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Auktion 63 - Banken, Versicherungen, Bau- und Terraingesellschaften, <strong>Bergbau</strong><br />
Los 35<br />
LOS NR. 35<br />
DEUTSCH-AMERIKANISCHER BERG-<br />
WERKS-VEREIN ZU ELBERFELD Halbe<br />
Aktie über Tlr. 250 Pr.Crt.; # 1020;<br />
Elberfeld, 1. November 1826; Farbe: beige,<br />
schwarz; Maße: 27x42 ;. Originalunterschriften<br />
des Direktoriums, P.E. Peill,<br />
Cramer-Wuppermann, J. Chr. Jung, H.<br />
Kamp, W. Wittenstein.<br />
Von den Elberfelder und Barmer Kaufleuten<br />
Heinrich Kamp, J. Chr. Jung und P.E. Peill sowie<br />
den Barmer Kaufleuten Wilhelm Wittenstein und<br />
Cramer-Wuppermann, wurde die Gesellschaft als<br />
erste Aktiengesellschaft des Metallbergbaus<br />
und der Metallindustrie in Preußen - laut<br />
Statuierung vom 25. August 1924 – mit einem<br />
Kapital von Tlr. 200.000 gegründet, wobei Heinrich<br />
Kamp ( 1786-1853) Kaufmann, Bankier<br />
und Industrieller aus Elberfeld ( ein Freund von<br />
Jakob Aders u. Fritz Harkort ) für die ersten<br />
sechs Monate zum Präsidenten gewählt wurde.<br />
Heinrich Kamp beteiligte sich bereits an der<br />
Gründung der Mechanischen Werkstätten Harkort<br />
& Co. Als Visionär zeigte sich Heinrich<br />
Kamp auch bei der Beteiligung an der dritten<br />
Aktiengesellschaft in Preußen, der am 8. März 1821 gegründeten Rheinisch-Westindische Kompagnie, und durch deren<br />
anfängliche Erfolge beflügelt, auch an der Gründung des Deutsch-Amerikanischen Bergwerks Verein, eine AG, die bedeutungsvoll<br />
war und im Mittelpunkt des allgemeinen Interesses stand, weil sie vom nationalen Standpunkt aus als ein sehr<br />
nützliches Unternehmen angesehen wurde. Der D.A.B.V. verdankt sein Entstehen nicht zuletzt dem offensichtlichen Bedürfnis<br />
nach Edelmetallen zu Währungszwecken Preußens. Die Verbindung des neugegründeten, meist kurzweg als Mexikanischer<br />
Bergwerksverein bezeichnet, mit der Rheinisch-Westindischen Kompagnie wurde dadurch gewahrt, das der Subdirektor<br />
letzterer Gesellschaft, E.C. Becher, zum perpetuellen Konsulenten des Vereins erwählt wurde. Der auch als Gelegenheitsdichter<br />
bekannt gewordene Moritz Thieme ( Originalsignatur auf der Aktie) wurde zum Sekretär gewählt,<br />
Bergwerksassessor Wilhelm Stein aus dem Siegerland für 1000 Taler Jahreslohn angestellt und mit Friedrich von Gerolt u. 4<br />
weiteren Begleitern nach Mexiko geschickt, um Silbergruben zu kaufen und zu explorieren. Ihre Berichte lauteten so günstig,<br />
daß schon am 7 Januar 1825 sämtliche 400 Aktien im Betrage von M. 600.000 abgesetzt waren. Die anfängliche Euphorie<br />
war so groß, dass bis 1827 etwa 30 Silber- und Goldgruben, sowie drei Schmelzhütten erworben wurden. Die<br />
Instandsetzung der verfallenen Gruben kostete jedoch wesentlich mehr Geld als erwartet, ausgebildete Arbeiter fehlten<br />
und der Ertrag blieb weit hinter den Erwartungen zurück. Darum beschloss man bereits 1825 eine Kapitalerhöhung,<br />
d.h. Aufstockung der Aktien auf 1.000 Stücke und einem Gesamtkapital von M 1.680.000.- Beim D.A.B.V.<br />
waren von Anfang an schwere Fehler in der Finanzierung gemacht worden, teils durch Unterschätzung des Finanzbedarfes<br />
