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Bildung für ein konstruktives Altern - Prof. Dr. Joachim Doebler ...

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<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. J. Döbler<br />

www.doebler-online.de<br />

<strong>Bildung</strong> <strong>für</strong> <strong>ein</strong><br />

<strong>konstruktives</strong><br />

<strong>Altern</strong><br />

<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Joachim</strong> Döbler<br />

FH Braunschweig/Wolfenbüttel<br />

http://www.doebler-online.de<br />

Goya: Aun aprendo (Noch immer lerne ich ), Prado Inv. Nr. 416<br />

<strong>Bildung</strong> <strong>für</strong> <strong>ein</strong> <strong>konstruktives</strong> <strong>Altern</strong><br />

Hochaltrigkeit<br />

(Multimorbidität, Demenz,<br />

Pflegebedürftigkeit)<br />

Beratung und<br />

Betreuung,<br />

Vernetzung<br />

Problemebene<br />

Singularisierung<br />

(soziale Isolierung,<br />

Verwitwung)<br />

Zuständigkeitsebene<br />

Soziale Arbeit mit Älteren<br />

Aufgabenebene<br />

Aufbau von<br />

Informationssystemen<br />

Entberuflichung<br />

(sinkende Einkommen,<br />

Exklusion)<br />

Angebote zur<br />

sozialen Teilhabe,<br />

Förderung von<br />

Engagement


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Soziale<br />

Gerontologie<br />

Erwachsenenbildung<br />

<strong>Bildung</strong> <strong>für</strong> <strong>ein</strong> <strong>konstruktives</strong> <strong>Altern</strong><br />

Biologisches<br />

<strong>Altern</strong><br />

Soziales<br />

<strong>Altern</strong><br />

Individuelles<br />

<strong>Altern</strong><br />

Umwelt<strong>ein</strong>flüsse<br />

„Gesundheit“<br />

(Sozial)Gerontologie<br />

Alter(n)sdimensionen<br />

Alter als historische Konfiguration<br />

sozial-strukturelle Bedingungen<br />

Lebenslaufmuster/Statuspassagen<br />

Altersbilder/Altersdiskurse<br />

sozialpolitische Programme<br />

Handeln<br />

Biographie<br />

subjektive Disposition<br />

„Anwendung“<br />

<strong>Bildung</strong> <strong>für</strong> <strong>ein</strong> <strong>konstruktives</strong> <strong>Altern</strong><br />

Sozial-<br />

Pädagogik<br />

Erziehungswissenschaften<br />

Definition<br />

(Sozial-)Geragogik ist ...<br />

„... die Wissenschaftsdisziplin der Anwendung<br />

der Ergebnisse von Geriatrie und<br />

Sozialer Gerontologie auf die Lebenspraxis<br />

älterer Menschen.“ (Veelken)<br />

„... Teilgebiet der Gerontologie und der<br />

Erziehungswissenschaften, das sich [...]<br />

mit allen Problemen, Lerninhalten und<br />

Lernprozessen befaßt, die mit dem <strong>Altern</strong><br />

zusammenhängen.“ (Petzold/Bubolz)


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<strong>Bildung</strong> <strong>für</strong> <strong>ein</strong> <strong>konstruktives</strong> <strong>Altern</strong><br />

Kritische Gerontologie<br />

reflexive Distanz gegenüber „Gebrauchsmustern<br />

<strong>für</strong> die höhere Lebensphase“<br />

Ideologiekritische Distanz gegenüber propagierten<br />

Alterschiffren<br />

Positionalität eigener Prämissen, Optionen und<br />

Ziele<br />

offen <strong>für</strong> das Vieldeutige von Alterswirklichkeiten<br />

„Sinn“ als kulturell vermittelte Kategorie<br />

„Eigensinn“ tolerieren<br />

<strong>Bildung</strong> <strong>für</strong> <strong>ein</strong> <strong>konstruktives</strong> <strong>Altern</strong><br />

Sozial- und<br />

<strong>Bildung</strong>spolitik<br />

Leitbilder - Förderprogramme<br />

Gesellschaftliche Konfiguration<br />

des Alters im sozialen Wandel<br />

Wissenschaftlich<br />

produzierte Erkenntnisse<br />

und Leitbilder<br />

<strong>Bildung</strong>sangebote<br />

Inhalte - Ziele – Methoden –Strukturen<br />

Alterserleben<br />

Altersrealität<br />

<strong>Bildung</strong>snachfrage<br />

<strong>Bildung</strong>sorte<br />

„Bildsamkeit“


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<strong>Bildung</strong> <strong>für</strong> <strong>ein</strong> <strong>konstruktives</strong> <strong>Altern</strong><br />

