3. <strong>Inklusion</strong> und Exklusion nach Bildungsstufen Tabelle 2: Anteile der <strong>in</strong>klusiv unterrichteten Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler mit besonderem Förderbedarf nach Bildungsstufen – 2008/09 und 2011/12* Angaben <strong>in</strong> Prozent <strong>Inklusion</strong>santeile nach Bildungsstufen 2008/09 <strong>Inklusion</strong>santeile nach Bildungsstufen 2011/12 K<strong>in</strong>dertagesbetreuung 01.03.09 20 alle Schulstufen** Grundschule* Sekundarstufe I** K<strong>in</strong>dertagesbetreuung 01.03.11 alle Schulstufen** Grundschule* Sekundarstufe I** Baden-Württemberg 38,2 29,6 47,0 13,4 45,0 31,6 48,9 15,5 Bayern 34,3 19,0 23,0 14,3 40,7 26,0 31,5 20,0 Berl<strong>in</strong> 98,7 43,1 47,4 40,3 99,2 52,3 57,4 49,3 Brandenburg 75,2 43,4 56,1 35,7 95,9 47,5 57,0 42,6 Bremen 93,3 45,6 90,7 13,1 92,9 51,4 79,0 42,3 Hamburg*** 89,0 11,9 12,8 11,4 91,2 36,9 46,1 30,8 Hessen*** 86,9 12,9 21,5 8,6 89,8 20,3 34,6 12,0 Mecklenburg-Vorpommern 88,5 25,7 30,2 22,7 86,9 35,8 41,6 32,5 Niedersachsen**** 36,6 7,2 51,2 12,4 Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen 68,6 14,3 26,0 8,0 71,0 22,2 36,2 14,5 Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz 60,5 19,8 31,8 13,1 57,8 25,8 37,6 19,8 Saarland 87,3 30,9 64,5 20,7 76,9 43,8 77,1 30,2 Sachsen 47,1 19,3 26,7 13,2 81,2 26,9 34,6 21,0 Sachsen-Anhalt 99,9 10,6 18,0 5,7 92,5 24,9 38,7 16,3 Schleswig-Holste<strong>in</strong> 88,9 52,0 69,2 40,2 80,1 67,1 80,2 60,3 Thür<strong>in</strong>gen 87,1 20,6 26,6 17,0 82,8 34,5 41,6 31,1 <strong>Deutschland</strong> 61,5 21,4 33,6 14,9 67,1 28,8 39,2 21,9 * Die <strong>Inklusion</strong>santeile für den schulischen Bereich s<strong>in</strong>d den Angaben des Statistischen Bundesamtes entnommen, da die Zahlen der KMK die Unterschiede zw. Grundschulen und der Sekundarstufe I nicht ausweisen. Die Angaben des Statistischen Bundesamts enthalten aber nicht die Anzahl der Schüler im Förderbereich Geistige Entwicklung. ** E<strong>in</strong>schließlich e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Zahl von Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf, die <strong>in</strong> gymnasialen Oberstufen der Gymnasien und Gesamtschulen unterrichtet werden. *** In Hessen und Hamburg e<strong>in</strong>schließlich Vorschule. **** In Niedersachsen werden die Daten nicht schularten- und schulstufenspezifisch ausgewiesen. Quellen: Für 2011/12: Berechnungen durch Klaus Klemm auf der Grundlage von: KMK 2012a, KMK 2012b sowie Statistisches Bundesamt 2012. Für 2008/09: vgl. Klemm, Klaus: Geme<strong>in</strong>sam lernen. <strong>Inklusion</strong> leben. Gütersloh 2010 (Gutachten im Auftrag der <strong>Bertelsmann</strong> <strong>Stiftung</strong>).
3.3 Brüche <strong>in</strong> der Bildungsbiografie von K<strong>in</strong>dern mit sonderpädagogischem Förderbedarf 3. <strong>Inklusion</strong> und Exklusion nach Bildungsstufen Betrachtet man die <strong>Inklusion</strong>santeile vom Elementar- bis zum Sekundarbereich aus der Perspektive der e<strong>in</strong>zelnen K<strong>in</strong>der und Jugendlichen, so wird deutlich, dass deren Bildungswege durch biografische Brüche gekennzeichnet s<strong>in</strong>d: E<strong>in</strong> Teil der K<strong>in</strong>der, die im Elementarbereich geme<strong>in</strong>sam mit K<strong>in</strong>dern ohne sonderpädagogischen Förderbedarf betreut werden, erfährt beim E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> die Schule, nicht zur großen Mehrheit aller Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler zu gehören. Denjenigen, denen <strong>in</strong> <strong>in</strong>klusiven Grundschulen diese Erfahrung erspart bleibt, wird beim Übergang <strong>in</strong> die weiterführenden Schulen wiederum zu e<strong>in</strong>em beachtlichen Teil deutlich gemacht – vom Beg<strong>in</strong>n der fünften (bzw. <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> und Brandenburg vom Beg<strong>in</strong>n der siebten) Jahrgangsstufe an –, nicht länger zur großen Gruppe der übrigen Schüler<strong>in</strong>nen und Schuler zu gehören. Diese biografischen Brüche konnten <strong>in</strong> den Jahren seit 2008/09, als <strong>Deutschland</strong> der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Beh<strong>in</strong>derungen beitrat, trotz des Anstiegs der <strong>Inklusion</strong>santeile auf allen betrachteten Bildungsstufen nicht abgeschwächt werden (vgl. Tabelle 2). 21