02.06.2013 Aufrufe

gehölze - Taspo

gehölze - Taspo

gehölze - Taspo

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

REGELMÄSSIGER SONDERTEIL FEBRUAR 2013<br />

Gehölze<br />

Von Familienbäumen<br />

zu „duften“ Rosen<br />

Die Neuheiten bei Gehölzen<br />

reichen von Säulenobst mit<br />

Ertragsgarantie über zahlreiche<br />

Hortensien bis hin zu Rosen,<br />

die Duft und Gesundheit<br />

verbinden Seite 4–9<br />

Technik<br />

Vom Pikierroboter<br />

zu Sonnendächern<br />

Die Technikaussteller bieten<br />

den IPM-Besuchern ein breites<br />

Themenspektrum: Automaten,<br />

Maschinen, Gewächshausbau,<br />

Kultureinrichtungen und<br />

Klimalösungen Seite 14–17<br />

Volle Besucherränge<br />

Effektvolle Showfloristik begeisterte im FDF-Florist Event Center zahlreiche Zuschauer<br />

Gut besucht war in diesem Jahr das<br />

FDF-Florist Event Center in der Green<br />

City. Der Fachverband Deutscher Floristen<br />

(FDF) präsentierte sich mit seinem<br />

neuen Standkonzept „Color Blocking“<br />

und schuf mit starken Farben im<br />

Ausstellungs- und Bühnenbereich eine<br />

optimistische Atmosphäre.<br />

Zu den herausragenden Bühnenshows<br />

gehörten nicht nur die DMF-Shows mit<br />

den drei Bestplatzierten der Deutschen<br />

Meisterschaft der Floristen (DMF) 2012.<br />

Auch die Europameisterin Natalia<br />

Stimmen von der IPM<br />

Peder Stræde Madsen, Pemo Bambus<br />

(Dänemark): „Wir stellen seit fünf Jahren<br />

auf der IPM aus – für uns ist das die<br />

wichtigste Messe überhaupt, denn hier<br />

können wir<br />

Kontakte nach<br />

ganz Europa<br />

knüpfen. Am<br />

ersten Messetag<br />

haben wir vor<br />

allem unsere bestehendenKunden<br />

getroffen,<br />

am zweiten Tag gab es viele interessante<br />

neue Kontakte. Günstig für uns ist, dass<br />

es auf der IPM kaum Anbieter von Bambus<br />

gibt. Und besonders glücklich sind<br />

wir in diesem Jahr mit unserem Standort<br />

in Halle 12, denn hierher kommen die<br />

für uns relevanten Kunden. 2013 sehen<br />

wir mit Optimismus entgegen.“ (al)<br />

Torsten Oestmann, Floristenbedarf<br />

Wilhelmshaven: „Am ersten Tag fing<br />

das Messegeschehen viel zu langsam an,<br />

Zishko aus Russland, Vizemeisterin Niina<br />

Minkkinen aus Finnland und der<br />

ebenfalls aus Russland stammende<br />

Araik Galstyan begeisterten das Publikum<br />

mit raumgreifenden floralen Objekten,<br />

frühlingshaften Impressionen<br />

und effektvoller Showfloristik.<br />

Just Chrys Kollektion vorgestellt<br />

Verkaufsstarke Inspirationen mit Chrysanthemen<br />

zeigte das Just Chrys-Special<br />

mit floralen „Kuschelkugeln“, romantisch-frechen<br />

Blütengestecken und som-<br />

Live on stage: die Top Drei der deutschen Floristik-Szene in der DMF-Show.<br />

zum Glück lief es<br />

dann am Mittwoch<br />

richtig<br />

gut“, sagt Torsten<br />

Oestmann,<br />

Floristenbedarf<br />

Wilhelmshaven.<br />

„Wir haben viele<br />

Aufträge geschrieben. Ich würde es jedoch<br />

begrüßen, wenn die Messe wieder<br />

auf ein Wochenende gelegt würde, damit<br />

auch die Kunden aus den kleinen<br />

Geschäften die Möglichkeit haben, die<br />

Messe zu besuchen. Meiner Meinung<br />

nach setzt man jetzt zu sehr auf das internationale<br />

Publikum, vergisst dabei<br />

aber, dass das nicht unsere Kunden<br />

sind. Und das passt nicht zusammen.<br />

Zumindest vermisse ich diese Mischung<br />

in der Besucherstruktur.“ (cmy)<br />

Björn Hansen, Soendgen Keramik:<br />

„Wir treffen genau hier auf der IPM unsere<br />

Kunden aus dem großen Pool des<br />

Fachhandels und schätzen die Interna-<br />

merlicher Urlaubsfloristik. Ausgestellt<br />

waren rund hundert Sorten als Single-<br />

Flowers, darunter viele Neuheiten. Kreative<br />

Erfahrungen mit Chrysanthemen<br />

konnten die Messebesucher zudem bei<br />

einem Mitmachworkshop sammeln.<br />

Ebenfalls vorgestellt wurden die<br />

„Straußdesigns 2013“, mit denen der<br />

FDF und Blumenbüro ihre Straußoffensive<br />

fortsetzen. Das Programm „Four<br />

Seasons“ umfasst Klassiker in neuer Interpretation<br />

und ausgefallene Straußideen<br />

(siehe TASPO 6/13).<br />

Black Box im FDF-Event Center<br />

Ein Blickfang war die Black Box, eine<br />

florale Kunstinstallation von Fleurops<br />

Jungen Wilden. Kombiniert mit Zahlen<br />

und Informationen bildete die Black<br />

Box den Auftakt zu intensiver Öffentlichkeitsarbeit<br />

für florales Handwerk<br />

und den Berufsstand.<br />

Junge Talente bekamen bei dem FDF-<br />

Newcomer Wettbewerb eine Plattform.<br />

Die besten Nachwuchsfloristen wurden<br />

dabei für Eurofleurs und Worldskills nominiert.<br />

So startet Victor Breuer aus<br />

Nordrhein-Westfalen bei dem europäischen<br />

Wettbewerb um die Eurofleurs<br />

2013 in Kroatien. Jungfloristin Christina<br />

Müglich aus Hessen vertritt Deutschland<br />

bei der internationalen Berufeolympiade<br />

2013 in Leipzig. (ts)<br />

tionalität der Messe“, sagt Björn Hansen<br />

von Soendgen Keramik. „Was den Termin<br />

der Messe betrifft, sind wir etwas<br />

zwiegespalten. Die großen Kunden<br />

kommen hierher – ob nun in der Woche<br />

oder am Wochenende. Für kleinere Geschäfte<br />

ist es sicher ein Problem, mitten<br />

in der Woche<br />

herzufahren. Etwa<br />

möchte ich<br />

noch am Rande<br />

anmerken: Unsere<br />

Mitarbeiter,<br />

die zum Standaufbau<br />

natürlich<br />

schon vor Messebeginn hier sind, würden<br />

es sehr begrüßen, wenn die Hallen<br />

beim Aufbau schon geheizt sind. Es hilft<br />

uns nicht, wenn zur Messeröffnung alle<br />

erkältet im Bett liegen müssen.“ (cmy)<br />

Isabelle André, Morel (Frankreich): „In<br />

diesem Jahr gingen unsere Kataloge auf<br />

der IPM schneller weg als sonst“, sagt Isabelle<br />

André, beim Cyclamenzüchter Morel<br />

Gefäße & Deko<br />

Hochwertigkeit und<br />

Farbe sind gefragt<br />

Glas liegt weiterhin im Trend,<br />

aber auch Kunststoff ist im<br />

Kommen. Daneben wird das<br />

Label „Made in Germany“ bei<br />

Keramik und Accessoires wieder<br />

wichtig Seite 20+21<br />

Victoria Salomon zeigte filigran gearbeitete Sträuße. Fotos (2): Messe Essen<br />

Hauptstadtfeeling bei<br />

der DMF-Show in Essen<br />

Fachlich versiert, rhetorisch bestens geschult<br />

und von mitreißenden Rhythmen<br />

begleitet präsentierten die drei besten<br />

Floral-Designer Deutschlands Floristik<br />

zu den kommenden umsatzstarken Tagen.<br />

Jürgen Herold, Deutscher Meister<br />

der Floristen, Vizemeister Stefan Göttle<br />

und die drittplatzierte Victoria Salomon<br />

zeigten ihre Floral-Unikate zum Valentinstag,<br />

Ostern und Muttertag.<br />

Victoria Salomon begeisterte vor allem<br />

während der DMF-Show mit ihren<br />

(F-Fréjus) für das<br />

Marketing zuständig.<br />

„Das ist<br />

ein gutes Zeichen.<br />

Einige unserer<br />

Kunden<br />

sind als Jungpflanzenanbieter<br />

selber Aussteller und kommen mit ihren<br />

Gärtner-Kunden zu uns an den Stand. Sie<br />

wollen sich Neuheiten wie die Mini-Serie<br />

Smartiz ansehen und Ideen mit uns austauschen.<br />

Die IPM wird immer internationaler,<br />

wir hatten Besucher aus etwa 25<br />

Ländern. Darunter war eine Gruppe aus<br />

den USA – und auch aus Neuseeland und<br />

Australien kamen Leute. Spaß macht mir<br />

auf der IPM, dass die Deutschen optimistisch<br />

sind, auch wenn es für Cyclamen im<br />

Vorjahr schwierig war.“ (dre)<br />

Massimiliano Bechini, Vannucci Piante<br />

(Italien): „Wir sind zufrieden mit der<br />

IPM. Sie bleibt die wichtigste Messe für<br />

unsere Firma. Man muss nicht unbedingt<br />

sehr filigran gearbeiteten Sträußen, in<br />

denen die Blüten zu schweben scheinen.<br />

Stefan Göttle überzeugte mit raumgreifenden<br />

Objekten und Jürgen Herold zeigte<br />

– wie bei der Deutschen Meisterschaft<br />

der Floristen (DMF) in Berlin – seine<br />

technisch-gestalterischen Fähigkeiten.<br />

Die vielen Fachkolleginnen und -kollegen,<br />

die den drei Top-Floral-Designern<br />

begeistert folgten, konnten viele<br />

Gestaltungsideen mit in ihren eigenen<br />

Berufsalltag nehmen. (asl)<br />

etwas verkaufen, aber wenn es dazu<br />

kommt – umso besser. Wir wollen Kontakte<br />

pflegen und neue anbahnen, das ist<br />

das Ziel.“ Die Wirtschaft in Italien befinde<br />

sich zwar in keiner optimalen Situation,<br />

aber Grün sei noch weiter an der Reihe.<br />

„Obwohl kleinere Baumschulen in Italien<br />

Probleme hatten, konnten die großen Betriebe<br />

Ausfälle mit Exporten in andere<br />

Länder kompensieren, etwa nach Nordafrika,<br />

Osteuropa, die Türkei oder die<br />

Ukraine.“ Auf der Messe habe man viele<br />

Stammkunden getroffen. Die seien mit<br />

der zurückliegenden Saison zufrieden und<br />

guter Hoffnung für die neue Saison. Am<br />

Stand von Vannucci Piante sind in diesem<br />

Jahr weniger Pflanzen ausgestellt, dafür<br />

wurde mehr<br />

Wert auf Design<br />

und eine gute<br />

Gesprächsatmosphäre<br />

gelegt.<br />

„Denn Beziehungspflege<br />

ist<br />

wichtig.“ (hlw)


2 | TASPO zierpflanzen<br />

22. Februar 2013 | Nr. 8<br />

Pflanzen und Konzepte<br />

B&B-Hits aus der Züchterküche<br />

Neue Sorten, Besonderheiten und Marketingkonzepte für das Frühjahr und die Beetpflanzensaison. Von Dr. Heinrich Dreßler<br />

Umgestaltet hatte Jungpflanzen Grünewald<br />

(Selm) seinen IPM-Stand – die<br />

Pflanzen standen im Verkaufsstadium<br />

im 12er-Topf in Vitrinen. Als ganz neues<br />

Produkt stellte Jan Grünewald „Torelus“<br />

vor, eine Gattungskreuzung aus Torenia<br />

und Mimulus. Es gibt mehrere Einzelsorten<br />

in Farben wie Gelb, Weiß, Rosa,<br />

Rot, Orange oder Braun. Auch sind gemaserte<br />

Blüten dabei. Ursprünglich war<br />

die Züchtung für den Beetpflanzenbereich<br />

gedacht, erklärte Grünewald. Mit<br />

ihrer zeitigen Blüte eigne sie sich aber<br />

besser für die Vermarktung im Frühjahr.<br />

Die vegetativ vermehrten Pflanzen lassen<br />

sich kühl kultivieren, verzweigen gut<br />

und bauen rund auf.<br />

Eine Fernwirkung haben die Blüten<br />

von Petunia ‘Sunpleasure Porch Sugar<br />

Beat’ mit ihrem leuchtenden Pink mit<br />

Schlund. Die Sorte spreche Verbraucher<br />

an, wie eine kleine Befragung durch den<br />

Züchter ergeben habe. Allerdings hieß<br />

es dabei auch: „Wir finden so etwas leider<br />

nicht im Handel“, berichtete Grünewald.<br />

Er meinte, dass meist Frauen die<br />

Pflanzen kaufen und dabei aufgeschlossen<br />

für Neues sind, in der Kette zuvor<br />

aber meist Männer die Ware auswählen,<br />

und das eher konservativ.<br />

Gut angekommen sei die Argyranthemum-Serie<br />

Honeybees, die auch im Vergleichsanbau<br />

an Versuchsanstalten positiv<br />

bewertet wurde, so Grünewald. Mit<br />

‘Honeybees White’ kommt nun eine einfach<br />

weiß blühende Sorte in die Serie.<br />

Die Blüte wirkt „voll“, da mehrere Blütenblattkränze<br />

übereinander liegen.<br />

An einem etwas vergrößerten Stand<br />

präsentierte Selecta Klemm (Stuttgart)<br />

auf der IPM einen Ausschnitt aus dem<br />

Sortiment. Die Calynopsis-Calceolarien,<br />

die Anfang März mit Primeln und Violen<br />

auf den Markt kommen, hätten Produzenten<br />

und Verbraucher gut angenommen,<br />

berichtete Ingrid Slangen,<br />

zuständig für Marketing. Für 2013/14<br />

seien neue Sorten zu erwarten.<br />

Bei den Topfnelken verzeichnet Selecta<br />

nach Slangens Angabe ein starkes<br />

Marktwachstum. Als „Highlight“ stand<br />

die Staudennelke ‘Pink Kisses’ am Messestand<br />

besonders im Fokus. Diese winterharte,<br />

gut verzweigende Einzelsorte<br />

mit ihren zierlichen, zweifarbig rosavioletten,<br />

haltbaren Blüten eigne sich<br />

auch als Geschenk zum Valentins- oder<br />

Muttertag mit Verwendung als Zimmertopfpflanze,<br />

erklärte Slangen. Neben<br />

einem Logo gibt es für ‘Pink Kisses’<br />

verschiedenes Werbematerial.<br />

Sehr frühe Calibrachoa-Serie<br />

für die Beetbepflanzung<br />

Als Hauptkulturen des Unternehmens<br />

Westhoff (Südlohn) nannte Züchter Dr.<br />

Manfred Mehring-Lemper Calibrachoa,<br />

Petunien, Lobelien, Scaevola und Verbenen.<br />

Gute Calibrachoa-Sorten sollten<br />

mittelstark wachsen, zwecks reicher Blüte<br />

gut verzweigen sowie rund und dicht<br />

aufbauen, sagte er. Neu für 2013/14 sei<br />

die sehr frühe Calibrachoa-Serie Early<br />

Bird mit sechs Farben, die kompakt-kugelig<br />

wachse und keine Hemmstoffbehandlung<br />

benötige. Sie eigne sich auch<br />

für Packs. Durch ihre Wuchsform seien<br />

die Sorten eher für Beete geeignet.<br />

Die zur Saison 2012/13 eingeführten<br />

Crazytunia-Petunien in zehn Farben<br />

bilden keine Serie, sondern eine Kollektion.<br />

Limettengrün-purpur gescheckt<br />

blüht ‘Sparky’, während ‘Black Mamba’<br />

fast schwarze Blüten bildet. ‘Knight<br />

Rider’ ist dunkelviolett gesternt.<br />

Mit „Torelus“ hat Jungpflanzen Grünewald eine Gattungskreuzung aus Torenia und Mimulus entwickelt. Fotos: Dr. Heinrich Dreßler<br />

Staudennelke ‘Pink Kisses’ (Selecta Klemm). Petunia ‘Crazytunia Sparky’ (Westhoff). Senecio Todaisy, vorn Mini-Typ (Dümmen).<br />

Knallige Farben für den Absatz in<br />

Woche 10 bis 12 bietet die kalt zu kultivierende<br />

Senecio-Serie Todaisy von<br />

Dümmen (Rheinberg). Die Serie wurde<br />

als „IPM-Neuheit 2013“ in der Kategorie<br />

Blühende Zimmerpflanze ausgezeichnet.<br />

Wichtige Eigenschaften sind nach<br />

Angaben des Züchters der mittelkompakte<br />

Wuchs, der buschige Aufbau und<br />

die kurzen Blütenstiele. Neu sind kleinblumige<br />

Sorten (Todaisy Mini – ‘Rose’,<br />

‘Purple Charme’, ‘Royal White’), erklärte<br />

Sonja Dümmen. An Werbematerial stehen<br />

bedruckte Töpfe, CC-Banner und<br />

Klebeband zur Verfügung.<br />

Neu für 2013 ist das Marketingkonzept<br />

„Mein schöner Garten“ in Kooperation<br />

mit der gleichnamigen Hobbygärtner-Zeitschrift.<br />

Die für 2013 geplante<br />

Menge sei verkauft, die Fertigware ist<br />

zwischen Woche 18 und 23 im Handel<br />

erhältlich.<br />

Zur großblumigen Impatiens Neu-<br />

Guinea-Serie Magnum sagte Sonja<br />

Dümmen, dass diese in großen Töpfen<br />

angebaut vor allem in den USA oder<br />

Südeuropa gefragt sei. Die robusten, gut<br />

verzweigenden Magnum-Pflanzen seien<br />

ein Premiumprodukt.<br />

Neu bei den Poinsettien ist die reinweiße,<br />

grünlaubige, späte ‘Glacé’, eine<br />

Neun-Wochen-Sorte. Eine 6,5-Wochen-<br />

Sorte vom Princettia-Typ ist ‘Amaris<br />

Lipstick Pink’, bei der Sonja Dümmen<br />

auf die Qualität der Cyathien hinwies.<br />

Weitere Amaris-Sorten aus eigener<br />

Züchtung sind ‘Hot Pink’ und ‘Pink’<br />

(beide acht Wochen).<br />

Bei Brandkamp (Isselburg-Anholt)<br />

stellte Verkaufsberater André Elijzen die<br />

Beetpflanzen vor. Mit seinen Marisco-<br />

Petunien sei der Züchter deutlich weitergekommen,<br />

sagte er. Neu sind zum<br />

Beispiel ‘Belem Giant Candy’ in Rosa<br />

sowie die nicht ganz schwarze, eher etwas<br />

dunkelrötliche ‘Belem Black Velvet’.<br />

Bei Calibrachoa ist ‘Calimero Snow’ ein<br />

Neuzugang in Weiß. Die eigene Verbenen-Serie<br />

River Dance mit aufrechten<br />

Up- und halb hängenden Down-Typen<br />

wächst mittelstark.<br />

Durch guten Knospenbesatz zeichnen<br />

sich die nach französischen Städten benannten<br />

Jollies-Fuchsien von Brandkamp<br />

aus, erklärte Elijzen. Für die Serie<br />

seien Werbemittel verfügbar. ‘Trailing<br />

Colmar’ ist eine doppelt gefüllte, frühe,<br />

hängende Sorte mit großen Blumen.<br />

‘Trailing Lille’ ist ebenfalls früh, sie bildet<br />

einfache, mittelgroße Blüten.<br />

Neu im „Frühlingsflirt“-Programm<br />

von Kientzler (Gensingen) sind die Lobularia-Sorten<br />

‘Primavera Princess’ und<br />

‘Snow Princess’. Nach Angaben von Rosi<br />

Herzberg, bei Kientzler zuständig für<br />

Marketing, liegen die Sorten mit ihrer<br />

Blüte zwischen Frühjahrsblühern und<br />

Beet- und Balkonpflanzen und besetzen<br />

damit eine saisonale Nische. ‘Primavera<br />

Princess’ bildet hellgelb gesäumtes Laub.<br />

Die sehr frühe, kompakte ‘Poem Mandarine’<br />

ist eine neue Farbe bei Erysimum<br />

mit üppiger Blüte in Gelb-Violett-<br />

Braun-Tönen. Als „IPM-Neuheit 2013“<br />

in der Kategorie Frühjahrsblüher wurde<br />

Arabis caucasica ‘Alabaster’ ausgezeich-<br />

net. Die vegetativ vermehrte Sorte aus<br />

eigener Züchtung lasse sich ohne<br />

Hemmstoffe kultivieren, baue rund auf<br />

und bilde zahlreiche große reinweiße<br />

Blüten, teilt der Züchter mit.<br />

Als Premiere präsentierte der Züchter<br />

Salvia ‘Go-Go Purple’ als Schwestersorte<br />

von ‘Go-Go Scarlet’, die 2012 eingeführt<br />

wurde und laut Herzberg sehr gut ankam.<br />

Die robusten, buschigen Pflanzen<br />

blühen bis September.<br />

Die Little Cuties sind eine kompakte<br />

Heuchera-Serie mit sieben Sorten, gezüchtet<br />

von Terranova in den USA und<br />

zunächst exklusiv bei Kientzler erhältlich.<br />

Die Pflanzen bilden kleines Laub<br />

und kurze Blütenstiele, sie wirken mit<br />

Blättern und Blüten gleichermaßen.<br />

Sakata (DK-Marslev) wies auf der<br />

IPM auf das 100-jährige Bestehen des<br />

Unternehmens hin (Sonderveröffent -<br />

lichung hierzu im TASPO Magazin<br />

1/2013). Bei den Sunpatiens-Impatiens<br />

ist ‘Compact Red’ neu. Züchter Niels G.<br />

Kristensen wies außerdem auf ‘White<br />

Improved’ hin – die Blüte sei bei dieser<br />

verbesserten weißen Sorte größer, der<br />

Habitus runder, das Laub kräftiger und<br />

dunkler, was den Kontrast zu den Blüten<br />

verstärke. Supercal, eine Kreuzung aus<br />

Petunia und Calibrachoa, ist ein weiteres<br />

Produkt von Sakata.<br />

Als neue Violen-Serie für die Herbstproduktion<br />

bietet Sakata Grandissimo<br />

an. Es handele sich genetisch um keine<br />

reine Viola cornuta, die wärmetolerante<br />

Serie mit zunächst acht Farben wird<br />

aber als solche angeboten.<br />

Am IPM-Stand von Ecke Europe<br />

(DK-Hillerød) war ein Ausschnitt aus<br />

dem Poinsettien-Sortiment zu sehen,<br />

ergänzt um Testsorten. Zu den Farben<br />

sagte Logistikmanagerin Charlotte Weis,<br />

dass die Nachfrage nach Pink zurückgehe.<br />

Wichtig seien daher rote und weiße<br />

Sorten plus Sonderfarben.<br />

Unter „landscape poinsettias“ versteht<br />

Ecke Sorten, die sich in wärmeren Regionen<br />

im Freien verwenden lassen. Sie<br />

vertragen Temperaturen bis zum Gefrierpunkt<br />

sowie Regen und Wind. In<br />

Südeuropa gebe es hierfür einen größeren<br />

Markt, sagte Weis. Neben der alten<br />

Sechs- bis 6,5-Wochen-Sorte ‘Advent<br />

Red’ bietet Ecke hier auch die neue<br />

Acht-Wochen-Sorte ‘Tikal Red’ an.<br />

Eine frühe Sorte vom Princettia-Typ<br />

ist die rosafarbene ‘Luv U Pink’. Durch<br />

das Splitten bilden sich rosenartige<br />

Brakteensterne. Vier bis fünf neue Farben<br />

dieses Typs seien in Arbeit.<br />

Eine Spezialsorte ist ‘Visions of Grandeur’<br />

in hellem Creme-Rosa, die in der<br />

Produktion einen relativ großen Platzbedarf<br />

hat. Die üppig wirkenden, weichen<br />

Pflanzen seien ein exklusives, haltbares<br />

Produkt, sagte Weis.<br />

Neben den Poinsettien zeigte Ecke<br />

einige Beetpflanzen aus dem PLA-Sortiment.<br />

Als ein Highlight nannte Weis<br />

Calocephalus ‘Silver Cushion’ aus der<br />

„Outback Plants“-Kollektion (Züchter:<br />

Australian Horticultural Services). Die<br />

weichen, silbrig-hellen, robusten Pflanzen<br />

bilden relativ große Blüten. Die für<br />

2014 mit fünf Farben angekündigte,<br />

kompakte Argyranthemum-Serie Magnus<br />

(Züchter: Nuflora) zeichne sich vor<br />

allem durch die großen Blüten mit sechs<br />

bis neun Zentimeter Durchmesser aus.<br />

Cool Wave-Hängeviolen<br />

mit hoher Frosttoleranz<br />

Den 2012 mit vier Sorten eingeführten<br />

Cool Wave-Violen war der IPM-Stand<br />

von PanAmerican Seed (NL-Venhuizen)<br />

gewidmet. Die Serie sei in Europa<br />

bereits gut bekannt, sagte Marketingmanager<br />

Jeroen Ravensbergen. Nach Qualität<br />

und Menge sei es die beste Neueinführung<br />

von PanAmerican Seed. Positive<br />

Eigenschaften seien die Frosttoleranz<br />

bis minus 25 Grad Celsius, der breithängende<br />

Wuchs mit bis zu 75 Zentimeter<br />

langen Trieben und die reiche Blüte<br />

von Herbst bis Frühsommer.<br />

2013 kommen mit ‘Purple’ und ‘Golden<br />

Yellow’ zwei weitere Farben in die<br />

Serie, von der PanAmerican Seed auch<br />

drei neue Mischungen anbietet: Pastel<br />

Mix, Berries ‘n Cream Mix, Improved<br />

Standard Mix. Ziel sei es, jährlich zwei<br />

bis drei neue Farben einzuführen.<br />

Die Vermarktung der Cool Wave-<br />

Violen unterstützt der Züchter mit einer<br />

Marketingkampagne und diversen Werbemitteln.<br />

Ein Element der Kampagne<br />

ist die Internetseite www.wave-rave.eu,<br />

die Produzenten, Händler und Verbraucher<br />

anspricht. Auch auf Facebook und<br />

YouTube sind die Violen präsent.<br />

Highlights aus dem Sortiment präsentierte<br />

Florensis (Weeze) an einem neu<br />

gestalteten Messestand. Unter „Mystical“<br />

fanden sich bisher Petunien mit<br />

Varianten schwarzer Blüten, jetzt kommen<br />

aber auch andere besondere Farben<br />

hinzu. Als erstes Beispiel nannte Produktmanagerin<br />

Miriam Grünhagen<br />

‘Mystical Wicked Purple’ in Pink mit<br />

grünem, gewelltem Rand. Durch den<br />

gedrungenen Wuchs benötige die Sorte<br />

keine Hemmstoffbehandlung. ▶


22. Februar 2013 | Nr. 8 zierpflanzen<br />

TASPO | 3<br />

Premiere: Salvia ‘Go-Go Purple’ (Kientzler). Silbrig: Calocephalus ‘Silver Cushion’ (PLA). Petunia ‘Mystical Wicked Purple’ (Florensis). Verbena ‘Lanai Vintage Rose’ (Syngenta). ‘Aristo White with Eye’ und ‘Pink’ (Elsner).<br />

▶<br />

Die Marketingkonzepte von Volmary<br />

(Münster) entwickeln sich nach<br />

Angaben von Raimund Schnecking<br />

„prächtig“. Neben der eingeführten<br />

Marke „Kiepenkerl“ gibt es „Volmary“<br />

(inter national leichter auszusprechen)<br />

und die „Soul-Pflanzen“ (Soul Plants =<br />

Soul Food und Soul Flowers).<br />

Von dem Volmary-Multicolour-Konzept<br />

– blühende Pflanzen im farblich<br />

passenden bedruckten Topf – sollen<br />

2013 größere Mengen in den Fachhandel<br />

(Gartencenter) kommen, beginnend<br />

mit Primeln und Violen. Insgesamt wirke<br />

die Volmary-Linie etwas jünger und<br />

bunter als die Kiepenkerl-Linie.<br />

Der Jungpflanzen-Katalog Herbst<br />

2013 enthält durch die seit Oktober 2012<br />

bestehende Vertriebskooperation zwischen<br />

Volmary und Fides jetzt auch Kalanchoe,<br />

Topf- und Gartenchrysanthemen.<br />

Im Gegensatz zum Fides-Katalog<br />

Primeln<br />

Paradiso und Cleopatra:<br />

Farbtupfer im Frühjahr<br />

Nicht wie gewohnt mit Cyclamen und<br />

Primula obconica, sondern erstmals mit<br />

Primula vulgaris aus eigener Züchtung<br />

präsentierte sich Schoneveld Breeding<br />

(NL-Twello) auf der IPM. Wie Marketingmanager<br />

Jeroen Star berichtete,<br />

kommen in der Paradiso-Serie im<br />

Herbst 2013 zunächst mittelfrühe Sorten<br />

(„Mid Early“) auf den Markt, und zwar<br />

als Mini-Typ für den 9er-Topf in acht<br />

Farben und als Midi-Typ für den 10,5er-<br />

Topf in sechs Farben. 2014 sollen späte<br />

und zuletzt 2015 frühe Sorten folgen.<br />

Zu den Eigenschaften der Paradiso-<br />

Primeln sagte Star, dass diese genetisch<br />

kompakt seien und sich ohne Hemmstoff<br />

kühl produzieren ließen, was die<br />

Produktionskosten senke. Innerhalb der<br />

Serie seien die Sorten uniform.<br />

Schoneveld liefert das Primelsaatgut<br />

an Partnerunternehmen, die die Jung-<br />

Schoneveld-Eigner Peter van de Pol (links),<br />

Jeroen Star: Neue Primel-Serie Paradiso.<br />

sind die Chrysanthemen nicht nach<br />

Farbgruppen sortiert, sondern nach ihrer<br />

Reaktions- und Blütezeit.<br />

Die neuen Volante-Violen bezeichnet<br />

Volmary als einen Zwischentyp zwischen<br />

Viola × wittrockiana und Viola<br />

cornuta, sie werden aber unter „witt -<br />

rockiana“ geführt. Eigenschaften seien<br />

unter anderem der kräftige, rund-hängende<br />

Wuchs, die gute Winterhärte und<br />

die reiche Blüte. Mit dem Marketing-<br />

Namen „Ice Teenies“ ergänzen sie die<br />

„Ice Babies“-Cornuten. Neu ist auch<br />

„Mix a Twix“ mit drei verschiedenen<br />

Viola cornuta-Sorten in einem Topf, Ton<br />

in Ton oder kontrastreich.<br />

Zu den Highlights bei Syngenta<br />

(Kleve) gehörten die dreifarbigen Lanai<br />

Twister-Verbenen. Die neue ‘Twister<br />

Blue’ sei kompakter als die bereits mit<br />

mehreren Preisen – darunter „IPM-<br />

Neuheit 2013“ in der Kategorie Beet-<br />

pflanzen produzieren. In Deutschland<br />

ist es Peter Sprünken in Straelen.<br />

Unter „PrimeTime“ bietet Florensis<br />

(Weeze) ab sofort ein Primelsortiment<br />

für den gesamten Saisonverlauf an, bestehend<br />

aus eigenen, zeitlich aufeinander<br />

folgenden F1-Serien (Salome, Cairo,<br />

Luxor, Esna) mit jeweils gleichen Farben.<br />

Primelsorten mit besonderen Farben<br />

(Sphinx-Serie) laufen unter „Prime-<br />

Time Special“. Hierzu gehört als neue<br />

Einzelsorte aus eigener Züchtung die<br />

zartrosafarbene ‘Cleopatra’. Besonderheit<br />

der kompakten, mittelfrühen Sorte<br />

sei ihre Wärmetoleranz. Diese sorge für<br />

eine gute Haltbarkeit im Innenraum und<br />

damit für eine breitere Verwendung,<br />

zum Beispiel als Geschenkartikel. Hierzu<br />

soll es entsprechende Werbemittel<br />

wie ein Etikett geben.<br />

Als neue Frühjahrsblüher stellte Volmary<br />

(Münster) Primula veris ‘Victoriana’<br />

(„Schokoladenprimel“, kurze Blütenstiele,<br />

festes Laub, früh) sowie Primula<br />

vulgaris ‘Jupiter Gold Splash’ (Blüte<br />

cremeweiß, innen gelb, mittelfrüh) und<br />

‘Girl’s Delight’ (Rosa-Gelb-Töne, halb<br />

gefüllte „Rosenprimel“, früh bis mittelfrüh,<br />

spezieller Topf) vor. Die mittelfrühe<br />

„Tagetesprimel“-Serie Solena bietet<br />

verschiedene Orangetöne.<br />

Sein Primula vulgaris-Angebot ergänzt<br />

Syngenta (Kleve) um ‘Sirococco<br />

Blue’ und ‘Sirococco Lilac’. Beide Sorten<br />

spielen in den Farben, die gewellten Blüten<br />

bilden einen weißen Saum aus. Diese<br />

mittelfrühen Primeln seien als Premiumprodukt<br />

gut für den 10,5er-Topf geeignet.<br />

Mitra ist eine neue, mittelfrühe,<br />

sehr kompakte F1-Primelserie mit sieben<br />

gleichmäßig aufblühenden Farben<br />

für die Massenproduktion. (dre)<br />

und Balkonpflanze – ausgezeichnete<br />

‘Twister Red’, erklärte Produktmanager<br />

Alexander Ern. Die halb hängenden<br />

Pflanzen werden etwa 25 bis 30 Zentimeter<br />

hoch, bei ‘Twister Blue’ seien es 20<br />

Zentimeter. Die rote Sorte müsse der<br />

Gärtner daher gegebenenfalls stärker<br />

hemmen. ‘Twister Pink’ als Dritte im<br />

Bunde wächst mittelstark. Für Mischungen<br />

in einem Topf sind die Twister-Sorten<br />

daher weniger geeignet. Ab 2013 gibt<br />

es ein neues Logo für die Serie, dazu entsprechende<br />

Etiketten für Töpfe oder<br />

Ampeln und weitere Werbemittel.<br />

Die weiß-rosa-rot blühende Verbene<br />

‘Lanai Vintage Rose’ wurde mit ihrer<br />

Farbvielfalt in Verbraucherbefragungen<br />

als „edel“ eingestuft. Eher aufrecht<br />

wächst ‘Lanai Upright Limegreen’.<br />

Kennzeichen der Lanai-Sorten seien neben<br />

den großen Blüten die Frühzeitigkeit<br />

und die Mehltautoleranz.<br />

Mit Chelsea kommt 2013 eine neue<br />

Serie von Multiflora-Chrysanthemen<br />

auf den Markt. Die vier wüchsigen Sorten<br />

seien noch nicht im Katalog verzeichnet,<br />

erklärte Ern. Eigenschaften<br />

seien zum Beispiel der stabile runde<br />

Wuchs und die vitalen Wurzeln. Die<br />

Blüten mit einem Durchmesser von fünf<br />

Zentimeter seien haltbar.<br />

Das Marketingkonzept „Calendar<br />

Colors“ für Stauden war auch ein Thema<br />

bei Syngenta. Mit Beispielen aus dem<br />

Sortiment waren die Jahreszeiten dargestellt,<br />

die dieses Angebot abdeckt. Laut<br />

Produktmanager Klaus Hess wird das<br />

Programm weiter ausgebaut, zumal Syngenta<br />

bei Stauden intensiv züchte. Als<br />

einen wichtigen Frühblüher erwähnte<br />

Hess Saxifraga × arendsii, wo Syngenta<br />

die Serie Touran und (neu ab 2013) die<br />

sehr frühe, kompakte Alpino-Serie mit<br />

jeweils sieben Sorten anbietet.<br />

Bei Elsner pac (Dresden) zeigte sich<br />

Andrea Ludwig am dritten Messetag mit<br />

dem Verlauf der IPM sehr zufrieden. Es<br />

seien viele Kunden aus dem In- und<br />

Ausland gekommen. Insgesamt sei die<br />

Nachfrage nach Ausgangsmaterial in<br />

diesem Jahr groß, berichtete sie.<br />

Bei den Aristo-Edelpelargonien sorgen<br />

zwei Neue für Verbesserungen:<br />

‘Aristo White with Eye’ und ‘Aristo Pink’.<br />

Bei den Candy Flowers-Pelargonien<br />

lockert eine neue Weiße (White) das<br />

Sortiment auf. Eine weitere Pelargonien-<br />

Neuheit ist ‘Angeleyes Blueberry’.<br />

Am IPM-Stand von Geranien Endisch<br />

(Hagenbach) konnte Laborleiter<br />

Dr. Wilfried Pagel von einer sehr guten<br />

Nachfrage nach Zonale-Augensorten<br />

wie ‘Hot Spot Kiss’ berichten. Bei den<br />

Peltaten seien Zweifarbige gefragt. Der<br />

dritte Wachstumsbereich seien interspezifische<br />

Pelargonien wie ‘Xtreme Red’.<br />

Anzeige


4 | TASPO <strong>gehölze</strong><br />

22. Februar 2013 | Nr. 8<br />

Neues Säulenobst mit Ertragsgarantie<br />

Beim Baumobst waren auf der IPM auch neue Kirschensorten für den Privatgarten und Kreuzungen aus Pfirsich und Aprikose zu finden. Von Lorenz Wieland<br />