und der Unfähigkeit in der Haushaltung der finanziellen Kräfte, teils durch - in spekulativer Absicht - unverhältnismäßig hohe Beträge für den<br />
Erwerb von <strong>Bergbau</strong>grundstücken und Abbaurechten. Für die Kosten des Betriebes, der außerdem noch an einer Vielzahl von räumlich weit auseinander<br />
liegenden Betriebsstellen aufgenommen worden war, blieben kaum noch Mittel übrig. Besonders schwer jedoch rächte sich, daß die Gründer,<br />
die die Gewinne aus diesem verheißungsvoll erscheinenden Unternehmen nur einem kleinen Kreis von Aktionären vorbehalten wollten, die Aktienemission<br />
abbrachen, als der Kapitalbedarf des im Aufbau befindlichen Unternehmens in keiner Weise gedeckt war. Als die Geschäftsleitung einsehen<br />
mußte, daß das Aktienkapital bei weitem nicht ausreichte, trat man mit einer neuen Emission von 2.000 Aktien an den Markt. Es gelang jedoch<br />
nur, 450 Aktien davon unterzubringen. 1826 entschloss man sich daher, Zubußen von 10 % und später von 25 % einzufordern. Für diese 35% Zubuße<br />
von insgesamt Tlr. 175,- wurde später eine halbe Aktie = Tlr. 250,- ausgegeben (unter pari-Emission). Rarität! Randeinrisse rechts und links mit<br />
Archivpapier hinterlegt, minimale Fehlstellen am oberen Rand. (13118) Schätzpreis € 6.000 / Ausruf € 2.800<br />
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20
Los 36<br />
Auktion 63 - Banken, Versicherungen, Bau- und Terraingesellschaften, <strong>Bergbau</strong><br />
LOS NR. 36<br />
DEUTSCH AMERIKANISCHER BERGWERKS VEREIN ZU ELBERFELD Ganze Aktie #3045 über Thaler 500<br />
Preuss. Courant; Elberfeld, 21. Juni 1830; Farbe: beige, schwarz; Maße: Maße: 27 x 42; Originalunterschriften der Direktion,<br />
u.a Joh. Ad. von Carnap und August Freiherr von der Heydt (1801–1874) Bankier und Preußischer Handels-<br />
und Finanzminister unter König Friedrich Wilhelm IV. Der DABV forderte weitere Zubußen von 10, 30, 7, 50 %,<br />
insgesamt 97 %, für die man ebenfalls eine Aktie ausgab. Diese wurden aber nicht mehr von allen Aktionären geleistet;<br />
begeben wurden lediglich 897 Stücke. Einer nochmaligen Aufforderung von Zubußzahlungen im Jahre 1833 kam nur noch<br />
ein ganz verschwindend kleiner Teil von Aktionären nach. Zur Abdeckung der in Mexiko aufgenommenen, kurzfristigen,<br />
hochverzinslichen Schulden (36 % p.a.) wurde beschlossen, die notwendigen Mittel durch private Zeichnungen unter den<br />
wohlhabenden Aktionären aufzubringen. Gezeichnet wurden Tlr. 30.000,- gegen 10% monatliche Zinsen. Von weiterhin<br />
1.500 Anteilscheinen zu Tlr. 100,- konnten nur noch etwa 80 untergebracht werden. Wirklich eingezahlt wurden Tlr.<br />
1.575.806. Die Instandsetzung der verfallenen Gruben kostete jedoch wesentlich mehr Geld als erwartet, ausgebildete Arbeiter<br />
fehlten und der Ertrag blieb weit hinter den Erwartungen zurück. Vor allem aber fehlte eine verantwortliche Leitung und<br />
Kontrolle. VF, kleiner Feuchtigkeitsschaden am oberen Rand, kleine Bruchstelle an der linken Knickfalte rückseitig mit<br />
Archivpapier stabilisiert. VF Äußerst selten! (13118) Schätzpreis € 5.000 /Ausruf € 2.500<br />
