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Parabeln und quadratische Gleichungen - Friedrich-Schiller ...

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<strong>Parabeln</strong> <strong>und</strong> <strong>quadratische</strong><br />

<strong>Gleichungen</strong><br />

Materialien zum entdeckenden Lernen<br />

mit dem ClassPad 300<br />

ein Forschungsprojekt<br />

zum Rechnereinsatz im Mathematikunterricht<br />

von H. Rehlich<br />

gefördert von CASIO


<strong>Parabeln</strong> <strong>und</strong> <strong>quadratische</strong> <strong>Gleichungen</strong><br />

Version 1.0<br />

Materialien zum entdeckenden Lernen<br />

mit dem ClassPad 300<br />

Autor: H. Rehlich <strong>Friedrich</strong>-<strong>Schiller</strong>-Universität Jena,<br />

Fakultät für Mathematik <strong>und</strong> Informatik, Abteilung Didaktik<br />

http://www.minet.uni-jena.de/~schmitzm/midida/start.php<br />

gefördert von CASIO<br />

www.casio-europe.com/<br />

2


Überblick<br />

Was Sie hier finden<br />

Dies ist eine Handreichung zur Unterrichtsgestaltung für die neunte Jahrgangsstufe zum Thema<br />

"<strong>Parabeln</strong> <strong>und</strong> <strong>quadratische</strong> <strong>Gleichungen</strong>". Die Arbeitsblätter <strong>und</strong> zugehörigen Informationen<br />

sind so weit ausgearbeitet, dass sie direkt im Unterricht eingesetzt werden können.<br />

Das Konzept der Unterrichtseinheit<br />

Das zugr<strong>und</strong>e liegende Konzept sieht hohe entdeckende Eigenanteile der Schüler bei der<br />

Erarbeitung des Themas vor. Der Unterrichtende "moderiert" dabei einen zum Teil<br />

projektartigen Unterricht. Die inhaltliche Auswahl orientiert sich an den für diese Jahrgangsstufe<br />

üblichen Standards <strong>und</strong> sieht sinnvolle Ergänzungen zur Vertiefung vor. An vielen Stellen kann<br />

der Taschencomputer z.B. zur Organisation von Beispielmaterial eingesetzt werden. In diesem<br />

Material erkennen die Schüler Muster <strong>und</strong> gelangen über einfache elementare Tätigkeiten <strong>und</strong><br />

Hypothesenbildungen auf genetischem Weg zu neuen Fertigkeiten <strong>und</strong> neuem Wissen über<br />

relevante Zusammenhänge. Die Arbeitsblätter sind so gestaltet, dass sie zum größten Teil aber<br />

auch ohne Hilfe eines Computers sinnvoll bearbeitet werden können.<br />

Der Rahmen<br />

Das Material wurde für ein Forschungsprojekt entwickelt. Dabei geht es vor allem darum,<br />

Informationen darüber zu sammeln, in welchem Maße <strong>und</strong> in welchen Zusammenhängen der<br />

Einsatz eines Taschencomputers von Lehrern <strong>und</strong> Schülern als nützlich oder eher als hinderlich<br />

empf<strong>und</strong>en wird.<br />

Unsere Bitte<br />

Die Handreichung enthält kurze Lehrer- <strong>und</strong> Schülerfragebögen. Man kann wohl sagen, dass in<br />

der Gesellschaft der Stellenwert der Computer-Orientierung im Mathematikunterricht zur Zeit<br />

ausgehandelt wird <strong>und</strong> am Ende dieses Prozesses durchaus verbindliche Vorgaben an das<br />

Bildungssystem formuliert sein können. An dieser Diskussion nehmen verschiedene<br />

Interessengruppen teil. Wir halten es für außerordentlich wichtig, vor allem die Erfahrungen<br />

unmittelbar Betroffener, also von Lehrern <strong>und</strong> Schülern, in besonderem Maße in diese<br />

Diskussion einzubringen, um Fehlentwicklungen - wie damals in der Mengenlehre - vermeiden<br />

zu helfen.<br />

Unsere Gegenleistung<br />

Das Material ist nur ein Teil einer umfassenderen Handreichung. Diese erscheint im Frühjahr<br />

2005. Dort werden auch Aspekte der synthetischen Geometrie <strong>und</strong> <strong>quadratische</strong><br />

Wachstumsprozesse integriert sein. Daneben werden vermehrt Übungen <strong>und</strong> auch Klausuren für<br />

die Schüler eingeb<strong>und</strong>en. Für die Zurücksendung der Fragebögen schicken wir Ihnen ein<br />

Exemplar.<br />

Juni 2004<br />

H. Rehlich<br />

3


Inhalt<br />

1. Einleitung 6<br />

Ob <strong>und</strong> in welchem Umfang man einen Taschencomputer im eigenen Unterricht einsetzt, ist eine didaktische<br />

Entscheidung, die eine Bewusstmachung <strong>und</strong> kritische Abwägung für- <strong>und</strong> gegensprechender Argumente<br />

erfordert. Das hinterlegte Konzept wird kurz beschrieben.<br />

2. Kurzübersicht 7<br />

Tabellarische Einordnung der einzelnen Schülerarbeitsblätter in zweierlei Hinsicht: nach Inhalten<br />

(lehrplanbezogen) <strong>und</strong> in ein Kompetenzmodell (aus der Entwicklung der Bildungsstandards).<br />

2.1 Fachinhalte<br />

2.2 Kompetenzen<br />

3. Detaillierte Informationen zu den Arbeitsblättern (A) 8<br />

Beschreibung konzeptioneller Vorstellungen zum Einsatz der Arbeitsblätter. Der didaktische Rahmen wird<br />

umrissen.<br />

3.1 Formen <strong>und</strong> Formeln (Gr<strong>und</strong>lagen) 8<br />

Bemerkungen zu den Inhalten der Arbeitsblätter dieser Gruppe <strong>und</strong> den angestrebten Lernfortschritten der<br />

Schüler hinsichtlich wichtiger Gr<strong>und</strong>lagen.<br />

3.1.1 <strong>Gleichungen</strong> erzeugen Bilder (A1) 8<br />

3.1.2 Zahlen justieren <strong>Parabeln</strong>, Teil I <strong>und</strong> II (A2/A3) 9<br />

3.1.3 Blicke durch verschiedene Brillen (A4) 9<br />

3.1.4 Computer-Algebra-Systeme, Helfer <strong>und</strong> Ideengeber (A5) 9<br />

3.2 Vertiefungen 9<br />

Die Arbeitsblätter dieser Gruppe dienen u. a. der Vernetzung des Themas mit Elementen der diskreten<br />

Mathematik <strong>und</strong> Anwendungen. Die Ziele werden beschrieben.<br />

3.2.1 Wachsende Muster, Muster des Wachstums (A6) 10<br />

3.2.2 Einzäunungsprobleme (A7) 10<br />

3.2.3 Analyse des Spieles „Froschhüpfen“ (A8) 10<br />

3.3 Die Arbeitsblätter 11-23<br />

4


4. Hilfen für die Unterrichtsvorbereitung 24<br />

Kurze Sachanalysen <strong>und</strong> Hinweise für verschiedene mögliche Herangehensweisen an die Aufgaben der<br />

Arbeitsblätter durch die Schüler. Man findet auch inhaltlich weiterführende Informationen <strong>und</strong> Ergebnisse<br />

zum Vergleichen.<br />

4.1 Formen <strong>und</strong> Formeln (Gr<strong>und</strong>lagen) 24<br />

4.1.1 <strong>Gleichungen</strong> erzeugen Bilder (H1) 25<br />

4.1.2 Zahlen justieren <strong>Parabeln</strong>, Teil I <strong>und</strong> II (H2/H3) 27<br />

4.1.3 Blicke durch verschiedene Brillen (H4) 30<br />

4.1.4 Computer-Algebra-Systeme, Helfer <strong>und</strong> Ideengeber (H5) 31<br />

4.2 Vertiefungen 32<br />

4.2.1 Wachsende Muster, Muster des Wachstums (H6) 33<br />

4.2.2 Einzäunungsprobleme (H7) 35<br />

4.2.3Analyse des Spieles „Froschhüpfen“ (H8) 37<br />

5. Fragebögen 39<br />

5.1 Lehrerfragebogen 40<br />

5.2 Schülerfragebogen 42<br />

5


1. Einleitung<br />

Es gibt viele Fürsprecher für den Computereinsatz im Mathematikunterricht. Man findet sie bei<br />

Lehrern, Mathematikdidaktikern, Eltern, in Kultusministerien, Verlagen <strong>und</strong> bei der Presse.<br />

Unter anderem findet man Stellungnahmen folgender Art:<br />

(1) Durch den Computer können wir uns, befreit vom Ballast der „stumpfsinnigen<br />

Rechentechnik“, auf wesentliche mathematische Inhalte <strong>und</strong> Verfahren konzentrieren.<br />

(2) Computerorientierter Mathematikunterricht ermöglicht den Schülern in besonderem Maße<br />

mehr Selbständigkeit bei der Erschließung neuer Bereiche.<br />

(3) Es müssen verstärkt Materialien zum Computereinsatz an Schulen entwickelt werden.<br />

Zu diesen <strong>und</strong> ähnlichen Stellungnahmen werden mögliche Einwände angedeutet:<br />

Zu (1): MENNINGER schrieb einmal „von den Zahlen geht ein Zauber aus“, <strong>und</strong> in der Tat<br />

rechnen viele kleine Kinder sehr gerne. Das Maschinenrechnen kann zu einer Verkümmerung<br />

des Zahlensinns führen. Man denkt nicht mehr, sondern akzeptiert das ausgeworfene Ergebnis.<br />

Vielfältiges Kopf- <strong>und</strong> Handrechnen kann zur Entdeckung elementarer „Rechenkniffe“ führen,<br />

die man als propädeutische elementare Zahlentheorie einstufen kann. Auch das Variieren von<br />

Termen kann eine höchst phantasievolle Tätigkeit sein, die darauf zielt, neue tiefere Einblicke in<br />

einen mathematischen Gegenstandsbereich zu erhalten. Termumformung so verstanden, ist keine<br />

„Einbahnstraße“ zur Vereinfachung, sondern eine Möglichkeit, einen Gegenstand aus<br />

verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten <strong>und</strong> neue Aspekte zu entdecken.<br />

Das Spektrum sinnvoller elementarer mathematischer Beschäftigungen ist so groß, dass sich alle<br />

wesentlichen Bildungsziele des Schulunterrichts ebenso gut mit wie ohne Computereinsatz<br />

ansteuern lassen.<br />

Zu (2): Selbständiges <strong>und</strong> entdeckendes Lernen ist nicht an ein bestimmtes Medium geb<strong>und</strong>en.<br />

Darüber hinaus muss man bedenken, dass allein die Bedienung eines Computers vom Nutzer<br />

verlangt, den mehr oder minder rigiden syntaktischen Vorgaben des Gerätes zu genügen <strong>und</strong> das<br />

ist eindeutig eine Gängelung <strong>und</strong> Fremdbestimmung.<br />

Zu (3): Fazit: Der Computereinsatz sollte kein „Selbstzweck“ sein. Man kann ihn aber dort<br />

einsetzen, wo er selbständigen Lernprozessen der Schüler förderlich sein kann (<strong>und</strong> dies<br />

vielleicht sogar in besonderem Maße) <strong>und</strong> auch, weil der Mensch die Abwechslung liebt. Dieser<br />

Ansatz wird hier verfolgt. Dabei beziehen wir uns – exemplarisch <strong>und</strong> wegen seiner<br />

ergonomischen Oberfläche - auf den Class-Pad von Casio.<br />

In Abschnitt 4 findet man Arbeitsblätter für die neunte Jahrgangsstufe zum Thema „<strong>Parabeln</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>quadratische</strong> <strong>Gleichungen</strong>“. Das Konzept in Kürze:<br />

A Die Arbeitsblätter sollen hohe Anteile entdeckenden Lernens bei der Erarbeitung<br />

wesentlicher Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> bei ihrer Vernetzung untereinander <strong>und</strong> mit Vorwissen<br />

ermöglichen.<br />

B Es gibt vielfältige Möglichkeiten, den Taschencomputer zur Organisation von<br />

Anschauungsmaterial, zur Ideenfindung oder Analyse von Vermutungen einzusetzen. Auf<br />

diese Möglichkeiten wird auf den Arbeitsblättern hingewiesen.<br />

C Die Ziele der St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> deren Verlauf sollen für die Schüler transparent sein. Aus<br />

diesem Gr<strong>und</strong>e enthalten die Arbeitsblätter Informationen darüber. Der Einsatz des<br />

Taschencomputers soll den Schülern freigestellt <strong>und</strong> kein Zwang sein. Beide „Stilmittel“<br />

sollen selbstverantwortliches Lernen im Gegensatz zu einer eher rezeptiven Haltung<br />

unterstützen.<br />

6


2. Kurzübersicht<br />

2.1 Fachinhalte<br />

Die folgende tabellarische Übersicht zeigt Bezüge zu wichtigen Themenbereichen.<br />

Grafische Darstellung von Gleichungslösungen (allgemein, mit<br />

vielen Wiederholungsmöglichkeiten gr<strong>und</strong>legender Inhalte)<br />

Einfluss der Parameter auf Graphen <strong>quadratische</strong>r Funktionen <strong>und</strong><br />

Rückschlüsse von der Form auf die Parameter.<br />

Zusammenhänge spezieller Darstellungsformen <strong>quadratische</strong>r<br />

Funktionen mit Form- <strong>und</strong> Lage der Parabel im Koordinatensystem<br />

Lösungsmethoden für spezielle <strong>quadratische</strong> <strong>Gleichungen</strong> <strong>und</strong> ihre<br />

geometrische Deutung.<br />

Aufgabenblatt<br />

1 2 3 4 5 6 7 8<br />

x<br />

x x<br />

x x<br />

x x x<br />

Allgemeine Lösungsverfahren für <strong>quadratische</strong> <strong>Gleichungen</strong> x<br />

Anwendung, Modellierung x<br />

Arithmetik <strong>quadratische</strong>n Wachstums<br />

Mathematik <strong>und</strong> Spiele<br />

2.2 Kompetenzen<br />

Wir orientieren uns an dem von der Kommission zur Erarbeitung von Bildungsstandards<br />

erarbeiteten Kompetenzmodell <strong>und</strong> ordnen die Arbeitsblätter nach ihren Hauptaspekten zu.<br />

mathematisch<br />

argumentieren<br />

(1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 ,8)<br />

kommunizieren<br />

(4, 7, 8)<br />

Probleme mathematisch<br />

lösen<br />

(6, 7, 8)<br />

Auseinandersetzung<br />

mit mathematischen<br />

Inhalten<br />

mit symbolischen, formalen<br />

<strong>und</strong> technischen Elementen<br />

der Mathematik umgehen<br />

(1, 2, 3, 4, 5, 7)<br />

modellieren<br />

(7)<br />

mathematische<br />

Darstellungen<br />

verwenden<br />

(1, 2, 3, 4, 5)<br />

x<br />

x<br />

x<br />

7


3. Detaillierte Informationen zu den Arbeitsblättern<br />

Alle Arbeitsblätter sind auf Eigenaktivitäten der Schüler angelegt. Es gibt spielerisch<br />

probierende Phasen, in denen Material in Form von Tabellen oder Beobachtungen organisiert<br />