Beim Baumobst standen in diesem<br />

Jahr unter anderem Familienbäume,<br />

platzfeste Kirschen und einige<br />

Kreuzungen zur IPM im Blickpunkt.<br />

Neu war das Konzept Familienbaum<br />

von BKN Strobel (Holm). Die Familienbäume<br />

des Unternehmens gibt es als Variante<br />

Apfel mit drei oder vier Edelsorten<br />

an einem Baum, Birne mit drei und<br />

Kirsche mit ebenfalls drei bewährten<br />

Sorten. Ebenfalls Familienbäume, allerdings<br />

mit historischen Apfelsorten stellte<br />

die Baumschule Krämer (Detmold)<br />

vor. Dabei sind ‘Dülmener Rosenapfel’,<br />

‘Prinz Albrecht von Preußen’, ‘Winterglockenapfel’<br />

und ‘Zabergäu Renette’ auf<br />

einen Baum veredelt. Die Nachfrage<br />

nach Mehrsortenbäumen sei ungebrochen<br />

hoch, so das Unternehmen.<br />

Frühe und späte Apfelneuheiten<br />

Zwei neue, robuste Apfelsorten, einen<br />

Frühsommerapfel und einen Lagerapfel<br />

stellte Lubera (CH-Buchs/Bad Zwischenahn)<br />

vor. ‘Paradis New Year’ hat rote, große,<br />

sehr feste Äpfel mit grüner Grundfarbe<br />

und Pflückreife im Oktober sowie Genussreife<br />

von November bis Januar. Der<br />

Geschmack hat dann Anteile von ‘Braeburn’<br />

und ‘Jonagold’. ‘Paradis Katka’ reift<br />

um den 20. Juli und hat für eine Frühsorte<br />

sehr viel Aroma und eine gute Textur des<br />

Fruchtfleisches. Die roten, leicht berosteten<br />

Früchte sind bis drei Wochen lagerfähig.<br />

Beide Sorten seien sehr robust und<br />

beispielsweise gegen Schorf resistent.<br />

Anzeige<br />

„fruit4sure“-Säulenobst. Foto: Lorenz Wieland Süßkirsche ’Narana’. Werkfoto<br />

Mit ‘Merkur’ und ‘Sirius’ bereichert<br />

Häberli (CH-Neukirch-Egnach) das<br />

Sortiment schorfresistenter Apfelsorten.<br />

‘Merkur’ hat nahezu ganz auffällig purpurrot<br />

gefärbte Früchte und gelbes, saftiges<br />

und festes süßfruchtiges Fruchtfleisch.<br />

Er reift ab Ende September/Anfang<br />

Oktober und halte sich im kühlen<br />

Keller bis Februar/März. Die Sorte ist<br />

wenig anfällig für Mehltau und Krebs.<br />

‘Sirius’ ist eine Mischung aus ‘Topas’ und<br />

‘Golden Delicious’ und allergenarm. Ihre<br />

Äpfel haben gelbe Grundfarbe und<br />

knackig-festes, saftiges Fruchtfleisch mit<br />

gutem Aroma. Sie reifen Mitte Oktober<br />

und sind bis März/April lagerfähig.<br />

„fruit4sure“ im Wavetopf<br />

Die niederländische Baumschule Van<br />

der Starre (NL-Boskoop) präsentierte<br />

mit „fruit4sure“ Zwerg-Säulenobst mit<br />

Erntegarantie im ersten Jahr nach dem<br />

Kauf. Andernfalls gebe es das Geld zurück.<br />

Geeignet seien die auf Krankheitsresistenz<br />

und Geschmack gezüchteten<br />

Bäume für Garten, Terrasse, Balkon<br />

oder sogar als Hecke bei Pflanzung im<br />

Abstand von 30 Zentimetern. Das Sorti-<br />

ment umfasst aktuell die Varianten „Yellow<br />

Apple“ (aromatisch, gelb) und den<br />

besonders für Kinder attraktiven „Mini<br />

Red Apple“ (aromatisch frisch mit rosa<br />

Fruchtfleisch). Angeboten werden sie im<br />

platzsparenden Wavetopf in Wellenform,<br />

dazu gibt es ein passendes Tischkonzept<br />

und Werbematerial.<br />

Beim Steinobst stellte Artevos Obstneuheiten<br />

(Karlsruhe) eine neue Pflaumen-<br />

und zwei neue Kirschensorten vor.<br />

Die Zwetschgensorte ‘Juna’ reift als eine<br />

der ersten im Jahr, ist aber im Vergleich<br />

zu anderen frühen Sorten besonders<br />

schmackhaft bei gleichzeitig festem<br />

Fruchtfleisch. Die neue Süßkirsche ‘Narana’<br />

stammt laut Artevos aus Pillnitz<br />

und fällt durch ihre frühe Reife auf. Sie<br />

eröffnet schon eine Woche vor ‘Burlat’<br />

die Süßkirschensaison. Sie hat zugleich<br />

besonders große, dunkelrote Früchte bei<br />

gutem Behang und festes, aromatisch-süßes<br />

nichtplatzendes Fruchtfleisch. In der<br />

fünften Kirschwoche angesiedelt ist die<br />

Reife von ‘Christiana’. Sie habe zwei besondere<br />

Vorteile: die dunkelroten, vollreif<br />

schwarzroten, würzig aromatisch schmeckenden<br />

Früchte können lange am Baum<br />

hängen, ohne überreif zu werden und<br />

sind sehr platzfest.<br />

Pfirsich und Aprikosen gekreuzt<br />

Um eine Kreuzung zwischen Pfirsich<br />

und Aprikose handelt es sich bei ‘Honeymoon’,<br />

die die Baumschule Jäger<br />

(Ladenburg) vorstellte. Die Besonderheit<br />

für Aromaliebhaber entwickelt im Juli<br />

sehr süße, saftige, aromatische Früchte<br />

mit aprikosenähnlichem Fleisch. Der<br />

Baum sei robust und weniger anfällig für<br />

Kräuselkrankheit als Pfirsich.<br />

Auch Häberli stellte mit dem Honigpfirsich<br />

eine Kreuzung zwischen<br />

Pfirsich und Aprikose vor. Die Früchte<br />

sind nach Auskunft am Stand besonders<br />

süß und im Aroma ein Geschmacksgemisch<br />

aus Pfirsich und Aprikose. Die<br />

zarte Haut der Früchte und das Fruchtfleisch<br />

sind honiggelb. Baum, Laub und<br />

Blüte glichen einem Pfirsich. ■


22. Februar 2013 | Nr. 8 <strong>gehölze</strong><br />

TASPO | 5<br />

Bereicherung im Obst-Sortiment<br />

Zahlreiche neue Beerensorten<br />

Zuweilen knappes Angebot bei Obstpflanzen nach dem Frost im vergangenen Jahr. Von Lorenz Wieland<br />

Obst<strong>gehölze</strong> und -Sträucher sind nach<br />

wie vor gefragt. Das Angebot ist vereinzelt<br />

aber knapp, nachdem im vergangenen<br />

Jahr Spätfroste für manche Ausfälle<br />

sorgten, war auf der IPM zu hören. Die<br />

meisten Neuheiten waren im Beerenobst-Sortiment<br />

zu entdecken.<br />

Für Aufsehen sorgte die besonders für<br />

ihre Cranberrys bekannte Baumschule<br />

Steiner (A-Hochburg-Ach) mit einer Bioschiene<br />

für Heidelbeeren und Cranberrys.<br />

Ab Juni startet das Unternehmen mit Heidelbeeren,<br />

ab August mit Cranberrys, und<br />

außerdem mit der passenden Moorbeeterde<br />

in Bioqualität. Die zertifizierte Erde,<br />

die auch für andere Moorbeetpflanzen<br />

einsetzbar ist, enthält laut Steiner nur<br />

noch 50 Prozent Torf sowie 25 Prozent<br />

bio-kontrollierte Holzfaser, 20 Prozent<br />

bio-kontrollierte Cocosfaser und fünf<br />

Prozent bio-gütegesicherten Substratkompost.<br />

Hinzu kommt Grunddüngung<br />

mit aus Pflanzen gewonnenem Stickstoffdünger<br />

und biozulässigen Spurenelementen.<br />

Bei dem eigenen Produkt sei<br />

nachhaltiger Abbau des Torfes auf langjährig<br />

landwirtschaftlich genutzten<br />

Moorflächen gewährleistet, die danach<br />

renaturiert würden. Das Biosortiment<br />

umfasse namhafte Blaubeer-Sorten wie<br />

‘Reka’, ‘Blue Crop’, ‘Goldtraube’ oder die<br />

hauseigene Cranberry ‘Red Star’.<br />

Neue Konzepte mit Beeren<br />

Neue Konzepte im Bereich Beerenobst<br />

zeigte BKN Strobel (Holm). Beerenobst-Trio<br />

nennt das Unternehmen seine<br />

neue Marke für drei verschiedene Beerenobstsorten<br />

im Fünf-Liter-Container<br />

am Spalier mit großen Klappetiketten.<br />

Das Sortiment umfasst: Brombeeren-<br />

Trio (‘Aroma King’, ‘Dorman Red’, Tayberry<br />

‘Medana’), Johannisbeer-Trio<br />

(Schwarze, Rote und Weiße Johannisbeere)<br />

und Himbeeren-Trio (‘Black Jewel’,<br />

‘Aroma Queen’, ‘Golden Everest’).<br />

Ein weiteres Konzept mit Beerenobst<br />

ist bei BKN Strobel das Sortiment „Exklusive<br />

Vitamine“. Es umfasst außergewöhnliche<br />

Obstpflanzen, die den Grundstein<br />

für ein gesundes Wohlbefinden legen<br />

könnten: Gojibeere, Honigbeere, Sanddorn,<br />

Apfelbeere, Heidelbeere, Him- und<br />

Taybeeren sowie Jostabeere und Rhabarber.<br />

Das Sortiment im Zwei-Liter-Ecktopf<br />

präsentiert sich übersichtlich und selbsterklärend<br />

auf CC-Containern mit großen<br />

Bildetiketten sowie Topper und großem<br />

Seitenplakat. Auf Etiketten finden sich<br />

rückseits wichtige Infos zu Pflege und Inhaltsstoffen<br />

der Früchte.<br />

Zahlreich waren auf der IPM im Bereich<br />

Himbeeren neue Sorten zu finden.<br />

So stellte Lubera aus der Schweiz, die<br />

auch mit einem Betrieb in Bad Zwischenahn<br />

vertreten ist, gleich mehrere Neuheiten<br />

heraus. Die Herbsthimbeere Frambeasy<br />

‘Autumn Amber’ ist das erste Resultat<br />

der Allianz des Schweizer Unternehmens<br />

mit dem britischen Züchtungsinstitut<br />

East Malling für bessere Gartenhimbeeren.<br />

Die Sorte ist dornenlos, robust<br />

beispielsweise gegen Wurzelsterben und<br />

bringt als neue Fruchtfarbe Apricot ins<br />

Sortiment. Die Früchte erscheinen sehr<br />

reichlich kurz vor Mitte August bis September,<br />

sind sehr groß und entwickelten<br />

bei Vollreife ein Gourmet-Aroma. Sie<br />

trägt an einjährigen, dornenlosen Ruten,<br />

die im späten Frühjahr zurückgeschnitten<br />

werden sollten.<br />

Aus eigener Züchtung stammt die gelbe<br />

Herbsthimbeere ‘Autumn Sun’, laut<br />

Lubera eine der ersten von Haus aus gelben<br />

Sorten. Die großen Früchte des<br />

„Exklusive Vitamine“ bei BKN Strobel. Brombeere ‘Reuben’ bei Sämann. Bio-Pflanzen bei Steiner. Fotos: Lorenz Wieland<br />

Massenträgers reifen Anfang August bis<br />

Mitte September. Aroma: süßer als bei<br />

den meisten roten Sorten, leicht an Bananen<br />

erinnernd. Eine weitere neue<br />

Herbsthimbeere eigener Züchtung, allerdings<br />

mit langen, konischen roten<br />

Früchten und kompaktem Wuchs, ist<br />

‘Autumn Belle.’ Sie wird nur 1,2 Meter<br />

hoch und habe wenig, in der Fruchtzone<br />

fast keine Dornen. Geschmack: mild,<br />

süß mit erfrischender Säure.<br />

Brombeeren am einjährigen Trieb<br />

Die Baumschule Stahl (Tornesch) stellte<br />

als neue Himbeere ‘Two Timer’ heraus.<br />

Sie entwickelt im Herbst und im<br />

Frühjahr ihre sehr aromatischen, relativ<br />

festen Früchte, und zwar am einjährigen<br />

Trieb. Die einjährigen Triebe sollten deshalb<br />

stehen bleiben. Beim Schnitt der<br />

abgetragenen Spitzen entwickelten die<br />

Seitentriebe Früchte im Frühjahr. Die<br />

Sorte sei robust gegen Triebsterben und<br />

unanfällig gegen Phytophthora.<br />

Neu sind bei Stahl auch Stachelbeer-<br />

Abrisse und Johannisbeer-Stecklinge im<br />

TB 9 als dreimal pinzierte Ware zur Weiterkultur<br />

im Drei- oder Fünf-Liter-Topf.<br />

Der Topfballen sorge für ein sehr schnelles<br />

und sicheres Anwachsen und die vielen<br />

Augen durch das Pinzieren für einen<br />

buschigen Wuchs. So erhältlich seien alle<br />

Hauptsorten im Privatverkauf.<br />

Bei Brombeeren stellten Sämann<br />

(Bautzen) und Häberli (CH-Neukirch-<br />

Egnach) die Neuheit ‘Reuben’ vor, die am<br />

einjährigen Holz trägt. Im Verkauf sind<br />

daher schon Blüten zu finden. Die dornenlose<br />

Pflanze baut sich bereits vieltriebig<br />

auf und bringt bei zeitigem Topfen ab<br />

August geschmacklich gute, große Früchte<br />

hervor. Durch ‘Reuben’ sei es nun auch<br />

bei Brombeeren möglich, abgetragene<br />

Triebe im Winter bodeneben abzuschneiden,<br />

sodass dann im Frühjahr neue<br />

Fruchttriebe entstehen.<br />

Dornenarme Stachelbeeren zeigte Häberli<br />

mit den Sorten ‘Rania’ und ‘Franziska’.<br />

Stacheln besitzen beide nur im<br />

unteren Bereich. Beide sind robust im<br />

Blatt gegen Mehltau und Blattflecken.<br />

‘Franziska’ hat grüngelbe, mittelgroße,<br />

glatte, dünnschalige süß-saftige Beeren,<br />

die mit hohem Ertrag Mitte/Ende Juli<br />

reifen. ‘Rania’ reift im Anschluss mit kugelrunden,<br />

dunkelroten, glatten und süßen<br />

Beeren bis Ende Juli/Anfang August.<br />

Als rote Johannisbeere mit besonders<br />

mildem Aroma und höchstem Zuckergehalt<br />

beschreibt Lubera ‘Susette’. Die<br />

mittelspäte Sorte bildet lange Trauben.<br />

Das Kiwi-Sortiment bereichert Häberli<br />

um zwei Neuheiten. ‘Kokuwa’ bezeichnet<br />

Häberli dabei als Säulenkiwi, weil sie<br />

sich aufgrund kürzerer Triebe besonders<br />

platzsparend ziehen lässt. Die selbstfruchtende,<br />

winterharte arguta-Kiwi<br />

trägt bereits im Jahr nach der Pflanzung<br />

aromatische, leicht nach Zitrone schmeckende<br />

Kiwibeeren. Ebenfalls neu ist bei<br />

Häberli die gelbe Kiwi ‘Soreli’, für die sich<br />

beispielsweise ‘Matua’ als Befruchter eignet.<br />

Ihre braunschaligen, wenig behaarten<br />

Früchte sind Mitte Oktober erntereif<br />

und werden im Keller genussreif weich.<br />

Die Baumschule Plattner (Aldersbach)<br />

präsentierte die neue Kiwi Actinidia<br />

arguta ‘Julia’, die wie ‘Issai’ selbstfruchtend<br />

ist. Die glattschaligen Früchte<br />

(September) würden bei optimalen Bedingungen<br />

jedoch bis doppelt so groß.<br />

Die ertragreiche Sorte habe einen süßen<br />

Geschmack und trage oft im ersten Jahr.<br />

Die Goji-Beere ‘Natascha’ stellte Plattner<br />

als frühe Sorte (August/September)<br />

vor. Sie wächst überhängend, sehr stark<br />

fruchtend und trägt relativ große, süße<br />

Früchte. Sie sei unempfindlich gegen<br />

Pilzkrankheiten. Spät reift dagegen die<br />

Goji-Neuheit ‘Synthia’. Sie entwickelt im<br />

Oktober ihre sehr süßen, großen, extra<br />

dicken und wohlschmeckenden Früchte.<br />

Die Bitterstoffe seien fast gänzlich weggezüchtet.<br />

Bisher war die Sorte komplett<br />

frei von Pilzkrankheiten.<br />

Als neue Traubensorte für den Garten<br />

war bei Häberli ‘Sulima’ zu entdecken,<br />

eine Robustarebe mit kernlosen, mittelgroßen<br />

Beeren mit Muskatgeschmack.<br />

Besonderheiten<br />

Von Kaki bis<br />

zur Maulbeere<br />

Neben den Standardobstarten wie Himbeeren<br />

oder Äpfel standen auf der IPM<br />

auch wieder Besonderheiten von Maulbeeren<br />

über Kaki-Pflaumen bis Zierholunder<br />

im Rampenlicht.<br />

Eine Zickzack-Maulbeere, die sich<br />

dank ihres Wuchses auch für kleine Gärten<br />

eignet, stellte Lubera (CH-Buch/Bad<br />

Zwischenahn) vor. Sie hat zickzackförmige<br />

Triebe und wird als Strauch bis 2,5<br />

Meter hoch. Die schwarzen Früchte erscheinen<br />

im August, sind groß und länglich<br />

und haben laut Anbieter sehr süßen,<br />

saftigen Geschmack.<br />

Eine weitere Besonderheit ist bei Lubera<br />

der Granatapfel ‘Favorite’. Er sei<br />

winterhart, vergleichbar mit Gustissimo-<br />

Feigen und habe in der Schweiz schon<br />

Fröste bis minus 20 Grad Celsius überstanden.<br />

Die alte russische Sorte bildet<br />

nach zwei bis drei Jahren einen widerstandsfähigeren<br />

Holzkörper. Der jüngere<br />

Zuwachs dürfe zurückfrieren. Die mittelgroßen<br />

Früchte der selbstfruchtbaren<br />

Sorte reifen Oktober/November.<br />

Gleich auf zwei Neuheiten in seinem<br />

Sortiment verwies die Baumschule Jäger<br />

(Ladenburg) bei Kaki-Pflaumen,<br />

‘Cioccolatino’ und ‘Tipo’. Beide seien<br />

vergleichsweise frosthart, benötigten<br />

aber im ersten Jahr Schutz, ferner eine<br />

geschützte Lage und einen sonnigen<br />

Platz. Die Reifezeit liege im Oktober.<br />

‘Tipo’ sei ertragreich und bildet große<br />

Früchte, ‘Cioccolatino’ wächst kompakt<br />

und hat kleine Früchte. (hlw)<br />

Anzeige


6 | TASPO <strong>gehölze</strong><br />

22. Februar 2013 | Nr. 8<br />

Gartenrosen – einfach dufte!<br />

Container-Rosen bestimmen das Geschäft und die Container-Saison beginnt immer früher. Von Marion Sippel-Boland<br />

Großblütig, duftend und gesund<br />

sind die Kriterien, nach denen<br />

der Kunde bevorzugt seine<br />

Rosen aussucht. Nach wie vor sind die<br />

nostalgisch anmutenden Sorten mit ihren<br />

gefüllten Blüten gefragt. Aber auch<br />

die neuen Edelrosen-Sorten kommen<br />

gut beim Kunden an.<br />

Andreas Verschuren produziert in<br />

seiner Rosenbaumschule im niederländischen<br />

Cuijk/Katwijk (E-Mail: info@verschurenrosen.com)<br />

etwa 400<br />

verschiedene Rosensorten und deckt<br />

damit die ganze Bandbreite der Rosengruppen<br />

ab, inklusive der historischen<br />

Rosen, von denen er in diesem Jahr Alba<br />

Suaveolens, ‘Deuil de Paul Fontaine’<br />

und ‘Stanwell Perpetual’ neu in sein<br />

Sortiment aufgenommen hat. Wieder<br />

stärker nachgefragt sind Edelrosen und<br />

da vor allem duftende Sorten. Aber<br />

auch Rosen mit zweifarbigen Blüten liegen<br />

im Trend. Verschuren hat daher aus<br />

der Eleganza-Serie von Kordes die Sorten<br />

‘Beverly’, ‘Souvenir de Baden-Baden’<br />

und ‘Winter Sun’ neu im Programm,<br />

aber auch verschiedene Sorten aus der<br />

Serie Holiday Island Roses von Interplant.<br />

Die Nachfrage nach Rosen für<br />

das öffentliche Grün ist nach Ansicht<br />

Verschurens in Deutschland besser als<br />

in den Niederlanden. Dort sei man mit<br />

dem Nachpflanzen nach den Ausfällen<br />

des Winters 2011/2012 deutlich vorsichtiger.<br />

Über eine große Nachfrage nach dem<br />

vergangenen Winter konnte sich Rosen-<br />

Tantau freuen (Uetersen, www.rosentantau.com).<br />

Es wäre sogar mehr gegangen,<br />

aber teilweise war nicht alles lieferbar.<br />

Nach wie vor beliebt sind die gefüllten<br />

Rosen und Tantau hat mit Mary<br />

Ann, einer nostalgischen Edelrose in<br />

Dunkelorange bis Apricot, mit der zweifarbigen,<br />

gestreiften ‘Best Impression’,<br />

der silberblauen Patiorose ‘Lavender Ice’<br />

und der roten Nostalgie-Rose ‘Gospel’<br />

gleich mehrere Neuheiten zu bieten.<br />

Anzeige<br />

Gesundheit und andauernde Blüte zeichnen die Serie Plant’n’relax des dänischen Züchters Roses Forever aus. Fotos: Marion Sippel-Boland<br />

Wobei die „unglaublich gesunde“ ‘Gospel’<br />

auch am schnellsten verkauft war, so<br />

Marketingleiter Georg Wieners.<br />

Als Messeneuheit präsentierte Tantau<br />

die Miniclimber-Serie Starlet-Rosen. Bei<br />

dieser neuen Serie verbinden sich die Eigenschaften<br />

der Rambler mit denen der<br />

nostalgischen Rosen. Sie haben einen<br />

dichten Wuchs, werden etwa 1,5 bis 2,0<br />

Meter hoch und remontieren. Die Blüten,<br />

sind gefüllt, lange haltend und zwei der<br />

bisher vier Sorten duften. Die Scarlet-Rosen<br />

eignen sich für kleine Gärten in städtischen<br />

Bereichen, für kleine Sitzbereiche<br />

und zur Bepflanzung von Kübeln. Mit<br />

den Scarlet-Rosen hat Tantau ein ganz<br />

neues Programm aufgelegt, was hinsichtlich<br />

Farben und Sorten noch weiter aus-<br />

gebaut werden soll, führte Wieners aus.<br />

So seien zahlreiche Neuheiten bereits im<br />

Test. Angeboten werden sie als Halbfertigware<br />

im Zwei-Liter-Topf ab Herbst, als<br />

blühende Container-Rose im hellgrünen<br />

Neun-Liter-Dekotopf (120 bis 150 Zentimeter<br />

hoch) ab Mitte Juni oder als Solitärrosen<br />

im 11,5-Liter-Container ab<br />

Spätsommer 2013/Frühjahr 2014.<br />

Tendenziell werden Rosen zunehmend<br />

im Frühjahr gepflanzt und das gilt<br />

besonders für Stammrosen. In den letzten<br />

drei bis vier Jahren wurden weniger<br />

Bodendeckerrosen im öffentlichen<br />

Grün und in Privatgärten gepflanzt.<br />

Kleinstrauchrosen haben deutlich verloren,<br />

angesagt sind großblütige, duftende<br />

Rosen, erläuterte Wieners.<br />

Containerrosen bestimmen das Geschäft<br />

und die Container-Saison startet<br />

immer früher. Bei der Vermarktung geht<br />

es stärker in Richtung Kundeninformation.<br />

So informiert im Katalog beispielsweise<br />

eine Karte über die Winterhärtezonen<br />

und für besonders regenreiche<br />

Gebiete wird eine Auswahl regenfester<br />

Sorten empfohlen.<br />

Zum 60-jährigen Firmenjubiläum<br />

präsentiert Noack-Rosen (Gütersloh,<br />

www.noack-rosen.de) seinen neuen Katalog<br />

mit neuen Bildern und noch mehr<br />

Informationen. Im Mittelpunkt des<br />

Messeauftritts stand die neue Sorte<br />

‘Lichtblick’. Sie ergänzt die Gruppe der<br />

Flower Carpet-Sorten. Die Kleinstrauchrose<br />

zeichnet sich durch ihre<br />

halb gefüllten, leuchtend lachsrosa Blüten<br />

aus. Sie bilden einen schönen Kontrast<br />

zu dem dunkelgrünen, glänzenden<br />

Laub, das im Frühjahr rötlich austreibt.<br />

‘Lichtblick’ überzeugt durch ihre sehr<br />

gute Blattgesundheit und gewann 2012<br />

in Baden-Baden die Goldmedaille. Als<br />

weitere Neuheiten hat Noack mit ‘Balou’<br />

eine leuchtend rote Beetrose im Sortiment.<br />

Sie wird 40 bis 50 Zentimeter<br />

hoch und hat gefüllte Blüten in dichten<br />

Büscheln. Mit ihrem kompakten Wuchs<br />

eignet sie sich gut für kleine Gärten und<br />

schmale Beete. ‘Balou’ wurde 2012 neben<br />

der gelben Beetrose ‘Westart’ und<br />

der magentaroten Edelrose ‘Charisma’<br />

mit dem ADR-Prädikat ausgezeichnet.<br />

Duftende Edelrosen, keine Utopie<br />

Die Pepinieres et Roseraies Georges<br />

Delbard mit Sitz in Malicorne/Frankreich<br />

(www.delbard.fr) sind bekannt für<br />

ihre duftenden Rosen. Hauptthema der<br />

Züchtung ist, Duft, Resistenz und Farbe<br />

miteinander zu verbinden, auch Zweifarbigkeit.<br />

Bereits 2011 als Neuheit vorgestellt<br />

kommt die kräftig pinkfarbene<br />

Edelrose ‘Pink Paradise’ jetzt in größeren<br />

Stückzahlen auf den Markt. Sie ist<br />

sehr robust (ADR), erreicht eine Höhe<br />

von 80 Zentimetern. Die lebhafte Blütenfarbe<br />

bildet einen guten Kontrast zu<br />

dem dunkelgrünen Laub. ‘Utopia’ als<br />

Neuheit für die Saison 2012/13 präsentiert,<br />

zeichnet sich durch ihren kräftigen<br />

Wuchs und eine reiche Blüte und Nachblüte<br />

aus. Die halbgefüllten karminrosa<br />

Blüten sind mittelgroß und im Abblühen<br />

hellrosa. Sie duften leicht. ‘Utopia’<br />

hat eine gute Resistenz gegenüber<br />

Krankheiten (ADR). Für 2014 kündigt<br />

Delbard mit ‘Fragonard’ eine neue, stark<br />

duftende Edelrose an. Die neue Sorte<br />

überzeugt durch ihre großen hellrosa<br />

Blüten und ihren kompakten Wuchs. Sie<br />

verfügt über eine gute Resistenz.<br />

Meilland International (F-Le Cannetdes<br />

Maures, www.meilland.com) ▶


22. Februar 2013 | Nr. 8 <strong>gehölze</strong><br />

TASPO | 7<br />

Die Kleinstrauchrose ’Topolina’ für öffentliches Grün und naturnahe Gärten. Foto: Kordes Gut für Kübel: ’Lavender Ice’ von Tantau. Mit den Starlet Rosen bringt Tantau Miniclimber für Terrasse und Balkon auf den Markt.<br />