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21
Los 37<br />
Auktion 63 - Banken, Versicherungen, Bau- und Terraingesellschaften, <strong>Bergbau</strong><br />
22<br />
LOS NR. 37<br />
GEWERKSCHAFT DES EISENSTEIN-<br />
BERGWERKS PFANNENBERGER ZUKUNFT<br />
Kuxschein # 59 der 100teiligen Gewerkschaft des in der<br />
Gemeinde Salchendorf Kreis Siegen, Regierungsbezirk<br />
Arnsberg und Oberbergamtsbezirk Bonn belegenen<br />
Bergwerks, eingetragen auf den Gewerken und Repräsentanten<br />
Leonhard Reiffenrath aus Neunkirchen. Neunkirchen,<br />
21. Dezember 1926; Farbe: gelb, dunkelbraun,<br />
beige, rot; Maße: 32 X 21; rückseitige Indossamente mit<br />
Originalsignatur Arthur Reiffenrath bis 1946;<br />
Bereits 1810 schlossen sich kleinere Gruben südlich des<br />
Pfannenbergerkopfes zur Grube Pfannenberger Einigkeit<br />
zusammen. Mit zunehmender Teufe wurde die Ausbeute<br />
rentabler. Seine Glanzzeit hatte der Pfannenberg (heimlich<br />
auch Pammrich genannt) im Jahre 1913 mit 185.700<br />
Tonnen abgebautem Gestein. 1943 wurden nochmals<br />
Höchstleistungen von 216.600 Tonnen erreicht, doch<br />
handelt es sich hier mehr um Raubbau im Zuge des<br />
Zweiten Weltkrieges. Die rentable Bewirtschaftung der<br />
Pfannenberger Einigkeit ging schon mit Anfang des<br />
Ersten Weltkrieges zurück. So ist auch erklärlich, dass<br />
die Betreiber sehr an weiteren Gruben interessiert waren.<br />
Der Mehrheitseigentümer der Gruben Pfannenberger<br />
Zukunft verhandelte daher mit den Betreibern der Pfannenberger<br />
Einigkeit, der Erzbergbau AG Siegerland,<br />
über einen Verkauf seines Grubenfelderkomplexes der<br />
Gewerkschaften Pfannenberger Zukunft und Pfannenbergerglück.<br />
1948 liefen ernste Verhandlungen, die zu<br />
dem Ergebnis kamen, dass die Gewerkschaft Pfannenberger<br />
Einigkeit die Aufschlussarbeiten auf eigene<br />
Rechnung vornehmen wird und die Gewerkschaft Pfannenberger<br />
Zukunft erst nach erfolgter Aufschließung die<br />
Eigentumsrechte übertragen werde. Die Kleingewerken<br />
wurden mit Schreiben darauf hingewiesen, dass sie bei<br />
einem Verkauf ihrer Kuxe mit einer beträchtlichen Zubussverpflichtung<br />
seitens der neuen Eigentümer zu<br />
rechnen hätten, da die Aufschlussarbeiten sehr kostenintensiv<br />
seien. Der Erbe Leonard Reiffenraths Arthur<br />
Reiffenrath schrieb an die Kleingewerken im Jahre 1856,<br />
dass er keinem raten würde, seine Kuxe zu diesem Zeitpunkt<br />
zu verkaufen, da in 1-2 Jahren mit einem erheblich<br />
höheren Verkaufspreis zu rechnen sei. Wie sich dann<br />
herausstellte, warfen die Gruben der Pfannenberger<br />
Einigkeit keinen Profit mehr ab und wurden am 18.<br />
April 1962 schließlich eingestellt. Die bei uns angebotnen<br />
Kuxe stammen aus einem Nachlass, der hier aufgerufene<br />
Titel ist das letzte verfügbare Stück. VF. (175)<br />
Äußerst selten! Schätzpreis € 600 / Ausruf € 280<br />
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Los 38<br />
Auktion 63 - Banken, Versicherungen, Bau- und Terraingesellschaften, <strong>Bergbau</strong><br />
LOS NR. 38<br />
HARPENER BERGBAU ACTIEN-GESELLSCHAFT Aktie über Thaler Preußisch Courant 200; Blankett; Dortmund, den 1. Januar 1858; Farbe:<br />