<strong>und</strong> zusammengestellt wird. Dieses Material wird nach auffälligen Mustern durchforstet <strong>und</strong> das<br />

führt in der Regel zu Vermutungen, Begründungen <strong>und</strong> ggf. Widerlegungen. Erst nach diesen<br />

genetischen Phasen soll ggf. eine Systematisierung <strong>und</strong> Algorithmisierung von Wissen <strong>und</strong><br />

Können stattfinden. Der Taschencomputer kann bei diesem „Lerndesign“ in vielfältiger Weise so<br />

eingesetzt werden, dass er entdeckende Lernvorgänge unterstützt <strong>und</strong> durch die mit seinem<br />

Einsatz verb<strong>und</strong>ene Abwechslung Aufmerksamkeit <strong>und</strong> Motivation bei den Schülern erzeugt.<br />

Die Arbeitsblätter sind nicht eigens für den Rechnereinsatz, also medienorientiert konzipiert. Sie<br />

orientieren sich vielmehr am mathematischen Inhalt <strong>und</strong> bestimmten Vorstellungen vom Lernen.<br />

Wenn der Rechner hierbei nützlich sein kann, wird darauf hingewiesen <strong>und</strong> es werden<br />

Vorschläge zum Einsatz beschrieben. Für einige Arbeitsblätter ist er notwendig (dann ist er<br />

abgebildet), bei einigen kann er eingesetzt werden (dann findet man nur Icons für die nützlichen<br />

Funktionen), <strong>und</strong> bei einem Arbeitsblatt kann er nicht sinnvoll verwendet werden. Vieles kann<br />

bei hinreichender Muße <strong>und</strong> Motivation auch mit „Papier <strong>und</strong> Bleistift“ bearbeitet werden. Im<br />

Kapitel 4 findet man inhaltliche <strong>und</strong> methodische Informationen zu den Arbeitsblättern <strong>und</strong><br />

möglichen Unterrichtsabläufen.<br />

3.1 Formen <strong>und</strong> Formeln (Gr<strong>und</strong>lagen)<br />

In den Arbeitsblättern dieser Gruppe geht es um die Entwicklung von Vernetzungen zwischen<br />

algebraischer Form <strong>und</strong> geometrischer Darstellung bei <strong>quadratische</strong>n <strong>Gleichungen</strong>. Dazu wird<br />

die Klasse der betrachteten Objekte zunächst nicht auf Funktionsgleichungen eingeschränkt.<br />

Indem die Schüler zwischen beiden Repräsentationen hin- <strong>und</strong> herschalten, wird ein sinnvoller<br />

reflexiver Umgang mit <strong>Gleichungen</strong> geschult. Punkte im Koordinatensystem werden als<br />

Visualisierungen von Lösungstupeln begriffen. Die Beschäftigung ist zunächst spielerisch<br />

beobachtend, dann gezielt explorativ <strong>und</strong> soll schließlich zur eigenen Entwicklung tragfähiger<br />

Konzepte <strong>und</strong> Fertigkeiten führen. Dazu gehören die Fähigkeit, Funktionsgraphen passende<br />

Funktionsgleichungen zuzuordnen, aus gegebenen Funktionsgleichungen Aussagen über Form<br />

<strong>und</strong> Lage ihrer Graphen abzuleiten <strong>und</strong> <strong>quadratische</strong> <strong>Gleichungen</strong> sinnvoll, d.h. passend zu ihrer<br />

speziellen Darstellungsform, lösen zu können. Viele Themen bieten Stoff für zwei<br />

Unterrichtsst<strong>und</strong>en <strong>und</strong> zwei Arbeitsblätter.<br />

3.1.1 <strong>Gleichungen</strong> erzeugen Bilder A1<br />

Mit Hilfe des Taschencomputers werden <strong>Gleichungen</strong> <strong>und</strong> ihre graphischen Darstellungen<br />

im Koordinatensystem betrachtet <strong>und</strong> klassifiziert. Für ausgewählte Fälle wird eine<br />

Analyse vorgenommen. Frühere Lerninhalte, wie z.B. der Satz des Pythagoras, werden<br />

beiläufig, als Teil des „Rahmenprogramms“, im Zusammenhang mit Kreisgleichungen<br />

wiederholt. Die Auswahl der <strong>Gleichungen</strong> fördert durch unterschiedliche Schwierigkeitsgrade<br />

die innere Differenzierung. Man findet auch einige „Kuriositäten“ (z. B. ein Kreuz<br />

als Visualisierung einer Lösungsmenge), die zum Nachdenken <strong>und</strong> Analysieren anregen.<br />

Als für die weitere Arbeit wichtiger „Nebeneffekt“ wird der Umgang mit dem<br />

Taschencomputer eingeübt.<br />

8


3.1.2 Zahlen justieren <strong>Parabeln</strong>, Teil I <strong>und</strong> II A2/3<br />

In Teil I werden mit Hilfe eines Funktionsplotters zunächst gezielt Beobachtungen an<br />

Serien <strong>quadratische</strong>r <strong>Gleichungen</strong> <strong>und</strong> ihrer Graphen vorgenommen. Zusammenhänge<br />

zwischen Eigenschaften der Graphen <strong>und</strong> ihren algebraischen Darstellungen werden<br />

festgehalten <strong>und</strong> durch eine Umkehrung „vom Graphen zur Funktionsgleichung“<br />

abgesichert <strong>und</strong> vertieft. Dabei werden auch faktorisierte Formen der Funktionsgleichung<br />

betrachtet <strong>und</strong> auf ihren Informationsgehalt für die Gestalt <strong>und</strong> Lage des Funktionsgraphen<br />

hin untersucht.<br />

In Teil II wird wieder über eine Serie von Änderungen an Funktionsgleichungen<br />

Verständnis für die Scheitelpunktform erzeugt. Diese wird schließlich benutzt, um zu<br />

vorgegebenen Graphen Funktionsgleichungen zu bestimmen. Daneben spielen – als<br />

Kontrast – aber auch wieder faktorisierte Formen eine Rolle.<br />

3.1.3 Blicke durch verschiedene Brillen A4<br />

Zunächst wird durch ein einfaches Beispiel aus einem ganz anderen, sehr elementaren<br />

Bereich die Generalisierung der Einsicht, dass die spezielle Strukturierung einer Gleichung<br />

auf besondere Formaspekte des beschriebenen Objekts weist, erleichtert. Die Schüler<br />

bilden passende Paare aus <strong>Gleichungen</strong> <strong>und</strong> speziellen Aufteilungen einer einfachen<br />

Fläche. Danach werden durch den Übergang auf <strong>quadratische</strong> Funktionen <strong>und</strong> ihrer<br />

Darstellung Ergebnisse der vorangegangenen Unterrichtsst<strong>und</strong>en gefestigt. Normalform,<br />

faktorisierte Form <strong>und</strong> Scheitelpunktform werden nebeneinander gestellt <strong>und</strong> verglichen.<br />

Damit wird, neben dem Blick auf die Graphen, schon der gezielte Umgang mit<br />

Termumformungen trainiert.<br />

3.1.4 Computer-Algebra-Systeme, Helfer <strong>und</strong> Ideengeber A5<br />

Durch den Wechsel von spielerischem Experimentieren mit einem CAS <strong>und</strong> Nachdenken<br />

über Lösungsstrategien „per Hand“ soll die nötige Motivation für die in Teilen<br />

selbständige Entwicklung von Lösungsalgorithmen erzeugt <strong>und</strong> aufrecht erhalten werden.<br />

Das CAS wird dabei sowohl für die Lösung spezieller <strong>Gleichungen</strong> als auch für die<br />

Ausgabe von allgemeinen Lösungsformeln eingesetzt. Diese werden durch gezielte,<br />

zunehmend auf komplexere Zusammenhänge bezogene Nachfragen nachvollzogen <strong>und</strong><br />

verstanden. In den zu veranschlagenden zwei Unterrichtsst<strong>und</strong>en soll der umsichtige<br />

verstehende Umgang mit <strong>Gleichungen</strong> (was auch das Ausnutzen günstiger<br />

Strukturvorgaben beinhaltet) entwickelt bzw. gefestigt werden.<br />

3.2 Vertiefungen<br />

Die Bearbeitung der Arbeitsblätter dieses Abschnitts soll den Schülern einige der vielfältigen<br />

Bezüge des Themas zu anderen mathematischen Gegenstandsbereichen <strong>und</strong> Anwendungen<br />

zeigen. Dabei ist nicht an das Erlernen standardisierter mathematischer Lösungsverfahren für<br />

bestimmte Aufgabenklassen gedacht. Vielmehr sollen die bisher vorhandenen Einsichten <strong>und</strong><br />

Fertigkeiten „unter einem anderen Blickwinkel“ ausgeweitet <strong>und</strong> generalisiert werden. Dabei<br />

werden auch wichtige Gr<strong>und</strong>fertigkeiten (im Dienste einer darüber hinaus gehenden,<br />

interessanten andersartigen Fragestellung, eingeübt). Die Arbeitsblätter sind so angelegt, dass<br />

innerhalb des jeweiligen Themas aber auch generalisierende Einsichten gefördert werden. Das<br />

Spektrum umfasst Elemente der diskreten Mathematik <strong>und</strong> der Optimierung.<br />

9


3.2.1 Wachsende Muster, Muster des Wachstums A6<br />

Eine bekannte wachsende Konfiguration zur Einsicht in die Verhältnisse bei der<br />

Summenbildung von Anfangsstücken der Folge der ungeraden Zahlen (1 + 3 + 5 + … =<br />

Quadratzahl) bildet den Ausgangspunkt zur Untersuchung der Arithmetik <strong>quadratische</strong>n<br />

Wachstums. Dabei spielen Differenzenfolgen <strong>und</strong> rekursive <strong>und</strong> explizite Darstellungen<br />

für Zusammenhänge in einem weiteren geometrisch vorgegebenen Wachstumsmuster eine<br />

tragende Rolle. Die gestellte Aufgabe lässt sich in vielfacher Weise bearbeiten. Je nach<br />

gewünschtem Offenheitsgrad oder Unterrichtsablauf kann mit einem oder zwei Blättern<br />

gearbeitet werden.<br />

3.2.2 Einzäunungsprobleme A7<br />

Bei dieser Aufgabe geht es um ein Einzäunungsproblem, dessen mathematische Beschreibung<br />

mit einer <strong>quadratische</strong>n Gleichung möglich ist. Über die Symmetrieeigenschaft der<br />

Parabel oder die Scheitelpunktform kann leicht das Maximum der Zielfunktion bestimmt<br />

werden. Diese Bearbeitungsmöglichkeit steht aber keineswegs im Zentrum der Lehrabsichten.<br />

Es ist auch nicht daran gedacht, formalisierende Begrifflichkeiten wie<br />

„Zielfunktion“ <strong>und</strong> „Randbedingung“ einzuführen <strong>und</strong> an einem Beispiel diese<br />

Optimierungsmethode lehrerzentriert zu „vermitteln“. Vielmehr geht es darum, einen<br />

Bogen von naiv experimentierenden Herangehensweisen über systematisches Probieren<br />

<strong>und</strong> Musteranalysen zu spannen, an dessen Ende eine Reflexion über ökonomischere<br />

Herangehensweisen stehen sollte. Die Vorgaben sind dabei so angelegt, dass frei von<br />

Vorwissen <strong>und</strong> einschlägigen Begrifflichkeiten sinnvoll <strong>und</strong> selbständig an dem Problem<br />

gearbeitet werden kann. In den zugehörigen Informationen zum Unterricht sind einige<br />

Beispiele für verschiedene zielführende Aktivitäten (auch nicht standardisierte Denkwege)<br />

beschrieben. Man kann zu verschiedenen Generalisierungen von Lösungswegstrukturen<br />

gelangen. Für diesen Aspekt kann abschließend ein Lehrervortrag sinnvoll sein.<br />

3.2.3 Analyse des Spiels „Froschhüpfen“ A8<br />

Zunächst wird für eine Serie von Spielvorgaben jeweils die kleinste Anzahl von Zügen<br />

ermittelt, um das Spielziel zu erreichen. Die sich so ergebende Tabelle wird auf auffällige<br />

Muster hin untersucht. Dabei können die Schüler entdecken, dass – analog zu den<br />

Ergebnissen bei den wachsenden Konfigurationen – wieder formgleiche Strukturen<br />

auftreten. Bei der Analyse können sowohl rekursive, als auch explizite Zusammenhänge<br />

auffallen <strong>und</strong> zur Vorhersage der Lösungen für sehr große Spielfelder herangezogen<br />

werden. In diesem Zusammenhang werden ggf. neue nützliche Einsatzmöglichkeiten von<br />

Mathematiksoftware kennen- <strong>und</strong> verwenden gelernt. Für das Ausgangsspiel existieren<br />

verschiedene Verallgemeinerungsmöglichkeiten, so dass die erprobten Analyseverfahren<br />

gefestigt <strong>und</strong> verinnerlicht werden können.<br />

3.3 Die Arbeitsblätter<br />

10


<strong>Gleichungen</strong> erzeugen Bilder<br />

Ziele: Am Computer werden Bilderserien erzeugt <strong>und</strong> betrachtet. Dabei<br />

werden Zusammenhänge von <strong>Gleichungen</strong> <strong>und</strong> den grafischen<br />

Darstellungen ihrer Lösungsmengen deutlich.<br />

Arbeitsmittel: Taschencomputer, Zeichenblatt<br />

A11<br />

Ablauf: Nach der Betrachtung einiger Serien von „Geichungsbildern“ werden diese in<br />

sinnvolle Gruppen geteilt. Für einige Bilder werden Erklärungen gesucht.<br />

Aufgaben:<br />

1. Für die Gleichung 2x + y = 4 gibt es unendlich viele Zahlenpaare<br />

(x, y), die diese Gleichung erfüllen; z.B. (0, 4), (1, 2), (-1000, 2004)<br />

usw. Wenn man diese Gleichung im Fenster „Conics Equation“<br />

eingibt <strong>und</strong> danach auf das Feld klickt, wird jedes Paar (x,y)<br />

das diese Gleichung löst, im Grafikfenster als Punkt markiert. Das<br />

nebenstehende Bild zeigt das Ergebnis dieser Aktion. Man kann<br />

sich danach Lösungspaare der Gleichung anzeigen lassen. Dazu<br />

muss auf geklickt werden. Dieses Feld wird sichtbar, wenn<br />

man das untere Fenster aktiviert. Führe das durch. Mit Hilfe der<br />

Cursortasten kann man sich dann Punkteserien anzeigen lassen.<br />

2. Gib für jede der <strong>Gleichungen</strong> a, b, c, n <strong>und</strong> t drei Lösungspaare an. Stelle dann die<br />