▶<br />

stellte auf der IPM vier Kleinstrauchrosen<br />

der Drift-Serie vor: in den<br />

Sorten ‘Red Drift’, ‘Peach Drift’, ‘Coral<br />

Drift’ und ‘Pink Drift’. Die Pflanzen sind<br />

gut winterhart und auch für Balkon und<br />

Terrasse geeignet. Die teilweise gefüllten<br />

Blüten blühen lange und remontieren.<br />

Die Sorte ‘Red Drift’ kann auch als Hanging<br />

Basket verwendet werden. 2014 sollen<br />

noch zwei weitere Sorten auf den<br />

Markt kommen.<br />

Blüten wie Hibiskus<br />

Als eine Weltneuheit stellte BKN Strobel<br />

(Holm, www.bkn.de) die Rosenzüchtung<br />

‘Eyeconic’ vor. Diese Züchtung<br />

aus dem Hause Meilland basiert auf der<br />

Wildform Rosa persica x Hulthemia. Die<br />

halbgefüllte, leuchtend gelbe Blüte mit<br />

rot gefärbtem Auge erinnert an Hibiskusblüten.<br />

‘Eyeconic’ ist eine wüchsige<br />

Strauchrose mit reichhaltigem Blütenflor.<br />

Sie ist sowohl als Solitär im Kübel<br />

als auch als Kletterrose einsetzbar.<br />

Außerdem präsentierte BKN Strobel<br />

unter der Bezeichnung Châteaux de<br />

Provence öfter blühende französische<br />

Kletterrosen. Die gefüllt blühenden,<br />

gestäbten Rosen werden im schwarzen<br />

5,5-Liter-Container mit goldfarbenem<br />

Logo angeboten. Vier verschiedene<br />

Sorten stehen zur Verfügung. Für die<br />

Liebhaber von Duftrosen hat das Unternehmen<br />

mit Parfums de Provence<br />

ein Sortiment ausgesuchter Edelrosen<br />

mit intensivem Duft im Angebot. Die<br />

Rosen im Drei-Liter-Vierecktopf sind<br />

mit einem Etikett mit Duftprobe versehen.<br />

So kann sich der Kunde seinen<br />

bevorzugten Rosenduft schon vor der<br />

Blüte aussuchen.<br />

Aufgrund des letzten Winters hat sich<br />

die Rosensaison, wie Geschäftsführer<br />

Hajo Steinmeyer erläuterte, bis in den<br />

Sommer hinein verlängert, weil sich viele<br />

Frostschäden erst sehr spät zeigten.<br />

Allerdings manifestiere sich ein Trend,<br />

die Rose grün angetrieben schon ab<br />

März anzubieten und mit Farbe und Etikett<br />

den Kunden anzusprechen, während<br />

man im Mai/Juni mit Rosen, die<br />

Farbe zeigen, auf den Impulskäufer<br />

setzt. Darin sehe er Potenzial.<br />

Die Rosen-Union (Bad Nauheim-<br />

Steinfurth, www.rosen-union.de), die<br />

1961 gegründet wurde, ist eine Absatz-<br />

Genossenschaft. Heute produzieren 18<br />

Betriebe etwa eine Million Rosenpflanzen,<br />

die über die Rosen-Union an den<br />

Groß- und Einzelhandel gehen. Der Privatverkauf<br />

liegt derzeit noch bei etwas<br />

mehr als zehn Prozent, soll aber auf 20<br />

Prozent ausgebaut werden.<br />

Um dem Wunsch des Kunden nach<br />

Duft zu entsprechen, hat sich die Rosen-<br />

Union in den letzten zwei Jahren mehr<br />

auf Duftrosen konzentriert, die die heutigen<br />

Anforderungen an Robustheit und<br />

Gesundheit erfüllen: so zum Beispiel<br />

‘Jennifer Rose’, eine lila-pinkfarbene, gefüllte<br />

Beetrose mit sehr starkem Duft<br />

oder ‘Chandos Beauty’, eine creme-apricotfarbene,<br />

gefüllte, großblumige Teehybride,<br />

die 2011 in Baden-Baden als beste<br />

Duft- und Edelrose ausgezeichnet wurde.<br />

Auch bei den Kletterrosen sind duf-<br />

tende Neuheiten im Angebot wie etwa<br />

die violett-rosa ‘Climbing Violette Parfumée’<br />

oder die purpur-violette ‘Rosengarten<br />

Zweibrücken’. Für das nächste<br />

Jahr kündigte Siegfried Karlin als Neuheit<br />

zweifarbige Persica-Hybriden an,<br />

deren Blüten an Hibiskus erinnern. Man<br />

wolle ein Paket mit drei bis vier Neuheiten,<br />

die das ganze Farbspektrum abdecken,<br />

anbieten. Man versucht neue Linien<br />

zu entwickeln mit besonderen Sorten<br />

und Farben, wie sie akzeptiert werden,<br />

sei zwar noch unklar, zeige aber was im<br />

Spektrum Rosen möglich ist, so Karlin.<br />

Im letzten Jahr waren besonders große,<br />

gefüllte Blüten gefragt, ob dieser Trend<br />

anhalte, bezweifelte Karlin aber. Nach der<br />

Erfahrung mit langen Regenperioden<br />

verlangten die Kunden jetzt eher nach<br />

der klassischen Form der Edelrose, die<br />

schön aufblüht. „Diese Entwicklung<br />

könnte die nächsten Jahre anhalten, ohne<br />

dass die Augusta Louise, oder die Leonardo<br />

da Vinci Einbruch erleben“, prognostizierte<br />

der Gartenbau-Ingenieur.<br />

Intensiv duftend und gesund<br />

Für die Verkaufssaison 2012/13 hat W.<br />

Kordes Söhne (Klein Offenseth-Sparrieshoop,<br />

www.gartenrosen.de) sein<br />

Gartenrosen-Sortiment um neun Neuheiten<br />

ergänzt. So beispielsweise die zart<br />

creme-rosa Beetrose ‘Constanze Mozart’<br />

und die purpur-violette ‘Gräfin Diana’.<br />

Beide Sorten gehören zur neuen Produktgruppe<br />

der Parfuma-Rosen, hierbei<br />

handelt es sich um intensiv duftende<br />

Sorten, die zudem eine hohe Blattgesundheit<br />

aufweisen. Wie Verkaufsleiter<br />

Otto Hartlieb mitteilte, sind aufgrund der<br />

großen Nachfrage diese Sorten schon ausverkauft.<br />

Zum Herbst 2013 wird dieses<br />

Sortiment noch um drei weitere Sorten<br />

ergänzt. Bereits seit einigen Jahren ist das<br />

Eleganza-Sortiment, eine Kollektion<br />

blattgesunder Edelrosen, auf dem Markt.<br />

Als Neuheiten kamen nun die kirschrosa<br />

‘Cherry Lady’ und die rot blühende<br />

‘Traumfrau’ dazu, zwei Tee-Hybriden einer<br />

neuen Generation. Ihr buschiger<br />

Wuchs eignet sich sowohl für die Container-Kultur,<br />

als auch für den Einzelstand.<br />

Anlässlich des 125-jährigen Firmenjubiläums<br />

wurde ‘Kordes’ Jubilee’ getauft.<br />

Sie trägt ihre nostalgisch anmutenden<br />

Blütenkugeln auf den festen Stielen einer<br />

modernen Tee-Hybride. Neu sind auch<br />

die neue, bernsteinfarbene Strauchrose<br />

‘Sonnenwelt’, sowie die zwei farbintensiven<br />

Beetrosen ‘Roter Drache’ mit großen,<br />

halbgefüllten Blütenschalen in<br />

Samtrot und ‘Stuttgardia’ mit leuchtend<br />

gelben Blüten in reichen Dolden. ‘Topolina’<br />

ist eine zierliche Kleinstrauchrose<br />

mit offenen Blüten, die sich besonders<br />

gut in kleinen Gärten einsetzen lässt. Für<br />

ihre Blattgesundheit erhielt sie bereits<br />

2010 das ADR-Prädikat.<br />

Beim Abverkauf geht der Trend zu<br />

großen Containern, so Hartliebs Erfahrung,<br />

vorgetrieben ab Mai und im Freiland<br />

ab Juni. Die Nachfrage nach Zwei-<br />

Liter-Containern im März/April erreichte<br />

im letzten Jahr jedoch Rekordniveau.<br />

Premiere auf der diesjährigen IPM<br />

hatte die Roseraie Guillot (F-Chamag-<br />

nieu, www.roses-guillot.com). Die<br />

Wurzeln des traditionsreichen Unternehmens<br />

gehen bis auf das Jahr 1829 zurück.<br />

Bedingt durch ihren Standort zwischen<br />

Lyon und Grenoble sind die Rosen durchaus<br />

winterhart. Das Angebot umfasst neben<br />

modernen Rosen auch eine große<br />

Auswahl an alten und historischen Sorten.<br />

Unter dem Namen „Rosa Generosa“,<br />

zu der etwa 60 Sorten gehören, bietet<br />

Guillot ein Rosen-Sortiment an, das den<br />

Charme und die Eigenschaften der alten<br />

Rosen mit der Robustheit und der Gesundheit<br />

heutiger Rosen verbindet.<br />

Plant‘n‘relax ist die neue Gartenrosen-<br />

Serie überschrieben, die Roses Forever<br />

ApS (DK-Sabro, www.roses-forever.<br />

com) aktuell auf der IPM vorstellte. Sie<br />

umfasst zwölf Sorten von der Teehybride<br />

über die Bodendeckerrose und die<br />

Strauchrose bis zur Kletterrose. Alle Sorten<br />

zeichnen sich durch ihre Blühfreudigkeit<br />

aus. Bei der Auswahl wurde zudem<br />

großer Wert auf Gesundheit und<br />

ihre Eignung als Kübelpflanze gelegt.<br />

Gesundheit und Haltbarkeit verbunden<br />

mit Schönheit sind auch bei Poulsen<br />

Roser (DK-Fredensborg, www.poul<br />

senroser.com) die Ziele, die sie bei der<br />

Entwicklung neuer Rosen verfolgen. In<br />

Essen zeigten sie sechs Rosenneuheiten,<br />

die bereits im Frühjahr 2013 in kleinen<br />

Mengen in den Geschäften zu finden<br />

sind und in noch größeren Mengen 2014<br />

in den Handel kommen werden. Bei<br />

‘Real Cover’ handelt es sich um eine Bodendeckerrose<br />

mit dunkelroten, gefüllten<br />

Blüten. ‘Tender Cover’ zeigt gefüllte,<br />

apricotfarbene Blüten. Beide Sorten<br />

zeichnen sich durch ihren kompakten,<br />

dichten Wuchs und ihr gesundes, dunkles,<br />

glänzendes Laub aus. Sie erreichen<br />

eine Höhe von 60 bis 100 Zentimetern<br />

und können sowohl als kleine Hecke,<br />

zur Bepflanzung von Seitenstreifen oder<br />

für die Bepflanzung großer Beete in<br />

Parks und Gärten verwendet werden.<br />

‘Broads’ ist eine moderne, dauerblühende<br />

Bouquetrose mit großen halbgefüllten,<br />

rosafarbenen, duftenden Blüten.<br />

Ihr Wuchs ist kompakt und gut verzweigt.<br />

Mit einer Höhe von 100 bis 150<br />

Zentimetern ist sie sowohl für große<br />

Töpfe als auch für die Beetbepflanzung<br />

geeignet.<br />

Für eine Kübelbepflanzung auf der<br />

Terrasse ideal ist die intensiv gelbe Patiohit<br />

Rose ‘Ethel’, da sie nicht höher als<br />

30 bis 40 Zentimeter wird. Blüten und<br />

Knospen sind groß und die Blühzeit<br />

durchgängig. Darüber hinaus verbreitet<br />

sie einen schönen Duft. Ebenfalls für die<br />

Bepflanzung großer Töpfe empfehlen<br />

sich die gefüllt blühende, dunkelrote ‘Isla’<br />

und die mittelgelbe, gefüllte ‘Mysore’.<br />

Beide Sorten wachsen kompakt und<br />

werden 40 bis 50 Zentimeter hoch.<br />

Wildrosen von Weiß bis Pink<br />

Mit „Rosigen Zeiten“ wirbt Hans Reinke,<br />

Baumschulen (Rellingen, www.<br />

baumschule-reinke.de) für sein neues<br />

Rosenkonzept. Acht verschiedene Wild-<br />

rosen werden mit drei Stäben und ansprechendem<br />

Bildetikett angeboten. Im<br />

Angebot sind Rosa rugosa, Rosa rugosa<br />

alba, Rosa carolina, Rosa glauca, Rosa<br />

multiflora, Rosa canina, Rosa rubiginosa<br />

und Rosa pimpinellifolia. Die Sortenwahl<br />

kann individuell gestaltet werden. Von<br />

Weiß über Rosa bis zum kräftigen Pink<br />

lassen sich attraktive Farbakzente setzen<br />

und im Herbst und Winter sind die Hagebutten<br />

nicht nur Fruchtschmuck, sondern<br />

dienen den Vögeln auch als Nahrungsquelle.<br />

■<br />

Anzeige


8 | TASPO <strong>gehölze</strong><br />

22. Februar 2013 | Nr. 8<br />

Sortimentsbaumschulen gehen<br />

positiv gestimmt in die Saison 2013<br />

Zahlreiche Neuheiten im Sortiment und findige Marketingideen unterstützen den Einzelhandel. Von Kathrin Scheumann<br />

Über ein gutes Jahr 2012 berichtete<br />

die Baumschule zu Jeddeloh<br />

(Jeddeloh) am IPM-Messestand.<br />

Der Frost im Februar des Vorjahres habe<br />

dafür gesorgt, dass sich das Geschäft<br />

vergleichsweise etwas nach hinten verlagerte,<br />

was dem Verkauf aber zugute<br />

kam. Insgesamt sei der lange Saisonverlauf<br />

2012 positiv zu bewerten. Frische<br />

Ware war nach Angaben am Messestand<br />

absolut gefragt, im Frühsommer liefen<br />

insbesondere laubschöne Varietäten gut.<br />

Im Bereich der Blüten<strong>gehölze</strong> waren<br />

Hortensien und Rosen die Spitzenreiter.<br />

Für 2013 hat das Unternehmen seine<br />

bereits vor einigen Jahren in den Fokus<br />

gerückten Marketingaktivitäten weiter<br />

ausgebaut. Firmeneigene Markt- und<br />

Trendanalysen in der gesamten Branche<br />

dienen laut Information dazu, Markenmanagement,<br />

Produktentwicklung, zielgruppenorientiertes<br />

Marketing und Verkaufskonzepte<br />

für den POS weiterzuentwickeln.<br />

Am Messestand stellte zu Jeddeloh<br />

daher auch seine „Marken und<br />

Konzepte 2013“ in den Mittelpunkt der<br />

Präsentation (siehe TASPO 3/13).<br />

Als Pflanzenneuheit präsentierte das<br />

Unternehmen Physocarpus ‘Amber Jubilee’.<br />

Die attraktive Varietät der Blasenspiere<br />

eröffnet den Reigen in einer neuen<br />

exklusiven Produktlinie namens First<br />

Editions, unter der das Ammerländer<br />

Unternehmen zukünftig weitere Besonderheiten<br />

vermarkten wird. ‘Amber Jubilee’<br />

wurde im kanadischen Manitoba selektiert<br />

und ist eine Kreuzung aus den<br />

Sorten ‘Diabolo’ und ‘Darts Gold’. Bei einer<br />

Winterhärte von bis zu minus 40<br />

Grad Celsius stellt zu Jeddeloh besonders<br />

das fließende Farbspiel des Laubes heraus.<br />

Von Gelb und Gold wandelt sich<br />

die Färbung im Sommer hin zu Orange<br />

und geht im Herbst in ein Dunkelrot,<br />

später dunkles Violett über.<br />

Anzeige<br />

Rispenhortensie ‘Butterfly’ der Baumschule Diderk Heinje. Werkfoto Fagus ‘Asterix’ ist neu bei E. A. Stöckmann. Foto: Kathrin Scheumann<br />

Dreiminuten-Clips zum lernen<br />

Auch Christian Kordes, Geschäftsführer<br />

der Kordes Jungpflanzen Handels<br />

GmbH (Bilsen) sieht für 2013 sehr gute<br />

Geschäftsaussichten. Bereits im Herbst<br />

vergangenen Jahres habe sich gezeigt,<br />

dass durch den Frost im Winter<br />

2011/2012 viel Ware am Markt fehlte.<br />

Entsprechend gestalte sich die Jungpflanzennachfrage,<br />

bei der die Unternehmen<br />

gut bedient sind, die ihren Einkauf<br />

rechtzeitig getätigt haben. Dass es<br />

in einigen Bereichen Verknappungen<br />

gäbe, sei aber letztlich für das Gesamtmarktgefüge<br />

ganz gut.<br />

Kordes Jungpflanzen war mit einer<br />

Fülle an Neuheiten aus den Bereichen<br />

Hydrangea, Buddleja, Ilex, Philadelphus<br />

und Sambucus zur diesjährigen IPM gekommen<br />

(siehe <strong>Taspo</strong> 3/13). Am Messestand<br />

stellte Christian Kordes zudem die<br />

neue Thuja occidentalis ‘Golden Smaragd’<br />

heraus. Mit ihrer goldgelben Benadelung<br />

könne sie schöne Akzente in der<br />

Gartengestaltung setzen. Trotz seines<br />

schmalen, kegelförmigen Habitus verfüge<br />

dieser Lebensbaum über einen dicht<br />

verzweigten Wuchs. Weitere Vorzüge<br />

der Varietät bestünden in ihrer Unempfindlichkeit<br />

gegenüber direkter Sonneneinstrahlung<br />

(kein Verbrennen) und ihrer<br />

guten Frostverträglichkeit.<br />

„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“,<br />

diesen Sinnspruch nimmt die E. A.<br />

Stöckmann Handels GmbH & Co. KG<br />

(Bad Zwischenahn) durchaus wörtlich.<br />

Wie Geschäftsführer Jochen Stöckmann<br />

in Essen erläuterte, sind stimmungsvolle<br />

Präsentationen im Einzelhandel dabei<br />

eine Schiene. Eine zweite und in ihrer<br />

Bedeutung wachsende beziehe sich auf<br />

die Neuen Medien. Das beginne damit,<br />

dass alle Etiketten des Sortimentes mit<br />

der firmeneigenen Internetadresse versehen<br />

seien, reine Markenetiketten stattet<br />

das Unternehmen zudem mit einem<br />

QR-Code aus. Um aber möglichst viele<br />

Informationen an den Verbraucher zu<br />

bekommen, lässt Stöckmann Bilder<br />

sprechen. Auf der Website www.nastosymphonie.de<br />

finden sich deshalb seit<br />

Neuestem zwei Kurzfilme in zweieinhalb-<br />

bis dreiminütiger Länge, die Verbrauchern<br />

das Wissen zum richtigen<br />

Umgang mit den exklusiven Gehölzen<br />

der Marke „nasto-Symphonie“ auf einfache<br />

Weise vermitteln sollen. „Gehölze<br />

richtig pflanzen“ und „Dekorativer Winterschutz<br />

für Gehölze“ heißen die beiden<br />

Themen, die das Unternehmen derzeit<br />

aufgreift und nicht nur auf der Website,<br />

sondern auch bei YouTube laufen<br />

lässt. Nach den Worten von Jochen<br />

Stöckmann sind die beiden Clips erst<br />

der Anfang einer ganzen Serie, die im<br />

Laufe der Zeit entstehen soll.<br />

Das Sortiment der Dachmarke „nasto“,<br />

mittlerweile gegliedert in die drei Linien<br />

nasto-Symphonie (Topfgarten<strong>gehölze</strong>),<br />

nasto-Couture (edle Form<strong>gehölze</strong>)<br />

und nasto-Eternity (veredelte Form<strong>gehölze</strong><br />

ohne Schnitt) wird ständig weiterentwickelt.<br />

Für 2013 stellte Stöckmann<br />

die Neuheit Fagus sylvatica ‘Asterix’<br />

des Züchters David Bömer vor, die<br />

das Sortiment der nasto-Symphonie-Linie<br />

erweitern wird.<br />

Zuwachs im Hortensien-Sortiment<br />

Groß war die Freude bei Sebastian Heinje,<br />

Inhaber der Baumschule Diderk<br />

Heinje (Jeddeloh), als seine in Essen<br />

vorgestellte Neuheit, die Rispenhortensie<br />

Hydrangea paniculata ‘Butterfly’, auf<br />

dem Siegertreppchen des diesjährigen<br />

„Colour your life Award“ landete. Die<br />

cremeweiße Neuheit verströmt seiner<br />

Information zufolge einen starken Duft,<br />

der auch Schmetterlinge anziehe. Der<br />

zarte Falter ziert denn auch Topf und<br />

Etikett der Pflanzen, für die Sebastian<br />

Heinje ein ganzes Marketingkonzept<br />

entwickelt hat, das Mitte April starten<br />

wird. Dann sollen Veröffentlichungen in<br />

rund 300 Publikumsmagazinen aus den<br />

Bereichen Lifestyle, Möbel und Garten<br />

den Marktauftritt von ‘Butterfly’ begleiten.<br />

Auch eine eigene Homepage mit<br />

Handelssuche geht im April ans Netz.<br />

Aus Sicht von Heinje ist die Rispenhortensie<br />

ein Volumenprodukt, in dem sehr<br />

viel Potenzial für Gartencenter stecke,<br />

da sich gute Spannen realisieren lassen.<br />

Der engagierte Unternehmer informierte<br />

zudem über eine neue Kooperation<br />

in Sachen Bauernhortensie. Dabei<br />

haben sich Heinje zufolge vier Unternehmen<br />

(ein Niederländer, ein Däne<br />

und zwei deutsche Unternehmen, darunter<br />

Heinje) in einer Produzentengruppe<br />

zusammengeschlossen, um der<br />

eigentlich aus dem Bereich der Schnitthortensien<br />

stammenden Serie Magical<br />

mehr Marktbedeutung zu verleihen. Geplant<br />

sei eine enge Zusammenarbeit in<br />

Produktion und Vermarktung sowie<br />

auch die Mengenabstimmung untereinander.<br />

Die vier Produzenten wären in<br />

der Lage, dem Markt qualitativ homogene<br />

Ware anzubieten. Das Marketing für<br />

die Magical-Topfsorten des Züchters<br />

Kees Eveleens sei bereits erneuert worden.<br />

Ein blauer Topf und ein neues Logo<br />

sollen die Aufmerksamkeit der Verbraucher<br />

wecken. Die Magical-Serie zeichne<br />

sich durch eine sechsmonatige Blütezeit,<br />

vor allem aber durch einen interessanten<br />

Farbwechsel im Blühverlauf aus.<br />

Bereits im Vorjahr hatte Heinje die<br />

Hortensien-Serie Forever & Ever eingeführt,<br />

die sich seinen Angaben zufolge<br />

sehr gut verkaufte, 70 Prozent der Pflanzen<br />

wurden im deutschen Markt abgesetzt.<br />

Für den ebenfalls 2012 gestarteten<br />

Webshop des Unternehmens (24 Stunden-Einkauf,<br />

aktuelle Bebilderung, CC-<br />

Rechner, VK-Preise lassen sich hinterlegen,<br />

Tischkonzepte integriert) gibt es<br />

jetzt auch die mobile Version für<br />

Smartphone und iPad, um den Bestand<br />

im Gartencenter beim Einkauf direkt<br />

vor Augen haben zu können.<br />

Kompetenz für den Fachhandel<br />

Dem Fachhandel will sich die Bruns<br />

Pflanzen Export GmbH & Co. KG fort-<br />

an in stärkerem Maße zuwenden. Am<br />

IPM-Messestand stellte das Unternehmen<br />

seine Potenziale als Lieferant unter<br />

dem Motto „Alles aus einer Hand“ in<br />

den Mittelpunkt der Präsentation. Vorzüge,<br />

die zunächst schon auf der Hand liegen,<br />

bestehen beispielsweise in den Zertifizierungen<br />

des Unternehmens nach MPS<br />

(Milieu Project Sierteelt) und ZgG (Zertifizierungsgemeinschaft<br />

gebietseigener<br />

Gehölze) sowie den zwei verfügbaren<br />

Pflanzen-Logistikzentren, wobei eines zu<br />

den modernsten in Europa gehört; zudem<br />

in der freien Verfügbarkeit von Freiland-<br />

und Containerware.<br />

Für den Fachhandel hat sich Bruns<br />

jetzt nochmals in klarer Strukturierung<br />

aufgestellt, wobei die Einführung der<br />

Exklusivmarke noble & strong im vergangenen<br />

Jahr sicher ein wichtiger Baustein<br />

war. Die Auswahl der exklusiven<br />

Garten<strong>gehölze</strong> im mattgoldenen Topf<br />

wird nach Information von Norbert<br />

Müller, verantwortlich für den Gartencenter-Vertrieb,<br />

wahrscheinlich unter<br />

steter Weiterentwicklung auf 25 Sorten<br />

begrenzt bleiben. Dafür hat Bruns aber<br />

eine eigene Innovationslinie eingeführt,<br />

in der unter dem Motto „Geheimtipps<br />

mit Potenzial“ neueste Züchtungen aus<br />

aller Welt offeriert werden.<br />

Zu den insgesamt sechs Schwerpunkten<br />

im Fachhandels-Profil gehört auch<br />

der bewährte CC-Kalender, der nach<br />

Müllers Worten von Woche 7 bis Ende<br />

Juni Aktions-Vorschläge bereithalte.<br />

Die Ware komme stets im besten<br />

Wuchs-/Blühstadium in die Gartencenter.<br />

Bei Bedarf lasse sich die Bestückung<br />

der CC noch verfeinern, indem beispielsweise<br />

bei einheitlicher Verpackung<br />

nicht nur Clematis, sondern auch<br />

andere Kletterpflanzen mit aufgenommen<br />

werden. Unter der Rubrik Bruns<br />

Premium laufe daneben das firmeneigene<br />

Hausbaumprogramm mit Premiumqualitäten<br />

sowie exklusiven Solitärs.<br />

Eine weitere Stärke seien die Gristeder<br />

Neuheiten; unter der Bezeichnung bietet<br />

Bruns winterharte Rhododendron-Eigenzüchtungen<br />

mit kompaktem Wuchs und<br />

besonderen Blütenfarben an. Das Sextett<br />

der auf die Fachgartencenter ausgerichteten<br />

Schwerpunkte wird schließlich durch<br />

das Bruns Stammsortiment ergänzt.<br />

Umfangreiches Schalenprogramm<br />

Seit 65 Jahren gibt es die Baumschule<br />

Borchers in Bad Zwischenahn. Die heutige<br />

Hajo Borchers Pflanzen GmbH<br />

(Bad Zwischenahn) begann bereits vor<br />

20 Jahren, Schwerpunkte im umfangreichen<br />

Gehölzsortiment auszubauen und<br />

hebt dabei besonders ihre hohe Kompetenz<br />

im Bereich Ahorn hervor. Mehr als<br />

30 Arten und Sorten in verschiedenen<br />

Qualitäten und als Stämmchen bietet das<br />

Unternehmen an. Eine weitere Stärke, wie<br />

Geschäftsführer Hajo Borchers in Essen<br />

betonte, liege im breit gefächerten Schalenprogramm<br />

der Baumschule, mit dem<br />

die Zielstellung verfolgt werde, Gehölze<br />

im Einzelhandel anders darzustellen. Laut<br />

Information am Messestand sind die<br />

Pflanzen durch häufiges Schneiden kompakter<br />

als üblich. Einen weiteren Schwerpunkt<br />

im Sortiment bilden Päonien, bei<br />

denen Borchers zahlreiche Sorten aus<br />

China eingeführt hat. Die Ware werde<br />

blühend verkauft. Nach Ansicht des Experten<br />

hält der Boom der ergiebigen<br />

Blütenpflanzen am Markt weiter an. ■


22. Februar 2013 | Nr. 8 <strong>gehölze</strong><br />

TASPO | 9<br />

Geschenkidee Rhododendron im bunt-gestreiften<br />

Topf.<br />

CRV Plants (B-Wetteren) liefert in den Osten.<br />

Foto: Gabriele Friedrich<br />

Belgische Baumschulen<br />

Mit starker Präsenz<br />

Vielseitige Gehölzangebote zur IPM 2013 in Essen. Von Gabriele Friedrich<br />

Über die Entwicklung neuer Baumschulpflanzen<br />

und Azaleen berichtete<br />

Dr. Johan Van Huylenbroeck vom Forschungsinstitut<br />

ILVO im belgischen<br />

Melle. Dazu hatte das Flanderns Agrar-<br />

Marketing Büro VLAM zu einem Frühstücksseminar<br />

an ihren Stand auf der<br />

IPM eingeladen.<br />

IVLO ist ein Institut für Agrar- und<br />

Fischereiforschung, Referat Pflanzen,<br />

angewandte Genetik und Veredlung.<br />

Schwerpunkt liegt bei der Züchtung darauf,<br />

neue Technologien zu entwickeln,<br />

wie die Überwindung von Kreuzungssperren,<br />

Protoplastfusionen und alternative<br />

Verfahren zur Chromosomenverdoppelung,<br />

Elternschaftsanalysen und<br />

Sortenidentifizierung sowie Krankheitsresistenzen.<br />

Veredlungsprogramme<br />

für Zier<strong>gehölze</strong><br />

Bei der IVLO laufen zwei Veredlungsprogramme<br />

für Zier<strong>gehölze</strong>, meist blühende<br />

Sträucher und Freilandrosen sowie<br />

für Azaleen. Beide in Zusammenarbeit<br />

mit der flämischen Wirtschaft.<br />

Hierbei handelt es sich um eine öffentlich-private<br />

Partnerschaft, wie er ausführte.<br />

Jeweils eine Gruppe von 20 innovativen<br />

Baumschulen, die gemeinsam in<br />

Forschung und Entwicklung für Neuheiten<br />

investieren. Die Neuheiten werden<br />

züchterrechtlich geschützt und mit<br />

eigenem Label vermarktet. Eine solche<br />

Genossenschaft ist Best Select für Zier<strong>gehölze</strong><br />

und Azanova für Azaleen. Best<br />

Select bringt bereits 18 IVLO-Neuheiten<br />

auf den Markt, darunter Hydrangea paniculata<br />

‘Bobo’, Ligustrum ‘Massif ’,<br />

Buddleja ‘Argus’ white und velvet.<br />

In Essen waren auf dem belgischen<br />

Gemeinschaftsstand rund 30 Unternehmen<br />

zumeist Baumschulen und einige<br />

Zierpflanzenbetriebe zu sehen.<br />

Rhododendron neu interpretiert hatte<br />

Leybaert (B-Moerbeke-Waas). Eine<br />

Knospe über einem Blätterkranz, in einem<br />

schrill gestreiften Übertopf, ist als<br />

Geschenkartikel für junge Leute kreiert.<br />

„Ms Liberty“ nennt sich das Verkaufskonzept<br />

mit den Sorten ‘Germania’,<br />

‘Red Jack’, ‘G.Waterer’, ‘Catawbiense<br />

Grandiflorum’, natürlich CC-Karren<br />

geeignet.<br />

Von Weiß zu Rot blüht Hydrangea<br />

paniculata ‘Wim’s Red’ von Oprins<br />

Plant (B-Rijkevorsel). Auch der Aus-<br />

trieb mit roten Trieben kontrastiert gut<br />

zum dunklen Laub. Ein Farbspiel aus<br />

Gelb, Orange und Violett bietet Physocarpus<br />

opulifolius ‘Amber Jubilee’ von<br />

De Nolf (B-Waregem). Sie erreicht zwei<br />

Meter Höhe und die Farben präsentieren<br />

sich bevorzugt an sonnigen Standorten.<br />

Einen Buchs als Bodendecker hat<br />

Spezialist Herplant (B-Beerse) mit Buxus<br />

microphylla ‘Roccoco’ im Sortiment.<br />

Er wird nur 40 Zentimeter hoch.<br />

Alternativen zu Buxus stellte FlorAbo<br />

(B-Beervelde-Lochristi) mit Taxus-Kugeln<br />

und kugelförmigen Ilex crenata in<br />

Sorten vor.<br />

Zusammenschluss für<br />

osteuropäische Märkte<br />

Für die Belieferung der östlichen Märkte<br />

wie Russland, Ukraine, Kasachstan oder<br />

Weißrussland haben sich drei belgische<br />

Baumschulen zusammengeschlossen.<br />

Die Baumschulen Calle Steven, Rimbaut<br />

und Sohn sowie Weymeersch haben<br />

speziell zu diesem Zweck CRV<br />

Plants (B-Wetteren) gegründet. Ihre<br />

Kunden sind Gartenarchitekten, GaLa-<br />

Bau und Großhändler, ihre Gehölze besonders<br />

frosthart.<br />

Aus Gewebekultur entstanden, war<br />

‘Emma’ besonders in Szene gesetzt. Die<br />

Helleborus nigercors von Denis-Plants<br />

(B-BeerveldeLochristi) ist für den Verkauf<br />

ab Anfang Dezember gedacht und<br />

blüht in Weiß bis Ende Februar. Produzent<br />

ist Het Wilgenbroek (B-Oostkamp).<br />

Der stellte auch die „Winter Magic<br />

Collection“ mit Helleborus ‘Candy<br />

Love’ in Creme-Rosa und ‘Snow Love’ in<br />

Weiß vor. Sie kennzeichnet eine lang anhaltende<br />

und üppige Blüte..<br />

Niederländische Baumschulen<br />

Stiftung Fachmesse für die Baumschulwirtschaft<br />

übernimmt Organisation des Gemeinschaftsauftrittes<br />

Die gemeinschaftliche Teilnahme niederländischer<br />

Baumschuler an der<br />

diesjährigen IPM in Essen setzte sich<br />

unter dem Namen Bizz Holland fort.<br />

Die Stiftung Fachmesse für die Baumschulwirtschaft<br />

hatte die Organisation<br />

der Teilnahme von Plant Publicity Holland<br />

(PPH) übernommen, die zum Jahresende<br />

2012 ihre Tätigkeit eingestellt<br />

hatte.<br />

Schaufenster von Westbrabant<br />

Insgesamt waren in Essen 45 Stände<br />

und 64 niederländische Betriebe vertreten.<br />

Die Baumschul-Regionen Boskoop,<br />

Opheusden, Venlo und Zundert wurden<br />

im niederländischen Kontingent in Halle<br />

12 von einzelnen Betrieben repräsentiert.<br />

Daneben stellten sich einzelne<br />

Baumschulen mit ihrem Angebot auch<br />

in den anderen Hallen vor. Der Jungpflanzenbetrieb<br />

Bergs (NL-Heythuysen)<br />

stellte bewurzelte Stecklinge der<br />

neuen Lavendelsorte ‘Lusi Pink’ vor. Sie<br />

bringt blau-violette Blüten mit hellrosafarbenen<br />

Fahnen hervor. Unter dem geschützten<br />

Namen „Boulevard Collection“<br />

bietet Nolina (NL-Woubrugge) im<br />

15-Zentimeter Topf mit Rankhilfe beispielsweise<br />

Clematis an. Darunter die<br />

weiße Sorte ‘Tai Yang’ oder die blaue<br />

‘Parisienne’. Das Schaufenster von West-<br />

Helleborus ’Emma’ von Denis-Plants blüht<br />

in Weiß bis Ende Februar<br />

Berk (NL-Sint Oedenrode) die Limited<br />

Edition. Es ist nur eine limitierte Stückzahl<br />

vorrätig, manchmal nur ein Exemplar.<br />

Oft sind es Solitäre in größeren<br />

Formaten, also echte Hingucker. Ein Teil<br />

steht auf einem eigens zu diesem Zweck<br />

eingerichteten Quartier nahe der Zentrale.<br />

Die Bäume der Limited Edition<br />

sind das ganze Jahr hindurch, mit oder<br />

ohne Container, lieferbar. Sie tragen ein<br />

spezielles rotes Etikett mit Namen und<br />

Alter. Beispiele sind Acer palmatum,<br />

‘Bloodgood’ 18 Jahre, Cornus controversa<br />

14 Jahre, Fagus sylvatica 40 Jahre oder<br />

Taxus baccata-Bonsai bis zu 65 Jahre alt.<br />

Minier feiert 175-jähriges Bestehen.<br />

Französische Baumschulen<br />

In Essen en vogue<br />

Unter der Marke „Nature und Jardin“ bietet<br />

Chauvin (F-Montjean sur Loire) einige<br />

seiner Hortensien im Jute-ummantelten<br />

Topf an. Zwei Millionen Töpfe vermarktet<br />

der Hortensien-Spezialist an<br />

Rohware, dazu Jungware und Stecklinge.<br />

Neu in der Serie Creole sind ‘Punch Curacao’<br />

in Blau-Lila und ‘Punch Royal’ in<br />

Rosa-Weiß, im Deko-Sortiment sind es<br />

‘Casino’ in Rosa-Weiß und ‘Mistral’ in<br />

Reinweiß, eine neue Tellerhortensie.<br />

Die Serie Rendez-Vous bei Hortensien<br />

hat Sicamus (F-Angers) neu im Programm.<br />

Die Besonderheiten in acht Sorten<br />

zeichnen sich durch romantische<br />

Formen und gefranste Blütenblätter in<br />

zarten Farbtönen aus.<br />

Die Hydrangea macrophylla ‘Magical’<br />

präsentiert sich ab dieser Saison unter<br />

dem Namen ‘Magical Four Seasons’ und<br />

in einem neuen stilvollen Topf mit passendem<br />

Etikett. Eine ausgewählte Gruppe<br />

von Hortensien-Produzenten bringt<br />

sie auf den europäischen Markt, darunter<br />

die Baumschule Kerisnel (F-St. Pol<br />

de Léon). Einer der Züchter ist Hortensias<br />

France Produktion (F-Soucelles).<br />

Die Baumschule Minier (F-Beauforten-Valée)<br />

feiert in diesem Jahr 175-jähriges<br />

Bestehen. Nach Essen hatte sie drei<br />

Gehölzneuheiten mitgebracht. Forsythia<br />

‘Mikador’ ist eine pflegeleichte, kompakte<br />

Forsythie mit üppiger Blüte in leuchtendem<br />

Gelb. Duftende Blüten in Reinweiß<br />

kontrastieren gut mit dem purpurfarbenen<br />

Kelch und dem dunkelroten<br />

Neuaustrieb bei Philadelphus ‘Starbright’.<br />

Prunus lusitanica ‘Brenelia’ ist<br />

immergrün, kompakt und frosthart und<br />

eignet sich auch für kleine Gärten.<br />

Unter zahlreichen Neuheiten hatte<br />

Jungpflanzenanbieter André Briant<br />

(F-St. Barthélemy d’Anjou) auch Hibiscus<br />

syriacus ‘Pink Chiffon’ herausgestellt. Die<br />

doppelt gefüllten Blüten erscheinen von<br />

Juli bis September in einem zarten Rosa.<br />

Leuchtend Rot und zahlreich erscheinen<br />

die langlebigen Blütenrispen von Hydrangea<br />

paniculata ‘Diamant Rouge’. Bereits<br />

im Juli, zunächst über Weiß, dann Rosa zu<br />

brillantem Rot wechseln die langen, dicht<br />

besetzten Rispen ihre Farbe.<br />

Aus Neuseeland stammen diverse Acer,<br />

die unter der Marke „Stepping Stones“ als<br />

wurzelnackte Ware von der Baumschule<br />

Adrian Ayley (F-Saint Julien d’Eymet) in<br />

der EU vertrieben werden, darunter verschiedene<br />

Größen, Veredlungen, Formen,<br />

auch Mehrstämmer von A. dissectum,<br />

palmatum und japonicum. (fri)<br />

Für besondere Einsatzgebiete<br />

Große Spalierbäume, Dachformen,<br />

Clematis ‘Parisienne’ der „Boulevard Col- Mehrstämmer, Spalier und Dachformen bei<br />

