />
Plant‘n‘relax ist die neue Gartenrosen-<br />
Serie überschrieben, die Roses Forever<br />
ApS (DK-Sabro, www.roses-forever.<br />
com) aktuell auf der IPM vorstellte. Sie<br />
umfasst zwölf Sorten von der Teehybride<br />
über die Bodendeckerrose und die<br />
Strauchrose bis zur Kletterrose. Alle Sorten<br />
zeichnen sich durch ihre Blühfreudigkeit<br />
aus. Bei der Auswahl wurde zudem<br />
großer Wert auf Gesundheit und<br />
ihre Eignung als Kübelpflanze gelegt.<br />
Gesundheit und Haltbarkeit verbunden<br />
mit Schönheit sind auch bei Poulsen<br />
Roser (DK-Fredensborg, www.poul<br />
senroser.com) die Ziele, die sie bei der<br />
Entwicklung neuer Rosen verfolgen. In<br />
Essen zeigten sie sechs Rosenneuheiten,<br />
die bereits im Frühjahr 2013 in kleinen<br />
Mengen in den Geschäften zu finden<br />
sind und in noch größeren Mengen 2014<br />
in den Handel kommen werden. Bei<br />
‘Real Cover’ handelt es sich um eine Bodendeckerrose<br />
mit dunkelroten, gefüllten<br />
Blüten. ‘Tender Cover’ zeigt gefüllte,<br />
apricotfarbene Blüten. Beide Sorten<br />
zeichnen sich durch ihren kompakten,<br />
dichten Wuchs und ihr gesundes, dunkles,<br />
glänzendes Laub aus. Sie erreichen<br />
eine Höhe von 60 bis 100 Zentimetern<br />
und können sowohl als kleine Hecke,<br />
zur Bepflanzung von Seitenstreifen oder<br />
für die Bepflanzung großer Beete in<br />
Parks und Gärten verwendet werden.<br />
‘Broads’ ist eine moderne, dauerblühende<br />
Bouquetrose mit großen halbgefüllten,<br />
rosafarbenen, duftenden Blüten.<br />
Ihr Wuchs ist kompakt und gut verzweigt.<br />
Mit einer Höhe von 100 bis 150<br />
Zentimetern ist sie sowohl für große<br />
Töpfe als auch für die Beetbepflanzung<br />
geeignet.<br />
Für eine Kübelbepflanzung auf der<br />
Terrasse ideal ist die intensiv gelbe Patiohit<br />
Rose ‘Ethel’, da sie nicht höher als<br />
30 bis 40 Zentimeter wird. Blüten und<br />
Knospen sind groß und die Blühzeit<br />
durchgängig. Darüber hinaus verbreitet<br />
sie einen schönen Duft. Ebenfalls für die<br />
Bepflanzung großer Töpfe empfehlen<br />
sich die gefüllt blühende, dunkelrote ‘Isla’<br />
und die mittelgelbe, gefüllte ‘Mysore’.<br />
Beide Sorten wachsen kompakt und<br />
werden 40 bis 50 Zentimeter hoch.<br />
Wildrosen von Weiß bis Pink<br />
Mit „Rosigen Zeiten“ wirbt Hans Reinke,<br />
Baumschulen (Rellingen, www.<br />
baumschule-reinke.de) für sein neues<br />
Rosenkonzept. Acht verschiedene Wild-<br />
rosen werden mit drei Stäben und ansprechendem<br />
Bildetikett angeboten. Im<br />
Angebot sind Rosa rugosa, Rosa rugosa<br />
alba, Rosa carolina, Rosa glauca, Rosa<br />
multiflora, Rosa canina, Rosa rubiginosa<br />
und Rosa pimpinellifolia. Die Sortenwahl<br />
kann individuell gestaltet werden. Von<br />
Weiß über Rosa bis zum kräftigen Pink<br />
lassen sich attraktive Farbakzente setzen<br />
und im Herbst und Winter sind die Hagebutten<br />
nicht nur Fruchtschmuck, sondern<br />
dienen den Vögeln auch als Nahrungsquelle.<br />
■<br />
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8 | TASPO <strong>gehölze</strong><br />
22. Februar 2013 | Nr. 8<br />
Sortimentsbaumschulen gehen<br />
positiv gestimmt in die Saison 2013<br />
Zahlreiche Neuheiten im Sortiment und findige Marketingideen unterstützen den Einzelhandel. Von Kathrin Scheumann<br />
Über ein gutes Jahr 2012 berichtete<br />
die Baumschule zu Jeddeloh<br />
(Jeddeloh) am IPM-Messestand.<br />
Der Frost im Februar des Vorjahres habe<br />
dafür gesorgt, dass sich das Geschäft<br />
vergleichsweise etwas nach hinten verlagerte,<br />
was dem Verkauf aber zugute<br />
kam. Insgesamt sei der lange Saisonverlauf<br />
2012 positiv zu bewerten. Frische<br />
Ware war nach Angaben am Messestand<br />
absolut gefragt, im Frühsommer liefen<br />
insbesondere laubschöne Varietäten gut.<br />
Im Bereich der Blüten<strong>gehölze</strong> waren<br />
Hortensien und Rosen die Spitzenreiter.<br />
Für 2013 hat das Unternehmen seine<br />
bereits vor einigen Jahren in den Fokus<br />
gerückten Marketingaktivitäten weiter<br />
ausgebaut. Firmeneigene Markt- und<br />
Trendanalysen in der gesamten Branche<br />
dienen laut Information dazu, Markenmanagement,<br />
Produktentwicklung, zielgruppenorientiertes<br />
Marketing und Verkaufskonzepte<br />
für den POS weiterzuentwickeln.<br />
Am Messestand stellte zu Jeddeloh<br />
daher auch seine „Marken und<br />
Konzepte 2013“ in den Mittelpunkt der<br />
Präsentation (siehe TASPO 3/13).<br />
Als Pflanzenneuheit präsentierte das<br />
Unternehmen Physocarpus ‘Amber Jubilee’.<br />
Die attraktive Varietät der Blasenspiere<br />
eröffnet den Reigen in einer neuen<br />
exklusiven Produktlinie namens First<br />
Editions, unter der das Ammerländer<br />
Unternehmen zukünftig weitere Besonderheiten<br />
vermarkten wird. ‘Amber Jubilee’<br />
wurde im kanadischen Manitoba selektiert<br />
und ist eine Kreuzung aus den<br />
Sorten ‘Diabolo’ und ‘Darts Gold’. Bei einer<br />
Winterhärte von bis zu minus 40<br />
Grad Celsius stellt zu Jeddeloh besonders<br />
das fließende Farbspiel des Laubes heraus.<br />
Von Gelb und Gold wandelt sich<br />
die Färbung im Sommer hin zu Orange<br />
und geht im Herbst in ein Dunkelrot,<br />
später dunkles Violett über.<br />
Anzeige<br />
Rispenhortensie ‘Butterfly’ der Baumschule Diderk Heinje. Werkfoto Fagus ‘Asterix’ ist neu bei E. A. Stöckmann. Foto: Kathrin Scheumann<br />
Dreiminuten-Clips zum lernen<br />
Auch Christian Kordes, Geschäftsführer<br />
der Kordes Jungpflanzen Handels<br />
GmbH (Bilsen) sieht für 2013 sehr gute<br />
Geschäftsaussichten. Bereits im Herbst<br />
vergangenen Jahres habe sich gezeigt,<br />
dass durch den Frost im Winter<br />
2011/2012 viel Ware am Markt fehlte.<br />
Entsprechend gestalte sich die Jungpflanzennachfrage,<br />
bei der die Unternehmen<br />
gut bedient sind, die ihren Einkauf<br />
rechtzeitig getätigt haben. Dass es<br />
in einigen Bereichen Verknappungen<br />
gäbe, sei aber letztlich für das Gesamtmarktgefüge<br />
ganz gut.<br />
Kordes Jungpflanzen war mit einer<br />
Fülle an Neuheiten aus den Bereichen<br />
Hydrangea, Buddleja, Ilex, Philadelphus<br />
und Sambucus zur diesjährigen IPM gekommen<br />
(siehe <strong>Taspo</strong> 3/13). Am Messestand<br />
stellte Christian Kordes zudem die<br />
neue Thuja occidentalis ‘Golden Smaragd’<br />
heraus. Mit ihrer goldgelben Benadelung<br />
könne sie schöne Akzente in der<br />
Gartengestaltung setzen. Trotz seines<br />
schmalen, kegelförmigen Habitus verfüge<br />
dieser Lebensbaum über einen dicht<br />
verzweigten Wuchs. Weitere Vorzüge<br />
der Varietät bestünden in ihrer Unempfindlichkeit<br />
gegenüber direkter Sonneneinstrahlung<br />
(kein Verbrennen) und ihrer<br />
guten Frostverträglichkeit.<br />
„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“,<br />
diesen Sinnspruch nimmt die E. A.<br />
Stöckmann Handels GmbH & Co. KG<br />
(Bad Zwischenahn) durchaus wörtlich.<br />
Wie Geschäftsführer Jochen Stöckmann<br />
in Essen erläuterte, sind stimmungsvolle<br />
Präsentationen im Einzelhandel dabei<br />
eine Schiene. Eine zweite und in ihrer<br />
Bedeutung wachsende beziehe sich auf<br />
die Neuen Medien. Das beginne damit,<br />
dass alle Etiketten des Sortimentes mit<br />
der firmeneigenen Internetadresse versehen<br />
seien, reine Markenetiketten stattet<br />
das Unternehmen zudem mit einem<br />
QR-Code aus. Um aber möglichst viele<br />
Informationen an den Verbraucher zu<br />
bekommen, lässt Stöckmann Bilder<br />
sprechen. Auf der Website www.nastosymphonie.de<br />
finden sich deshalb seit<br />
Neuestem zwei Kurzfilme in zweieinhalb-<br />
bis dreiminütiger Länge, die Verbrauchern<br />
das Wissen zum richtigen<br />
Umgang mit den exklusiven Gehölzen<br />
der Marke „nasto-Symphonie“ auf einfache<br />
Weise vermitteln sollen. „Gehölze<br />
richtig pflanzen“ und „Dekorativer Winterschutz<br />
für Gehölze“ heißen die beiden<br />
Themen, die das Unternehmen derzeit<br />
aufgreift und nicht nur auf der Website,<br />
sondern auch bei YouTube laufen<br />
lässt. Nach den Worten von Jochen<br />
Stöckmann sind die beiden Clips erst<br />
der Anfang einer ganzen Serie, die im<br />
Laufe der Zeit entstehen soll.<br />
Das Sortiment der Dachmarke „nasto“,<br />
mittlerweile gegliedert in die drei Linien<br />
nasto-Symphonie (Topfgarten<strong>gehölze</strong>),<br />
nasto-Couture (edle Form<strong>gehölze</strong>)<br />
und nasto-Eternity (veredelte Form<strong>gehölze</strong><br />
ohne Schnitt) wird ständig weiterentwickelt.<br />
Für 2013 stellte Stöckmann<br />
die Neuheit Fagus sylvatica ‘Asterix’<br />
des Züchters David Bömer vor, die<br />
das Sortiment der nasto-Symphonie-Linie<br />
erweitern wird.<br />
Zuwachs im Hortensien-Sortiment<br />
Groß war die Freude bei Sebastian Heinje,<br />
Inhaber der Baumschule Diderk<br />
Heinje (Jeddeloh), als seine in Essen<br />
vorgestellte Neuheit, die Rispenhortensie<br />
Hydrangea paniculata ‘Butterfly’, auf<br />
dem Siegertreppchen des diesjährigen<br />
„Colour your life Award“ landete. Die<br />
cremeweiße Neuheit verströmt seiner<br />
Information zufolge einen starken Duft,<br />
der auch Schmetterlinge anziehe. Der<br />
zarte Falter ziert denn auch Topf und<br />
Etikett der Pflanzen, für die Sebastian<br />
Heinje ein ganzes Marketingkonzept<br />
entwickelt hat, das Mitte April starten<br />
wird. Dann sollen Veröffentlichungen in<br />
rund 300 Publikumsmagazinen aus den<br />
Bereichen Lifestyle, Möbel und Garten<br />
den Marktauftritt von ‘Butterfly’ begleiten.<br />
Auch eine eigene Homepage mit<br />
Handelssuche geht im April ans Netz.<br />
Aus Sicht von Heinje ist die Rispenhortensie<br />
ein Volumenprodukt, in dem sehr<br />
viel Potenzial für Gartencenter stecke,<br />
da sich gute Spannen realisieren lassen.<br />
Der engagierte Unternehmer informierte<br />
zudem über eine neue Kooperation<br />
in Sachen Bauernhortensie. Dabei<br />
haben sich Heinje zufolge vier Unternehmen<br />
(ein Niederländer, ein Däne<br />
und zwei deutsche Unternehmen, darunter<br />
Heinje) in einer Produzentengruppe<br />
zusammengeschlossen, um der<br />
eigentlich aus dem Bereich der Schnitthortensien<br />
stammenden Serie Magical<br />
mehr Marktbedeutung zu verleihen. Geplant<br />
sei eine enge Zusammenarbeit in<br />
Produktion und Vermarktung sowie<br />
auch die Mengenabstimmung untereinander.<br />
Die vier Produzenten wären in<br />
der Lage, dem Markt qualitativ homogene<br />
Ware anzubieten. Das Marketing für<br />
die Magical-Topfsorten des Züchters<br />
Kees Eveleens sei bereits erneuert worden.<br />
Ein blauer Topf und ein neues Logo<br />
sollen die Aufmerksamkeit der Verbraucher<br />
wecken. Die Magical-Serie zeichne<br />
sich durch eine sechsmonatige Blütezeit,<br />
vor allem aber durch einen interessanten<br />
Farbwechsel im Blühverlauf aus.<br />
Bereits im Vorjahr hatte Heinje die<br />
Hortensien-Serie Forever & Ever eingeführt,<br />
die sich seinen Angaben zufolge<br />
sehr gut verkaufte, 70 Prozent der Pflanzen<br />
wurden im deutschen Markt abgesetzt.<br />
Für den ebenfalls 2012 gestarteten<br />
Webshop des Unternehmens (24 Stunden-Einkauf,<br />
aktuelle Bebilderung, CC-<br />
Rechner, VK-Preise lassen sich hinterlegen,<br />
Tischkonzepte integriert) gibt es<br />
jetzt auch die mobile Version für<br />
Smartphone und iPad, um den Bestand<br />
im Gartencenter beim Einkauf direkt<br />
vor Augen haben zu können.<br />
Kompetenz für den Fachhandel<br />
Dem Fachhandel will sich die Bruns<br />
Pflanzen Export GmbH & Co. KG fort-<br />
an in stärkerem Maße zuwenden. Am<br />
IPM-Messestand stellte das Unternehmen<br />
seine Potenziale als Lieferant unter<br />
dem Motto „Alles aus einer Hand“ in<br />
den Mittelpunkt der Präsentation. Vorzüge,<br />
die zunächst schon auf der Hand liegen,<br />
bestehen beispielsweise in den Zertifizierungen<br />
des Unternehmens nach MPS<br />
(Milieu Project Sierteelt) und ZgG (Zertifizierungsgemeinschaft<br />
gebietseigener<br />
Gehölze) sowie den zwei verfügbaren<br />
Pflanzen-Logistikzentren, wobei eines zu<br />
den modernsten in Europa gehört; zudem<br />
in der freien Verfügbarkeit von Freiland-<br />
und Containerware.<br />
Für den Fachhandel hat sich Bruns<br />
jetzt nochmals in klarer Strukturierung<br />
aufgestellt, wobei die Einführung der<br />
Exklusivmarke noble & strong im vergangenen<br />
Jahr sicher ein wichtiger Baustein<br />
war. Die Auswahl der exklusiven<br />
Garten<strong>gehölze</strong> im mattgoldenen Topf<br />
wird nach Information von Norbert<br />
Müller, verantwortlich für den Gartencenter-Vertrieb,<br />
wahrscheinlich unter<br />
steter Weiterentwicklung auf 25 Sorten<br />
begrenzt bleiben. Dafür hat Bruns aber<br />
eine eigene Innovationslinie eingeführt,<br />
in der unter dem Motto „Geheimtipps<br />
mit Potenzial“ neueste Züchtungen aus<br />
aller Welt offeriert werden.<br />
Zu den insgesamt sechs Schwerpunkten<br />
im Fachhandels-Profil gehört auch<br />
der bewährte CC-Kalender, der nach<br />
Müllers Worten von Woche 7 bis Ende<br />
Juni Aktions-Vorschläge bereithalte.<br />
Die Ware komme stets im besten<br />
Wuchs-/Blühstadium in die Gartencenter.<br />
Bei Bedarf lasse sich die Bestückung<br />
der CC noch verfeinern, indem beispielsweise<br />
bei einheitlicher Verpackung<br />
nicht nur Clematis, sondern auch<br />
andere Kletterpflanzen mit aufgenommen<br />
werden. Unter der Rubrik Bruns<br />
Premium laufe daneben das firmeneigene<br />
Hausbaumprogramm mit Premiumqualitäten<br />
sowie exklusiven Solitärs.<br />
Eine weitere Stärke seien die Gristeder<br />
Neuheiten; unter der Bezeichnung bietet<br />
Bruns winterharte Rhododendron-Eigenzüchtungen<br />
mit kompaktem Wuchs und<br />
besonderen Blütenfarben an. Das Sextett<br />
der auf die Fachgartencenter ausgerichteten<br />
Schwerpunkte wird schließlich durch<br />
das Bruns Stammsortiment ergänzt.<br />
Umfangreiches Schalenprogramm<br />
Seit 65 Jahren gibt es die Baumschule<br />
Borchers in Bad Zwischenahn. Die heutige<br />
Hajo Borchers Pflanzen GmbH<br />
(Bad Zwischenahn) begann bereits vor<br />
20 Jahren, Schwerpunkte im umfangreichen<br />
Gehölzsortiment auszubauen und<br />
hebt dabei besonders ihre hohe Kompetenz<br />
im Bereich Ahorn hervor. Mehr als<br />
30 Arten und Sorten in verschiedenen<br />
Qualitäten und als Stämmchen bietet das<br />
Unternehmen an. Eine weitere Stärke, wie<br />
Geschäftsführer Hajo Borchers in Essen<br />
betonte, liege im breit gefächerten Schalenprogramm<br />
der Baumschule, mit dem<br />
die Zielstellung verfolgt werde, Gehölze<br />
im Einzelhandel anders darzustellen. Laut<br />
Information am Messestand sind die<br />
Pflanzen durch häufiges Schneiden kompakter<br />
als üblich. Einen weiteren Schwerpunkt<br />
im Sortiment bilden Päonien, bei<br />
denen Borchers zahlreiche Sorten aus<br />
China eingeführt hat. Die Ware werde<br />
blühend verkauft. Nach Ansicht des Experten<br />
hält der Boom der ergiebigen<br />
Blütenpflanzen am Markt weiter an. ■
22. Februar 2013 | Nr. 8 <strong>gehölze</strong><br />
TASPO | 9<br />
Geschenkidee Rhododendron im bunt-gestreiften<br />
Topf.<br />
CRV Plants (B-Wetteren) liefert in den Osten.<br />
Foto: Gabriele Friedrich<br />
Belgische Baumschulen<br />
Mit starker Präsenz<br />
Vielseitige Gehölzangebote zur IPM 2013 in Essen. Von Gabriele Friedrich<br />
Über die Entwicklung neuer Baumschulpflanzen<br />
und Azaleen berichtete<br />
Dr. Johan Van Huylenbroeck vom Forschungsinstitut<br />
ILVO im belgischen<br />
Melle. Dazu hatte das Flanderns Agrar-<br />
Marketing Büro VLAM zu einem Frühstücksseminar<br />
an ihren Stand auf der<br />
IPM eingeladen.<br />
IVLO ist ein Institut für Agrar- und<br />
Fischereiforschung, Referat Pflanzen,<br />
angewandte Genetik und Veredlung.<br />
Schwerpunkt liegt bei der Züchtung darauf,<br />
neue Technologien zu entwickeln,<br />
wie die Überwindung von Kreuzungssperren,<br />
Protoplastfusionen und alternative<br />
Verfahren zur Chromosomenverdoppelung,<br />
Elternschaftsanalysen und<br />
Sortenidentifizierung sowie Krankheitsresistenzen.<br />
Veredlungsprogramme<br />
für Zier<strong>gehölze</strong><br />
Bei der IVLO laufen zwei Veredlungsprogramme<br />
für Zier<strong>gehölze</strong>, meist blühende<br />
Sträucher und Freilandrosen sowie<br />
für Azaleen. Beide in Zusammenarbeit<br />
mit der flämischen Wirtschaft.<br />
Hierbei handelt es sich um eine öffentlich-private<br />
Partnerschaft, wie er ausführte.<br />
Jeweils eine Gruppe von 20 innovativen<br />
Baumschulen, die gemeinsam in<br />
Forschung und Entwicklung für Neuheiten<br />
investieren. Die Neuheiten werden<br />
züchterrechtlich geschützt und mit<br />
eigenem Label vermarktet. Eine solche<br />
Genossenschaft ist Best Select für Zier<strong>gehölze</strong><br />
und Azanova für Azaleen. Best<br />
Select bringt bereits 18 IVLO-Neuheiten<br />
auf den Markt, darunter Hydrangea paniculata<br />
‘Bobo’, Ligustrum ‘Massif ’,<br />
Buddleja ‘Argus’ white und velvet.<br />
In Essen waren auf dem belgischen<br />
Gemeinschaftsstand rund 30 Unternehmen<br />
zumeist Baumschulen und einige<br />
Zierpflanzenbetriebe zu sehen.<br />
Rhododendron neu interpretiert hatte<br />
Leybaert (B-Moerbeke-Waas). Eine<br />
Knospe über einem Blätterkranz, in einem<br />
schrill gestreiften Übertopf, ist als<br />
Geschenkartikel für junge Leute kreiert.<br />
„Ms Liberty“ nennt sich das Verkaufskonzept<br />
mit den Sorten ‘Germania’,<br />
‘Red Jack’, ‘G.Waterer’, ‘Catawbiense<br />
Grandiflorum’, natürlich CC-Karren<br />
geeignet.<br />
Von Weiß zu Rot blüht Hydrangea<br />
paniculata ‘Wim’s Red’ von Oprins<br />
Plant (B-Rijkevorsel). Auch der Aus-<br />
trieb mit roten Trieben kontrastiert gut<br />
zum dunklen Laub. Ein Farbspiel aus<br />
Gelb, Orange und Violett bietet Physocarpus<br />
opulifolius ‘Amber Jubilee’ von<br />
De Nolf (B-Waregem). Sie erreicht zwei<br />
Meter Höhe und die Farben präsentieren<br />
sich bevorzugt an sonnigen Standorten.<br />
Einen Buchs als Bodendecker hat<br />
Spezialist Herplant (B-Beerse) mit Buxus<br />
microphylla ‘Roccoco’ im Sortiment.<br />
Er wird nur 40 Zentimeter hoch.<br />
Alternativen zu Buxus stellte FlorAbo<br />
(B-Beervelde-Lochristi) mit Taxus-Kugeln<br />
und kugelförmigen Ilex crenata in<br />
Sorten vor.<br />
Zusammenschluss für<br />
osteuropäische Märkte<br />
Für die Belieferung der östlichen Märkte<br />
wie Russland, Ukraine, Kasachstan oder<br />
Weißrussland haben sich drei belgische<br />
Baumschulen zusammengeschlossen.<br />
Die Baumschulen Calle Steven, Rimbaut<br />
und Sohn sowie Weymeersch haben<br />
speziell zu diesem Zweck CRV<br />
Plants (B-Wetteren) gegründet. Ihre<br />
Kunden sind Gartenarchitekten, GaLa-<br />
Bau und Großhändler, ihre Gehölze besonders<br />
frosthart.<br />
Aus Gewebekultur entstanden, war<br />
‘Emma’ besonders in Szene gesetzt. Die<br />
Helleborus nigercors von Denis-Plants<br />
(B-BeerveldeLochristi) ist für den Verkauf<br />
ab Anfang Dezember gedacht und<br />
blüht in Weiß bis Ende Februar. Produzent<br />
ist Het Wilgenbroek (B-Oostkamp).<br />
Der stellte auch die „Winter Magic<br />
Collection“ mit Helleborus ‘Candy<br />
Love’ in Creme-Rosa und ‘Snow Love’ in<br />
Weiß vor. Sie kennzeichnet eine lang anhaltende<br />
und üppige Blüte..<br />
Niederländische Baumschulen<br />
Stiftung Fachmesse für die Baumschulwirtschaft<br />
übernimmt Organisation des Gemeinschaftsauftrittes<br />