Lösungsmengen aller <strong>Gleichungen</strong> auf dem Rechner grafisch dar <strong>und</strong> skizziere die Graphen.<br />

Man kann einige „Formtypen“ unterscheiden. Achte darauf <strong>und</strong> sortiere die <strong>Gleichungen</strong> in<br />

entsprechende „Schubladen“ (diese musst du dir evtl. selbst ausdenken).<br />

a) y = 2x b) 2x – 3 + y = 0 c) x·y + x = 0 d) y = -1<br />

x 1<br />

e) x ·y = 2 f) =<br />

g) x – y = 3 h) y = x<br />

y 2<br />

2<br />

i) x 2 + y 2 = 1 j) x 2 + y 2 = 4 k) x 2 – y 2 = 1 l) y = x 2 -2<br />

m) 0 = x 2 + x - y n) y 2 + y = x 2 + x o) (x-1) 2 + (y-2) 2 = 3 p) x = 3<br />

q) 2x 2 + y 2 = 1 r) (x-1)·y = 3 s) y + x 2 –x + 1 = 0 t) x = y 2<br />

3. Die Graphen von 2c <strong>und</strong> 2d scheinen identisch zu sein, sind es aber nicht. Unendlich viele<br />

Lösungen einer der beiden <strong>Gleichungen</strong> zeigt der Rechner gar nicht. Welche?<br />

4. Manche der Bilder sind gar keine Funktionsgraphen, denn es gibt zu den x-Werten mitunter<br />

verschiedene y-Werte. Nenne drei, bei denen das der Fall ist <strong>und</strong> erkläre, woran das liegt.<br />

Kannst du die entsprechenden Bilder durch mehrere Funktionsgleichungen zusammensetzen?<br />

5. Das Bild zu 2n ist vielleicht besonders merkwürdig. Erkläre es zumindest teilweise.<br />

6. Erkläre die Bilder zu 2i, 2j <strong>und</strong> 2o.<br />

11


Koordinatensysteme zum Skizzieren der Bilder<br />

Die dünnen Linien markieren das Raster aus ganzen Zahlen.<br />

a) y b)<br />

y<br />

c)<br />

y<br />

d)<br />

x<br />

e) y f) y g) y h)<br />

x<br />

i) y j) y k) y l)<br />

x<br />

m) y n) y o) y p)<br />

x<br />

q) y r) y s) y t)<br />

x<br />

x<br />

x<br />

x<br />

x<br />

x<br />

x<br />

x<br />

x<br />

x<br />

x<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

A12<br />

x<br />

x<br />

x<br />

x<br />

x<br />

12


Zahlen justieren <strong>Parabeln</strong>, Teil I<br />

Ziele: Die <strong>Gleichungen</strong> y = 2·x 2 + 3·x – 4 <strong>und</strong> y = x 2 – 1,5·x<br />

+ 2 beschreiben <strong>quadratische</strong> Funktionen. Man hat<br />

jeweils „3-mal unendlich viele Möglichkeiten“<br />

Variationen vorzunehmen (vor x 2 , vor x <strong>und</strong> bei der<br />

alleinstehenden Zahl). Die Einflüsse dieser Größen auf<br />

den Funktionsgraphen werden durch systematisches<br />

Probieren entschlüsselt.<br />

Arbeitsmittel: Taschencomputer <strong>und</strong>/oder „Papier <strong>und</strong> Bleistift“.<br />

A21<br />

Ablauf: An der Funktionsgleichung der Normalparabel im Koordinatensystem y = x 2<br />

werden in zwei Serien gezielt Änderungen vorgenommen. Die Zusammenhänge<br />

zwischen den veränderten Funktionsgleichungen <strong>und</strong> den zugehörigen neuen<br />

Funktionsgraphen werden beobachtet <strong>und</strong> beschrieben. Zum Schluss soll nach<br />

Erklärungen für die Zusammenhänge gesucht werden. Bei Vorgängen, die du<br />

dir ohne Hilfen bildlich vorstellen kannst, kann der erste Schritt natürlich<br />

entfallen.<br />

Serie I: y = x 2 + 1 y = x 2 - 1 y = x 2 y = x<br />

± 2 (3, 4, 5, usw.)<br />

Serie II:<br />

2<br />

y = x 2 + 1x y = x 2 - 1x y = x 2 ± 2x (3x, 4x, 5x, usw.)<br />

Aufgaben:<br />

1) Wie wirken sich die Variationen von Serie I <strong>und</strong> II auf die Lage <strong>und</strong> die Form des Graphen<br />

aus? Arbeite auch mit eigenen, nicht ganzzahligen Variationen. Notiere deine Erkenntnisse.<br />

Suche auch nach Erklärungen für die Zusammenhänge.<br />

2) Wo liegen die Schnittpunkte mit der x-Achse <strong>und</strong> welche <strong>Gleichungen</strong> muss man aufstellen<br />

<strong>und</strong> lösen, um diese rechnerisch anhand der vorgegebenen Funktionsgleichungen zu<br />

ermitteln?<br />

3) Die Funktionsgleichung y = x 2 + 3x + 2 ist gewissermaßen eine Kombination aus<br />

Funktionsgleichungen der Serie I <strong>und</strong> der Serie II. Skizziere ihren Graphen „per Hand“ <strong>und</strong><br />

überprüfe dein Ergebnis. Wenn du eine Methode entdeckst hast: Prüfe sie an weiteren drei<br />

eigenen Beispielen.<br />

Fortsetzung folgt<br />

13


Zahlen justieren <strong>Parabeln</strong>, Teil I, (Fortsetzung)<br />

A22<br />

4) Gib zu den Graphen passende Funktionsgleichungen an (die Koordinatensysteme sind jeweils<br />

„ganzzahlig gerastert“) <strong>und</strong> bestimme die Koordinaten der unbekannten Nullstellen.<br />

f(x) = ?<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

(0, 0)<br />

-3 -2 -1<br />

0<br />

0<br />

-1<br />

1 2(2, 0) 3<br />

5) Untersuche diese Serie:<br />

-2<br />

-3<br />

f(x) = ?<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

? ?<br />

0<br />

-3 -2 -1 0 1 2 3<br />

-1<br />

-2<br />

-3<br />

(0,-2)<br />

f(x) = ?<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

? ?<br />

0<br />

-3 -2 -1 0<br />

(-2, - -1<br />

-2<br />

1<br />

(0,-1)<br />

2 3<br />

y = (x + 1)·(x - 5) y = (x - 1)·( x- 5) y = (x ± 2)·(x - 5) allgemein: y = (x+a)(x+b)<br />

6) Wenn man die bisher bekannten Zusammenhänge ausnutzt, kann den folgenden<br />

Funktionsgleichungen, auch ohne eine umfangreiche Wertetafel, viel über den zugehörigen<br />

Graphen „angesehen“ werden.<br />

Skizziere die Graphen „per Hand“ so genau wie möglich. Prüfe dann mit dem Rechner nach.<br />

a) y = x 2 – 5 b) y = x 2 + 3x c) y = x 2 – 2x - 3 d) y = (x-1)(x-2)<br />

Denke dir dann selbst eine ähnliche Serie aus <strong>und</strong> tausche mit deinem Sitznachbarn.<br />

y<br />

y<br />

x<br />

-3<br />

x<br />

14


Zahlen justieren <strong>Parabeln</strong>, Teil II<br />

A3<br />

Arbeitsmittel: Taschencomputer <strong>und</strong>/oder „Papier <strong>und</strong> Bleistift“, ggf.<br />

eine Parabelschablone<br />

Ablauf: Wie in „Variationen I“.<br />

Serie I: y = x 2 y = (x + 1) 2 y = (x - 1) 2 y = (x ± 2) 2 (3, 4, 5, usw.)<br />

Serie II: y = (x + 1) 2 y = (x + 1) 2 + 1 y = (x + 1) 2 - 1 y = (x + 1) 2 ± 2 (3, 4, 5, usw.)<br />

Aufgaben:<br />

1) Wie wirken sich die Variationen in Serie I auf die Lage <strong>und</strong> die Form des Graphen aus?<br />

Arbeite auch mit eigenen, nicht ganzzahligen Variationen. Erkläre schriftlich einige<br />

Zusammenhänge zwischen dem Funktionsterm <strong>und</strong> dem Funktionsgraph.<br />

2) Man kann die bisher gewonnen Einsichten ausnutzen, um Funktionsgleichungen aus dem<br />

Bild des Graphen zu erschließen.<br />

a) Gib zu den abgebildeten Graphen in Bild 1 passende Funktionsgleichungen. Einige<br />

Kurvenpunkte mit ganzzahligen Koordinaten sind fett hervorgehoben. Bei<br />

Unsicherheiten: Überprüfe die Richtigkeit deiner Lösung mit dem Computer.<br />

4<br />

3<br />

2<br />

0<br />

-4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4<br />

(3)<br />

(1)<br />

(2)<br />

1<br />

-1 1<br />

-1<br />

-2<br />

-3<br />

-4<br />

Bild 1<br />

(6)<br />

(4)<br />

(5)<br />

b) Für den Graphen (1) kann man mit Hilfe des Scheitelpunktes schnell y = (x+2) 2 + 2<br />

finden. Man kann aber auch so argumentieren: Lägen die beiden fett hervorgehobenen<br />

Rasterpunkte auf der Höhe y=3 auf der x-Achse, dann würde die Funktionsgleichung y =<br />

(x+1)·(x+3) lauten. Da der Graph aber um drei Einheiten weiter oben liegt, lautet die<br />

Funktionsgleichung y = (x+1)·(x+3) + 3. Finde für zwei weitere Graphen zwei<br />

Vorgehensweisen <strong>und</strong> weise die Gleichwertigkeit der Lösungen nach.<br />

c) Finde auch für die Graphen in Bild 2 passende Funktionsgleichungen. Versuche diese<br />

jeweils durch zwei getrennte Überlegungen zu ermitteln. Vergleiche die Ergebnisse.<br />

d) Wo schneidet der Graph (10) die x-Achse?<br />

(7)<br />

4<br />

3<br />

2<br />

0<br />

-4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4<br />

(8)<br />

(9)<br />

1<br />

-1 1<br />

-1<br />

-2<br />

-3<br />

-4<br />

Bild 2<br />

(10)<br />

(11)<br />

(12)<br />

15


Blicke durch verschiedene Brillen<br />

Ziele: Durch eine Reflexionsphase sollen einige der bisher gewonnenen<br />

Erkenntnisse verdeutlicht <strong>und</strong> vertieft werden. Dazu wird zunächst<br />

ein Beispiel zur Flächenberechnung betrachtet.<br />

Arbeitsmittel: Nur Schreiber <strong>und</strong> Papier.<br />

Aufgaben:<br />

1. Entwickle eine Flächeninhaltsformel für die<br />

abgebildete Figur. Diese Formel muss natürlich aus<br />

den drei Variablen a, b <strong>und</strong> c „zusammengesetzt<br />

sein.<br />

A41<br />

2. Es hängt von der eigenen Sichtweise ab, welche Flächenzerlegung man<br />

bevorzugt (ist deine dabei?).<br />

I<br />

II<br />

III<br />

V<br />

IV VI<br />

Abhängig von dieser Sichtweise kann man zu<br />

unterschiedlich aussehenden Formeln gelangen.<br />

Ordne jeder Zerlegung eine passende Formel zu.<br />

3. Man kann bei allen Formeln die Terme auf der rechten Seite ausmultiplizieren <strong>und</strong><br />

zusammenfassen. Man erhält immer (bis auf die Reihenfolge) dasselbe Ergebnis. Zeichne<br />

eine Aufteilung die zu dieser Darstellung passt.<br />

a<br />

a<br />

b<br />

c<br />

b<br />

c<br />

2<br />

i) A = a + a ⋅ c + b ⋅ ( c − a)<br />

ii) A = ( a + c)<br />

⋅(<br />

a + b)<br />

− 2ab<br />

2<br />

iii) A = a + c ⋅ ( a + b)<br />

− ab<br />

2<br />

iv ) A = 2a<br />

+ ( c − a)<br />

⋅ ( b + a)<br />

v) A = 2ac<br />

+ ( b − a)<br />

⋅ ( c − a)<br />

vi) A = a ⋅ ( c + a)<br />

+ b ⋅ ( c − a)<br />

a<br />

a<br />

Fortsetzung folgt<br />

16


Blicke durch verschiedene Brillen (Fortsetzung)<br />

A42<br />

2<br />

2. Die Funktionsgleichungen α) f ( x)<br />

= ( x −1)<br />

− 4 β) f ( x)<br />

= ( x − 3)<br />

⋅(<br />

x + 1)<br />

beschreiben dieselbe <strong>quadratische</strong> Funktion.<br />

2<br />

γ) f ( x)<br />

= x − 2x<br />

− 3 δ) f ( x)<br />

= x ⋅(<br />

x − 2)<br />

− 3<br />

Ebenso wie in Aufgabe 1 betonen die unterschiedlichen Darstellungen verschiedene Aspekte<br />

der zugehörigen geometrischen Form.<br />

2<br />

1<br />

0<br />

-2<br />

-3<br />

-4<br />

-5<br />

Bild I Bild II Bild III Bild IV<br />

-2 -1 0 1 2 3 4<br />

-1<br />

2<br />

1<br />

0<br />

-2 -1 0 1 2 3 4<br />

-1<br />

-2<br />

-3<br />

-4<br />

-5<br />

2<br />

1<br />

0<br />

-2 -1 0 1 2 3 4<br />

-1<br />

-2<br />

-3<br />

-4<br />

-5<br />

2<br />

1<br />

0<br />

-2 -1 0 1 2 3 4<br />

-1<br />

a) Bilde passende Paare aus den Bildern <strong>und</strong> den Funktionsgleichungen. Schreibe kurze<br />

Begründungen für die Zusammenhänge <strong>und</strong> bilde selbst je zwei weitere Beispiele der<br />

betreffenden Art.<br />

b) Die ersten drei Darstellungsformen der Funktionsgleichung haben besondere Namen:<br />

Scheitelpunktform Normalform faktorisierte Form<br />

2 2<br />

f ( x)<br />

= ( x −1)<br />

− 4<br />

f ( x)<br />

= x − 2x<br />

− 3 f ( x)<br />

= ( x − 3)<br />

⋅(<br />

x + 1)<br />

Die folgenden Funktionsgleichungen beschreiben drei verschiedenen Funktionen.<br />

f ( x)<br />

= ( x + 1)<br />

2 −<br />

1<br />

2<br />

f ( x)<br />

= x − 4x<br />

+ 2<br />

f ( x)<br />

= ( x + 3)<br />

⋅(<br />

x −1)<br />

Welche der vorgelegten Funktionsgleichungen kannst du jeweils in die zwei anderen<br />