beige, braun, gelb, weiß; Maße: 28,9 X 39,7; Gez. u. Lith. von J.B. Sonderland, Druck: Lith. Inst. von Arnz & Comp. in Düsseldorf.<br />
Gründeraktie. Die Gesellschaft wurde im Januar 1856 auf 12 in der Nähe von Harpen (unweit von Bochum) gemieteten Kohlenfeldern mit einem<br />
Kapital von 1,1 Mio. Tlr. gegründet. 1859 wurde mit der regelmäßigen Förderung begonnen. 1926 Erwerb der Zeche "Massen" durch die Gewerkschaft<br />
"Siebenplaneten" von der Buderus-Eisenwerke AG Wetzlar. Es folgte die Errichtung einer Zentralkokereianlage auf der Zeche "Gneisenau".<br />
1936 beteiligte sich die Ges. an der Gründung der "Steinkohlen-Elektrizitäts AG Essen". 1940 Übergang der Zechen-Gruppe Herne sowie der Zeche<br />
Victoria mit der Gew. "Victoria Fortsetzung" auf die "Reichswerke Hermann Göring" gegen Gewährung von Aktien der "Anhaltischen Kohlenwerke".<br />
In den Jahren 1960-1969 erfolgten diverse Stilllegungen von Zechen, Kokereien und Gewerkschaften. Harpen erhielt dafür einen Einbringungsanspruch,<br />
der über 20 Jahre getilgt werden sollte. 1970 Umfirmierung in "Harpener Aktiengesellschaft". Der heutige Tätigkeitsbereich ist die Erzeugung<br />
elektrischer Energie, der Vertrieb von Mineralölen, die Binnenschifffahrt, der Handel mit Baustoffen, der Umschlag und die Lagerung von<br />
Gütern aller Art, Spedition und LKW- Nah- und Fernverkehr sowie die Verwaltung von Grundstücken einschließlich ihrer Bebauung. Die vielfarbige<br />
Aktie wurde von einem der hervorragenden Illustratoren der Düsseldorfer Malerschule, Johann Baptist Sonderland (1805-1878), gestaltet.<br />
Das eigentliche Aktienpapier stellt er als Pergamentrolle mit eingerollten Ecken dar. Spätgotisches Blattwerk, Wein- und Blütengirlanden, Minerva,<br />
Merkur, Putten, Mutter Natur mit Füllhorn sowie die Zechenbauten "Prinz von Preussen" und "Heinrich Gustav" schmücken die Aktie, die man<br />
als graphische Kostbarkeit bezeichnen kann. EF, Farben nicht verblasst. (20441) Äußerst selten! Schätzpreis € 2.500 / Ausruf € 1.200<br />
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23
Los 39<br />
Los 41<br />
Auktion 63 - Banken, Versicherungen, Bau- und Terraingesellschaften, <strong>Bergbau</strong><br />
Los 40<br />
LOS NR. 39<br />
CLARENBERG, ACTIEN-GESELLSCHAFT FÜR KOHLEN- UND THON-<br />
INDUSTRIE Inhaberaktie über Mark 1.000; # 009; Frechen 01. April 1894; Farbe: hellgrün,<br />
schwarz, rot; Maße: 28,6 x 22,2; Trockensiegel; Druck: M. DuMont-Schauberg, Köln; Gründeremission!<br />
Auflage: 800; Zweck der Gesellschaft war der Betrieb und die Ausbeutung von<br />
Braunkohlengruben sowie Thon- und Kiesfeldern. Sie war Eigentümerin des unverritzten Feldes<br />
Conrathsgrube. Die Aktienmajorität ging 1910 in den Besitz der Rheinischen Aktiengesellschaft<br />
für Braunkohlenbergbau und Brikettfabrikation Köln über. Es waren 800 Aktien zu je M<br />
1.000 begeben. VF. (13155) Schätzpreis € 200 / Ausruf € 90<br />
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LOS NR. 40<br />
RHEINISCHE AKTIENGESELLSCHAFT FÜR BRAUNKOHLENBERGBAU UND<br />
BRIKETTFABRIKATION KÖLN Inhaberaktie über Mark 1.000; Köln; 23. November<br />
