Wir Jazz-Wunderkinder! - Unterfahrt München
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Mi. 18.09. bis Sa. 21.09.<br />
¿<strong>Wir</strong> <strong>Jazz</strong>-<strong>Wunderkinder</strong>!<br />
Eine Konzertreihe zum 20jährigen Jubiläum des<br />
Labels Minor Music.<br />
Mi. 18.09. ¿<strong>Wir</strong> <strong>Jazz</strong>-<strong>Wunderkinder</strong>!<br />
Tuey Connell<br />
& Steve Klink Trio<br />
Tuey Connell (gt, voc), Steve Klink (p),<br />
Henning Gailing (b), Markus Rieck (dr)<br />
Mit dem Erfolg seines Album „Feels Like Home<br />
– 14 Songs by Randy Newman“ gelang dem<br />
Pianisten Steve Klink ein Hattrick: Er setzte die<br />
ironischen und hintergründigen Vokaloriginale<br />
in gelungene, vielschichtige und eigenständige<br />
Instrumentalversionen um. Für viele <strong>Jazz</strong>fans wurde<br />
die Aufnahme zur ersten Berührung mit Newmans<br />
Universum, und die intellektuelle Fraktion der<br />
Rockwelt schaute auf einmal gespannt auf eine<br />
Instrumentalplatte aus dem <strong>Jazz</strong>. Steve Klink, 1967<br />
im Mittleren Westen der USA geboren und seit rund<br />
zehn Jahren in Europa mit Schwerpunkt Köln lebend,<br />
ist wie viele (<strong>Jazz</strong>-) Musiker seiner Generation mit<br />
Rock, Soul, Folk und Pop aufgewachsen und hat von<br />
dieser Basis aus erst den <strong>Jazz</strong> entdeckt. Seine neueste<br />
Veröffentlichung “Places To Come From - Places To Go”<br />
legt ebenfalls Folksongs neu auf - und zwar die von<br />
Joni Mitchell. In Kombination mit Tuey Connells Stimme, die Soul und Sophistication, jugendliche<br />
Lässigkeit und Coolness ausstrahlt, ergibt sich eine interessante Mischung: Unwillkürlich denkt man<br />
an Frank Sinatra und Johnny Hartmann, nicht als kopierte, zugleich unerreichte Vorbilder, sondern<br />
als Brüder im Geiste. Lehnen wir uns zurück und geniessen wir!<br />
Eintritt € 12.00/ Mitglieder € 6.00<br />
Do. 19.09. ¿<strong>Wir</strong> <strong>Jazz</strong>-<strong>Wunderkinder</strong>!<br />
Thärichen’s Tentett<br />
Michael Schiefel (voc), Sven Klammer<br />
(trp, flh), Andreas Spannagel (ts, fl),<br />
Jan von Klewitz (as, ss, cl), Sören<br />
Fischer (tb), Johannes Gunkel (b),<br />
Kai Brückner (git), Kai Schönburg (dr),<br />
Nicolai Thärichen (p, lead),<br />
Claas Willeke (bari, bcl).<br />
Die Karriere als <strong>Jazz</strong>musiker war Nicolai<br />
Thärichen, 1969 in Berlin geboren, nicht in die<br />
Wiege gelegt. Sein Vater Werner ist einer der<br />
weltweit geschätztesten Pauker und gehörte<br />
dem Philharmonischen Orchester Berlin unter<br />
Furtwängler und Karajan an. Nichtsdestotrotz<br />
verfolgte Sohn Nicolai zwar den obligatorischen<br />
klassischen Klavierunterricht, entdeckte aber<br />
bald die Freude an der Improvisation und<br />
dem Schlagzeugspiel. Nach Studium an der<br />
Hochschule der Künste Berlin komponierte<br />
und arrangierte er fürs Bundesjugendjazzorchester genauso wie für diverse Berliner Bands von<br />
Hiphop bis <strong>Jazz</strong>. Bereits 1993 begannen Nicolai Thärichen und Sänger Michael Schiefel zusammen<br />
zu arbeiten. Für dieses Duo schrieb Thärichen die Songs, Gedichtvertonungen nach Lord Byron,<br />
Thomas Hardy, Edward Thomas, Ronald D. Laing und anderen. Die “WELT” schreibt: “Thärichens<br />
musikalische Lyrikadaptionen swingen und grooven auch in ungeraden Metren und leben Dank der<br />
wunderschönen Arrangements für die Bläser von brokatschwerer Poesie”, und Der Tagesspiegel:<br />
“Wie ein ins 21. Jahrhundert katapultierter Robert Schumann erfindet er das Kunstlied neu und lässt<br />
es von dem Gesangsakrobaten Michael Schiefel interpretieren.” Eintritt € 12.00/Mitglieder € 6.00<br />
Fr. 20.09. Doppelkonzert<br />
¿<strong>Wir</strong> <strong>Jazz</strong>-<strong>Wunderkinder</strong>!<br />
Francesca Simone Trio<br />
Francesca Simone (voc), Robert Mensebach<br />
(git, voc), Andreas Kappler (dr,voc).<br />
Das Trio der Deutsch-Italienerin Francesca Simone ist im<br />
fantasievoll genreübergreifenden <strong>Jazz</strong> ebenso beheimatet<br />