„Formtypen“ überführen <strong>und</strong> welche Übergänge sind besonders einfach?<br />

Welche der drei Formen kann gar nicht für jede <strong>quadratische</strong> Funktion existieren?<br />

Die Berechnung der Nullstellen ist – je nach der Form der Funktionsgleichung –<br />

unterschiedlich schwierig. Welche Abstufung siehst du hier?<br />

-2<br />

-3<br />

-4<br />

-5<br />

17


Computer-Algebra-Systeme, Helfer <strong>und</strong> Ideengeber<br />

Ziele: Wir üben den Umgang mit einem CA-System <strong>und</strong> denken darüber<br />

nach, welche Aufgaben man sich abnehmen lassen sollte <strong>und</strong> welche<br />

nicht. Dabei werden auch Methoden zur Lösung <strong>quadratische</strong>r<br />

<strong>Gleichungen</strong> entwickelt.<br />

Arbeitsmittel: Das Computer-Algebra-System (CAS) des Rechners.<br />

A51<br />

Ablauf: Eine Serie von Aufgaben mit zunehmendem Schwierigkeitsgrad wird mit einem<br />

CAS <strong>und</strong> „per Hand <strong>und</strong> Kopf“ bearbeitet. Am Ende werden Formeln entwickelt.<br />

Aufgaben:<br />

1) Vorgegeben sind die folgenden <strong>Gleichungen</strong>:<br />

i) x 2 = 25 ii) x 2 - 9 = 0 iii) x 2 + 4x = 0 iv) x 2 - 11x = 0<br />

v) (x+3) 2 = 25 vi) (x-1) 2 - a = 0 vii) (x-3)(x-5) = 0 x 2 + 9 = 0<br />

a) Löse die Serie <strong>quadratische</strong>r <strong>Gleichungen</strong> mit dem CAS.<br />

Welche hättest du auch „per Hand“ lösen können?<br />

Hinweis:<br />

Die Abbildung rechts zeigt die Eingabe für Aufgabe vi.<br />

„Solve“ heißt „löse“, in der Klammer steht dann die zu<br />

lösende Gleichung <strong>und</strong> hinter dem Komma die Variable, nach<br />

der aufzulösen ist. Wenn man x durch a ersetzt, wird also<br />

nach a aufgelöst (probiere es einmal).<br />

b) Wenn man die linken Seiten der <strong>Gleichungen</strong> als Funktionsterme betrachtet, kann man<br />

über einige dieser Funktionen sofort Eigenschaften ablesen <strong>und</strong> eigentlich schon ohne<br />

Rechnen Lösungen „sehen“. Bei welchen gelingt dir das?<br />

c) Wenn man zwei der vorgegebenen <strong>Gleichungen</strong> ausmultipliziert <strong>und</strong> die Terme sortiert,<br />

erhält man für „Handlösungen“ ungünstigere Formen.<br />

Gleichung v) wird dann zu x 2 + 6x -16 = 0 <strong>und</strong> aus Gleichung f) wird x 2 - 2x -15 = 0.<br />

Das CAS kann mit beiden <strong>Gleichungen</strong> umgehen. Überzeuge dich davon.<br />

Fortsetzung folgt<br />

18


Computer-Algebra-Systeme, Helfer <strong>und</strong> Ideengeber (Fortsetzung)<br />

A52<br />

2) Die folgenden <strong>Gleichungen</strong> sind durch leichte Abwandlungen aus Aufgabe 1 entstanden <strong>und</strong><br />

sind – bis auf Ausnahmen - viel schwerer zu lösen.<br />

i) x 2 + x = 25 ii) x 2 - 9 = x iii) x 2 + 4x = 1 iv) x 2 - 11x = 12<br />

v) (x+3) 2 = x vi) x 2 - 1 - a = 0 vii) (x-3)(x-5) = 65 viii) x 2 + 9 = x<br />

a) Vergleiche sie mit den <strong>Gleichungen</strong> aus Aufgabe 1 <strong>und</strong> beschreibe in Worten, wodurch<br />

die Lösungen „per Hand“ erschwert werden (es gibt Ausnahmen).<br />

b) Versuche selbst einen „Dreh“ zu finden. Löse die <strong>Gleichungen</strong>, bei denen dir das nicht<br />

gelingt mit Hilfe des CAS.<br />

c) Das CAS-System transformiert vorgegebene <strong>Gleichungen</strong> intern in die Scheitelpunktform:<br />

Die Gleichung rechts ist mit etwas Überlegung auch „per Hand“ sehr leicht lösbar. Es<br />

kommt also nur darauf an, den Übergang zu beherrschen, dann kann man jede<br />

<strong>quadratische</strong> Gleichung ohne CAS lösen. Dazu muss man sich nur allgemein überlegen,<br />

welche Zahl rechts in der Klammer stehen muss, damit beim ausmultiplizieren wieder die<br />

„Vorzahl“ von x entsteht (im Beispiel die 4). Der Rest ergibt sich dann fast von selbst.<br />

Benutze dieses Verfahren, um die obigen <strong>Gleichungen</strong> „per Hand“ zu lösen. Eventuell<br />

musst du erst selbst die so genannte Normalform (sortiert nach Potenzen von x, rechts<br />

„0“) herstellen.<br />

3) Bei welchen der Aufgaben aus 1) <strong>und</strong> 2) scheint dir der Einsatz eines CAS lohnend <strong>und</strong> bei<br />

welchen (<strong>und</strong> aus welchen Gründen) nicht?<br />

4) Löse die folgenden <strong>Gleichungen</strong> mit dem CAS; du erhältst dann Formeln. Welche der Paare<br />

aus Vorgabe <strong>und</strong> erhaltener Formel sind geeignet, um alle auf diesem Zettel vorkommenden<br />

<strong>quadratische</strong>n <strong>Gleichungen</strong> zu lösen (eventuell nach einer Umformung zur Anpasssung)?<br />

a) ax + b = c b) ax 2 + b = c c) ax 2 + bx = c d) ax 2 = bx, e) x 2 + px + q = 0<br />

Kannst du die Formeln auch ohne technische Hilfsmittel herleiten? Versuche es!<br />

5) Die zu 4e erzeugte Formel findet man auch in Formelsammlungen. Vergleiche sie mit der zu<br />

4c hergeleiteten Formel. Was stellst du fest?<br />

19


Wachsende Muster, Muster des Wachstums<br />

A61<br />

Ziele: Zahlen <strong>und</strong> Formenmuster werden einander zugeordnet <strong>und</strong> Zusammenhänge<br />

erkannt.<br />

Arbeitsmittel: Papier, Schreiber, evtl. Taschencomputer<br />

Ablauf: Nach einer Stillarbeitsphase in Gruppen oder allein werden Ideen vorgestellt.<br />

Die drei Bilder stellen im Kern denselben mathematischen Zusammenhang dar.<br />

Bild 1a Bild 1b Bild 1c<br />

Aufgaben:<br />

1. Welchen Zusammenhang siehst du? Werden auch Begründungen sichtbar?<br />

2. Was kommt heraus, wenn man alle ungeraden Zahlen bis 1001 addiert?<br />

3. Bild 2 ist vom selben „Typ“ wie Bild 1b. Entwirf zu Bild 2<br />

auch Darstellungen in der Art von 1a <strong>und</strong> 1c.<br />

Was kommt hinzu, wenn man die 100. zur 101. Figur<br />

ergänzt <strong>und</strong> wie viele Streichhölzer benötigt man<br />

insgesamt?<br />

Man kann mit A(n) die Anzahl der nötigen Hölzer für ein<br />

nxn-Quadrat bezeichnen. Gib für A(n) eine Formel an.<br />

Könnte ein Fremder deiner Formel deine Zählmethode<br />

ansehen?<br />

Bild 2<br />

Fortsetzung folgt<br />

20


Wachsende Muster, Muster des Wachstums (Fortsetzung)<br />

A62<br />

5. Die untersuchten Wachstumsmuster haben unter anderem die folgenden rechnerischen<br />

Zusammenhänge sichtbar gemacht:<br />

Für die Summen der ersten tausend Zahlen im Fall a ergibt sich A(1000) = 1000 2 = 1000000<br />

2<br />

<strong>und</strong> im Fall b ergibt sich A(1000) = 2⋅<br />

1000 + 2⋅1000<br />

(mit Hilfe der zugehörigen Figuren<br />

kann man das auch leicht begründen).<br />

Was ergibt sich bei diesen Vorgaben:<br />

(zu den Summanden soll jeweils immer<br />

dasselbe hinzukommen)<br />

Man kann - nach dem „Versuch <strong>und</strong> Irrtum Prinzip“ experimentieren<br />

- sich an den bekannten Mustern oben orientieren<br />

- passende Figurenfolgen erfinden <strong>und</strong> mit diesen arbeiten<br />

- ein CAS zur Ideenfindung einsetzen<br />

Zum letzten Vorschlag:<br />

Man kann auch den Computer „fragen“, was herauskommt, wenn<br />

man z.B. die ersten 11 ungeraden Zahlen addiert. Die dafür nötige<br />

Eingabe <strong>und</strong> das Ergebnis sind rechts zu sehen. Die Aufforderung<br />

„Summiere 11 Zahlen“ wird durch das große griechische Sigma<br />

11<br />

abgekürzt: ∑<br />

i=<br />

1<br />

Hinter diesem Zeichen steht, von welcher Form die zu addierenden<br />

Zahlen sind, nämlich 2t-1.<br />

Für t = 1 ergibt sich 1, für t = 2 ergibt sich 3 usw.<br />

Was ist wohl das Ergebnis der unteren Eingabe? Denke erst nach<br />

<strong>und</strong> überprüfe dann dein Ergebnis.<br />

21


Einzäunungsprobleme<br />

Ziele: Für ein Optimierungsproblem werden Lösungsstrategien<br />

erarbeitet. Diese werden auf ihre Verallgemeinerungsfähigkeit<br />

hin untersucht.<br />

Arbeitsmittel: Beliebig, der Computer kann nützlich<br />

sein, aber es geht auch „ohne“.<br />

A7<br />

Ablauf: Zunächst sollen „rein experimentell durch sinnvolles Probieren“<br />

Lösungsvorschläge für ein Problem erarbeitet werden. Durch die Analyse von<br />

rechnerischen <strong>und</strong> grafischen Zusammenhängen sollen Bezüge zum Thema<br />

„<strong>quadratische</strong> <strong>Gleichungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Parabeln</strong>“ betrachtet <strong>und</strong> verstanden werden.<br />

Aufgabe:<br />

Ein Bauer hat 200 zusammensteckbare transportable Zaunelemente <strong>und</strong><br />

möchte aus diesen ein zweigeteiltes Gehege für seine Schafe <strong>und</strong> Ziegen<br />

zusammenstellen. Er möchte dem Gehege eine rechteckige Form geben (s.<br />

rechts).<br />

z z<br />

Jedes Zaunelement ist einen Meter breit. Der Bauer hat viele Möglichkeiten, ein Gehege der<br />

gewünschten Art zusammenzustellen, lange schmale oder eher „bauchige“ Rechtecke… Wie<br />

sollte er das Gehege anlegen, wenn er eine möglichst große Weidefläche umbauen möchte?<br />

Man kann - erst einmal Einzelbeispiele betrachten<br />

- systematische Tabellen anlegen<br />

- die Tabellen durch Diagramme grafisch darstellen<br />

- Vermutungen über die beste Rechteckform aufstellen <strong>und</strong> diese prüfen<br />

- Rechenausdrücke mit Variablen benutzen<br />

x x x<br />

z z<br />

Wenn du das Problem gelöst hast:<br />

Kann man noch mehr Fläche „herausholen“, wenn man sich von der Einschränkung befreit, dass<br />

man nur volle Meter verwenden kann? Man hätte dann 200m Zaun (z.B. Maschendraht) <strong>und</strong><br />

kann diesen auf die Länge <strong>und</strong> die Breite aufteilen, wie man will.<br />

Wie sieht es bei anderen Aufteilungen aus (z.B. drei Abteilungen). Übertrage gewonnene<br />

Erkenntnisse, um Anschlussprobleme (auch selbst ausgedachte) zu lösen.<br />

22


Analyse des Spiels „Froschhüpfen“<br />

A8<br />

Ziele: Das Spiel wird analysiert, um die beste Lösung der vorgegebenen Aufgabe für<br />

alle Spielfeldgrößen herauszufinden.<br />

Arbeitsmittel: Spielfeld, zwei Sorten Spielsteine (z.B. Geldmünzen),<br />

Papier <strong>und</strong> Bleistift, später evtl. der Computer.<br />

Ablauf: Zuerst wird gespielt <strong>und</strong> nach den besten Lösungen für die gestellten Aufgaben<br />

gesucht. Diese Phase ist wettbewerbsartig. Danach wird die Folge der besten<br />

Lösungen auf auffällige Zahlenmuster hin untersucht. Mit den gef<strong>und</strong>enen<br />

Mustern werden Vorhersagen für größere Spielfelder gemacht <strong>und</strong> überprüft. Für<br />

die gef<strong>und</strong>enen Muster werden Begründungen gesucht.<br />

Man spielt das Einpersonenspiel Froschhüpfen auf Papierstreifen mit einer ungeraden Anzahl<br />

von Feldern. Ziel des Spiels ist es, durch möglichst wenige Züge die hellen Frösche mit den<br />

dunklen zu vertauschen. Jeder Frosch darf nur vorwärts <strong>und</strong> rückwärts auf ein freies Nachbarfeld<br />

gezogen werden oder einen anderen Frosch überspringen, falls er dadurch auf einem freien Feld<br />

landet (siehe oben). Man darf bei jedem Zug frei entscheiden, welchen Frosch man bewegt.<br />

Spiel mit 1 Frosch 2 Fröschen 3 Fröschen pro Farbe<br />

Aufgaben:<br />

1) Ermittle für die drei abgebildeten Spielfeldgrößen (also für n = 1 bis n = 3 Fröschen je Farbe)<br />

die kleinsten Anzahlen von Zügen A(n), mit denen eine Vertauschung der Frösche möglich<br />

ist. Stelle diese Anzahlen in einer Tabelle zusammen (<strong>und</strong> evtl. auch grafisch dar). Suche<br />

nach Mustern in der Tabelle. Gelingt es dir, die nächste Anzahl vorherzusagen <strong>und</strong> zu<br />

überprüfen?<br />

2) Wie viele Züge wären bei 1001 Feldern, also je n = 500 Fröschen einer Farbe, nötig?<br />

3) Man kann die Minimalzahl der Züge durch eine <strong>quadratische</strong> Funktion A(n) = a·n 2 + b·n +c<br />

angeben, wobei n für die Anzahl der Frösche einer Farbe steht. Bestimme a, b <strong>und</strong> c.<br />