Die gemeinschaftliche Teilnahme niederländischer<br />
Baumschuler an der<br />
diesjährigen IPM in Essen setzte sich<br />
unter dem Namen Bizz Holland fort.<br />
Die Stiftung Fachmesse für die Baumschulwirtschaft<br />
hatte die Organisation<br />
der Teilnahme von Plant Publicity Holland<br />
(PPH) übernommen, die zum Jahresende<br />
2012 ihre Tätigkeit eingestellt<br />
hatte.<br />
Schaufenster von Westbrabant<br />
Insgesamt waren in Essen 45 Stände<br />
und 64 niederländische Betriebe vertreten.<br />
Die Baumschul-Regionen Boskoop,<br />
Opheusden, Venlo und Zundert wurden<br />
im niederländischen Kontingent in Halle<br />
12 von einzelnen Betrieben repräsentiert.<br />
Daneben stellten sich einzelne<br />
Baumschulen mit ihrem Angebot auch<br />
in den anderen Hallen vor. Der Jungpflanzenbetrieb<br />
Bergs (NL-Heythuysen)<br />
stellte bewurzelte Stecklinge der<br />
neuen Lavendelsorte ‘Lusi Pink’ vor. Sie<br />
bringt blau-violette Blüten mit hellrosafarbenen<br />
Fahnen hervor. Unter dem geschützten<br />
Namen „Boulevard Collection“<br />
bietet Nolina (NL-Woubrugge) im<br />
15-Zentimeter Topf mit Rankhilfe beispielsweise<br />
Clematis an. Darunter die<br />
weiße Sorte ‘Tai Yang’ oder die blaue<br />
‘Parisienne’. Das Schaufenster von West-<br />
Helleborus ’Emma’ von Denis-Plants blüht<br />
in Weiß bis Ende Februar<br />
Berk (NL-Sint Oedenrode) die Limited<br />
Edition. Es ist nur eine limitierte Stückzahl<br />
vorrätig, manchmal nur ein Exemplar.<br />
Oft sind es Solitäre in größeren<br />
Formaten, also echte Hingucker. Ein Teil<br />
steht auf einem eigens zu diesem Zweck<br />
eingerichteten Quartier nahe der Zentrale.<br />
Die Bäume der Limited Edition<br />
sind das ganze Jahr hindurch, mit oder<br />
ohne Container, lieferbar. Sie tragen ein<br />
spezielles rotes Etikett mit Namen und<br />
Alter. Beispiele sind Acer palmatum,<br />
‘Bloodgood’ 18 Jahre, Cornus controversa<br />
14 Jahre, Fagus sylvatica 40 Jahre oder<br />
Taxus baccata-Bonsai bis zu 65 Jahre alt.<br />
Minier feiert 175-jähriges Bestehen.<br />
Französische Baumschulen<br />
In Essen en vogue<br />
Unter der Marke „Nature und Jardin“ bietet<br />
Chauvin (F-Montjean sur Loire) einige<br />
seiner Hortensien im Jute-ummantelten<br />
Topf an. Zwei Millionen Töpfe vermarktet<br />
der Hortensien-Spezialist an<br />
Rohware, dazu Jungware und Stecklinge.<br />
Neu in der Serie Creole sind ‘Punch Curacao’<br />
in Blau-Lila und ‘Punch Royal’ in<br />
Rosa-Weiß, im Deko-Sortiment sind es<br />
‘Casino’ in Rosa-Weiß und ‘Mistral’ in<br />
Reinweiß, eine neue Tellerhortensie.<br />
Die Serie Rendez-Vous bei Hortensien<br />
hat Sicamus (F-Angers) neu im Programm.<br />
Die Besonderheiten in acht Sorten<br />
zeichnen sich durch romantische<br />
Formen und gefranste Blütenblätter in<br />
zarten Farbtönen aus.<br />
Die Hydrangea macrophylla ‘Magical’<br />
präsentiert sich ab dieser Saison unter<br />
dem Namen ‘Magical Four Seasons’ und<br />
in einem neuen stilvollen Topf mit passendem<br />
Etikett. Eine ausgewählte Gruppe<br />
von Hortensien-Produzenten bringt<br />
sie auf den europäischen Markt, darunter<br />
die Baumschule Kerisnel (F-St. Pol<br />
de Léon). Einer der Züchter ist Hortensias<br />
France Produktion (F-Soucelles).<br />
Die Baumschule Minier (F-Beauforten-Valée)<br />
feiert in diesem Jahr 175-jähriges<br />
Bestehen. Nach Essen hatte sie drei<br />
Gehölzneuheiten mitgebracht. Forsythia<br />
‘Mikador’ ist eine pflegeleichte, kompakte<br />
Forsythie mit üppiger Blüte in leuchtendem<br />
Gelb. Duftende Blüten in Reinweiß<br />
kontrastieren gut mit dem purpurfarbenen<br />
Kelch und dem dunkelroten<br />
Neuaustrieb bei Philadelphus ‘Starbright’.<br />
Prunus lusitanica ‘Brenelia’ ist<br />
immergrün, kompakt und frosthart und<br />
eignet sich auch für kleine Gärten.<br />
Unter zahlreichen Neuheiten hatte<br />
Jungpflanzenanbieter André Briant<br />
(F-St. Barthélemy d’Anjou) auch Hibiscus<br />
syriacus ‘Pink Chiffon’ herausgestellt. Die<br />
doppelt gefüllten Blüten erscheinen von<br />
Juli bis September in einem zarten Rosa.<br />
Leuchtend Rot und zahlreich erscheinen<br />
die langlebigen Blütenrispen von Hydrangea<br />
paniculata ‘Diamant Rouge’. Bereits<br />
im Juli, zunächst über Weiß, dann Rosa zu<br />
brillantem Rot wechseln die langen, dicht<br />
besetzten Rispen ihre Farbe.<br />
Aus Neuseeland stammen diverse Acer,<br />
die unter der Marke „Stepping Stones“ als<br />
wurzelnackte Ware von der Baumschule<br />
Adrian Ayley (F-Saint Julien d’Eymet) in<br />
der EU vertrieben werden, darunter verschiedene<br />
Größen, Veredlungen, Formen,<br />
auch Mehrstämmer von A. dissectum,<br />
palmatum und japonicum. (fri)<br />
Für besondere Einsatzgebiete<br />
Große Spalierbäume, Dachformen,<br />
Clematis ‘Parisienne’ der „Boulevard Col- Mehrstämmer, Spalier und Dachformen bei<br />
Mehrstämmer hatte die Baumschule<br />
Ebben (NL-Cuijk) mit nach Essen gebracht<br />
und deutete auf ihrem Stand auf<br />
das 150 Jährige Jubiläum im vergangenen<br />
Herbst hin. Größe, Form, Farbe, belection“.<br />
Ebben.<br />
sondere Charakteristika bieten den Gehölzen<br />
ihre besonderen Einsatzgebiete<br />
port“ rund um Zundert. Ihr sind 170 einem zentralen Umschlagplatz zu- im gewerblichen wie privaten Umfeld.<br />
Baumschulen, Zulieferer und Berater nächst gesammelt werden. Händler Für den urbanen Raum hat die Baum-<br />
angeschlossen, alle aus der Baumschul- können so ihre Lkw besser auslasten schule nach der KlimaArtenMatrix des<br />
branche. Rund 65 Projekte laufen der- und mit weniger Fahrten auskommen Bundes deutscher Baumschulen für<br />
zeit zu den Themen Agrologistik, Bil- und verursachen einen geringeren Koh- Stadtbaumarten eine Broschüre mit<br />
dung und Forschung, Marketing sowie lendioxid-Ausstoß.<br />
Klimabäumen zusammengestellt. Sie<br />
Raumordnung. Neu ist der Abholdienst „Die Meisterstücke aus unserem Sor- sind eingeordnet nach Trockentoleranz<br />
brabant nennt sich die Initiative „Tree- „Treerun“, womit Gehölzlieferungen an timent“ nennt die Baumschule van den und Winterhärte. (fri) Hydrangea im modischen Jutemantel.
10 | TASPO stauden<br />
22. Februar 2013 | Nr. 8<br />
Bewegung im Staudensortiment<br />
Ob typisch englisch oder ganz regional, Stauden beeindrucken als Pflanze und in Komposition. Von Kathrin Scheumann<br />
Ganz entspannt ging es beim Stauden<br />
Ring auf der diesjährigen<br />
IPM zu. Der gut besuchte Messestand<br />
in der Halle 10 war Anlaufpunkt<br />
für zahlreiche Messebesucher, doch ging<br />
es nicht nur ums Geschäft, wie Geschäftsführerin<br />
Nicole Klattenhoff einschätzte.<br />
Im Mittelpunkt standen vielmehr<br />
Kontakte und Austausch mit Interessenten,<br />
Kunden und Geschäftspartnern.<br />
Nicht ganz unbeteiligt an so viel<br />
Gelassenheit ist das Aktionssortiment<br />
„Cottage Garden“, das der Stauden Ring<br />
im vergangenen Jahr erstmals in Essen<br />
vorstellte. Der damit aufgegriffene Trend<br />
hin zur englischen Gartenkultur bestimmte<br />
auch den diesjährigen Messeauftritt<br />
der acht Kooperationspartner.<br />
Das Standard-Sortiment „Cottage<br />
Garden“ für den Angebotszeitraum Mai<br />
bis September richtet sich an Klassikern<br />
typisch englischer Staudenrabatten aus,<br />
wie beispielsweise Hosta, Geranium,<br />
Achillea oder Nepeta, wobei die offerierten<br />
Sorten jeweils der Kategorie „Cool<br />
Border“ (kalte Farbtöne) oder „Hot Border“<br />
(warme Farbtöne) zugeordnet werden.<br />
Dass dies dem derzeit aktuellen<br />
Trend der naturnahen Gartengestaltung<br />
bestens entgegenkommt, zeigt der Verkaufserfolg<br />
im Fachhandel. Langsam<br />
werde auch in Deutschland eine Abkehr<br />
vom formalen Garten spürbar, sagte Nicole<br />
Klattenhoff in Essen. Darüber hinaus<br />
spiele im gegenwärtigen Kaufverhalten<br />
bei Stauden auch die Orientierung<br />
an den Naturstandorten der Pflanzen<br />
eine wachsende Rolle. Diesen Gedanken<br />
greife das Sortiment „Cottage<br />
Garden“ ganz bewusst auf.<br />
Nicht ohne Stolz informierte der Stauden<br />
Ring auf der IPM über die Kooperation<br />
mit der bekannten englischen Staudengärtnerei<br />
Blooms of Bressingham,<br />
auf deren Basis zahlreiche exklusive<br />
Neuheiten das „Cottage Garden“-Sortiment<br />
2013 bereichern. Darunter die sehr<br />
attraktive Geranium x cultorum ‘Blushing<br />
Turtle’, deren ausdrucksstarke,<br />
pinkfarbene Blüten bereits im Frühsom-<br />
Anzeige<br />
„Unser Garten“ lautet das Motto des neuen Fachhandelskonzeptes von Master Stauden. Nicole Klattenhoff präsentierte Neuheiten.<br />
mer erfreuen, ebenso wie die Blütenfülle<br />
von Campanula porscharskyana ‘Blue<br />
Waterfall’ oder Varietäten der Achillea<br />
millefolium Serie Seduction. Alle elf<br />
Neuheiten wurden in Deutschland geprüft<br />
und weisen einen sehr guten Gartenwert<br />
unter hiesigen Verhältnissen<br />
auf, wie Klattenhoff informierte. Wie alle<br />
Pflanzen des „Cottage Garden“-Sortimentes<br />
werden auch sie im speziell entwickelten,<br />
englischgrünen Zwei-Liter-<br />
Topf offeriert. Dieser habe sich nicht zuletzt<br />
aufgrund seiner abgerundeten<br />
Kanten sowohl in der Produktion als<br />
auch im Handel bewährt. „Die Gartencenter<br />
bekommen damit die Tisch-Präsentation<br />
sehr gut hin und der Kunde<br />
findet zum günstigsten Zeitpunkt ein<br />
Produkt in attraktivem Preis-Leistungsverhältnis<br />
vor“, meint die Stauden-Ring-<br />
Geschäftsführerin. Dies sei möglich,<br />
weil die kräftigen Qualitäten bereits im<br />
Pflanzjahr ihre volle Blütenpracht entwickeln.<br />
Alle Sorten von Blooms of<br />
Bressingham seien darüber hinaus mit<br />
einem stilvollen Etikett gekennzeichnet,<br />
das ihren Exklusivitätswert unterstreiche.<br />
Tischbanner, Plakate, Spannbänder<br />
und eine CD mit Bildern und Texten zur<br />
Aktion begleiten den Marktauftritt des<br />
„Cottage Garden“-Sortimentes, das nur<br />
im Fachhandel angeboten wird.<br />
„Qual der Wahl“ bei Mischungen<br />
Dem Trend zum naturnahen Garten<br />
widmet sich auch der Garten- und<br />
Landschaftsbau in verstärktem Maße.<br />
Innerhalb der letzten fünf Jahre gewannen<br />
Stauden-Mischungen hierbei an Bedeutung.<br />
Allerdings stelle die Vielzahl<br />
der gebotenen Varianten Architekten inzwischen<br />
vor die „Qual der Wahl“, wie<br />
Nicole Klattenhoff meint. Schade sei es,<br />
dass etliche der am Markt befindlichen<br />
Kompositionen nicht auf wissenschaftlicher<br />
Prüfung basieren. Dies könne den<br />
gerade erst erarbeiteten Ruf dieses Produktes<br />
schädigen. Auch in der praktischen<br />
Umsetzung zeigen sich ihren<br />
Worten zufolge „Stolpersteine“, die mit<br />
der Zeit noch beseitigt werden müssten.<br />
Denn es käme schon vor, dass Ersatzlieferungen<br />
ans jeweilige Projekt den Anforderungen<br />
nicht entsprächen. „Ob eine<br />
Art oder Sorte in die ausgewählte Mischung<br />
passt oder nicht, kann nur von<br />
einer Qualitäts-Staudengärtnerei entschieden<br />
werden.“ Auch damit stehe<br />
und falle der Erfolg einer solchen Staudenpflanzung.<br />
Um eine klare Zuordnung<br />
zu den Ansprüchen der Kunden,<br />
die sich beispielsweise auf eine bestimmte<br />
Farbe oder auch Standorteignung<br />
beziehen, zu erzielen, hat der Stauden<br />
Ring die auf der firmeneigenen<br />
Homepage offerierten Staudenmischungen<br />
neu sortiert. Insgesamt 15 Varianten<br />
stehen laut Klattenhoff nun zur Verfügung.<br />
Alle wurden wissenschaftlich, unter<br />
anderem von der Züricher Hochschule<br />
für Angewandte Wissenschaften<br />
in Wädenswil (Schweiz) oder in Veitshöchheim<br />
geprüft.<br />
Das Feld der Staudenkompositionen<br />
sei aber längst nicht ausgereizt, im Bereich<br />
tue sich gegenwärtig viel. So bestehe<br />
der Anspruch, für jeden Kundenwunsch<br />
eine Mischung bereitzuhalten.<br />
Auch auf den Aspekt des Klimawandels,<br />
der zwar aktuell noch keine Rolle spiele,<br />
müsse man sich einstellen.<br />
Zur Staude des Jahres 2013, der<br />
Wolfsmilch, halten die Partner des<br />
Stauden Ringes ein umfangreiches Sortenspektrum<br />
bereit. Alle Produkte lassen<br />
sich auch bequem in den Online-<br />
Shops der einzelnen Stauden-Ring-<br />
„Cottage Garden“-Sorte Stachys 'Big Ears'.<br />
Partner bestellen.<br />
Weiter wachsende Vielfalt<br />
Auch am Messestand des Bundes deutscher<br />
Staudengärtner (BdS) spielten<br />
die Staudenmischungen in diesem Jahr<br />
eine besondere Rolle. Im Vordergrund<br />
stand dabei die neue Mischung „Schattenglanz“,<br />
die von den Experten des Arbeitskreises<br />
Pflanzenverwendung im<br />
BdS entwickelt wurde. Laut Information<br />
handelt es sich dabei um ein attraktives<br />
und mehrjährig erprobtes Bepflanzungskonzept<br />
für halbschattige<br />
Flächen in Hausgärten und im öffentlichen<br />
Grün. Die Mischung wirke besonders<br />
durch kontrastierende Laubstrukturen<br />
und -texturen, denen unter anderem<br />
durch Helleborus, Vergissmeinnicht<br />
(Brunnera macrophylla ‘Jack<br />
Frost’), Hosta, Zwiebelpflanzen oder<br />
Bodendecker wechselnde Blühaspekte<br />
in Hellgrün, Weiß und Violett hinzugefügt<br />
werden. Im Winter bleibe die gute<br />
Schmuckwirkung durch den hohen Anteil<br />
immer- und wintergrüner Arten<br />
bestehen. Zwei weitere, ergänzende<br />
Pflanzenkompositionen für den Halbschatten,<br />
„Schattenzauber“ und „Schattengeflüster“,<br />
seien derzeit noch im ▶
22. Februar 2013 | Nr. 8 stauden<br />
TASPO | 11<br />
Ralf Köster mit der neuen Beratungs-App für Stauden. Fotos: Kathrin Scheumann (3),Werkbild<br />
▶ Test.<br />
Die Staude des Jahres präsentiert der<br />
BdS auf einer eigens dafür eingerichteten<br />
Website unter www.staude-des-jah<br />
res.de. In Essen wurden auch Plakate<br />
und Faltblätter zum Thema vorgestellt.<br />
In Kooperation mit der Firma durchgeblueht.de<br />
bietet auch das Unternehmen<br />
Stauden Ihm (Meißen/Sachsen) als<br />
Partner im Verbund Master Stauden<br />
vielfältige Staudenmischungen an. Nach<br />
Information von Johannes Ihm soll das<br />
bereits reichhaltige Angebot für weitere<br />
Standorte, wie zum Beispiel „Dachgarten“<br />
noch weiter ausgebaut werden.<br />
Neue Staudenkompositionen befänden<br />
sich unter regem Austausch mit Hochund<br />
Fachschulen, wie zum Beispiel in<br />
Bernburg und Erfurt, daher momentan<br />
in der Testphase.<br />
Johannes Ihm schätzt die Zahl der in<br />
Deutschland derzeit dokumentierten beziehungsweise<br />
am Markt existierenden<br />
Staudenmischungen auf insgesamt über<br />
40. Diese beachtliche, in den letzten Jahren<br />
entstandene Zahl stimmt ihn ein wenig<br />
bedenklich, da die Auswahl für den<br />
vorgesehenen Standort unübersichtlich<br />
werde. Besser sei es, getestete Grundtypen<br />
den verschiedenen Standorten anzupassen.<br />
Dabei sei zum Beispiel Ästhetik<br />
ein Anspruch, der im kommunalen Bereich<br />
vor allem von Städten in den Mittelpunkt<br />
gerückt werde und mit einer gut<br />
kombinierten, pflegeleichten Mischpflanzung<br />
erreicht werden soll. Ein anderes<br />
Kriterium sei zum Beispiel die naturnahe<br />
und pflegeleichte Gestaltung.<br />
Ausschlaggebend dafür, welche Richtung<br />
in der Staudenverwendung eingeschlagen<br />
wird, wären aber schließlich die<br />
Rahmenbedingungen. Beispielsweise sei<br />
in parkähnlich gestalteten Anlagen oder<br />
Gärten die planerische, fachlich fundierte<br />
Gestaltung nicht wegzudenken. Aus<br />
Sicht des Produzenten hält er die von<br />
ihm auch angebotene, konsequente Vormischung<br />
der Pflanzen je Komposition<br />
und Fläche für sehr wichtig, um dem<br />
Garten- und Landschaftsbau wertvolle<br />
Unterstützung und Hilfe zu geben.<br />
Neues Fachhandelskonzept<br />
Mit einem neuen Verkaufskonzept unter<br />
dem Motto „Unser Garten“ wendet sich<br />
der Kooperationsverbund Master Stauden<br />
nun direkt an die Fachgartencenter.<br />
Nach Information von Rolf Röttger gliedert<br />
sich die Konzeption in die vier<br />
Hauptthemen Blütenstauden, Polsterstauden,<br />
Schattenstauden sowie Kräuter<br />
und Gewürze. Ihnen sind 21 weitere Erlebnisthemen<br />
für Sonderaufbauten zugeordnet,<br />
die das jeweilig aktuelle Staudenangebot<br />
akzentuieren können. Hilfestellung<br />
dabei bietet auch das neu entwickelte<br />
Etikett für den Fachhandel, das<br />
neben attraktiver Bebilderung sowie<br />
deutscher und lateinischer Bezeichnung<br />
auch diverse Zusatznutzen, wie beispielsweise<br />
Schnitteignung ausweist. Eine<br />
Farbcodierung nach Blütenfarbe am<br />
unteren Etikettenrand ermöglicht dem<br />
Verkaufspersonal im Gartencenter eine<br />
schnelle Zuordnung zu den Farbthemen.<br />
Darüber hinaus informiert ein<br />
kurzer Text auf der Rückseite des Etiketts<br />
über Wuchseigenschaften und<br />
Pflegeansprüche; über den ebenfalls aufgedruckten<br />
QR-Code sind weitere Informationen<br />
abrufbar. Alle Etiketten sind<br />
fest mit den Kulturtöpfen verbunden, so<br />
dass Irrtümer an der Kasse ausgeschlossen<br />
werden können. Den Marktauftritt<br />
„Unser Garten“ begleiten attraktive Banner,<br />
Tischbanderolen und Preistafeln.<br />
Schicke App und coole Funkien<br />
Unter anderem über den Besuch des<br />
WDR-Fernsehteams „Lokalzeit“ am<br />
Messestand konnten sich die sechs Partner<br />
des Stauden Forums auf der IPM<br />
freuen. Im Mittelpunkt des Interesses<br />
stand die von der Firma Stauden Köster<br />
(Bottrop) entwickelte und von den Partnern<br />
gemeinsam finanzierte Beratungs-<br />
App für Stauden, die Auskunft über insgesamt<br />
1.500 Sorten gibt. Wie Ralf Köster<br />
in Essen informierte, waren eine Woche<br />
nach dem Online-Start des kostenfreien<br />
Informationsangebotes bereits<br />
900 Downloads zu verzeichnen. Im Vorfeld<br />
hatten die Initiatoren 150 Berufs-<br />
und Meisterschulen in Deutschland sowie<br />
auch die Arbeitsgemeinschaft deutscher<br />
Junggärtner angeschrieben. Die<br />
erste Beratungs-App für Stauden verfügt<br />
über insgesamt 21 Suchthemen, wie etwa<br />
schneckenresistente Stauden, trittfeste<br />
Stauden, Rosenbegleiter und andere.<br />
Damit könnten Fragen, die Verbraucher<br />
Kientzler – kreative Pflanzen-Konzepte<br />
Zahlreiche Stauden halten Einzug ins<br />
Beet- und Balkonpflanzensortiment, wie<br />
auch am IPM-Messestand von Kientzler<br />
Jungpflanzen (Gensingen) zu sehen<br />
war. Mit den drei Produktlinien „Frühlingsflirt“,<br />
„Sommerlust“ und „Herbstzauber“<br />
hat das Unternehmen kreative<br />
Pflanzkonzepte für die jeweilige Saison<br />
zusammengestellt. Im Staudenbereich<br />
präsentierte Kientzler unter anderem<br />
zwei kompakt wachsende Erysium-Varietäten<br />
sowie eine breite Palette an<br />
Heuchera-Neuheiten (siehe Seite 2+3 ).<br />
Als Ergänzung fürs Frühjahrssortiment,<br />
das Kientzler unter dem Motto „Frühlingsflirt“<br />
offeriert, stellte Alexander<br />
Kientzler die Eigenzüchtung Arabis caucasica<br />
'Alabaster' besonders heraus. In<br />
der zweiten Märzwoche gelange sie<br />
im Gartencenter ständig haben, beantwortet<br />
werden. Mit integrierter und<br />
GPS-gestützter Händlersuche bietet die<br />
App zusätzlich einen Mehrwert, wie<br />
Köster betonte. Außerdem beinhalte die<br />
Präsentation drei Videoclips, in denen<br />
verdeutlicht werde, worin die Vorzüge<br />
generativ vermehrter Stauden bestehen.<br />