Das dreifache <strong>Altern</strong> der Gesellschaft<br />

(demographische Revolution)<br />

Die „Entberuflichung des Alters“<br />

Das Phänomen der „gewonnenen Jahre“:<br />

Ausdehnung der Altersphase bei ...<br />

Die Singularisierung/Pluralisierung des Alters<br />

Die Individualisierung des Älterwerdens<br />

Altersdiskurse:<br />

Die „ergraute Gesellschaft“<br />

Auf der Suche nach neuen Leitbildern<br />

<strong>Bildung</strong> <strong>für</strong> <strong>ein</strong> <strong>konstruktives</strong> <strong>Altern</strong><br />

„Die gewonnenen Jahre“<br />

Wie den gewonnen Jahren<br />

<strong>ein</strong>en Sinn geben?<br />

Wie mit der Gewißheit<br />

des 4. Alters umgehen?<br />

Sozial-psychologische<br />

Dimension der individuellen<br />

+ kulturellen Sinnstiftung<br />

Sozial-(politisch)e<br />

Dimension der gesellschaftlichen<br />

Integration über<br />

Leitbilder und soziale Orte.<br />

Quelle: Laslett (1995)


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<strong>Bildung</strong> <strong>für</strong> <strong>ein</strong> <strong>konstruktives</strong> <strong>Altern</strong><br />

Hochaltrigkeit<br />

Risiken der<br />

Morbidität, Demenz<br />

Abhängigkeit !<br />

„balance of care“?<br />

Die „ergraute Gesellschaft“<br />

<strong>Bildung</strong> <strong>für</strong> <strong>ein</strong> <strong>konstruktives</strong> <strong>Altern</strong>


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<strong>Bildung</strong> <strong>für</strong> <strong>ein</strong> <strong>konstruktives</strong> <strong>Altern</strong><br />

Altersstruktur des Erwerbspersonen-Potentials<br />

<strong>Bildung</strong> <strong>für</strong> <strong>ein</strong> <strong>konstruktives</strong> <strong>Altern</strong><br />

Pluralisierung des Alters<br />

Singularisierung<br />

Ausdifferenzierung des Alters<br />

– go-go´s, slow-go´s, no-go´s<br />

– <strong>Dr</strong>ittes und Viertes Lebensalter (Laslett)<br />

– Gegen-Stereotypen des „neuen/aktiven Alters“<br />

Verjüngung des Alters<br />

– Vorverlagerung der nachelterlichen und<br />

nachberuflichen Lebensphase<br />

– positive Altersbilder und Altersselbst<strong>ein</strong>schätzung<br />

Auflösung von Altersgrenzen/Altersnormen<br />

Ausdifferenzierung der Lebensstile


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<strong>Bildung</strong> <strong>für</strong> <strong>ein</strong> <strong>konstruktives</strong> <strong>Altern</strong><br />

Lebensstile im Alter<br />

<strong>Bildung</strong> <strong>für</strong> <strong>ein</strong> <strong>konstruktives</strong> <strong>Altern</strong><br />

Altersdiskurse im Wandel (I)<br />

50er Jahre<br />

Thematisierung von Einsamkeit, Sinnlosigkeit als<br />

Altersprobleme<br />

die Familie als „natürlicher“ Platz älterer Menschen<br />

Propagierung sinnvoller Beschäftigung in<br />

Altentagesstätten<br />

60er Jahre<br />

Leitbild „offene vor geschlossene Altenhilfe“<br />

Trend zur Prävention durch offene Altenhilfe<br />

(Verhinderung von Altersproblemen)<br />

Veränderung der Problemsicht von der Einsamkeit zur<br />

Selbständigkeit<br />

Ausweitung der Zielgruppe auf generell „alte Menschen“


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<strong>Bildung</strong> <strong>für</strong> <strong>ein</strong> <strong>konstruktives</strong> <strong>Altern</strong><br />