(Hinweis: evtl. durch Probieren)<br />

4) Man kann bei Lösungen, die durch reines Probieren gewonnen wurden, natürlich kaum sicher<br />

sein, ob es nicht noch besser geht. Durch die folgende Überlegung kann man aber eine<br />

sichere Untergrenze für die Anzahl der Züge angeben: Man rechnet aus, um wie viele Felder<br />

die Gesamtheit der Frösche am Ende verschoben ist <strong>und</strong> subtrahiert davon die Anzahl der<br />

Sprünge (bei denen die Frösche ja zwei Schritte zurücklegen). Ermittle so die theoretische<br />

Untergrenze.<br />

5) Erfinde Varianten dieses Spiels.<br />

23


4. Hilfen für die Unterrichtsvorbereitung<br />

In diesem Kapitel findet man zu jedem Arbeitsblatt eine kurze Charakterisierung eines<br />

möglichen äußeren Rahmens der Unterrichtsst<strong>und</strong>en.<br />

Darüber hinaus werden denkbare Herangehensweisen an die einzelnen Aufgaben durch die<br />

Schüler aufgezeigt. Für umfangreichere Aufgabenstellungen werden die Ergebnisse zum<br />

Vergleichen angegeben <strong>und</strong> man findet auch kurze Sachanalysen, die das angesprochene Thema<br />

mitunter aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten.<br />

4.1 Formen <strong>und</strong> Formeln (Gr<strong>und</strong>lagen)<br />

4.1.1 <strong>Gleichungen</strong> erzeugen Bilder H1<br />

4.1.2 Zahlen justieren <strong>Parabeln</strong>, Teil I <strong>und</strong> II H2/3<br />

4.1.3 Blicke durch verschiedene Brillen H4<br />

4.1.4 Computer-Algebra-Systeme, Helfer <strong>und</strong> Ideengeber H5<br />

H<br />

24


<strong>Gleichungen</strong> erzeugen Bilder<br />

Zur Organisation des Unterrichts<br />

H11<br />

Dauer: 2 Unterrichtsst<strong>und</strong>en<br />

Grobstruktur: Die erste Unterrichtsst<strong>und</strong>e ist dem Experimentieren, Schauen <strong>und</strong> Sortieren<br />

gewidmet. Nebenbei wird auch der Umgang mit dem Taschencomputer geübt.<br />

Gruppen- oder Partnerarbeit sind geeignete Formen, um Anlass zur zwanglosen<br />

Verbalisierung der Beobachtungen zu geben. Die Rolle des Unterrichtenden<br />

beschränkt sich auf das Beobachten <strong>und</strong> Ermutigen <strong>und</strong> ggf. Hilfestellung geben.<br />

Mehr als die Bearbeitung der ersten zwei Aufgaben wird in der ersten St<strong>und</strong>e<br />

nicht möglich sein. An deren Ende sollte eine Zusammenstellung der<br />

Klassifizierungsvorschläge der Schüler stehen. Aufgabe 3 <strong>und</strong> 4 können als<br />

Hausaufgabe gegeben werden.<br />

Die zweite Unterrichtsst<strong>und</strong>e dient der Analyse ausgewählter Beispiele.<br />

Bemerkungen zur Heuristik, zur Didaktik <strong>und</strong> inhaltliche Hinweise<br />

Der Wechsel zwischen graphischer <strong>und</strong> algebraischer Repräsentation wird vertieft <strong>und</strong><br />

Erklärungen werden herausgearbeitet. Dabei geht es nicht darum, eine formal korrekte <strong>und</strong><br />

vollständige Erfassung der Kegelschnittformen zu erarbeiten <strong>und</strong> das deklarative Wissen der<br />

Schüler um einige Sätze zu erweitern. Die Untersuchung <strong>und</strong> Klassifizierung der ausgewählten<br />

Formen soll lediglich einen zusammenhaltenden Rahmen schaffen, in dem die Schüler<br />

Gelegenheit haben, durch wichtige individuell gef<strong>und</strong>ene „Aha-Erlebnisse“ ihr relationales<br />

Verständnis für mathematische Inhalte weiterzuentwickeln. Dieser Rahmen ist absichtlich weiter<br />

gespannt, als die später vorzunehmende Einengung auf <strong>quadratische</strong> Funktionen. Die weiteren<br />

aufgeworfenen Fragen dienen exemplarisch für den Aufbau tieferen Verständnisses. Die<br />

Beschäftigung mit diesen Fragen führt einerseits zur Wiederholung wichtiger Begriffe <strong>und</strong><br />

Zusammenhänge. Auf der anderen Seite verbessert sie die Gr<strong>und</strong>lage für verständnisorientierten<br />

Unterricht zum Hauptthema der Lerneinheit. Die Schüler sollten Antworten für die Fragen<br />

erarbeiten <strong>und</strong> dem Plenum vorstellen. Der Lehrer moderiert diesen Prozess.<br />

25


H12<br />

Hinsichtlich der von den Schülern gebildeten „Formtypen“ ist damit zu rechnen, dass Bilder aus<br />

Geraden, geschlossene Kurven, zweiteilige Bilder <strong>und</strong> <strong>Parabeln</strong> vorgeschlagen werden. Es ist<br />

völlig ausreichend, wenn an Hand ausgewählter Beispiele argumentiert wird, weshalb die<br />

jeweiligen <strong>Gleichungen</strong> Bilder der betrachteten Art liefern oder Bilder anderer Art nicht liefern<br />

können. Dadurch werden wichtige Denkprozesse ausgelöst <strong>und</strong> mathematisches Argumentieren<br />

geübt. Man sollte Schülerideen in den Mittelpunkt stellen.<br />

Bemerkungen zu den weiteren Aufgaben<br />

Aufgabe 3 soll den Blick der Schüler auf die <strong>Gleichungen</strong> lenken. Dabei ist es völlig<br />

unerheblich, ob formale Techniken wie das Faktorisieren des Terms in x(y+1) für die<br />

Argumentation herangezogen werden, oder einfach „gesehen“ wird, dass x=0, völlig unabhängig<br />

von y, hinreichend für Lösungen der Gleichung ist.<br />

Aufgabe 4 soll den Begriff der „Funktion“ ausschärfen. Dabei kann die Definition der Wurzel<br />

wiederholt werden. Im Zusammenhang mit den Kreisen wird der Satz des Pythagoras zur<br />

Abstandsbestimmung im Koordinatensystem wiederholt. Die „merkwürdigen Lücken“ in einigen<br />

Funktionsgraphen geben ebenfalls Anlass, über Wurzeln <strong>und</strong> Eigenschaften von Quadraten<br />

nachzudenken. Man sollte den Gruppen frei stellen, mit welcher Teilaufgabe sie sich befassen<br />

möchten <strong>und</strong> die jeweiligen Ergebnisse an der Tafel präsentieren lassen. Die Gr<strong>und</strong>absicht auch<br />

dieser Aufgabe besteht darin, schlüssige (auch nicht formal perfekte) Argumentationen<br />

entwickeln zu lassen.<br />

Aufgabe 5 erfordert vielleicht etwas mehr Moderation durch den Lehrer. Sicherlich wird fast<br />

jeder Schüler in der Lage sein, sowohl auf der grafischen, als auch auf der algebraischen Ebene<br />

die Lösungsteilmenge x = y zu erkennen. Falls von Seiten der Schüler keine weiteren Ideen<br />

kommen, kann man fragen, welche Vermutungen dem Bild entnommen werden können. Man<br />

findet dann y = -x-1 <strong>und</strong> muss das nur noch verifizieren.<br />

Aufgabe 6 soll am Beispiel des Satzes vom Pythagoras noch einmal das Wechselspiel zwischen<br />

den Repräsentationen einüben.<br />

Abschließende Bemerkungen<br />

Die Beispiele sind so gewählt, dass die Voreinstellungen des<br />

Taschencomputers ohne weitere eigene Skalierungen<br />

„vernünftige Bilder“ liefern. Damit soll verhindert werden,<br />

dass technische Probleme die Konzentration auf gr<strong>und</strong>legende<br />

mathematische Zusammenhänge behindern. Die gesamte<br />

Beschäftigung zielt auf die Konstruktion von Vernetzungen im<br />

Schülerwissen. Vollständigkeit <strong>und</strong> Theoriebildung ist nicht<br />

beabsichtigt. Durch die Art der Aufgabenstellungen wird<br />

schematisches Abarbeiten von Rezepten verhindert.<br />

Alle <strong>Gleichungen</strong> (mit Ausnahme von 2n) sind so gewählt,<br />

dass sie von den Schülern nach y aufgelöst werden können.<br />

Dies kann im Zusammenhang mit Aufgabe 4 eine wertvolle,<br />

sich aus der Sache heraus ergebende Übung im Umgang mit<br />

<strong>Gleichungen</strong> sein, die sowohl im Unterricht Platz hat, als auch<br />

als Hausaufgabe sinnvoll ist. Um den Graphen der aufgelösten<br />

Form mit dem Taschencomputer darzustellen, kann auch ein<br />

anderes Rechnermenue (Graph&Tab) genutzt werden (s.<br />

rechts). Das Bild gehört zu 2t. Vor der Verwendung des nächsten Arbeitsblattes kann es<br />

durchaus sinnvoll sein, eine solche zusätzliche St<strong>und</strong>e zu gestalten.<br />

26


Zahlen justieren <strong>Parabeln</strong>, Teil I<br />

Zur Organisation der Unterrichtseinheit<br />

H21<br />

Dauer: 2 Unterrichtsst<strong>und</strong>en<br />

Grobstruktur: Zu Beginn kann in einem kurzen Lehrervortrag die Rolle der Parameter bei einer<br />

Geradengleichung wiederholt werden. Neben der Normalform können zur<br />

Einstimmung auf die Analyse der Relationen zwischen algebraischer Form <strong>und</strong><br />

„geometrischem Fokus“ auch Formen wie y = 2(x-1) betrachtet werden. Danach<br />

bearbeiten die Schüler die Aufgaben. Um zu große Divergenzen bei der<br />

Bearbeitungsgeschwindigkeit aufzufangen, kann nach jeder Aufgabe eine<br />

Zusammenschau stattfinden. Dabei sollten Schülerformulierungen im Mittelpunkt<br />

stehen. Falls man bis Aufgabe 2 kommt, kann Aufgabe 3 als Hausaufgabe gestellt<br />

werden. Man sollte dann allerdings darauf hinweisen, dass man für den dritten<br />

Graphen eine „Idee“ braucht (es ist eine kleine Transferaufgabe). Alternativ zu<br />

dieser Hausaufgabe kann man aber auch Varianten der Serien I <strong>und</strong> II<br />

untersuchen lassen (z.B. mit negativem Parameter vor dem <strong>quadratische</strong>n Glied).<br />

Der Verlauf der zweiten St<strong>und</strong>e ergibt sich aus der Situation.<br />

Bemerkungen zur Heuristik, zur Didaktik <strong>und</strong> inhaltliche Hinweise<br />

Aufgabe 1 ist, vor allem hinsichtlich Serie I,<br />

zunächst auf „schnelle Erfolgserlebnisse“ angelegt.<br />

Nach der Vorstellung einiger Schülerbeschreibungen<br />

kann angesprochen werden, dass man in knappen<br />

Formulierungen für die Parameter Variablen<br />

benutzen kann (zur Reflexion mathematischer<br />

Darstellungsökonomie, nicht als „Hauptzweck“!)<br />

Die Aufgabenformulierung zielt auf eine<br />

dynamische Deutung der Serien (die Parabel<br />

„wandert“ in der Vertikalen, eine Nullstelle in der<br />

Horizontalen). Bei der Besprechung der<br />

eingeforderten „Gründe“ sollte man genau sein. Die<br />

Addition einer Konstanten zu x 2 sollte entsprechend<br />

der nebenstehenden Abbildung als Anhebung (oder<br />

Absenkung) jedes Punktes der Parabel (<strong>und</strong> nicht<br />

nur des Achsenabschnitts y0) gedeutet werden, denn<br />

nur so wird klar, dass die Form erhalten bleibt.<br />

Bei der zweiten Serie ist die Erhaltung der Form zwar zu sehen, aber auf diesem<br />

„Einstiegsniveau“ für die Schüler nicht zu begründen. Auf diese „Lücke“ sollte man hinweisen.<br />

Natürlich kann das Wandern der Nullstelle stichhaltig begründet werden.<br />

Aufgabe 2 soll unter anderem das Lösen <strong>quadratische</strong>r <strong>Gleichungen</strong> mit „inneren Bildern“<br />

geometrischer Zusammenhänge verknüpfen (z. B. wird die Nichtexistenz von Lösungen bei x 2 =<br />

- a 2 geometrisch gedeutet) <strong>und</strong> das Lösen der einfachen Spezialformen <strong>quadratische</strong>r<br />

<strong>Gleichungen</strong> einüben Damit verbindet sich die Erwartung, dass späteres „blindes Agieren“ nach<br />

Kenntnis allgemeiner Verfahren (z.B. der p,q-Formel) eingedämmt wird.<br />

+2<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

-4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4<br />

-1 1<br />

-1<br />

1<br />

27


Aufgabe 3 dient zur Verknüpfung der Operationen.<br />

H22<br />

Aufgabe 4: Der rechts stehende Graph erfordert eine Kombination der vorher erworbenen<br />

Einsichten. Die Schüler können z.B. so überlegen: Lägen die schwarz markierten Punkte auf der<br />

x-Achse, dann lautete die Funktionsgleichung y = x(x+2). Der gegebene Funktionsgraph passt<br />

also zu y = x(x+2) -1.<br />

Zur Bestimmung der Nullstellen ist es nicht<br />

erforderlich, dass die Schüler <strong>quadratische</strong><br />

3<br />

<strong>Gleichungen</strong> lösen können (es ist sogar nicht<br />

erwünscht, denn es soll nachgedacht <strong>und</strong> nicht<br />

2<br />

schematisch vorgegangen werden).<br />

Die sonst auf der algebraischen Ebene<br />

1<br />

vorgenommene Transformation der gegebenen Form<br />

in die Scheitelpunktform, kann hier auf der -4 -3 -2 -1 -1<br />

0<br />

0 1 2 3 4<br />

geometrischen Ebene leicht entdeckt <strong>und</strong><br />

durchgeführt werden. Man sieht, dass die unbekann-<br />

2<br />

-1 -1<br />

ten Koordinaten der Nullstellen vom Scheitelpunkt<br />

-2<br />

aus gesehen um 2 Einheiten nach oben <strong>und</strong> um 2<br />

Einheiten nach links bzw. rechts verschoben sind. So<br />

2<br />

-3<br />

ergibt sich x1 = -1 - 2 <strong>und</strong> x2 = -1 + 2.<br />

Aufgabe 5 soll Vertrautheit mit der faktorisierten Form erzeugen. Gleichzeitig wird der Umgang<br />

mit dem Taschencomputer zwanglos weiter eingeübt (man muss nämlich die Skalierung<br />

anpassen)<br />

Wenn man weitere Vertiefungen wünscht, kann der<br />

Umgang mit dieser Form auch zu einer allgemeinen<br />

Lösungsmethode für <strong>quadratische</strong> <strong>Gleichungen</strong><br />

ausgebaut werden:<br />

Ist z.B. y = x 2 + 2x – 4 = 0 gegeben, so formt<br />

man um y = x(x+2) - 4.<br />

Diese Darstellung lässt sich geometrisch deuten:<br />

Eine Parabel mit Nullstellen bei x = 0 <strong>und</strong> x = -2 ist<br />

um 4 Einheiten nach unten verschoben.<br />

Der Scheitelpunkt liegt bei (x, y) = (-1, -5).<br />

Daher liegen im Abstand 5 von x = -1 Parabelpunkte<br />

auf der x-Achse. Dies sind also die<br />

Nullstellen.<br />

Durch eine Serie entsprechender konkreter Aufgaben kann sich aus dieser Vorgehensweise<br />

schließlich ein abstraktes Muster abheben, das bis zur Entdeckung der p,q-Formel führt. Diese<br />