Die App laufe auch auf dem iPad, das<br />
überaus reichblühend zur Verkaufsreife<br />
und präsentiere sich anschließend fünf<br />
bis sechs Wochen lang sehr gut im Topf.<br />
Überzeugend sei der runde Aufbau mit<br />
großen, reinweißen Blütenpolstern. Die<br />
stecklingsvermehrte Sorte sei einfach und<br />
ohne Hemmstoffeinsatz zu kultivieren.<br />
Die Palette der Belarina Staudenprimeln<br />
hat Kientzler bereits 2012 auf sieben Farben<br />
erweitert, wobei 'Pink Champagne'<br />
deutlich kleiner bleibe als die anderen<br />
Varietäten. Es empfehle sich daher der<br />
10,5-Zentimeter-Topf anstelle des 12er-<br />
oder 13er-Kulturgefäßes. Die duftenden,<br />
dicht gefüllt blühenden Sorten erinnern<br />
mit ihren Blütenbouquets an Biedermeiersträuße.<br />
Mit einer Haltbarkeit von vier<br />
Wochen seien sie in Kombination mit<br />
Heuchera und Euphorbien bestens für<br />
bereits verschiedene Kunden für eine eigene<br />
Infothek am POS nutzen wollen.<br />
Die visuelle Beratungshilfe lasse sich<br />
über eine Halterung mit der Bezeichnung<br />
iPad-Kiosk direkt am Verkaufsbereich<br />
anbringen.<br />
Im Pflanzenbereich stellte das Stauden<br />
Forum das aktualisierte Hosta-Sortiment<br />
mit über 30 verschiedenen Sor-<br />
Pflanzenarrangements im Hauseingangsbereich<br />
geeignet.<br />
Mit Blick auf die Sommersaison 2013 präsentiert<br />
Kientzler ebenfalls zwei Neuheiten,<br />
die die Blicke auf sich ziehen. So bekommt<br />
die im letzten Jahr vorgestellte Salvia<br />
Go-Go 'Scarlet' nun Gesellschaft durch<br />
die lila blühende Sorte Go-Go 'Purple'.<br />
Mit einem reichen Sommerflor von Juni<br />
bis zum ersten Frost warten die einjährigen<br />
Summerstars von Kientzler auf. Die<br />
reichverzweigten Sommerphloxe aus japanischer<br />
Züchtung eignen sich der Information<br />
zufolge gut als Anschluss- und<br />
Sommerkultur. Zwei Farben präsentiert<br />
Kientzler für die Saison 2013, dabei handelt<br />
es sich um eine lavendelfarbene Varietät<br />
und ihre dunkelrosafarbene<br />
Schwestersorte. (ks)<br />
Alexander Kientzler mit Arabis caucasica 'Alabaster'. Foto: Kathrin Scheumann<br />
ten, von der Mini- bis zur Riesenfunkie<br />
heraus. Zum Teil handle es sich um<br />
Neuzüchtungen, aber so Köster, man habe<br />
auch Wert auf Sorten aus der Reihe<br />
„Hosta des Jahres“ gelegt. Mit dabei sei<br />
beispielsweise der Favorit aus 2002<br />
‘Guacamole’. Eine besondere Varietät sei<br />
‘Blue Mouse Ears’ mit Blättern, die an<br />
Mäuseohren erinnern. ■<br />
Anzeige
12 | TASPO vermarktung<br />
22. Februar 2013 | Nr. 8<br />
Landgard, Veiling Rhein-Maas und FloraHolland<br />
Vermarkter im guten Plus<br />
Landgard bleibt auf Sanierungskurs. Von Gabriele Friedrich<br />
Weiter auf Sanierungskurs bleibt der<br />
Vermarkter Landgard. Dieser Prozess<br />
werde sich sicherlich auch noch bis<br />
2015 hinziehen, so Finanzvorstand Gerold<br />
Kaltenbach. Dabei sei die Finanzierung<br />
weiterhin mittelfristig gesichert<br />
und bis Ende 2014 bestehen stabile Kreditlinien,<br />
die Zahlungsziele seien gesichert.<br />
Kaltenbach ist optimistisch und<br />
will den Weg der Sanierung stringent<br />
weiterführen. Derzeit werde am Abschluss<br />
des Jahres 2012 gearbeitet, er<br />
nannte vorläufig einen Umsatz von über<br />
zwei Milliarden Euro und damit ein gutes<br />
operatives Geschäft. Die Sanierungsschwerpunkte<br />
im vergangenen Jahr lagen<br />
bei den Bereichen Bloomways, Godeland<br />
und dem Geschäft in Großbritannien,<br />
diese seien fast fertig abgeschlossen.<br />
Auch in diesem Jahr werde<br />
die Sanierung fortgesetzt, vor allem mit<br />
einer weiteren Kostenreduzierung, alle<br />
Abläufe und Prozesse kommen dabei<br />
auf den Prüfstand, so Kaltenbach.<br />
Abholmärkte ausbaufähig<br />
Gut gelaufen sei im vergangenen Jahr das<br />
Geschäft bei den Abholmärkten. Ohne<br />
neue aufzumachen, sei dies noch weiter<br />
ausbaufähig. Auch der Bereich Obst und<br />
Gemüse habe sich 2012 gut entwickelt, so<br />
Kaltenbach, ebenso das operative Geschäft<br />
der Veiling Rhein-Maas.<br />
Neben IPM und Fruit Logistica hat<br />
sich Landgard auch auf der BioFach in<br />
Nürnberg engagiert. Wie die Regionalität<br />
stehe auch das Biosegment stark im Fokus.<br />
Für Landgard Bio GmbH sowie das<br />
Tochterunternehmen Käpplein Bio liegen<br />
die Schwerpunkte bei den Themen<br />
Veiling Rhein-Maas-Geschäftsführer Ruud<br />
Knorr.<br />
Planung, Erzeugung und gebündelte Vermarktung<br />
heimischer Bio-Erzeugnisse.<br />
Neben den Produktbereichen Obst und<br />
Gemüse sind auch biologisch erzeugte<br />
Zierpflanzen, insbesondere Gräser und<br />
Stauden der Marke flor BIO sowie Bio-<br />
Cyclamen vorgestellt. In Zukunft möchte<br />
Landgard auch im Bio-Bereich weiter<br />
wachsen, mit Produkt-Serien sollen neue<br />
Märkte erschlossen, neue Erzeugerbetriebe<br />
sollen gewonnen werden.<br />
Im Januar hat bei Landgard Karl Voges<br />
im Vorstand seine Arbeit aufgenommen.<br />
Er soll künftig den Bereich Obst und Gemüse<br />
verantworten und sich aber insgesamt<br />
verstärkt um die Belange der Erzeuger<br />
kümmern. Er habe schon mit vielen<br />
Mitgliedern, Partnern, Produktgruppen<br />
und Erzeugern Gespräche geführt. Das<br />
werde vor allem seine künftige Aufgabe<br />
Mit dem Herz in der Region, mit dem Kopf in der Welt – Slogan von Flora Blumenimport.<br />
Flora Blumenimport<br />
Mit dem Kopf in der Welt<br />
Gestartet vor etwas mehr als drei Jahren<br />
als „One-Man-Show“ mit zehn Mitgliedern,<br />
seien es derzeit vier Mitarbeiter<br />
und zwölf Mitglieder. Gemeint ist die<br />
Flora Blumenimport und Handels eG,<br />
kurz: FBI (Flora Blumen Import). Die<br />
von Wolfgang Stich initiierte und geleitete<br />
Genossenschaft mit Sitz in Kelsterbach<br />
beteiligte sich zum dritten Mal im<br />
Großhändlerzentrum auf der IPM.<br />
FBI versteht sich als „Kooperation<br />
deutscher Blumengroßhändler“ und damit<br />
als Einkaufs-/Import-Organisation<br />
für die ihr als Mitglieder angeschlossenen<br />
Großhandelsbetriebe. Weil sich die<br />
Angebotspalette erweiterte und die Mitglieder<br />
verstärkt auf Einkäufe über FBI<br />
setzen, konnte die Genossenschaft ihre<br />
Umsätze in ihrem zweiten Jahr um etwa<br />
50 Prozent und im dritten Jahr um 30<br />
Prozent steigern. Mitglieder sind Großhändler,<br />
deren Umsätze zu etwa 95 Prozent<br />
auf den Lieferungen an Betriebe des<br />
Blumenfacheinzelhandels basieren. Im<br />
Jahr 2012 kamen Trüffel Schnittblumen<br />
aus Bremen und Ritzka Frischblumenservice<br />
(Hartmannsdorf/Sachsen) als<br />
neue Mitglieder hinzu.<br />
Zu den weiteren aktuellen Entwicklungen<br />
bei Flora Blumenimport zählt die<br />
Einrichtung eines eigenen Lagerbereiches<br />
in Herongen und das Engagement als<br />
Fairtrade-Partner (siehe Artikel „Fairtrade-Blumen<br />
...“ auf Seite 13). Gezielt verstärkt<br />
wurde die Zusammenarbeit mit<br />
Produktionsbetrieben in Ecuador. (eh)<br />
sein. Den Kontakt mit den Erzeugern<br />
und den Kunden möchte Voges weiter<br />
intensivieren, sagte er in Essen.<br />
Auf dem Stand von Landgard standen<br />
die Produkte und ihre Wertschätzung<br />
im Fokus. Ähnlich wie in einer Galerie<br />
wurden alle Fachbereiche mit Produkten<br />
hinter Glas präsentiert. Im Mittelpunkt<br />
stand jedoch die Kommunikation mit<br />
den Mitgliedern, mit Kunden und Erzeugern.<br />
Bessere Durchschnittspreise<br />
Bei Landgard integriert, jedoch trotzdem<br />
separat, hatte die Veiling Rhein-<br />
Maas ihren Stand. Der soll die Eigenständigkeit<br />
der Versteigerung, aber<br />
gleichzeitig die Synergien mit Landgard<br />
darstellen, sagte Geschäftsführer Ruud<br />
Knorr. Er ist mit dem Geschäft 2012<br />
recht zufrieden, mit einem Umsatzplus<br />
von 5,6 Prozent. Dabei gab es 3,9 Prozent<br />
weniger Volumen. Gründe dafür<br />
sieht er im geänderten Anmeldeverfahren,<br />
in den Wetterkapriolen und geringeren<br />
Importen. Dafür verzeichnete die<br />
Versteigerung einen um 9,8 Prozent besseren<br />
Durchschnittspreis. Insgesamt<br />
schließt sie das Jahr 2012 mit einem<br />
Umsatz von rund 318 Millionen Euro ab<br />
und beendet 2012 wirtschaftlich deutlich<br />
über Plan. Sehr erfolgreich verliefen<br />
seinen Worten nach auch die ersten Wochen<br />
im Jahr 2013. Gemeinsam in die<br />
Zukunft lautet das Motto für 2013. Der<br />
mit 630 Besuchern recht erfolgreiche<br />
Anlieferer- und Kundentag im Januar<br />
soll fortgeführt werden. Mehr Fachpersonal<br />
in den Bereichen des Klok Service<br />
und Vermittlung, Kundenbetreuung,<br />
Keurmeister und Logistik soll die Versteigerung<br />
unterstützen. Seit Anfang Januar<br />
kann die Versteigerung im Schnittblumenbereich<br />
auch aktiv vermitteln.<br />
Ein weiterer Punkt ist seiner Meinung<br />
nach die virtuelle Vermarktung, die weiterhin<br />
zunehmen werde. Der Fernkauf<br />
legt zu, im Jahr 2011 war sein Anteil 13<br />
Prozent, 2012 waren es 17 Prozent und<br />
für dieses Jahr rechnet er mit 20 Prozent.<br />
Nach Vorgabe des Linnaeus VBN-Codierungssystems<br />
streicht Veiling Rhein-<br />
Maas ab Februar 2013 einige Mehrwert-<br />
und Informationscodes. Diese Codes<br />
wurden in verschiedenen Phasen durch<br />
Sortiermerkmale ersetzt. Diese Sortiermerkmale<br />
werden zukünftig auch bei<br />
Veiling Rhein-Maas an der Versteigerungsuhr<br />
angezeigt, wenn die geplanten<br />
Beamer-Uhren realisiert sind. Die jetzigen<br />
Uhren sind bereit zehn Jahre alt. Sie<br />
sollen ab dem dritten Quartal nacheinander<br />
Schritt für Schritt auf Beamer<br />
umgestellt werden. Dadurch können<br />
dann alle sechs Sortiermerkmale gezeigt<br />
und sie können flexibler eingesetzt werden,<br />
nennt Knorr die Vorteile.<br />
Umsatzplus von drei Prozent<br />
Das PPH in den Niederlanden hat sich<br />
aufgelöst, das Blumenbüro Holland<br />
(BBH) befindet sich gerade in schwieriger<br />
Lage, so organisierte die FloraHolland<br />
für die niederländischen Zierpflanzenbetriebe<br />
einen Gemeinschaftsstand.<br />
Insgesamt umfasste der Gemeinschaftsstand<br />
in der Halle 1 unter der Flagge der<br />
FloraHolland 18 Zierpflanzenbetriebe,<br />
die sich auf einer Fläche von 100 Quadratmetern<br />
vorstellten. Zurückgenom-<br />
Landgard-Vorstände Gerold Kaltenbach (l.)<br />
und Karl Voges.<br />
FloraHolland-Stand. Fotos: Gabriele Friedrich<br />
men hat sich dabei nach eigenen Angaben<br />
der Vermarkter selber, seine Produzenten<br />
sollten im Vordergrund stehen.<br />
Die FloraHolland schloss das Jahr 2012<br />
mit einem Umsatz von 4,28 Milliarden<br />
Euro ab. Hierbei handele es sich um ein<br />
Wachstum von drei Prozent gegenüber<br />
dem Vorjahr und um ein gutes Plus.<br />
Blumengroßmärkte<br />
„Ich bin von hier!“ – Vorstellung<br />
der neuen Regionalmarke im Fokus<br />
Die Vereinigung Deutscher Blumengroßmärkte<br />
(VDB) präsentierte sich<br />
diesmal an einem neuen Standort in der<br />
Halle 1A und mit einem wesentlich größeren<br />
Stand. An der Stelle in Halle 2, wo<br />
die VDB seither war, gab es diesmal einen<br />
extra Stand des Blumengroßmarktes<br />
Düsseldorf.<br />
Raimund Korbmacher – Vorsitzender<br />
der VDB und Geschäftsführer des Blumengroßmarktes<br />
Köln – begründete<br />
den Umzug in Halle 1A damit, das<br />
dies auf der IPM in Essen auch der<br />
Hauptbereich der Floristen ist. Der neue<br />
Standort sei mehrheitlich beschlossen<br />
worden.<br />
Umsatzsteigerung um<br />
drei bis vier Prozent<br />
Im Vordergrund stand die Vorstellung<br />
der neuen Regionalmarke „Ich bin von<br />
hier“ (siehe TASPO 5/2013). Regionale<br />
Erzeuger, die über die Blumengroßmärkte<br />
in Hamburg, Dortmund, Köln,<br />
Düsseldorf, Frankfurt, Mannheim,<br />
Karlsruhe, Stuttgart und Reutlingen<br />
vermarkten, sollen ihre regional erzeugten<br />
Blumen und Pflanzen nun mit<br />
dem Logo „Ich bin von hier!“ kennzeichnen.<br />
Hierzu gibt es Etiketten und<br />
Banderolen.<br />
Schätzungen Korbmachers zufolge<br />
konnten die Blumengroßmärkte im vergangenen<br />
Jahr ihre Umsätze um drei bis<br />
vier Prozent steigern. Gewinner seien<br />
die blühenden Topfpflanzen gewesen.<br />
Am Blumengroßmarkt Köln, wo der<br />
Geschäftsführung aufgrund der zentralen<br />
Abrechnung konkrete Zahlen vorliegen,<br />
betrage die Umsatzsteigerung drei<br />
Prozent.<br />
Befragt nach aktuellen Investitionen<br />
des Kölner Blumengroßmarktes er-<br />
wähnte Korbmacher eine neue Luftwandanlage<br />
am Haupttor. Sie verhindert<br />
das Eindringen kalter Luft, wenn das Tor<br />
geöffnet ist.<br />
Eine große Photovoltaikanlage (250<br />
Kilowattpeak) ist im Blumengroßmarkt<br />
Köln seit Ende März 2012 in Betrieb. Die<br />
PV-Module belegen etwa 3.000 Quadratmeter<br />
Fläche auf dem Parkdeck. (eh)<br />
Die der VDB angeschlossenen Blumengroßmärkte auf einen Blick: Motiv vom Stand der<br />
Vereinigung in Halle 1A. Fotos: Edwin Hanselmann
22. Februar 2013 | Nr. 8 vermarktung<br />
TASPO | 13<br />
Schnittblumen<br />
Fairtrade-Blumen auf Überholspur<br />
In Deutschland eine Verdreifachung der Menge gegenüber 2011, aber insgesamt gesehen weiterhin kein großer Marktanteil. Von Edwin Hanselmann<br />
„Da ist viel Dynamik drin“, hieß es am<br />
Stand von Fairtrade/TransFair im BGI-<br />
Großhandelszentrum auf der IPM. Herausgestellt<br />
wurde, welche Relevanz die<br />
Fairtrade-Blumen jetzt auch im Fachhandel<br />
haben. Die Organisation mit<br />
dem „Siegel für fairen Handel“ präsentierte<br />
sich 2013 auf der „Weltleitmesse<br />
des Gartenbaus“ erstmals mit einem eigenen<br />
Stand, nachdem Omniflora als<br />
führender Importhändler von Fairtrade-<br />
Blumen zur IPM 2012 ein extra Fachhandels-Segment<br />
mit Fairtrade-Rosen<br />
introduziert hatte. Mittlerweile, so wurde<br />
angemerkt, seien es in Deutschland<br />
etwa 1.000 Blumenfachgeschäfte, welche<br />
mehr oder weniger regelmäßig Schnittblumen<br />
mit dem Fairtrade-Siegel in ihrem<br />
Sortiment führen. Weitere Blumenfachgeschäfte<br />
sollen dazukommen.<br />
Der Absatz von Fairtrade-Blumen habe<br />
sich 2012 in Deutschland gegenüber dem<br />
Jahr zuvor mehr als verdreifacht, nämlich<br />
von 80,5 Millionen Stielen (2011) auf –<br />
geschätzt – ungefähr 260 Millionen Stiele.<br />
Dies sei die höchste Steigerungsrate im<br />
gesamten Handel mit Fairtrade-Produkten.<br />
Um die genannte Zahl bewerten zu<br />
können, sei an dieser Stelle ein Vergleich<br />
eingefügt: FloraHolland vermarktet jährlich<br />
insgesamt rund 12,5 Milliarden Stück<br />
Blumen und Pflanzen, darunter etwa<br />
zweieinhalb Milliarden Rosen. Noch ist<br />
es somit ein eher kleines Stück vom<br />
Schnittblumen-Gesamtmarkt, das auf<br />
Fairtrade entfällt. Seit Dezember 2012 ist<br />
der Verein Fairtrade Deutschland/Trans-<br />
Fair ein neues Fördermitglied beim Verband<br />
des Deutschen Blumen-Groß- und<br />
Importhandels (BGI).<br />
Innerhalb der Fairtrade-Schnittblumen<br />
dominieren die Rosen. Sie machen<br />
etwa 90 Prozent aus, während ihr Anteil<br />
am Schnittblumen-Gesamtmarkt in<br />
Deutschland ungefähr 38 Prozent beträgt.<br />
Dies hängt allerdings auch damit<br />
zusammen, dass nach wie vor ein großer<br />
Teil der Fairtrade-Blumen über Supermärkte<br />
verkauft wird und die Rosen im<br />
Blumensortiment des Nichtfachhandels<br />
überdurchschnittlich vertreten sind.<br />
28 von etwa 50 durch Fairtrade zertifizierte<br />
Farmen befinden sich in Kenia.<br />
An zweiter Stelle steht Ecuador (zehn<br />
Farmen mit Fairtrade-Siegel). Ferner<br />
wurden Äthiopien, Simbabwe, Ägypten,<br />
Sri Lanka und Thailand genannt. Die<br />
Einhaltung der Standards wird weltweit<br />
durch die Zertifizierungsgesellschaft<br />
FloCert geprüft.<br />
FTF: Fairtrade für Floristen<br />
Auf dem großen IPM-Stand von Omniflora<br />
innerhalb des Großhandelszen-<br />
Moerheim New Plant<br />
Mit samtroten Sundaville und<br />
einem knisternden Feuer<br />
25 Jahre als europäischer Generalimporteur<br />
für das japanische Züchtungshaus<br />
Suntory Flowers waren für Moerheim<br />
New Plant aus dem niederländischen<br />
Leimuiderbrug ein Anlass für einen<br />
besonders großen Auftritt auf der<br />
diesjährigen IPM in Essen.<br />
Wo sich in den letzten Jahren Kolumbien<br />
als Blumenland präsentierte, stan-<br />
den im Großhandelszentrum in Halle 1<br />
diesmal samt- und burgunderrote Sundaville<br />
(Mandevilla ‘Sundaville Burgundy’,<br />
‘Sundaville Velvet Red’) und weiße<br />
Princettia-Poinsettien ebenso im Blickpunkt<br />
wie ein knisterndes Feuer (Begonia<br />
‘Crackling Fire’): Dies sind jedenfalls<br />
einige der Produktneuheiten Moerheims.<br />
(eh)<br />
Florimex<br />
Zwölf „Verlockungen“<br />
über das Jahr verteilt<br />
Die Florimex-Gruppe (NL-De Kwakel)<br />
hatte im vergangenen Jahr auf der<br />
IPM in Essen ihr neues „26 x 2 Wochen“-Konzept<br />
vorgestellt (siehe TA-<br />
SPO 8/2012, IPM-Highlights). Es läuft<br />
mittlerweile unter der Bezeichnung<br />
Temptations und beschränkt sich auf<br />
zwölf Themen (temptations = Verführungen,<br />
Verlockungen).<br />
Auf der IPM 2013 gab das niederländische<br />
Blumenhandels-Unternehmen<br />
die zwölf Themen für 2013 bekannt:<br />
◼ Eine frostige Welt (Zeitraum: Januar<br />
bis Februar),<br />
◼ Ein Moment der Stille (Januar bis<br />
Februar),<br />
◼ Black & White/Schwarz & Weiß (Januar<br />
bis Februar und September bis<br />
November),<br />
◼ Chesterfields – Pflanzen für zu Hause<br />
(Januar bis Februar und September<br />
bis November),<br />
◼ Dream Away/Träume (Januar bis Februar<br />
und Oktober bis November),<br />
◼ Valentine (Valentinstag),<br />
◼ Lovely Lady (Valentinstag, Frauentag,<br />
Muttertag),<br />
◼ Purple Party (Frauentag, Muttertag)<br />
◼ Maison Belvedere – finest plant selection<br />
(ganzjährig),<br />
◼ Fest der Großmütter (März bis September),<br />
◼ Colori (September bis November),<br />
◼ For Christmas (Dezember)<br />
Das ebenfalls bei der IPM 2012 von<br />
Florimex erstmals vorgestellte Bestellsystem<br />
„One-Stop-Webshop“ wurde<br />
weiterentwickelt. Anfangs konnten nur<br />
Großhändler über diesen One-Stop-<br />
Webshop bestellen. Jetzt kann der<br />
Großhändler für seine eigene Website<br />
einen Login bekommen und damit seinen<br />
Kunden – also Einzelhändlern –<br />
den Einkauf über den Webshop ermöglichen.<br />
Bei Florimex spielt der Absatz nach<br />
Deutschland eine überdurchschnittliche<br />
Rolle. (eh)<br />
Fairtrade hatte im IPM-Großhandelszentrum erstmals einen eigenen Stand. Rosen aus<br />
Ostafrika und ein markantes Gesicht gaben ihm das Gepräge. Foto: Edwin Hanselmann<br />
trums ging es zwar ausschließlich um<br />
Fairtrade-Schnittblumen, aber getrennt<br />
nach den Bereichen für den Blumenfachhandel<br />
einerseits und für den Nichtfachhandel<br />
andererseits. Im Fachhandels-Teil<br />
machte hier das Kürzel FTF<br />
von sich reden: „Fairtrade für Floristen“.<br />
Drei Vermarktungswege für den Verkauf<br />
von Fairtrade-Blumen an den<br />
Fachhandel wurden herausgestellt:<br />
◼ übliche Belieferung der Blumenge-<br />
schäfte durch ihre Großhändler,<br />
◼ Bestellung auf Website von Omniflora,<br />
aber Belieferung über regionalen<br />
Großhändler,<br />
◼ Bestellung über Fleurop.<br />
Der dritte Punkt basiert auf einer extra<br />
Vereinbarung mit der Blumenvermittlungsorganisation.<br />