Altersdiskurse im Wandel (II)<br />

70er Jahre<br />

Verwissenschaftlichung des Altersdiskurses<br />

(entwicklungspsychologisch orientierte Gerontologie)<br />

Aufklärungsanspruch der Gerontologie gegenüber <strong>ein</strong>er<br />

„vorurteilsumnachteten Gesellschaft“ (C.Carls): wider<br />

das Defizitmodell vom <strong>Altern</strong>!<br />

<strong>Bildung</strong> als Altersvorbereitung und Durchsetzung <strong>ein</strong>es<br />

positiven Alters(selbst)bildes: der kompetente und<br />

„erfolgreich“ alternde Mensch<br />

Förderung von Potentialen statt Kompensation von<br />

Problemen<br />

Zielgruppe der „Neuen Alten“ - ideologische Lösung von<br />

der Altenhilfe<br />

<strong>Bildung</strong> <strong>für</strong> <strong>ein</strong> <strong>konstruktives</strong> <strong>Altern</strong><br />

Altersdiskurse im Wandel (III)<br />

80er und 90Jahre<br />

Eröffnung des Alterslastdiskurses (Finanzierbarkeit der<br />

Altersversorgung)<br />

Reorganisation der Altenhilfe im Kontext des Welfare-<br />

Mix: Förderung lokaler, familiärer und<br />

nachbarschaftlicher Hilfen (Entstaatlichung)<br />

Konzept des „bürgerschaftlichen Engagements im Alter“<br />

Neue Subsidiarität / „Neue Kultur des Helfens“<br />

-> Verpflichtungsethik (?)<br />

Förderung ressourcen- und „produktivitätsorientierter“<br />

Projekte<br />

Re-Orientierung der professionellen Altenhilfe auf die<br />

hinfälligen Alten<br />

(ambulant vor stationär, Verbleib in der eigenen Häuslichkeit)


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<strong>Bildung</strong> <strong>für</strong> <strong>ein</strong> <strong>konstruktives</strong> <strong>Altern</strong><br />

Selbstorganisierte<br />

Geselligkeit<br />

„Aktive-Senioren“-Projekte<br />

Teilhabe - Lebensstilbildung im<br />

Alter: „gestaltetes Leben im Alter“<br />

Das<br />

„verpflichtete“<br />

Alter<br />

Partizipation<br />

Nutzung<br />

sozialen Kapitals<br />

Systematik der Altenbildungsangebote<br />

Das<br />

„entpflichtete“<br />

Alter<br />

„Vom Altersstatus zum Bürgerstatus“<br />

Gem<strong>ein</strong>schaftsorientierte offene Altenarbeit<br />

Erwachsenenbildung<br />

Kommunikation<br />

Soziale Integration<br />

Selbstaktivität<br />

Sozialgestaltung<br />

„therapeutische“ <strong>Bildung</strong>sarbeit<br />

<strong>Bildung</strong> im Alter als Lebenshilfe<br />

Bewältigung der „Grenzerfahrung“ <strong>Altern</strong><br />

<strong>Bildung</strong> <strong>für</strong><br />

das/Vorbereitung<br />

auf<br />

das Alter<br />

Hilfen bei der<br />

Bewältigung<br />

alterstypischer<br />

Erfahrungen<br />

Vorpflegerische<br />

+ pflegeflankierende<br />

Hilfen<br />

bei der Alltagsstrukturierung<br />

Selbstverwirklichung<br />

Autonomie<br />

Förderung/Erhaltung<br />

von Kompetenzen<br />

<strong>Bildung</strong> <strong>für</strong> <strong>ein</strong> <strong>konstruktives</strong> <strong>Altern</strong><br />

Aktuelle Diskursformationen<br />

Wissenschaftliche Altersdiskurse<br />

der Interventionsgerontologie<br />

„Erfolgreiches <strong>Altern</strong>“<br />

selbstbestimmtes „neues“ <strong>Altern</strong><br />

Alterskompetenz<br />

Altersweisheit<br />

Alterskapital<br />

Produktivität<br />

„Bürgerschaftliches Engagement“<br />

Verpflichtungsethik, Nutzenverständnis<br />

Sozialpolitische Altersdiskurse<br />

Krise des sozialen Sicherungssystems<br />

Verteilungsgerechtigkeit zwischen<br />

den Generationen<br />

abhängiges/hinfälliges Alter<br />

„Generationenvertrag“<br />

Alterslastdiskurs


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<strong>Bildung</strong> <strong>für</strong> <strong>ein</strong> <strong>konstruktives</strong> <strong>Altern</strong><br />

