COPRA Handbuch - Valentin Software
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C O2 P R A<br />
Wirtschaftlichkeit von<br />
Energieversorgungsanlagen<br />
VERSION FÜR BETREIBERLÖSUNG UND EIGENVERSORGUNG<br />
Ein Windows TM - Programm<br />
Version 1.3<br />
Copyright ©1997-2002: Dr.-Ing. Gerhard <strong>Valentin</strong><br />
Dr. <strong>Valentin</strong> Energie<strong>Software</strong> GmbH<br />
Köpenicker Str. 9 10997 Berlin<br />
Tel: 030/61 79 17 80: Fax: 030/61 79 17 88<br />
E-Mail: info@valentin.de<br />
Internet: http://www.valentin.de<br />
Die in diesem <strong>Handbuch</strong> enthaltenen Angaben sind ohne Gewähr. Die Programmentwickler gehen hiermit keinerlei<br />
Verpflichtungen ein. Die in diesem <strong>Handbuch</strong> beschriebene <strong>Software</strong> wird auf der Basis des Lizenzvertrages, den Sie mit dem<br />
Öffnen der Diskettenverpackung anerkennen, geliefert. Es sind daraus keine Haftungsansprüche ableitbar. Das Anfertigen von<br />
Kopien des <strong>Handbuch</strong>es ist untersagt.
<strong>COPRA</strong> Wirtschaftlichkeitsberechnung und Optimierung von<br />
Energieversorgungssystemen<br />
1 DAS PROGRAMMKONZEPT<br />
1.1 WARUM <strong>COPRA</strong>?<br />
Seite 2<br />
<strong>COPRA</strong> ist Teil eines in Vorbereitung befindlichen Gesamtmodells integrierter<br />
Energiesysteme. In diesem Modell sollen mit einer detaillierten Energiebedarfsermittlung<br />
für Wärme, Kälte und Strom aus einer Vielzahl von Versorgungsvarianten wie:<br />
• Brennwertkessel<br />
• BHKW<br />
• Wärmepumpe<br />
• Thermische Solaranlage<br />
• Photovoltaikanlage<br />
• Windkraftanlage<br />
• Brennstoffzelle<br />
eine optimierte Energieversorgung nach Kriterien wie Ökonomie und Ökologie ermittelt<br />
werden können.<br />
BHKW und andere KWK-Anlagen sind ein zentraler Bestandteil solcher integrierter<br />
Energieversorgungskonzepte.<br />
Für die Auslegung, die Planung und die Abschätzung der wirtschaftlichen Risiken bei der<br />
Erstellung eines BHKWs ist eine genaue Analyse bzw. Kenntnis der Bedarfscharakteristika<br />
von Strom und Wärme der Verbraucher unumgänglich. Um die BHKW-Auslegung<br />
wirtschaftlichen Kriterien anzupassen, ist darüber hinaus die Kenntnis der verschiedenen<br />
Stromtarife, der Brennstoffkosten, der Wartungskosten der BHKW-Module etc. erforderlich.<br />
Gerade für Betreiber von Energieversorgungsanlagen ist die Kenntnis der wirtschaftlichen<br />
Rahmendaten von hoher Bedeutung, um konkurrenzfähige Wärmeverkaufspreise<br />
festlegen zu können.<br />
Diese Anforderungen machen die Planung und Auslegung von KWK-Anlagen für viele<br />
Bereiche der Energieversorgung sehr aufwendig. Aussagen über die Laufzeiten von<br />
BHKW-Modulen und damit über ihren Anteil an der Gesamtenergieversorgung einer<br />
Verbraucher-Einheit sowie über die Wirtschaftlichkeit der Gesamtanlage, sind mit den<br />
üblichen Abschätzungen des Energiebedarfes zur Heizungsauslegung nur schwer bzw.<br />
nur mit großer Erfahrung beim Bau und Betrieb solcher Anlagen möglich.<br />
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<strong>COPRA</strong> Wirtschaftlichkeitsberechnung und Optimierung von<br />
Energieversorgungssystemen<br />
Seite 3<br />
<strong>COPRA</strong> soll helfen, die Auslegung zu vereinfachen und die Möglichkeiten des Einsatzes<br />
von KWK-Anlagen in technischer und wirtschaftlicher Hinsicht zu prüfen. Desweiteren<br />
dient es dazu, die Schwachstellen eines bestehenden Konzeptes zu erkennen und den<br />
ökonomischen und ökologischen Nutzen einer solchen Anlage übersichtlich und<br />
verständlich darzustellen.<br />
Betreiber von Energieversorgungsanlagen können mit diesem Instrument auf einfache Art<br />
und Weise dem Einfluß der unterschiedlichsten Parameter auf ihre Wärmeverkaufspreise<br />
untersuchen.<br />
1.2 ANLAGENKONFIGURATION<br />
Der Benutzer stellt die zu simulierende Anlage aus einer umfangreichen Bibliothek von<br />
firmenspezifischen und selbstdefinierten Anlagenteilen zusammen. Die Parameter für<br />
BHKW-Module sind zu diesem Zweck in mitgelieferten Dateien enthalten.<br />
Der Wärme- und Stromverbrauch wird aus der Eingabe von mehreren unterschiedlichen<br />
Verbrauchergruppen ermittelt. Es können bis zu vier elektrische und, unabhängig davon,<br />
bis zu vier thermische Verbrauchergruppen definiert werden, deren Bedarf jeweils<br />
unterteilt ist in Heizwärme, Trinkwassererwärmung und Prozeßwärme. Die Verluste des<br />
Speichers und des Nahwärmenetzes werden zusätzlich berücksichtigt.<br />
Für den Energiebedarf können für jede der einzelnen Verbrauchsarten neun<br />
unterschiedliche Tageslastgänge (Winter, Übergang, Sommer, Wochenende, Werktag) für<br />
typische Anwendungsfälle geladen oder selbst eingegeben werden. Das Programm<br />
ermittelt aus den unterschiedlichen Lastgängen der einzelnen Verbraucher je einen<br />
thermischen und elektrischen Gesamtjahreslastgang.<br />
Ein Auslegungsvorschlag unterstützt Sie bei der Dimensionierung der Anlagenkomponenten.<br />
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<strong>COPRA</strong> Wirtschaftlichkeitsberechnung und Optimierung von<br />
Energieversorgungssystemen<br />
1.3 SIMULATION<br />
Seite 4<br />
Auf der Grundlage des ermittelten Gesamtwärme- und Strombedarfes und den<br />
dazugehörigen Lastgängen wird der stündliche Verlauf des Betriebszustandes der Anlage<br />
ermittelt. Der Betrieb der Anlage kann rein wärmegeführt oder mit Vorzugsbetrieb zu<br />
bestimmten Tageszeiten simuliert werden. Desweiteren kann die Einspeisung ins Netz in<br />
Abhängigkeit von den Tarifzeiten ausgeschlossen werden. Auch eine ausschließliche<br />
Einspeisung ins Netz des Stromversorgers ist möglich.<br />
1.4 TARIFE<br />
Um zuverlässige Aussagen über die Wirtschaftlichkeit der Anlage zu treffen, können für<br />
die einzelnen Verbrauchsarten sowie den Strombezug der Energiezentrale vordefinierte<br />
Tarife geladen bzw. eingegeben werden.<br />
Die Einspeisevergütung kann z. B. entsprechend der Verbändevereinbarung vom<br />
November 1994 ermittelt werden, jedoch sind alle denkbaren Einspeisetarife möglich.<br />
1.5 ERGEBNISSE<br />