Mehrstämmer hatte die Baumschule<br />

Ebben (NL-Cuijk) mit nach Essen gebracht<br />

und deutete auf ihrem Stand auf<br />

das 150 Jährige Jubiläum im vergangenen<br />

Herbst hin. Größe, Form, Farbe, belection“.<br />

Ebben.<br />

sondere Charakteristika bieten den Gehölzen<br />

ihre besonderen Einsatzgebiete<br />

port“ rund um Zundert. Ihr sind 170 einem zentralen Umschlagplatz zu- im gewerblichen wie privaten Umfeld.<br />

Baumschulen, Zulieferer und Berater nächst gesammelt werden. Händler Für den urbanen Raum hat die Baum-<br />

angeschlossen, alle aus der Baumschul- können so ihre Lkw besser auslasten schule nach der KlimaArtenMatrix des<br />

branche. Rund 65 Projekte laufen der- und mit weniger Fahrten auskommen Bundes deutscher Baumschulen für<br />

zeit zu den Themen Agrologistik, Bil- und verursachen einen geringeren Koh- Stadtbaumarten eine Broschüre mit<br />

dung und Forschung, Marketing sowie lendioxid-Ausstoß.<br />

Klimabäumen zusammengestellt. Sie<br />

Raumordnung. Neu ist der Abholdienst „Die Meisterstücke aus unserem Sor- sind eingeordnet nach Trockentoleranz<br />

brabant nennt sich die Initiative „Tree- „Treerun“, womit Gehölzlieferungen an timent“ nennt die Baumschule van den und Winterhärte. (fri) Hydrangea im modischen Jutemantel.


10 | TASPO stauden<br />

22. Februar 2013 | Nr. 8<br />

Bewegung im Staudensortiment<br />

Ob typisch englisch oder ganz regional, Stauden beeindrucken als Pflanze und in Komposition. Von Kathrin Scheumann<br />

Ganz entspannt ging es beim Stauden<br />

Ring auf der diesjährigen<br />

IPM zu. Der gut besuchte Messestand<br />

in der Halle 10 war Anlaufpunkt<br />

für zahlreiche Messebesucher, doch ging<br />

es nicht nur ums Geschäft, wie Geschäftsführerin<br />

Nicole Klattenhoff einschätzte.<br />

Im Mittelpunkt standen vielmehr<br />

Kontakte und Austausch mit Interessenten,<br />

Kunden und Geschäftspartnern.<br />

Nicht ganz unbeteiligt an so viel<br />

Gelassenheit ist das Aktionssortiment<br />

„Cottage Garden“, das der Stauden Ring<br />

im vergangenen Jahr erstmals in Essen<br />

vorstellte. Der damit aufgegriffene Trend<br />

hin zur englischen Gartenkultur bestimmte<br />

auch den diesjährigen Messeauftritt<br />

der acht Kooperationspartner.<br />

Das Standard-Sortiment „Cottage<br />

Garden“ für den Angebotszeitraum Mai<br />

bis September richtet sich an Klassikern<br />

typisch englischer Staudenrabatten aus,<br />

wie beispielsweise Hosta, Geranium,<br />

Achillea oder Nepeta, wobei die offerierten<br />

Sorten jeweils der Kategorie „Cool<br />

Border“ (kalte Farbtöne) oder „Hot Border“<br />

(warme Farbtöne) zugeordnet werden.<br />

Dass dies dem derzeit aktuellen<br />

Trend der naturnahen Gartengestaltung<br />

bestens entgegenkommt, zeigt der Verkaufserfolg<br />

im Fachhandel. Langsam<br />

werde auch in Deutschland eine Abkehr<br />

vom formalen Garten spürbar, sagte Nicole<br />

Klattenhoff in Essen. Darüber hinaus<br />

spiele im gegenwärtigen Kaufverhalten<br />

bei Stauden auch die Orientierung<br />

an den Naturstandorten der Pflanzen<br />

eine wachsende Rolle. Diesen Gedanken<br />

greife das Sortiment „Cottage<br />

Garden“ ganz bewusst auf.<br />

Nicht ohne Stolz informierte der Stauden<br />

Ring auf der IPM über die Kooperation<br />

mit der bekannten englischen Staudengärtnerei<br />

Blooms of Bressingham,<br />

auf deren Basis zahlreiche exklusive<br />

Neuheiten das „Cottage Garden“-Sortiment<br />

2013 bereichern. Darunter die sehr<br />

attraktive Geranium x cultorum ‘Blushing<br />

Turtle’, deren ausdrucksstarke,<br />

pinkfarbene Blüten bereits im Frühsom-<br />

Anzeige<br />

„Unser Garten“ lautet das Motto des neuen Fachhandelskonzeptes von Master Stauden. Nicole Klattenhoff präsentierte Neuheiten.<br />

mer erfreuen, ebenso wie die Blütenfülle<br />

von Campanula porscharskyana ‘Blue<br />

Waterfall’ oder Varietäten der Achillea<br />

millefolium Serie Seduction. Alle elf<br />

Neuheiten wurden in Deutschland geprüft<br />

und weisen einen sehr guten Gartenwert<br />

unter hiesigen Verhältnissen<br />

auf, wie Klattenhoff informierte. Wie alle<br />

Pflanzen des „Cottage Garden“-Sortimentes<br />

werden auch sie im speziell entwickelten,<br />

englischgrünen Zwei-Liter-<br />

Topf offeriert. Dieser habe sich nicht zuletzt<br />

aufgrund seiner abgerundeten<br />

Kanten sowohl in der Produktion als<br />

auch im Handel bewährt. „Die Gartencenter<br />

bekommen damit die Tisch-Präsentation<br />

sehr gut hin und der Kunde<br />

findet zum günstigsten Zeitpunkt ein<br />

Produkt in attraktivem Preis-Leistungsverhältnis<br />

vor“, meint die Stauden-Ring-<br />

Geschäftsführerin. Dies sei möglich,<br />

weil die kräftigen Qualitäten bereits im<br />

Pflanzjahr ihre volle Blütenpracht entwickeln.<br />

Alle Sorten von Blooms of<br />

Bressingham seien darüber hinaus mit<br />

einem stilvollen Etikett gekennzeichnet,<br />

das ihren Exklusivitätswert unterstreiche.<br />

Tischbanner, Plakate, Spannbänder<br />

und eine CD mit Bildern und Texten zur<br />

Aktion begleiten den Marktauftritt des<br />

„Cottage Garden“-Sortimentes, das nur<br />

im Fachhandel angeboten wird.<br />

„Qual der Wahl“ bei Mischungen<br />

Dem Trend zum naturnahen Garten<br />

widmet sich auch der Garten- und<br />

Landschaftsbau in verstärktem Maße.<br />

Innerhalb der letzten fünf Jahre gewannen<br />

Stauden-Mischungen hierbei an Bedeutung.<br />

Allerdings stelle die Vielzahl<br />

der gebotenen Varianten Architekten inzwischen<br />

vor die „Qual der Wahl“, wie<br />

Nicole Klattenhoff meint. Schade sei es,<br />

dass etliche der am Markt befindlichen<br />

Kompositionen nicht auf wissenschaftlicher<br />

Prüfung basieren. Dies könne den<br />

gerade erst erarbeiteten Ruf dieses Produktes<br />

schädigen. Auch in der praktischen<br />

Umsetzung zeigen sich ihren<br />

Worten zufolge „Stolpersteine“, die mit<br />

der Zeit noch beseitigt werden müssten.<br />

Denn es käme schon vor, dass Ersatzlieferungen<br />

ans jeweilige Projekt den Anforderungen<br />

nicht entsprächen. „Ob eine<br />

Art oder Sorte in die ausgewählte Mischung<br />

passt oder nicht, kann nur von<br />

einer Qualitäts-Staudengärtnerei entschieden<br />

werden.“ Auch damit stehe<br />

und falle der Erfolg einer solchen Staudenpflanzung.<br />

Um eine klare Zuordnung<br />

zu den Ansprüchen der Kunden,<br />

die sich beispielsweise auf eine bestimmte<br />

Farbe oder auch Standorteignung<br />

beziehen, zu erzielen, hat der Stauden<br />

Ring die auf der firmeneigenen<br />

Homepage offerierten Staudenmischungen<br />

neu sortiert. Insgesamt 15 Varianten<br />

stehen laut Klattenhoff nun zur Verfügung.<br />

Alle wurden wissenschaftlich, unter<br />

anderem von der Züricher Hochschule<br />

für Angewandte Wissenschaften<br />

in Wädenswil (Schweiz) oder in Veitshöchheim<br />

geprüft.<br />

Das Feld der Staudenkompositionen<br />

sei aber längst nicht ausgereizt, im Bereich<br />

tue sich gegenwärtig viel. So bestehe<br />

der Anspruch, für jeden Kundenwunsch<br />

eine Mischung bereitzuhalten.<br />

Auch auf den Aspekt des Klimawandels,<br />

der zwar aktuell noch keine Rolle spiele,<br />

müsse man sich einstellen.<br />

Zur Staude des Jahres 2013, der<br />

Wolfsmilch, halten die Partner des<br />

Stauden Ringes ein umfangreiches Sortenspektrum<br />

bereit. Alle Produkte lassen<br />

sich auch bequem in den Online-<br />

Shops der einzelnen Stauden-Ring-<br />

„Cottage Garden“-Sorte Stachys 'Big Ears'.<br />

Partner bestellen.<br />

Weiter wachsende Vielfalt<br />

Auch am Messestand des Bundes deutscher<br />

Staudengärtner (BdS) spielten<br />

die Staudenmischungen in diesem Jahr<br />

eine besondere Rolle. Im Vordergrund<br />

stand dabei die neue Mischung „Schattenglanz“,<br />

die von den Experten des Arbeitskreises<br />

Pflanzenverwendung im<br />

BdS entwickelt wurde. Laut Information<br />

handelt es sich dabei um ein attraktives<br />

und mehrjährig erprobtes Bepflanzungskonzept<br />

für halbschattige<br />

Flächen in Hausgärten und im öffentlichen<br />

Grün. Die Mischung wirke besonders<br />

durch kontrastierende Laubstrukturen<br />

und -texturen, denen unter anderem<br />

durch Helleborus, Vergissmeinnicht<br />

(Brunnera macrophylla ‘Jack<br />

Frost’), Hosta, Zwiebelpflanzen oder<br />

Bodendecker wechselnde Blühaspekte<br />

in Hellgrün, Weiß und Violett hinzugefügt<br />

werden. Im Winter bleibe die gute<br />

Schmuckwirkung durch den hohen Anteil<br />

immer- und wintergrüner Arten<br />

bestehen. Zwei weitere, ergänzende<br />

Pflanzenkompositionen für den Halbschatten,<br />

„Schattenzauber“ und „Schattengeflüster“,<br />

seien derzeit noch im ▶


22. Februar 2013 | Nr. 8 stauden<br />

TASPO | 11<br />

Ralf Köster mit der neuen Beratungs-App für Stauden. Fotos: Kathrin Scheumann (3),Werkbild<br />

▶ Test.<br />

Die Staude des Jahres präsentiert der<br />

BdS auf einer eigens dafür eingerichteten<br />

Website unter www.staude-des-jah<br />

res.de. In Essen wurden auch Plakate<br />

und Faltblätter zum Thema vorgestellt.<br />

In Kooperation mit der Firma durchgeblueht.de<br />

bietet auch das Unternehmen<br />

Stauden Ihm (Meißen/Sachsen) als<br />

Partner im Verbund Master Stauden<br />

vielfältige Staudenmischungen an. Nach<br />

Information von Johannes Ihm soll das<br />

bereits reichhaltige Angebot für weitere<br />

Standorte, wie zum Beispiel „Dachgarten“<br />

noch weiter ausgebaut werden.<br />

Neue Staudenkompositionen befänden<br />

sich unter regem Austausch mit Hochund<br />

Fachschulen, wie zum Beispiel in<br />

Bernburg und Erfurt, daher momentan<br />

in der Testphase.<br />

Johannes Ihm schätzt die Zahl der in<br />

Deutschland derzeit dokumentierten beziehungsweise<br />

am Markt existierenden<br />

Staudenmischungen auf insgesamt über<br />

40. Diese beachtliche, in den letzten Jahren<br />

entstandene Zahl stimmt ihn ein wenig<br />

bedenklich, da die Auswahl für den<br />

vorgesehenen Standort unübersichtlich<br />

werde. Besser sei es, getestete Grundtypen<br />

den verschiedenen Standorten anzupassen.<br />

Dabei sei zum Beispiel Ästhetik<br />

ein Anspruch, der im kommunalen Bereich<br />

vor allem von Städten in den Mittelpunkt<br />

gerückt werde und mit einer gut<br />

kombinierten, pflegeleichten Mischpflanzung<br />

erreicht werden soll. Ein anderes<br />

Kriterium sei zum Beispiel die naturnahe<br />

und pflegeleichte Gestaltung.<br />

Ausschlaggebend dafür, welche Richtung<br />

in der Staudenverwendung eingeschlagen<br />

wird, wären aber schließlich die<br />

Rahmenbedingungen. Beispielsweise sei<br />

in parkähnlich gestalteten Anlagen oder<br />

Gärten die planerische, fachlich fundierte<br />

Gestaltung nicht wegzudenken. Aus<br />

Sicht des Produzenten hält er die von<br />

ihm auch angebotene, konsequente Vormischung<br />

der Pflanzen je Komposition<br />

und Fläche für sehr wichtig, um dem<br />

Garten- und Landschaftsbau wertvolle<br />

Unterstützung und Hilfe zu geben.<br />

Neues Fachhandelskonzept<br />

Mit einem neuen Verkaufskonzept unter<br />

dem Motto „Unser Garten“ wendet sich<br />

der Kooperationsverbund Master Stauden<br />

nun direkt an die Fachgartencenter.<br />

Nach Information von Rolf Röttger gliedert<br />

sich die Konzeption in die vier<br />

Hauptthemen Blütenstauden, Polsterstauden,<br />

Schattenstauden sowie Kräuter<br />

und Gewürze. Ihnen sind 21 weitere Erlebnisthemen<br />

für Sonderaufbauten zugeordnet,<br />

die das jeweilig aktuelle Staudenangebot<br />

akzentuieren können. Hilfestellung<br />

dabei bietet auch das neu entwickelte<br />

Etikett für den Fachhandel, das<br />

neben attraktiver Bebilderung sowie<br />

deutscher und lateinischer Bezeichnung<br />

auch diverse Zusatznutzen, wie beispielsweise<br />

Schnitteignung ausweist. Eine<br />

Farbcodierung nach Blütenfarbe am<br />

unteren Etikettenrand ermöglicht dem<br />

Verkaufspersonal im Gartencenter eine<br />

schnelle Zuordnung zu den Farbthemen.<br />

Darüber hinaus informiert ein<br />

kurzer Text auf der Rückseite des Etiketts<br />

über Wuchseigenschaften und<br />

Pflegeansprüche; über den ebenfalls aufgedruckten<br />

QR-Code sind weitere Informationen<br />

abrufbar. Alle Etiketten sind<br />

fest mit den Kulturtöpfen verbunden, so<br />

dass Irrtümer an der Kasse ausgeschlossen<br />

werden können. Den Marktauftritt<br />

„Unser Garten“ begleiten attraktive Banner,<br />

Tischbanderolen und Preistafeln.<br />

Schicke App und coole Funkien<br />

Unter anderem über den Besuch des<br />

WDR-Fernsehteams „Lokalzeit“ am<br />

Messestand konnten sich die sechs Partner<br />

des Stauden Forums auf der IPM<br />

freuen. Im Mittelpunkt des Interesses<br />

stand die von der Firma Stauden Köster<br />

(Bottrop) entwickelte und von den Partnern<br />

gemeinsam finanzierte Beratungs-<br />

App für Stauden, die Auskunft über insgesamt<br />

1.500 Sorten gibt. Wie Ralf Köster<br />

in Essen informierte, waren eine Woche<br />

nach dem Online-Start des kostenfreien<br />

Informationsangebotes bereits<br />

900 Downloads zu verzeichnen. Im Vorfeld<br />

hatten die Initiatoren 150 Berufs-<br />

und Meisterschulen in Deutschland sowie<br />

auch die Arbeitsgemeinschaft deutscher<br />

Junggärtner angeschrieben. Die<br />

erste Beratungs-App für Stauden verfügt<br />

über insgesamt 21 Suchthemen, wie etwa<br />

schneckenresistente Stauden, trittfeste<br />

Stauden, Rosenbegleiter und andere.<br />

Damit könnten Fragen, die Verbraucher<br />

Kientzler – kreative Pflanzen-Konzepte<br />

Zahlreiche Stauden halten Einzug ins<br />

Beet- und Balkonpflanzensortiment, wie<br />

auch am IPM-Messestand von Kientzler<br />

Jungpflanzen (Gensingen) zu sehen<br />

war. Mit den drei Produktlinien „Frühlingsflirt“,<br />

„Sommerlust“ und „Herbstzauber“<br />

hat das Unternehmen kreative<br />

Pflanzkonzepte für die jeweilige Saison<br />

zusammengestellt. Im Staudenbereich<br />

präsentierte Kientzler unter anderem<br />

zwei kompakt wachsende Erysium-Varietäten<br />

sowie eine breite Palette an<br />

Heuchera-Neuheiten (siehe Seite 2+3 ).<br />

Als Ergänzung fürs Frühjahrssortiment,<br />

das Kientzler unter dem Motto „Frühlingsflirt“<br />

offeriert, stellte Alexander<br />

Kientzler die Eigenzüchtung Arabis caucasica<br />

'Alabaster' besonders heraus. In<br />

der zweiten Märzwoche gelange sie<br />

im Gartencenter ständig haben, beantwortet<br />

werden. Mit integrierter und<br />

GPS-gestützter Händlersuche bietet die<br />

App zusätzlich einen Mehrwert, wie<br />

Köster betonte. Außerdem beinhalte die<br />

Präsentation drei Videoclips, in denen<br />

verdeutlicht werde, worin die Vorzüge<br />

generativ vermehrter Stauden bestehen.<br />

Die App laufe auch auf dem iPad, das<br />

überaus reichblühend zur Verkaufsreife<br />

und präsentiere sich anschließend fünf<br />

bis sechs Wochen lang sehr gut im Topf.<br />

Überzeugend sei der runde Aufbau mit<br />

großen, reinweißen Blütenpolstern. Die<br />

stecklingsvermehrte Sorte sei einfach und<br />

ohne Hemmstoffeinsatz zu kultivieren.<br />

Die Palette der Belarina Staudenprimeln<br />

hat Kientzler bereits 2012 auf sieben Farben<br />

erweitert, wobei 'Pink Champagne'<br />

deutlich kleiner bleibe als die anderen<br />

Varietäten. Es empfehle sich daher der<br />

10,5-Zentimeter-Topf anstelle des 12er-<br />

oder 13er-Kulturgefäßes. Die duftenden,<br />

dicht gefüllt blühenden Sorten erinnern<br />

mit ihren Blütenbouquets an Biedermeiersträuße.<br />

Mit einer Haltbarkeit von vier<br />

Wochen seien sie in Kombination mit<br />

Heuchera und Euphorbien bestens für<br />

bereits verschiedene Kunden für eine eigene<br />

Infothek am POS nutzen wollen.<br />

Die visuelle Beratungshilfe lasse sich<br />

über eine Halterung mit der Bezeichnung<br />

iPad-Kiosk direkt am Verkaufsbereich<br />

anbringen.<br />

Im Pflanzenbereich stellte das Stauden<br />

Forum das aktualisierte Hosta-Sortiment<br />

mit über 30 verschiedenen Sor-<br />

Pflanzenarrangements im Hauseingangsbereich<br />

geeignet.<br />

Mit Blick auf die Sommersaison 2013 präsentiert<br />

Kientzler ebenfalls zwei Neuheiten,<br />

die die Blicke auf sich ziehen. So bekommt<br />

die im letzten Jahr vorgestellte Salvia<br />

Go-Go 'Scarlet' nun Gesellschaft durch<br />

die lila blühende Sorte Go-Go 'Purple'.<br />

Mit einem reichen Sommerflor von Juni<br />

bis zum ersten Frost warten die einjährigen<br />

Summerstars von Kientzler auf. Die<br />

reichverzweigten Sommerphloxe aus japanischer<br />

Züchtung eignen sich der Information<br />

zufolge gut als Anschluss- und<br />

Sommerkultur. Zwei Farben präsentiert<br />

Kientzler für die Saison 2013, dabei handelt<br />

es sich um eine lavendelfarbene Varietät<br />

und ihre dunkelrosafarbene<br />

Schwestersorte. (ks)<br />

Alexander Kientzler mit Arabis caucasica 'Alabaster'. Foto: Kathrin Scheumann<br />

ten, von der Mini- bis zur Riesenfunkie<br />

heraus. Zum Teil handle es sich um<br />

Neuzüchtungen, aber so Köster, man habe<br />

auch Wert auf Sorten aus der Reihe<br />

„Hosta des Jahres“ gelegt. Mit dabei sei<br />

beispielsweise der Favorit aus 2002<br />

‘Guacamole’. Eine besondere Varietät sei<br />

‘Blue Mouse Ears’ mit Blättern, die an<br />

Mäuseohren erinnern. ■<br />

Anzeige


12 | TASPO vermarktung<br />

22. Februar 2013 | Nr. 8<br />

Landgard, Veiling Rhein-Maas und FloraHolland<br />

Vermarkter im guten Plus<br />

Landgard bleibt auf Sanierungskurs. Von Gabriele Friedrich<br />

Weiter auf Sanierungskurs bleibt der<br />

Vermarkter Landgard. Dieser Prozess<br />

werde sich sicherlich auch noch bis<br />

2015 hinziehen, so Finanzvorstand Gerold<br />

Kaltenbach. Dabei sei die Finanzierung<br />

weiterhin mittelfristig gesichert<br />

und bis Ende 2014 bestehen stabile Kreditlinien,<br />

die Zahlungsziele seien gesichert.<br />

Kaltenbach ist optimistisch und<br />

will den Weg der Sanierung stringent<br />

weiterführen. Derzeit werde am Abschluss<br />

des Jahres 2012 gearbeitet, er<br />

nannte vorläufig einen Umsatz von über<br />

zwei Milliarden Euro und damit ein gutes<br />

operatives Geschäft. Die Sanierungsschwerpunkte<br />

im vergangenen Jahr lagen<br />

bei den Bereichen Bloomways, Godeland<br />

und dem Geschäft in Großbritannien,<br />

diese seien fast fertig abgeschlossen.<br />

Auch in diesem Jahr werde<br />

die Sanierung fortgesetzt, vor allem mit<br />

einer weiteren Kostenreduzierung, alle<br />

Abläufe und Prozesse kommen dabei<br />

auf den Prüfstand, so Kaltenbach.<br />

Abholmärkte ausbaufähig<br />

Gut gelaufen sei im vergangenen Jahr das<br />

Geschäft bei den Abholmärkten. Ohne<br />

neue aufzumachen, sei dies noch weiter<br />

ausbaufähig. Auch der Bereich Obst und<br />

Gemüse habe sich 2012 gut entwickelt, so<br />

Kaltenbach, ebenso das operative Geschäft<br />

der Veiling Rhein-Maas.<br />

Neben IPM und Fruit Logistica hat<br />

sich Landgard auch auf der BioFach in<br />

Nürnberg engagiert. Wie die Regionalität<br />

stehe auch das Biosegment stark im Fokus.<br />

Für Landgard Bio GmbH sowie das<br />

Tochterunternehmen Käpplein Bio liegen<br />

die Schwerpunkte bei den Themen<br />

Veiling Rhein-Maas-Geschäftsführer Ruud<br />

Knorr.<br />

Planung, Erzeugung und gebündelte Vermarktung<br />

heimischer Bio-Erzeugnisse.<br />

Neben den Produktbereichen Obst und<br />

Gemüse sind auch biologisch erzeugte<br />

Zierpflanzen, insbesondere Gräser und<br />

Stauden der Marke flor BIO sowie Bio-<br />

Cyclamen vorgestellt. In Zukunft möchte<br />

Landgard auch im Bio-Bereich weiter<br />

wachsen, mit Produkt-Serien sollen neue<br />

Märkte erschlossen, neue Erzeugerbetriebe<br />

sollen gewonnen werden.<br />

Im Januar hat bei Landgard Karl Voges<br />

im Vorstand seine Arbeit aufgenommen.<br />

Er soll künftig den Bereich Obst und Gemüse<br />

verantworten und sich aber insgesamt<br />

verstärkt um die Belange der Erzeuger<br />

kümmern. Er habe schon mit vielen<br />

Mitgliedern, Partnern, Produktgruppen<br />

und Erzeugern Gespräche geführt. Das<br />

werde vor allem seine künftige Aufgabe<br />

Mit dem Herz in der Region, mit dem Kopf in der Welt – Slogan von Flora Blumenimport.<br />