Fleurop-Mitglieder<br />
können sich über die Website von Fleurop<br />
in den Omniflora-Webshop einwählen<br />
und bekommen die bestellten Blumen<br />
per Paketzustellungsdienst (DHL). Herausgestellt<br />
wurden auch kleine Fairtrade-Fertigsträuße,<br />
welche speziell für den<br />
Verkauf im Fachhandel bestimmt sind.<br />
Die im Fachhandelsteil des Standes<br />
von Omniflora gezeigten Rosen stammten<br />
aus zwei kenianischen Herkünften:<br />
Einem Betrieb der Finlays-Gruppe auf<br />
dem Mount Kenya sowie dem nicht ganz<br />
so hoch gelegenen kenianischen Betrieb<br />
von Kordes’ Söhne („Kreative-Roses“)<br />
am Lake Naivasha. Darunter waren auch<br />
auffallende neue Sorten wie die orangefarbene<br />
‘Masalla’ und die zweifarbige<br />
‘Sweet Mango’ in Gelb-Orange.<br />
Beschränkt sich die Fairtrade-Blumenpalette<br />
bisher weitgehend auf Rosen,<br />
so will Omniflora künftig verstärkt<br />
auch einige andere Schnittblumenarten<br />
einbeziehen. Genannt wurden Lilien<br />
und Hypericum.<br />
Auch einige andere Aussteller auf der<br />
IPM zählen zu den Fairtrade-Lizenznehmern,<br />
beispielsweise Landgard, Flora<br />
Blumenimport, Floribox/Sunflor Germany<br />
(Kelsterbach), VDA Plant (NL-De<br />
Lier). Wolfgang Stich, Geschäftsführer<br />
von Flora Blumenimport (FBI) in Kelsterbach,<br />
sieht Fairtrade als vorteilhaft<br />
gegenüber anderen Siegeln, weil es bei<br />
den Konsumenten einen gewissen Bekanntheitsgrad<br />
hat.<br />
Anzeige
14 | TASPO technik<br />
22. Februar 2013 | Nr. 8<br />
Die BoBa 3 M von Leidolt mit separatem Bohrantrieb für höhere Bohrgeschwindigkeit. Upgedatet: der Pikierautomat von Da Ros. Der Demtec Kistenfüller PTF-NS kann die Töpfe besonders fest füllen.<br />
Bessere Leistung und Bedienbarkeit<br />
Pikieren und Topfen wird einfacher<br />
Maschinen, Automaten und Roboter auf dem neuesten Stand für eine effiziente und exakte Produktion. Von Werner Oschek<br />
Ellepot Turbo Multiflex ist die neueste<br />
Entwicklung bei Ellegaard (DK-<br />
Esbjerg). Er erlaubt die bisher schnellste<br />
Produktion und hat eine hohe Kapazität<br />
von bis zu 12.000 Papiervlies-Töpfen pro<br />
Stunde, kann Topfdurchmesser von 15<br />
bis 50 Millimeter produzieren. Die Kapazität<br />
hängt von der Topfgröße und dem<br />
verwendeten Substrat ab. Er füllt die Papierschläuche<br />
mit Substrat, schneidet diese<br />
auf Länge und ist flexibel für verschiedene<br />
Trays und Platten einsetzbar. Der<br />
Turbo Multiflex ist einfach zu installieren<br />
und hat eine Länge von vier Metern.<br />
Demaitere (B-Moorslede) stellt seit<br />
Jahrzehnten Gartenbaumaschinen unter<br />
der Marke Demtec her. Eine Neuheit ist<br />
der Kistenfüller PTF-NS zum Füllen von<br />
Töpfen und Containern in Trays. Er füllt<br />
vier Platten im Euro-Maß (60 mal 40<br />
Zentimeter) oder fünf Platten im Dänen-Maß<br />
(53 mal 32 Zentimeter). Die<br />
Fülldichte ist beliebig einstellbar. Die<br />
Töpfe werden nach Firmenangaben einheitlich<br />
gefüllt, ohne dass Erde zwischen<br />
die Töpfe oder Trays fällt. Der Erdbehälter<br />
fasst einen Kubikmeter. Die Einstellung<br />
erfolgt über einen Touchscreen.<br />
Mehrere Aufgaben werden gespeichert.<br />
Die Leistung liegt bei bis zu 18.000 Töpfen<br />
pro Stunde. Besonderheit ist, dass<br />
der PTF-NS die Töpfe fest füllen kann<br />
und dadurch auch nach langer Kulturzeit<br />
ausreichend Substrat im Topf ist.<br />
Roboter scannt Trays ein<br />
Wichtig für Jungpflanzenunternehmen,<br />
die Saatgutplatten produzieren, sind<br />
einheitliche Pflanzen und volle Trays.<br />
Flier Systems (NL-Barendrecht) bietet<br />
jetzt einen Roboter, der Trays einscannt<br />
und erkennt, welches Blatt von welcher<br />
Pflanze ist, um so nicht belegte Zellen<br />
auszublasen und die Pflanzen nach Größe<br />
zu sortieren. Im Einsatz ist eine neue<br />
Software von Aris. Das mobile Germination<br />
Vision System verfügt über zwei<br />
Kameras und LED Belichtung für eine<br />
akkurate Beurteilung. Das Scan-Ergebnis<br />
ist auf dem Touchscreen zu sehen.<br />
Wie das Unternehmen ausführt, ist<br />
die Kameraeinstellung einfach auf die<br />
Trays und Pflanzen zu justieren. Dadurch<br />
kann die Maschine für kleine Einheiten<br />
und in verschiedenen Abteilungen<br />
sowie bei verschiedenen Jungpflanzen<br />
und Gemüsejungpflanzen optimal<br />
eingesetzt werden. Für Beet- und Balkonpflanzen<br />
gibt es bereits eine Maschine,<br />
die die ganze Oberfläche innerhalb<br />
der Zelle eines Trays beurteilen kann.<br />
Für beste Ergebnisse sind verschiedene<br />
farbliche Darstellungen von Tray und<br />
Pflanze Voraussetzung. Die Daten werden<br />
pro Zelle festgehalten und sind in<br />
verschiedenen Formaten verfügbar.<br />
Javo bietet mit der Javo Plus Medium eine Topfmaschine für größere Töpfe an. Fotos: Werner Oschek<br />
Während des Prozesses werden auch die<br />
Trays visualisiert. Optional sind ein Monitorarm<br />
zum Scannen von verschiedenen<br />
Positionen, eine Ausblaseinheit für<br />
unbrauchbare Plugs und eine Kombination<br />
mit einem mobilen Plug Fixer, um<br />
die Trays sofort zu füllen. Die Leistung<br />
zum automatischen Sortieren liegt bei<br />
400 bis 600 Trays pro Stunde.<br />
Der Maschinenbauer Da Ros hat seinen<br />
im vergangenen Jahr zur IPM präsentierten<br />
Pikierroboter modifiziert und<br />
upgedatet. Er ist jetzt auf dem neuesten<br />
Stand, einfacher und bedienfreundlicher.<br />
Der Pikierautomat, der mit fünf<br />
oder sechs Greifern arbeitet und bei<br />
dem die Töpfe über eine Doppelreihe<br />
zugefügt werden, ist universell einsetzbar,<br />
kompatibel zu jeder Topfmaschine<br />
und es können alle marktüblichen Jungpflanzentrays<br />
verarbeitet werden. Verschiedene<br />
Kisten und Topfgrößen sind<br />
bereits ab Werk eingegeben. Die Bedienung<br />
erfolgt mittels eines Touchscreens.<br />
Topf-/Tray-Kombinationen lassen sich<br />
schnell abrufen und einrichten, was<br />
Umrüstzeiten minimiert und die Produktivität<br />
erhöht.<br />
Schneller Umbau möglich<br />
Techmek (I-Volpago del Montello) bietet<br />
mit I-Grade 8000 eine Sortiermaschine<br />
für Jungpflanzen an, die sich sehr<br />
leicht für verschiedene Produkte und Pikierplatten<br />
umbauen lässt. Der Umbau<br />
dauert nur 30 Minuten, was nach Firmenangaben<br />
mit keiner anderen Maschine<br />
möglich sei.<br />
Die Hightech Sortiermaschine ist für<br />
viele verschiedene Jungpflanzenarten<br />
geeignet und sortiert mit höchstem<br />
Standard in Flexibilität, Verlässlichkeit<br />
und Sortierqualität. Das Herz der Maschine<br />
bilden zwei Delta 3-Industrieroboter.<br />
Der Flexpicker Roboter wird vielfach<br />
in der Verpackungsindustrie eingesetzt<br />
und wegen seiner Flexibilität, Präzision,<br />
Verlässlichkeit und niedriger Servicekosten<br />
gewählt. Techmek ist die erste<br />
Firma, die diesen Robotertyp für eine<br />
Sortiermaschine einsetzt.<br />
Das „State of the Art Camera System“<br />
eignet sich zum Messen der Höhe, der<br />
Blattrichtung und der Stieldurchmesser.<br />
Eine Möglichkeit ist, die Pflanzen mit<br />
Greifern alle in die gleiche Blattrichtung<br />
auszurichten. Dadurch können größere<br />
Pflanzen sortiert werden, da niemals ein<br />
Blatt eine noch zu füllende Zelle verdeckt.<br />
Sie hat vier Auslauf-Transportbänder, für<br />
jede Sortierung eines. Für jedes Band<br />
kann ein Programm gewählt werden für<br />
den Typ der Pikierplatte, Pflanzenmenge<br />
je Pikierplatte und Muster oder drehen<br />
der Pflanze. Da alle Motoren mit<br />
Frequenzreglern ausgestattet sind, behandelt<br />
sie die Pflanzen sehr behutsam.<br />
Die Pflanzen werden in der Maschine<br />
in Cups transportiert, in die die Plugs<br />
präzise passen. Die Cups haben an vier<br />
Seiten Öffnungen, durch die die Greifer<br />
die Plugs fassen. Dies reduziert die Beschädigung<br />
auf ein Minimum. Die Output-Kapazität<br />
liegt bei 6.000 bis 8.500<br />
Pflanzen pro Stunde. Die Greifer werden<br />
durch eintauchen in Desinfektionslösung<br />
und UV-Lampen desinfiziert.<br />
Pflanzen einheitlich pikieren<br />
Mit dem FlexPlanter bietet TTA – Tuinbouw<br />
Technisch Atelier (NL-Bleskensgraaf)<br />
einen neu entwickelten Pikierro-<br />
boter. Der FlexPlanter ist kombiniert<br />
mit einem Kamerasystem, das jede einzelne<br />
Pflanze digital aufnimmt. Der<br />
Jungpflanzentray fährt in die Maschine.<br />
Ist er in der richtigen Position, werden<br />
die Pflanzen mit einem Greifer entnommen<br />
und einzeln digital aufgenommen<br />
und beurteilt. Abhängig von der Pflanzenqualität<br />
pikiert der FlexPlanter nur<br />
qualitativ hochwertige Pflanzen. Vorteil<br />
ist, dass alle Pflanzen auf die gleiche<br />
Weise pikiert werden, die Pflanzenentwicklung<br />
einheitlicher ist, Arbeitskosten<br />
signifikant gesenkt werden und ein weiteres<br />
Ausbessern der Jungpflanzenplatten<br />
nicht mehr notwendig ist. Nichtqualifizierte<br />
Pflanzen werden über ein Abfallband<br />
entsorgt.<br />
Neueste Maschine in der Javo Plus Serie<br />
von Javo (NL-Noordwijkerhout) ist<br />
die Javo Plus Medium. Die Weiterentwicklung<br />
des erschütterungsfreien Topfbahnantriebes<br />
aus der Optima Topfmaschine<br />
ermöglicht höhere Geschwindigkeiten.<br />
Der große Arbeitsbereich um die<br />
Topfbahn und die Möglichkeit, größere<br />
Töpfe zu verarbeiten, machen die Topfmaschine<br />
sehr vielseitig. Sie eignet sich<br />
für 8-cm- bis 29-cm-Töpfe. Die Kapazität<br />
beträgt bis zu 3.000 Töpfe pro Stunde.<br />
Einzigartig ist der patentierte Topfkranz,<br />
durch den sekundenschnell Topfgrößen<br />
ohne Werkzeug genau eingestellt werden<br />
können.<br />
Die Maschine besitzt eine einfach zu<br />
verstellende Bohrvorrichtung. Sie hat einen<br />
speziell entwickelten, mechanischen<br />
Topfablauf, der an jeder Stelle einfach<br />
und ohne Werkzeug zu verstellen ist.<br />
Durch schwere, kugelgelagerte Räder ist<br />
sie einfach umzusetzen. Optional ist ei-<br />
ne Drehplatte im Programm. Dadurch<br />
ist sichergestellt, dass bei der Arbeit<br />
mehrerer Kräfte immer ausreichend<br />
Substrat zum Topfen verfügbar ist.<br />
Darüber hinaus stellt das Unternehmen<br />
unter JavoNet einen neuen Online-<br />
Service zur Verfügung. Kunden haben<br />
hier direkten Zugang zu ihren eigenen<br />
Maschinen. Sie können eine Bestellhilfe<br />
für Teile, Bedienungsanleitungen, Störungsanleitungen<br />
sowie Filme mit Arbeitsinstruktionen<br />
abrufen. Jede Javo-<br />
Maschine der letzten 28 Jahre hat eine<br />
eigene Seriennummer. Dadurch können<br />
auch Besitzer älterer Maschinen JavoNet<br />
nutzen. Kunden können über die Webseite<br />
einen eigenen Account anfordern.<br />
Zudem macht Javo darauf aufmerksam,<br />
dass sie Ende 2012 einen Standort<br />
südlich von Hamburg eröffnet haben,<br />
um näher am Kunden zu sein.<br />
Langen-Hax (Straelen) stellte als<br />
Neuheit das Disc-Magazin, ein Topfmagazin<br />
mit Drehteller und eigenem Antrieb<br />
vor. Das Disc-Magazin ist an jeder<br />
Topfmaschine, auch mit Bandzulauf<br />
montierbar. Der eigene Antrieb sorgt für<br />
schnelle Abstreifbewegung. Nach Firmenangaben<br />
ist ein Spendevorgang von<br />
bis zu 500 Töpfen pro Minute möglich.<br />
Lieferbar ist er auch mit Doppelmotor<br />
für zweiseitigen Topfabdruck.<br />
Bei dem Disc-Magazin läuft der Topfrand<br />
auf einen Teller mit einer Einkerbung.<br />
Die Einkerbung ist um einen<br />
Topfrand tiefer. Dreht sich der Teller in<br />
diese Position, rutscht die Topfstange<br />
um einen Topf nach unten, unter den<br />
Halteteller. Im nächsten Schritt schiebt<br />
sich der Halteteller zwischen den letzten<br />
und den vorletzten Topf. Nach weiterer<br />
Drehung wird der Topf unter dem Halteteller<br />
mit dem Abstreifflügel nach unten<br />
geschoben.<br />
Höhere Bohrgeschwindigkeit<br />
Maschinenbau Leidolt (Singen) hat seine<br />
Bohrstation überarbeitet und bietet<br />
jetzt die BoBa 3 M an, die mehr Möglichkeiten<br />
als die BoBa 2 M bietet. Für<br />
eine höhere Bohrgeschwindigkeit wird<br />
die neue Maschine jetzt mit einem separaten<br />
Bohrantrieb betrieben. Die Bohrung<br />
startet, sobald der Tray gestoppt<br />
wird und läuft, bis die eingestellte Bohrzeit<br />
abgelaufen ist, auch wenn die Bohrplatte<br />
über den Hubantrieb vollständig<br />
abgesenkt ist. Dadurch wird eine schnelle<br />
und zuverlässige Bohrung gewährleistet.<br />
Die Bohrstation gibt es in der Version<br />
400 für 400 Platten oder Trays pro<br />
Stunde sowie als Version 600 für 600<br />
Platten pro Stunde. Die höhere Leistung<br />
der Version 600 wird über zwei pneumatische<br />
Zylinder erreicht, die den Tray für<br />
eine genaue Positionierung stoppen. ▶
22. Februar 2013 | Nr. 8 technik<br />
TASPO | 15<br />
Langen-Hax bietet das Disc-Magazin mit<br />
Drehteller und eigenem Antrieb an.<br />
▶ Dadurch sind die Bohrungen auch<br />
bei höherer Laufgeschwindigkeit sehr<br />
exakt, so das Unternehmen.<br />
Eine Besonderheit der Konstruktion<br />
ist eine einfache Umrüstung zwischen<br />
den Versionen BoBa 400 2M/600 2M<br />
und dem Modell BoBa 400 3M und Bo-<br />
Ba 600 3M. Dadurch kann der Gärtner<br />
mit einem Modell starten und bei wechselnden<br />
Anforderungen einfach umsteigen.<br />
Weitere Besonderheit ist der geringe<br />
Abstand der Bohrer. Dadurch sind<br />
Bohrplatten mit einem Bohrabstand von<br />
35 Millimetern möglich.<br />
Kultureinrichtungen<br />
Unabhängige ganzjährige Produktion<br />
Die neueste Entwicklung auf dem Gebiet<br />
der effizienten Produktion im Gartenbau<br />
stellte Codema (NL-Bergschenhoek)<br />
mit einem Multilayer-Kultursystem<br />
vor. Ziel ist, auf der gleichen Gewächshausfläche<br />
mehr Pflanzen zu kultivieren.<br />
Die unteren Lagen erhalten eine<br />
LED Assimilations-Belichtung. Diese<br />
erhöht die Produktion, bei geringer<br />
Wärmeentwicklung und geringeren<br />
Energiekosten. Einsetzbar ist das System<br />
für unterschiedliche Kulturen.<br />
Grundgedanke dabei ist, näher am<br />
Konsumenten zu produzieren und dadurch<br />
frische Produkte zu liefern, Transportkosten<br />
zu senken und Zeit in der<br />
Vermarktungskette zu sparen. Das System<br />
erlaubt eine unabhängige ganzjährige<br />
Produktion.<br />
Maximale Flexibilität<br />
Otte Metallbau (Westerstede) präsentierte<br />
zur IPM ein System zur Rinnen-<br />
Beschickung in Containern und zum<br />
Rücken. Die Containerbestückung erfolgt<br />
mittels Sammler und Förderbandsystem.<br />
Zum Rücken werden die Rinnen<br />
herausgehoben und über einen Sammler<br />
auf einem weiteren Container auf Abstand<br />
wieder abgesetzt. Das Rückverhältnis<br />
ist per Displayanwahl und das<br />
Sammlersystem nach Bedarf konfigurierbar.<br />
Das System eignet sich für Töpfe<br />
und Pflanzrinnen. Es bietet maximale<br />
Flexibilität, da ein Mobilcontainerkonzept<br />
zugrunde liegt. Der Containertransport<br />
erfolgt mittels Transportein-<br />
Multilayer-Kultursysteme von Codema bieten neue Möglichkeiten bei der Produktion.<br />
heiten und Rohrbahnen. Das System erlaubt<br />
das Beschicken, Rücken und den<br />
Versand großer Chargen. Das Gefälle im<br />
Container oder der Bahn und in verschiedenen<br />
Abteilungen kann unterschiedlich<br />
gewählt werden.<br />
Eine Einsatzmöglichkeit ist beispielsweise<br />
die Kultur von Salat, die zunächst<br />
Rinne an Rinne kultiviert werden und<br />
dann je nach Bedarf auf Abstand gerückt<br />
werden.<br />
Waschanlage für Rollcontainer<br />
Neueste Entwicklung von Logiqs Agro<br />
(NL-Maasdijk) ist eine 180 Grad Waschanlage<br />
für Rollcontainer. Der Container<br />
kommt über einen Kran von oben zur<br />
Waschanlage und wird um 180 Grad gedreht.<br />
Während der Tisch unten gereinigt<br />
wird, kann oben der nächste Tisch<br />
kommen. In der Waschanlage sind keine<br />
elektrischen Teile. Dadurch ist sie preisgünstiger<br />
und hat weniger Störungen, so<br />
das Unternehmen. Sie reinigt die Tische<br />
durch hohen Druck sehr sauber und hat<br />
eine hohe Kapazität von 50 Tischen pro<br />
Stunde. Eine Kombination mit einer<br />
Desinfektionsanlage oder mit Bürsten<br />
sei möglich, ist bisher aber noch nicht<br />
nachgefragt worden. Zudem seien die<br />
Maschinen jetzt mit dem Smartphone<br />
zu bedienen. (wok)<br />
Ventilatortechnik<br />
Gleichmäßige<br />
Luftverteilung<br />
H. Nitsch & Sohn (Kreuztal) stellte den<br />
Spezial-Gewächshausventilator „Vertikal“<br />
Typ ‚N&S/40‘ vor. Der Ventilator<br />
wird anschlussfertig komplett mit einem<br />
Schutzgitter, fünf Meter Kabel und IP 55<br />
geschütztem Motor geliefert. Das weiße<br />
Gehäuse ist UV-stabilisiert. Bei voller<br />
Leistung liegt der Stromverbrauch bei<br />
230 Watt pro Stunde. Die Luftleistung<br />
beträgt 5.050 Kubikmeter pro Stunde,<br />
die Wurfweite durchschnittlich 25 Meter/maximal<br />
360 Quadratmeter.<br />
Der Vertikal-Ventilator saugt die Luft<br />
von unten an und bläst sie gegen das<br />
Dach. Von da strömt die Luft nach unten<br />
und sorgt so für eine bessere Wärmeverteilung<br />
im Gewächshaus. Zudem werde<br />
die Luftfeuchteregulierung verbessert.<br />
Vorteil gegenüber horizontalen Ventilatoren<br />
sei zudem, dass die Luft nicht gegen<br />
Binder geblasen werde und dadurch<br />
die Luftverteilung gleichmäßiger sei.<br />
TGU (Greven-Reckenfeld) präsentierte<br />
den VentiLift, ein stabiles Hebe- und<br />
Senksystem für Ventilatoren. Hierdurch<br />
können die Ventilatoren optimal platziert<br />
und auf Knopfdruck aus dem Arbeitsbereich<br />
oder aus Durchgängen entfernt<br />
werden. Die Höhe der Ventilatoren<br />
kann beliebig variiert werden. Der Antrieb<br />
erfolgt über Rohr- oder Getriebemotoren.<br />
Zur Höheneinstellung dient<br />
ein einfaches Scherensystem. Durch eine<br />
spezielle Gitterstruktur haben sie einen<br />
geringen Schattenwurf. Der VentiLift ist<br />
zum Patent angemeldet. (wok)<br />
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16 | TASPO technik<br />
22. Februar 2013 | Nr. 8<br />
IPM-Premiere für einen neuen Gewächshaustyp von Veka aus Holland. Typ Stainz, das besondere Folienhaus von Götsch & Fälschle. Fotos: Edwin Hanselmann<br />
Foliengewächshäuser<br />
Von Sonnendächern und Bitunneln<br />
Bei den Exponaten der Anbieter von folienbedeckten Häusern und Tunneln gab es einige Besonderheiten. Von Edwin Hanselmann<br />
Die Firma Götsch & Fälschle hatte ihren<br />
neuen Folienhaustyp „Stainz“ zwar<br />
schon letztes Jahr auf der IPM angesprochen,<br />
präsentierte „Stainz“ jetzt<br />
aber erstmals als Messegewächshaus.<br />
Im Kreis der Folienhäuser ist es insofern<br />
eine Besonderheit, als er mit seiner<br />
speziellen Bauform vor allem als Verkaufsgewächshaus<br />
eine Rolle spielen<br />
dürfte. Verfügbar sind Hausbreiten von<br />
Lässt sich 15 Zentimeter weiter öffnen: Gewächshaustyp<br />
mit Noppenfolie von Krötz.<br />
Neuer Name<br />
Die ganze<br />
Welt im Fokus<br />
Zwirs-Knijnenburg mit Sitz in Hoek<br />
van Holland ist einer der bekanntesten<br />
niederländischen Anbieter von gebrauchten<br />
Gewächshäusern. Bei der<br />
vierten Beteiligung des Unternehmens<br />
auf der IPM machte aber eine Namensänderung<br />
von sich reden.<br />
Zwirs Worldwide prangte nämlich in<br />
übergroßen Lettern an der Wand, kombiniert<br />
mit einer umspannten Weltkugel.<br />