wie in der Poesie. Ein bloßer Blick auf die Besetzung<br />
– Gitarre, Percussion und Gesang – genügt keineswegs,<br />
um eine Ahnung zu bekommen, wie reichhaltig und<br />
beseelt dieses glänzend aufeinander abgestimmte Team<br />
zu Werke geht. Leicht und unbeschwert ergänzen sich<br />
der filigrane Gitarrist Robert Mensebach und der nicht minder fein-nervige Percussionist Andreas<br />
Kappler, die sich beide nicht nur im <strong>Jazz</strong> wohl fühlen, sondern auch afrikanische, brasilianische und<br />
indische Texturen kunstvoll und belesen integrieren. Seit sechs Jahren bilden die zwei Virtuosen das<br />
instrumentale Rückgrat für die Sängerin Francesca Simone, die mit ihrer emotionsreichen Stimme<br />
Lieder zum Leben erweckt. Vom Blues bis zum Scatgesang beherrscht sie ein weites Feld vokaler<br />
Ausdrucks-möglichkeiten. Und eins spürt man sofort: Die drei Musiker verstehen sich nicht nur<br />
blind, sie kommunizieren auch auf geradezu magische Art und Weise miteinander und versprühen<br />
einen ganz eigenen mediterranen Klangzauber.<br />
Sa. 21.09. ¿<strong>Wir</strong> <strong>Jazz</strong>-<strong>Wunderkinder</strong>!<br />
Lisa Bassenge Trio<br />
Café Du Sport<br />
Christian von Kaphengst (b), Bruno Müller (gt),<br />
Guido May (dr), Frank Lauber (as, bcl).<br />
So homogene Bands wie Christian von Kaphengsts Formation<br />
Café du Sport sind selten geworden: Gitarrist Bruno Müller<br />
und Altsaxofonist Frank Lauber bilden ein Solistenteam voll<br />
harmonisch aufeinander abgestimmter Gegensätze. Bassist<br />
Kaphengst und Drummer Guido May ermöglichen den<br />
spannenden Brückenschlag durch souveräne Basisarbeit.<br />
Die Melodien schmeicheln sich wunderbar ins Ohr.<br />
Eintritt (für das Doppelkonzert) € 14.00/ Mitglieder € 7.00<br />
Lisa Bassenge (voc, p),<br />
Andreas Schmidt (b),<br />
Paul Kleber (b)<br />
Wenn <strong>Jazz</strong>-Musiker bewiesen<br />
haben, dass sie die Welt aus den<br />
Angeln heben können, dann bleibt<br />
ihnen nur noch eine - noch größere -<br />
Herausforderung: Einen tausendmal<br />
gehörten Song zum verstörend<br />
Unbekannten umzukrempeln. Schon<br />
ein John Coltrane nahm sich deshalb<br />
die Broadway-Melodie “My Favourite<br />
Things” vor, um ihm alles Gefällige<br />
auszutreiben und zum expressiven<br />
Manifest des neuen <strong>Jazz</strong> zu machen.<br />
Nicht anders erging’s dem Schlager<br />
“My Funny Valentine”, als er dem<br />
Miles-Davis-Treatment unterworfen wurde. Hier ist es nun das Lisa Bassenge-Trio, das sich gleich<br />
zwölffach im Repertoire eines generationsübergreifenden Wunschkonzertes bedient hat: Duke<br />
Ellingtons “Caravan”. The Beatles’ “A Hard Day’s Night”, Paul Simons “50 Ways ...”, Police’ “De<br />
Doo Doo ...” oder Madonnas “Like A Virgin”. Jede(r) verbindet wohl mit dem ein oder anderen Song<br />
ganz persönliche Erinnerungen. Und die sind es - und nicht Melodie oder Rhythmus -, die bei den<br />
Hörern rekonstruiert werden müssen, um aus einem wohligen Souvenir von gestern ein irritierendes<br />
Hörstück fürs heute zu machen. Anders als die <strong>Jazz</strong>er von einst oder ein David Bowie, der später<br />
Pop-Hymnen überdrehte, satteln Sängerin Lisa Bassenge, Pianist Andreas Schmidt und Bassist<br />
Paul Kleber nicht drauf, sondern reduzieren bis an die Grenze des Verschwindens des Originals. So<br />
gelingt es ihnen, den Kern von “A Hard Day’s Night” - die frustrierende und stimulierende Dialektik<br />
von Alltag und Liebe - freizulegen. Und “50 Ways To Leave Yor Love” verscheucht Paul Simons<br />
fröhlichen Sarkasmus und treibt stattdessen die bittere Absurdität einer Situation auf die Spitze, wo<br />
nur noch der Gedanke ans Abschiednehmen die Kreativität beflügelt. Und genau das ist’s, was jeder<br />
der zwölf Songs schafft: Die Kreativität der Zuhörer zu beflügeln. Sängerin Lisa Bassenge hat eine so<br />
nuancenreiche Stimme, dass sie noch abendfüllend (das ist definitiv Musik nach Sonnenuntergang)<br />
klingt, wenn sie mehr an- als ausdeutet! Eintritt € 12.00/ Mitglieder € 6.00