Vertiefung ist aber natürlich ein „Seitenweg“, der bei Zeitknappheit wohl nicht beschritten<br />

werden sollte. Bei hinreichender Muße trainiert <strong>und</strong> festigt ein solches Vorgehen aber wertvolle<br />

Routinen im Hin- <strong>und</strong> Herwechseln zwischen algebraischer <strong>und</strong> geometrischer Repräsentation.<br />

Eine an dieser Stelle nicht leicht zu schließende Beweislücke liegt jedoch in der Annahme der<br />

Formgleichheit der Graphen der hier betrachteten Serien. Da diese sich zwanglos bei dem<br />

Umgang mit der Scheitelpunktform in den nächsten Unterrichtsst<strong>und</strong>en ergibt, kann man an<br />

dieser Stelle diese „Lücke“ aber wohl akzeptieren.<br />

1<br />

0<br />

-4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4<br />

2. Daraus ergibt sich der<br />

Scheitelpunkt<br />

4. <strong>und</strong> dam it Wurzel (5)<br />

-1<br />

-2<br />

1. Diese Punkte -3 erhält man<br />

durch die Um formung<br />

-4<br />

-5<br />

-6<br />

-7<br />

3. <strong>und</strong> dam it die "Höhe" 5<br />

28


Zahlen justieren <strong>Parabeln</strong>, Teil II<br />

Zur Organisation der Unterrichtseinheit<br />

H3<br />

Dauer: 2 Unterrichtsst<strong>und</strong>en<br />

Grobstruktur: Die Schüler experimentieren zunächst mit zwei Serien von <strong>quadratische</strong>n<br />

Funktionen (natürlich ist auch denkbar, dass leistungsstarke Schüler das nicht<br />

nötig haben) <strong>und</strong> beschreiben dann ihre Erkenntnisse in einem kleinen „Aufsatz“.<br />

Das neu Erlernte wird dann durch eine Serie von Funktionsbestimmungen<br />

erprobt. Dabei werden auch verschiedene Möglichkeiten thematisiert. Durch<br />

einige „aus dem Rahmen fallende“ Funktionsgraphen werden weitere<br />

Denkanstöße gesetzt. Einige der Aufgaben sollten in Kleingruppen bearbeitet<br />

werden.<br />

Bemerkungen zur Heuristik, zur Didaktik <strong>und</strong> inhaltliche Hinweise<br />

Es geht hier – wie im vorigen Blatt – um die Erarbeitung von Standardstoff dieses<br />

Themenbereichs. Durch eine gewisse „Facettenvielfalt“ soll das eigene Denken angeregt werden.<br />

Dabei können in vorangegangenen St<strong>und</strong>en durchdachte Zusammenhänge ebenso wie die neu<br />

erarbeitete Scheitelpunktform eingesetzt werden (zur Funktionsgleichungsbestimmung in<br />

Aufgabe 2). Die Aufgaben zielen also auf Methodenreichhaltigkeit gegenüber „Methodenmonismus“.<br />

Das heißt natürlich nicht, dass man die Scheitelpunktform als oft besonders günstige<br />

Gleichungsgestalt bei der Diskussion der Ergebnisse nicht hervorhebt, sie soll aber in ihren<br />

Zusammenhängen mit anderen algebraischen Formen <strong>und</strong> Graphen stehen. Sollte der nötige<br />

„Denkschritt“ für die Bestimmung der nach unten offenen <strong>Parabeln</strong> zu groß erscheinen, kann<br />

man am Anfang zur Einstimmung nach der Funktionsgleichung einer nach unten offenen Parabel<br />

mit dem Scheitelpunkt im Ursprung fragen. Falls zur Bestimmung der Funktionsgleichungen<br />

auch andere als die fett hervorgehobenen Punkte eingesetzt werden, können zur Festigung der<br />

Gestalteinsichten für die Normalparabel auch Zusammenhänge der Art „ein Schritt nach links<br />

oder rechts vom Scheitelpunkt ausgehend, gewinnt man die Höhe 1, bei zwei Schritten die Höhe<br />

4 usw.“ angesprochen werden.<br />

Für Aufgabe 2d wird – exemplarisch – auf verschiedene Herangehensweisen hingewiesen:<br />

1. „Algebraisch orientiert“: Die Schüler bestimmen die Funktionsgleichung. Je nach Methode<br />

finden sie die Form f(x) = x(x-2) -2 oder f(x) = (x-1) 2 -3. Die Frage nach der Nullstelle<br />

wird als Frage nach den Lösungen der Gleichung f(x) = 0 identifiziert. Falls von der<br />

Scheitelpunktform ausgegangen wurde, bestehen gute Chancen, dass eine erfolgreiche<br />

Behandlung gelingt. Sonst kann durch „Experimentieren“ eine numerische Näherung<br />

gef<strong>und</strong>en werden. Denkbar ist auch, dass hierbei die Möglichkeiten des Taschencomputers<br />

entdeckt <strong>und</strong> verwendet werden. An eine Systematisierung von Methoden zur Lösung<br />

<strong>quadratische</strong>r <strong>Gleichungen</strong> ist an dieser Stelle aber noch nicht gedacht.<br />

2. „Geometrisch orientiert“: Um vom Scheitelpunkt zu den Nullstellen zu gelangen, muss die<br />

„Höhe 3“ gewonnen werden. Um das zu erreichen, muss man sich also um ∆x = 3 nach<br />

links oder rechts bewegen. Folglich liegen die Nullstellen bei x = 1±<br />

3 .<br />

Die Graphen (11) <strong>und</strong> (12) mögen für die Schüler etwas „kniffelig“ erscheinen. Man kann sie zur<br />

inneren Differenzierung einsetzen.<br />

1 / 2<br />

29


Blicke durch „verschiedene Brillen“<br />

Zur Organisation der Unterrichtseinheit<br />

H4<br />

Dauer: 1 bis 2 Unterrichtsst<strong>und</strong>en<br />

Grobstruktur: Stillarbeits- <strong>und</strong> Gesprächsphasen wechseln einander ab. Die z. T. offeneren<br />

Arbeitsaufträge in Aufgabe 2 erfordern Repräsentationen von Schülerlösungen<br />

(Texte <strong>und</strong> analoge selbst hergestellte Aufgaben). Aufgabe 2b erfordert wohl auf<br />

alle Fälle eine Abschlussmoderation durch den Unterrichtenden.<br />

Bemerkungen zur Heuristik, zur Didaktik <strong>und</strong> inhaltliche Hinweise<br />

1. Blatt<br />

Die von ihrem Inhalt her zunächst überraschende Einstiegsaufgabe soll Interesse erzeugen. Um<br />

das Augenmerk „entspannt“ auf das Wechselspiel von geometrischer Flächenaufteilung <strong>und</strong><br />

Term richten zu können, wurde ein einfaches Beispielmaterial ausgewählt. Für einige Schüler<br />

könnte es günstig sein, zu den Formen passende Formeln selbst zu entwickeln <strong>und</strong> diese danach<br />

auf dem Blatt zu suchen. Dabei kann natürlich das Problem der Erkennung der gleichwertigen<br />

Gestalt auftreten, da zumindest in der Reihenfolge der Summanden - selbst bei gleicher<br />

Aufteilung - Unterschiede auftreten können. Hier soll nur auf den psychologischen Unterschied<br />

zu anderen sinnvollen Vorgehensweisen aufmerksam gemacht werden (man kann auch nach<br />

differenzierten Auswahlkriterien „sieben“ <strong>und</strong> danach verifizieren).<br />

Die Bearbeitung der Aufgabe soll die inhaltsbezogene Deutung von Termen verflüssigen. Dazu<br />

ist der Wechsel in einen anderen Gegenstandsbereich nützlich, da diese „geistige Sicht“ sonst<br />

eventuell nur lokal mit <strong>quadratische</strong>n Funktionen verknüpft wird.<br />

2. Blatt<br />

Die hier intendierten Reflexions- <strong>und</strong> Festigungsprozesse dienen der Absicherung vorher<br />

erarbeiteter <strong>und</strong> von den Schülern z. T. sicher noch nicht „bewusst sortierter“ Inhalte. Diese<br />

Absicht soll durch den Auftrag kurze Begründungen zu schreiben <strong>und</strong> selbst analoge Beispiele<br />

anzugeben unterstützt werden. Aufgabenteil b ist einerseits eine Übung zur Umgestaltung von<br />

Termen, zielt aber andererseits schon auf Lösungsverfahren für <strong>quadratische</strong> <strong>Gleichungen</strong> (ohne<br />

dass dies hier thematisiert wird).<br />

Zur Erzeugung der jeweils anderen Darstellungsformen kann der Weg für die Schüler auch über<br />

die Graphen führen (selbständige Repräsentationswechsel dieser Art sollen hier gefördert<br />

werden). Man „sieht“ dann die anderen Darstellungsformen. Es kann aber auch rein auf der<br />

Gleichungsebene gearbeitet werden. Das folgende Bild zeigt die drei Funktionsgraphen.<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

-4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4<br />

-1<br />

-2<br />

-3<br />

-4<br />

-5<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

-4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4<br />

-1<br />

-2<br />

-3<br />

-4<br />

-5<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

-4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4<br />

f(x) = (x-1) 2 – 1 f(x) = x 2 -4x +2 f(x) = (x+3)(x-1)<br />

-1<br />

-2<br />

-3<br />

-4<br />

-5<br />

30


Computer-Algebra-Systeme, Helfer <strong>und</strong> Ideengeber<br />

Zur Organisation der Unterrichtseinheit<br />

H5<br />

Dauer: 1 bis 2 Unterrichtsst<strong>und</strong>en<br />

Grobstruktur: Stillarbeits- <strong>und</strong> Gesprächsphasen wechseln einander ab. Man sollte die<br />

Besprechung von Zwischenergebnissen in großzügigen Zeitabständen einplanen,<br />

denn auch der Umgang mit dem CAS erfordert etwas Einarbeitungszeit.<br />

Bemerkungen zur Heuristik, zur Didaktik <strong>und</strong> inhaltliche Hinweise<br />

Das CAS erfüllt die Rolle eines „Motivators“. Es appelliert an den Spieltrieb <strong>und</strong><br />

„Wettbewerbsgeist“, da immer wieder dazu angeregt wird, es auch durch eigene Findigkeit zu<br />

ersetzen. Insgesamt soll ein bewusster Umgang mit dem System entwickelt werden <strong>und</strong> die<br />

eigene Herleitung tragender Lösungsformeln auf spielerischem Weg erfolgen. Einige<br />

Arbeitsaufträge verlangen Stellungnahmen zum sinnvollen Einsatz der Technik. Natürlich wird –<br />

als wichtiger Nebeneffekt – auch der Umgang mit dem Taschencomputer geübt.<br />

Durch die im Schwierigkeitsgrad wachsende Sequenzierung wird den Schülern die Ideenfindung<br />

erleichtert.<br />

Die Bedienung des CAS ist sehr ergonomisch. Auf dem Aufgabenblatt ist die 2D-Tastatur<br />

aktiviert, da aber keine Brüche vorkommen, sind ebenso gut die anderen Tastaturen nutzbar.<br />

Die folgende Bilderserie zeigt die Aktivierungsreihenfolge des Rechners.<br />

31


4.2 Vertiefungen<br />

4.2.1 Wachsende Muster, Muster des Wachstums H6<br />

4.2.2 Einzäunungsprobleme H7<br />

4.2.3 Analyse des Spieles „Froschhüpfen“ H8<br />

H<br />

32


Wachsende Muster, Muster des Wachstums<br />

Zur Organisation der Unterrichtseinheit<br />

H61<br />

Dauer: 1 bis 2 Unterrichtsst<strong>und</strong>en<br />

Grobstruktur: Wechsel von Stillarbeits- <strong>und</strong> Gesprächsphasen. Der Einsatz des Computers ist<br />

erst im zweiten Teil sinnvoll. Man kann auch Materialien wie Spielsteine <strong>und</strong><br />

Streichhölzer einsetzen.<br />

Bemerkungen zur Heuristik, zur Didaktik <strong>und</strong> inhaltliche Hinweise<br />

Es geht um die Förderung mathematischer Beweglichkeit. Bild 1c spielt für die Öffnung des<br />

Bewusstseins für die Stärke der heuristischen Strategie „Repräsentationswechsel“ eine besondere<br />

Rolle. Es ermöglicht ohne Worte eine elementare Einsicht in die Summationsformel für<br />

ungerade Zahlen <strong>und</strong> zeigt – propädeutisch – den Geist des Induktionsbeweises, ohne dass dieser<br />

Begriff fallen muss. Durch die Bilder 1a <strong>und</strong> 1b wird der Aspekt der linear wachsenden<br />

Differenzenfolge <strong>quadratische</strong>r Folgen betont. Aufgabe 2 erzwingt – durch die großen Zahlen –<br />

eine Strukturierung der Gedanken, denn Abzählen ist hier nicht mehr möglich.<br />

Für das in Bild 2 gelegte Streichholzmuster sind verschiedene Zählstrategien möglich. Die<br />

folgenden Bilder zeigen für n=3 <strong>und</strong> allgemein die Paare aus Strukturierung <strong>und</strong> Formel.<br />

Horizontal <strong>und</strong> vertikal „Zweibeine“ <strong>und</strong> Einbeine<br />

A(<br />

3)<br />

= 2⋅<br />

3⋅<br />

4<br />

A(<br />

n)<br />

= 2⋅<br />

n⋅<br />

( n + 1)<br />

A(<br />

3)<br />

= 2⋅<br />

3<br />

A(<br />

n)<br />

= 2⋅<br />

n<br />

+ 2⋅<br />

3<br />

Die folgenden Bilder zeigen analoge Darstellungen zu Bild 1a <strong>und</strong> Bild 1c.<br />

