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Vordringen in unbekannte, tiefe Gesteinsschichten - Digital ...

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Bilder: Breuckmann<br />

52 Hardware & Peripherie 3D-Scanner<br />

FUNKTIONSWEISE DREIDIMENSIONALER MESSSYSTEME<br />

Durch und durch vermessen<br />

VON MARTINA MAIER<br />

Dreidimensionale Messtechnik, die e<strong>in</strong>en realen Gegenstand <strong>in</strong> kürzester Zeit e<strong>in</strong>scannt und <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />

dreidimensionales Modell im Computer verwandelt, leistet heute e<strong>in</strong>en wichtigen Beitrag <strong>in</strong> zahlreichen<br />

Produktentwicklungs- und Produktionsprozessen. Die Funktionsweise dieser Messsysteme wird hier<br />

am Beispiel e<strong>in</strong>es Streifenprojektionssystems beschrieben, das mit der m<strong>in</strong>iaturisierten Projektions technik<br />

(MPT) arbeitet.<br />

Vom real existierenden Gegenstand<br />

zum dreidimensionalen Modell: Zur<br />

berührungslosen Objektvermessung<br />

und -digitalisierung werden heute <strong>in</strong> vielen<br />

Anwendungsbereichen bildgebende<br />

Messtechniken e<strong>in</strong>gesetzt. Dabei wird e<strong>in</strong><br />

großes Spektrum abgedeckt, was die Größe<br />

der Objekte (von wenigen Millimetern<br />

bis mehreren Metern) wie auch die Komplexität<br />

der Oberfl ächenstruktur (etwa<br />

kle<strong>in</strong>ste Erhöhungen oder Gefälle, verdeckte<br />

Bereiche, Bohrungen, H<strong>in</strong>terschnitte)<br />

betriff t. Dreidimensionale Messsysteme<br />

scannen die Geometrie sowie – wenn<br />

aufgabenbed<strong>in</strong>gt gefordert – die Farbe e<strong>in</strong>er<br />

Objektoberfl äche <strong>in</strong>nerhalb weniger<br />

Sekunden und stellen mit Hilfe e<strong>in</strong>er speziellen<br />

Datenerfassungssoftware das exakte<br />

digitale Abbild des Objekts am Computer<br />

zur Verfügung. Abhängig von der verwendeten<br />

dreidimensionalen Messtechnik<br />

zeichnen sich die <strong>in</strong> kürzester Zeit erfassten,<br />

direkt weiterverwertbaren 3D-Scandaten<br />

durch e<strong>in</strong>e unterschiedlich hohe<br />

Präzision aus. Solche Messergebnisse leisten<br />

e<strong>in</strong>en wichtigen Beitrag <strong>in</strong> zahlreichen<br />

Produktentwicklungs- und Produktions-<br />

4/2011<br />

prozessen. E<strong>in</strong> bedeutender Applikationsbereich<br />

fi ndet sich <strong>in</strong> der Automobil- oder<br />

Luftfahrt<strong>in</strong>dustrie. Doch nicht nur hier reichen<br />

die Systemanwendungen von der<br />

Entwicklung über die Produktgestaltung<br />

mittels Rapid Prototyp<strong>in</strong>g bis h<strong>in</strong> zur Flächenrückführung,<br />

Simulation oder Qualitätskontrolle<br />

und -optimierung <strong>in</strong> verschiedensten<br />

Produktsparten. Aber auch<br />

im mediz<strong>in</strong>ischen Bereich, etwa <strong>in</strong> der<br />

Zahnmediz<strong>in</strong>, <strong>in</strong> der Anthropometrie oder<br />

zur Wirksamkeitsanalyse von Hautpfl egeprodukten<br />

sowie bei der Dokumentation<br />

und Archivierung von kunsthistorischen<br />

Gegenständen oder archäologischen Funden<br />

werden 3D-Scanner e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Funktionsweise der Messsysteme<br />

Die Funktionsweise dieser Messsysteme<br />

wird hier am Beispiel e<strong>in</strong>es Streifenprojektionssystems<br />

beschrieben, das mit der<br />

so genannten m<strong>in</strong>iaturisierten Projektionstechnik<br />

(MPT) arbeitet. Dieses Verfahren<br />

ist als aktive Triangulation bekannt, im<br />

Angelsächsischen fi ndet man dazu häufi g<br />

den Begriff „White Light Scanner“. Dieser<br />

Weißlichtscanner besteht aus verschiede-<br />

nen Hardware- und Softwarekomponenten,<br />

zu denen e<strong>in</strong> bis zwei <strong>Digital</strong>kameras<br />

(Messfeld und Aufl ösung <strong>in</strong>dividuell der<br />

jeweiligen Anwendung angepasst), e<strong>in</strong>e<br />

Projektionse<strong>in</strong>heit (ungefähr vergleichbar<br />

mit e<strong>in</strong>em Diaprojektor) sowie e<strong>in</strong> Computer<br />

mit e<strong>in</strong>er Aufnahme- und Auswertungssoftware<br />

gehören.<br />

Die Erfassung mit e<strong>in</strong>em Weißlichtscanner,<br />

auch Streifenprojektionssystem genannt,<br />

erfolgt <strong>in</strong> folgenden Schritten:<br />

Nachdem der 3D-Scanner, das Messobjekt<br />

und gegebenenfalls e<strong>in</strong> Drehteller<br />

oder e<strong>in</strong> Roboter für e<strong>in</strong>e automatisierte<br />

Erfassung e<strong>in</strong>gerichtet s<strong>in</strong>d, wird die Sensorik<br />

(Kameras, Projektor) kalibriert.<br />

Es folgt die digitale Vermessung des Objekts,<br />

<strong>in</strong>dem der Projektor e<strong>in</strong>e Sequenz<br />

von Streifenmustern (hier: Gray-Code-Verfahren,<br />

komb<strong>in</strong>iert mit Phasen-Shift-Technik)<br />

auf das Messobjekt überträgt. Dabei<br />

stehen für jedes Objekt an die Aufgabenstellung<br />

angepasste Mustersequenzen zur<br />

Verfügung. Die Systemkameras nehmen<br />

das projizierte Streifenmuster unter e<strong>in</strong>em<br />

vordefi nierten Betrachtungsw<strong>in</strong>kel auf, wobei<br />

diese Projektion für jedes Objekt, sogar<br />

für jede Ansicht des Objekts, <strong>in</strong>dividuell verschieden<br />

ist. Je nach Anwendung kommen<br />

e<strong>in</strong> oder zwei Kameras zum E<strong>in</strong>satz, bei Bedarf<br />

läuft die 3D-<strong>Digital</strong>isierung durch e<strong>in</strong>en<br />

mit dem Messverlauf synchronisierten<br />

Drehteller beziehungsweise Roboter vollautomatisch<br />

ab.<br />

E<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zelne Messsequenz ist nach etwa<br />

e<strong>in</strong>er Sekunde abgeschlossen; abhängig<br />

von der Komplexität des Messobjekts dauert<br />

der gesamte Messvorgang zwischen<br />

wenigen Sekunden und mehreren M<strong>in</strong>u-

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