Der Grund: Unter der neuen Firmenbezeichnung<br />
Zwirs Worldwide werden<br />
neue Gewächshäuser angeboten. Es geht<br />
auch um schlüsselfertige Projekte, Wirtschaftsräume,<br />
Energieschirme, Heizungen,<br />
Klimaregelung, Wassertechnik. Der<br />
bekannte Name Zwirs-Knijnenburg<br />
bleibt dagegen für das Gebrauchtgewächshaus-Angebot<br />
bestehen.<br />
„Wir sind sehr flexibel und können<br />
daher bei Bedarf sehr schnell bauen, gegebenenfalls<br />
auch eher kleine Anlagen“<br />
– so ein Hinweis von Zwirs-Verkaufsberater<br />
Leo Alleblas. Es gebe derzeit auch<br />
einige Solarprojekte. (eh)<br />
acht bis zwölf Meter. Optische Besonderheit<br />
ist das in die Konstruktion integrierte<br />
Vordach auf der Eingangsseite.<br />
Es erstreckt sich über die gesamte Gewächshausbreite.<br />
Geteilte Tür und Klappgiebel<br />
Beim Ammerländer Folienhaushersteller<br />
Poppen machten eine „geteilte Tür“<br />
und ein Klappgiebel als neue Entwicklungen<br />
von sich reden. Für die vor allem<br />
in Baumschulen verwendeten Folientunneltypen<br />
gibt es jetzt eine Variante<br />
mit extra Giebeltür. Der Giebel muss<br />
nicht mehr vollständig geöffnet werden.<br />
Herausgestellt wurde auch das Thema<br />
„Klappgiebel“. Er ist für Poppens Foliengewächshaustypen<br />
ST 860, 970 und<br />
1200 verfügbar und ermöglicht eine<br />
breitere Öffnung. Dies bedeutet, leichter<br />
als bisher mit dem Schlepper in solche<br />
Foliengewächshäuser fahren zu können.<br />
Durchfahrtshöhe: 2,80 Meter.<br />
Längere Lüftungsstangen<br />
An dem mit Noppenfolie eingedeckten<br />
Gewächshaustyp von Thermo-System<br />
Krötz erfolgte eine Änderung bei der<br />
Dachlüftung. „Viele Kunden“ – so erläuterte<br />
Geschäftsführer Heinz Krötz –<br />
„haben uns gesagt, die Dachlüftung sollte<br />
noch etwas höher aufgehen!“<br />
Daher gibt es jetzt eine Variante, bei<br />
der sich die Lüftungsflügel um 15 Zentimeter<br />
mehr als bisher öffnen lassen.<br />
Dies ist verbunden mit einer zusätzlichen<br />
Längspfette, welche die Zahnstangen<br />
aufnimmt.<br />
Befragt nach der Auftragslage, äußerte<br />
sich Krötz sehr zufrieden: Es gebe<br />
mehr Aufträge, als zu Jahresbeginn üblich.<br />
Im Jahr 2012 war die Nachfrage im<br />
Frühling witterungsbedingt ungewöhnlich<br />
schwach, ab Sommer dann sehr gut.<br />
Neue Bitunnel-Variante<br />
Am Stand des französischen Folienhausherstellers<br />
Richel erwähnte Export-<br />
Verkaufsleiter Yves Desjardins eine neue<br />
Bitunnel-Variante, konzipiert vor allem<br />
für Gemüsebau und Baumschulen. Zwei<br />
9,60 Meter breite Tunnel sind hierbei<br />
miteinander verbunden; der Doppeltunnel<br />
hat also eine Breite von 19,20 Meter.<br />
Im Abstand von zweieinhalb Meter sind<br />
ovale 90-Millimeter-Binderrohre.<br />
„Solche Tunnels hatten wir seither<br />
nicht mit ovalen 90er-Bindern“, erläuterte<br />
Desjardins. Der mit Höhen von vier<br />
Meter und 4,65 Meter verfügbare neue<br />
Gewächshaustechnik<br />
Integrierte Klimalösungen<br />
Das Kürzel eco steht bei Gakon mit<br />
Blick auf das eco-Gewächshaus für<br />
energy (Energie), climate (Klima) und<br />
optimised (optimiert). An IPM-Ständen<br />
von mehreren niederländischen<br />
Gewächshausherstellern kamen Entwicklungen<br />
zur Sprache, die auf Minimierung<br />
des Heizenergieeinsatzes ausgerichtet<br />
sind, auf Forschungen rund<br />
um das Thema „Geschlossenes Gewächshaus“<br />
aufbauen und die Wärmetauschertechnik<br />
nutzen.<br />
Durch das Zusammenspiel integrierter<br />
Klimalösungen und optimaler<br />
Lichtausbeute lasse sich ein optimales<br />
Klima im Gewächshaus erzeugen, heißt<br />
es auf der Internet-Website von Gakon<br />
zum eco-Gewächshaus.<br />
Aufgebaut war auf der IPM hierzu<br />
eine 1,50 Meter breite Kabine, die<br />
längs des Gewächshausblockes platziert<br />
wird und von wo aus die Luft ins<br />
Gewächshaus geblasen wird. Herkömmliche<br />
Lüftungen kommen bei<br />
diesem Konzept nicht vor. Vielmehr<br />
erfolgt das Einblasen der Luft ins<br />
Gewächshaus durch doppelwandige<br />
Schläuche.<br />
System „SuprimAir“<br />
Von einem „umfassend konditionierten<br />
Gewächshaus“ spricht Certhon (NL-Poeldijk)<br />
mit Blick auf den neuen Gewächshaustyp<br />
„SuprimAir“. Von einem<br />
Frontfassaden-Korridor aus wird Außenluft<br />
oder Gewächshausluft angesaugt<br />
und durch Schläuche im Gewächshaus<br />
verteilt. Durch die Außenluft<br />
entsteht bei laufenden Ventilatoren ein<br />
Überdruck. In das System ist ein Heizblock<br />
integriert. Die Lüftungsfenster<br />
machen bei diesem System laut Angabe<br />
eines Firmensprechers nur etwa 15 Prozent<br />
der Lüftung eines herkömmlichen<br />
Venlo-Gewächshauses aus.<br />
Wie ferner zu erfahren war, wurde ein<br />
Gewächshaus dieses Typs in Frankreich<br />
gebaut. Durch die Möglichkeiten gezielter<br />
Kühlung sei das System für warme<br />
Regionen besonders interessant.<br />
◼ Anmerkung: Der Firmenname Certhon<br />
ist noch wenig bekannt; er ent-<br />
Folientunneltyp sei damit stabiler als die<br />
seither gängigen Versionen. Wahlweise<br />
kann der Bitunnel mit Dachlüftung und/<br />
oder Seitenlüftung ausgestattet werden.<br />
Drinnen wird draußen<br />
„Drinnen wird draußen, draußen wird<br />
drinnen“: Sunroof 4800 TD ist eine spezielle<br />
Variante von folienbedecktem Cabriohaus<br />
mit vollständig zu öffnendem<br />
Dach. Veka Installatietechniek aus De<br />
Lier/Niederlande präsentierte dies. Das<br />
Dach öffnet innerhalb von 90 Sekunden<br />
vom First zur Rinne. Bei geöffnetem<br />
Dach bildet sich an der Rinne ein „Paket“<br />
von etwa zehn Zentimeter Breite.<br />
Sunroof 4800 TD ist üblicherweise<br />
ein Bau mit 4,80 Meter Schiffbreite.<br />
Entsprechend den bekannten Venlo-<br />
Gewächshaus-Maßen sind aber auch<br />
Überdachungsbreiten von 3,20 und vier<br />
Meter möglich. Der Binderabstand<br />
wurde auf fünf Meter beziffert. Eindeckmaterial<br />
bei der in Essen gezeigten<br />
Variante war das Solarwoven-Gewebe<br />
von Svensson.<br />
Das vollständig zu öffnende Dach<br />
stand auch bei weiteren Foliengewächshaus-Ausstellern<br />
im Blickpunkt, so bei<br />
Rovero mit dem bekannten System<br />
Das Kürzel eco steht bei Gakon für energy, climate und optimiert.<br />
stand im Jahr 2011. Die Firmen Wilk<br />
van der Sande (technische Anlagen)<br />
und Bosch Inveka (Gewächshäuser)<br />
hatten sich vor acht Jahren vereint,<br />
bis zur Einführung der neuen Bezeichnung<br />
allerdings noch unter den<br />
vorherigen Namen firmiert. Bei der<br />
Präsentation auf der diesjährigen<br />
IPM wurde vor allem eine mit LED-<br />
Licht ausgestattete mobile Klimakammer<br />
gezeigt.<br />
Roll-Air und bei Cravo Vonder Montage<br />
als Repräsentant des Systems der kanadischen<br />
Firma Cravo. Ein ausführlicher<br />
Beitrag über den Gewächshaustyp aus<br />
Nordamerika war in TASPO 13/2012.<br />
Mit einem Stand in Halle 8 präsentierte<br />
sich Cravo Vonder Montage diesmal<br />
näher an den Baumschulen. Verkaufsleiter<br />
Robert Rouhof bewertete dies positiv,<br />
weil mit diesem Gewächshaustyp<br />
jetzt gerade die Baumschulen besonders<br />
angesprochen würden.<br />
Aus Antalya nach Essen<br />
Ebenfalls in Halle 8 stellte diesmal auch<br />
ein Folienhaushersteller aus der Türkei<br />
sein Programm vor. Die seit über 75 Jahren<br />
bestehende Firma Nalbantoglu mit<br />
Sitz in Antalya bietet Foliengewächshäuser,<br />
Folientunnel und Schattenhallen der<br />
Marke Nassan an.<br />
Bei den Folienhochtunneln geht es<br />
um Bauten mit 6,40 bis 12,80 Meter<br />
Schiffbreiten und Rinnenhöhen bis zu<br />
sechs Meter. Der höchste Bautyp in der<br />
Version NG-12,80 hat eine Firsthöhe<br />
von neun Metern. Herausgestellt wurde<br />
die Robustheit der betreffenden Bauten.<br />
In der Angebotspalette sind auch Glasgewächshäuser.<br />
„Air & Energy“ …<br />
… heißt es bei Ammerlaan Construction.<br />
Das am Stand des Unternehmens aus<br />
dem niederländischen Horst angesprochene<br />
System basiert ebenfalls darauf,<br />
dass Luft über Folienschläuche eingeblasen<br />
wird. In den Schläuchen sind Wärmeabgabekörper.<br />
Schon mit einer geringen<br />
Vorlauftemperatur von 40 Grad – so wurde<br />
angemerkt – lasse sich eine beachtlich<br />
große Heizleistung realisieren. (eh)
22. Februar 2013 | Nr. 8 technik<br />
TASPO | 17<br />
Verkaufsgewächshäuser<br />
Bauten für Gartencenter im Blick<br />
Worauf bei Gesprächen an<br />
den IPM-Ständen der Firmen<br />
Plonka, Siedenburger und Rabensteiner<br />
hingewiesen wurde.<br />
Von Edwin Hanselmann<br />
Die Auftragslage sei derzeit recht gut.<br />
Anbieter von Verkaufsgewächshäusern<br />
sagten dies auf der IPM ziemlich unisono.<br />
Sie wiesen auch auf einige interessante<br />
Projekte hin. Technische Neuheiten<br />
machten an diesen Ständen dagegen<br />
nicht von sich reden.<br />
Nach guter Auslastung im Jahr 2011<br />
folgten ein eher mäßiges erstes Halbjahr<br />
2012 sowie deutliche Verbesserung im<br />
zweiten Halbjahr 2012: „Daher gehen<br />
wir mit großen Erwartungen ins Jahr<br />
2013“, sagt Thorsten Fojtzik. Der Eigentümer<br />
und Geschäftsführer der Plonka<br />
GmbH freut sich über einen hohen Auftragsbestand.<br />
Dies sei zum Teil darauf<br />
zurückzuführen, dass es bei einigen der<br />
schon im Jahr 2012 geplanten Bauvorhaben<br />
leichte Verzögerungen bei der Baugenehmigung<br />
gegeben habe.<br />
Fojtzik hob den Trend zu energieeffizienten<br />
Bauweisen hervor: „Wir sind<br />
mittlerweile bei Dreifachverglasung der<br />
Stehwände angekommen!“<br />
Bei Plonka machen die Bauten für<br />
Baumärkte den Löwenanteil, diejenigen<br />
für Gärtnereien etwa ein Drittel der Verkaufsgewächshaus-Projekte<br />
aus. Das Interesse<br />
der Gärtnerkunden und inhabergeführten<br />
Gartencenter an Verkaufsgewächshaus-Neubauten<br />
nimmt nach Angabe<br />
von Fojtzik zu. Etwa 15 bis 20 Prozent<br />
des Auftragsvolumens betreffen<br />
Stahlbauten für die Industrie.<br />
Verbesserungen beim Versand und<br />
bei der internen Logistik sind das Ziel<br />
einer eigenen größeren Investition: Im<br />
Jahr 2013 steht am Standort der Firma<br />
Plonka in Salzkotten der Bau einer neuen<br />
Logistikhalle an.<br />
Ammerlaan<br />
Rege Nachfrage in Deutschland<br />
Mit etwa 13 Hektar Neubaufläche habe<br />
man die Gewächshausbau-Aktivitäten in<br />
Deutschland gegenüber 2011 (neun Hektar)<br />
noch deutlich steigern können, hieß<br />
es am Stand des niederländischen Gewächshausherstellers<br />
Ammerlaan auf der<br />
IPM. Harald van Deest ist seit drei Jahren<br />
bei Ammerlaan Construction für den<br />
Vertrieb in Deutschland zuständig. Nach<br />
seiner Angabe war die Nachfrage in<br />
Deutschland das ganze Jahr über „sehr<br />
gut“. Deutlich zugenommen habe zugleich<br />
das Interesse an doppelten Energieschirmanlagen<br />
unter Einbeziehung<br />
Auf die Wärmedämmung kommt es an: neues Profil bei Siedenburger. Foto: Hanselmann<br />
des Tagesenergieschirmes aus hoch lichtdurchlässiger<br />
Folie. Bei Betrieben mit<br />
Anbau von wärmebedürftigen Gemüsekulturen<br />
wie Gurken, Tomaten, Paprika<br />
sei dies schon fast Standard. Etwa zwei<br />
Drittel der Gewächshaus-Neubauten von<br />
Ammerlaan Construction in Deutschland<br />
betrafen Projekte im Gemüsebau.<br />
Zu den Referenzprojekten zählt auch der<br />
Gartenbaubetrieb Fritz Boss in Nürnberg.<br />
Hierbei wurde eine fast zwei Hektar<br />
große Anlage (einschließlich Arbeitshalle,<br />
Kesselhaus ...) für den Anbau von Erdbeeren<br />
in Hängerinnen errichtet. (eh)<br />
Hoch, höher, am höchsten<br />
Mit sieben Metern<br />
Rinnenhöhe und mehr<br />
Der Trend zu immer höheren Venlo-Gewächshäusern<br />
ist ungebrochen. So ein<br />
Hinweis am IPM-Stand von Bom<br />
Greenhouses aus Naaldwijk. Bei mehreren<br />
Projekten seien sieben Meter Rinnenhöhe,<br />
in einem Fall sogar 7,20 Meter<br />
gewählt worden. Die großen Gewächshaushöhen<br />
seien verbunden mit einer<br />
verminderten Zahl von Lüftungsflügeln.<br />
Aus Gründen der Stabilität verwendet<br />
die Firma Bom Greenhouses bei Bauten<br />
ab sechs Meter Rinnenhöhe sogenannte<br />
Doppelstützen, also Bindern aus zwei<br />
Rohren. Diese sind 25 Zentimeter voneinander<br />
entfernt und haben extra Querverstrebungen.<br />
Verstärkt zum Einsatz komme außerdem<br />
das diffuse Glas (Haze-Faktor = 50<br />
Prozent). Es führe zu besserem Klima<br />
im Gewächshaus und signifikanten<br />
Mehrerträgen. Wie in diesem Zusam-<br />
menhang ebenfalls zu erfahren war, verwendet<br />
Bom häufig speziell gehärtetes<br />
und auf erhöhte Lichtdurchlässigkeit<br />
ausgerichtetes Glas aus Produktion in<br />
China.<br />
Während die Gewächshausschiffe<br />
nach wie vor meist vier Meter oder 4,80<br />
Meter breit sind und damit Gitterbinder<br />
von acht Meter oder 9,60 Meter verwendet<br />
werden, kommt bei den Binderabständen<br />
verstärkt die Fünf-Meter-Variante<br />
vor. Dies führt zur Verwendung von<br />
1,67 mal 2,12 Meter großen Scheiben.<br />
Generell sei die Nachfrage nach Gewächshaus-Neubauten<br />
in Holland weiterhin<br />
sehr verhalten. Gleiches gelte für<br />
Südeuropa. In Deutschland habe man<br />
im Jahr 2012 „mehrere schöne Gewächshausprojekte“<br />
realisiert. Viel gebaut<br />
werde in einigen osteuropäischen<br />
Ländern. (eh)<br />
In drei Segmente gegliedert<br />
„Eigentlich ganz positiv“ – so beantwortet<br />
Jens Riemer die Frage zur Verkaufsgewächshaus-Nachfrage<br />
2012. Der Geschäftsführer<br />
von Siedenburger Stahl-<br />
und Glasbau aus Rahden hob ebenfalls<br />
die Nachfragebelebung in der zweiten<br />
Jahreshälfte hervor.<br />
Im Gegensatz zu den meisten anderen<br />
deutschen Verkaufsgewächshaus-Anbietern<br />
hat Siedenburger ein eigenes Profilsystem.<br />
Hier gibt es jetzt eine Gliederung<br />
in drei Segmente:<br />
◼ unisoliert,<br />
◼ gut isoliert (Zweifachverglasung),<br />
◼ besonders gut isoliert (Dreifachverglasung,<br />
für Stehwände).<br />
Zum letzten Punkt wurde die neue Profilreihe<br />
Ecolite Plus anhand eines Modells<br />
vorgestellt. Laut einer Firmenmitteilung<br />
aus Rahden ermöglichen die verbesserte<br />
hochisolierte 400 Millimeter-<br />
Sandwichrinne und die 36 Millimeter-<br />
Dreifachverglasung einen gesamten U cw-<br />
Wert der Fassade von 1,0 W/m 2 K.<br />
Am Stand von Siedenburger wurden<br />
auch mehrere Projekte angesprochen.<br />
Genannt sei eine Anlage in Neumünster,<br />
wobei Photovoltaik-Dünnschichtmodule<br />
an den Stehwänden integriert sind.<br />
Temporärer Witterungsschutz<br />
Nur wenig Nachfrage im Frühjahr 2012,<br />
ab Sommer dann stark zunehmendes<br />
Interesse an Neubauten! Insgesamt sei<br />
die Bereitschaft, in neue Verkaufsanlagen<br />
zu investieren, nach wie vor sehr<br />
stark.<br />
Karl-Georg Bärlin, Geschäftsführer<br />
vom Schorndorfer und damit deutschen<br />
Standort des Südtiroler Gewächshausherstellers<br />
Rabensteiner (I-Brixen),<br />
merkte dies an. Mit Mehraufträgen in<br />
Deutschland und Österreich habe die<br />
aktuell geringe Nachfrage aus Italien<br />
mehr als ausgeglichen werden können.<br />
Einige Projekte gebe es auch in osteuropäischen<br />
Ländern.<br />
Das im Frühjahr 2012 von Rabensteiner<br />
introduzierte Modulo Azzuro-System<br />
wurde nach Angabe Bärlins in mehreren<br />
Projekten in die Praxis umgesetzt, beispielsweise<br />
in der Staudengärtnerei Gaissmayer<br />
in Illertissen. Das als „Klimahaus“<br />
titulierte Modulo Azzuro ist vor allem<br />
als temporärer Witterungsschutz in<br />
Baumschulen, Staudengärtnereien und<br />
Gartencentern konzipiert. Zur Bedachung<br />
dient das QLS abri-Gewebe von<br />
Svensson mit 85 Prozent Lichtdurchlässigkeit<br />
(78 Prozent bei bedecktem Himmel!).<br />
Das Dach lässt sich mit einem<br />
Schubstangensystem vollständig öffnen,<br />
und zwar von Binder zu Binder.<br />
Eines der interessantesten Gartencenter-Projekte<br />
Rabensteiners wird aktuell im<br />
Gartencenter George in Eschwege realisiert.<br />
Hier werden eine Breitschiffanlage<br />
aus dem Jahr 1999 und ein Venlo-Gewächshausblock<br />
aus dem Jahr 2006 um<br />
weitere Bauten ergänzt. Mit besonderen<br />
Portalen bekommt die Verkaufsanlage<br />
ein neues Erscheinungsbild und ein<br />
„neues gesamtheitliches Äußeres“.<br />
Hofläden zählen eigentlich nicht zum<br />
Tätigkeitsbereich Rabensteiners. Hingewiesen<br />
wurde aber auf die Planung eines<br />
Projektes im Remstal, wobei landwirtschaftlicher<br />
Hofladen und gärtnerischer<br />
Verkauf kombiniert werden. Mehr zu<br />
Verkaufsgewächshäusern in TASPO<br />
8/13.<br />
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18 | TASPO substrate<br />
22. Februar 2013 | Nr. 8<br />
Neue und aufgewertete Substrate<br />
für die gärtnerische Produktion<br />
Von torffreien Bio-Erden über hochwertige Zuschlagsstoffe bis zu Spezialsubstraten für Rosen. Von Edgar Gugenhan<br />
Auf der diesjährigen IPM wurden<br />
viele Substrate in ähnlichen Mischungen<br />
wie bisher präsentiert,<br />
allerdings verbessert durch bestimmte<br />
Inhaltsstoffe. Gerade diese Besonderheiten<br />
sollen nachfolgend vorgestellt werden,<br />
wobei es sich im Wesentlichen um<br />
Produkte handelt, die zur Anzucht und<br />
Kultur von Pflanzen in Produktionsbetrieben<br />
verwendet werden.<br />
Neben den bekannten Bio-Substraten<br />
stellte Gebr. Brill Substrate (Georgsdorf)<br />
zwei weitere Produktlinien mit nachwachsenden<br />
Rohstoffen vor, die laut Hersteller<br />
perfektioniert wurden. Es handelt<br />
sich dabei um die preiswerten Universalsubstrate<br />
für die Anzucht von Beet- und<br />
Balkonpflanzen Ligno-Pot und Ligno-<br />
Pot TO50. Beide Substrate enthalten<br />
Weiß- und Schwarztorf und zu je einem<br />
Drittel LignoTer, eine von Brill entwickelte<br />
Mischung aus Holzfaserkompost. Beide<br />
Substrate sind angereichert mit Düngemittel,<br />
und Ligno-Pot TO50 enthält zusätzlich<br />
noch 50 Liter Ton pro Kubikmeter.<br />
Beide Produkte haben einen pH-Wert<br />
von 5,7 und sind für die Anzucht von<br />
Zierpflanzen mit kurzer Kulturdauer sowie<br />
Beet- und Balkonpflanzen, aber auch<br />
für unter anderem Stauden und Bodendecker<br />
besonders geeignet.<br />
Die Containersubstratlinie Ligno-Mix<br />
C von Brill wurde zielgerichtet weiterentwickelt,<br />
speziell zur Anzucht von<br />
Stauden, Gräsern und Bodendeckern.<br />
Das Substrat enthält das sogenannte LignoDrain,<br />
das aus heimischem Nadelholz<br />
hergestellt wird und die Dränfähigkeit<br />
und die Luftkapazität im Container<br />
dauerhaft verbessert. Dieses neue Basissubstrat<br />
kommt unter der Bezeichnung<br />
Ligno-Mix S TO50 in den Handel. Alle<br />
neuen Substrate können in Säcken, im<br />
Maxi-Block mit 3,75 Kubikmeter oder<br />
auch lose verladen bezogen werden.<br />
Flora-Bio-Mix und Aquaflora<br />
Kultursubstrat neu im Sortiment<br />
Floragard (Oldenburg) stellte auf der<br />
IPM den schnell wirkenden Bio-Dünger<br />
Flora-Bio-Mix zur ergänzenden Grunddüngung<br />
von Anzucht-, Presstopf-,<br />
Kräuter- und Topfsubstraten im ökolo-<br />
Speziell für Dachbegrünungen<br />
Floragard stellte auch den Bio-Dünger Flora-Bio-Mix vor, im Foto (oben rechts) 30 Tage nach der Aussaat, ohne Nachdüngung. Werkfoto<br />
gischen Gartenbau vor. Er setzt sich aus<br />
pflanzlich-organischen und tierisch-organischen<br />