1922; # 139537; Farbe: gelb, braun, dunkelbraun, oliv, ocker, beige; Maße: 21 x 29,8; Trockensiegel,<br />
Lochentwertung; Das Unternehmen wurde 1898 als Gew. Fortuna gegründet.<br />
Umwandlung in eine AG 1902 unter der Firmierung Fortuna A.-G. für Braunkohlenbergbau<br />
u. Brikettfabrikation. Ab 1908 Änderung in ob. Bezeichnung. Bis 1942 hielt die Gesellschaft<br />
Beteiligungen und Tochterges. im Gesamtwert von RM 119.438.704.47. u.a. an der Rheinischen<br />
Braunkohlen Kraftstoff Aktiengesellschaft, Köln. Großaktionär: Braunkohlen- und<br />
Brikettwerke Roddergrube A.-G., Brühl bei Köln mit 51,09 % .Minimale Fehlstelle am unteren<br />
Rand, sonst VF. (12556) Schätzpreis € 125 / Ausruf € 35<br />
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LOS NR. 41<br />
RHEINELBE UNION (Gelsenkirchener Bergwerks-Aktien-Gesellschaft, Deutsch-<br />
Luxemburgische Bergwerks- und Hütten-Aktiengesellschaft und Bochumer Verein für<br />
<strong>Bergbau</strong> und Gussstahlfabrikation) 7% Inhaber Sinking Fund Mortgage Gold Bond über $<br />
1.000; # M 7928; New York 01. Januar 1926; Farbe: orange, schwarz; Maße: 38,5 x 25,3;<br />
Druck: American Bank Note Company; englisch protokolliert, Titel auch in deutsch; Laufzeit<br />
des Bonds 20 Jahre, das Gesamtanleihevolumen betrug $ 25 Millionen, eingeteilt in 25.000<br />
Bonds zu je $ 1.000; Albert Vögler (Industrieller und Politiker) gründete gemeinsam mit Stinnes,<br />
dessen engster Mitarbeiter er war, den Montankonzern Rhein-Elbe-Union GmbH, einen<br />
Zusammenschluss aus der Deutsch-Luxemburg, der Gelsenkirchener Bergwerks AG und dem<br />
Bochumer Verein für <strong>Bergbau</strong> und Gussstahlfabrikation. Die Rhein-Elbe-Union geht am 1.<br />
Oktober 1920 eine Interessensgemeinschaft mit dem Siemens-Konzern ein. Als Dachgesell<br />
24
schaft wird die Siemens-Rhein-Elbe-<br />
Schuckert-Union GmbH mit Sitz in Düsseldorf<br />
geschaffen. Insgesamt drei Unternehmensgruppen<br />
bildeten in der SRSU eine Produktionsgemeinschaft,<br />
behielten aber weitgehend<br />
ihre Eigenständigkeit. Hintergrund der Zusammenschlüsse<br />
war die mangelnde Konkurrenzfähigkeit<br />
der deutschen Montanindustrie. Die<br />
Bildung großer Konzerne sollte die dringend<br />
erforderlichen Modernisierungs- und Rationalisierungsmaßnahmen<br />
für die zum großen Teil<br />
veralteten Einzelbetriebe mit zu großen Produktionsstätten<br />
gewährleisten. Albert Vögler<br />
übernimmt als Nachfolger von Emil Kirdorf<br />
(Mitglied der Dortmunder Handelskammer)<br />
1925 den Vorsitz im Aufsichtsrat des Rheinisch-Westfälischen<br />
Kohlensyndikats an. Zwei<br />
Jahre nach dem Tod Stinnes werden die von<br />
ihm und Vögler gegründeten Unternehmen<br />
aufgelöst und in die Vereinigten Stahlwerke<br />
AG eingebracht, die im gleichen Jahr von<br />
Vögler mitbegründet wird. Der Konzern war<br />
ein Zusammenschluss von vier großen Montangruppen<br />
und stellt damit den größten europäischen<br />
Stahlkonzern und den zweitgrößten<br />
Eisen- und Stahlerzeuger der Welt dar. Er<br />
beschäftigte über 250.000 Angestellte, produziert<br />
rund 40 Prozent des im Deutschen Reich<br />