Verantwortlichkeiten Älterer nach Laslett<br />

Rückzug<br />

Erfüllung<br />

Verantwortung<br />

Selbstverwirklichung finden<br />

Gerechtigkeit zwischen den<br />

Generationen<br />

Kulturelle Treuhandschaft<br />

Soziale Kultivierung<br />

Treuhänder der Zukunft<br />

<strong>Bildung</strong> <strong>für</strong> <strong>ein</strong> <strong>konstruktives</strong> <strong>Altern</strong><br />

<strong>Bildung</strong>snachfrage im Wandel<br />

Quantitative Zunahme des Alters<br />

Singularisierung<br />

Wandel sozialer Kontaktmuster<br />

entpflichtete Alterszeit<br />

Individualisierung<br />

Biographisierung des Lebens<br />

<strong>Bildung</strong>sniveau künftiger Alterskohorten<br />

„Erfolg“ von <strong>Bildung</strong>sstrategien<br />

- präventive Gerontologie<br />

- Erschließung „Humankapital“<br />

<strong>Bildung</strong>sbedarf mit Hilfebezug<br />

BILDUNGSNACHFRAGE<br />

Differenzierungen<br />

BILDSAMKEIT<br />

<strong>Bildung</strong>seffekte<br />

Lernerfolg


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<strong>Bildung</strong> <strong>für</strong> <strong>ein</strong> <strong>konstruktives</strong> <strong>Altern</strong><br />

<strong>Bildung</strong>snachfrage: SH Studie 1991<br />

Ältere Menschen in Schleswig-Holst<strong>ein</strong> 1991: S.65<br />

<strong>Bildung</strong> <strong>für</strong> <strong>ein</strong> <strong>konstruktives</strong> <strong>Altern</strong><br />

<strong>Bildung</strong>snachfrage: SH Studie 1991<br />

Ältere Menschen in Schleswig-Holst<strong>ein</strong> 1991: S.67


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<strong>Bildung</strong> <strong>für</strong> <strong>ein</strong> <strong>konstruktives</strong> <strong>Altern</strong><br />

<strong>Bildung</strong>snachfrage: SH Studie 1991<br />

Ältere Menschen in Schleswig-Holst<strong>ein</strong> 1991: S.67<br />

<strong>Bildung</strong> <strong>für</strong> <strong>ein</strong> <strong>konstruktives</strong> <strong>Altern</strong><br />

<strong>Bildung</strong>snachfrage: Alterssurvey<br />

Forschungsstand<br />

Kaum repräsentative empirisch gesicherte Datenlage<br />

Forschungsstand mit variierenden und<br />

widersprüchlichen Ergebnissen<br />

Tendenz: <strong>Bildung</strong>sbeteiligung Älterer liegt unter 10%<br />

Kaum empirisch gesicherte Aussagen über<br />

Sozialstruktur und <strong>Bildung</strong>sinteressen<br />

Statt dessen Mutmaßungen über vielschichtiges<br />

Motiv- und Interessengemenge<br />

Methodische Zweifel an der „Erfragbarkeit“ von<br />

<strong>Bildung</strong>smotiven


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<strong>Bildung</strong> <strong>für</strong> <strong>ein</strong> <strong>konstruktives</strong> <strong>Altern</strong><br />

<strong>Bildung</strong>snachfrage<br />

Ergebnisse Alterssurvey: bivariates Kausalmodell<br />

Prädikatoren<br />

Herkunft alte (vs. neue) Bundesländer<br />

Alter (jüngere Ruheständler)<br />

Familienstand: ledig/geschieden/getrennt<br />

Gesundheitssituation<br />

Sozialer Status: Einkommenssituation<br />

<strong>Bildung</strong>sniveau<br />

<strong>Bildung</strong>serfahrungen<br />

<strong>Bildung</strong>sbeteiligung<br />

<strong>Bildung</strong> <strong>für</strong> <strong>ein</strong> <strong>konstruktives</strong> <strong>Altern</strong><br />

<strong>Bildung</strong>sbeteiligung:<br />

Soziale Milieus in der Weiterbildungsstudie 2002<br />

Barz/Tippelt 2004: S.8


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<strong>Bildung</strong> <strong>für</strong> <strong>ein</strong> <strong>konstruktives</strong> <strong>Altern</strong><br />

<strong>Bildung</strong>sbeteiligung:<br />

VHS als zuletzt besuchtes Weiterbildungsangebot<br />

Barz/Tippelt 2004: S.5<br />

<strong>Bildung</strong> <strong>für</strong> <strong>ein</strong> <strong>konstruktives</strong> <strong>Altern</strong><br />