Komponenten sowie natürlichen<br />
mineralischen Rohstoffen zusammen<br />
und entspricht den Richtlinien der<br />
EG-Verordnung Nr. 834/2007 mit ihrer<br />
Durchführungsverordnung 889/2008<br />
über die ökologische/biologische Produktion.<br />
Besonderer Vorteil dieses Düngers<br />
ist, dass durch die spezielle Vorbehandlung<br />
die Mineralisierung und Freisetzung<br />
des Stickstoffes bereits unmittelbar<br />
nach der Erdenproduktion einsetzt<br />
und innerhalb von fünf Wochen die<br />
Nährstoffe freigesetzt und für die Pflanzen<br />
verfügbar sind. Dieser Bio-Dünger<br />
fördert das Bodenleben und die mikrobielle<br />
Umsetzung der Nährstoffe aus anderen<br />
organischen Düngern und ist eine<br />
ideale Ergänzung zu anderen Substratdüngern<br />
mit einer mittel- und langfristigen<br />
Wirkung. Je nach Anwendungsbereich<br />
wird dieser Flora-Bio-Mix in einer<br />
Aufwandmenge von ein bis drei Kilogramm<br />
pro Kubikmeter eingesetzt.<br />
Ebenfalls für den Erwerbsgartenbau<br />
wurde das Aquaflora-Kultursubstrat<br />
entwickelt, das speziell in städtischen<br />
Blumenampeln, zum Beispiel Hängekörben<br />
an Laternen und Blumenkästen eingesetzt<br />
werden kann. Der Vorteil dieser<br />
neuen Substratmischung ist, dass der regelmäßige<br />
Pflegeaufwand so gering wie<br />
möglich ausfällt, da das Substrat ein<br />
Wasserspeichergranulat und einen<br />
Langzeitdünger enthält. Das neue Substrat<br />
wird in vier verschiedenen Formulierungen<br />
hergestellt und angeboten und<br />
kann so den jeweiligen Bedürfnissen in<br />
diesem Bereich angepasst werden.<br />
Als ideales Substrat für den ökologischen<br />
Gartenbau wird auch ein torfreduziertes<br />
Bio-Pflanzsubstrat unter der<br />
Bezeichnung Floradur Plant Aquaflora<br />
Bio angeboten. Torf und Kokosmehl sorgen<br />
für ein hohes Porenvolumen und einen<br />
guten Wasser- und Lufthaushalt,<br />
während Perlite die Luftkapazität erhöht<br />
und die Drainage verbessert.<br />
Speziell für den ökologischen Pflan-<br />
Bei der Dachbegrünung spielt das Substratgewicht<br />
aus statischen und verarbeitungstechnischen<br />
Aspekten eine entscheidende<br />
Rolle. Die Firma Jiffy Products<br />
(NL-Moerdijk) stellte daher auf der<br />
IPM die neuen Jiffy Green Roof Substrate<br />
vor. Diese sind sehr leicht, was den<br />
Transport im Vergleich zu herkömmlichen<br />
Materialien vereinfacht. Durch die<br />
sorgfältige Rohstoffauswahl wird laut<br />
dem Unternehmen ein hervorragendes<br />
Puffervermögen für Wasser und eine<br />
langfristige Stabilität erzielt. Green Roof<br />
Substrate unterliegen der Zertifizierung<br />
durch RHP und erfüllen somit die Standards<br />
in Bezug auf Unkrautfreiheit und<br />
Beständigkeit.<br />
Die Jiffy Green Roof Substrate werden<br />
verschiedensten Anforderungen gerecht<br />
und eignen sich sowohl für extensive<br />
Dachbegrünungen aus Sedum, Moos-<br />
und Kräuterpflanzungen mit geringer<br />
Schichtdicke, als auch für intensive, begehbare<br />
Begrünungen. (ts) Speziell für Dachbegrünungen gibt es die neuen Jiffy Green Roof Substrate. Werkfoto<br />
zenbau hat Gramoflor (Vechta) ihr neues<br />
Bio-Holzfaserprodukt LignoFibre<br />
vorgestellt. Es handelt sich um einen organisch<br />
und ökologisch verträglichen<br />
Ausgangsstoff, der die RAL-Gütekriterien<br />
Holzfaser erfüllt und die Bio-Zulassung<br />
EG-VO 889/2008 erhalten hat.<br />
Dieses Substrat wird vorwiegend zur Ergänzung<br />
norddeutscher Torfprodukte<br />
empfohlen. Mit dem innovativen Produkt<br />
soll eine sichere Kultivierung hochwertiger<br />
Pflanzen erreicht werden, da es<br />
einen ausgewogenen Lufthaushalt garantiert<br />
und gute Drainageeigenschaften<br />
sowie eine schnelle Wiederbenetzbarkeit<br />
besitzt. Das Material ist strukturstabil,<br />
hat eine geringe Schrumpfung und wird<br />
stets in gleichbleibender Lieferqualität<br />
angeboten.<br />
Mit baltischem Sodentorf im<br />
Premium-Segment der Substrate<br />
Als Neuheit bietet die Hawita Gruppe<br />
(Vechta) in Kürze fertigen Sodentorf gemischt<br />
mit Kokosfasern als Zuschlagsstoff<br />
für einige Substrate an. Diese Fasern<br />
sorgen dafür, dass das Gießwasser<br />
schnell aufgenommen und gleichmäßig<br />
im Topf verteilt wird. Diese neuen Substrate<br />
sind besonders beim üblichen Ebbe-Flut-<br />
oder Rinnenbewässerungsverfahren<br />
einsetzbar und können so zu einer<br />
hervorragenden Pflanzenqualität<br />
führen.<br />
Aufmerksam gemacht wurde auf der<br />
IPM aber auch auf eine torffreie Bio-Erde,<br />
die unter der Bezeichnung Fruhstorfer<br />
Bio-Erde in den Handel kommt. Sie<br />
besteht zu 100 Prozent aus sorgfältig<br />
ausgesuchten nachwachsenden Rohstoffen.<br />
Inhaltsstoffe sind in erster Linie<br />
Holzfasern, Bio-Rindenhumus, Kokosbestandteile<br />
und Vulkanton. Diese<br />
Fruhstorfer Bio-Erde wird von Hawita<br />
für die Anzucht und Kultur des üblichen<br />
Zierpflanzen-Sortimentes angeboten.<br />
Das Besondere an diesem neuen Substrat<br />
ist, dass anstelle des sonst üblichen<br />
Harnstoffes zur Stickstoffversorgung<br />
Hornspäne und andere organische<br />
Stickstoffquellen verwendet werden.<br />
Dadurch kann der Zersetzungsprozess<br />
der Holzfasern beschleunigt und so besonders<br />
gute Pflanzenqualitäten erzeugt<br />
werden. Für den Profi-Gartenbau wird<br />
dieses neue Substrat im 70 Liter-Gebinde<br />
oder in Mega-Boxen mit 2,4 Kubikmeter<br />
Größe angeboten. Auf Wunsch<br />
kann dieses Substrat auch durch die<br />
hauseigene Spedition lose an die Kunden<br />
ausgeliefert werden.<br />
Auch in der Firmenorganisation gab<br />
es eine Veränderung. Simon Tabeling,<br />
der Sohn von Hans Tabeling, ist jetzt<br />
zum Geschäftsführer der Gruppe und<br />
der acht Tochtergesellschaften ernannt<br />
worden. Seit 2006 arbeitet der heute<br />
35-jährige Simon Tabeling in dem von<br />
seinem Großvater 1927 in Vechta gegründeten<br />
Betrieb. Vorab hatte er Betriebswirtschaft<br />
studiert und in einem<br />
Unternehmen in Kanada gearbeitet.<br />
GreenFibre als idealer<br />
Zuschlagsstoff für Bio-Substrate<br />
Klasmann-Deilmann (Geeste) machte<br />
auf das Produkt GreenFibre aufmerksam.<br />
Dabei handelt es sich um eine besonders<br />
hochwertige, thermisch-physikalisch<br />
aufbereitete Holzfaser, die in verschiedenen<br />
Substraten ab sofort enthalten<br />
ist. Die Holzfaser wird mit verschiedenen<br />
Strukturen exakt auf den jeweiligen<br />
Einsatzbereich eingestellt und ist zusammen<br />
mit hochwertigen Torfrohstoffen<br />
ein optimaler Bestandteil für stabile<br />
Kultursubstrate. Die Vorteile von Green-<br />
Fibre sind laut dem Unternehmen, dass<br />
dieses Material die Luftkapazität erhöht,<br />
für eine langfristige Strukturstabilität<br />
sorgt, die Drainagefähigkeit optimiert,<br />
die Wiederbenetzbarkeit verbessert, eine<br />
gesunde, schnelle Wurzelentwicklung<br />
unterstützt und das Risiko von Algenbildungen<br />
während der Kultur deutlich<br />
verringert, da die Substratoberfläche<br />
schneller abtrocknet.<br />
GreenFibre ist ein idealer Zusatzstoff<br />
bei Bio-Substraten und erfolgreich nach<br />
PEFC zertifiziert und trägt so auch das<br />
RHP-Gütesiegel. Auf der IPM konnte<br />
man erfahren, dass dieser Zuschlagsstoff<br />
zu 90 Prozent aus Kiefern- und Fichtenhölzern<br />
besteht und in Zukunft sogar<br />
aus eigener Holzproduktion gewonnen<br />
wird. Ganz speziell beigemischt bei Profisubstraten<br />
wird GreenFibre den Containersubstraten<br />
für Baumschulkulturen,<br />
die auf diese Weise beste Strukturen<br />
aufweisen.<br />
2013 kann die Klasmann-Deilmann-<br />
Gruppe auf eine 100-jährige Geschichte<br />
zurückblicken. In diesem Zusammenhang<br />
führte der Geschäftsführer Norbert<br />
Siebels aus, dass sich das Unternehmen<br />
auch weiterhin speziell mit dem Erwerbsgartenbau<br />
verbunden fühlt, „den<br />
wir“, so wörtlich, „auch weiterhin mit<br />
erstklassigen – und immer nachhaltigeren<br />
– Substraten beliefern werden.“<br />
Spezialsubstrate für Rosen<br />
und neue Gemüse-GrowBags<br />
Kleeschulte Erden (Rüthen) stellte in<br />
Essen als Neuheit ihre RAL-gütegesicherte<br />
Kleeschulte Substratfaser Topora<br />
vor, die zusammen mit Sodentorf zu<br />
idealen Substraten für Gehölzanzuchten<br />
verwendet wird. Diese Mischung bietet<br />
ideale Wachstumsbedingungen bei verlässlicher<br />
Standfestigkeit und zeichne<br />
sich durch eine sehr gute Wiederbenetzbarkeit<br />
ohne Zugabe von Benetzungsmitteln<br />
aus. Die Substratfaser Topora<br />
sorgt durch ihr Porenvolumen auch bei<br />
längerer Kulturdauer der Pflanzen für
22. Februar 2013 | Nr. 8 substrate<br />
TASPO | 19<br />
Bei Hawita: Hans-Jürgen Luck (v.l.) und Simon<br />
Tabeling mit der torffreien Bio-Erde.<br />
ausreichend Luft im Wurzelbereich. Besonders<br />
geeignet ist dieses Baumschulsubstrat<br />
für die Containerkultur von<br />
Rosen im Ein- bis 7,5-Liter-Container,<br />
wobei die Standardausführung für eine<br />
ausgewogene Nährstoffversorgung zu<br />
Beginn der Kultur sorgt. Der Reaktionsgrad<br />
dieses Substrates liegt bei etwa 5,6<br />
pH und enthält einen Salzgehalt von 1,3<br />
Gramm pro Liter.<br />
Auf der IPM erstmals öffentlich vorgestellt<br />
wurden die neuen Gemüse-<br />
GrowBags. Drei Jahre wurde dieses Substrat<br />
zur Anzucht speziell von Gurken<br />
getestet und damit beste Kulturerfolge<br />
erzielt. Für den professionellen Gemüsebau<br />
bietet dieses Substrat optimale Voraussetzungen,<br />
da es sich nicht zersetzt<br />
und bis zum Kulturende strukturstabil<br />
bleibt. Es wird heute schon damit gerechnet,<br />
dass die GrowBags auch für<br />
weitere Kulturen bestens geeignet sind.<br />
Bereits jetzt liegen positive Ergebnisse<br />
für die Kultur von Tomaten, Paprika<br />
und Erdbeeren vor. In Essen wurde darauf<br />
hingewiesen, dass Gartenbaubetriebe,<br />
die die GrowBags oder auch das lose<br />
Gemüse-Substrat für sich testen möchten,<br />
jederzeit Proben anfordern können.<br />
Ebenfalls speziell zur Anzucht von<br />
Gemüsepflanzen stellte die Unternehmensgruppe<br />
Van der Knaap (NL-Wateringen)<br />
auf der IPM den Forteco Propagation<br />
Cube vor. Für den Cube wird Kokossubstrat<br />
zu einem Block gepresst, in<br />
eine dünne Plastikfolie eingehüllt und<br />
anschließend versiegelt. Über die Ab-<br />
Als Drainsubstrat zum Ausbringen in Grabneuanlagen empfohlen:<br />
das Mineralsubstrat E460 von Stender. Fotos (3): Edgar Gugenhan<br />
lauflöcher wird Nährlösung aufgenommen,<br />
wodurch der Cube zu seiner vollen<br />
Größe von beispielsweise zehn mal zehn<br />
mal sieben Zentimeter aufquillt. Der Boden<br />
der Plastikhülle ist entweder perforiert<br />
oder lässt sich komplett entfernen,<br />
so dass sich der Cube nach der Bewurzelung<br />
direkt einpflanzen lässt.<br />
Daneben stellte Van der Knaap das<br />
Produkt Coco Crunch heraus. Der aus<br />
Kokosschalen hergestellte Zuschlagsstoff<br />
eigne sich besonders gut zum Mischen<br />
mit Torferden und sei ein idealer<br />
Ersatz für Perlite. Durch Coco Crunch<br />
verbessere sich laut dem Unternehmen<br />
die Drainagefähigkeit und der Luftgehalt<br />
des jeweiligen Substrates. Empfohlen<br />
wird die Beimengung des natürlichen<br />
Zuschlagsstoffes insbesondere für<br />
Substrate zur Kultur von Topfpflanzen,<br />
Schnittblumen und Gehölzen.<br />
Bio-Einheitserde und Spezialerde<br />
für Trog- & Dauerbepflanzung<br />
Das bereits jetzt schon sehr große Sortiment<br />
an Einheitserde der Patzer Einheitserdewerke<br />
(Sinntal-Altenkronau)<br />
wurde auch in diesem Jahr durch einige<br />
Neuheiten ergänzt. Vorgestellt wurde in<br />
Essen die frux Spezialerde für Trog-<br />
und Dauerbepflanzung, bei der es sich<br />
um eine Spezialerde mit hoher Strukturstabilität<br />
handelt. Sie eignet sich, so<br />
der Hersteller, hervorragend für eine<br />
dauerhafte Bepflanzung von Kübeln,<br />
Trögen und Großgefäßen, für die Anlage<br />
von Dachgärten mit extensiver Be-<br />
grünung sowie für die Verwendung als<br />
Innenraumsubstrat. Der hohe Anteil an<br />
mineralischem Strukturmaterial sorge<br />
für eine optimale Drainagewirkung<br />
und Belüftung im Wurzelbereich. Auch<br />
werde das Wurzelwachstum gefördert<br />
und einer Verdichtung der Erde vorgebeugt.<br />
Das Substrat enthält frischen<br />
Naturton, der in dieser Mischung Wasser<br />
und Nährstoffe speichert und so die<br />
Pflanzen gleichmäßig versorgt. Das<br />
Substrat eigne sich zudem zur Bodenverbesserung<br />
für Pflanzungen in<br />
schweren Böden.<br />
Neu im frux-Sortiment ist auch Blähton<br />
in Größe acht bis 16 Millimeter, der<br />
in der neuen Produktlinie „frux Hydro-<br />
Line“ in den Handel kommt.<br />
Die Einheitserde BioLine für den biologischen<br />
Anbau wird mit der Neuheit<br />
„BL Bio T Öko torffrei“ ergänzt. Sie besteht<br />
aus Naturton, Kokopeat, Holzfaser,<br />
Grüngutkompost und Rindenhumus, ist<br />
rein organisch gedüngt und laut Hersteller<br />
völlig torffrei. Verwendet werden<br />
kann dieses neue Substrat für 9er- und<br />
10er-Töpfe für die Anzucht von Zierpflanzen,<br />
Gemüsepflanzen, Stauden und<br />
Gehölzen.<br />
Substrate für Friedhofsgärtner<br />
und Bodendeckerbereich<br />
Drei spezielle Produkte für den Friedhofsgartenbau<br />
stellte Stender (Schermbeck)<br />
vor. Einmal handelte es sich um<br />
das Mineralsubstrat E460, das aus Weißtorf,<br />
Blähton, Bims und Holzfaser be-<br />
Der Propagation Cube von Van der Knaap eignet sich vor allem für<br />
die Vermehrung von Gemüsepflanzen. Werkfoto<br />
steht und mit einem pH-Wert von etwa<br />
5,8 als mineralisches Drainsubstrat zur<br />
Standortverbesserung im Friedhofsbereich<br />
eingesetzt werden kann. Es garantiert<br />
eine dauerhafte Drainage und gute<br />
Durchlüftung und wird schichtweise in<br />
Grabneuanlagen eingebaut oder speziell<br />
für Gräber mit beispielsweise Trockenstauden<br />
eingesetzt.<br />
Neu ist auch die Grabauffüllerde<br />
E450, die aus Mischtorf, Orgapor, Sand<br />
und Ton hergestellt wird und sich durch<br />
seine dunkle Farbe speziell zum Auffüllen<br />
etwas abgesackter Graboberflächen<br />
eignet. Das Substrat zeichnet sich durch<br />
ein reduziertes Sackungsverhalten und<br />
eine optimale Wasserspeicherfähigkeit<br />
aus und bildet nach dem Ausbringen eine<br />
glatte, einfache Planie.<br />
Als spezielle Grabpflanzerde wird das<br />
Substrat E510 angeboten, das aus<br />
Mischtorf, Weißtorf und Ton besteht<br />
und speziell als Pflanzsubstrat verwendet<br />
werden kann. Der hohe Tongehalt<br />
sorgt für eine gute Wasserhaltekraft und<br />
Pufferung. Auch wird ein idealer Anwachserfolg<br />
garantiert. Nach einer<br />
N-betonten Aufdüngung nach acht bis<br />
zehn Wochen garantiert dieses Substrat<br />
ein optimales Wachstum der Pflanzen<br />
und, etwa bei Koniferen, auch ein sattes<br />
Grün von Nadeln und Blättern.<br />
Speziell zum Anpflanzen von Bodendeckern<br />
eignet sich das Substrat B580,<br />
das ein schnelles Einwurzeln der Pflanzen,<br />
eine bessere Flächenabdeckung und<br />
eine dauerhafte Stabilität garantiert.<br />
Die neue Spezialerde für Trog- & Dauerbepflanzung<br />
der Patzer Einheitserdewerke.<br />
Auch hier sollte nach etwa acht bis zehn<br />
Wochen eine N-betonte Nachdüngung<br />
erfolgen.<br />
Innovative Produktgruppe<br />
aus Kokos und Torf<br />
Terracult (Sankt Augustin) bietet ab<br />
diesem Jahr eine innovative Produktgruppe<br />
aus Kokos und Torf an. Die neuen<br />
Mischungen werden unter der Bezeichnung<br />
Coco-Growing-Media angeboten<br />
und stellen ein breites Spektrum<br />
von gütegesicherten Kokossubstraten<br />
dar. Sie alle zeichne ein optimales Verhältnis<br />
von Luft- und Wasserkapazität<br />
aus, wobei die Zugabe von Sphagnum-<br />
Humin-Torf das Nährstoffverhältnis<br />
und den pH-Wert jedes Gemisches optimal<br />
puffere. Auf diese Weise soll das<br />
Wachstum der Pflanzen durch störende<br />
Nährstoffkonzentrationen weitgehend<br />
vermieden und mehr Kultursicherheit<br />
erreicht werden.<br />
Darüber hinaus hat Terracult eine exklusive<br />
Vertriebsvereinbarung mit dem<br />
Kokoshersteller Sivanthi Joe Coirs in Indien<br />
geschlossen, um das Wachstumspotenzial<br />
für den noch jungen Markt<br />
von Kokossubstraten zu erschließen.<br />
Sämtliche Coco-Growing-Media-Produkte<br />
sind an der gelben Farbe der Verpackungseinheiten<br />
zu erkennen. Die<br />
Farbe Grün wurde für Torf-Rohstoffe<br />
und Blau für Torf-Kultursubstrate ausgewählt,<br />
um Verwechslungen zu vermeiden.<br />
Mehr zu Hobby-Erden und -Dünger<br />
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20 | TASPO gefässe & deko<br />
22. Februar 2013 | Nr. 8<br />
Trends und Ideen für das Jahr 2013<br />
Bei Gefäßen, aber auch bei Gartenausstattung ist in dieser Saison deutlich mehr Farbe gefragt. Von Knut Steffen<br />
Gefäße und Deko-Artikel werden<br />
auf der IPM überwiegend in der<br />
Halle 7 präsentiert. Die Aussteller<br />
bewerteten die diesjährige Messe durchweg<br />
positiv, sie berichteten nicht nur von<br />
guten Kontakten und Gesprächen, sondern<br />
es kamen auch viele konkrete Geschäftsabschlüsse<br />
zustande. Bei den Gefäßen<br />
ist ein Trend zu mehr Farbe zu beobachten,<br />
zudem spielen Qualität und<br />
Hochwertigkeit eine immer wichtigere<br />
Rolle. Darauf legt vor allem der Fachhandel<br />
besonderen Wert. Im Folgenden<br />
sind die in diesem Jahr auf der IPM präsentierten<br />
Neuheiten und Highlights einiger<br />
Firmen zusammengestellt.<br />
In vielen Formen und Farben:<br />
Glas liegt nach wie vor im Trend<br />
Hakbijl (NL-Lelystad) zeigte auf der<br />
IPM neue Glaskonzepte. Die Serie De<br />
Luxe-Glas mit klarem, dicken Glas und<br />
perfektem Schliff, geschnitten oder gefaltet,<br />
kommt nach Auskunft der Niederländer<br />
bei den Fachhändlern sehr gut<br />
an. Im Trend liegt bei Hakbijl nach wie<br />
vor farbiges Glas in verschiedenen Größen,<br />
Formen und Farben, passend für<br />
alle Zimmerpflanzen. Bei den farbigen<br />
Gläsern handelt es sich um lackierte Ware<br />
mit eingebranntem Lack.<br />
Etwas nostalgisch präsentiert sich die<br />
farbige Glasserie Cosmo, mit dickerem<br />
Rand. Sehr originell die Vasen und Glasgefäße<br />
mit einer gestrickten Ummantelung<br />
oder mit einer Spitzenverkleidung.<br />
Damit wird der „Stricktrend“ aus der<br />
Mode aufgegriffen. Als Lifestyle-Glas<br />
zeigten die Niederländer Glasglocken,<br />
die sowohl als dekorative Gebrauchsgegenstände<br />
gedacht sind, etwa für Windlichter,<br />
als Vorratsgefäß oder als Schutz<br />
für Kräuter, aber auch als exklusive Orchideengläser<br />
genutzt werden können.<br />
Hakbijl stellt den Kunden für seine Serien<br />
auch entsprechendes Werbematerial<br />
für den Point-of-Sale zur Verfügung.<br />
Für den niederländischen Glasanbieter<br />
Jodeco (NL-Dinxperlo) liegt Klarglas<br />
nach wie vor im Trend, da Floristen<br />
bei der Verwendung der Blumen nicht<br />
so sehr an die Farben der Gefäße gebunden<br />
sind. Neu bei Jodeco sind Glaslaternen,<br />
die in Kombination mit Pflanzen<br />
sehr gut als Geschenkidee geeignet sind.<br />
Besonders gut laufen drei Gläser auf einem<br />
Holzbrettchen, die wegen ihres<br />
günstigen Einkaufspreises eine gute<br />