hergestellten Eisens und fördert über 20 Prozent<br />
der deutschen Kohle. Kps; VF (10050)<br />
Schätzpreis: € 80 / Ausruf: € 40<br />
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Auktion 63 - Banken, Versicherungen, Bau- und Terraingesellschaften, <strong>Bergbau</strong><br />
LOS NR. 42<br />
GOLDEN KOPJE GOLD MINING Company „Rooi Koppies,“ Witwatersrand, South African Republik; Sammelzertifikat über 10 Aktien zu je<br />
£1; #1641; Johannesburg, 1. Juni 1889; eingetragen auf Carl Hanau, der diese Aktie on verso im Original unterschrieb. Farbe: weinrot, kaminrot,<br />
Historismus Rahmen, goldfarben gedruckt.<br />
Hanau war Teilhaber der Firma Wernher, Beit & Co., diese wurde von Alfred Beit (1853-1906) und Julius Wernher im Jahre 1886 in Johannesburg<br />
gegründet. 1875 reist Alfred Beit im Auftrag der Firma David Lippert & Co in die Kapkolonie zur Stadt New Rush, die 1877 in Kimberley umbenannt<br />
werden sollte, um dort als Diamanteneinkäufer zu arbeiten. Beit war sehr erfolgreich und wurde bereits im folgendem Jahr selbstständiger<br />
Agent der Firma David Lippert & Co. Er arbeitete bis 1879 für Lippert und Co. Um Kapital für seine eigenen Geschäfte zu bekommen wendete sich<br />
Beit an den Geschäftsfreund seines Vaters Jules Porgès (1839-1921) der sich 1876 auch in New Rush aufhielt. Beit wechselte im folgenden zu Porgès<br />
& Cie und wurde 1880 zusammen mit Julius Wernher, der seit 1873 für Porgès & Cie in Südafrika weilte, Teilhaber. Als Porgès sich 1889 aus<br />
den Geschäften in Südafrika verabschiedete wurde von Beit und Wernher die Firma Wernher, Beit & Co als Nachfolgerin gegründet. Gleichzeitig<br />
wurde der deutschstämmige Carl Hanau als Teilhaber mit aufgenommen. Eine dichte Besiedlung entlang des Witwatersrand, von Randfontein über<br />
Johannesburg bis Springs, entstand Ende des 19. Jahrhunderts durch den Gold-<strong>Bergbau</strong> (seit 1885). Oftmals wird auch die Ballungsregion um<br />
Pretoria und Johannesburg kurz als Witwatersrand bezeichnet, in Anlehnung an Pretoria-Witwatersrand-Vereeniging (PWV, ursprünglich der Name<br />
der Provinz Gauteng). Nach dem Höhenzug benannt wurde auch die Witwatersrand-Universität. Die Währung Südafrikas, der Rand, ist nach dieser<br />
Region benannt, da hier größere Goldfunde gemacht wurden. Äußerst selten! (780) Schätzpreis € 220 / Ausruf € 110<br />
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25<br />
Los 42
Los 43<br />
Auktion 63 - Banken, Versicherungen, Bau- und Terraingesellschaften, <strong>Bergbau</strong><br />
26<br />
LOS NR. 43<br />
MINES DE CHARBON<br />
COMPAGNIE DE<br />
MM. THOUVENEL ET PYRON<br />
Interimsschein über 300 livres aus dem Jahr 1787;<br />
# 45; Farbe: schwarz/weiß; Maße: 36 X 24; Druck<br />
auf Bütten; EF<br />
Rarität!!<br />
Zur Zeit der Französischen Revolution zeigte der<br />
Kohlenbergbau schon alle Wesenszüge einer kapitalistischen<br />
Großindustrie. Ein Beispiel dafür ist<br />
dieses 1785 gegründete Unternehmen. Die Gesellschaft<br />
besaß eine Konzession zur Ausbeutung von<br />
Kohlevorkommen in einem Gebiet um Paris, das in<br />
etwa der heutigen Ile de France entspricht.<br />
Das Wertpapier ist ausgestellt auf einen berühmten<br />