In Grafiken und in einer Zusammenfassung aller Ergebnisse werden neben allen<br />
Eingabeparametern die Laufzeiten der einzelnen BHKW-Module und der Kesselanlage<br />
sowie die thermischen und elektrischen Energiebilanzen ausgegeben.<br />
Die Wirtschaftlichkeitsberechnung erfolgt auf Grundlage der VDI 6025. Ausgegeben<br />
werden neben einer Zusammenfassung der Investitionen und der laufenden Kosten die<br />
Gesamtannuität der Anlage, die Wärmegestehungskosten, die Stromrestkosten und das<br />
Betriebsergebnis der Anlage in Abhängigkeit der Wärmeverkaufpreise.<br />
Der Schadstoffausstoß der Anlage wird unter Berücksichtigung der Emissionen der<br />
definierten Anlage und der durch den Strombezug verursachten Eimissionen berechnet.<br />
In einem umfangreichen Projektbericht werden alle Ergebnisse dargestellt.<br />
1.6 VARIATION<br />
In einer Übersichtstabelle können verschiedene Projekte mit Eingabeparametern und<br />
Ergebnissen einander gegenübergestellt werden. Die Tabelle kann mit einem beliebigen<br />
Tabellenkalkulationsprogramm weiterbearbeitet werden.<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
2 INSTALLATION<br />
2.1 HARD- UND SOFTWAREVORAUSSETZUNGEN -<br />
KONFIGURATIONSEMPFEHLUNG<br />
Seite 5<br />
<strong>COPRA</strong> ist eine Windows TM -Anwendung. Sie benötigen eines der Betriebssysteme<br />
Windows 95, Windows NT oder Windows 2000.<br />
Empfohlene Konfiguration:<br />
Prozessor 80 486 oder höher<br />
16 MB RAM Arbeitsspeicher<br />
VGA-Farbbildschirm<br />
Graphikfähiger Drucker<br />
Zur Installation gehört eine CD-R. Schließen Sie vor der Installation alle Programme.<br />
Führen Sie Start-exe aus, sobald das Copra-Bild erschienen ist, wählen die den<br />
Menüpunkt Copra installieren; damit wird die Installation gestartet. Bitte folgen Sie den<br />
weiteren Anweisungen.<br />
Das Installationsprogramm richtet eine neue Gruppe ein, in der die untenstehende Ikone<br />
erscheint.<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
3 BENUTZEROBERFLÄCHE, ALLGEMEINE<br />
BEDIENUNGSHINWEISE<br />
Seite 6<br />
Das Programm <strong>COPRA</strong> kann über die WINDOWS-typische Menüleiste und die<br />
zugehörigen Pop-Up Menüs bedient werden. Alle Dialogfenster zur Eingabe der<br />
Simulationsparameter und der Ergebnisausgabe werden über die Menüleiste durch<br />
Mausklick, die Tastenkombination ALT-UNTERSTRICHENER BUCHSTABE oder durch<br />
das Klicken in den entsprechenden Teil der Programmoberfläche und der Speedbar<br />
(Symbolleiste am linken Bildschirmrand) aktiviert.<br />
Nicht ausführbare Befehle werden in der Menüleiste grau hinterlegt.<br />
Wie jede Windows-Anwendung bietet das Programm außerdem folgende WINDOWStypische<br />
Merkmale und Befehle:<br />
Alle Grafiken können auf dem Drucker ausgegeben werden, wobei man sich nicht um die<br />
passenden Druckertreiber kümmern muß. Die Druckereinstellungen können aus dem Programm<br />
heraus verändert werden.<br />
Mit Hilfe der Fenstertechnik lassen sich verschiedene Grafiken, Hilfetexte usw. zum<br />
besseren Vergleich über- und nebeneinander auf dem Bildschirm anordnen und in dieser<br />
Anordnung zum Drucken oder Weiterverarbeiten in die Zwischenablage kopieren.<br />
Einzelne Lastganglinien lassen sich über die Zwischenablage von und in<br />
Tabellenkalkulationsprogramme kopieren. Die Vergleichstabelle kann ebenfalls in ein<br />
Tabellenkalkulationsprogramm kopiert werden.<br />
Falls Sie Meßreihen Ihres Lastganges aufgenommen haben, lassen sich diese im ASCII-<br />
Format einlesen.<br />
Menüs und Dialoge lassen sich mit der Maus und/oder den in Windows üblichen<br />
Tastenkombinationen öffnen und schließen.<br />
Mit der Funktionstaste F1 und über das Hilfe-Menü ist zu allen <strong>COPRA</strong> Dialogen und<br />
Menüs eine Online-Hilfe verfügbar. In dieser kann analog zur WINDOWS-Hilfe nach<br />
Themen und Schlagwörtern gesucht werden, durch Anklicken der grün hervorgehobenen<br />
Schlagworte zum nächsten Querverweis gesprungen und zwischen den einzelnen<br />
Hilfetexten hin- und hergeblättert werden.<br />
In allen Dialogfenstern können Sie in den einzelnen Eingabefeldern Einstellungen<br />
vornehmen oder Werte eintragen. Das Wechseln zwischen den Dialogfeldern erfolgt<br />
entweder mit der Maus oder mit der Tabulatortaste. Wenn der Mauszeiger auf ein<br />
Eingabefeld zeigt, wird aus dem Pfeil automatisch die Eingabemarke. Durch einfaches<br />
Klicken mit der linken Maustaste können Sie dann Text mit der Tastatur eintragen. Durch<br />
Doppelklicken wird das ganze Feld markiert und der Inhalt des Feldes mit Beginn der<br />
Eingabe gelöscht.<br />
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<strong>COPRA</strong> Wirtschaftlichkeitsberechnung und Optimierung von<br />
Energieversorgungssystemen<br />
Für die Eingabefelder gibt es drei verschiedene Eingabeformate:<br />
Datum<br />
Uhrzeit<br />
Zahlen<br />
Seite 7<br />
Das Format der Eingabe richtet sich nach den in der WINDOWS-Systemsteuerung<br />
angegebenen Formaten für Datum, Uhrzeit und Zahlen.<br />
Es wird mit einem festen Kalender des Jahres 1993 gerechnet. Feiertage werden im<br />
Programm wie Sonntage behandelt. Feste Feiertage sind die bundeseinheitlichen<br />
Feiertage:<br />
• Neujahr (1.Januar)<br />
• Karfreitag (9.April)<br />
• Ostermontag (12.April)<br />
• Maifeiertag (1.Mai)<br />
• Christi Himmelfahrt (20.Mai)<br />
• Pfingstmontag (31.Mai)<br />
• Tag der deutschen Einheit (3.Oktober)<br />
• 1. Weihnachtstag (25.Dezember)<br />
• 2. Weihnachtstag (26.Dezember)<br />
Mit TAB, der TABULATOR-Taste, wird das nächste Eingabefeld bzw. Schaltfeld<br />
angewählt.<br />
Mit SHIFT+TAB erreichen Sie das vorhergehende Schaltfeld.<br />
Auswahlfelder können nur aktiviert oder deaktiviert werden. Sind die Auswahlfelder in<br />
einer Gruppe angeordnet, ist nur eine Auswahl möglich. Eine<br />
Auswahl ist dann aktiviert, wenn ein schwarzer Punkt im Kreis<br />
erscheint.<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
3.1 ABSPEICHERN UND LADEN VON PROJEKTEN UND<br />
EINZELNER EINGABEOBJEKTE IN UND AUS DER<br />
BIBLIOTHEK<br />
Seite 8<br />
Aufgrund der großen Anzahl von Eingabeparametern kann entweder das ganze<br />