Möglichkeit sind, den Artikel als Preisangebot<br />
zu vermarkten.<br />
Mit seiner Marke Leonardo ist Glas<br />
Koch (Bad Driburg) im Keramik- und<br />
Glas-Fachhandel sowie in Geschenkartikel-Läden<br />
vertreten. Auf der IPM präsentierte<br />
sich das Unternehmen 2013<br />
erstmalig. Zielgruppe ist der hochwertige<br />
floristische Fachhandel. Glas Koch<br />
war von der positiven Resonanz auf der<br />
Messe überrascht. Das Sortiment der<br />
Marke Leonardo ist geprägt von ausgefallenen<br />
Formen, wie etwa eine gedrehte<br />
Kastenvase. Sehr gefragt waren auch farbige<br />
Gläser („Beauty Vasen“) sowie Orchideentöpfe<br />
in trendigen Modefarben.<br />
Am Stand betonte man, dass für die<br />
Marke Leonardo intensive Markenpflege<br />
betrieben wird und die Artikel garantiert<br />
nur über den Fachhandel an die<br />
Endkunden gehen.<br />
Bei Gefäßen stehen Qualität<br />
und Kreativität im Vordergrund<br />
Classico (Langenfeld) hat seine Inspirio-Gefäße<br />
um eine Superstone-Serie ergänzt,<br />
die für den Innen- und Außenbereich<br />
geeignet ist. Neben klassischem<br />
Weiß ist die Serie in Blauschwarz und<br />
Glas Koch setzt mit seiner Marke Leonardo auf farbiges Glas. Fotos: Knut Steffen<br />
Übertopfe in Spiegelsilber bei Soendgen. Neue Blütentänzerinnen bei Zauberblume. Design Tasche und Gefäß in einem.<br />
Pink erhältlich. Neu ist auch eine Inspiro-Vasen-<br />
und -Gefäßserie mit Holzfuß<br />
sowie Vasen mit Holzdeckel, die als interessantes<br />
Wohnaccessoire verwendet<br />
werden können. Eckige und runde Formen<br />
und frische Frühlingsfarben sind<br />
die aktuellen Trends bei der Inspirio-Serie<br />
von Classico.<br />
Kirschke (Norderstedt) zeigte auf der<br />
IPM seine Serien UrbanLine und ArtLine.<br />
Die Gefäße der Serie ArtLine zeichnen<br />
sich aus durch eine Vielfalt besonderer<br />
Oberflächen, die optisch nicht von<br />
„echtem“ Stein, rostigem Stahl oder Beton-Oberflächen<br />
zu unterscheiden sind.<br />
Durch eine spezielle Fertigung aus glasfaserverstärktem<br />
Kunststoff (GfK) sind<br />
die Gefäße leicht und gut zu transportieren,<br />
dabei aber robust und unempfindlich.<br />
Durch besondere Verstärkungen in<br />
den Topfwänden und durch den geschlossenen<br />
Rand eignen sich diese Gefäße<br />
besonders für große Pflanzen. Der<br />
Wasserablauf ist gewährleistet, zudem<br />
können die Gefäße durch die in den<br />
Topfboden eingearbeiteten Füße sicher<br />
gestellt werden, deshalb sind die Gefäße<br />
der Serie ArtLine frostfest.<br />
Die Indoor-Pflanzgefäße der Serie UrbanLine<br />
bestehen ebenfalls aus GfK<br />
(glasfaserverstärktem Kunststoff). Sie<br />
sind sehr leicht, langlebig und robust.<br />
Die Formenvielfalt erstreckt sich von<br />
klassischen, schlichten Modellen bis hin<br />
zu anspruchsvollen ovalen oder runden<br />
Designs. Ergänzt wird das elegante Kübel-Sortiment<br />
auch um Gefäße in sehr<br />
großen Dimensionen. Die Serien gibt es<br />
in Schwarz, Grau und Weiß mit glatter,<br />
fast seidiger Struktur.<br />
Bei Kirschke setzt man auf Convenience-Produkte<br />
(leicht und unzerbrechlich)<br />
und auf schwere traditionelle Gefäße<br />
in unterschiedlichen Größen und<br />
Formen.<br />
Kunststoffprodukte<br />
gewinnen an Bedeutung<br />
Das fränkische Unternehmen Scheurich<br />
(Kleinheubach) hatte zur IPM einige<br />
neue Gefäßserien und Kunststoffprodukte<br />
mitgebracht. Bei der Serie Diamond<br />
handelt es sich um einen Wasserspeicher<br />
aus hochwertigem Kunststoff in<br />
zwei Größen (70 Milliliter und 120 Milliliter).<br />
Die vieleckige Form- und Farbgebung<br />
erinnert an einen Diamant. Der befüllte<br />
Wasserspeicher gibt das Wasser<br />
über einen in der Erde steckenden Tonkegel<br />
ab, wenn die Pflanze es benötigt.<br />
Damit ergänzt Scheurich seine Serie von<br />
Bewässerungshilfen, die mit dem Vogel<br />
Bördy und dem Frosch Froggy bereits<br />
sehr gut am Markt eingeführt sind. Im<br />
Retro-Trend präsentiert sich die Übertopfserie<br />
Trinidad, die an die Siebziger<br />
Jahre erinnert. Streifendekor und Farbvariationen<br />
von Pink, über Weiß und<br />
Orange spiegeln diesen Trend wider. Die<br />
Serie wird in den Topfgrößen 13, 15 und<br />
17 Zentimeter angeboten.<br />
Fantasia ist eine neue Topfserie von<br />
Scheurich in zylindrischer Form mit regelmäßigen<br />
feinen Spurrillen, die ein<br />
leichtes Relief erzeugen. Die Serie gibt es<br />
in Pastell, Weiß, Pastellgrün und Pastellviolett.<br />
Die Gefäßserie Green Shadow<br />
wirkt durch ihre eher abgenutzte Form<br />
wie gebraucht und entwickelt so etwas<br />
wie einen Retro-Charme.<br />
Erdige Farbtöne und natürliche Materialien<br />
mit viel Weiß und Creme verleihen<br />
der Serie Rendezvous ihr typisches<br />
Aussehen. Eine Bordüre aus Herzen und<br />
Blumen verläuft am oberen Rand des<br />
Orchideengefäßes. Die changierende<br />
Erdfarbe schimmert durch das weiße<br />
Dekor hindurch.<br />
Mit softPad präsentiert Scheurich einen<br />
Filzuntersetzer für Töpfe mit Blattornament,<br />
als hellgrünes Blatt mit dunkelgrünem<br />
Grund oder als dunkles Blatt<br />
mit hellem Grund. Die Untersetzer haben<br />
einen Durchmesser von 15 Zentimeter<br />
und werden im Zweier-Set geliefert.<br />
Nach wie vor steht zwar bei Scheurich<br />
die Keramik „Made in Germany“ im<br />
Vordergrund, aber in den letzten Jahren<br />
haben Kunststoffprodukte an Bedeutung<br />
gewonnen. Dabei geht es nicht um<br />
billige Massenware, sondern um Exklusivprodukte,<br />
die in Design und Kreativität<br />
ideal zum Fachhandel passen. Wie<br />
die Keramik auch, sind die Kunststoffprodukte<br />
ebenfalls Made in Germany.<br />
Da Garten, Terrasse und Wohnung<br />
immer mehr verschmelzen und „Outdoor-Living“<br />
im Trend liegt, werden Gefäße<br />
für den Außenbereich immer wichtiger.<br />
Die Kunststoffgefäß-Serie Wave<br />
mit geschwungenem Rand wurde um<br />
neue Farben ergänzt. Mit einem Designpreis<br />
wurde ein Gefäß ausgezeichnet,<br />
das auch als Tasche verwendet werden<br />
kann. Es weist Ähnlichkeiten mit einer<br />
bekannten Einkaufstaschen-Marke auf.<br />
Typisch für die Kunststoffgefäße des<br />
Outdoorbereiches von Scheurich ist, das<br />
sie für den Außen- und Innenbereich<br />
gleichermaßen verwendet werden können.<br />
Sie sind deshalb mit einem Stopfen<br />
im Boden ausgestattet, der außen für einen<br />
Wasserabzug sorgt und im Innenbereich<br />
das Gefäß wasserdicht verschließt.<br />
Mix aus Keramik und Filz<br />
setzt neue Akzente<br />
Soendgen (Wachtberg-Adendorf) stellte<br />
auf der IPM eine neue Ampelserie mit<br />
einer schlichen Drahtaufhängung vor.<br />
Die Ampeln werden in den Farbtönen<br />
Beere, Apfelsinengelb und Limettengrün<br />
und den neutralen Farben Weiß und Vanilla<br />
und einem Durchmesser von 18<br />
Zentimetern angeboten. Filz ist zurzeit<br />
ein starker Trend. Soendgen setzt mit einem<br />
Mix aus Keramik und Filz neue Akzente<br />
im Sortiment. Bestehende Farbkonzepte<br />
werden auf die neuen Filzuntersetzer<br />
übertragen. Die drei Millimeter<br />
starken Accessoires mit einem<br />
Durchmesser von 12,5 Zentimetern sind<br />
auf die gängigste Größe der Serien abgestimmt<br />
und in den Farben Creme-Weiß,<br />
Hellgrau, Bordeaux, Honiggelb, Weidengrün<br />
und Anthrazit erhältlich. Geliefert<br />
werden die Filzuntersetzer in einem<br />
Zehner-Set in jeweils einer Farbe.<br />
Die neue Serie Latina Vintage vermittelt<br />
den Eindruck, die Keramik habe<br />
schon Jahrhunderte überdauert. Diese<br />
Wirkung ist durch die Kombination von<br />
zwei unterschiedlichen Dekorations-<br />
Elementen gelungen. Zunächst werden<br />
auf die Oberflächen der keramischen<br />
Rohlinge spezielle Farbpigmente in<br />
Creme, Rosa oder Türkis eingebrannt.<br />
Im zweiten Schritt erfolgt dann eine<br />
dunkelbraune Dekoration, die durch ihren<br />
unregelmäßigen Verlauf und die<br />
Craquelé-Effekte die Patina der Serie<br />
Latina Vintage erzeugt. Diese Optik<br />
wird durch die Haptik der quadratischen<br />
Gefäße unterstrichen, deren glatte<br />
sanfte Oberfläche der Pastellfarben sich<br />
deutlich von den eher rauen, erdigdunklen<br />
Flächen unterscheidet. Die<br />
quadratischen Latina Vintage Gefäße<br />
stehen mit 13, 15 und 17 Zentimeter<br />
Kantenlänge in den drei Farbtönen<br />
Creme, Rosa und Türkis zur Auswahl.<br />
Bei der Serie Barletta Nature führt<br />
das umlaufende unregelmäßige Bandrelief<br />
im Kontrast zur leicht schroffen<br />
Oberflächenstruktur. Dabei betont eine<br />
weiße Patina zusätzlich die besondere<br />
Struktur der Gefäße. Barletta Nature<br />
zeigt, dass Schönheit nicht von glatten<br />
und glänzenden Oberflächen geprägt<br />
sein muss. Ganz im Gegenteil sind<br />
schroffe Oberflächen und Patina die<br />
idealen Voraussetzungen für eine natürliche<br />
Ausstrahlung und entsprechen<br />
dem Wunsch nach Wertbeständigkeit<br />
in besonderem Maße. Die Serie gibt es<br />
in Größen mit einem Durchmesser von<br />
13, 14, 16 und 19 Zentimetern und<br />
passt zu allen gängigen Kulturtöpfen.<br />
Das Farbspektrum der Barletta Nature<br />
Übertöpfe ist in eher erdigen, dezenten<br />
Farbtönen gehalten mit Abstufungen in<br />
Naturgrau, Naturterra, Naturbeige und<br />
Naturgrün.<br />
Bei der Serie Ambato handelt es sich<br />
um rechteckige Gefäße, mit sanft gerundeten<br />
Kanten und feiner Oberfläche mit<br />
dezenten Farben. In Seidenweiß, Seidengrau,<br />
Seidengrün und Seidenbraun. ▶
22. Februar 2013 | Nr. 8 gefässe & deko<br />
TASPO | 21<br />
Jeansblau ist die Trendfarbe 2013 für Spang. Fisch als Windspiel bei Posiwio.<br />
Die Glaslaternen von Jodeco eignen sich gut zur Kombination mit Pflanzen.<br />
▶<br />
Die Serie Ontario besticht durch<br />
eine goldene Oberfläche und verleiht<br />
dem geschwungenen Gefäß eine edle<br />
Wirkung. Die Gefäße sind in den Größen<br />
acht, elf, 13, 15, 18, 20 und 23 Zentimeter<br />
Durchmesser erhältlich. Ein Anti-<br />
Staunässe-Steg am Boden der Gefäße<br />
schützt empfindliche Pflanzen vor Staunässe.<br />
Starlight heißt die Keramikserie<br />
mit Sternendekor und den Motiven<br />
„Weihnachtsgrüße“, „Goldsterne“ und<br />
„Sternbordüre“.<br />
Vier verschiedene Formen wurden zu<br />
einer neuen Formenfamilie in glänzendem<br />
Spiegelsilber zusammengefasst. Die<br />
kugelförmigen Übertöpfe der Serie Alberta<br />
Silver werden in drei Größen angeboten<br />
(12, 15, 18 Zentimeter), die Serie<br />
Larisa Silver hat Schiffchenform und<br />
ist in den Maßen von 25 mal 15 Zentimeter<br />
und in quadratischer Form mit<br />
den Kantenlängen von 13 oder 15 Zentimeter<br />
erhältlich. Für Orchideen (mit Steg<br />
am Boden zur Vermeidung von Staunässe)<br />
hat Soendgen Spezialgefäße der Serie<br />
Merina Silver in zwei Größen von 15 und<br />
18 Zentimeter Höhe entwickelt.<br />
Am Stand von Spang (Pleidelsheim)<br />
gab es einiges Neues zu entdecken.<br />
Jeansblau ist eine ganzjährige Trendfarbe.<br />
Durch das Blau mit eingestreutem<br />
Pigment gibt es eine interessante Oberflächenstruktur<br />
bei den Gefäßen. Die<br />
Oberflächen sind nicht mehr glatt, sondern<br />
haben mehr Struktur.<br />
Fürs Frühjahr sieht man bei Spang<br />
knallige Farben im Kommen, wie beispielsweise<br />
Fuchsia, Grün, Lila. Auch<br />
Orange wird als Modefarbe wieder kommen.<br />
Neu bei Spang war auch schweres<br />
Glas mit eingestreuten Glaspartikeln<br />
und Klarglasrand.<br />
Gartenaccessoires: Jetzt<br />
kommt Farbe ins Spiel!<br />
Wenn es um Gartenaccessoires und<br />
Gartendekoration geht ist Posiwio<br />
(Stuhr) eine wichtige Adresse. Das Unternehmen<br />
zeigte auf der IPM neue Eisendekore<br />
in anthrazit. Neu sind auch<br />
die mundgeblasenen farbigen Gläser auf<br />
einem Stab – gedacht als peppige Gartendekoration.<br />
Ergänzt wird das Sortiment<br />
um farbige Vogeltränken, ebenfalls<br />
aus mundgeblasenem Glas. Der Renner<br />
waren die eckigen und farbigen Vogelkäfige<br />
aus Metall, berichtet man bei Posiwio.<br />
Als Neuheit präsentierte Posiwio<br />
außerdem Windspiele auf Steckern. Dabei<br />
handelt es sich um Figuren (zum<br />
Beispiel einen Fisch), die mit Klarlack<br />
besprüht und absolut frosthart sind. Der<br />
gesamte Messestand von Posiwio war als<br />
Gartensituation aufgebaut. Das kam bei<br />
Besuchern gut an und setzte die entsprechenden<br />
Kaufimpulse.<br />
Bei Zauberblume (Wörth/Isar) heißt<br />
das Motto „Farbe kommt in Spiel“. Gartenausstattungen<br />
werden bunter. So zeigte<br />
das bayerische Unternehmen farbige<br />
Zinktöpfe in Grün, Blau, Rot und Gelb.<br />
Grün ist der Topseller, hob man am Stand<br />
von Zauberblume hervor.<br />
Ein weiterer Trend ist „Omas Emaille“<br />
– emaillierte Gefäße mit Emaillack im<br />
alten Look. Neu ist die Blütentänzerin<br />
auf Stäben in sechs neuen Variationen.<br />
Diese Gartenaccessoires aus Betonguss<br />
erfreuen sich steigender Beliebtheit. Farbig<br />
gehämmerte Aluminiumgefäße in<br />
verschiedenen Farbkombinationen laufen<br />
auch sehr gut, vor allem die Farben<br />
Türkis und Grün.<br />
Fiskars (Herford) war erstmalig auf<br />
der IPM vertreten. Schneidgeräte werden<br />
heute einerseits preiswert beim Discounter<br />
gekauft und andererseits wird<br />
Wert auf ausgereifte Qualitätsprodukte<br />
gelegt. Diese Schiene bedient Fiskars.<br />
Die Schere Fiskars Quantum hat Griffe<br />
in Kork-Haptik. Der Kork fühlt sich<br />
nicht nur angenehm an, sondern dämpft<br />
Stöße und wirkt isolierend. Zudem liegt<br />
die Schere auch bei Nässe fest in der<br />
Hand. Die Bypass-Gartenschere Fiskars<br />
SmartFit ermöglicht es, den Schneidevorgang<br />
an die jeweilige Aufgabe anzupassen.<br />
Darüber hinaus zeigte Fiskars am<br />
Stand eine Serie hochwertiger Gartengeräte<br />
für Kinder, die unter dem Markennamen<br />
MyFirst Fiskars vertrieben<br />
wird. ■<br />
Fazit<br />
Insgesamt war die Stimmung bei den<br />
Anbietern von Gefäßen und Deko-Artikeln<br />
besser als im vergangenen Jahr.<br />
Allgemein wurde nicht nur von guten<br />
Kontakten und Gesprächen berichtet,<br />
sondern auch von Geschäftsabschlüssen.<br />
Gefragt von Fachhandelskunden<br />
waren vor allem hochwertige Artikel<br />
mit hohem Qualitätsniveau. Der gute<br />
Messeverlauf für Gartenausstattungen<br />
hängt mit dem Boom des Gartenthemas<br />
beim Verbraucher zusammen. Bei Gefäßen,<br />
aber auch bei Gartenausstattung<br />
ist mehr Farbe gefragt und ein Retro zu<br />
den siebziger Jahren. Auf der anderen<br />
Seite spielt der Naturtrend nach wie vor<br />
eine wichtige Rolle.<br />
Auch die Herkunft ist inzwischen ein<br />
wichtiges Qualitätsmerkmal geworden.<br />
„Made in Germany“ ist als Label bei Keramik<br />
und Accessoires für viele Produkte<br />
wieder unverzichtbar. (kst)<br />
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22 | TASPO dänemark<br />
22. Februar 2013 | Nr. 8<br />
Ungebrochene Innovationsfreude<br />
Einmal mehr erwies sich die dänische<br />
Halle als Besuchermagnet<br />
– nicht überraschend, denn die<br />
dänischen Produzenten boten<br />
wieder eine Fülle an interessanten<br />
Pflanzenneuheiten und<br />
Konzepten. Im Mittelpunkt des<br />
dänischen Messebeitrags standen<br />
Breite und Tiefe des Sortiments.<br />
Von Dr. Antje Lemke<br />
Von der Innovationsfreude dänischer<br />
Produzenten zeugten nicht<br />
nur die vielen Präsentationen von<br />
Neuheiten beim „Speed Dating“ für die<br />
Presse, sondern auch der Floradania Innovation<br />
Award, der seit 2008 alljährlich<br />
auf der IPM verliehen wird. Erstmalig<br />
wurde in diesem Jahr auch ein „Flower<br />
Design Award“ für ungewöhnliche<br />
Pflanzenkreationen junger Designer<br />
ausgelobt. Alle sechs nominierten Projekte<br />
von Studierenden der Designhochschule<br />
Kolding wurden vorgestellt.<br />
Echte Läden und Nischenkulturen<br />
Online-Shopping von Pflanzen wird immer<br />
beliebter. Wie kann man die Kunden<br />
wieder in die „echten“ Blumenläden<br />
locken? Mit dieser Frage beschäftigte<br />
sich die Floradania Minipflanzen-Ausstellung<br />
unter dem Motto „Reinvent the<br />
Physical Shop“. Weil die Kunden nicht<br />
von selbst kämen, müssten die Einzelhändler<br />
aktiv werden und sich neu erfinden.<br />
Ideen lieferten neben originellen<br />
Minipflanzen-Präsentationen, wie einer<br />
Autorennbahn oder sechs Säulen mit<br />
Slogans, jeweils zu einem Buchstaben<br />
des Wortes „Plants“, von P wie Pflanze<br />
bis S wie Service. „Man muss sich auf die<br />
Parameter konzentrieren, mit denen sich<br />
der physische Shop vom Onlineshop abgrenzen<br />
lässt“, riet Floradania-Marketingberaterin<br />
Lone Taklo. So gelte es zum Beispiel,<br />
mit Pflanzen alle menschlichen Sinne<br />
anzusprechen und die Kunden mit natürlichen<br />
Düften zu verführen.<br />
„Something Special“ heißt ein neues<br />
Konzept von GASA Bøg (Odense), mit<br />
dem dänische Nischenkulturen in den<br />
Fokus gerückt werden. „Die Produzenten<br />
von Sonderkulturen erleben schwere<br />
Zeiten. Daher wollen wir das Marketing<br />
für diese Produkte verbessern“, erklärte<br />
Lone Taklo. In Zusammenarbeit mit einigen<br />
Gärtnern wurde eine Auswahl von<br />
Nischenkulturen auf einem Stand im<br />
Zentrum der Halle ansprechend präsentiert,<br />
darunter etwa Nemanthantus gregarius<br />
oder Stephanotis floribunda. Damit<br />
solle die Vielfalt und Besonderheit<br />
dänischer Produkte gezeigt werden, so<br />
GASA Bøg.<br />
Mit diesem Spezialitäten-Konzept<br />
könnten sich Einzelhändler profilieren.<br />
Es umfasst vier Themenbereiche: bei<br />
„Design“ geht es um Produkte mit Added<br />
Value; „Retro“ will beliebte Pflanzen<br />
von früher vor dem Vergessen bewahren;<br />
„Innovation“ stellt neue Produkte<br />
heraus; „Exclusive“ erklärt, warum<br />
manche Pflanzen teurer als andere sind.<br />
Zur Vermarktung des Konzepts gehören<br />
Broschüren, die viermal jährlich über<br />
saisonale Spezialitäten informieren.<br />
Ausgezeichnete Neuheiten<br />
Für den diesjährigen Floradania Award<br />
waren in den Kategorien „Concept“, „Indoor<br />
Plants“ und „Outdoor Plants“ jeweils<br />
vier Neuheiten nominiert. Zum<br />
besten Konzept erklärte die Jury „Garden<br />
Symphony“ von der Gärtnerei Pedersen<br />
(Hørning). „Mit diesem Staudenkonzept<br />
für den POS wollen wir vor<br />
Henning Pedersen mit „Garden Symphony“.<br />
Immer wieder für kreative Ideen gut: Präsentation dänischer Minipflanzen. Fotos (4): Lemke<br />
allem die Kunden erreichen, die glauben,<br />
dass Stauden ,schwierig‘ sind“, sagte<br />
Inhaber Henning Pedersen. Garden<br />
Symphony beinhaltet eine Auswahl unkomplizierter,<br />
lange blühender Stauden,<br />
die in sechs verschiedenen Farbthemen<br />
präsentiert werden. Der Kunde könne<br />
Stauden nach Farben und Formen auf<br />
leicht zugängliche Weise selber kombinieren.<br />
Ergänzend gibt es Banner und<br />
Etiketten mit QR-Codes, über die es<br />
Pflanz- und Pflegeanleitungen gibt.<br />
Sieger in der Kategorie Indoor wurde<br />
der Hortensien-Spezialist 4Kløver (Årslev)<br />
mit Hydrangea macrophylla ‘Candyfloss’,<br />
die sich durch zartrosa Blüten mit<br />
pinkfarbenem Auge, feste Blütendolden<br />
und kräftige Stängel auszeichnet. Die<br />
Sorte, derzeit im 9,5er- und 13er-Topf zu<br />
haben, sei sowohl als Schnittblume als<br />