Flora Blumenimport<br />

Mit dem Kopf in der Welt<br />

Gestartet vor etwas mehr als drei Jahren<br />

als „One-Man-Show“ mit zehn Mitgliedern,<br />

seien es derzeit vier Mitarbeiter<br />

und zwölf Mitglieder. Gemeint ist die<br />

Flora Blumenimport und Handels eG,<br />

kurz: FBI (Flora Blumen Import). Die<br />

von Wolfgang Stich initiierte und geleitete<br />

Genossenschaft mit Sitz in Kelsterbach<br />

beteiligte sich zum dritten Mal im<br />

Großhändlerzentrum auf der IPM.<br />

FBI versteht sich als „Kooperation<br />

deutscher Blumengroßhändler“ und damit<br />

als Einkaufs-/Import-Organisation<br />

für die ihr als Mitglieder angeschlossenen<br />

Großhandelsbetriebe. Weil sich die<br />

Angebotspalette erweiterte und die Mitglieder<br />

verstärkt auf Einkäufe über FBI<br />

setzen, konnte die Genossenschaft ihre<br />

Umsätze in ihrem zweiten Jahr um etwa<br />

50 Prozent und im dritten Jahr um 30<br />

Prozent steigern. Mitglieder sind Großhändler,<br />

deren Umsätze zu etwa 95 Prozent<br />

auf den Lieferungen an Betriebe des<br />

Blumenfacheinzelhandels basieren. Im<br />

Jahr 2012 kamen Trüffel Schnittblumen<br />

aus Bremen und Ritzka Frischblumenservice<br />

(Hartmannsdorf/Sachsen) als<br />

neue Mitglieder hinzu.<br />

Zu den weiteren aktuellen Entwicklungen<br />

bei Flora Blumenimport zählt die<br />

Einrichtung eines eigenen Lagerbereiches<br />

in Herongen und das Engagement als<br />

Fairtrade-Partner (siehe Artikel „Fairtrade-Blumen<br />

...“ auf Seite 13). Gezielt verstärkt<br />

wurde die Zusammenarbeit mit<br />

Produktionsbetrieben in Ecuador. (eh)<br />

sein. Den Kontakt mit den Erzeugern<br />

und den Kunden möchte Voges weiter<br />

intensivieren, sagte er in Essen.<br />

Auf dem Stand von Landgard standen<br />

die Produkte und ihre Wertschätzung<br />

im Fokus. Ähnlich wie in einer Galerie<br />

wurden alle Fachbereiche mit Produkten<br />

hinter Glas präsentiert. Im Mittelpunkt<br />

stand jedoch die Kommunikation mit<br />

den Mitgliedern, mit Kunden und Erzeugern.<br />

Bessere Durchschnittspreise<br />

Bei Landgard integriert, jedoch trotzdem<br />

separat, hatte die Veiling Rhein-<br />

Maas ihren Stand. Der soll die Eigenständigkeit<br />

der Versteigerung, aber<br />

gleichzeitig die Synergien mit Landgard<br />

darstellen, sagte Geschäftsführer Ruud<br />

Knorr. Er ist mit dem Geschäft 2012<br />

recht zufrieden, mit einem Umsatzplus<br />

von 5,6 Prozent. Dabei gab es 3,9 Prozent<br />

weniger Volumen. Gründe dafür<br />

sieht er im geänderten Anmeldeverfahren,<br />

in den Wetterkapriolen und geringeren<br />

Importen. Dafür verzeichnete die<br />

Versteigerung einen um 9,8 Prozent besseren<br />

Durchschnittspreis. Insgesamt<br />

schließt sie das Jahr 2012 mit einem<br />

Umsatz von rund 318 Millionen Euro ab<br />

und beendet 2012 wirtschaftlich deutlich<br />

über Plan. Sehr erfolgreich verliefen<br />

seinen Worten nach auch die ersten Wochen<br />

im Jahr 2013. Gemeinsam in die<br />

Zukunft lautet das Motto für 2013. Der<br />

mit 630 Besuchern recht erfolgreiche<br />

Anlieferer- und Kundentag im Januar<br />

soll fortgeführt werden. Mehr Fachpersonal<br />

in den Bereichen des Klok Service<br />

und Vermittlung, Kundenbetreuung,<br />

Keurmeister und Logistik soll die Versteigerung<br />

unterstützen. Seit Anfang Januar<br />

kann die Versteigerung im Schnittblumenbereich<br />

auch aktiv vermitteln.<br />

Ein weiterer Punkt ist seiner Meinung<br />

nach die virtuelle Vermarktung, die weiterhin<br />

zunehmen werde. Der Fernkauf<br />

legt zu, im Jahr 2011 war sein Anteil 13<br />

Prozent, 2012 waren es 17 Prozent und<br />

für dieses Jahr rechnet er mit 20 Prozent.<br />

Nach Vorgabe des Linnaeus VBN-Codierungssystems<br />

streicht Veiling Rhein-<br />

Maas ab Februar 2013 einige Mehrwert-<br />

und Informationscodes. Diese Codes<br />

wurden in verschiedenen Phasen durch<br />

Sortiermerkmale ersetzt. Diese Sortiermerkmale<br />

werden zukünftig auch bei<br />

Veiling Rhein-Maas an der Versteigerungsuhr<br />

angezeigt, wenn die geplanten<br />

Beamer-Uhren realisiert sind. Die jetzigen<br />

Uhren sind bereit zehn Jahre alt. Sie<br />

sollen ab dem dritten Quartal nacheinander<br />

Schritt für Schritt auf Beamer<br />

umgestellt werden. Dadurch können<br />

dann alle sechs Sortiermerkmale gezeigt<br />

und sie können flexibler eingesetzt werden,<br />

nennt Knorr die Vorteile.<br />

Umsatzplus von drei Prozent<br />

Das PPH in den Niederlanden hat sich<br />

aufgelöst, das Blumenbüro Holland<br />

(BBH) befindet sich gerade in schwieriger<br />

Lage, so organisierte die FloraHolland<br />

für die niederländischen Zierpflanzenbetriebe<br />

einen Gemeinschaftsstand.<br />

Insgesamt umfasste der Gemeinschaftsstand<br />

in der Halle 1 unter der Flagge der<br />

FloraHolland 18 Zierpflanzenbetriebe,<br />

die sich auf einer Fläche von 100 Quadratmetern<br />

vorstellten. Zurückgenom-<br />

Landgard-Vorstände Gerold Kaltenbach (l.)<br />

und Karl Voges.<br />

FloraHolland-Stand. Fotos: Gabriele Friedrich<br />

men hat sich dabei nach eigenen Angaben<br />

der Vermarkter selber, seine Produzenten<br />

sollten im Vordergrund stehen.<br />

Die FloraHolland schloss das Jahr 2012<br />

mit einem Umsatz von 4,28 Milliarden<br />

Euro ab. Hierbei handele es sich um ein<br />

Wachstum von drei Prozent gegenüber<br />

dem Vorjahr und um ein gutes Plus.<br />

Blumengroßmärkte<br />

„Ich bin von hier!“ – Vorstellung<br />

der neuen Regionalmarke im Fokus<br />

Die Vereinigung Deutscher Blumengroßmärkte<br />

(VDB) präsentierte sich<br />

diesmal an einem neuen Standort in der<br />

Halle 1A und mit einem wesentlich größeren<br />

Stand. An der Stelle in Halle 2, wo<br />

die VDB seither war, gab es diesmal einen<br />

extra Stand des Blumengroßmarktes<br />

Düsseldorf.<br />

Raimund Korbmacher – Vorsitzender<br />

der VDB und Geschäftsführer des Blumengroßmarktes<br />

Köln – begründete<br />

den Umzug in Halle 1A damit, das<br />

dies auf der IPM in Essen auch der<br />

Hauptbereich der Floristen ist. Der neue<br />

Standort sei mehrheitlich beschlossen<br />

worden.<br />

Umsatzsteigerung um<br />

drei bis vier Prozent<br />

Im Vordergrund stand die Vorstellung<br />

der neuen Regionalmarke „Ich bin von<br />

hier“ (siehe TASPO 5/2013). Regionale<br />

Erzeuger, die über die Blumengroßmärkte<br />

in Hamburg, Dortmund, Köln,<br />

Düsseldorf, Frankfurt, Mannheim,<br />

Karlsruhe, Stuttgart und Reutlingen<br />

vermarkten, sollen ihre regional erzeugten<br />

Blumen und Pflanzen nun mit<br />

dem Logo „Ich bin von hier!“ kennzeichnen.<br />

Hierzu gibt es Etiketten und<br />

Banderolen.<br />

Schätzungen Korbmachers zufolge<br />

konnten die Blumengroßmärkte im vergangenen<br />

Jahr ihre Umsätze um drei bis<br />

vier Prozent steigern. Gewinner seien<br />

die blühenden Topfpflanzen gewesen.<br />

Am Blumengroßmarkt Köln, wo der<br />

Geschäftsführung aufgrund der zentralen<br />

Abrechnung konkrete Zahlen vorliegen,<br />

betrage die Umsatzsteigerung drei<br />

Prozent.<br />

Befragt nach aktuellen Investitionen<br />

des Kölner Blumengroßmarktes er-<br />

wähnte Korbmacher eine neue Luftwandanlage<br />

am Haupttor. Sie verhindert<br />

das Eindringen kalter Luft, wenn das Tor<br />

geöffnet ist.<br />

Eine große Photovoltaikanlage (250<br />

Kilowattpeak) ist im Blumengroßmarkt<br />

Köln seit Ende März 2012 in Betrieb. Die<br />

PV-Module belegen etwa 3.000 Quadratmeter<br />

Fläche auf dem Parkdeck. (eh)<br />

Die der VDB angeschlossenen Blumengroßmärkte auf einen Blick: Motiv vom Stand der<br />

Vereinigung in Halle 1A. Fotos: Edwin Hanselmann


22. Februar 2013 | Nr. 8 vermarktung<br />

TASPO | 13<br />

Schnittblumen<br />

Fairtrade-Blumen auf Überholspur<br />

In Deutschland eine Verdreifachung der Menge gegenüber 2011, aber insgesamt gesehen weiterhin kein großer Marktanteil. Von Edwin Hanselmann<br />

„Da ist viel Dynamik drin“, hieß es am<br />

Stand von Fairtrade/TransFair im BGI-<br />

Großhandelszentrum auf der IPM. Herausgestellt<br />

wurde, welche Relevanz die<br />

Fairtrade-Blumen jetzt auch im Fachhandel<br />

haben. Die Organisation mit<br />

dem „Siegel für fairen Handel“ präsentierte<br />

sich 2013 auf der „Weltleitmesse<br />

des Gartenbaus“ erstmals mit einem eigenen<br />

Stand, nachdem Omniflora als<br />

führender Importhändler von Fairtrade-<br />

Blumen zur IPM 2012 ein extra Fachhandels-Segment<br />

mit Fairtrade-Rosen<br />

introduziert hatte. Mittlerweile, so wurde<br />

angemerkt, seien es in Deutschland<br />

etwa 1.000 Blumenfachgeschäfte, welche<br />

mehr oder weniger regelmäßig Schnittblumen<br />

mit dem Fairtrade-Siegel in ihrem<br />

Sortiment führen. Weitere Blumenfachgeschäfte<br />

sollen dazukommen.<br />

Der Absatz von Fairtrade-Blumen habe<br />

sich 2012 in Deutschland gegenüber dem<br />

Jahr zuvor mehr als verdreifacht, nämlich<br />

von 80,5 Millionen Stielen (2011) auf –<br />

geschätzt – ungefähr 260 Millionen Stiele.<br />

Dies sei die höchste Steigerungsrate im<br />

gesamten Handel mit Fairtrade-Produkten.<br />

Um die genannte Zahl bewerten zu<br />

können, sei an dieser Stelle ein Vergleich<br />

eingefügt: FloraHolland vermarktet jährlich<br />

insgesamt rund 12,5 Milliarden Stück<br />

Blumen und Pflanzen, darunter etwa<br />

zweieinhalb Milliarden Rosen. Noch ist<br />

es somit ein eher kleines Stück vom<br />

Schnittblumen-Gesamtmarkt, das auf<br />

Fairtrade entfällt. Seit Dezember 2012 ist<br />

der Verein Fairtrade Deutschland/Trans-<br />

Fair ein neues Fördermitglied beim Verband<br />

des Deutschen Blumen-Groß- und<br />

Importhandels (BGI).<br />

Innerhalb der Fairtrade-Schnittblumen<br />

dominieren die Rosen. Sie machen<br />

etwa 90 Prozent aus, während ihr Anteil<br />

am Schnittblumen-Gesamtmarkt in<br />

Deutschland ungefähr 38 Prozent beträgt.<br />

Dies hängt allerdings auch damit<br />

zusammen, dass nach wie vor ein großer<br />

Teil der Fairtrade-Blumen über Supermärkte<br />

verkauft wird und die Rosen im<br />

Blumensortiment des Nichtfachhandels<br />

überdurchschnittlich vertreten sind.<br />

28 von etwa 50 durch Fairtrade zertifizierte<br />

Farmen befinden sich in Kenia.<br />

An zweiter Stelle steht Ecuador (zehn<br />

Farmen mit Fairtrade-Siegel). Ferner<br />

wurden Äthiopien, Simbabwe, Ägypten,<br />

Sri Lanka und Thailand genannt. Die<br />

Einhaltung der Standards wird weltweit<br />

durch die Zertifizierungsgesellschaft<br />

FloCert geprüft.<br />

FTF: Fairtrade für Floristen<br />

Auf dem großen IPM-Stand von Omniflora<br />

innerhalb des Großhandelszen-<br />

Moerheim New Plant<br />

Mit samtroten Sundaville und<br />

einem knisternden Feuer<br />

25 Jahre als europäischer Generalimporteur<br />

für das japanische Züchtungshaus<br />

Suntory Flowers waren für Moerheim<br />

New Plant aus dem niederländischen<br />

Leimuiderbrug ein Anlass für einen<br />

besonders großen Auftritt auf der<br />

diesjährigen IPM in Essen.<br />

Wo sich in den letzten Jahren Kolumbien<br />

als Blumenland präsentierte, stan-<br />

den im Großhandelszentrum in Halle 1<br />

diesmal samt- und burgunderrote Sundaville<br />

(Mandevilla ‘Sundaville Burgundy’,<br />

‘Sundaville Velvet Red’) und weiße<br />

Princettia-Poinsettien ebenso im Blickpunkt<br />

wie ein knisterndes Feuer (Begonia<br />

‘Crackling Fire’): Dies sind jedenfalls<br />

einige der Produktneuheiten Moerheims.<br />

(eh)<br />

Florimex<br />

Zwölf „Verlockungen“<br />

über das Jahr verteilt<br />

Die Florimex-Gruppe (NL-De Kwakel)<br />

hatte im vergangenen Jahr auf der<br />

IPM in Essen ihr neues „26 x 2 Wochen“-Konzept<br />

vorgestellt (siehe TA-<br />

SPO 8/2012, IPM-Highlights). Es läuft<br />

mittlerweile unter der Bezeichnung<br />

Temptations und beschränkt sich auf<br />

zwölf Themen (temptations = Verführungen,<br />

Verlockungen).<br />

Auf der IPM 2013 gab das niederländische<br />

Blumenhandels-Unternehmen<br />

die zwölf Themen für 2013 bekannt:<br />

◼ Eine frostige Welt (Zeitraum: Januar<br />

bis Februar),<br />

◼ Ein Moment der Stille (Januar bis<br />

Februar),<br />

◼ Black & White/Schwarz & Weiß (Januar<br />

bis Februar und September bis<br />

November),<br />

◼ Chesterfields – Pflanzen für zu Hause<br />

(Januar bis Februar und September<br />

bis November),<br />

◼ Dream Away/Träume (Januar bis Februar<br />

und Oktober bis November),<br />

◼ Valentine (Valentinstag),<br />

◼ Lovely Lady (Valentinstag, Frauentag,<br />

Muttertag),<br />

◼ Purple Party (Frauentag, Muttertag)<br />

◼ Maison Belvedere – finest plant selection<br />

(ganzjährig),<br />

◼ Fest der Großmütter (März bis September),<br />

◼ Colori (September bis November),<br />

◼ For Christmas (Dezember)<br />

Das ebenfalls bei der IPM 2012 von<br />

Florimex erstmals vorgestellte Bestellsystem<br />

„One-Stop-Webshop“ wurde<br />

weiterentwickelt. Anfangs konnten nur<br />

Großhändler über diesen One-Stop-<br />

Webshop bestellen. Jetzt kann der<br />

Großhändler für seine eigene Website<br />

einen Login bekommen und damit seinen<br />

Kunden – also Einzelhändlern –<br />

den Einkauf über den Webshop ermöglichen.<br />

Bei Florimex spielt der Absatz nach<br />

Deutschland eine überdurchschnittliche<br />

Rolle. (eh)<br />

Fairtrade hatte im IPM-Großhandelszentrum erstmals einen eigenen Stand. Rosen aus<br />

Ostafrika und ein markantes Gesicht gaben ihm das Gepräge. Foto: Edwin Hanselmann<br />

trums ging es zwar ausschließlich um<br />

Fairtrade-Schnittblumen, aber getrennt<br />

nach den Bereichen für den Blumenfachhandel<br />

einerseits und für den Nichtfachhandel<br />

andererseits. Im Fachhandels-Teil<br />

machte hier das Kürzel FTF<br />

von sich reden: „Fairtrade für Floristen“.<br />

Drei Vermarktungswege für den Verkauf<br />

von Fairtrade-Blumen an den<br />

Fachhandel wurden herausgestellt:<br />

◼ übliche Belieferung der Blumenge-<br />

schäfte durch ihre Großhändler,<br />

◼ Bestellung auf Website von Omniflora,<br />

aber Belieferung über regionalen<br />

Großhändler,<br />

◼ Bestellung über Fleurop.<br />

Der dritte Punkt basiert auf einer extra<br />

Vereinbarung mit der Blumenvermittlungsorganisation.<br />

Fleurop-Mitglieder<br />

können sich über die Website von Fleurop<br />

in den Omniflora-Webshop einwählen<br />

und bekommen die bestellten Blumen<br />

per Paketzustellungsdienst (DHL). Herausgestellt<br />

wurden auch kleine Fairtrade-Fertigsträuße,<br />

welche speziell für den<br />

Verkauf im Fachhandel bestimmt sind.<br />

Die im Fachhandelsteil des Standes<br />

von Omniflora gezeigten Rosen stammten<br />

aus zwei kenianischen Herkünften:<br />

Einem Betrieb der Finlays-Gruppe auf<br />

dem Mount Kenya sowie dem nicht ganz<br />

so hoch gelegenen kenianischen Betrieb<br />

von Kordes’ Söhne („Kreative-Roses“)<br />

am Lake Naivasha. Darunter waren auch<br />

auffallende neue Sorten wie die orangefarbene<br />

‘Masalla’ und die zweifarbige<br />

‘Sweet Mango’ in Gelb-Orange.<br />

Beschränkt sich die Fairtrade-Blumenpalette<br />

bisher weitgehend auf Rosen,<br />

so will Omniflora künftig verstärkt<br />

auch einige andere Schnittblumenarten<br />

einbeziehen. Genannt wurden Lilien<br />

und Hypericum.<br />

Auch einige andere Aussteller auf der<br />

IPM zählen zu den Fairtrade-Lizenznehmern,<br />

beispielsweise Landgard, Flora<br />

Blumenimport, Floribox/Sunflor Germany<br />

(Kelsterbach), VDA Plant (NL-De<br />

Lier). Wolfgang Stich, Geschäftsführer<br />

von Flora Blumenimport (FBI) in Kelsterbach,<br />

sieht Fairtrade als vorteilhaft<br />

gegenüber anderen Siegeln, weil es bei<br />

den Konsumenten einen gewissen Bekanntheitsgrad<br />

hat.<br />

Anzeige


14 | TASPO technik<br />

22. Februar 2013 | Nr. 8<br />

Die BoBa 3 M von Leidolt mit separatem Bohrantrieb für höhere Bohrgeschwindigkeit. Upgedatet: der Pikierautomat von Da Ros. Der Demtec Kistenfüller PTF-NS kann die Töpfe besonders fest füllen.<br />

Bessere Leistung und Bedienbarkeit<br />

Pikieren und Topfen wird einfacher<br />

Maschinen, Automaten und Roboter auf dem neuesten Stand für eine effiziente und exakte Produktion. Von Werner Oschek<br />

Ellepot Turbo Multiflex ist die neueste<br />

Entwicklung bei Ellegaard (DK-<br />

Esbjerg). Er erlaubt die bisher schnellste<br />

Produktion und hat eine hohe Kapazität<br />

von bis zu 12.000 Papiervlies-Töpfen pro<br />

Stunde, kann Topfdurchmesser von 15<br />

bis 50 Millimeter produzieren. Die Kapazität<br />

hängt von der Topfgröße und dem<br />

verwendeten Substrat ab. Er füllt die Papierschläuche<br />

mit Substrat, schneidet diese<br />

auf Länge und ist flexibel für verschiedene<br />

Trays und Platten einsetzbar. Der<br />

Turbo Multiflex ist einfach zu installieren<br />

und hat eine Länge von vier Metern.<br />

Demaitere (B-Moorslede) stellt seit<br />

Jahrzehnten Gartenbaumaschinen unter<br />

der Marke Demtec her. Eine Neuheit ist<br />

der Kistenfüller PTF-NS zum Füllen von<br />

Töpfen und Containern in Trays. Er füllt<br />

vier Platten im Euro-Maß (60 mal 40<br />

Zentimeter) oder fünf Platten im Dänen-Maß<br />

(53 mal 32 Zentimeter). Die<br />

Fülldichte ist beliebig einstellbar. Die<br />

Töpfe werden nach Firmenangaben einheitlich<br />

gefüllt, ohne dass Erde zwischen<br />

die Töpfe oder Trays fällt. Der Erdbehälter<br />

fasst einen Kubikmeter. Die Einstellung<br />

erfolgt über einen Touchscreen.<br />

Mehrere Aufgaben werden gespeichert.<br />

Die Leistung liegt bei bis zu 18.000 Töpfen<br />

pro Stunde. Besonderheit ist, dass<br />

der PTF-NS die Töpfe fest füllen kann<br />

und dadurch auch nach langer Kulturzeit<br />

ausreichend Substrat im Topf ist.<br />

Roboter scannt Trays ein<br />

Wichtig für Jungpflanzenunternehmen,<br />

die Saatgutplatten produzieren, sind<br />

einheitliche Pflanzen und volle Trays.<br />

Flier Systems (NL-Barendrecht) bietet<br />

jetzt einen Roboter, der Trays einscannt<br />

und erkennt, welches Blatt von welcher<br />

Pflanze ist, um so nicht belegte Zellen<br />

auszublasen und die Pflanzen nach Größe<br />

zu sortieren. Im Einsatz ist eine neue<br />

Software von Aris. Das mobile Germination<br />

Vision System verfügt über zwei<br />

Kameras und LED Belichtung für eine<br />

akkurate Beurteilung. Das Scan-Ergebnis<br />

ist auf dem Touchscreen zu sehen.<br />

Wie das Unternehmen ausführt, ist<br />

die Kameraeinstellung einfach auf die<br />

Trays und Pflanzen zu justieren. Dadurch<br />

kann die Maschine für kleine Einheiten<br />

und in verschiedenen Abteilungen<br />

sowie bei verschiedenen Jungpflanzen<br />

und Gemüsejungpflanzen optimal<br />

eingesetzt werden. Für Beet- und Balkonpflanzen<br />

gibt es bereits eine Maschine,<br />

die die ganze Oberfläche innerhalb<br />

der Zelle eines Trays beurteilen kann.<br />

Für beste Ergebnisse sind verschiedene<br />

farbliche Darstellungen von Tray und<br />

Pflanze Voraussetzung. Die Daten werden<br />

pro Zelle festgehalten und sind in<br />

verschiedenen Formaten verfügbar.<br />

Javo bietet mit der Javo Plus Medium eine Topfmaschine für größere Töpfe an. Fotos: Werner Oschek<br />

Während des Prozesses werden auch die<br />

Trays visualisiert. Optional sind ein Monitorarm<br />

zum Scannen von verschiedenen<br />

Positionen, eine Ausblaseinheit für<br />

unbrauchbare Plugs und eine Kombination<br />

mit einem mobilen Plug Fixer, um<br />

die Trays sofort zu füllen. Die Leistung<br />

zum automatischen Sortieren liegt bei<br />

400 bis 600 Trays pro Stunde.<br />

Der Maschinenbauer Da Ros hat seinen<br />

im vergangenen Jahr zur IPM präsentierten<br />

Pikierroboter modifiziert und<br />

upgedatet. Er ist jetzt auf dem neuesten<br />

Stand, einfacher und bedienfreundlicher.<br />

Der Pikierautomat, der mit fünf<br />

oder sechs Greifern arbeitet und bei<br />

dem die Töpfe über eine Doppelreihe<br />

zugefügt werden, ist universell einsetzbar,<br />

kompatibel zu jeder Topfmaschine<br />

und es können alle marktüblichen Jungpflanzentrays<br />

verarbeitet werden. Verschiedene<br />

Kisten und Topfgrößen sind<br />

bereits ab Werk eingegeben. Die Bedienung<br />

erfolgt mittels eines Touchscreens.<br />

Topf-/Tray-Kombinationen lassen sich<br />

schnell abrufen und einrichten, was<br />

Umrüstzeiten minimiert und die Produktivität<br />

erhöht.<br />

Schneller Umbau möglich<br />

Techmek (I-Volpago del Montello) bietet<br />

mit I-Grade 8000 eine Sortiermaschine<br />

für Jungpflanzen an, die sich sehr<br />

leicht für verschiedene Produkte und Pikierplatten<br />

umbauen lässt. Der Umbau<br />

dauert nur 30 Minuten, was nach Firmenangaben<br />

mit keiner anderen Maschine<br />

möglich sei.<br />

Die Hightech Sortiermaschine ist für<br />

viele verschiedene Jungpflanzenarten<br />

geeignet und sortiert mit höchstem<br />

Standard in Flexibilität, Verlässlichkeit<br />

und Sortierqualität. Das Herz der Maschine<br />

bilden zwei Delta 3-Industrieroboter.<br />

Der Flexpicker Roboter wird vielfach<br />

in der Verpackungsindustrie eingesetzt<br />

und wegen seiner Flexibilität, Präzision,<br />

Verlässlichkeit und niedriger Servicekosten<br />

gewählt. Techmek ist die erste<br />

Firma, die diesen Robotertyp für eine<br />

Sortiermaschine einsetzt.<br />

Das „State of the Art Camera System“<br />

eignet sich zum Messen der Höhe, der<br />

Blattrichtung und der Stieldurchmesser.<br />

Eine Möglichkeit ist, die Pflanzen mit<br />

Greifern alle in die gleiche Blattrichtung<br />

auszurichten. Dadurch können größere<br />

Pflanzen sortiert werden, da niemals ein<br />

Blatt eine noch zu füllende Zelle verdeckt.<br />

Sie hat vier Auslauf-Transportbänder, für<br />

jede Sortierung eines. Für jedes Band<br />

kann ein Programm gewählt werden für<br />

den Typ der Pikierplatte, Pflanzenmenge<br />

je Pikierplatte und Muster oder drehen<br />

der Pflanze. Da alle Motoren mit<br />

Frequenzreglern ausgestattet sind, behandelt<br />

sie die Pflanzen sehr behutsam.<br />

Die Pflanzen werden in der Maschine<br />

in Cups transportiert, in die die Plugs<br />

präzise passen. Die Cups haben an vier<br />

Seiten Öffnungen, durch die die Greifer<br />

die Plugs fassen. Dies reduziert die Beschädigung<br />

auf ein Minimum. Die Output-Kapazität<br />

liegt bei 6.000 bis 8.500<br />

Pflanzen pro Stunde. Die Greifer werden<br />

durch eintauchen in Desinfektionslösung<br />

und UV-Lampen desinfiziert.<br />

Pflanzen einheitlich pikieren<br />

Mit dem FlexPlanter bietet TTA – Tuinbouw<br />

Technisch Atelier (NL-Bleskensgraaf)<br />

einen neu entwickelten Pikierro-<br />

boter. Der FlexPlanter ist kombiniert<br />

mit einem Kamerasystem, das jede einzelne<br />

Pflanze digital aufnimmt. Der<br />

Jungpflanzentray fährt in die Maschine.<br />

Ist er in der richtigen Position, werden<br />

die Pflanzen mit einem Greifer entnommen<br />

und einzeln digital aufgenommen<br />

und beurteilt. Abhängig von der Pflanzenqualität<br />

pikiert der FlexPlanter nur<br />

qualitativ hochwertige Pflanzen. Vorteil<br />

ist, dass alle Pflanzen auf die gleiche<br />

Weise pikiert werden, die Pflanzenentwicklung<br />

einheitlicher ist, Arbeitskosten<br />

signifikant gesenkt werden und ein weiteres<br />

Ausbessern der Jungpflanzenplatten<br />

nicht mehr notwendig ist. Nichtqualifizierte<br />

Pflanzen werden über ein Abfallband<br />

entsorgt.<br />

Neueste Maschine in der Javo Plus Serie<br />

von Javo (NL-Noordwijkerhout) ist<br />

die Javo Plus Medium. Die Weiterentwicklung<br />

des erschütterungsfreien Topfbahnantriebes<br />

aus der Optima Topfmaschine<br />

ermöglicht höhere Geschwindigkeiten.<br />

Der große Arbeitsbereich um die<br />

Topfbahn und die Möglichkeit, größere<br />

Töpfe zu verarbeiten, machen die Topfmaschine<br />

sehr vielseitig. Sie eignet sich<br />

für 8-cm- bis 29-cm-Töpfe. Die Kapazität<br />

beträgt bis zu 3.000 Töpfe pro Stunde.<br />

Einzigartig ist der patentierte Topfkranz,<br />

durch den sekundenschnell Topfgrößen<br />

ohne Werkzeug genau eingestellt werden<br />

können.<br />

Die Maschine besitzt eine einfach zu<br />

verstellende Bohrvorrichtung. Sie hat einen<br />

speziell entwickelten, mechanischen<br />

Topfablauf, der an jeder Stelle einfach<br />

und ohne Werkzeug zu verstellen ist.<br />

Durch schwere, kugelgelagerte Räder ist<br />

sie einfach umzusetzen. Optional ist ei-<br />

ne Drehplatte im Programm. Dadurch<br />

ist sichergestellt, dass bei der Arbeit<br />

mehrerer Kräfte immer ausreichend<br />

Substrat zum Topfen verfügbar ist.<br />

Darüber hinaus stellt das Unternehmen<br />

unter JavoNet einen neuen Online-<br />

Service zur Verfügung. Kunden haben<br />

hier direkten Zugang zu ihren eigenen<br />

Maschinen. Sie können eine Bestellhilfe<br />

für Teile, Bedienungsanleitungen, Störungsanleitungen<br />

sowie Filme mit Arbeitsinstruktionen<br />

abrufen. Jede Javo-<br />

Maschine der letzten 28 Jahre hat eine<br />

eigene Seriennummer. Dadurch können<br />

auch Besitzer älterer Maschinen JavoNet<br />

nutzen. Kunden können über die Webseite<br />

einen eigenen Account anfordern.<br />

Zudem macht Javo darauf aufmerksam,<br />

dass sie Ende 2012 einen Standort<br />

südlich von Hamburg eröffnet haben,<br />

um näher am Kunden zu sein.<br />

Langen-Hax (Straelen) stellte als<br />

Neuheit das Disc-Magazin, ein Topfmagazin<br />

mit Drehteller und eigenem Antrieb<br />

vor. Das Disc-Magazin ist an jeder<br />

Topfmaschine, auch mit Bandzulauf<br />

montierbar. Der eigene Antrieb sorgt für<br />

schnelle Abstreifbewegung. Nach Firmenangaben<br />

ist ein Spendevorgang von<br />

bis zu 500 Töpfen pro Minute möglich.<br />

Lieferbar ist er auch mit Doppelmotor<br />

für zweiseitigen Topfabdruck.<br />

Bei dem Disc-Magazin läuft der Topfrand<br />

auf einen Teller mit einer Einkerbung.<br />

Die Einkerbung ist um einen<br />

Topfrand tiefer. Dreht sich der Teller in<br />

diese Position, rutscht die Topfstange<br />

um einen Topf nach unten, unter den<br />

Halteteller. Im nächsten Schritt schiebt<br />

sich der Halteteller zwischen den letzten<br />

und den vorletzten Topf. Nach weiterer<br />

Drehung wird der Topf unter dem Halteteller<br />

mit dem Abstreifflügel nach unten<br />

geschoben.<br />

Höhere Bohrgeschwindigkeit<br />

Maschinenbau Leidolt (Singen) hat seine<br />

Bohrstation überarbeitet und bietet<br />

jetzt die BoBa 3 M an, die mehr Möglichkeiten<br />

als die BoBa 2 M bietet. Für<br />

eine höhere Bohrgeschwindigkeit wird<br />

die neue Maschine jetzt mit einem separaten<br />

Bohrantrieb betrieben. Die Bohrung<br />

startet, sobald der Tray gestoppt<br />

wird und läuft, bis die eingestellte Bohrzeit<br />

abgelaufen ist, auch wenn die Bohrplatte<br />

über den Hubantrieb vollständig<br />

abgesenkt ist. Dadurch wird eine schnelle<br />

und zuverlässige Bohrung gewährleistet.<br />

Die Bohrstation gibt es in der Version<br />

400 für 400 Platten oder Trays pro<br />

Stunde sowie als Version 600 für 600<br />

Platten pro Stunde. Die höhere Leistung<br />

der Version 600 wird über zwei pneumatische<br />

Zylinder erreicht, die den Tray für<br />

eine genaue Positionierung stoppen. ▶


22. Februar 2013 | Nr. 8 technik<br />

TASPO | 15<br />

Langen-Hax bietet das Disc-Magazin mit<br />

Drehteller und eigenem Antrieb an.<br />

▶ Dadurch sind die Bohrungen auch<br />

bei höherer Laufgeschwindigkeit sehr<br />

exakt, so das Unternehmen.<br />

Eine Besonderheit der Konstruktion<br />

ist eine einfache Umrüstung zwischen<br />

den Versionen BoBa 400 2M/600 2M<br />

und dem Modell BoBa 400 3M und Bo-<br />

Ba 600 3M. Dadurch kann der Gärtner<br />

mit einem Modell starten und bei wechselnden<br />

Anforderungen einfach umsteigen.<br />

Weitere Besonderheit ist der geringe<br />

Abstand der Bohrer. Dadurch sind<br />

Bohrplatten mit einem Bohrabstand von<br />

35 Millimetern möglich.<br />

Kultureinrichtungen<br />

Unabhängige ganzjährige Produktion<br />

Die neueste Entwicklung auf dem Gebiet<br />

der effizienten Produktion im Gartenbau<br />

stellte Codema (NL-Bergschenhoek)<br />

mit einem Multilayer-Kultursystem<br />

vor. Ziel ist, auf der gleichen Gewächshausfläche<br />

mehr Pflanzen zu kultivieren.<br />

Die unteren Lagen erhalten eine<br />

LED Assimilations-Belichtung. Diese<br />

erhöht die Produktion, bei geringer<br />

Wärmeentwicklung und geringeren<br />

Energiekosten. Einsetzbar ist das System<br />

für unterschiedliche Kulturen.<br />

Grundgedanke dabei ist, näher am<br />

Konsumenten zu produzieren und dadurch<br />

frische Produkte zu liefern, Transportkosten<br />

zu senken und Zeit in der<br />

Vermarktungskette zu sparen. Das System<br />

erlaubt eine unabhängige ganzjährige<br />

Produktion.<br />

Maximale Flexibilität<br />

Otte Metallbau (Westerstede) präsentierte<br />

zur IPM ein System zur Rinnen-<br />

Beschickung in Containern und zum<br />

Rücken. Die Containerbestückung erfolgt<br />

mittels Sammler und Förderbandsystem.<br />

Zum Rücken werden die Rinnen<br />

herausgehoben und über einen Sammler<br />

auf einem weiteren Container auf Abstand<br />

wieder abgesetzt. Das Rückverhältnis<br />

ist per Displayanwahl und das<br />

Sammlersystem nach Bedarf konfigurierbar.<br />

Das System eignet sich für Töpfe<br />

und Pflanzrinnen. Es bietet maximale<br />

Flexibilität, da ein Mobilcontainerkonzept<br />

zugrunde liegt. Der Containertransport<br />

erfolgt mittels Transportein-<br />

Multilayer-Kultursysteme von Codema bieten neue Möglichkeiten bei der Produktion.<br />

heiten und Rohrbahnen. Das System erlaubt<br />

das Beschicken, Rücken und den<br />

Versand großer Chargen. Das Gefälle im<br />

Container oder der Bahn und in verschiedenen<br />

Abteilungen kann unterschiedlich<br />

gewählt werden.<br />

Eine Einsatzmöglichkeit ist beispielsweise<br />

die Kultur von Salat, die zunächst<br />

Rinne an Rinne kultiviert werden und<br />

dann je nach Bedarf auf Abstand gerückt<br />

werden.<br />

Waschanlage für Rollcontainer<br />

Neueste Entwicklung von Logiqs Agro<br />

(NL-Maasdijk) ist eine 180 Grad Waschanlage<br />

für Rollcontainer. Der Container<br />

kommt über einen Kran von oben zur<br />

Waschanlage und wird um 180 Grad gedreht.<br />

Während der Tisch unten gereinigt<br />

wird, kann oben der nächste Tisch<br />

kommen. In der Waschanlage sind keine<br />

elektrischen Teile. Dadurch ist sie preisgünstiger<br />

und hat weniger Störungen, so<br />

das Unternehmen. Sie reinigt die Tische<br />

durch hohen Druck sehr sauber und hat<br />

eine hohe Kapazität von 50 Tischen pro<br />

Stunde. Eine Kombination mit einer<br />

Desinfektionsanlage oder mit Bürsten<br />

sei möglich, ist bisher aber noch nicht<br />

nachgefragt worden. Zudem seien die<br />

Maschinen jetzt mit dem Smartphone<br />

zu bedienen. (wok)<br />

Ventilatortechnik<br />

Gleichmäßige<br />

Luftverteilung<br />

H. Nitsch & Sohn (Kreuztal) stellte den<br />

Spezial-Gewächshausventilator „Vertikal“<br />

Typ ‚N&S/40‘ vor. Der Ventilator<br />

wird anschlussfertig komplett mit einem<br />

Schutzgitter, fünf Meter Kabel und IP 55<br />

geschütztem Motor geliefert. Das weiße<br />

Gehäuse ist UV-stabilisiert. Bei voller<br />

Leistung liegt der Stromverbrauch bei<br />

230 Watt pro Stunde. Die Luftleistung<br />

beträgt 5.050 Kubikmeter pro Stunde,<br />

die Wurfweite durchschnittlich 25 Meter/maximal<br />

360 Quadratmeter.<br />

Der Vertikal-Ventilator saugt die Luft<br />

von unten an und bläst sie gegen das<br />

Dach. Von da strömt die Luft nach unten<br />

und sorgt so für eine bessere Wärmeverteilung<br />

im Gewächshaus. Zudem werde<br />

die Luftfeuchteregulierung verbessert.<br />

Vorteil gegenüber horizontalen Ventilatoren<br />

sei zudem, dass die Luft nicht gegen<br />

Binder geblasen werde und dadurch<br />

die Luftverteilung gleichmäßiger sei.<br />

TGU (Greven-Reckenfeld) präsentierte<br />

den VentiLift, ein stabiles Hebe- und<br />

Senksystem für Ventilatoren. Hierdurch<br />

können die Ventilatoren optimal platziert<br />

und auf Knopfdruck aus dem Arbeitsbereich<br />

oder aus Durchgängen entfernt<br />

werden. Die Höhe der Ventilatoren<br />

kann beliebig variiert werden. Der Antrieb<br />

erfolgt über Rohr- oder Getriebemotoren.<br />

Zur Höheneinstellung dient<br />

ein einfaches Scherensystem. Durch eine<br />

spezielle Gitterstruktur haben sie einen<br />

geringen Schattenwurf. Der VentiLift ist<br />

zum Patent angemeldet. (wok)<br />

Anzeige


16 | TASPO technik<br />

22. Februar 2013 | Nr. 8<br />

IPM-Premiere für einen neuen Gewächshaustyp von Veka aus Holland. Typ Stainz, das besondere Folienhaus von Götsch & Fälschle. Fotos: Edwin Hanselmann<br />