eingegebene Projekt oder alle einzelnen Eingabeobjekte in der Bibliothek gespeichert<br />
werden oder aus der Bibliothek geladen werden.<br />
3.1.1 SPEICHERN<br />
Um ein einzelnes Objekt, beispielsweise<br />
die definierten BHKW-Module,<br />
abzuspeichern, gehen Sie in das<br />
Dialogfenster und klicken auf den<br />
Button Speichern. Das gesamte Projekt<br />
speichern Sie mit dem Menüpunkt<br />
Datei speichern unter ab. Mit Auswahl<br />
dieses Menüpunktes öffnet sich ein<br />
WINDOWS-typischer Dateidialog. Alle<br />
Dateien mit der dem Objekt entsprechenden<br />
Dateiendung erscheinen<br />
im Fenster.<br />
Geben Sie in dem Fenster Datei<br />
speichern den gewünschten<br />
Dateinamen ein, unter dem das gerade aktive Fenster gespeichert werden soll. In der<br />
Bezugszeile kann noch eine ausführlichere Bezeichnung der Datei vorgenommen werden.<br />
Mit dem Klicken auf OK oder mit der Return-Taste wird dann die Datei in der Bibliothek<br />
unter dem Verzeichnis „projekte“ gespeichert.<br />
3.1.2 LADEN<br />
Mit dem Anklicken des Buttons Laden im<br />
Dialogfenster des entsprechenden Objekts öffnen<br />
Sie den Ladendateidialog. Um ein neues Projekt<br />
zu laden, klicken Sie auf den Button mit dem<br />
Projekt öffnen - Symbol im Hauptfenster oder<br />
laden das Projekt mit dem Menüpunkt Datei<br />
öffnen.<br />
Es erscheinen alle sich im aktuellen Pfad<br />
befindlichen Dateien mit der dem Eingabeobjekt<br />
entsprechenden Dateiendung. Durch das<br />
Markieren einer Datei in der Dateiliste wird der<br />
Bezugstext in die Bezugszeile des Dateidialog<br />
geladen.<br />
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Seite 9<br />
Mit dem Klicken auf den OK-Button oder mit der Return-Taste wird dann die Datei<br />
geladen, die Objekte können in den Dialogfenstern bearbeitet werden.<br />
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4 KURZANLEITUNG ZUR SIMULATION MIT <strong>COPRA</strong><br />
Das Programm <strong>COPRA</strong> bietet folgende Möglichkeiten:<br />
Seite 11<br />
• Die Berechnung des Energieverbrauchs und die Bildung von Jahreslastgängen<br />
von bis zu vier thermischen und vier elektrischen Verbrauchergruppen.<br />
• Die Simulation der Gesamtanlage aus Kesselanlage und BHKW-Modulen in<br />
Abhängigkeit des ermittelten Energieverbrauchs und der meteorologischen<br />
Umgebungsbedingungen.<br />
• Die Optimierung der Energieversorgungsanlagen anhand energetischer und<br />
wirtschaftlicher Kriterien.<br />
• Die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung der strom- und wärmegekoppelten<br />
Energieversorgungsanlage auch im Vergleich mit einer alternativen<br />
Energieversorgung. Besonders gut geeignet für Betreiberlösungen.<br />
• Die Berechnung der Schadstoffemissionen der strom- und wärmegekoppelten<br />
Energieversorgungsanlagen unter Berücksichtigung der Stromgutschrift auch im<br />
Vergleich mit einer alternativen Energieversorgung.<br />
In diesem Kapitel wird Ihnen ein Überblick über die Handhabung des Programms<br />
vermittelt. Sie erfahren, wie Sie von der Eingabe der Parameter über die Simulation zur<br />
wirtschaftlichen und energetischen Optimierung der Anlage vorgehen sollten.<br />
4.1 ABLAUFSCHEMA VON <strong>COPRA</strong><br />
Zur Optimierung einer Energieversorgungsanlage müssen folgende Schritte durchlaufen<br />
werden:<br />
• Anlegen einer Projektverwaltung Menü Datei<br />
• Einbinden einer Wetterdatei mit Temperatur-<br />
und Strahlungsdaten Menü Randbedingungen<br />
• Definition der spezifischen Schadstoffemissionen<br />
der Stromerzeugung im EVU-Netz Menü Randbedingungen<br />
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• Auswahl des Tarifs für ins EVU-Netz eingespeisten<br />
Strom und des Tarifs für vom EVU-Netz<br />
bezogenen Strom Menü Randbedingungen<br />
• Festlegen der Anzahl und Art der thermischen<br />
Energieverbraucher unter Berücksichtigung<br />
von Prozeßwärme, Trinkwassererwärmung,<br />
Heizwärme und Urlaubszeiten Menü Verbraucher<br />
• Festlegen der Anzahl und Art der elektrischen<br />
Energieverbraucher unter Berücksichtigung von<br />
Urlaubszeiten und mit Auswahl des Stromtarifs Menü Verbraucher<br />
• Auswahl der Anzahl und Art der BHKW-Module Menü Anlage<br />
• Auswahl der Kesselanlage Menü Anlage<br />
• Definition der verwendeten Brennstoffe Menü Randbedingungen<br />
• Auswahl des Speichers in der Energiezentrale Menü Anlage<br />
• Definition des Nahwärmenetzes Menü Anlage<br />
• Festlegen der Betriebsweise der Energiezentrale Menü Anlage<br />
Seite 12<br />
• Durchführen der Energiebedarfsberechnung Menü Berechnungen (Button)<br />
• Analyse der Jahresdauerlinie unter Berücksichtigung Menü Berechnungen<br />
des Auslegungsvorschlags von <strong>COPRA</strong> und Ergebnisse<br />
• Speichern der Anlagenkonfiguration (des Projekts) Menü Datei<br />
• Durchführen der Simulation Menü Berechnungen (Button)<br />
• Festlegen der Einspeisesolleistung Menü Ergebnisse<br />
• Definition der Reservestromkosten Menü Randbedingungen<br />
• Durchführen der Wirtschaftlichkeitsberechnung Menü Berechnungen (Button)<br />
• Definition der Wärmeverkaufspreise Menü Berechnungen-Wirt-<br />
schaftlichkeitsberechnung<br />
• Auswertung der Ergebnisse<br />
- Wirtschaftlichkeitsberechnung Menü Berechnungen<br />
- Grafische Darstellung der zeitlichen<br />
Verläufe der Energien Menü Ergebnisse<br />
- Einspeisevergütung Menü Ergebnisse<br />
- Strombezugskosten Menü Ergebnisse<br />
- Schadstoffemissionen Menü Ergebnisse<br />
• Veränderung von Parametern<br />
- der Auslegung der Energiezentrale Menü Anlage<br />
- der zugrundegelegten Tarif und Brennstoffe Menü Randbedingungen<br />
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und Verbraucher<br />
- der Betriebsweise Menü Anlage<br />
• Erneute Durchführung der Simulation<br />
und Wirtschaftlichkeitsberechnung Menü Berechnungen<br />
• Abspeichern von Variationsrechnungen Menü Datei<br />
Seite 13<br />
• Ausdruck des Projektberichts Menü Ergebnisse (Button)<br />
• Vergleich von Varianten in der Vergleichstabelle Menü Ergebnisse (Button)<br />