Systematik der <strong>Bildung</strong>sinteressen nach Gösken<br />

(1998)<br />

Kompensatorisches <strong>Bildung</strong>sinteresse<br />

Sachorientiertes <strong>Bildung</strong>sinteresse<br />

Personenorientiertes <strong>Bildung</strong>sinteresse<br />

Soziales <strong>Bildung</strong>sinteresse


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<strong>Bildung</strong> <strong>für</strong> <strong>ein</strong> <strong>konstruktives</strong> <strong>Altern</strong><br />

<strong>Bildung</strong>snachfrage: Institutionelle Barrieren<br />

Erreichbarkeit der Veranstaltungsorte<br />

Veranstaltungszeiten<br />

Teilnahmekosten<br />

Anmeldungsprozedere<br />

„Verschulung“ der Kursangebote<br />

Kurse ohne thematische und/oder soziale<br />

Kontinuität<br />

Zielgruppeninadäquate Methodenwahl<br />

<strong>Bildung</strong> <strong>für</strong> <strong>ein</strong> <strong>konstruktives</strong> <strong>Altern</strong><br />

<strong>Bildung</strong>snachfrage: Personale Barrieren<br />

Objektive/subjektiv wahrgenommene<br />

kognitive Altersleistung<br />

„Selbstvertrauen“<br />

Barriere des „bereits alles wissen“<br />

Biographische + epochale Hemmfaktoren<br />

(<strong>Bildung</strong>skontinuität, „<strong>Bildung</strong>stradition“ )<br />

Fremdheit sozialer Orte (adäquater<br />

Habitus, Wissen über ...)


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<strong>Bildung</strong> <strong>für</strong> <strong>ein</strong> <strong>konstruktives</strong> <strong>Altern</strong><br />

“Wer im Altersprozeß mit neuen Inhalten in Kontakt<br />

kommt, muß zunächst 'vergessen' lernen. Sonst<br />

besteht die Gefahr, daß er im Bewußts<strong>ein</strong>, eigentlich<br />

alles zu wissen und zu allen Problemen schon<br />

Lösungswege zu kennen, sich nicht <strong>für</strong> Neues öffnet.<br />

Lernen bedeutet Umdenken.<br />

Bildsamkeit im Alter<br />

Der Ältere konsumiert nicht wahllos neues Wissen,<br />

sondern wählt aus, knüpft neue Bedeutungen aus<br />

s<strong>ein</strong>er Erfahrung heraus. <strong>Bildung</strong> und Kultur dienen<br />

der Neu-Orientierung, der Veränderung, der Änderung<br />

des Kontextes.“<br />

(Veelken 1990, S.7)<br />

<strong>Bildung</strong> <strong>für</strong> <strong>ein</strong> <strong>konstruktives</strong> <strong>Altern</strong><br />

Bildsamkeit im Alter<br />

„Die <strong>für</strong> die Bewältigung der Lebensaufgaben<br />

erforderlichen Voraussetzungen werden .. nicht in<br />

objektivierbaren <strong>Bildung</strong>sprozessen angeeignet,<br />

sondern ergeben sich aus dem, was dem <strong>ein</strong>zelnen<br />

viabel ersch<strong>ein</strong>t, in subjektiver Konstruktion.“<br />

Breloer 2000


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<strong>Bildung</strong> <strong>für</strong> <strong>ein</strong> <strong>konstruktives</strong> <strong>Altern</strong><br />

Information – <strong>ein</strong> wissenssoziologischer Entwurf<br />

I. Die Aufnahme und Verarbeitung von Informationen erfolgt<br />

in <strong>ein</strong>em gegenüber dem Informationsangebot autonomen<br />

System: dem menschlichen Bewußts<strong>ein</strong>.<br />

II. Das menschliche Bewußts<strong>ein</strong> ist <strong>ein</strong> autopoietisches<br />

System (Luhmann) im Sinne <strong>ein</strong>er sich selbst erzeugenden<br />

Einheit. Es kann durch Umwelt<strong>ein</strong>flüsse nicht determiniert,<br />

sondern allenfalls irritiert werden.<br />

III. Gegenüber den Zufuhren aus der Umwelt reagiert das<br />

Bewußts<strong>ein</strong>s mit der Reduktion von Komplexität. Dies<br />

erfolgt in Form von Sinn.<br />

IV. Sinn als das Ensemble ständig aktualisierter Deutungsund<br />

Verarbeitungsmuster qualifiziert sich dadurch, daß er<br />

bestimmte Anschlußgedanken nahelegt und andere<br />

ausschließt.<br />

<strong>Bildung</strong> <strong>für</strong> <strong>ein</strong> <strong>konstruktives</strong> <strong>Altern</strong><br />