2<br />

2<br />

+ 2⋅<br />

n<br />

Addiert werden also die Vielfachen von 4 <strong>und</strong> von der 100. zur 101. Figur kommen 404<br />

Hölzchen hinzu.<br />

33


H62<br />

Die Fortsetzung des Arbeitsblattes löst sich zunächst von den geometrischen Repräsentationen<br />

<strong>und</strong> betont arithmetische Aspekte. Es geht nicht um die Herleitung einer allgemeinen Formel,<br />

sondern darum, lokale Einsichten in Zusammenhänge zu nutzen. Dabei kann es dann natürlich<br />

zur Verallgemeinerung kommen.<br />

Für die Vorgabe werden exemplarisch einige Bearbeitungsmöglichkeiten<br />

aufgezeigt:<br />

1. Man sieht, dass immer 4 hinzukommt <strong>und</strong> nutzt diese Strukturgleichheit zur<br />

Streichholzaufgabe aus:<br />

2. Man erkennt, dass es sich um das Doppelte der ungeraden Zahlen handelt <strong>und</strong> erhält sofort<br />

C(n)=2n 2 .<br />

3. Zwei Passende Figurenfolgen:<br />

(Als dritte, die übliche „Treppe“)<br />

A(<br />

n)<br />

=<br />

2 ⋅ n<br />

B(<br />

n)<br />

= −2n<br />

C(<br />

n)<br />

= 2 ⋅ n<br />

4. Bei der Arbeit mit dem CAS kann man einen „umgekehrten Weg“<br />

gehen <strong>und</strong> inhaltliche Begründungen für das ausgeworfene<br />

Ergebnisse suchen. Die einfache Formel für dieses Beispiel ist wohl<br />

geeignet, auch denjenigen neugierig zu machen, der zunächst<br />

vielleicht nicht „zu viel denken“ wollte.<br />

Die vorgestellten Möglichkeiten sinnvoller Herangehensweisen sind exemplarisch.<br />

Zum Abschluss werden noch die Ergebnisausgaben des CAS für die drei anderen Vorgaben<br />

gezeigt:<br />

2<br />

2<br />

+ 2 ⋅ n<br />

34


Einzäunungsprobleme<br />

Zur Organisation des Unterrichts<br />

H71<br />

Dauer: 1 bis 3 St<strong>und</strong>en, je nach Leistungsstärke der Schüler <strong>und</strong> thematischer<br />

Ausweitung auf Anschlussprobleme bzw. angestrebtem Verallgemeinerungsgrad.<br />

Grobstruktur: Am Anfang kann die Fragestellung durch ein einfaches Modell eingängig<br />

präsentiert werden (z.B. Streichholzschachteln als Zaunelemente). Es ist günstig,<br />

eine kleinere, durch vier teilbare, Anzahl zu nehmen <strong>und</strong> nach dem besten<br />

ungeteilten Rechteck zu fragen. Dadurch ergeben sich Spekulationen (beste Form<br />

= Quadrat) <strong>und</strong> Probierverfahren (Organisation von Beispielmaterial). Diese<br />

stimmen die Schüler auf heuristisches Arbeiten ein, denn sie merken, dass ihre<br />

eigenen Ideen gefragt sind. Als „Hauptproblem“ für die St<strong>und</strong>e ist dieses<br />

reduzierte Problem aber nicht geeignet, da die Lösung zu „offensichtlich“ ist <strong>und</strong><br />

dadurch keine Spannung entsteht. Insbesondere sollte kein Lehrervortrag über<br />

eine „glatte“ Lösungsmöglichkeit gehalten werden, die Schüler sollen eigene<br />

Strategien entwickeln <strong>und</strong> nicht Gelerntes nachahmen.<br />

Nach dem Austeilen des Aufgabenblattes beschäftigen sich die Schüler in<br />

Gruppen- oder Partnerarbeit mit dem Problem<br />

Es kann ein „Kreisprozess“ mit Stillarbeitsphasen <strong>und</strong> gemeinsamen<br />

Besprechungen <strong>und</strong> Repräsentationen durch die Schüler entstehen.<br />

Bemerkungen zur Heuristik, zur Didaktik <strong>und</strong> inhaltliche Hinweise<br />

Die Chancen dafür, dass die Schüler bei der Organisation von Beispielen mathematische Muster<br />

entdecken <strong>und</strong> Zusammenhänge verstehen, sind sehr hoch, da eine Fülle von verschiedenen<br />

elementaren Herangehensweisen möglich ist. Einige Beispiele werden aufgezeigt:<br />

Tabellen <strong>und</strong> arithmetische Muster<br />

Die Tabelle zeigt für einige „in Serie liegende“ Werte für die Gattertiefe x die sich ergebende<br />

Breite 2z <strong>und</strong> das Flächenmaß. In den Differenzenfolgen zeigen sich auffällige arithmetische<br />

Muster, die es erlauben, die jeweiligen Größen ohne erneute Rechnung fortzusetzen.<br />

x 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36<br />

2·z 73 70 67 64 61 58 55<br />

-3 -3 -3 -3 -3 1. Differenzenfolge konstant<br />

Fläche 1314 1400 1474 1536 1586 1624 1650<br />

86 74 62 50 38 26<br />

-12 -12 -12 -12 -12 2. Differenzenfolge konstant<br />

Abnehmendes Wachstum<br />

Die Schüler können z.B. entdecken, dass der Flächenzuwachs bei wachsendem x in dem<br />

gezeigten Bereich schrumpft. Da dieser Zuwachs immer um 12 Einheiten schrumpft, muss der<br />

Zuwachs von 74 bei dem Übergang von x=20 auf x=22 sechs Stellen später fast „aufgebraucht“<br />

sein <strong>und</strong> nur noch 2 Flächeneinheiten betragen (von x=32 auf 34). Danach wird der Zuwachs<br />

negativ. Also ist x = 34 die beste Lösung. Natürlich wird sich ein derartiges systematisches<br />

Probieren in der Regel erst nach einer eher „gefühls- <strong>und</strong> hypothesengesteuerten“ Phase<br />

einstellen. Nahe liegend ist z.B., dass zunächst versucht wird, möglichst nah an eine <strong>quadratische</strong><br />

Außenform heranzukommen. Man merkt dann aber durch das Berechnen leicht variierter<br />

Umzäunungen, dass das nicht die beste Lösung ist.<br />

35


Tabellen <strong>und</strong> Diagramme<br />

Man kann einzelne, durch Probieren<br />

gewonnene, Ergebnisse natürlich auch<br />

grafisch darstellen. Das Beispiel rechts soll<br />

illustrieren, dass sich dann schon bei<br />

relativ wenigen Datenpunkten der Umriss<br />

einer Parabel herauskristallisiert. Das kann<br />

für die Schüler ein Anlass sein, den<br />

Funktionsaspekt ihrer Berechnungsmethode<br />

wahrzunehmen <strong>und</strong> Vorwissen zu<br />

verwenden (zunächst hat die Aufgabe aus<br />

der Sicht des Schülers evtl. gar nichts mit<br />

dem Thema „<strong>Parabeln</strong>“ zu tun).<br />

Die grafische Darstellung kann aber auch<br />

schlicht zu Vermutungen Anlass geben.<br />

1800<br />

1600<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

H72<br />

Algebraisierungen<br />

Durch die vorgegebenen Bezeichnungen wird eine Darstellung des Flächeninhalts als Funktion<br />

von x nahe gelegt. Die Schüler erhalten A( x)<br />

= x ⋅(<br />

200 − 3x)<br />

/ 2.<br />

Falls diese Gleichung als<br />

Parabelgleichung erkannt wird, kann z. B. so argumentiert werden: <strong>Parabeln</strong> sind symmetrisch,<br />

also liegt der Scheitel genau zwischen den Nullstellen x = 0 <strong>und</strong> x = 200 / 3.<br />

Die Stelle x =<br />

34 kommt der Mitte am nächsten. Natürlich kann auch die Scheitelpunktform benutzt werden.<br />

Anschlussprobleme<br />

Vor einer (wenn nötig) eher lehrerzentrierten Absicherung <strong>und</strong> Reflexion der Methoden sollten<br />

die Schüler selbständig verwandte Anschlussprobleme bearbeiten. Dabei kann ein neues,<br />

übergeordnetes, ästhetisch reizvolles Gestaltmerkmal der Ergebnisgesamtheit entdeckt werden:<br />

Um eine möglichst große Fläche zu umzäunen, teilt man den Zaun (bei beliebigen Mustern, in<br />

denen nur zwei Richtungen auftreten), immer so auf, dass für jede Richtung gleichviel<br />

Gesamtlänge „verbaut“ wird. Natürlich muss der Freiheitsgrad für die Formgebung präzisiert<br />

werden: Man darf die Form in die zwei senkrecht zueinander stehenden Richtungen stauchen<br />

<strong>und</strong> zerren. Man kann so immer erreichen, dass der Gesamtumfang gleich <strong>und</strong> die durch ihre<br />

Anschlussstellen <strong>und</strong> Winkel definierte Gr<strong>und</strong>form erhalten bleibt.<br />

Nützliches mathematisches Hintergr<strong>und</strong>wissen<br />

Zu der im vorigen Abschnitt angesprochenen Verallgemeinerung kann man ganz ohne<br />

Mathematisierungen durch Parabelfunktionen gelangen. Die tragende Beweisidee wird „griffig“<br />

beschrieben: Wenn eine Gr<strong>und</strong>form vorgegeben ist, bei der waagerecht (W) <strong>und</strong> senkrecht (S)<br />

nicht gleichviel verbaut ist, kann man diese Form auf eine Gummimatte zeichnen <strong>und</strong> in die<br />

Richtung stauchen, in der mehr Länge verbaut ist. Um den Flächeninhalt F beizubehalten,<br />

muss man dann in die andere Richtung mit dem Kehrwert strecken. Insgesamt hat man dann<br />

denselben Flächeninhalt bei weniger Rand (U), denn mit dem Faktor x Gestauchtes verliert<br />

bei hinreichend nah an 1 liegendem x mehr als mit dem Faktor x Gestrecktes, falls es vorher<br />

größer war. Daher lassen sich alle Formen „verbessern“, bei denen waagerecht <strong>und</strong> senkrecht<br />

nicht gleichviel „verbaut“ ist. Dieses Argument löst das duale Problem, bei dem zu vorgegebener<br />

Gesamtfläche die umfangkleinste Form gesucht wird. Man kann das Ergebnis auf verschiedene<br />

Weisen verallgemeinern.<br />

0<br />

1 3 5 7 9 11 13 15 17 19 21 23 25 27 29 31 33<br />

36


Analyse des Spieles „Froschhüpfen“<br />

Zur Organisation des Unterrichts<br />

H81<br />

Dauer: Eine Unterrichtsst<strong>und</strong>e wird für das Ausgangsproblem in der Regel reichen.<br />

Wenn man aber noch Varianten untersuchen lassen will, benötigt man mindestens<br />

zwei St<strong>und</strong>en.<br />

Grobstruktur: Nach dem Lesen der Aufgabenzettel <strong>und</strong> der Klärung eventueller Fragen, sollten<br />

die Schüler erst einmal spielen. Man kann Spielfelder vorbereiten <strong>und</strong> als Frösche<br />

Damesteine oder mit farbigen Punkten beklebte Schraubverschlüsse mitbringen.<br />

Die erste Phase ist wettbewerbsartig. Derjenige, der eine Lösung für eines der<br />

abgebildeten Spielfelder gef<strong>und</strong>en hat, schreibt die Anzahl der benötigten Züge<br />

an die Tafel. Findet jemand eine kürzere Lösung, schreibt er diese daneben. So<br />

entstehen die Daten für eine kleine Tabelle. Diese wird nach Mustern durchsucht.<br />

Der Lehrer moderiert den gesamten Prozess, ohne etwas zu verraten.<br />

Bemerkungen zur Heuristik, zur Didaktik <strong>und</strong> inhaltliche Hinweise<br />

Es ist nahezu sicher, dass durch das Probieren einer ganzen Schulklasse die besten Lösungen für<br />

die abgebildeten Spielfelder gef<strong>und</strong>en werden (zumal die ersten zwei Felder sehr klein sind). Die<br />

Tabelle bietet dann verschiedene Möglichkeiten zur Hypothesenbildung.<br />

Arithmetische Muster in der Tabelle regen zu Hypothesenbildungen an<br />

Die Tabelle zeigt die besten Lösungen<br />

für die Vorgaben.<br />

Frösche<br />

je Farbe<br />

(0) 1 2 3<br />

Sprünge (0) 3 8 15<br />

Die Hinzunahme des „Extremfalles je 0 Frösche“ ist für Schüler keineswegs selbstverständlich,<br />

sondern eine heuristische Strategie zur „Datenerweiterung“.<br />

Bezeichnet man die Anzahl der Frösche einer Farbe mit n, so kann man sowohl Hypothesen über<br />

explizite Zusammenhänge, als auch über rekursive Zusammenhänge finden.<br />

1. explizit: Man sieht 3 = 1·3, 8 = 2·4, <strong>und</strong> 15 = 3·5. Hypothese: A ( n)<br />

= n⋅<br />

( n − 2)<br />

.<br />

2. rekursiv: Der Anfang der ersten Differenzenfolge 3, 5, 7 nimmt an jeder Stelle um 2 zu.<br />

Bei 3 anstelle von 2 Fröschen einer Farbe ist die Zunahme 7 <strong>und</strong> das ist 2n+1.<br />

Dazu passt die Hypothese: A ( n)<br />

= A(<br />

n −1)<br />

+ ( 2n<br />

+ 1)<br />

.<br />

Beide Muster führen zu der Vorhersage A ( 4)<br />

= 24 . Diese kann wiederum durch Spielen erhärtet<br />

werden. Dadurch werden die Hypothesen gestützt.<br />

Die Anzahl der Züge für je 500 Frösche einer Farbe ist mit dem rekursiven Muster nicht leicht<br />

vorhersagbar. Hier kann aber der Taschenrechner helfen. Das Menue „main“ bietet<br />

Summenberechnungen an <strong>und</strong> man kann hier sogar explizite Formeln generieren. Im Menue<br />

„Sequence“ kann man auch rekursiv definierte Folgen „hochrechnen“. Diese zweite Möglichkeit<br />

kann günstiger sein, da man bei der ersten mit dem Summenzeichen operieren muss. Dafür<br />

liefert das CAS aber sogar Formeln für rekursiv definierte arithmetische Folgen.<br />

37


Falls beide Hypothesen durch die Schüler aufgestellt wurden, kann man problematisieren, ob<br />

beide Hypothesen zueinander passen (provokativ: Wer hat denn nun recht?). Die Umformung<br />

des Terms A ( n)<br />

− A(<br />

n −1)<br />

gibt über diese „Passung“ beweiskräftige Auskunft, denn so findet<br />

man: A(n) – A(n-1) = n(n+2) – (n-1)(n+1) = 2n + 1. Allerdings werden den Schülern in der<br />