Im Diagramm 4.1 ist der Ablauf der Auslegung mit <strong>COPRA</strong> grafisch dargestellt. Mit der<br />
Taste F1 erhalten Sie zu allen Dialogfenstern einen kontextbezogenen Hilfetext.<br />
4.2 RANDBEDINGUNGEN FESTLEGEN (MENÜ<br />
RANDBEDINGUNGEN)<br />
• Tragen Sie die Projektdaten in die Projektverwaltung ein, um Ihr Projekt klar zu<br />
definieren.<br />
• Wählen Sie unter dem Menüpunkt Wetterdateien aus den vorhandenen<br />
Wetterdatensätzen den Standort, der dem Standort der Energieversorgungsanlage am<br />
ehesten entspricht.<br />
• Definieren Sie unter dem Menüpunkt Schadstoffmix die spezifischen Schadstoffemissionen<br />
des vom EVU bezogenen Stromes und des durch die BHKW-Stromeinspeisung<br />
verdrängten Stromes. Die Emissionsbewertung des GEMIS-Programms des Hessischen<br />
Umweltministeriums wird in der Bibliothek mitgeliefert.<br />
• Wählen Sie unter dem Menüpunkt Stromtarife für den Betreiber-Einspeisetarif den<br />
für die zu simulierende Anlage gültigen Einspeisetarif aus der mitgelieferten Bibliothek<br />
aus.<br />
• Wählen Sie unter dem Menüpunkt Stromtarife für den Betreiber-Bezugstarif den für<br />
die Anlage gültigen Strom-Bezugstarif aus der mitgelieferten Bibliothek aus oder<br />
definieren Sie sich den für Sie gültigen Tarif. Sie können ihn über den Button<br />
Speichern der Bibliothek hinzufügen.<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
Thermischer Verbraucher<br />
Brauchwasser Heizwärme Prozesswärme<br />
Einspeisesolleistung<br />
Energiebedarfsbechnung<br />
Ergebnisse Energien<br />
eingespeiste/ bezogene<br />
elektrische Energie<br />
verbrauchte Brennstoffe<br />
Gesamtwärmebedarf<br />
Ablaufschema des Simulationsprogrammes <strong>COPRA</strong><br />
Elektrischer Verbraucher<br />
Auslegungsvorschlag<br />
Anlage<br />
Nahwärmenetz<br />
Kessel<br />
Speicher<br />
BHKW<br />
Simulation Anlagekosten<br />
Wärmepreise<br />
Ergebnisse<br />
Anlage<br />
Laufzeiten<br />
der<br />
BHKW- Module<br />
Verluste<br />
Ergebnispräsentation<br />
betriebsgebundene Zahlungen<br />
Ergebnisse<br />
Schadstoffrechnung<br />
produzierte Emissionen<br />
Diagramm 4.1: Ablaufschema des Programms <strong>COPRA</strong><br />
Seite 14<br />
wirtschaftliche<br />
Paramter<br />
Brennstoffpreise<br />
Ergebnisse<br />
Wirtschaftlichkeitsrechnung<br />
Vergleichsrechnung<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
4.3 VERBRAUCHER DEFINIEREN (MENÜ VERBRAUCHER)<br />
Seite 15<br />
Es können bis zu vier thermische und bis zu vier elektrische Verbrauchergruppen definiert<br />
werden. Die thermischen und elektrischen Verbraucher können vollständig unabhängig<br />
voneinander definiert werden, wenn sie in der Realität auch dasselbe Gebäude<br />
beschreiben. Für alle Verbraucher identisch ist die Angabe von Urlaubszeiten. Es können<br />
drei Zeiträume für jeden Verbraucher definiert werden, in denen der Energiebedarf<br />
beispielsweise aufgrund von Urlaubszeiten abgesenkt ist. Nutzen Sie dazu den Schalter<br />
Urlaubszeiten der definierten thermischen und elektrischen Verbraucher.<br />
Für den Heizwärmebedarf wird eine abgesenkte Raumtemperatur in den Urlaubszeiten<br />
angegeben, für alle anderen Verbrauchsarten werden prozentuale Angaben verwendet.<br />
Anstelle der Simulation der thermischen und elektrischen Verbraucher können auch<br />
jeweils Meßdaten oder Ergebnisdaten anderer Gebäudesimulationsprogramme im<br />
Textformat eingelesen werden. Sie benötigen dazu Textdateien mit 8760<br />
aufeinanderfolgenden Stundenwerten des Energieverbrauchs in kWh.<br />
4.3.1 THERMISCHER VERBRAUCHER<br />
Der Gesamtjahresbedarf an thermischer Energie einer jeden Verbrauchergruppe setzt<br />
sich aus den Komponenten Prozeßwärme, Trinkwassererwärmung und Heizwärme<br />
zusammen.<br />
• Definieren Sie den Prozeßwärmebedarf anhand des durchschnittlichen werktäglichen<br />
Energiebedarfs. Der zeitliche Verlauf des Verbrauchs wird anhand von<br />
Verbrauchsprofilen (Schalter Verbrauchsprofile) bestimmt und kann mittels des<br />
Schalters Grafik grafisch dargestellt werden. Wenn kein Prozeßwärmebedarf vorliegt,<br />
tragen Sie bei Verbrauch eine Null ein.<br />
• Definieren Sie den thermischen Energiebedarf zur Trinkwassererwärmung anhand der<br />
Anzahl der versorgten Personen und deren täglichen Verbrauch. Zusätzlich können<br />
Sie im Dialogfenster Speicherbeladesystem Warmwasserspeicher definieren, sofern<br />
in Ihrem System eine dezentrale Trinkwarmwasserbereitung vorgesehen ist. Der<br />
zeitliche Verlauf des Energiebedarfs wird anhand von Verbrauchsprofilen (Schalter<br />
Verbrauchsprofile) und den definierten Warmwasserspeichern ermittelt und kann<br />
grafisch mittels des Schalters Grafik dargestellt werden.<br />
• Der Heizwärmeverbrauch des Gebäudes wird anhand einer Berechnung auf der Basis<br />
des Normwärmebedarfs ermittelt. Mit einem Korrekturfaktor und der Angabe der<br />
Raumtemperaturen wird die eingeschränkte Beheizung des Gebäudes berücksichtigt.<br />
Fremdwärmgewinne werden anhand der definierten Fensterflächen und der Angabe<br />
des inneren Fremdwärmeanfalls berechnet. Mit diesen Eingaben wird der resultierende<br />
Jahreswärmebedarf ermittelt.<br />
Der zeitliche Verlauf des Energiebedarfs wird auch hier anhand von Verbrauchsprofilen<br />
definiert und kann mittels des Schalters Grafik dargestellt werden.<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
Seite 16<br />
Thermische Verbraucher sowie Verbrauchsprofile der drei unterschiedlichen<br />
Verbrauchsarten können auch aus der mitgelieferten oder aus einer selbsterstellten<br />
Bibliothek mit dem Schalter Laden geladen werden.<br />
4.3.2 ELEKTRISCHER VERBRAUCHER<br />
Der Jahresstromverbrauch für jeden definierten elektrischen Verbraucher wird direkt in<br />
kWh angegeben. Der zeitliche Verlauf des Strombedarfs wird auch hier über<br />
Verbrauchsprofile (Schalter Verbrauchsprofile) angegeben und kann anschließend mittels<br />
des Schalters Grafik dargestellt werden.<br />
Falls Sie eine Versorgung im Betreibermodell rechnen, wird der für den Verbraucher<br />
gültige Stromtarif an dieser Stelle mittels des Schalters Stromtarif ausgewählt. Neben der<br />