Namen: auf den Marquis de Montesquieu. EF-VF<br />
(12556)<br />
Schätzpreis € 900 / Ausruf € 450<br />
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LOS NR. 44<br />
COMPAGNIE FRANCAISE MINES<br />
D´AKHTALA (caucase) Part de Fondateur über<br />
Francs 500; #3300, Paris, 30. Juli 1887; Farbe:<br />
braun, beige, hellgelb; Maße: 30 X 33; Das Grundkapital<br />
dieser Ges. betrug Frcs. 4,0 Mio., begeben<br />
in 8000 Aktien zu je Frcs. 500; große Vignette, die<br />
eine armenische Klosterfestung darstellt, gestochen<br />
von E. Morieu SC., in der Druckplatte signiert.<br />
Akhtala befindet sich rund 18 km westl. von Alawerdy<br />
im Norden von Armenien. Seit dem 18.<br />
Jahrhundert wurde in der dortigen Mine Kupfer<br />
abgebaut. Anhängender kompl. Couponbogen,<br />
Zinsen gab es keine für die Aktionäre. EF. (10560)<br />
Schätzpreis € 40 / Ausruf € 20<br />
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LOS NR. 45<br />
SOCIEDAD ESPECIAL MINERA LA SUERTE<br />
Namensaktie # 38, 4-tes Viertel; Cartagena 30.<br />
September 1875; Farbe: schwarz, beige; Maße 31 x<br />
21; das Gesamtvolumen der Gesellschaft betrug 50<br />
Aktien in Vierteln; Doppelblatt; EF-VF. (12556)<br />
Druck: Imp de la Viuda e Hijos de Nadal.<br />
Schätzpreis € 70 / Ausruf: € 35<br />
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Los 46<br />
Auktion 63 - Banken, Versicherungen, Bau- und Terraingesellschaften, <strong>Bergbau</strong><br />
LOS NR. 46<br />
THE KLONDYKE GOLD EXPLORATION COMPANY Certificate über Shs. 4.375 zu je<br />
$ 1; # 59; State of Colorado, 23. März 1898; Farbe: beige, schwarz, goldfarbenes, papiergedecktes<br />
Siegel; Originalunterschrift des Presidenten A. Sutton, contersigniert von der The<br />
International Trust Co. Denver am 23. März 1898; Vignette mit der Inschrift Alaska, schneebedeckte<br />
Berge, davor Goldwäscher bei der Arbeit am Fluss. Druck: Elgan Bank Note Co.,<br />
Denver, Colorado.<br />
Am 16. August 1896 fanden George Carmack und seine indianischen Verwandten Tagish<br />
Charlie, der eigentlich Charlie Dawson hieß, und Skookum Jim Gold im Rabbit Creek, in der<br />
Nähe des Zuflusses des Klondike River in den Yukon River. Die Gegend war so abgelegen,<br />
dass die Kunde vom großen Goldfund erst am 14. Juli 1897 mit dem Raddampfer Excelsior die<br />
Außenwelt erreichte. Sofort begann der Goldrausch. Goldsucher aus San Francisco und der<br />
umliegenden Westküste kamen zum Klondike River, es folgten die Europäer und Asiaten.<br />
Die Abenteurer kamen mit Dampfern nach Skagway oder Dyea in Alaska. Von dort ging es zu<br />
Fuß über den White oder den Chilkoot Pass bis zum Lake Bennett. Am See wurden Boote und<br />
Flöße gebaut, mit denen man nach dem Eisaufbruch in den Yukon River und auf diesem die<br />
etwa 740 Kilometer bis zur Boomtown Dawson City fuhr.. Etwa 40.000 Abenteurer erreichten<br />
die legendären Goldfelder. Die wenigsten wurden reich, die Claims waren in kürzester Zeit<br />
unter den in der Region lebenden Goldsuchern aufgeteilt. (762) VF. Schätzpreis € 350/ Ausruf<br />
€ 180<br />
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27<br />
Los 44<br />
Los 45