Regel zunächst eher exemplarische Überprüfungen für konkrete Werte nahe liegen.<br />

An dieser Stelle soll noch auf die Möglichkeit für einen wertvollen kleinen Exkurs innerhalb der<br />

Unterrichtsst<strong>und</strong>e hingewiesen werden:<br />

Die vorangegangene Gleichung ist ein leicht verallgemeinerbares Musterbeispiel für den<br />

Beweis, dass die Differenzenfolge jeder durch eine <strong>quadratische</strong> Funktion definierten<br />

Ausgangsfolge durch eine lineare Gleichung gegeben ist, denn das <strong>quadratische</strong> Glied fällt<br />

immer heraus, wenn man f(x) – f(x-c) bildet, wobei c irgendeine reelle (!) Zahl ist.<br />

Denkwege zu exakten Begründungen für die Hypothesen<br />

…<br />

n Felder n Felder<br />

… …<br />

Je n+1 Einzelschritte für beide Froschfarben<br />

Man kann die Summe der Froschhüpfer leicht bestimmen, denn je n Frösche müssen sich<br />

mindestens um je n+1 Felder bewegen. Das sind also insgesamt 2n(n+1) „Froscheinzelschritte“.<br />

Wenn die Frösche einer Farbe ihre ursprüngliche Reihenfolge beibehalten, springt jeder Frosch<br />

einer Farbe also über jeden Frosch der anderen Farbe. Dadurch werden also n 2 Einzelschritte<br />

gespart.<br />

Folglich kommt man mit 2n(n+1) – n 2 = n 2 +2n Froschbewegungen aus. Wenn man sich dann<br />

noch überlegt, dass es sinnlos ist, mit einem Frosch über einen Frosch derselben Farbe zu<br />

springen, ist man fertig: Mit weniger als A(n) = n·(n+2) Zügen kann es also nicht gehen.<br />

Um zu zeigen, dass es mit dieser Anzahl aber immer möglich ist, muss natürlich ein Verfahren<br />

angegeben werden. Die Entscheidung darüber, ob man dies anstrebt, sollte jedoch passend zur<br />

jeweiligen Klassensituation getroffen werden.<br />

Anschlussprobleme<br />

Man kann „in verschiedene Richtungen verallgemeinern“.<br />

Zunächst ist es vielleicht naheliegend, unterschiedliche Anzahlen für die<br />

Frösche der beiden Farben zu nehmen. Etwa immer doppelt so viele helle<br />

wie dunkle, oder sogar völlig frei wählbare Anzahlen, man erhält dann<br />

eine Funktion von zwei Veränderlichen.<br />

Man kann aber auch eine größere froschfreie Lücke in der Mitte lassen.<br />

Man erhält wieder <strong>quadratische</strong> Funktionen.<br />

Eine andere Verallgemeinerung führt in die Ebene. Das nebenstehende<br />

Bild gibt dazu eine Anregung.<br />

38


5. Fragebögen<br />

Sicher ist keine Lerngruppe „wie die andere“. Die jeweilige Zusammensetzung aus einzelnen<br />

Menschen, die sich z.B. hinsichtlich ihrer Neigungen, Gewohnheiten, Wertvorstellungen,<br />

Lerntypen <strong>und</strong> Motivationsbedürfnissen unterscheiden, schafft jeweils so unterschiedliche<br />

Ausgangslagen für den Unterricht, dass allgemeingültige detailliertere Aussagen über dessen<br />

effektive Gestaltung wohl kaum möglich sind (selbst die Vorstellungen über die Bedeutung des<br />

Prädikats „effektiv“ können durchaus verschieden sein).<br />

Sinnvoll erscheint daher ein Erfahrungsaustausch <strong>und</strong> eine Diskussion über mögliche<br />

Bereicherungen des Methodenrepertoires, aus dem der Unterrichtende nach eigenem Ermessen<br />

auswählen kann.<br />

Für Ihre Hilfe wären wir Ihnen dankbar. Der erste Teil des Fragebogens ist tabellarisch. Darüber<br />

hinaus soll aber auch eine qualitative Auswertung freier Rückmeldungen stattfinden.<br />

Einige der Rubriken des Lehrerfragebogens können auch dann ausgefüllt werden, wenn keine<br />

unterrichtliche Erprobung stattgef<strong>und</strong>en hat, sondern das Material nur „gesichtet“ wurde. Auch<br />

in diesem Falle wären wir für Beantwortungen <strong>und</strong> ggf. Verbesserungsvorschläge dankbar.<br />

Falls das Material im Unterricht erprobt wurde: Wir sind auch an den Erfahrungen der Schüler<br />

sehr interessiert. Für diese findet man weiter unten ebenfalls einen Fragebogen.<br />

Möglichkeiten zur Rücksendung der Fragebögen<br />

Per Post an H. Rehlich<br />

<strong>Friedrich</strong>-<strong>Schiller</strong>-Universität Jena<br />

Fakultät für Mathematik <strong>und</strong> Informatik, Abteilung Didaktik<br />

Ernst-Abbe-Platz 2<br />

07740 JENA<br />

Im Internet finden Sie (an derselben Stelle wie diese Seiten) die Fragebögen als MS-word<br />

Dokumente. Diese können am Rechner ausgefüllt <strong>und</strong> als Anhang per e-mail an<br />

hrehlich@minet.uni-jena.de geschickt werden. Schreiben Sie in die „Betreff-Zeile“ bitte<br />

„Rechnereinsatz“.<br />

Die Ergebnisse der Befragung werden veröffentlicht. Wir informieren Sie zu gegebener Zeit über<br />

den Ort. Das in dieser Untersuchung verwendete Material ist nur ein Teil einer umfassenderen<br />

Handreichung zum Thema. Diese wird im Frühjahr 2005 fertiggestellt sein. Als Dank für Ihre<br />

Mitarbeit schicken wir Ihnen dann ein Exemplar.<br />

Selbstverständlich werden keine persönlichen Daten in irgendeiner Form gespeichert. Für die<br />

Zusendung der ausgearbeiteten Handreichung (falls erwünscht) wird lediglich eine Adressen-<br />

oder e-mail-Liste erstellt.<br />

39


Zur Person<br />

An welcher Schulform unterrichten Sie?<br />

Welche Fächer unterrichten Sie?<br />

Wie viele Jahre unterrichten Sie schon?<br />

Lehrerfragebogen<br />

Sind Sie an der Handreichung mit weiteren Arbeitsblättern <strong>und</strong>/oder Informationen zur Auswertung<br />

interessiert? (Dann vergessen Sie bitte nicht, Ihren Absender anzugeben).<br />

Zu den Arbeitsblättern<br />

Bitte bewerten Sie die folgenden Aussagen auf einer Skala von -2 (trifft überhaupt nicht zu) bis +2 (trifft in hohem<br />

Maße zu).<br />

Unterrichtserfahrungen<br />

Die Arbeitsblätter sind übersichtlich gegliedert.<br />

Einige Arbeitsblätter enthalten zu viel Text zum Lesen.<br />

Die Anregungen zum Computereinsatz sind hinreichend präzise.<br />

Der Taschencomputer wird da eingesetzt, wo es sinnvoll erscheint.<br />

Die Fragestellungen <strong>und</strong> Arbeitsaufträge sind gut verständlich formuliert.<br />

Die Arbeitsaufträge sind zu offen.<br />

-2 -1 0 +1 +2<br />

Für freie Kommentare nutzen Sie bitte die Rückseite<br />

Welche Jahrgangsstufe wurde unterrichtet?<br />

Wie viele Mädchen <strong>und</strong> Jungen waren in der Klasse?<br />

Ist die unterrichtete Klasse im Schnitt eher leistungsschwach, stark oder mittelmäßig?<br />

Welche Arbeitsblätter haben Sie eingesetzt?<br />

Wie viele Unterrichtsst<strong>und</strong>en haben Sie mit dem Material gestaltet?<br />

Setzen Sie in der unterrichteten Klasse auch sonst Computer im Mathematikunterricht ein?<br />

Bei welchen Arbeitsblättern war der Einsatz des Taschencomputers besonders sinnvoll?<br />

Bei welchen Arbeitsblättern war der Rechnereinsatz eher unnötig oder sogar störend?<br />

Bitte bewerten Sie die folgenden Aussagen auf einer Skala von -2 (trifft überhaupt nicht zu) bis +2 (trifft voll zu).<br />

Die Arbeitsaufträge sind zu „großschrittig“, der Lehrer muss viel erklären.<br />

Der Einsatz des Taschencomputers war für die Schüler motivierend.<br />

Der zusätzliche Zeitbedarf für das Erlernen der Bedienung des TC lohnte sich.<br />

Die Erk<strong>und</strong>ungsaufträge regten die Schüler zu selbständiger Arbeit an.<br />

Der Rechnereinsatz weckte die Neugier für mathematische Zusammenhänge.<br />

-2 -1 0 +1 +2<br />

40


Unterrichtserfahrungen<br />

Die Schüler „spielten“ zwar gerne mit dem Rechner, dachten aber nicht weiter über die<br />

mathematischen Inhalte nach.<br />

Während des Unterrichts waren viele Lehrereingriffe nötig, um die Beschäftigung<br />

aufrecht zu erhalten.<br />

Es gab Schüler, die nicht gerne mit dem Gerät arbeiteten.<br />

Die Arbeit mit dem Taschencomputer machte das Unterrichten anstrengender.<br />

Die Arbeit mit dem Rechner hat bei vielen Schülern Verstehensprozesse gefördert.<br />

Die Arbeit am Rechner hat innere Differenzierung sichtlich vereinfacht.<br />

Der Einsatz des Rechners hat mehr Nach- als Vorteile.<br />

Die Schüler haben den Rechner unterschiedlich intensiv eingesetzt.<br />

-2 -1 0 +1 +2<br />

Die tabellarisch erfragten Daten können natürlich nur einen ungefähren groben Eindruck von ihren Erfahrungen <strong>und</strong><br />

Vorstellungen geben. Diese Form wurde nur gewählt, um den zeitlichen Aufwand für Sie stark einzugrenzen. Wir<br />

sind aber vor allem an einer qualitativen Auswertung interessiert. Daher unsere Bitte: Wenn Sie noch etwas Zeit<br />

haben, skizzieren Sie uns Ihre Einstellung z.B. zu den folgenden Fragen:<br />

Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Unterrichtsmaterial gemacht?<br />

Welchen Stellenwert hat für Sie der Rechnereinsatz im Mathematikunterricht (<strong>und</strong> falls Sie ihn einsetzen: in welcher<br />

Weise)?<br />

Was halten Sie von Bestrebungen, den Rechnereinsatz verbindlich vorzuschreiben?<br />

41


Schülerfragebogen<br />

Das Unterrichtsmaterial mit dem Du gearbeitet hast, wird an mehreren Schulen erprobt. Du hast<br />

sicher schon oft erfahren, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, dieselbe Sache zu<br />

unterrichten.<br />

Aus der Psychologie weiß man, dass es ganz unterschiedliche Lerntypen gibt <strong>und</strong> kein<br />

Unterrichtsstil für alle Schüler gleichermaßen passend ist. Einigen kann bei bestimmten<br />

Vorgehensweisen das Lernen erleichtert werden, anderen erschwert.<br />

Sicher ist nur, dass das Lernen umso leichter fällt, je mehr Spaß man an der Sache hat <strong>und</strong> die<br />

Art <strong>und</strong> Weise wie unterrichtet wird zum eigenen Denkstil passt.<br />

Wir wollen mit dieser Befragung etwas darüber herausfinden, welche Erfahrungen Du mit dem<br />

eigenen Lernen gemacht hast. Die Informationen, die wir auf diese Weise erhalten bleiben<br />

natürlich anonym. Der kleine Überblick, der durch eine solche Befragung gewonnen werden<br />

kann, soll dann u. a. mit Lehramtsstudenten analysiert werden.<br />

Wir bitten Dich also, offen die folgenden Fragen zu beantworten.<br />

Allgemeines zur Person Geschlecht: m w<br />

Falls es eine Reihenfolge Deiner „Lieblingsfächer gibt, gib diese bitte an<br />

Weitere<br />

Bemerkungen<br />

Bitte bewerte die folgenden Aussagen auf einer Skala von -2 (trifft überhaupt nicht zu) bis +2 (trifft in hohem Maße<br />

zu). Aus Deiner Sicht völlig falsche Aussagen erhalten also eine -2.<br />

Für das Fach Mathematik muss man viele Regeln <strong>und</strong> Verfahren auswendig lernen.<br />

Der Stoffumfang ist so groß, dass man leicht die Übersicht verliert.<br />

Im Fach Mathematik ist eigenständiges Denken überhaupt „nicht gefragt“.<br />

Für viele Aufgaben gibt es nur einen präzisen Lösungsweg.<br />

Mathematik hat mit vernünftigem Alltagsdenken wenige Gemeinsamkeiten.<br />

Mathematik hat etwas Spielerisches.<br />

Mathematik ist ein Fach, in dem man viel Diskutieren kann.<br />

Erklärungen <strong>und</strong> Beweise sind oft unverständlich, aber zum Glück kann man sich an<br />

„Rezepte“ halten.<br />

Das Fach Mathematik eignet sich schlecht zur Gruppenarbeit.<br />

Mathematik ist ein einfaches Fach, weil man sich viel selbst herleiten kann.<br />

Mathematik ist ein interessantes Unterrichtsfach.<br />

Es macht Spaß im Fach Mathematik mit dem Computer zu arbeiten.<br />

Durch das „Experimentieren“ mit einem Computer wird manches „durchsichtiger“.<br />

Die Arbeit mit einem Computer schafft zusätzlichen Stress.<br />

Der Einsatz eines Computers macht zwar Spaß, „bringt aber nichts“ für das<br />

Verständnis. Manches wird sogar noch verwirrender.<br />

-2 -1 0 +1 +2<br />

42


Im vorangegangenen Unterricht mit dem Taschencomputer wurden zwei Ideen verfolgt.<br />

Zum einen sollte in größeren Zusammenhängen selbständig gearbeitet <strong>und</strong> manches dabei selbst<br />

herausgef<strong>und</strong>en werden, zum anderen sollte der Rechner dabei eine Hilfe sein. Wir würden gerne<br />

wissen, ob dieses Konzept aus Deiner ganz persönlichen Sicht sinnvoll ist. Du kannst bei Deiner<br />

Stellungnahme z.B. die folgenden Fragen berühren:<br />

Hat es Spaß gemacht? War klar genug, was man selbst tun kann? Wenn es sogenannte „aha-<br />

Erlebnisse“ gab: wo traten diese auf <strong>und</strong> worauf führst Du diese zurück? Wie stehst Du zu dem<br />

Einsatz eines Taschencomputers?<br />

43

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