Foliengewächshäuser<br />

Von Sonnendächern und Bitunneln<br />

Bei den Exponaten der Anbieter von folienbedeckten Häusern und Tunneln gab es einige Besonderheiten. Von Edwin Hanselmann<br />

Die Firma Götsch & Fälschle hatte ihren<br />

neuen Folienhaustyp „Stainz“ zwar<br />

schon letztes Jahr auf der IPM angesprochen,<br />

präsentierte „Stainz“ jetzt<br />

aber erstmals als Messegewächshaus.<br />

Im Kreis der Folienhäuser ist es insofern<br />

eine Besonderheit, als er mit seiner<br />

speziellen Bauform vor allem als Verkaufsgewächshaus<br />

eine Rolle spielen<br />

dürfte. Verfügbar sind Hausbreiten von<br />

Lässt sich 15 Zentimeter weiter öffnen: Gewächshaustyp<br />

mit Noppenfolie von Krötz.<br />

Neuer Name<br />

Die ganze<br />

Welt im Fokus<br />

Zwirs-Knijnenburg mit Sitz in Hoek<br />

van Holland ist einer der bekanntesten<br />

niederländischen Anbieter von gebrauchten<br />

Gewächshäusern. Bei der<br />

vierten Beteiligung des Unternehmens<br />

auf der IPM machte aber eine Namensänderung<br />

von sich reden.<br />

Zwirs Worldwide prangte nämlich in<br />

übergroßen Lettern an der Wand, kombiniert<br />

mit einer umspannten Weltkugel.<br />

Der Grund: Unter der neuen Firmenbezeichnung<br />

Zwirs Worldwide werden<br />

neue Gewächshäuser angeboten. Es geht<br />

auch um schlüsselfertige Projekte, Wirtschaftsräume,<br />

Energieschirme, Heizungen,<br />

Klimaregelung, Wassertechnik. Der<br />

bekannte Name Zwirs-Knijnenburg<br />

bleibt dagegen für das Gebrauchtgewächshaus-Angebot<br />

bestehen.<br />

„Wir sind sehr flexibel und können<br />

daher bei Bedarf sehr schnell bauen, gegebenenfalls<br />

auch eher kleine Anlagen“<br />

– so ein Hinweis von Zwirs-Verkaufsberater<br />

Leo Alleblas. Es gebe derzeit auch<br />

einige Solarprojekte. (eh)<br />

acht bis zwölf Meter. Optische Besonderheit<br />

ist das in die Konstruktion integrierte<br />

Vordach auf der Eingangsseite.<br />

Es erstreckt sich über die gesamte Gewächshausbreite.<br />

Geteilte Tür und Klappgiebel<br />

Beim Ammerländer Folienhaushersteller<br />

Poppen machten eine „geteilte Tür“<br />

und ein Klappgiebel als neue Entwicklungen<br />

von sich reden. Für die vor allem<br />

in Baumschulen verwendeten Folientunneltypen<br />

gibt es jetzt eine Variante<br />

mit extra Giebeltür. Der Giebel muss<br />

nicht mehr vollständig geöffnet werden.<br />

Herausgestellt wurde auch das Thema<br />

„Klappgiebel“. Er ist für Poppens Foliengewächshaustypen<br />

ST 860, 970 und<br />

1200 verfügbar und ermöglicht eine<br />

breitere Öffnung. Dies bedeutet, leichter<br />

als bisher mit dem Schlepper in solche<br />

Foliengewächshäuser fahren zu können.<br />

Durchfahrtshöhe: 2,80 Meter.<br />

Längere Lüftungsstangen<br />

An dem mit Noppenfolie eingedeckten<br />

Gewächshaustyp von Thermo-System<br />

Krötz erfolgte eine Änderung bei der<br />

Dachlüftung. „Viele Kunden“ – so erläuterte<br />

Geschäftsführer Heinz Krötz –<br />

„haben uns gesagt, die Dachlüftung sollte<br />

noch etwas höher aufgehen!“<br />

Daher gibt es jetzt eine Variante, bei<br />

der sich die Lüftungsflügel um 15 Zentimeter<br />

mehr als bisher öffnen lassen.<br />

Dies ist verbunden mit einer zusätzlichen<br />

Längspfette, welche die Zahnstangen<br />

aufnimmt.<br />

Befragt nach der Auftragslage, äußerte<br />

sich Krötz sehr zufrieden: Es gebe<br />

mehr Aufträge, als zu Jahresbeginn üblich.<br />

Im Jahr 2012 war die Nachfrage im<br />

Frühling witterungsbedingt ungewöhnlich<br />

schwach, ab Sommer dann sehr gut.<br />

Neue Bitunnel-Variante<br />

Am Stand des französischen Folienhausherstellers<br />

Richel erwähnte Export-<br />

Verkaufsleiter Yves Desjardins eine neue<br />

Bitunnel-Variante, konzipiert vor allem<br />

für Gemüsebau und Baumschulen. Zwei<br />

9,60 Meter breite Tunnel sind hierbei<br />

miteinander verbunden; der Doppeltunnel<br />

hat also eine Breite von 19,20 Meter.<br />

Im Abstand von zweieinhalb Meter sind<br />

ovale 90-Millimeter-Binderrohre.<br />

„Solche Tunnels hatten wir seither<br />

nicht mit ovalen 90er-Bindern“, erläuterte<br />

Desjardins. Der mit Höhen von vier<br />

Meter und 4,65 Meter verfügbare neue<br />

Gewächshaustechnik<br />

Integrierte Klimalösungen<br />

Das Kürzel eco steht bei Gakon mit<br />

Blick auf das eco-Gewächshaus für<br />

energy (Energie), climate (Klima) und<br />

optimised (optimiert). An IPM-Ständen<br />

von mehreren niederländischen<br />

Gewächshausherstellern kamen Entwicklungen<br />

zur Sprache, die auf Minimierung<br />

des Heizenergieeinsatzes ausgerichtet<br />

sind, auf Forschungen rund<br />

um das Thema „Geschlossenes Gewächshaus“<br />

aufbauen und die Wärmetauschertechnik<br />

nutzen.<br />

Durch das Zusammenspiel integrierter<br />

Klimalösungen und optimaler<br />

Lichtausbeute lasse sich ein optimales<br />

Klima im Gewächshaus erzeugen, heißt<br />

es auf der Internet-Website von Gakon<br />

zum eco-Gewächshaus.<br />

Aufgebaut war auf der IPM hierzu<br />

eine 1,50 Meter breite Kabine, die<br />

längs des Gewächshausblockes platziert<br />

wird und von wo aus die Luft ins<br />

Gewächshaus geblasen wird. Herkömmliche<br />

Lüftungen kommen bei<br />

diesem Konzept nicht vor. Vielmehr<br />

erfolgt das Einblasen der Luft ins<br />

Gewächshaus durch doppelwandige<br />

Schläuche.<br />

System „SuprimAir“<br />

Von einem „umfassend konditionierten<br />

Gewächshaus“ spricht Certhon (NL-Poeldijk)<br />

mit Blick auf den neuen Gewächshaustyp<br />

„SuprimAir“. Von einem<br />

Frontfassaden-Korridor aus wird Außenluft<br />

oder Gewächshausluft angesaugt<br />

und durch Schläuche im Gewächshaus<br />

verteilt. Durch die Außenluft<br />

entsteht bei laufenden Ventilatoren ein<br />

Überdruck. In das System ist ein Heizblock<br />

integriert. Die Lüftungsfenster<br />

machen bei diesem System laut Angabe<br />

eines Firmensprechers nur etwa 15 Prozent<br />

der Lüftung eines herkömmlichen<br />

Venlo-Gewächshauses aus.<br />

Wie ferner zu erfahren war, wurde ein<br />

Gewächshaus dieses Typs in Frankreich<br />

gebaut. Durch die Möglichkeiten gezielter<br />

Kühlung sei das System für warme<br />

Regionen besonders interessant.<br />

◼ Anmerkung: Der Firmenname Certhon<br />

ist noch wenig bekannt; er ent-<br />

Folientunneltyp sei damit stabiler als die<br />

seither gängigen Versionen. Wahlweise<br />

kann der Bitunnel mit Dachlüftung und/<br />

oder Seitenlüftung ausgestattet werden.<br />

Drinnen wird draußen<br />

„Drinnen wird draußen, draußen wird<br />

drinnen“: Sunroof 4800 TD ist eine spezielle<br />

Variante von folienbedecktem Cabriohaus<br />

mit vollständig zu öffnendem<br />

Dach. Veka Installatietechniek aus De<br />

Lier/Niederlande präsentierte dies. Das<br />

Dach öffnet innerhalb von 90 Sekunden<br />

vom First zur Rinne. Bei geöffnetem<br />

Dach bildet sich an der Rinne ein „Paket“<br />

von etwa zehn Zentimeter Breite.<br />

Sunroof 4800 TD ist üblicherweise<br />

ein Bau mit 4,80 Meter Schiffbreite.<br />

Entsprechend den bekannten Venlo-<br />

Gewächshaus-Maßen sind aber auch<br />

Überdachungsbreiten von 3,20 und vier<br />

Meter möglich. Der Binderabstand<br />

wurde auf fünf Meter beziffert. Eindeckmaterial<br />

bei der in Essen gezeigten<br />

Variante war das Solarwoven-Gewebe<br />

von Svensson.<br />

Das vollständig zu öffnende Dach<br />

stand auch bei weiteren Foliengewächshaus-Ausstellern<br />

im Blickpunkt, so bei<br />

Rovero mit dem bekannten System<br />

Das Kürzel eco steht bei Gakon für energy, climate und optimiert.<br />

stand im Jahr 2011. Die Firmen Wilk<br />

van der Sande (technische Anlagen)<br />

und Bosch Inveka (Gewächshäuser)<br />

hatten sich vor acht Jahren vereint,<br />

bis zur Einführung der neuen Bezeichnung<br />

allerdings noch unter den<br />

vorherigen Namen firmiert. Bei der<br />

Präsentation auf der diesjährigen<br />

IPM wurde vor allem eine mit LED-<br />

Licht ausgestattete mobile Klimakammer<br />

gezeigt.<br />

Roll-Air und bei Cravo Vonder Montage<br />

als Repräsentant des Systems der kanadischen<br />

Firma Cravo. Ein ausführlicher<br />

Beitrag über den Gewächshaustyp aus<br />

Nordamerika war in TASPO 13/2012.<br />

Mit einem Stand in Halle 8 präsentierte<br />

sich Cravo Vonder Montage diesmal<br />

näher an den Baumschulen. Verkaufsleiter<br />

Robert Rouhof bewertete dies positiv,<br />

weil mit diesem Gewächshaustyp<br />

jetzt gerade die Baumschulen besonders<br />

angesprochen würden.<br />

Aus Antalya nach Essen<br />

Ebenfalls in Halle 8 stellte diesmal auch<br />

ein Folienhaushersteller aus der Türkei<br />

sein Programm vor. Die seit über 75 Jahren<br />

bestehende Firma Nalbantoglu mit<br />

Sitz in Antalya bietet Foliengewächshäuser,<br />

Folientunnel und Schattenhallen der<br />

Marke Nassan an.<br />

Bei den Folienhochtunneln geht es<br />

um Bauten mit 6,40 bis 12,80 Meter<br />

Schiffbreiten und Rinnenhöhen bis zu<br />

sechs Meter. Der höchste Bautyp in der<br />

Version NG-12,80 hat eine Firsthöhe<br />

von neun Metern. Herausgestellt wurde<br />

die Robustheit der betreffenden Bauten.<br />

In der Angebotspalette sind auch Glasgewächshäuser.<br />

„Air & Energy“ …<br />

… heißt es bei Ammerlaan Construction.<br />

Das am Stand des Unternehmens aus<br />

dem niederländischen Horst angesprochene<br />

System basiert ebenfalls darauf,<br />

dass Luft über Folienschläuche eingeblasen<br />

wird. In den Schläuchen sind Wärmeabgabekörper.<br />

Schon mit einer geringen<br />

Vorlauftemperatur von 40 Grad – so wurde<br />

angemerkt – lasse sich eine beachtlich<br />

große Heizleistung realisieren. (eh)


22. Februar 2013 | Nr. 8 technik<br />

TASPO | 17<br />

Verkaufsgewächshäuser<br />

Bauten für Gartencenter im Blick<br />

Worauf bei Gesprächen an<br />

den IPM-Ständen der Firmen<br />

Plonka, Siedenburger und Rabensteiner<br />

hingewiesen wurde.<br />

Von Edwin Hanselmann<br />

Die Auftragslage sei derzeit recht gut.<br />

Anbieter von Verkaufsgewächshäusern<br />

sagten dies auf der IPM ziemlich unisono.<br />

Sie wiesen auch auf einige interessante<br />

Projekte hin. Technische Neuheiten<br />

machten an diesen Ständen dagegen<br />

nicht von sich reden.<br />

Nach guter Auslastung im Jahr 2011<br />

folgten ein eher mäßiges erstes Halbjahr<br />

2012 sowie deutliche Verbesserung im<br />

zweiten Halbjahr 2012: „Daher gehen<br />

wir mit großen Erwartungen ins Jahr<br />

2013“, sagt Thorsten Fojtzik. Der Eigentümer<br />

und Geschäftsführer der Plonka<br />

GmbH freut sich über einen hohen Auftragsbestand.<br />

Dies sei zum Teil darauf<br />

zurückzuführen, dass es bei einigen der<br />

schon im Jahr 2012 geplanten Bauvorhaben<br />

leichte Verzögerungen bei der Baugenehmigung<br />

gegeben habe.<br />

Fojtzik hob den Trend zu energieeffizienten<br />

Bauweisen hervor: „Wir sind<br />

mittlerweile bei Dreifachverglasung der<br />

Stehwände angekommen!“<br />

Bei Plonka machen die Bauten für<br />

Baumärkte den Löwenanteil, diejenigen<br />

für Gärtnereien etwa ein Drittel der Verkaufsgewächshaus-Projekte<br />

aus. Das Interesse<br />

der Gärtnerkunden und inhabergeführten<br />

Gartencenter an Verkaufsgewächshaus-Neubauten<br />

nimmt nach Angabe<br />

von Fojtzik zu. Etwa 15 bis 20 Prozent<br />

des Auftragsvolumens betreffen<br />

Stahlbauten für die Industrie.<br />

Verbesserungen beim Versand und<br />

bei der internen Logistik sind das Ziel<br />

einer eigenen größeren Investition: Im<br />

Jahr 2013 steht am Standort der Firma<br />

Plonka in Salzkotten der Bau einer neuen<br />

Logistikhalle an.<br />

Ammerlaan<br />

Rege Nachfrage in Deutschland<br />

Mit etwa 13 Hektar Neubaufläche habe<br />

man die Gewächshausbau-Aktivitäten in<br />

Deutschland gegenüber 2011 (neun Hektar)<br />

noch deutlich steigern können, hieß<br />

es am Stand des niederländischen Gewächshausherstellers<br />

Ammerlaan auf der<br />

IPM. Harald van Deest ist seit drei Jahren<br />

bei Ammerlaan Construction für den<br />

Vertrieb in Deutschland zuständig. Nach<br />

seiner Angabe war die Nachfrage in<br />

Deutschland das ganze Jahr über „sehr<br />

gut“. Deutlich zugenommen habe zugleich<br />

das Interesse an doppelten Energieschirmanlagen<br />

unter Einbeziehung<br />

Auf die Wärmedämmung kommt es an: neues Profil bei Siedenburger. Foto: Hanselmann<br />

des Tagesenergieschirmes aus hoch lichtdurchlässiger<br />

Folie. Bei Betrieben mit<br />

Anbau von wärmebedürftigen Gemüsekulturen<br />

wie Gurken, Tomaten, Paprika<br />

sei dies schon fast Standard. Etwa zwei<br />

Drittel der Gewächshaus-Neubauten von<br />

Ammerlaan Construction in Deutschland<br />

betrafen Projekte im Gemüsebau.<br />

Zu den Referenzprojekten zählt auch der<br />

Gartenbaubetrieb Fritz Boss in Nürnberg.<br />

Hierbei wurde eine fast zwei Hektar<br />

große Anlage (einschließlich Arbeitshalle,<br />

Kesselhaus ...) für den Anbau von Erdbeeren<br />

in Hängerinnen errichtet. (eh)<br />

Hoch, höher, am höchsten<br />

Mit sieben Metern<br />

Rinnenhöhe und mehr<br />

Der Trend zu immer höheren Venlo-Gewächshäusern<br />

ist ungebrochen. So ein<br />

Hinweis am IPM-Stand von Bom<br />

Greenhouses aus Naaldwijk. Bei mehreren<br />

Projekten seien sieben Meter Rinnenhöhe,<br />

in einem Fall sogar 7,20 Meter<br />

gewählt worden. Die großen Gewächshaushöhen<br />

seien verbunden mit einer<br />

verminderten Zahl von Lüftungsflügeln.<br />

Aus Gründen der Stabilität verwendet<br />

die Firma Bom Greenhouses bei Bauten<br />

ab sechs Meter Rinnenhöhe sogenannte<br />

Doppelstützen, also Bindern aus zwei<br />

Rohren. Diese sind 25 Zentimeter voneinander<br />

entfernt und haben extra Querverstrebungen.<br />

Verstärkt zum Einsatz komme außerdem<br />

das diffuse Glas (Haze-Faktor = 50<br />

Prozent). Es führe zu besserem Klima<br />

im Gewächshaus und signifikanten<br />

Mehrerträgen. Wie in diesem Zusam-<br />

menhang ebenfalls zu erfahren war, verwendet<br />

Bom häufig speziell gehärtetes<br />

und auf erhöhte Lichtdurchlässigkeit<br />

ausgerichtetes Glas aus Produktion in<br />

China.<br />

Während die Gewächshausschiffe<br />

nach wie vor meist vier Meter oder 4,80<br />

Meter breit sind und damit Gitterbinder<br />

von acht Meter oder 9,60 Meter verwendet<br />

werden, kommt bei den Binderabständen<br />

verstärkt die Fünf-Meter-Variante<br />

vor. Dies führt zur Verwendung von<br />

1,67 mal 2,12 Meter großen Scheiben.<br />

Generell sei die Nachfrage nach Gewächshaus-Neubauten<br />

in Holland weiterhin<br />

sehr verhalten. Gleiches gelte für<br />

Südeuropa. In Deutschland habe man<br />

im Jahr 2012 „mehrere schöne Gewächshausprojekte“<br />

realisiert. Viel gebaut<br />

werde in einigen osteuropäischen<br />

Ländern. (eh)<br />

In drei Segmente gegliedert<br />

„Eigentlich ganz positiv“ – so beantwortet<br />

Jens Riemer die Frage zur Verkaufsgewächshaus-Nachfrage<br />

2012. Der Geschäftsführer<br />

von Siedenburger Stahl-<br />

und Glasbau aus Rahden hob ebenfalls<br />

die Nachfragebelebung in der zweiten<br />

Jahreshälfte hervor.<br />

Im Gegensatz zu den meisten anderen<br />

deutschen Verkaufsgewächshaus-Anbietern<br />

hat Siedenburger ein eigenes Profilsystem.<br />

Hier gibt es jetzt eine Gliederung<br />

in drei Segmente:<br />

◼ unisoliert,<br />

◼ gut isoliert (Zweifachverglasung),<br />

◼ besonders gut isoliert (Dreifachverglasung,<br />

für Stehwände).<br />

Zum letzten Punkt wurde die neue Profilreihe<br />

Ecolite Plus anhand eines Modells<br />

vorgestellt. Laut einer Firmenmitteilung<br />

aus Rahden ermöglichen die verbesserte<br />

hochisolierte 400 Millimeter-<br />

Sandwichrinne und die 36 Millimeter-<br />

Dreifachverglasung einen gesamten U cw-<br />

Wert der Fassade von 1,0 W/m 2 K.<br />

Am Stand von Siedenburger wurden<br />

auch mehrere Projekte angesprochen.<br />

Genannt sei eine Anlage in Neumünster,<br />

wobei Photovoltaik-Dünnschichtmodule<br />

an den Stehwänden integriert sind.<br />

Temporärer Witterungsschutz<br />

Nur wenig Nachfrage im Frühjahr 2012,<br />

ab Sommer dann stark zunehmendes<br />

Interesse an Neubauten! Insgesamt sei<br />

die Bereitschaft, in neue Verkaufsanlagen<br />

zu investieren, nach wie vor sehr<br />

stark.<br />

Karl-Georg Bärlin, Geschäftsführer<br />

vom Schorndorfer und damit deutschen<br />

Standort des Südtiroler Gewächshausherstellers<br />

Rabensteiner (I-Brixen),<br />

merkte dies an. Mit Mehraufträgen in<br />

Deutschland und Österreich habe die<br />

aktuell geringe Nachfrage aus Italien<br />

mehr als ausgeglichen werden können.<br />

Einige Projekte gebe es auch in osteuropäischen<br />

Ländern.<br />

Das im Frühjahr 2012 von Rabensteiner<br />

introduzierte Modulo Azzuro-System<br />

wurde nach Angabe Bärlins in mehreren<br />

Projekten in die Praxis umgesetzt, beispielsweise<br />

in der Staudengärtnerei Gaissmayer<br />

in Illertissen. Das als „Klimahaus“<br />

titulierte Modulo Azzuro ist vor allem<br />

als temporärer Witterungsschutz in<br />

Baumschulen, Staudengärtnereien und<br />

Gartencentern konzipiert. Zur Bedachung<br />

dient das QLS abri-Gewebe von<br />

Svensson mit 85 Prozent Lichtdurchlässigkeit<br />

(78 Prozent bei bedecktem Himmel!).<br />

Das Dach lässt sich mit einem<br />

Schubstangensystem vollständig öffnen,<br />

und zwar von Binder zu Binder.<br />

Eines der interessantesten Gartencenter-Projekte<br />

Rabensteiners wird aktuell im<br />

Gartencenter George in Eschwege realisiert.<br />

Hier werden eine Breitschiffanlage<br />

aus dem Jahr 1999 und ein Venlo-Gewächshausblock<br />

aus dem Jahr 2006 um<br />

weitere Bauten ergänzt. Mit besonderen<br />

Portalen bekommt die Verkaufsanlage<br />

ein neues Erscheinungsbild und ein<br />

„neues gesamtheitliches Äußeres“.<br />

Hofläden zählen eigentlich nicht zum<br />

Tätigkeitsbereich Rabensteiners. Hingewiesen<br />

wurde aber auf die Planung eines<br />

Projektes im Remstal, wobei landwirtschaftlicher<br />

Hofladen und gärtnerischer<br />

Verkauf kombiniert werden. Mehr zu<br />

Verkaufsgewächshäusern in TASPO<br />

8/13.<br />

Anzeige


18 | TASPO substrate<br />

22. Februar 2013 | Nr. 8<br />

Neue und aufgewertete Substrate<br />

für die gärtnerische Produktion<br />

Von torffreien Bio-Erden über hochwertige Zuschlagsstoffe bis zu Spezialsubstraten für Rosen. Von Edgar Gugenhan<br />

Auf der diesjährigen IPM wurden<br />

viele Substrate in ähnlichen Mischungen<br />

wie bisher präsentiert,<br />

allerdings verbessert durch bestimmte<br />

Inhaltsstoffe. Gerade diese Besonderheiten<br />

sollen nachfolgend vorgestellt werden,<br />

wobei es sich im Wesentlichen um<br />

Produkte handelt, die zur Anzucht und<br />

Kultur von Pflanzen in Produktionsbetrieben<br />

verwendet werden.<br />

Neben den bekannten Bio-Substraten<br />

stellte Gebr. Brill Substrate (Georgsdorf)<br />

zwei weitere Produktlinien mit nachwachsenden<br />

Rohstoffen vor, die laut Hersteller<br />

perfektioniert wurden. Es handelt<br />

sich dabei um die preiswerten Universalsubstrate<br />

für die Anzucht von Beet- und<br />

Balkonpflanzen Ligno-Pot und Ligno-<br />

Pot TO50. Beide Substrate enthalten<br />

Weiß- und Schwarztorf und zu je einem<br />

Drittel LignoTer, eine von Brill entwickelte<br />

Mischung aus Holzfaserkompost. Beide<br />

Substrate sind angereichert mit Düngemittel,<br />

und Ligno-Pot TO50 enthält zusätzlich<br />

noch 50 Liter Ton pro Kubikmeter.<br />

Beide Produkte haben einen pH-Wert<br />

von 5,7 und sind für die Anzucht von<br />

Zierpflanzen mit kurzer Kulturdauer sowie<br />

Beet- und Balkonpflanzen, aber auch<br />

für unter anderem Stauden und Bodendecker<br />

besonders geeignet.<br />

Die Containersubstratlinie Ligno-Mix<br />

C von Brill wurde zielgerichtet weiterentwickelt,<br />

speziell zur Anzucht von<br />

Stauden, Gräsern und Bodendeckern.<br />

Das Substrat enthält das sogenannte LignoDrain,<br />

das aus heimischem Nadelholz<br />

hergestellt wird und die Dränfähigkeit<br />

und die Luftkapazität im Container<br />

dauerhaft verbessert. Dieses neue Basissubstrat<br />

kommt unter der Bezeichnung<br />

Ligno-Mix S TO50 in den Handel. Alle<br />

neuen Substrate können in Säcken, im<br />

Maxi-Block mit 3,75 Kubikmeter oder<br />

auch lose verladen bezogen werden.<br />

Flora-Bio-Mix und Aquaflora<br />

Kultursubstrat neu im Sortiment<br />

Floragard (Oldenburg) stellte auf der<br />

IPM den schnell wirkenden Bio-Dünger<br />

Flora-Bio-Mix zur ergänzenden Grunddüngung<br />

von Anzucht-, Presstopf-,<br />

Kräuter- und Topfsubstraten im ökolo-<br />

Speziell für Dachbegrünungen<br />

Floragard stellte auch den Bio-Dünger Flora-Bio-Mix vor, im Foto (oben rechts) 30 Tage nach der Aussaat, ohne Nachdüngung. Werkfoto<br />

gischen Gartenbau vor. Er setzt sich aus<br />

pflanzlich-organischen und tierisch-organischen<br />

Komponenten sowie natürlichen<br />

mineralischen Rohstoffen zusammen<br />

und entspricht den Richtlinien der<br />

EG-Verordnung Nr. 834/2007 mit ihrer<br />

Durchführungsverordnung 889/2008<br />

über die ökologische/biologische Produktion.<br />

Besonderer Vorteil dieses Düngers<br />

ist, dass durch die spezielle Vorbehandlung<br />

die Mineralisierung und Freisetzung<br />

des Stickstoffes bereits unmittelbar<br />

nach der Erdenproduktion einsetzt<br />

und innerhalb von fünf Wochen die<br />

Nährstoffe freigesetzt und für die Pflanzen<br />

verfügbar sind. Dieser Bio-Dünger<br />

fördert das Bodenleben und die mikrobielle<br />

Umsetzung der Nährstoffe aus anderen<br />

organischen Düngern und ist eine<br />

ideale Ergänzung zu anderen Substratdüngern<br />

mit einer mittel- und langfristigen<br />

Wirkung. Je nach Anwendungsbereich<br />

wird dieser Flora-Bio-Mix in einer<br />

Aufwandmenge von ein bis drei Kilogramm<br />

pro Kubikmeter eingesetzt.<br />

Ebenfalls für den Erwerbsgartenbau<br />

wurde das Aquaflora-Kultursubstrat<br />

entwickelt, das speziell in städtischen<br />

Blumenampeln, zum Beispiel Hängekörben<br />

an Laternen und Blumenkästen eingesetzt<br />

werden kann. Der Vorteil dieser<br />

neuen Substratmischung ist, dass der regelmäßige<br />

Pflegeaufwand so gering wie<br />

möglich ausfällt, da das Substrat ein<br />

Wasserspeichergranulat und einen<br />

Langzeitdünger enthält. Das neue Substrat<br />

wird in vier verschiedenen Formulierungen<br />

hergestellt und angeboten und<br />

kann so den jeweiligen Bedürfnissen in<br />

diesem Bereich angepasst werden.<br />

Als ideales Substrat für den ökologischen<br />

Gartenbau wird auch ein torfreduziertes<br />

Bio-Pflanzsubstrat unter der<br />

Bezeichnung Floradur Plant Aquaflora<br />

Bio angeboten. Torf und Kokosmehl sorgen<br />

für ein hohes Porenvolumen und einen<br />

guten Wasser- und Lufthaushalt,<br />

während Perlite die Luftkapazität erhöht<br />

und die Drainage verbessert.<br />

Speziell für den ökologischen Pflan-<br />

Bei der Dachbegrünung spielt das Substratgewicht<br />

aus statischen und verarbeitungstechnischen<br />

Aspekten eine entscheidende<br />

Rolle. Die Firma Jiffy Products<br />

(NL-Moerdijk) stellte daher auf der<br />

IPM die neuen Jiffy Green Roof Substrate<br />

vor. Diese sind sehr leicht, was den<br />

Transport im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Materialien vereinfacht. Durch die<br />

sorgfältige Rohstoffauswahl wird laut<br />

dem Unternehmen ein hervorragendes<br />

Puffervermögen für Wasser und eine<br />

langfristige Stabilität erzielt. Green Roof<br />

Substrate unterliegen der Zertifizierung<br />

durch RHP und erfüllen somit die Standards<br />

in Bezug auf Unkrautfreiheit und<br />

Beständigkeit.<br />

Die Jiffy Green Roof Substrate werden<br />

verschiedensten Anforderungen gerecht<br />

und eignen sich sowohl für extensive<br />

Dachbegrünungen aus Sedum, Moos-<br />

und Kräuterpflanzungen mit geringer<br />

Schichtdicke, als auch für intensive, begehbare<br />

Begrünungen. (ts) Speziell für Dachbegrünungen gibt es die neuen Jiffy Green Roof Substrate. Werkfoto<br />