Auswahl eines Tarifs aus der Bibliothek, ist es hier auch möglich, den Strombezugstarif<br />
mit Arbeitspreisen und Art der Leistungsmessung selbst einzugeben. Falls Sie eine<br />
Analge für Eigenversorgung rechnen, muß hier ein Nulltarif eingetragen werden.<br />
4.4 AUSWAHL DER ENERGIEVERSORGUNG (MENÜ ANLAGE)<br />
4.4.1 AUSWAHL DER BHKW-MODULE<br />
Sie können BHKW-Module aus der mitgelieferten Bibliothek laden oder eigene Module mit<br />
Eingabe der thermischen und elektrischen Leistung, Wirkungsgrade und Kosten<br />
definieren. Es können bis zu insgesamt 10 Module in 5 unterschiedlichen Modulgruppen<br />
eingegeben werden. Bei gleitender Fahrweise ist nur eine Modulgruppe zugelassen.<br />
Mit dem Button Brennstoffe/ Tarife wird an dieser Stelle aus der Bibliothek der für die jeweilige<br />
BHKW-Modulgruppe verwendete Brennstoff geladen. In der Brennstoffdatei sind<br />
außerdem die Brennstoffkosten enthalten. Wenn Sie Parameter des Brennstoffs ändern<br />
oder einen neuen Brennstoff definieren möchten, können Sie das hier nicht tun, sondern<br />
unter Brennstoffbibliothek im Menü Randbedingungen. Sie können den Schadstoffausstoß<br />
der Module über den Button Schadstoffe definieren.<br />
4.4.2 AUSWAHL DER KESSELANLAGE<br />
Es können in jedem Projekt bis zu zehn identische Heizkessel definiert werden. Sie<br />
decken den restlichen, durch die BHKW-Module nicht abgedeckten Wärmebedarf. Sie<br />
können einen Kessel aus der mitgelieferten Bibliothek laden oder selbst Leistung,<br />
Wirkungsgrad und Kosten definieren. Auch hier, wie bei den BHKW- Modulen, können Sie<br />
den verwendeten Brennstoff aus der Bibliothek auswählen und die Schadstoffemissionen<br />
definieren.<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
4.4.3 AUSWAHL DES SPEICHERS<br />
Seite 17<br />
Es kann ein Pufferspeicher in der Energiezentrale definiert werden, der von den BHKW-<br />
Modulen gelieferte überschüssige thermische Energie aufnimmt und bei Bedarf wieder<br />
abgibt. Er ist durch sein Volumen, den maximalen Beladevolumenstrom, die<br />
Temperaturspreizung, seine Geometrie und die Dämmung definiert. Auch Speicher<br />
können aus der Bibliothek geladen oder selbst definiert werden.<br />
4.4.4 DEFINITION DES NAHWÄRMENETZES<br />
Zur Verbindung der Energiezentrale mit den thermischen Verbrauchern kann ein<br />
Nahwärmenetz definiert werden. Es besteht aus Rohren verschiedener Nennweiten und<br />
-längen in unterschiedlicher Verlegeweise (erdverlegt, im Freien oder in Gebäuden<br />
verlegt). Über die aktuelle Temperatur der Vorlauf- und der Rücklaufleitung, die<br />
Rohrleitungsdämmung und die aktuelle Umgebungstemperatur werden die<br />
Wärmeverluste des Nahwärmenetzes für jeden Zeitschritt berechnet. Die Solltemperatur<br />
kann variabel eingegeben werden.<br />
Selbst definierte Nahwärmenetze können in einer Bibliothek abgelegt werden.<br />
4.4.5 FESTLEGEN DER BETRIEBSWEISE<br />
Es kann zwischen 3 Betriebsarten ausgewählt werden:<br />
• Reine Wärmeführung<br />
• Wärmeführung, jedoch keine Stromeinspeisung zu Niedertarifzeiten<br />
• Keine Stromeinspeisung.<br />
Zusätzlich können für alle Betriebsarten Vorzugszeiten des BHKW-Betriebs definiert<br />
werden, in denen die BHKW-Module vorrangig betrieben werden, indem alle<br />
vorhandenen Speicherkapazitäten ausgenutzt werden.<br />
• Falls keine elektrischen Verbraucher angegeben sind, wird der gesamte von den<br />
BHKWs erzeugte Strom in das Netz eingespeist.<br />
Siehe Abschnitt 5.4.5 Betriebsweise zur näheren Erläuterung.<br />
4.5 BERECHNUNGEN (MENÜ BERECHNUNGEN)<br />
4.5.1 ENERGIEBEDARFSBERECHNUNG<br />
Mit der Energiebedarfsberechnung wird der Gesamtwärme - und der Gesamtstrombedarf<br />
aller Verbraucher in seinem zeitlichen Verlauf über das ganze Jahr ermittelt. Er kann<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
Seite 18<br />
grafisch in beliebiger Auflösung bis zu Stundenwerten dargestellt werden. Auch die<br />
solaren Gewinne der Gebäude können dargestellt werden. Wärme - und Strombedarf<br />
können auch als geordnete Jahresdauerlinie ausgegeben werden.<br />
4.5.2 AUSLEGUNGSVORSCHLAG<br />
Als Auslegungsvorschlag wird die Dimensionierung der BHKW - und der Kesselanlage mit<br />
Speicher anhand der geordneten Jahresdauerlinie vorgenommen. Das BHKW wird auf<br />
eine frei definierbare Mindestlaufzeit ausgelegt.<br />
4.5.3 SIMULATION<br />
Speichern Sie die Anlagenkonfiguration als Projekt ab, bevor Sie die Simulation starten,<br />
damit Sie später Zugriff auf Ihre Daten haben.<br />
Die eigentliche Simulation, die Berechnung der Energielieferung der Energiezentrale an<br />
die Verbraucher unter Berücksichtigung der Stromeinspeisung und aller anderen<br />
Randbedingungen läuft in wenigen Sekunden ab.<br />
4.6 ERGEBNISSE (MENÜ ERGEBNISSE)<br />
4.6.1 FESTLEGEN DER EINSPEISESOLLEISTUNG<br />
Wird die Einspeisesolleistung zu hoch oder zu niedrig gewählt , werden mögliche Erträge<br />
der KWK-Anlage verschenkt. Ein erstes Ergebnis der Simulation mit <strong>COPRA</strong> ist die<br />
Ermittlung der optimalen Einspeisesolleistung der konkreten Anlage für Sommer und<br />
Winter. Sie können diese aber auch variieren; dazu erhalten Sie komfortable<br />
Analysemöglichkeiten.<br />
4.6.2 DEFINITION DER RESERVESTROMKOSTEN<br />
Falls notwendig, sollten Sie an dieser Stelle die an das EVU zu zahlenden Kosten für<br />
Reservestrombezug eingeben, um einen vollständigen Überblick über die anfallenden<br />
Kosten zu erhalten.<br />
Als Anhaltswert für die zu bestellende Leistung dienen die installierten BHKW-Leistungen<br />
sowie die angegebene Leistungseinsparung durch den BHKW-Betrieb. Die<br />
Leistungseinsparung kann erst nach der Simulation berechnet werden.<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
4.6.3 DURCHFÜHREN DER WIRTSCHAFTLICHKEITSBERECHNUNG<br />
Seite 19<br />
In der Wirtschaftlichkeitsberechnung nach der Annuitätenmethode der VDI Richtlinie 6025<br />
sind bereits Werte eingetragen. Die Investitionskosten der definierten Energieerzeuger<br />
und des Nahwärmenetzes, die anfallenden Wartungskosten, sowie die Brennstoffkosten<br />