auch zum Auspflanzen geeignet, möge<br />
aber keinen Frost zum Austrieb, so Stine<br />
Garbo Schroll. Sie präsentierte mit Hydrangea<br />
‘Deep Purple’ eine zweite Neuheit,<br />
die mit ihren ungewöhnlich dunkelvioletten<br />
Blüten überzeugt. „Hauptselektionskriterien<br />
bei unserem eigenen<br />
Veredelungsprogramm sind Farbe und<br />
Robustheit“, erklärte Schroll.<br />
Zur besten Outdoor-Pflanze wurde<br />
Hebe hybrid ‘Zeastar’ von Kjærgårdsminde<br />
(Nyborg) gekürt. Die kompakt<br />
wachsende Pflanze blühe durchgehend<br />
bis zum Frost mit großen, blauen Blüten,<br />
sei aber nicht winterhart, so Jan<br />
Storm. ‘Zeastar’ komme zur Saison<br />
2013 auf den Markt und werde hauptsächlich<br />
in Topfgrößen ab 17 Zentimeter<br />
produziert. „Die Kultur von Hebe<br />
war in der letzten Zeit rückläufig, auch<br />
wegen ihrer Pilzanfälligkeit. Mit unseren<br />
neuen, robusten Sorten, die weniger<br />
Pflanzenschutzmittel brauchen, ist<br />
Kam sehr gut an: Workshop zum Selbergestalten von „Little Lady“. Foto: SOGO Team<br />
es uns nun gelungen, Hebe wieder ins<br />
Spiel zu bringen“, sagte Storm.<br />
Drittwichtigste Exportkultur<br />
Auch bei Campanula, eine der wichtigsten<br />
dänischen Exportkulturen, gab es einige<br />
Neuheiten. Anett Madsen von<br />
PKM (Odense) brachte drei neue Sorten<br />
aus dem Fairytale Flowers-Sortiment<br />
mit: Magic MEE (Campanula x hybrid)<br />
halte ihre dunkellila Farbe lange, da sie<br />
steril sei und somit keine Bestäuber anlocke.<br />
„Diese von Natur aus kompakte<br />
Sorte lässt sich nachhaltiger produzieren“,<br />
sagte Anett Madsen. Sie eigne sich<br />
auch zum Auspflanzen und ist im 5,5er-<br />
und 10,5er-Topf erhältlich.<br />
Charming MEE (Campanula x hybrid)<br />
mit glockenförmigen Blüten in<br />
Hell-Lila kann ihre Verwandtschaft mit<br />
C. rotundifolia nicht verleugnen, sie erinnert<br />
ein wenig an Glockenblumen am<br />
Wegesrand. Die aufrecht wachsende<br />
Sorte ist für drinnen wie draußen geeignet.<br />
Lovely MEE (C. poscharskyana) im<br />
10,5er-Topf blüht zwei- bis dreimal im<br />
Jahr mit hell-lilafarbenen, sternförmigen<br />
Blüten. Sie bilde keine Ausläufer<br />
mehr, wuchere also weniger, und sei<br />
dank ihres aufrechten Wuchses in Beet<br />
und Kübel gut sichtbar.<br />
Die neue Campanula longistyla ‘Isabella’<br />
der Gärtnerei Hjorteberg (Søndersø)<br />
mit großen, glockenförmigen<br />
Blüten werde in einem neuen Produktionsverfahren<br />
erzeugt. Sie sei sehr lange<br />
haltbar und für sonnige bis halbschattige<br />
Standorte geeignet, vertrage aber kein<br />
Austrocknen.<br />
Attraktive Blüten garantiert<br />
Auch die Gärtnerei Poulsen (Fredensborg)<br />
hatte viele Neuheiten im Gepäck,<br />
Mini-Hibiscus „Long Life“, Hawaii Nursery.<br />
Dänische Nischenkulturen im Rampenlicht.<br />
darunter Clematis ‘Luzia’, eine kompakte,<br />
lange haltbare Mini-Clematis mit<br />
großen, magentafarbenen Blüten. Sie sei<br />
als Zimmerpflanze gedacht, könne aber<br />
nach Blüte und Rückschnitt auch ausgepflanzt<br />
werden, so Marketingmanagerin<br />
Ghita Krage. „Sie ist voll winterhart und<br />
dank ihres horizontalen Wuchses gut als<br />
Bodendecker für halbschattige Lagen<br />
geeignet, wo sie den ganzen Sommer<br />
über blüht.“<br />
Poulsen präsentierte in Essen zudem<br />
diverse neue Rosensorten, zum Beispiel<br />
die gefüllte, apricotfarbene Bodendeckerrose<br />
‘Tender Cover’ (Towne &<br />
Country). Die kompakte, dichte Rose<br />
werde 60 bis 100 Zentimeter hoch und<br />
sei beispielsweise als kleine Hecke oder<br />
zur Bepflanzung von Seitenstreifen geeignet<br />
(siehe auch Seite 7).<br />
Roses Forever (Faaborg) präsentierte<br />
aus der erfolgreichen Mini-Rosen-Serie<br />
Infinity Rose die neue ‘Princess of Infinity’,<br />
rosafarbene Schwester der prämierten<br />
weißen Originalsorte. Die neue<br />
Sorte, getauft von der dänischen Kronprinzessin<br />
Mary, sei mit ihren großen,<br />
gefüllten, lange haltbaren Blüten eine<br />
attraktive Zimmerpflanze, die sich<br />
auch draußen gut mache. Von dem Verkaufserlös<br />
werde die Kampagne „Elsk<br />
Hjertet“ des dänischen Herzvereins unterstützt,<br />
so Lotte Thomsen.<br />
Fünf neue Rosensorten stellte Rosa<br />
Danica (Marslev) vor, darunter die<br />
reinweiße ‘Alaska Kordana’ mit gesundem,<br />
dunklem Laub und dichtem<br />
Wuchs. Diese Rose könne nach dem<br />
Verblühen in Kübel oder Beet ausgepflanzt<br />
werden, wo sie nach Rückschnitt<br />
immer wieder blühe und an einem<br />
geschützten Standort auch überwintern<br />
könne.<br />
Neu bei Tvillingegaarden (Odense)<br />
ist Lavandula stoechas ‘White Giant<br />
Summer’, eine kompakte, kräftige Sorte<br />
mit einer besonderen Farbkombination<br />
aus weißem Schopf und blauen Blüten.<br />
Die Sorte brauche wenig Dünger und sei<br />
trockentolerant, aber nicht winterhart.<br />
Eine weitere Besonderheit: „Diese Sorte<br />
duftet nicht nach Lavendel, sondern teils<br />
nach Zitrone, teils nach Menthol“, sagte<br />
Verkaufsleiterin Annie Agger.<br />
Die Hawaii Nursery (Broby) hat sich<br />
auf die Zucht und Vermehrung von Hibiscus<br />
spezialisiert. Sechs neue Sorten<br />
stellte das Unternehmen in Essen vor,<br />
darunter die für den Award nominierte<br />
‘Papa-Nui’. Sie besticht durch ihre großen<br />
rosa Blüten mit intensiv rotem Auge<br />
und gelbem Rand. Im Kübel könne ‘Papa-Nui’<br />
bis zum ersten Frost draußen<br />
stehen. Seit 2011 gibt es die Serie „Long<br />
Life“ mit lange haltbaren Blüten, so Stefan<br />
Lund. Neu für 2013 sind die „Long<br />
Life“ Mini-Hibiscus im 6er-Topf in verschiedenen,<br />
kräftig bunten Farben, die<br />
das Firmenmotto „Make life beautiful“<br />
bestens zum Ausdruck bringen.<br />
Fokus auf Added Value<br />
Spezialität von Lundager (Odense),<br />
nach eigenen Angaben europaweit größter<br />
Produzent von Mini-Sukkulenten,<br />
sind Mini-Pflanzen in Übertöpfen mit<br />
besonderem Design. „Unser Ziel ist es,<br />
Produkte mit Zusatznutzen zu schaffen.<br />
Entscheidend dabei ist, dass die Töpfe<br />
optimal zur Pflanze passen“, erklärte<br />
Mitinhaberin Olga Lundager. Beherzigt<br />
wurde dies bei ihrem neuen Konzept<br />
„Exclusive Choice“, eine Auswahl von<br />
Sukkulenten in pflaumenfarbenen 9er-<br />
und 11er-Töpfen. „Die Farbe hebt die<br />
natürlichen Farben der Pflanzen hervor,<br />
sodass Pflanze, Topf und Etikett eine<br />
Einheit bilden.“<br />
Olga Lundager präsentierte außerdem<br />
die Gasteria-Hybride ‘Dragon Skin’ in<br />
bunten Drachentöpfchen, speziell für<br />
Familien gedacht, oder Cordyline fruticosa<br />
‘Pink Panther’ im diamantförmigen<br />
Übertopf mit aufgesetzten pinkfarbenen<br />
„Diamanten“.<br />
Pflanzen am Kühlschrank: Offer<br />
Madsen (Glamsbjerg) zeigte mit dem<br />
Konzept „Magnetized“, wie man seine<br />
Küche auf originelle Weise begrünen<br />
kann: mit Minipflanzen in magnetischen<br />
Keramikübertöpfen. Aktuell gibt<br />
es die Magnettöpfe in den Farben<br />
Schwarz, Grau und Weiß, für Herbst<br />
2013 seien drei neue Farben geplant,<br />
sagte Pia Offer Madsen. Für den Endverkauf<br />
gibt es Magnetized im speziellen<br />
Display in „Kühlschrankoptik“ mit 16<br />
Magnettöpfen und Pflanzenmix im 6er-<br />
Topf.<br />
SOGO Team ApS (Odense), Spezialist<br />
für Mini-Phalaenopsis, vermarktet die<br />
Orchideen unter dem Markennamen<br />
„Little Lady“. Kompakte Form, Blütenreichtum<br />
und starke Farbpalette seien<br />
die Stärken ihrer Produkte, so Geschäftsführer<br />
Jens Juel Larsen. „Unsere<br />
Pflanzen werden fast nur als Added Value-Produkte<br />
verkauft, im 5,5er-Topf mit<br />
Glas- oder Keramik-Übertöpfen.“ Das<br />
breite Sortiment umfasst Produkte und<br />
Farbkombinationen für alle Jahreszeiten<br />
und Gelegenheiten wie Ostern oder<br />
Muttertag. Das Konzept laufe seit 2011<br />
sehr erfolgreich, so Larsen. „Unsere Produkte<br />
sind genau auf die Kunden zugeschnitten.<br />
Zum Beispiel gehen knallige<br />
Farbkombinationen aus Orchidee und<br />
Übertopf in Südeuropa gut, in Nordeuropa<br />
dagegen gar nicht.“ SOGO Team,<br />
Mitglied der NEON-Gruppe, arbeitet<br />
mit dem taiwanesischen Orchideenzüchter<br />
SOGO Orchids zusammen. ■
22. Februar 2013 | Nr. 8 verschiedenes<br />
TASPO | 23<br />
Vertiflor-Grabmal. Fotos: Roman Höfers Die Insektenfriedhof-Musteranlage stieß auf reges Interesse.<br />
BdF-Mitglieder standen für Fragen zur Verfügung. Foto: BdF<br />
Friedhofsgärtner<br />
Nachwuchs ist wichtig<br />
Bund deutscher Friedhofsgärtner informierte über Ausbildung und besondere Angebote<br />
Der Bund deutscher Friedhofsgärtner<br />
(BdF) präsentierte unter dem Motto<br />
„Friedhofsgärtner – (k)ein Beruf wie jeder<br />
andere“ die Leistungen und Angebote<br />
der Branche auf der IPM und warb aktiv<br />
für Nachwuchs. „Die Themen Nachwuchs<br />
und Ausbildung liegen den Friedhofsgärtnern<br />
sehr am Herzen. Wie wichtig<br />
hierbei die Unterstützung der Bundesebene<br />
ist, zeigten die zahlreichen Gespräche<br />
während der Messe“, zog Lüder<br />
Nobbmann, Vorsitzender des BdF, eine<br />
positive Resonanz des Auftritts auf der<br />
IPM. Der Verband informierte über die<br />
Ausbildung und vor allem die besonderen<br />
Angebote des BdF: In Form einer<br />
Musteranlage wurde das Konzept des In-<br />
sektenfriedhofs präsentiert, eine Möglichkeit,<br />
zukünftigen Nachwuchs an das<br />
Thema heranzuführen. Den ersten Insektenfriedhof<br />
gab es auf der Buga Koblenz<br />
zu sehen. Kinder können dort tote Kerbtiere<br />
beerdigen (siehe TASPO 21/11)<br />
Weiterhin standen das Seminar für<br />
junge Friedhofsgärtner in Grünberg und<br />
das bewährte Pflegemodell auf der Internationalen<br />
Gartenschau (igs) in Hamburg<br />
als Qualifizierungsmaßnahmen im<br />
Fokus. Die Ergebnisse einer Umfrage<br />
zur Ausbildungssituation sollen zudem<br />
in die weitere Arbeit einfließen. Um die<br />
verschiedenen Aufgabenbereiche eines<br />
Friedhofsgärtners auf dem Friedhof darzustellen,<br />
wurden auf dem Messestand<br />
ein Urnengrab und ein einstelliges Grab<br />
aufgebaut. Hierbei kamen die innovativ<br />
bepflanzten Vertiflor-Grabmale zum<br />
Einsatz. Das Grabmal ist aus Holz oder<br />
Metall gefertigt. Es kann vertikal bepflanzt<br />
werden und sei sehr pflegeleicht.<br />
Vertiflor ist eine eingetragene Marke.<br />
Entwickelt und vertrieben werden diese<br />
speziellen Grabmale für Friedhofsgärtner<br />
vom Gartenbaubetrieb Nobbmann<br />
(Hüttenberg-Rechtenbach).<br />
Die in diesem Jahr von den Schülern<br />
des Bildungszentrums Gartenbau in Essen<br />
gestalteten Musteranlagen waren<br />
wieder ein beliebtes Fotomotiv und regten<br />
zu zahlreichen Gesprächen mit den<br />
Besuchern an. Für den „Tag der Ausbil-<br />
dung“ hatte der BdF Stofftaschen mit<br />
vielen Informationen für die zukünftigen<br />
Friedhofsgärtner zusammengestellt. An<br />
allen Messetagen standen Mitglieder des<br />
Bundesvorstandes und der Geschäftsführung<br />
für Fragen rund um die BdF-<br />
Aktivitäten, wie Marketing, Bundesgartenschauen,<br />
Ausbildung und Memoriam-Gärten<br />
zur Verfügung. Das Angebot,<br />
Gespräche zu führen, wurde von vielen<br />
angenommen. Zum zweiten Mal fand in<br />
diesem Jahr ein Friedhofsgärtner-Treff<br />
statt. Hier trafen sich am Donnerstagabend<br />
rund 50 Friedhofsgärtner, um sich<br />
unter dem Motto „Friedhofsgärtner &<br />
Friends“ bei frisch gezapftem Bier und<br />
einem Imbiss auszutauschen. (bdf/rh)<br />
80 Jahre Burger<br />
Tradition trifft<br />
Innovation<br />
Das 80-jährige Jubiläum des auf „Topfpflanzenvielfalt<br />
aus ganz Europa“ ausgerichteten<br />
Handelsunternehmens<br />
Burger Pflanzen und Mehr steht unter<br />
dem Motto „Tradition trifft Innovation“.<br />
1933 hatte Hans Burger mit 20<br />
Frühbeetfenstern den Grundstock für<br />
ein unterfränkisches Unternehmen gelegt,<br />
das heute in Verbindung mit dem<br />
Mainflora-Netzwerk deutschlandweit<br />
zu den führenden Topfpflanzenvermarktern<br />
zählt.<br />
Topforchideen in großen Übertöpfen<br />
prägten den Stand Burgers im Blumengroßhandelszentrum<br />
auf der IPM. Es<br />
war der Auftakt für eine Reihe von Jubiläums-Aktivitäten.<br />
Hierzu zählen unter<br />
anderem im März eine Aktion zum Thema<br />
„In 80 Tagen um die Welt“, im Sommer<br />
eine Floristik-Veranstaltung und im<br />
September ein Unternehmertag.<br />
Zum Absatz 2012 äußerte sich Firmeninhaber<br />
und Geschäftsführer Stefan<br />
Burger zufrieden. Eine Umsatzsteigerung<br />
habe bei blühenden Topfpflanzen<br />
sowie bei Beet- und Balkonpflanzen erreicht<br />
werden können. Beim Absatz von<br />
Grün- und Blattpflanzen ließ sich der<br />
leicht rückläufige Trend noch nicht umkehren.<br />
Das Weihnachtsgeschäft und<br />
ebenso der Poinsettien-Absatz waren<br />
verhalten, der Verkauf im Sommer dagegen<br />
außergewöhnlich gut. „Verstärkt<br />
haben wir das Angebot an mediterranen<br />
Pflanzen“, ergänzte Burger.<br />
Mit einem Programm „Home & Garden“<br />
zählt mittlerweile auch ein umfangreiches<br />
Sortiment an Accessoires bis<br />
hin zu Buddha-Figuren, Wand- und<br />
Tischuhren oder andere Dekorationsartikel<br />
zur Angebotspalette des Unternehmens<br />
in Zell am Main. (eh)<br />
Anzeige
24 | TASPO verschiedenes<br />
22. Februar 2013 | Nr. 8<br />
INOQ-Mykorrhiza<br />
Verbessertes Wachstum<br />
Die Lebensgemeinschaft von Pflanzen<br />
mit Pilzen im Boden wird als Mykorrhiza<br />
bezeichnet. Die Pilze liefern dabei<br />
durch ihr Hyphengeflecht Nährstoffe<br />
wie Phosphate und Nitrate aus dem Boden<br />
und machen das Wasser leichter<br />
verfügbar. Andererseits erhält der Pilz<br />
von der Pflanze lebensnotwendige Kohlenhydrate.<br />
Unterschiedliche Pflanzenarten benötigen<br />
verschiedene Mykorrhiza-Pilze, da<br />
sie auch in der Natur in unterschiedlichen<br />
Formen vorkommen. Im Wesentlichen<br />
wird zwischen drei verschiedenen<br />
Pilzgruppen unterschieden:<br />
◼ Endomykorrhiza-Pilze, die in die<br />
Pflanzenwurzeln vor allem von krautigen<br />
Pflanzen und vielen Laubbaumarten<br />
eindringen. Die Endomykorrhiza-Pilze<br />
sind mikroskopisch klein<br />
und mit dem bloßen Auge nicht zu<br />
sehen.<br />
◼ Ektomykorrhiza-Pilze finden sich bei<br />
vielen Baumarten, besonders bei den<br />
Nadel<strong>gehölze</strong>n. Diese Pilze bilden ein<br />
dichtes Hyphengeflecht um die<br />
Baumwurzel herum und bilden im<br />
Herbst häufig Fruchtkörper aus. Im<br />
Boden bleiben sie jedoch unsichtbar<br />
und sorgen für die optimale Nährstoffversorgung<br />
der Gehölze.<br />
◼ Eine spezielle Form von Endomykorrhiza<br />
sind Ericoide Mykorrhiza-Pilze.<br />
Diese findet man nur bei Pflanzen der<br />
Familie der Ericaceae, wobei speziell<br />
die Erika und Calluna, aber auch<br />
Rhododendren, Azaleen und Vaccinium<br />
Partner dieser Pilze sind.<br />
Auch Orchideen sind auf spezielle Mykorrhiza<br />
angewiesen, während Pflanzenarten<br />
wie die Familien der Gänsefuß-,<br />
Kreuzblüten- und Sauergrasgewächse<br />
nicht mykorrhizierbar sind.<br />
Die INOQ-GmbH (Schnega) produziert<br />
und liefert Mykorrhiza-Pilze für<br />
unter anderem Profi- und Hobbygärt-<br />
Anzeige<br />
Muster der Mykorrhiza-Pilze. Foto: Gugenhan<br />
ner, Baumschulen sowie den Garten-<br />
und Landschaftsbau. Im Produktionsgartenbau<br />
werde mit den Endomykorrhiza-Produkten<br />
die Entwicklung und<br />
Blühfreude der Pflanzen gefördert, die<br />
Toleranz gegenüber Krankheiten und<br />
Schädlingen gesteigert und die Bewurzelung<br />
von Stecklingen deutlich verbessert.<br />
Ähnliches gelte für den Garten-<br />
und Landschaftsbau, wobei durch diese<br />
Pilze auch widrige Witterungsbedingungen<br />
besser toleriert würden und die<br />
Bodenstruktur verbessert werden könne.<br />
Im Golfrasen- und Sportplatzbau<br />
könnten durch entsprechende Mykorrhiza-Produkte<br />
unerwünschte Grasarten<br />
unterdrückt und das Wachstum der<br />
Gräser gefördert werden. Auch die Toleranz<br />
gegenüber Trockenstress werde<br />
deutlich verbessert.<br />
Alle Produkte sind gemäß der EG-<br />
Öko-Durchführungs-VO 889/2008 im<br />
Ökolandbau zugelassen. (gug)<br />
Bewässerung<br />
Sanfteres Gleiten und<br />
exakteres Spritzbild<br />
Gießwagen mit neuester Technik ermöglichen flexiblen Einsatz. Von Werner Oschek<br />
Rathmakers Gartenbautechnik (Wachtendonk)<br />
ist seit Jahrzehnten führender<br />
Freilandgießwagenhersteller. Vor zwei<br />
Jahren stellte das Unternehmen eine<br />
Energiekette für die Wasser- und Stromzufuhr<br />
vor. Wasserschlauch und Stromkabel<br />
werden sauber neben dem Weg<br />
des Gießwagens geführt. Vorteil ist, dass<br />
kein Schlauch auf die Führungsschiene<br />
fällt und kein Kabel mehr kaputt gehen<br />
kann. Jetzt wird die Energiekette aus<br />
Kunststoff anstelle von Aluminium gefertigt.<br />
Diese gleitet sanfter. Das System<br />
ist wartungsfrei und hat eine lange Lebensdauer.<br />
Zudem macht das Unternehmen<br />
darauf aufmerksam, dass sie aufgrund<br />
größer werdender Gewächshäuser<br />
für Gewächshaus-Gießwagen das<br />
Schienenprofil verstärkt haben, um die<br />
Tragkraft zu erhöhen.<br />
Eine Neuheit von Visser (NL-‘s-Gravendeel)<br />
ist der VWS-YPN Gießwagen,<br />
der zusammen mit Red Fox entwickelt<br />
wurde. Gerade bei der Jungpflanzenproduktion<br />
ist ein gleichmäßiges Spritzbild<br />
extrem wichtig. Herkömmliche Gießwagen<br />
hängen häufig leicht durch, wodurch<br />
ein gleichmäßiges Spritzbild beeinträchtigt<br />
wird. Der neue Gießwagen<br />
verfügt über einen doppelten Stahlträger,<br />
wodurch er nicht durchhängt und<br />
ein exaktes Spritzbild auch bei einem<br />
Bindeabstand von fünf Metern liefert.<br />
Jeder Gießwagen ist zudem mit einem<br />
separaten Pflanzenschutztank ausgestattet,<br />
wodurch sie sehr flexibel eingesetzt<br />
werden können. Herzstück des Gießwa-<br />
Rathmakers bietet seine Energiekette aus Kunststoff an. Foto: Werner Oschek<br />
gens ist die Computersteuerung, wodurch<br />
die einzelnen Sektoren je nach<br />
Wunsch unterschiedlich behandelt werden<br />
können, beispielsweise zehn Meter<br />
gießen, 20 Meter düngen und dann einen<br />
Sektor auslassen oder Pflanzenschutz<br />
durchführen. Die Steuerung<br />
kann von überall aus über ein iPad,<br />
iPhone oder Remote-PC erfolgen.<br />
Während herkömmliche Spritzwagen<br />
nach dem Einsatz in eine feste Homeposition<br />
zurückfahren, ist beim neuen<br />
Gießwagen die Homeposition frei wählbar.<br />
Die Computersteuerung kann abgeschaltet<br />
und der Gießwagen von Hand<br />
bedient werden. Zudem verfügt der<br />
Gießwagen über eine Schnittstelle zum<br />
Klimacomputer. Dadurch kann der<br />
Gießwagen vom Klimacomputer ein Signal<br />
bekommen und fängt an zu gießen<br />
oder zu sprühen, wenn ein bestimmter<br />
Wert überschritten wird. Vom Visser<br />
Service Office aus können auf Wunsch<br />
über das Internet Einstellungen oder eine<br />
Fernwartung vorgenommen werden.<br />
Zur IPM konnte Visser darauf hinweisen,<br />
dass sie seit anderthalb Jahren eine<br />
Kunststofffirma haben und alles produzieren<br />
können, was der Kunde wünscht.<br />
So haben sie eine Erhöhung zum Anklicken<br />
an Trays entwickelt, die zu allen<br />
Trays kompatibel ist. Dies ermöglicht<br />
jetzt das Aufnehmen der Trays mit dem<br />
Space-O-Mate.