V. Informationsverarbeitung ist <strong>ein</strong> soziales Verhalten. Es<br />

kann nur dann befriedigend erklärt werden, wenn<br />

a) die verhaltenssteuernden mentalen Prozesse<br />

hinreichend verstanden sind und<br />

b) die normative Ordnung aufgedeckt wird, die als<br />

Bezugsrahmen <strong>für</strong> soziales Handeln auch das ‚Sich-<br />

Informieren‘ als intentionale “natürliche Interaktion”<br />

(Goffman) <strong>ein</strong>schließt.<br />

VI. Informationsverarbeitung ist <strong>ein</strong> Bewußts<strong>ein</strong>sprozeß. In<br />

dessen Verlauf wird der Informationsgehalt selbst<br />

transformiert.


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<strong>Bildung</strong> <strong>für</strong> <strong>ein</strong> <strong>konstruktives</strong> <strong>Altern</strong><br />

Information<br />

Preis der Bluse "Fliedertraum"<br />

bei C&A: 25,- €<br />

Daten<br />

Von der Information zum Wissen<br />

Weisheit<br />

"Reflexion"<br />

Handeln<br />

???? Anschlussfähige<br />

Wissen<br />

"Schnäppchen im WSV" Kontextualisierung,<br />

Bluse = 25,- €<br />

Zeichen<br />

B 2 l 5 i e P s s u €<br />

001101001101010<br />

Problemlösung<br />

Typisierung<br />

Strukturierung,<br />

Bedeutungszuweisung<br />

(De)Kodierung<br />

<strong>Bildung</strong> <strong>für</strong> <strong>ein</strong> <strong>konstruktives</strong> <strong>Altern</strong><br />

VII. In der Sinnwelt des Sich-Informierenden unterliegt er<br />

<strong>ein</strong>em Aneignungs- und Re-Interpretationsprozeß: Gehalte<br />

werden ausgewählt, als (handlungs)relevant identifiziert,<br />

hinsichtlich ihrer Folgen und normativen Konnotationen<br />

bewertet, mit dem vorhandenen Wissensbestand<br />

abgeglichen und schließlich in denselben <strong>ein</strong>gearbeitet.<br />

VIII. Im Zuge der Aneignung von Informationen kann zwar auf<br />

<strong>ein</strong>en Vorrat an gesellschaftlich akzeptierten und sozial<br />

kommunizierten Deutungsfiguren, Leitbildern und<br />

Handlungsangeboten - z.B. “sich gesund ernähren”, “fit<br />

leben”, “dem <strong>Altern</strong> vorbeugen” – zurückgriffen werden;<br />

dennoch muß dieser Vorrat im Zuge der persönlichen<br />

Lebensführung ausgelegt und in situativen Kontexten als<br />

verwendungstauglich interpretiert werden.


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<strong>Bildung</strong> <strong>für</strong> <strong>ein</strong> <strong>konstruktives</strong> <strong>Altern</strong><br />

<strong>Bildung</strong> <strong>für</strong> <strong>ein</strong> <strong>konstruktives</strong> <strong>Altern</strong><br />

“Die Fähigkeit, etwas Neues zu lernen, setzt voraus,<br />

dass bereits <strong>ein</strong> 'Nicht-Wissen' in Bezug auf die<br />

neuen Informationen als Horizont angelegt s<strong>ein</strong><br />

muss. Lernen im Sinne des Entdeckens von<br />

Fremden und Neuem ist nur in <strong>ein</strong>em Horizont<br />

relativer Unbekanntheit möglich.<br />

Pädagogik und Erwachsenenbildung haben es somit<br />

nicht nur mit der Vermittlung nachgefragten<br />

Wissens, sondern gerade mit der Orientierung<br />

darüber zu tun, was es an noch unbekannten<br />

Lernmöglichkeiten gibt. In diesem Sinne bemüht sich<br />

jede <strong>Bildung</strong>sarbeit um die Produktion von Nicht-<br />

Wissen.”<br />

Schäffter 1989, S. 268f

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