zenbau hat Gramoflor (Vechta) ihr neues<br />

Bio-Holzfaserprodukt LignoFibre<br />

vorgestellt. Es handelt sich um einen organisch<br />

und ökologisch verträglichen<br />

Ausgangsstoff, der die RAL-Gütekriterien<br />

Holzfaser erfüllt und die Bio-Zulassung<br />

EG-VO 889/2008 erhalten hat.<br />

Dieses Substrat wird vorwiegend zur Ergänzung<br />

norddeutscher Torfprodukte<br />

empfohlen. Mit dem innovativen Produkt<br />

soll eine sichere Kultivierung hochwertiger<br />

Pflanzen erreicht werden, da es<br />

einen ausgewogenen Lufthaushalt garantiert<br />

und gute Drainageeigenschaften<br />

sowie eine schnelle Wiederbenetzbarkeit<br />

besitzt. Das Material ist strukturstabil,<br />

hat eine geringe Schrumpfung und wird<br />

stets in gleichbleibender Lieferqualität<br />

angeboten.<br />

Mit baltischem Sodentorf im<br />

Premium-Segment der Substrate<br />

Als Neuheit bietet die Hawita Gruppe<br />

(Vechta) in Kürze fertigen Sodentorf gemischt<br />

mit Kokosfasern als Zuschlagsstoff<br />

für einige Substrate an. Diese Fasern<br />

sorgen dafür, dass das Gießwasser<br />

schnell aufgenommen und gleichmäßig<br />

im Topf verteilt wird. Diese neuen Substrate<br />

sind besonders beim üblichen Ebbe-Flut-<br />

oder Rinnenbewässerungsverfahren<br />

einsetzbar und können so zu einer<br />

hervorragenden Pflanzenqualität<br />

führen.<br />

Aufmerksam gemacht wurde auf der<br />

IPM aber auch auf eine torffreie Bio-Erde,<br />

die unter der Bezeichnung Fruhstorfer<br />

Bio-Erde in den Handel kommt. Sie<br />

besteht zu 100 Prozent aus sorgfältig<br />

ausgesuchten nachwachsenden Rohstoffen.<br />

Inhaltsstoffe sind in erster Linie<br />

Holzfasern, Bio-Rindenhumus, Kokosbestandteile<br />

und Vulkanton. Diese<br />

Fruhstorfer Bio-Erde wird von Hawita<br />

für die Anzucht und Kultur des üblichen<br />

Zierpflanzen-Sortimentes angeboten.<br />

Das Besondere an diesem neuen Substrat<br />

ist, dass anstelle des sonst üblichen<br />

Harnstoffes zur Stickstoffversorgung<br />

Hornspäne und andere organische<br />

Stickstoffquellen verwendet werden.<br />

Dadurch kann der Zersetzungsprozess<br />

der Holzfasern beschleunigt und so besonders<br />

gute Pflanzenqualitäten erzeugt<br />

werden. Für den Profi-Gartenbau wird<br />

dieses neue Substrat im 70 Liter-Gebinde<br />

oder in Mega-Boxen mit 2,4 Kubikmeter<br />

Größe angeboten. Auf Wunsch<br />

kann dieses Substrat auch durch die<br />

hauseigene Spedition lose an die Kunden<br />

ausgeliefert werden.<br />

Auch in der Firmenorganisation gab<br />

es eine Veränderung. Simon Tabeling,<br />

der Sohn von Hans Tabeling, ist jetzt<br />

zum Geschäftsführer der Gruppe und<br />

der acht Tochtergesellschaften ernannt<br />

worden. Seit 2006 arbeitet der heute<br />

35-jährige Simon Tabeling in dem von<br />

seinem Großvater 1927 in Vechta gegründeten<br />

Betrieb. Vorab hatte er Betriebswirtschaft<br />

studiert und in einem<br />

Unternehmen in Kanada gearbeitet.<br />

GreenFibre als idealer<br />

Zuschlagsstoff für Bio-Substrate<br />

Klasmann-Deilmann (Geeste) machte<br />

auf das Produkt GreenFibre aufmerksam.<br />

Dabei handelt es sich um eine besonders<br />

hochwertige, thermisch-physikalisch<br />

aufbereitete Holzfaser, die in verschiedenen<br />

Substraten ab sofort enthalten<br />

ist. Die Holzfaser wird mit verschiedenen<br />

Strukturen exakt auf den jeweiligen<br />

Einsatzbereich eingestellt und ist zusammen<br />

mit hochwertigen Torfrohstoffen<br />

ein optimaler Bestandteil für stabile<br />

Kultursubstrate. Die Vorteile von Green-<br />

Fibre sind laut dem Unternehmen, dass<br />

dieses Material die Luftkapazität erhöht,<br />

für eine langfristige Strukturstabilität<br />

sorgt, die Drainagefähigkeit optimiert,<br />

die Wiederbenetzbarkeit verbessert, eine<br />

gesunde, schnelle Wurzelentwicklung<br />

unterstützt und das Risiko von Algenbildungen<br />

während der Kultur deutlich<br />

verringert, da die Substratoberfläche<br />

schneller abtrocknet.<br />

GreenFibre ist ein idealer Zusatzstoff<br />

bei Bio-Substraten und erfolgreich nach<br />

PEFC zertifiziert und trägt so auch das<br />

RHP-Gütesiegel. Auf der IPM konnte<br />

man erfahren, dass dieser Zuschlagsstoff<br />

zu 90 Prozent aus Kiefern- und Fichtenhölzern<br />

besteht und in Zukunft sogar<br />

aus eigener Holzproduktion gewonnen<br />

wird. Ganz speziell beigemischt bei Profisubstraten<br />

wird GreenFibre den Containersubstraten<br />

für Baumschulkulturen,<br />

die auf diese Weise beste Strukturen<br />

aufweisen.<br />

2013 kann die Klasmann-Deilmann-<br />

Gruppe auf eine 100-jährige Geschichte<br />

zurückblicken. In diesem Zusammenhang<br />

führte der Geschäftsführer Norbert<br />

Siebels aus, dass sich das Unternehmen<br />

auch weiterhin speziell mit dem Erwerbsgartenbau<br />

verbunden fühlt, „den<br />

wir“, so wörtlich, „auch weiterhin mit<br />

erstklassigen – und immer nachhaltigeren<br />

– Substraten beliefern werden.“<br />

Spezialsubstrate für Rosen<br />

und neue Gemüse-GrowBags<br />

Kleeschulte Erden (Rüthen) stellte in<br />

Essen als Neuheit ihre RAL-gütegesicherte<br />

Kleeschulte Substratfaser Topora<br />

vor, die zusammen mit Sodentorf zu<br />

idealen Substraten für Gehölzanzuchten<br />

verwendet wird. Diese Mischung bietet<br />

ideale Wachstumsbedingungen bei verlässlicher<br />

Standfestigkeit und zeichne<br />

sich durch eine sehr gute Wiederbenetzbarkeit<br />

ohne Zugabe von Benetzungsmitteln<br />

aus. Die Substratfaser Topora<br />

sorgt durch ihr Porenvolumen auch bei<br />

längerer Kulturdauer der Pflanzen für


22. Februar 2013 | Nr. 8 substrate<br />

TASPO | 19<br />

Bei Hawita: Hans-Jürgen Luck (v.l.) und Simon<br />

Tabeling mit der torffreien Bio-Erde.<br />

ausreichend Luft im Wurzelbereich. Besonders<br />

geeignet ist dieses Baumschulsubstrat<br />

für die Containerkultur von<br />

Rosen im Ein- bis 7,5-Liter-Container,<br />

wobei die Standardausführung für eine<br />

ausgewogene Nährstoffversorgung zu<br />

Beginn der Kultur sorgt. Der Reaktionsgrad<br />

dieses Substrates liegt bei etwa 5,6<br />

pH und enthält einen Salzgehalt von 1,3<br />

Gramm pro Liter.<br />

Auf der IPM erstmals öffentlich vorgestellt<br />

wurden die neuen Gemüse-<br />

GrowBags. Drei Jahre wurde dieses Substrat<br />

zur Anzucht speziell von Gurken<br />

getestet und damit beste Kulturerfolge<br />

erzielt. Für den professionellen Gemüsebau<br />

bietet dieses Substrat optimale Voraussetzungen,<br />

da es sich nicht zersetzt<br />

und bis zum Kulturende strukturstabil<br />

bleibt. Es wird heute schon damit gerechnet,<br />

dass die GrowBags auch für<br />

weitere Kulturen bestens geeignet sind.<br />

Bereits jetzt liegen positive Ergebnisse<br />

für die Kultur von Tomaten, Paprika<br />

und Erdbeeren vor. In Essen wurde darauf<br />

hingewiesen, dass Gartenbaubetriebe,<br />

die die GrowBags oder auch das lose<br />

Gemüse-Substrat für sich testen möchten,<br />

jederzeit Proben anfordern können.<br />

Ebenfalls speziell zur Anzucht von<br />

Gemüsepflanzen stellte die Unternehmensgruppe<br />

Van der Knaap (NL-Wateringen)<br />

auf der IPM den Forteco Propagation<br />

Cube vor. Für den Cube wird Kokossubstrat<br />

zu einem Block gepresst, in<br />

eine dünne Plastikfolie eingehüllt und<br />

anschließend versiegelt. Über die Ab-<br />

Als Drainsubstrat zum Ausbringen in Grabneuanlagen empfohlen:<br />

das Mineralsubstrat E460 von Stender. Fotos (3): Edgar Gugenhan<br />

lauflöcher wird Nährlösung aufgenommen,<br />

wodurch der Cube zu seiner vollen<br />

Größe von beispielsweise zehn mal zehn<br />

mal sieben Zentimeter aufquillt. Der Boden<br />

der Plastikhülle ist entweder perforiert<br />

oder lässt sich komplett entfernen,<br />

so dass sich der Cube nach der Bewurzelung<br />

direkt einpflanzen lässt.<br />

Daneben stellte Van der Knaap das<br />

Produkt Coco Crunch heraus. Der aus<br />

Kokosschalen hergestellte Zuschlagsstoff<br />

eigne sich besonders gut zum Mischen<br />

mit Torferden und sei ein idealer<br />

Ersatz für Perlite. Durch Coco Crunch<br />

verbessere sich laut dem Unternehmen<br />

die Drainagefähigkeit und der Luftgehalt<br />

des jeweiligen Substrates. Empfohlen<br />

wird die Beimengung des natürlichen<br />

Zuschlagsstoffes insbesondere für<br />

Substrate zur Kultur von Topfpflanzen,<br />

Schnittblumen und Gehölzen.<br />

Bio-Einheitserde und Spezialerde<br />

für Trog- & Dauerbepflanzung<br />

Das bereits jetzt schon sehr große Sortiment<br />

an Einheitserde der Patzer Einheitserdewerke<br />

(Sinntal-Altenkronau)<br />

wurde auch in diesem Jahr durch einige<br />

Neuheiten ergänzt. Vorgestellt wurde in<br />

Essen die frux Spezialerde für Trog-<br />

und Dauerbepflanzung, bei der es sich<br />

um eine Spezialerde mit hoher Strukturstabilität<br />

handelt. Sie eignet sich, so<br />

der Hersteller, hervorragend für eine<br />

dauerhafte Bepflanzung von Kübeln,<br />

Trögen und Großgefäßen, für die Anlage<br />

von Dachgärten mit extensiver Be-<br />

grünung sowie für die Verwendung als<br />

Innenraumsubstrat. Der hohe Anteil an<br />

mineralischem Strukturmaterial sorge<br />

für eine optimale Drainagewirkung<br />

und Belüftung im Wurzelbereich. Auch<br />

werde das Wurzelwachstum gefördert<br />

und einer Verdichtung der Erde vorgebeugt.<br />

Das Substrat enthält frischen<br />

Naturton, der in dieser Mischung Wasser<br />

und Nährstoffe speichert und so die<br />

Pflanzen gleichmäßig versorgt. Das<br />

Substrat eigne sich zudem zur Bodenverbesserung<br />

für Pflanzungen in<br />

schweren Böden.<br />

Neu im frux-Sortiment ist auch Blähton<br />

in Größe acht bis 16 Millimeter, der<br />

in der neuen Produktlinie „frux Hydro-<br />

Line“ in den Handel kommt.<br />

Die Einheitserde BioLine für den biologischen<br />

Anbau wird mit der Neuheit<br />

„BL Bio T Öko torffrei“ ergänzt. Sie besteht<br />

aus Naturton, Kokopeat, Holzfaser,<br />

Grüngutkompost und Rindenhumus, ist<br />

rein organisch gedüngt und laut Hersteller<br />

völlig torffrei. Verwendet werden<br />

kann dieses neue Substrat für 9er- und<br />

10er-Töpfe für die Anzucht von Zierpflanzen,<br />

Gemüsepflanzen, Stauden und<br />

Gehölzen.<br />

Substrate für Friedhofsgärtner<br />

und Bodendeckerbereich<br />

Drei spezielle Produkte für den Friedhofsgartenbau<br />

stellte Stender (Schermbeck)<br />

vor. Einmal handelte es sich um<br />

das Mineralsubstrat E460, das aus Weißtorf,<br />

Blähton, Bims und Holzfaser be-<br />

Der Propagation Cube von Van der Knaap eignet sich vor allem für<br />

die Vermehrung von Gemüsepflanzen. Werkfoto<br />

steht und mit einem pH-Wert von etwa<br />

5,8 als mineralisches Drainsubstrat zur<br />

Standortverbesserung im Friedhofsbereich<br />

eingesetzt werden kann. Es garantiert<br />

eine dauerhafte Drainage und gute<br />

Durchlüftung und wird schichtweise in<br />

Grabneuanlagen eingebaut oder speziell<br />

für Gräber mit beispielsweise Trockenstauden<br />

eingesetzt.<br />

Neu ist auch die Grabauffüllerde<br />

E450, die aus Mischtorf, Orgapor, Sand<br />

und Ton hergestellt wird und sich durch<br />

seine dunkle Farbe speziell zum Auffüllen<br />

etwas abgesackter Graboberflächen<br />

eignet. Das Substrat zeichnet sich durch<br />

ein reduziertes Sackungsverhalten und<br />

eine optimale Wasserspeicherfähigkeit<br />

aus und bildet nach dem Ausbringen eine<br />

glatte, einfache Planie.<br />

Als spezielle Grabpflanzerde wird das<br />

Substrat E510 angeboten, das aus<br />

Mischtorf, Weißtorf und Ton besteht<br />

und speziell als Pflanzsubstrat verwendet<br />

werden kann. Der hohe Tongehalt<br />

sorgt für eine gute Wasserhaltekraft und<br />

Pufferung. Auch wird ein idealer Anwachserfolg<br />

garantiert. Nach einer<br />

N-betonten Aufdüngung nach acht bis<br />

zehn Wochen garantiert dieses Substrat<br />

ein optimales Wachstum der Pflanzen<br />

und, etwa bei Koniferen, auch ein sattes<br />

Grün von Nadeln und Blättern.<br />

Speziell zum Anpflanzen von Bodendeckern<br />

eignet sich das Substrat B580,<br />

das ein schnelles Einwurzeln der Pflanzen,<br />

eine bessere Flächenabdeckung und<br />

eine dauerhafte Stabilität garantiert.<br />

Die neue Spezialerde für Trog- & Dauerbepflanzung<br />

der Patzer Einheitserdewerke.<br />

Auch hier sollte nach etwa acht bis zehn<br />

Wochen eine N-betonte Nachdüngung<br />

erfolgen.<br />

Innovative Produktgruppe<br />

aus Kokos und Torf<br />

Terracult (Sankt Augustin) bietet ab<br />

diesem Jahr eine innovative Produktgruppe<br />

aus Kokos und Torf an. Die neuen<br />

Mischungen werden unter der Bezeichnung<br />

Coco-Growing-Media angeboten<br />

und stellen ein breites Spektrum<br />

von gütegesicherten Kokossubstraten<br />

dar. Sie alle zeichne ein optimales Verhältnis<br />

von Luft- und Wasserkapazität<br />

aus, wobei die Zugabe von Sphagnum-<br />

Humin-Torf das Nährstoffverhältnis<br />

und den pH-Wert jedes Gemisches optimal<br />

puffere. Auf diese Weise soll das<br />

Wachstum der Pflanzen durch störende<br />

Nährstoffkonzentrationen weitgehend<br />

vermieden und mehr Kultursicherheit<br />

erreicht werden.<br />

Darüber hinaus hat Terracult eine exklusive<br />

Vertriebsvereinbarung mit dem<br />

Kokoshersteller Sivanthi Joe Coirs in Indien<br />

geschlossen, um das Wachstumspotenzial<br />

für den noch jungen Markt<br />

von Kokossubstraten zu erschließen.<br />

Sämtliche Coco-Growing-Media-Produkte<br />

sind an der gelben Farbe der Verpackungseinheiten<br />

zu erkennen. Die<br />

Farbe Grün wurde für Torf-Rohstoffe<br />

und Blau für Torf-Kultursubstrate ausgewählt,<br />

um Verwechslungen zu vermeiden.<br />

Mehr zu Hobby-Erden und -Dünger<br />

in TASPO 8/13 ■<br />

Anzeige


20 | TASPO gefässe & deko<br />

22. Februar 2013 | Nr. 8<br />

Trends und Ideen für das Jahr 2013<br />

Bei Gefäßen, aber auch bei Gartenausstattung ist in dieser Saison deutlich mehr Farbe gefragt. Von Knut Steffen<br />

Gefäße und Deko-Artikel werden<br />

auf der IPM überwiegend in der<br />

Halle 7 präsentiert. Die Aussteller<br />

bewerteten die diesjährige Messe durchweg<br />

positiv, sie berichteten nicht nur von<br />

guten Kontakten und Gesprächen, sondern<br />

es kamen auch viele konkrete Geschäftsabschlüsse<br />

zustande. Bei den Gefäßen<br />

ist ein Trend zu mehr Farbe zu beobachten,<br />

zudem spielen Qualität und<br />

Hochwertigkeit eine immer wichtigere<br />

Rolle. Darauf legt vor allem der Fachhandel<br />

besonderen Wert. Im Folgenden<br />

sind die in diesem Jahr auf der IPM präsentierten<br />

Neuheiten und Highlights einiger<br />

Firmen zusammengestellt.<br />

In vielen Formen und Farben:<br />

Glas liegt nach wie vor im Trend<br />

Hakbijl (NL-Lelystad) zeigte auf der<br />

IPM neue Glaskonzepte. Die Serie De<br />

Luxe-Glas mit klarem, dicken Glas und<br />

perfektem Schliff, geschnitten oder gefaltet,<br />

kommt nach Auskunft der Niederländer<br />

bei den Fachhändlern sehr gut<br />

an. Im Trend liegt bei Hakbijl nach wie<br />

vor farbiges Glas in verschiedenen Größen,<br />

Formen und Farben, passend für<br />

alle Zimmerpflanzen. Bei den farbigen<br />

Gläsern handelt es sich um lackierte Ware<br />

mit eingebranntem Lack.<br />

Etwas nostalgisch präsentiert sich die<br />

farbige Glasserie Cosmo, mit dickerem<br />

Rand. Sehr originell die Vasen und Glasgefäße<br />

mit einer gestrickten Ummantelung<br />

oder mit einer Spitzenverkleidung.<br />

Damit wird der „Stricktrend“ aus der<br />

Mode aufgegriffen. Als Lifestyle-Glas<br />

zeigten die Niederländer Glasglocken,<br />

die sowohl als dekorative Gebrauchsgegenstände<br />

gedacht sind, etwa für Windlichter,<br />

als Vorratsgefäß oder als Schutz<br />

für Kräuter, aber auch als exklusive Orchideengläser<br />

genutzt werden können.<br />

Hakbijl stellt den Kunden für seine Serien<br />

auch entsprechendes Werbematerial<br />

für den Point-of-Sale zur Verfügung.<br />

Für den niederländischen Glasanbieter<br />

Jodeco (NL-Dinxperlo) liegt Klarglas<br />

nach wie vor im Trend, da Floristen<br />

bei der Verwendung der Blumen nicht<br />

so sehr an die Farben der Gefäße gebunden<br />

sind. Neu bei Jodeco sind Glaslaternen,<br />

die in Kombination mit Pflanzen<br />

sehr gut als Geschenkidee geeignet sind.<br />

Besonders gut laufen drei Gläser auf einem<br />

Holzbrettchen, die wegen ihres<br />

günstigen Einkaufspreises eine gute<br />

Möglichkeit sind, den Artikel als Preisangebot<br />

zu vermarkten.<br />

Mit seiner Marke Leonardo ist Glas<br />

Koch (Bad Driburg) im Keramik- und<br />

Glas-Fachhandel sowie in Geschenkartikel-Läden<br />

vertreten. Auf der IPM präsentierte<br />

sich das Unternehmen 2013<br />

erstmalig. Zielgruppe ist der hochwertige<br />

floristische Fachhandel. Glas Koch<br />

war von der positiven Resonanz auf der<br />

Messe überrascht. Das Sortiment der<br />

Marke Leonardo ist geprägt von ausgefallenen<br />

Formen, wie etwa eine gedrehte<br />

Kastenvase. Sehr gefragt waren auch farbige<br />

Gläser („Beauty Vasen“) sowie Orchideentöpfe<br />

in trendigen Modefarben.<br />

Am Stand betonte man, dass für die<br />

Marke Leonardo intensive Markenpflege<br />

betrieben wird und die Artikel garantiert<br />

nur über den Fachhandel an die<br />

Endkunden gehen.<br />

Bei Gefäßen stehen Qualität<br />

und Kreativität im Vordergrund<br />

Classico (Langenfeld) hat seine Inspirio-Gefäße<br />

um eine Superstone-Serie ergänzt,<br />

die für den Innen- und Außenbereich<br />

geeignet ist. Neben klassischem<br />

Weiß ist die Serie in Blauschwarz und<br />

Glas Koch setzt mit seiner Marke Leonardo auf farbiges Glas. Fotos: Knut Steffen<br />

Übertopfe in Spiegelsilber bei Soendgen. Neue Blütentänzerinnen bei Zauberblume. Design Tasche und Gefäß in einem.<br />

Pink erhältlich. Neu ist auch eine Inspiro-Vasen-<br />

und -Gefäßserie mit Holzfuß<br />

sowie Vasen mit Holzdeckel, die als interessantes<br />

Wohnaccessoire verwendet<br />

werden können. Eckige und runde Formen<br />

und frische Frühlingsfarben sind<br />

die aktuellen Trends bei der Inspirio-Serie<br />

von Classico.<br />

Kirschke (Norderstedt) zeigte auf der<br />

IPM seine Serien UrbanLine und ArtLine.<br />

Die Gefäße der Serie ArtLine zeichnen<br />

sich aus durch eine Vielfalt besonderer<br />

Oberflächen, die optisch nicht von<br />

„echtem“ Stein, rostigem Stahl oder Beton-Oberflächen<br />

zu unterscheiden sind.<br />

Durch eine spezielle Fertigung aus glasfaserverstärktem<br />

Kunststoff (GfK) sind<br />

die Gefäße leicht und gut zu transportieren,<br />

dabei aber robust und unempfindlich.<br />

Durch besondere Verstärkungen in<br />

den Topfwänden und durch den geschlossenen<br />

Rand eignen sich diese Gefäße<br />

besonders für große Pflanzen. Der<br />

Wasserablauf ist gewährleistet, zudem<br />

können die Gefäße durch die in den<br />

Topfboden eingearbeiteten Füße sicher<br />

gestellt werden, deshalb sind die Gefäße<br />

der Serie ArtLine frostfest.<br />

Die Indoor-Pflanzgefäße der Serie UrbanLine<br />

bestehen ebenfalls aus GfK<br />

(glasfaserverstärktem Kunststoff). Sie<br />

sind sehr leicht, langlebig und robust.<br />

Die Formenvielfalt erstreckt sich von<br />

klassischen, schlichten Modellen bis hin<br />

zu anspruchsvollen ovalen oder runden<br />

Designs. Ergänzt wird das elegante Kübel-Sortiment<br />

auch um Gefäße in sehr<br />

großen Dimensionen. Die Serien gibt es<br />

in Schwarz, Grau und Weiß mit glatter,<br />

fast seidiger Struktur.<br />

Bei Kirschke setzt man auf Convenience-Produkte<br />

(leicht und unzerbrechlich)<br />

und auf schwere traditionelle Gefäße<br />

in unterschiedlichen Größen und<br />

Formen.<br />

Kunststoffprodukte<br />

gewinnen an Bedeutung<br />

Das fränkische Unternehmen Scheurich<br />

(Kleinheubach) hatte zur IPM einige<br />

neue Gefäßserien und Kunststoffprodukte<br />

mitgebracht. Bei der Serie Diamond<br />

handelt es sich um einen Wasserspeicher<br />

aus hochwertigem Kunststoff in<br />

zwei Größen (70 Milliliter und 120 Milliliter).<br />

Die vieleckige Form- und Farbgebung<br />

erinnert an einen Diamant. Der befüllte<br />

Wasserspeicher gibt das Wasser<br />

über einen in der Erde steckenden Tonkegel<br />

ab, wenn die Pflanze es benötigt.<br />

Damit ergänzt Scheurich seine Serie von<br />

Bewässerungshilfen, die mit dem Vogel<br />

Bördy und dem Frosch Froggy bereits<br />

sehr gut am Markt eingeführt sind. Im<br />

Retro-Trend präsentiert sich die Übertopfserie<br />

Trinidad, die an die Siebziger<br />

Jahre erinnert. Streifendekor und Farbvariationen<br />

von Pink, über Weiß und<br />

Orange spiegeln diesen Trend wider. Die<br />

Serie wird in den Topfgrößen 13, 15 und<br />

17 Zentimeter angeboten.<br />

Fantasia ist eine neue Topfserie von<br />

Scheurich in zylindrischer Form mit regelmäßigen<br />

feinen Spurrillen, die ein<br />

leichtes Relief erzeugen. Die Serie gibt es<br />

in Pastell, Weiß, Pastellgrün und Pastellviolett.<br />

Die Gefäßserie Green Shadow<br />

wirkt durch ihre eher abgenutzte Form<br />

wie gebraucht und entwickelt so etwas<br />

wie einen Retro-Charme.<br />

Erdige Farbtöne und natürliche Materialien<br />

mit viel Weiß und Creme verleihen<br />

der Serie Rendezvous ihr typisches<br />

Aussehen. Eine Bordüre aus Herzen und<br />

Blumen verläuft am oberen Rand des<br />

Orchideengefäßes. Die changierende<br />

Erdfarbe schimmert durch das weiße<br />

Dekor hindurch.<br />

Mit softPad präsentiert Scheurich einen<br />

Filzuntersetzer für Töpfe mit Blattornament,<br />

als hellgrünes Blatt mit dunkelgrünem<br />

Grund oder als dunkles Blatt<br />

mit hellem Grund. Die Untersetzer haben<br />

einen Durchmesser von 15 Zentimeter<br />

und werden im Zweier-Set geliefert.<br />

Nach wie vor steht zwar bei Scheurich<br />

die Keramik „Made in Germany“ im<br />

Vordergrund, aber in den letzten Jahren<br />

haben Kunststoffprodukte an Bedeutung<br />

gewonnen. Dabei geht es nicht um<br />

billige Massenware, sondern um Exklusivprodukte,<br />

die in Design und Kreativität<br />

ideal zum Fachhandel passen. Wie<br />

die Keramik auch, sind die Kunststoffprodukte<br />

ebenfalls Made in Germany.<br />

Da Garten, Terrasse und Wohnung<br />

immer mehr verschmelzen und „Outdoor-Living“<br />

im Trend liegt, werden Gefäße<br />

für den Außenbereich immer wichtiger.<br />

Die Kunststoffgefäß-Serie Wave<br />

mit geschwungenem Rand wurde um<br />

neue Farben ergänzt. Mit einem Designpreis<br />

wurde ein Gefäß ausgezeichnet,<br />

das auch als Tasche verwendet werden<br />

kann. Es weist Ähnlichkeiten mit einer<br />

bekannten Einkaufstaschen-Marke auf.<br />

Typisch für die Kunststoffgefäße des<br />

Outdoorbereiches von Scheurich ist, das<br />

sie für den Außen- und Innenbereich<br />

gleichermaßen verwendet werden können.<br />

Sie sind deshalb mit einem Stopfen<br />

im Boden ausgestattet, der außen für einen<br />

Wasserabzug sorgt und im Innenbereich<br />

das Gefäß wasserdicht verschließt.<br />

Mix aus Keramik und Filz<br />

setzt neue Akzente<br />

Soendgen (Wachtberg-Adendorf) stellte<br />

auf der IPM eine neue Ampelserie mit<br />

einer schlichen Drahtaufhängung vor.<br />

Die Ampeln werden in den Farbtönen<br />

Beere, Apfelsinengelb und Limettengrün<br />

und den neutralen Farben Weiß und Vanilla<br />

und einem Durchmesser von 18<br />

Zentimetern angeboten. Filz ist zurzeit<br />

ein starker Trend. Soendgen setzt mit einem<br />

Mix aus Keramik und Filz neue Akzente<br />

im Sortiment. Bestehende Farbkonzepte<br />

werden auf die neuen Filzuntersetzer<br />

übertragen. Die drei Millimeter<br />

starken Accessoires mit einem<br />

Durchmesser von 12,5 Zentimetern sind<br />

auf die gängigste Größe der Serien abgestimmt<br />

und in den Farben Creme-Weiß,<br />

Hellgrau, Bordeaux, Honiggelb, Weidengrün<br />

und Anthrazit erhältlich. Geliefert<br />

werden die Filzuntersetzer in einem<br />

Zehner-Set in jeweils einer Farbe.<br />

Die neue Serie Latina Vintage vermittelt<br />

den Eindruck, die Keramik habe<br />

schon Jahrhunderte überdauert. Diese<br />

Wirkung ist durch die Kombination von<br />

zwei unterschiedlichen Dekorations-<br />

Elementen gelungen. Zunächst werden<br />

auf die Oberflächen der keramischen<br />

Rohlinge spezielle Farbpigmente in<br />

Creme, Rosa oder Türkis eingebrannt.<br />

Im zweiten Schritt erfolgt dann eine<br />

dunkelbraune Dekoration, die durch ihren<br />

unregelmäßigen Verlauf und die<br />

Craquelé-Effekte die Patina der Serie<br />

Latina Vintage erzeugt. Diese Optik<br />

wird durch die Haptik der quadratischen<br />

Gefäße unterstrichen, deren glatte<br />

sanfte Oberfläche der Pastellfarben sich<br />

deutlich von den eher rauen, erdigdunklen<br />

Flächen unterscheidet. Die<br />

quadratischen Latina Vintage Gefäße<br />

stehen mit 13, 15 und 17 Zentimeter<br />

Kantenlänge in den drei Farbtönen<br />

Creme, Rosa und Türkis zur Auswahl.<br />

Bei der Serie Barletta Nature führt<br />

das umlaufende unregelmäßige Bandrelief<br />

im Kontrast zur leicht schroffen<br />

Oberflächenstruktur. Dabei betont eine<br />

weiße Patina zusätzlich die besondere<br />

Struktur der Gefäße. Barletta Nature<br />

zeigt, dass Schönheit nicht von glatten<br />

und glänzenden Oberflächen geprägt<br />

sein muss. Ganz im Gegenteil sind<br />

schroffe Oberflächen und Patina die<br />

idealen Voraussetzungen für eine natürliche<br />

Ausstrahlung und entsprechen<br />

dem Wunsch nach Wertbeständigkeit<br />

in besonderem Maße. Die Serie gibt es<br />

in Größen mit einem Durchmesser von<br />

13, 14, 16 und 19 Zentimetern und<br />

passt zu allen gängigen Kulturtöpfen.<br />

Das Farbspektrum der Barletta Nature<br />

Übertöpfe ist in eher erdigen, dezenten<br />

Farbtönen gehalten mit Abstufungen in<br />

Naturgrau, Naturterra, Naturbeige und<br />

Naturgrün.<br />

Bei der Serie Ambato handelt es sich<br />

um rechteckige Gefäße, mit sanft gerundeten<br />

Kanten und feiner Oberfläche mit<br />

dezenten Farben. In Seidenweiß, Seidengrau,<br />

Seidengrün und Seidenbraun. ▶


22. Februar 2013 | Nr. 8 gefässe & deko<br />

TASPO | 21<br />

Jeansblau ist die Trendfarbe 2013 für Spang. Fisch als Windspiel bei Posiwio.<br />