und die Kosten bzw. die Erlöse des Stromverkaufs und -bezugs. Die Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />
kann um Investitions- oder Betriebskosten der Anlage erweitert<br />
werden, außerdem können die wirtschaftlichen Rahmendaten geändert werden. Ergebnisse<br />
der Wirtschaftlichkeitsberechnung sind die Gesamtannuität der Anlage, die Wärmegestehungskosten,<br />
die Stromrestkosten sowie das Betriebsergebnis der Anlage.<br />
4.6.4 DEFINITION DER WÄRMEVERKAUFSPREISE<br />
Sofern Sie die Anlage als Betreibermodell rechnen, können Sie jetzt anhand der<br />
ermittelten Wärmegestehungskosten und des Betriebsergebnisses die von Ihnen<br />
angesetzten Wärmeverkaufspreise definieren und variieren. Die daraus folgenden Erlöse<br />
aus Wärmeverkauf gehen sofort in die Wirtschaftlichkeitsberechnung ein, wodurch Sie<br />
einen schnellen Überblick über Ihre Kostensituation bekommen.<br />
4.6.5 AUSWERTUNG DER ERGEBNISSE-PROJEKTBERICHT<br />
Zur Auswertung der Simulationsergebnisse stehen Ihnen in <strong>COPRA</strong> vielfältige<br />
Möglichkeiten zur Verfügung. Mit Hilfe der grafischen Ausgabemöglichkeiten können Sie<br />
die thermischen und elektrischen Energiebilanzen der simulierten Anlage in aller<br />
Detailschärfe nachvollziehen. Die Dimensionierung der Energiezentrale inclusive des<br />
Speichers oder der Warmwasserübergabespeicher kann anhand der täglichen Verläufe<br />
des Energieverbrauchs und der Energielieferung optimiert werden. Alle wirtschaftlichen<br />
Randbedingungen werden berücksichtigt.<br />
Welche Betriebsweise der BHKW- Module ist die richtige?<br />
Bringt gleitender Betrieb wirtschaftliche Vorteile?<br />
Wie wirkt sich eine Veränderung des Strombezugstarifs auf die Wirtschaftlichkeit aus?<br />
Welche Wärmepreise kann ich verlangen?<br />
Lohnt sich die Stromeinspeisung?<br />
Wie wirkt sich die Zahlung von Reservestromkosten auf die Wirtschaftlichkeit aus?<br />
Was bewirkt eine Änderung des Kapitalzinssatzes oder der Preissteigerungsrate?<br />
Wieviel Schadstoffeinsparung bringt der BHKW-Betrieb?<br />
Wie ändert sich der Schadstoffausstoß bei verändertem Brennstoff?<br />
Welchen Einfluß hat eine Erhöhung des thermischen Verbrauchs auf die Laufzeiten der<br />
Module?<br />
Etc. .<br />
Alle diese Fragen können mit <strong>COPRA</strong> beantwortet werden. Zur Analyse der<br />
Wirtschaftlichkeit dienen die Dialogfelder Einspeisevergütung und Strombezugskosten,<br />
in denen detailliert der Einfluß der Stromtarife betrachtet werden kann, sowie die<br />
Wirtschaftlichkeitsberechnung.<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
Seite 20<br />
In der Grafikausgabe können alle relevanten Energieströme sowie die verwendeten<br />
Wetterdaten dargestellt werden.<br />
Die Emissionen der Energieversorgungsanlage werden in einem eigenen Fenster<br />
ausgegeben.<br />
Variieren Sie die Parameter und simulieren Sie das System bis Sie die optimale Anlage<br />
gefunden haben. Eine präsentationsfähige Zusammenfassung der Ergebnisse mit allen<br />
relevanten Daten zur Anlagenkonfiguration, zu den thermischen und elektrischen<br />
Energiebilanzen sowie zu den wirtschaftlichen Ergebnissen und den Schadstoffbilanzen<br />
kann in einem Projektbericht auf dem Bildschirm oder auf dem Drucker ausgegeben<br />
werden.<br />
Variationsrechnungen können übersichtlich in der Vergleichstabelle einander<br />
gegenübergestellt werden. Die Vergleichstabelle kann über die Windows-Zwischenablage<br />
in ein beliebiges Tabellenkalkulationsprogramm exportiert werden.<br />
4.7 BEISPIELRECHNUNG<br />
In diesem Kapitel wollen wir Ihnen eine Beispielrechnung aus der Praxis vorstellen, die<br />
Sie auch im Programm nachvollziehen können.<br />
Das Projekt ‘Wohnsiedlung’<br />
Das Projekt ‘Wohnsiedlung’ ist eine mit zwei BHKW-Modulen und einem Kessel über ein<br />
Nahwärmenetz versorgte Wohnsiedlung mit ca. 4.000 MWh Wärme- und 900 MWh<br />
Strombedarf. Sie können es öffnen, indem Sie mit Datei/ Öffnen die Projektdatei wohn.prj<br />
laden.<br />
Den Projektbericht können Sie ausdrucken, indem Sie die Simulation durch Klicken auf<br />
den Menüpunkt BERECHNUNG/ SIMULATION durchführen. Anschließend muß noch die<br />
Wirtschaftlichkeitsberechnung durchgeführt werden, um die Ergebnisse im Projektbericht<br />
zu aktualisieren (Menüpunkt BERECHNUNGEN/WIRTSCHAFTLICHKEIT).<br />
Jetzt kann der Projektbericht unter ERGEBNISSE/PROJEKTBERICHT aufgerufen und<br />
ausgedruckt werden.<br />
Dieses Projekt können Sie sowohl nutzen, um schnell einen Einblick in den Programmablauf<br />
zu gewinnen, als auch um durch Veränderungen an der Anlagenkonfiguration,<br />
den Randbedingungen und den typischen Verbrauchsprofilen der Verbraucher die<br />
Auswirkungen auf die Betriebsergebnisse zu beobachten.<br />
Indem Sie auf der Programmoberfläche "Thermische Verbraucher" anklicken, können Sie<br />
die eingegebenen Werte unter HEIZENERGIEBEDARF und TRINKWASSERERWÄR-<br />
MUNG analysieren.<br />
Es ist nur eine thermische Verbrauchergruppe definiert. Über den Button der<br />
Verbrauchergruppe gelangen Sie zum Auswahlfeld der Definition der verschiedenen<br />
Verbraucherarten. Der Schalter GRAFIK im Fenster der Trinkwassererwärmung,<br />
Prozeßwärme und Heizwärme aktiviert die Grafikausgabe. Es erscheint zunächst der<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
Seite 21<br />
Jahresverlauf der entsprechenden Energieart in monatlicher Auflösung. Hier können Sie<br />
die Verbrauchsstruktur analysieren und daraufhin beispielsweise das Speichervolumen<br />
der Übergabespeicher der Trinkwasserversorgung variieren oder die Tagesprofile des<br />
Heizwärmebedarfs mit dem Schalter VERBRAUCHSPROFILE aufrufen und ggf.<br />
verändern.<br />
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MWh<br />
700<br />
630<br />
560<br />
490<br />
420<br />
350<br />
280<br />
210<br />
140<br />
70<br />
0<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
Heizwärme Trinkwassererwärmung<br />
Beispiel Wohnsiedlung 300 Haush. ( Quelle 1)<br />
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />
Zeitraum: 1. 1. - 31.12.<br />
Heizwärmebedarf 3342,69 MWh<br />
Seite 22<br />
Nachdem Sie die gewünschten Eingaben vorgenommen haben, können Sie die<br />
Energiebedarfsberechnung durchführen. Anschließend sind die Verläufe des thermischen<br />
und elektrischen Gesamtenergiebedarfes verfügbar. Sie können über ERGEBNISSE/<br />
GRAFIK/ENERGIEN UND WETTERDATEN grafisch dargestellt werden.<br />
Darstellung des jährlichen<br />
Gesamtwärme- und<br />
Strombedarfes in<br />
wöchentlicher Auflösung<br />
MWh<br />
220<br />
200<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
MWh<br />
66<br />
60<br />
54<br />
48<br />
42<br />
36<br />
30<br />
24<br />
18<br />
12<br />
6<br />
0<br />
Beispiel Wohnsiedlung 300 Haush. ( Quelle 1)<br />
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />
Zeitraum: 1. 1. - 31.12.<br />
Trinkwarmwasserbedarf 621,214 MWh 621,214 MWh<br />
Beispielprojekt<br />
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />
Zeitraum: 1. 1. -<br />
Gesamtwärmebedarf 3963,9 Gesamtstrombedarf 900<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
Nach der Energiebedarfsberechnung<br />
ist außerdem die geordnete<br />
Jahresdauerlinie des<br />
thermischen Energiebedarfs<br />
unter ERGEBNISSE/ GRAFIK/<br />
JAHRESDAUERLINIE grafisch<br />
darstellbar.<br />
kW<br />
2200<br />
Unter dem Menüpunkt AUSLEGUNGSVOR-<br />
SCHLAG erscheint das nebenstehende Dialogfenster.<br />
Es enthält einen überschlägigen<br />
Auslegungsvorschlag, anhand dessen Sie<br />
beispielsweise die BHKW- Leistung anpassen<br />
können. Die gewünschte Mindestlaufzeit der<br />
BHKW-Module ist editierbar.<br />
2000<br />
1800<br />
1600<br />
1400<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
Beispielprojekt<br />
1.000,00 2.000,00 3.000,00 4.000,00 5.000,00 6.000,00 7.000,00 8.000,00<br />
Stunden<br />
Jahresdauerlinie Wärme 452,5 kW<br />
Seite 23<br />
Durch Anklicken von BERECHNUNGEN/<br />
SIMULATION wird das gesamte Projekt simuliert. Es liegen nun stündliche Jahresverläufe<br />
aller interessanten thermischen und elektrischen Energieströme vor, die über<br />
ERGEBNISSE/ GRAFIK/ ENERGIEN UND WETTERDATEN betrachtet und analysiert<br />
werden können. Hierbei können Sie die Möglichkeiten der Grafikausgabe hervorragend<br />
nutzen. Sie können die Datensätze in beliebiger Zusammenstellung und zeitlicher<br />
Auflösung darstellen, um den Betrieb der Anlage genau nachzuvollziehen. Die<br />
Auswirkungen einer Änderung der Betriebsweise (Anlage/ Betriebsweise) oder einer<br />
variierten Dimensionierung der Anlagenkomponenten werden dadurch sofort sichtbar.<br />
Nach jeder Änderung muß die Simulation erneut durchgeführt werden, sonst sind die<br />
entsprechenden Werte nicht darstellbar.<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
Bilanz der thermischen<br />
Energien, Jahresverlauf in<br />
wöchentlicher Auflösung<br />
Bilanz der thermischen<br />
Energien, Tagesverlauf in<br />
stündliche Auflösung<br />
Strombilanz, Jahresverlauf in<br />
wöchentlicher Auflösung<br />
MWh<br />
220<br />
200<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
kWh<br />
1200<br />
1100<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
MWh<br />
33<br />
30<br />
27<br />
24<br />
21<br />
18<br />
15<br />
12<br />
9<br />
6<br />
3<br />
0<br />
Beispielprojekt Wohnsiedlung<br />
Seite 24<br />
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />
Zeitraum: 1. 1. - 31.12.<br />
Gesamtwärmebedarf 3963,9 Wärmelieferung Module 1864,8<br />
Wärmelieferung Kessel 2255,01<br />
Beispielprojekt Wohnsiedlung<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 0<br />
Datum:18. 3.<br />
Gesamtwärmebedarf 13251 kWh Wärmelieferung Module 7525 kWh<br />
Wärmelieferung Kessel 5912,39 kWh<br />
Beispielprojekt Wohnsiedlung<br />
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />
Zeitraum: 1. 1. -<br />
Gesamtstrombedarf 900 MWh Stromlieferung Module 1022,98 MWh<br />
Stromeinspeisung 357,718 MWh<br />
Stromlieferung Module an an Verbraucher 665,258 MWh<br />
Strombezug vom EVU 234,742 MWh<br />
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Seite 25<br />
Ein Teil der Wirtschaftlichkeitbetrachtungen kann an dieser Stelle bereits durchgeführt<br />
werden. Die durch den Betrieb der Energiezentrale hervorgerufenen Strombezugskosten<br />
sowie die Vergütung der Stromeinspeisung können Sie im Menü Ergebnisse betrachten.<br />
Wenn Sie die Einspeisesolleistung variieren möchten, können Sie dies an dieser Stelle<br />
tun. Um die Auswirkungen eines anderen Bezugs- oder Einspeisetarifs zu ermitteln,<br />
müssen Sie einen anderen Tarif unter Randbedingungen/Stromtarife EVU eingeben<br />
und die Simulation erneut starten.<br />
Kosten des Betreibers für den<br />
Strombezug aus dem EVU-Netz<br />
Wirtschaftlichkeitsberechnung der<br />
BHKW- Anlage<br />
Die gesamte Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />
erreichen Sie über<br />
Berechnungen/<br />
Wirtschaftlichkeitsberechnung. Hier<br />
wird anhand der bereits vorliegenden,<br />
vom Programm errechneten Kosten<br />
und weiterer spezifischer<br />
Kosteneingaben sowie der<br />
wirtschaftlichen Rahmenparameter<br />
eine Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />
durchgeführt.<br />
Nachdem Wärmeverkaufspreise eingetragen sind, kann das Betriebsergebnis abgelesen<br />
werden.<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
Eingabe der Wärmepreise<br />
Seite 26<br />
Über ERGEBNISSE/SCHADSTOFFEMISSIONEN können Sie die Emissionen der BHKW-<br />
Anlage ausgeben. Grundlage der Schadstoffberechnung sind die unter RAND-<br />
BEDINGUNGEN/SCHADSTOFFMIX eingegebenen spezifischen Emissionen der EVU-<br />
Stromversorgung und die spezifischen Emissionen der Abgase des BHKW-Moduls und<br />
der Kesselanlage, die jeweils mit dem Schalter SCHADSTOFFE bei der Definition der<br />
Anlagenteile definiert werden.<br />
Schadstoffemissionen<br />
Wenn Sie die Anlage variieren und mit der soeben berechneten Anlage vergleichen<br />
möchten, gehen Sie folgendermaßen vor: Speichern Sie das Projekt unter einem anderen<br />
Namen und variieren Sie die Anlage, beispielsweise eine Variante ohne BHKW mit<br />
getrennter Strom- und Wärmeerzeugung. Nachdem Sie die Simulation und die<br />