Die Glaslaternen von Jodeco eignen sich gut zur Kombination mit Pflanzen.<br />

▶<br />

Die Serie Ontario besticht durch<br />

eine goldene Oberfläche und verleiht<br />

dem geschwungenen Gefäß eine edle<br />

Wirkung. Die Gefäße sind in den Größen<br />

acht, elf, 13, 15, 18, 20 und 23 Zentimeter<br />

Durchmesser erhältlich. Ein Anti-<br />

Staunässe-Steg am Boden der Gefäße<br />

schützt empfindliche Pflanzen vor Staunässe.<br />

Starlight heißt die Keramikserie<br />

mit Sternendekor und den Motiven<br />

„Weihnachtsgrüße“, „Goldsterne“ und<br />

„Sternbordüre“.<br />

Vier verschiedene Formen wurden zu<br />

einer neuen Formenfamilie in glänzendem<br />

Spiegelsilber zusammengefasst. Die<br />

kugelförmigen Übertöpfe der Serie Alberta<br />

Silver werden in drei Größen angeboten<br />

(12, 15, 18 Zentimeter), die Serie<br />

Larisa Silver hat Schiffchenform und<br />

ist in den Maßen von 25 mal 15 Zentimeter<br />

und in quadratischer Form mit<br />

den Kantenlängen von 13 oder 15 Zentimeter<br />

erhältlich. Für Orchideen (mit Steg<br />

am Boden zur Vermeidung von Staunässe)<br />

hat Soendgen Spezialgefäße der Serie<br />

Merina Silver in zwei Größen von 15 und<br />

18 Zentimeter Höhe entwickelt.<br />

Am Stand von Spang (Pleidelsheim)<br />

gab es einiges Neues zu entdecken.<br />

Jeansblau ist eine ganzjährige Trendfarbe.<br />

Durch das Blau mit eingestreutem<br />

Pigment gibt es eine interessante Oberflächenstruktur<br />

bei den Gefäßen. Die<br />

Oberflächen sind nicht mehr glatt, sondern<br />

haben mehr Struktur.<br />

Fürs Frühjahr sieht man bei Spang<br />

knallige Farben im Kommen, wie beispielsweise<br />

Fuchsia, Grün, Lila. Auch<br />

Orange wird als Modefarbe wieder kommen.<br />

Neu bei Spang war auch schweres<br />

Glas mit eingestreuten Glaspartikeln<br />

und Klarglasrand.<br />

Gartenaccessoires: Jetzt<br />

kommt Farbe ins Spiel!<br />

Wenn es um Gartenaccessoires und<br />

Gartendekoration geht ist Posiwio<br />

(Stuhr) eine wichtige Adresse. Das Unternehmen<br />

zeigte auf der IPM neue Eisendekore<br />

in anthrazit. Neu sind auch<br />

die mundgeblasenen farbigen Gläser auf<br />

einem Stab – gedacht als peppige Gartendekoration.<br />

Ergänzt wird das Sortiment<br />

um farbige Vogeltränken, ebenfalls<br />

aus mundgeblasenem Glas. Der Renner<br />

waren die eckigen und farbigen Vogelkäfige<br />

aus Metall, berichtet man bei Posiwio.<br />

Als Neuheit präsentierte Posiwio<br />

außerdem Windspiele auf Steckern. Dabei<br />

handelt es sich um Figuren (zum<br />

Beispiel einen Fisch), die mit Klarlack<br />

besprüht und absolut frosthart sind. Der<br />

gesamte Messestand von Posiwio war als<br />

Gartensituation aufgebaut. Das kam bei<br />

Besuchern gut an und setzte die entsprechenden<br />

Kaufimpulse.<br />

Bei Zauberblume (Wörth/Isar) heißt<br />

das Motto „Farbe kommt in Spiel“. Gartenausstattungen<br />

werden bunter. So zeigte<br />

das bayerische Unternehmen farbige<br />

Zinktöpfe in Grün, Blau, Rot und Gelb.<br />

Grün ist der Topseller, hob man am Stand<br />

von Zauberblume hervor.<br />

Ein weiterer Trend ist „Omas Emaille“<br />

– emaillierte Gefäße mit Emaillack im<br />

alten Look. Neu ist die Blütentänzerin<br />

auf Stäben in sechs neuen Variationen.<br />

Diese Gartenaccessoires aus Betonguss<br />

erfreuen sich steigender Beliebtheit. Farbig<br />

gehämmerte Aluminiumgefäße in<br />

verschiedenen Farbkombinationen laufen<br />

auch sehr gut, vor allem die Farben<br />

Türkis und Grün.<br />

Fiskars (Herford) war erstmalig auf<br />

der IPM vertreten. Schneidgeräte werden<br />

heute einerseits preiswert beim Discounter<br />

gekauft und andererseits wird<br />

Wert auf ausgereifte Qualitätsprodukte<br />

gelegt. Diese Schiene bedient Fiskars.<br />

Die Schere Fiskars Quantum hat Griffe<br />

in Kork-Haptik. Der Kork fühlt sich<br />

nicht nur angenehm an, sondern dämpft<br />

Stöße und wirkt isolierend. Zudem liegt<br />

die Schere auch bei Nässe fest in der<br />

Hand. Die Bypass-Gartenschere Fiskars<br />

SmartFit ermöglicht es, den Schneidevorgang<br />

an die jeweilige Aufgabe anzupassen.<br />

Darüber hinaus zeigte Fiskars am<br />

Stand eine Serie hochwertiger Gartengeräte<br />

für Kinder, die unter dem Markennamen<br />

MyFirst Fiskars vertrieben<br />

wird. ■<br />

Fazit<br />

Insgesamt war die Stimmung bei den<br />

Anbietern von Gefäßen und Deko-Artikeln<br />

besser als im vergangenen Jahr.<br />

Allgemein wurde nicht nur von guten<br />

Kontakten und Gesprächen berichtet,<br />

sondern auch von Geschäftsabschlüssen.<br />

Gefragt von Fachhandelskunden<br />

waren vor allem hochwertige Artikel<br />

mit hohem Qualitätsniveau. Der gute<br />

Messeverlauf für Gartenausstattungen<br />

hängt mit dem Boom des Gartenthemas<br />

beim Verbraucher zusammen. Bei Gefäßen,<br />

aber auch bei Gartenausstattung<br />

ist mehr Farbe gefragt und ein Retro zu<br />

den siebziger Jahren. Auf der anderen<br />

Seite spielt der Naturtrend nach wie vor<br />

eine wichtige Rolle.<br />

Auch die Herkunft ist inzwischen ein<br />

wichtiges Qualitätsmerkmal geworden.<br />

„Made in Germany“ ist als Label bei Keramik<br />

und Accessoires für viele Produkte<br />

wieder unverzichtbar. (kst)<br />

Anzeige


22 | TASPO dänemark<br />

22. Februar 2013 | Nr. 8<br />

Ungebrochene Innovationsfreude<br />

Einmal mehr erwies sich die dänische<br />

Halle als Besuchermagnet<br />

– nicht überraschend, denn die<br />

dänischen Produzenten boten<br />

wieder eine Fülle an interessanten<br />

Pflanzenneuheiten und<br />

Konzepten. Im Mittelpunkt des<br />

dänischen Messebeitrags standen<br />

Breite und Tiefe des Sortiments.<br />

Von Dr. Antje Lemke<br />

Von der Innovationsfreude dänischer<br />

Produzenten zeugten nicht<br />

nur die vielen Präsentationen von<br />

Neuheiten beim „Speed Dating“ für die<br />

Presse, sondern auch der Floradania Innovation<br />

Award, der seit 2008 alljährlich<br />

auf der IPM verliehen wird. Erstmalig<br />

wurde in diesem Jahr auch ein „Flower<br />

Design Award“ für ungewöhnliche<br />

Pflanzenkreationen junger Designer<br />

ausgelobt. Alle sechs nominierten Projekte<br />

von Studierenden der Designhochschule<br />

Kolding wurden vorgestellt.<br />

Echte Läden und Nischenkulturen<br />

Online-Shopping von Pflanzen wird immer<br />

beliebter. Wie kann man die Kunden<br />

wieder in die „echten“ Blumenläden<br />

locken? Mit dieser Frage beschäftigte<br />

sich die Floradania Minipflanzen-Ausstellung<br />

unter dem Motto „Reinvent the<br />

Physical Shop“. Weil die Kunden nicht<br />

von selbst kämen, müssten die Einzelhändler<br />

aktiv werden und sich neu erfinden.<br />

Ideen lieferten neben originellen<br />

Minipflanzen-Präsentationen, wie einer<br />

Autorennbahn oder sechs Säulen mit<br />

Slogans, jeweils zu einem Buchstaben<br />

des Wortes „Plants“, von P wie Pflanze<br />

bis S wie Service. „Man muss sich auf die<br />

Parameter konzentrieren, mit denen sich<br />

der physische Shop vom Onlineshop abgrenzen<br />

lässt“, riet Floradania-Marketingberaterin<br />

Lone Taklo. So gelte es zum Beispiel,<br />

mit Pflanzen alle menschlichen Sinne<br />

anzusprechen und die Kunden mit natürlichen<br />

Düften zu verführen.<br />

„Something Special“ heißt ein neues<br />

Konzept von GASA Bøg (Odense), mit<br />

dem dänische Nischenkulturen in den<br />

Fokus gerückt werden. „Die Produzenten<br />

von Sonderkulturen erleben schwere<br />

Zeiten. Daher wollen wir das Marketing<br />

für diese Produkte verbessern“, erklärte<br />

Lone Taklo. In Zusammenarbeit mit einigen<br />

Gärtnern wurde eine Auswahl von<br />

Nischenkulturen auf einem Stand im<br />

Zentrum der Halle ansprechend präsentiert,<br />

darunter etwa Nemanthantus gregarius<br />

oder Stephanotis floribunda. Damit<br />

solle die Vielfalt und Besonderheit<br />

dänischer Produkte gezeigt werden, so<br />

GASA Bøg.<br />

Mit diesem Spezialitäten-Konzept<br />

könnten sich Einzelhändler profilieren.<br />

Es umfasst vier Themenbereiche: bei<br />

„Design“ geht es um Produkte mit Added<br />

Value; „Retro“ will beliebte Pflanzen<br />

von früher vor dem Vergessen bewahren;<br />

„Innovation“ stellt neue Produkte<br />

heraus; „Exclusive“ erklärt, warum<br />

manche Pflanzen teurer als andere sind.<br />

Zur Vermarktung des Konzepts gehören<br />

Broschüren, die viermal jährlich über<br />

saisonale Spezialitäten informieren.<br />

Ausgezeichnete Neuheiten<br />

Für den diesjährigen Floradania Award<br />

waren in den Kategorien „Concept“, „Indoor<br />

Plants“ und „Outdoor Plants“ jeweils<br />

vier Neuheiten nominiert. Zum<br />

besten Konzept erklärte die Jury „Garden<br />

Symphony“ von der Gärtnerei Pedersen<br />

(Hørning). „Mit diesem Staudenkonzept<br />

für den POS wollen wir vor<br />

Henning Pedersen mit „Garden Symphony“.<br />

Immer wieder für kreative Ideen gut: Präsentation dänischer Minipflanzen. Fotos (4): Lemke<br />

allem die Kunden erreichen, die glauben,<br />

dass Stauden ,schwierig‘ sind“, sagte<br />

Inhaber Henning Pedersen. Garden<br />

Symphony beinhaltet eine Auswahl unkomplizierter,<br />

lange blühender Stauden,<br />

die in sechs verschiedenen Farbthemen<br />

präsentiert werden. Der Kunde könne<br />

Stauden nach Farben und Formen auf<br />

leicht zugängliche Weise selber kombinieren.<br />

Ergänzend gibt es Banner und<br />

Etiketten mit QR-Codes, über die es<br />

Pflanz- und Pflegeanleitungen gibt.<br />

Sieger in der Kategorie Indoor wurde<br />

der Hortensien-Spezialist 4Kløver (Årslev)<br />

mit Hydrangea macrophylla ‘Candyfloss’,<br />

die sich durch zartrosa Blüten mit<br />

pinkfarbenem Auge, feste Blütendolden<br />

und kräftige Stängel auszeichnet. Die<br />

Sorte, derzeit im 9,5er- und 13er-Topf zu<br />

haben, sei sowohl als Schnittblume als<br />

auch zum Auspflanzen geeignet, möge<br />

aber keinen Frost zum Austrieb, so Stine<br />

Garbo Schroll. Sie präsentierte mit Hydrangea<br />

‘Deep Purple’ eine zweite Neuheit,<br />

die mit ihren ungewöhnlich dunkelvioletten<br />

Blüten überzeugt. „Hauptselektionskriterien<br />

bei unserem eigenen<br />

Veredelungsprogramm sind Farbe und<br />

Robustheit“, erklärte Schroll.<br />

Zur besten Outdoor-Pflanze wurde<br />

Hebe hybrid ‘Zeastar’ von Kjærgårdsminde<br />

(Nyborg) gekürt. Die kompakt<br />

wachsende Pflanze blühe durchgehend<br />

bis zum Frost mit großen, blauen Blüten,<br />

sei aber nicht winterhart, so Jan<br />

Storm. ‘Zeastar’ komme zur Saison<br />

2013 auf den Markt und werde hauptsächlich<br />

in Topfgrößen ab 17 Zentimeter<br />

produziert. „Die Kultur von Hebe<br />

war in der letzten Zeit rückläufig, auch<br />

wegen ihrer Pilzanfälligkeit. Mit unseren<br />

neuen, robusten Sorten, die weniger<br />

Pflanzenschutzmittel brauchen, ist<br />

Kam sehr gut an: Workshop zum Selbergestalten von „Little Lady“. Foto: SOGO Team<br />

es uns nun gelungen, Hebe wieder ins<br />

Spiel zu bringen“, sagte Storm.<br />

Drittwichtigste Exportkultur<br />

Auch bei Campanula, eine der wichtigsten<br />

dänischen Exportkulturen, gab es einige<br />

Neuheiten. Anett Madsen von<br />

PKM (Odense) brachte drei neue Sorten<br />

aus dem Fairytale Flowers-Sortiment<br />

mit: Magic MEE (Campanula x hybrid)<br />

halte ihre dunkellila Farbe lange, da sie<br />

steril sei und somit keine Bestäuber anlocke.<br />

„Diese von Natur aus kompakte<br />

Sorte lässt sich nachhaltiger produzieren“,<br />

sagte Anett Madsen. Sie eigne sich<br />

auch zum Auspflanzen und ist im 5,5er-<br />

und 10,5er-Topf erhältlich.<br />

Charming MEE (Campanula x hybrid)<br />

mit glockenförmigen Blüten in<br />

Hell-Lila kann ihre Verwandtschaft mit<br />

C. rotundifolia nicht verleugnen, sie erinnert<br />

ein wenig an Glockenblumen am<br />

Wegesrand. Die aufrecht wachsende<br />

Sorte ist für drinnen wie draußen geeignet.<br />

Lovely MEE (C. poscharskyana) im<br />

10,5er-Topf blüht zwei- bis dreimal im<br />

Jahr mit hell-lilafarbenen, sternförmigen<br />

Blüten. Sie bilde keine Ausläufer<br />

mehr, wuchere also weniger, und sei<br />

dank ihres aufrechten Wuchses in Beet<br />

und Kübel gut sichtbar.<br />

Die neue Campanula longistyla ‘Isabella’<br />

der Gärtnerei Hjorteberg (Søndersø)<br />

mit großen, glockenförmigen<br />

Blüten werde in einem neuen Produktionsverfahren<br />

erzeugt. Sie sei sehr lange<br />

haltbar und für sonnige bis halbschattige<br />

Standorte geeignet, vertrage aber kein<br />

Austrocknen.<br />

Attraktive Blüten garantiert<br />

Auch die Gärtnerei Poulsen (Fredensborg)<br />

hatte viele Neuheiten im Gepäck,<br />

Mini-Hibiscus „Long Life“, Hawaii Nursery.<br />

Dänische Nischenkulturen im Rampenlicht.<br />

darunter Clematis ‘Luzia’, eine kompakte,<br />

lange haltbare Mini-Clematis mit<br />

großen, magentafarbenen Blüten. Sie sei<br />

als Zimmerpflanze gedacht, könne aber<br />

nach Blüte und Rückschnitt auch ausgepflanzt<br />

werden, so Marketingmanagerin<br />

Ghita Krage. „Sie ist voll winterhart und<br />

dank ihres horizontalen Wuchses gut als<br />

Bodendecker für halbschattige Lagen<br />

geeignet, wo sie den ganzen Sommer<br />

über blüht.“<br />

Poulsen präsentierte in Essen zudem<br />

diverse neue Rosensorten, zum Beispiel<br />

die gefüllte, apricotfarbene Bodendeckerrose<br />

‘Tender Cover’ (Towne &<br />

Country). Die kompakte, dichte Rose<br />

werde 60 bis 100 Zentimeter hoch und<br />

sei beispielsweise als kleine Hecke oder<br />

zur Bepflanzung von Seitenstreifen geeignet<br />

(siehe auch Seite 7).<br />

Roses Forever (Faaborg) präsentierte<br />

aus der erfolgreichen Mini-Rosen-Serie<br />

Infinity Rose die neue ‘Princess of Infinity’,<br />

rosafarbene Schwester der prämierten<br />

weißen Originalsorte. Die neue<br />

Sorte, getauft von der dänischen Kronprinzessin<br />

Mary, sei mit ihren großen,<br />

gefüllten, lange haltbaren Blüten eine<br />

attraktive Zimmerpflanze, die sich<br />

auch draußen gut mache. Von dem Verkaufserlös<br />

werde die Kampagne „Elsk<br />

Hjertet“ des dänischen Herzvereins unterstützt,<br />

so Lotte Thomsen.<br />

Fünf neue Rosensorten stellte Rosa<br />

Danica (Marslev) vor, darunter die<br />

reinweiße ‘Alaska Kordana’ mit gesundem,<br />

dunklem Laub und dichtem<br />

Wuchs. Diese Rose könne nach dem<br />

Verblühen in Kübel oder Beet ausgepflanzt<br />

werden, wo sie nach Rückschnitt<br />

immer wieder blühe und an einem<br />

geschützten Standort auch überwintern<br />

könne.<br />

Neu bei Tvillingegaarden (Odense)<br />

ist Lavandula stoechas ‘White Giant<br />

Summer’, eine kompakte, kräftige Sorte<br />

mit einer besonderen Farbkombination<br />

aus weißem Schopf und blauen Blüten.<br />

Die Sorte brauche wenig Dünger und sei<br />

trockentolerant, aber nicht winterhart.<br />

Eine weitere Besonderheit: „Diese Sorte<br />

duftet nicht nach Lavendel, sondern teils<br />

nach Zitrone, teils nach Menthol“, sagte<br />

Verkaufsleiterin Annie Agger.<br />

Die Hawaii Nursery (Broby) hat sich<br />

auf die Zucht und Vermehrung von Hibiscus<br />

spezialisiert. Sechs neue Sorten<br />

stellte das Unternehmen in Essen vor,<br />

darunter die für den Award nominierte<br />

‘Papa-Nui’. Sie besticht durch ihre großen<br />

rosa Blüten mit intensiv rotem Auge<br />

und gelbem Rand. Im Kübel könne ‘Papa-Nui’<br />

bis zum ersten Frost draußen<br />

stehen. Seit 2011 gibt es die Serie „Long<br />

Life“ mit lange haltbaren Blüten, so Stefan<br />

Lund. Neu für 2013 sind die „Long<br />

Life“ Mini-Hibiscus im 6er-Topf in verschiedenen,<br />

kräftig bunten Farben, die<br />

das Firmenmotto „Make life beautiful“<br />

bestens zum Ausdruck bringen.<br />

Fokus auf Added Value<br />

Spezialität von Lundager (Odense),<br />

nach eigenen Angaben europaweit größter<br />

Produzent von Mini-Sukkulenten,<br />

sind Mini-Pflanzen in Übertöpfen mit<br />

besonderem Design. „Unser Ziel ist es,<br />

Produkte mit Zusatznutzen zu schaffen.<br />

Entscheidend dabei ist, dass die Töpfe<br />

optimal zur Pflanze passen“, erklärte<br />

Mitinhaberin Olga Lundager. Beherzigt<br />

wurde dies bei ihrem neuen Konzept<br />

„Exclusive Choice“, eine Auswahl von<br />

Sukkulenten in pflaumenfarbenen 9er-<br />

und 11er-Töpfen. „Die Farbe hebt die<br />

natürlichen Farben der Pflanzen hervor,<br />

sodass Pflanze, Topf und Etikett eine<br />

Einheit bilden.“<br />

Olga Lundager präsentierte außerdem<br />

die Gasteria-Hybride ‘Dragon Skin’ in<br />

bunten Drachentöpfchen, speziell für<br />

Familien gedacht, oder Cordyline fruticosa<br />

‘Pink Panther’ im diamantförmigen<br />

Übertopf mit aufgesetzten pinkfarbenen<br />

„Diamanten“.<br />

Pflanzen am Kühlschrank: Offer<br />

Madsen (Glamsbjerg) zeigte mit dem<br />

Konzept „Magnetized“, wie man seine<br />

Küche auf originelle Weise begrünen<br />

kann: mit Minipflanzen in magnetischen<br />

Keramikübertöpfen. Aktuell gibt<br />

es die Magnettöpfe in den Farben<br />

Schwarz, Grau und Weiß, für Herbst<br />

2013 seien drei neue Farben geplant,<br />

sagte Pia Offer Madsen. Für den Endverkauf<br />

gibt es Magnetized im speziellen<br />

Display in „Kühlschrankoptik“ mit 16<br />

Magnettöpfen und Pflanzenmix im 6er-<br />

Topf.<br />

SOGO Team ApS (Odense), Spezialist<br />

für Mini-Phalaenopsis, vermarktet die<br />

Orchideen unter dem Markennamen<br />

„Little Lady“. Kompakte Form, Blütenreichtum<br />

und starke Farbpalette seien<br />

die Stärken ihrer Produkte, so Geschäftsführer<br />

Jens Juel Larsen. „Unsere<br />

Pflanzen werden fast nur als Added Value-Produkte<br />

verkauft, im 5,5er-Topf mit<br />

Glas- oder Keramik-Übertöpfen.“ Das<br />

breite Sortiment umfasst Produkte und<br />

Farbkombinationen für alle Jahreszeiten<br />

und Gelegenheiten wie Ostern oder<br />

Muttertag. Das Konzept laufe seit 2011<br />

sehr erfolgreich, so Larsen. „Unsere Produkte<br />

sind genau auf die Kunden zugeschnitten.<br />

Zum Beispiel gehen knallige<br />

Farbkombinationen aus Orchidee und<br />

Übertopf in Südeuropa gut, in Nordeuropa<br />

dagegen gar nicht.“ SOGO Team,<br />

Mitglied der NEON-Gruppe, arbeitet<br />

mit dem taiwanesischen Orchideenzüchter<br />

SOGO Orchids zusammen. ■


22. Februar 2013 | Nr. 8 verschiedenes<br />

TASPO | 23<br />

Vertiflor-Grabmal. Fotos: Roman Höfers Die Insektenfriedhof-Musteranlage stieß auf reges Interesse.<br />

BdF-Mitglieder standen für Fragen zur Verfügung. Foto: BdF<br />

Friedhofsgärtner<br />

Nachwuchs ist wichtig<br />

Bund deutscher Friedhofsgärtner informierte über Ausbildung und besondere Angebote<br />

Der Bund deutscher Friedhofsgärtner<br />

(BdF) präsentierte unter dem Motto<br />

„Friedhofsgärtner – (k)ein Beruf wie jeder<br />

andere“ die Leistungen und Angebote<br />

der Branche auf der IPM und warb aktiv<br />

für Nachwuchs. „Die Themen Nachwuchs<br />

und Ausbildung liegen den Friedhofsgärtnern<br />

sehr am Herzen. Wie wichtig<br />

hierbei die Unterstützung der Bundesebene<br />

ist, zeigten die zahlreichen Gespräche<br />

während der Messe“, zog Lüder<br />

Nobbmann, Vorsitzender des BdF, eine<br />

positive Resonanz des Auftritts auf der<br />

IPM. Der Verband informierte über die<br />

Ausbildung und vor allem die besonderen<br />

Angebote des BdF: In Form einer<br />

Musteranlage wurde das Konzept des In-<br />

sektenfriedhofs präsentiert, eine Möglichkeit,<br />

zukünftigen Nachwuchs an das<br />

Thema heranzuführen. Den ersten Insektenfriedhof<br />

gab es auf der Buga Koblenz<br />

zu sehen. Kinder können dort tote Kerbtiere<br />

beerdigen (siehe TASPO 21/11)<br />

Weiterhin standen das Seminar für<br />

junge Friedhofsgärtner in Grünberg und<br />

das bewährte Pflegemodell auf der Internationalen<br />

Gartenschau (igs) in Hamburg<br />

als Qualifizierungsmaßnahmen im<br />

Fokus. Die Ergebnisse einer Umfrage<br />

zur Ausbildungssituation sollen zudem<br />

in die weitere Arbeit einfließen. Um die<br />

verschiedenen Aufgabenbereiche eines<br />

Friedhofsgärtners auf dem Friedhof darzustellen,<br />

wurden auf dem Messestand<br />

ein Urnengrab und ein einstelliges Grab<br />

aufgebaut. Hierbei kamen die innovativ<br />

bepflanzten Vertiflor-Grabmale zum<br />

Einsatz. Das Grabmal ist aus Holz oder<br />

Metall gefertigt. Es kann vertikal bepflanzt<br />

werden und sei sehr pflegeleicht.<br />

Vertiflor ist eine eingetragene Marke.<br />

Entwickelt und vertrieben werden diese<br />

speziellen Grabmale für Friedhofsgärtner<br />

vom Gartenbaubetrieb Nobbmann<br />

(Hüttenberg-Rechtenbach).<br />

Die in diesem Jahr von den Schülern<br />

des Bildungszentrums Gartenbau in Essen<br />

gestalteten Musteranlagen waren<br />

wieder ein beliebtes Fotomotiv und regten<br />

zu zahlreichen Gesprächen mit den<br />

Besuchern an. Für den „Tag der Ausbil-<br />

dung“ hatte der BdF Stofftaschen mit<br />

vielen Informationen für die zukünftigen<br />

Friedhofsgärtner zusammengestellt. An<br />

allen Messetagen standen Mitglieder des<br />

Bundesvorstandes und der Geschäftsführung<br />

für Fragen rund um die BdF-<br />

Aktivitäten, wie Marketing, Bundesgartenschauen,<br />

Ausbildung und Memoriam-Gärten<br />

zur Verfügung. Das Angebot,<br />

Gespräche zu führen, wurde von vielen<br />

angenommen. Zum zweiten Mal fand in<br />

diesem Jahr ein Friedhofsgärtner-Treff<br />

statt. Hier trafen sich am Donnerstagabend<br />

rund 50 Friedhofsgärtner, um sich<br />

unter dem Motto „Friedhofsgärtner &<br />

Friends“ bei frisch gezapftem Bier und<br />

einem Imbiss auszutauschen. (bdf/rh)<br />

80 Jahre Burger<br />

Tradition trifft<br />

Innovation<br />

Das 80-jährige Jubiläum des auf „Topfpflanzenvielfalt<br />

aus ganz Europa“ ausgerichteten<br />

Handelsunternehmens<br />

Burger Pflanzen und Mehr steht unter<br />

dem Motto „Tradition trifft Innovation“.<br />

1933 hatte Hans Burger mit 20<br />

Frühbeetfenstern den Grundstock für<br />

ein unterfränkisches Unternehmen gelegt,<br />

das heute in Verbindung mit dem<br />

Mainflora-Netzwerk deutschlandweit<br />

zu den führenden Topfpflanzenvermarktern<br />

zählt.<br />

Topforchideen in großen Übertöpfen<br />

prägten den Stand Burgers im Blumengroßhandelszentrum<br />

auf der IPM. Es<br />

war der Auftakt für eine Reihe von Jubiläums-Aktivitäten.<br />

Hierzu zählen unter<br />

anderem im März eine Aktion zum Thema<br />

„In 80 Tagen um die Welt“, im Sommer<br />

eine Floristik-Veranstaltung und im<br />

September ein Unternehmertag.<br />

Zum Absatz 2012 äußerte sich Firmeninhaber<br />

und Geschäftsführer Stefan<br />

Burger zufrieden. Eine Umsatzsteigerung<br />

habe bei blühenden Topfpflanzen<br />

sowie bei Beet- und Balkonpflanzen erreicht<br />

werden können. Beim Absatz von<br />

Grün- und Blattpflanzen ließ sich der<br />

leicht rückläufige Trend noch nicht umkehren.<br />

Das Weihnachtsgeschäft und<br />

ebenso der Poinsettien-Absatz waren<br />

verhalten, der Verkauf im Sommer dagegen<br />

außergewöhnlich gut. „Verstärkt<br />

haben wir das Angebot an mediterranen<br />

Pflanzen“, ergänzte Burger.<br />

Mit einem Programm „Home & Garden“<br />

zählt mittlerweile auch ein umfangreiches<br />

Sortiment an Accessoires bis<br />

hin zu Buddha-Figuren, Wand- und<br />

Tischuhren oder andere Dekorationsartikel<br />

zur Angebotspalette des Unternehmens<br />

in Zell am Main. (eh)<br />

Anzeige


24 | TASPO verschiedenes<br />

22. Februar 2013 | Nr. 8<br />

INOQ-Mykorrhiza<br />

Verbessertes Wachstum<br />

Die Lebensgemeinschaft von Pflanzen<br />

mit Pilzen im Boden wird als Mykorrhiza<br />

bezeichnet. Die Pilze liefern dabei<br />

durch ihr Hyphengeflecht Nährstoffe<br />

wie Phosphate und Nitrate aus dem Boden<br />

und machen das Wasser leichter<br />

verfügbar. Andererseits erhält der Pilz<br />

von der Pflanze lebensnotwendige Kohlenhydrate.<br />

Unterschiedliche Pflanzenarten benötigen<br />

verschiedene Mykorrhiza-Pilze, da<br />

sie auch in der Natur in unterschiedlichen<br />

Formen vorkommen. Im Wesentlichen<br />

wird zwischen drei verschiedenen<br />

Pilzgruppen unterschieden:<br />

◼ Endomykorrhiza-Pilze, die in die<br />

Pflanzenwurzeln vor allem von krautigen<br />

Pflanzen und vielen Laubbaumarten<br />

eindringen. Die Endomykorrhiza-Pilze<br />

sind mikroskopisch klein<br />

und mit dem bloßen Auge nicht zu<br />

sehen.<br />

◼ Ektomykorrhiza-Pilze finden sich bei<br />

vielen Baumarten, besonders bei den<br />

Nadel<strong>gehölze</strong>n. Diese Pilze bilden ein<br />

dichtes Hyphengeflecht um die<br />

Baumwurzel herum und bilden im<br />

Herbst häufig Fruchtkörper aus. Im<br />

Boden bleiben sie jedoch unsichtbar<br />

und sorgen für die optimale Nährstoffversorgung<br />

der Gehölze.<br />

◼ Eine spezielle Form von Endomykorrhiza<br />

sind Ericoide Mykorrhiza-Pilze.<br />

Diese findet man nur bei Pflanzen der<br />

Familie der Ericaceae, wobei speziell<br />

die Erika und Calluna, aber auch<br />

Rhododendren, Azaleen und Vaccinium<br />

Partner dieser Pilze sind.<br />

Auch Orchideen sind auf spezielle Mykorrhiza<br />

angewiesen, während Pflanzenarten<br />

wie die Familien der Gänsefuß-,<br />

Kreuzblüten- und Sauergrasgewächse<br />

nicht mykorrhizierbar sind.<br />

Die INOQ-GmbH (Schnega) produziert<br />

und liefert Mykorrhiza-Pilze für<br />

unter anderem Profi- und Hobbygärt-<br />

Anzeige<br />

Muster der Mykorrhiza-Pilze. Foto: Gugenhan<br />

ner, Baumschulen sowie den Garten-<br />

und Landschaftsbau. Im Produktionsgartenbau<br />

werde mit den Endomykorrhiza-Produkten<br />

die Entwicklung und<br />

Blühfreude der Pflanzen gefördert, die<br />

Toleranz gegenüber Krankheiten und<br />

Schädlingen gesteigert und die Bewurzelung<br />

von Stecklingen deutlich verbessert.<br />

Ähnliches gelte für den Garten-<br />

und Landschaftsbau, wobei durch diese<br />

Pilze auch widrige Witterungsbedingungen<br />

besser toleriert würden und die<br />

Bodenstruktur verbessert werden könne.<br />

Im Golfrasen- und Sportplatzbau<br />

könnten durch entsprechende Mykorrhiza-Produkte<br />

unerwünschte Grasarten<br />

unterdrückt und das Wachstum der<br />

Gräser gefördert werden. Auch die Toleranz<br />

gegenüber Trockenstress werde<br />

deutlich verbessert.<br />

Alle Produkte sind gemäß der EG-<br />

Öko-Durchführungs-VO 889/2008 im<br />

Ökolandbau zugelassen. (gug)<br />

Bewässerung<br />

Sanfteres Gleiten und<br />

exakteres Spritzbild<br />

Gießwagen mit neuester Technik ermöglichen flexiblen Einsatz. Von Werner Oschek<br />

Rathmakers Gartenbautechnik (Wachtendonk)<br />

ist seit Jahrzehnten führender<br />

Freilandgießwagenhersteller. Vor zwei<br />

Jahren stellte das Unternehmen eine<br />

Energiekette für die Wasser- und Stromzufuhr<br />

vor. Wasserschlauch und Stromkabel<br />

werden sauber neben dem Weg<br />

des Gießwagens geführt. Vorteil ist, dass<br />

kein Schlauch auf die Führungsschiene<br />

fällt und kein Kabel mehr kaputt gehen<br />

kann. Jetzt wird die Energiekette aus<br />

Kunststoff anstelle von Aluminium gefertigt.<br />

Diese gleitet sanfter. Das System<br />

ist wartungsfrei und hat eine lange Lebensdauer.<br />

Zudem macht das Unternehmen<br />

darauf aufmerksam, dass sie aufgrund<br />

größer werdender Gewächshäuser<br />

für Gewächshaus-Gießwagen das<br />

Schienenprofil verstärkt haben, um die<br />

Tragkraft zu erhöhen.<br />

Eine Neuheit von Visser (NL-‘s-Gravendeel)<br />

ist der VWS-YPN Gießwagen,<br />

der zusammen mit Red Fox entwickelt<br />

wurde. Gerade bei der Jungpflanzenproduktion<br />

ist ein gleichmäßiges Spritzbild<br />

extrem wichtig. Herkömmliche Gießwagen<br />

hängen häufig leicht durch, wodurch<br />

ein gleichmäßiges Spritzbild beeinträchtigt<br />

wird. Der neue Gießwagen<br />

verfügt über einen doppelten Stahlträger,<br />

wodurch er nicht durchhängt und<br />

ein exaktes Spritzbild auch bei einem<br />

Bindeabstand von fünf Metern liefert.<br />

Jeder Gießwagen ist zudem mit einem<br />

separaten Pflanzenschutztank ausgestattet,<br />

wodurch sie sehr flexibel eingesetzt<br />

werden können. Herzstück des Gießwa-<br />

Rathmakers bietet seine Energiekette aus Kunststoff an. Foto: Werner Oschek<br />

gens ist die Computersteuerung, wodurch<br />

die einzelnen Sektoren je nach<br />

Wunsch unterschiedlich behandelt werden<br />

können, beispielsweise zehn Meter<br />

gießen, 20 Meter düngen und dann einen<br />

Sektor auslassen oder Pflanzenschutz<br />

durchführen. Die Steuerung<br />

kann von überall aus über ein iPad,<br />

iPhone oder Remote-PC erfolgen.<br />

Während herkömmliche Spritzwagen<br />

nach dem Einsatz in eine feste Homeposition<br />

zurückfahren, ist beim neuen<br />

Gießwagen die Homeposition frei wählbar.<br />

Die Computersteuerung kann abgeschaltet<br />

und der Gießwagen von Hand<br />

bedient werden. Zudem verfügt der<br />

Gießwagen über eine Schnittstelle zum<br />

Klimacomputer. Dadurch kann der<br />

Gießwagen vom Klimacomputer ein Signal<br />

bekommen und fängt an zu gießen<br />

oder zu sprühen, wenn ein bestimmter<br />

Wert überschritten wird. Vom Visser<br />

Service Office aus können auf Wunsch<br />

über das Internet Einstellungen oder eine<br />

Fernwartung vorgenommen werden.<br />

Zur IPM konnte Visser darauf hinweisen,<br />

dass sie seit anderthalb Jahren eine<br />

Kunststofffirma haben und alles produzieren<br />

können, was der Kunde wünscht.<br />

So haben sie eine Erhöhung zum Anklicken<br />

an Trays entwickelt, die zu allen<br />

Trays kompatibel ist. Dies ermöglicht<br />

jetzt das Aufnehmen der Trays mit dem<br />

Space-O-Mate.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!