Wirtschaftlichkeitsberechnung durchlaufen haben, können Sie beide Projekte über<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
Seite 27<br />
ERGEBNISSE/VARIANTENVERGLEICH in eine Übersichtstabelle einladen. Diese ist<br />
über die Windows-Zwischenablage exportierbar.<br />
Dateiname BEISPIEL.PRJ KESSEL.PRJ<br />
Variantenbezeichnung Beispielprojekt Wohnsiedlung Beispielprojekt Wohnsiedlung nur<br />
Kesselanlage<br />
Standort Berlin Berlin<br />
***ENERGIEBEDARF***<br />
Thermische Verbrauchergruppe 1 Beispiel Wohnsiedlung 300 Haush. (<br />
Quelle 1)<br />
Therm. Energiebedarf [MWh] 3.963,90 3.963,90<br />
Therm. Gesamtenergiebedarf [MWh] 3.963,90 3.963,90<br />
Beispiel Wohnsiedlung 300 Haush. (<br />
Quelle 1)<br />
Elektr. Verbraucher 1 Beispiel Wohnsiedlung Beispiel Wohnsiedlung<br />
Elektr. Energiebedarf [MWh] 900 900<br />
Strombezugstarif Beispiel Haushaltstarif ohne<br />
Zeitzonenregelung<br />
Elektr. Gesamtenergiebedarf [MWh] 900 0<br />
***ENERGIEZENTRALE***<br />
Anzahl der BHKW- Module 2 0<br />
Betriebsweise der BHKW- Module taktend taktend<br />
Therm. Gesamtleistung der Module [kW] 350 0<br />
Elektr. Gesamtleistung der Module [kW] 192 0<br />
Anzahl der Kessel 1,00 1,00<br />
Therm. Gesamtleistung der Kessel [kW] 1.950,00 1.950,00<br />
Speichervolumen [m³] 3,00 3,00<br />
Länge des Nahwärmenetzes [m] 1.400,00 1.400,00<br />
Stromeinspeisung unbeschränkt unbeschränkt<br />
Strombezugstarif des Betreibers Bewag; Mittelspannung Steile<br />
Preisregelung<br />
Beispiel Haushaltstarif ohne<br />
Zeitzonenregelung<br />
Bewag; Mittelspannung Steile<br />
Preisregelung<br />
Stromeinspeisetarif Bewag, Berlin Grundmodell Bewag, Berlin Grundmodell<br />
***THERM. ENERGIEBILANZ***<br />
Module Wärmelieferung [MWh] 1.864,80 0,00<br />
Kessel Wärmelieferung [MWh] 2.255,00 4.119,10<br />
Gesamtanlage Wärmelieferung [MWh] 4.119,80 4.119,10<br />
Verluste Speicher [MWh] 0,7 0,2<br />
Verluste Nahwärmenetz [MWh] 155,00 154,90<br />
Gesamtwärmebedarf Verbraucher [MWh] 3.963,90 3.963,90<br />
Deckungsanteil der BHKW- Module<br />
am therm. Gesamtenergiebedarf [%] 45,3 0<br />
***ELEKTR. ENERGIEBILANZ***<br />
Module Stromerzeugung [MWh] 1.023,00 0,00<br />
Module Stromlieferung an Verbraucher 665,3<br />
[MWh]<br />
0<br />
Strombezug EVU [MWh] 234,7 0<br />
Stromeinspeisung [MWh] 357,7 0<br />
Einspeisesolleistung Winter [kW] 55 0<br />
Einspeisesolleistung Sommer [kW] 48,1 0<br />
Gesamtstrombedarf Verbraucher [MWh]<br />
Deckungsanteil der BHKW- Module<br />
900 0<br />
am elektr. Gesamtenergiebedarf [%] 73,9 0<br />
***BRENNSTOFFBEDARF***<br />
Beispiel 2-Erdgastarif [m³/a] 538.533,70 416.913,90<br />
***KOSTEN***<br />
Gesamtinvestitionskosten [DM] 1.411.670,00 1.111.670,00<br />
Annuität der kapitalgeb. Kosten [DM/a] 164.925,00 129.876,00<br />
Annuität der betriebsgeb. Kosten [DM/a] 84.198,00 45.452,00<br />
Annuität der verbrauchsgeb. Kosten [DM/a] 376.070,00 224.637,00<br />
Annuität der sonstigen Kosten [DM/a] 13.888,00 13.888,00<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
WIRTSCHAFTLICHKEITSBERECHNUNG<br />
Jahreskosten [DM/a] 639.081,00 413.853,00<br />
Erlöse aus Stromverkauf [DM/a] 321.204,00 0,00<br />
Erlöse aus Wärmeverkauf [DM/a] 501.314,00 545.559,00<br />
Ergebnis [DM/a] 183.437,00 131.706,00<br />
Wärmegestehungskosten [DM/MWh th] 72,2 89,5<br />
Stromrestkosten [Pf/kWh el] 7,19 0<br />
***EMISSIONEN***<br />
Schadstoff- Bewertung Strom Gesamt-Emissions-Modell Integrierter<br />
Systeme (GEMIS)<br />
Kohlendioxid [t/a] -48 97<br />
Kohlenmonoxid [kg/a] 0 24<br />
Stickoxide [kg/a] 884 536<br />
Schwefeloxide [kg/a] -45 0<br />
Nicht Methan- KW [kg/a] 0 0<br />
Staub [kg/a] -7 5<br />
Seite 28<br />
Gesamt-Emissions-Modell Integrierter<br />
Systeme (GEMIS)<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
Seite 29<br />
5 BESCHREIBUNG DES PROGRAMMS ANHAND DER<br />
MENÜLEISTE<br />
In diesem Kapitel wird die Funktionsweise von <strong>COPRA</strong> ausführlich dargestellt, alle<br />
Dialogfenster werden beschrieben. Detaillierte Informationen zu den zugrunde liegenden<br />
Berechnungen finden Sie im Kapitel 7, Berechnungsgrundlagen.<br />
5.1 DATEI<br />
Bei der Anwahl des Menüs DATEI durch Mausklick oder die Tastenkombination Alt+D öffnet<br />
sich ein Pop-Up-Menü mit folgenden Menüpunkten:<br />
NEUES PROJEKT<br />
PROJEKTVERWALTUNG<br />
ÖFFNEN<br />
SPEICHERN<br />
SPEICHERN UNTER<br />
BEENDEN<br />
5.1.1 NEUES PROJEKT<br />
Mit der Auswahl dieses Menüpunktes rufen Sie ein neues Projekt auf, das zunächst mit<br />
BHKW- Projekt betitelt ist. Alle Parameterwerte sind zunächst auf die vorgegebenen<br />
Standardwerte eingestellt. Sie können nun alle Parameter definieren sowie einen<br />
Variantentitel im Namenfeld des Hauptfensters vergeben und das Projekt unter einem neu<br />
zu wählenden Dateinamen abspeichern. Der Klartextname wird im weiteren als Titel Ihrer<br />
Projektvariante auf allen Ausgabedateien und im Hauptfenster erscheinen.<br />
5.1.2 PROJEKTVERWALTUNG<br />
Im Dialogfenster Projektverwaltung geben Sie den Namen des Projektes und des<br />
Auftraggebers mit weiteren Informationen ein. Diese Projektinformationen erscheinen auf<br />
dem Titelblatt des Projektberichts. Um verschiedene Variantenrechnungen zu betiteln,<br />
sollten Sie das Klartextfeld im Hauptfenster nutzen.<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
5.1.3 PROJEKT ÖFFNEN<br />
Seite 30<br />
Hier öffnet sich ein Datei-Dialog, in dem alle Dateien mit der Endung .prj aufgeführt<br />
werden. Dies sind die in der Bibliothek definierten oder selbst erstellten Projekte. Zur<br />
markierten Datei erscheint in der Bezeichnungsleiste der Variantentitel.<br />
Durch Doppelklicken oder Klicken auf den OK-Button wird das ausgewählte Projekt<br />
geladen.<br />
Falls das vorher bearbeitete Projekt verändert wurde, erscheint eine Abfrage, ob dieses<br />
Projekt gespeichert werden soll.<br />
5.1.4 SPEICHERN<br />
Das Projekt wird unter dem bis dahin gültigen Dateipfad und Dateinamen abgespeichert.<br />
5.1.5 SPEICHERN UNTER<br />
Unter diesem Menüpunkt wird das aktuelle Projekt mit dem Variantentitel unter einem neu<br />
wählbaren Dateinamen abgespeichert.<br />
5.1.6 BEENDEN<br />
Das Programm wird beendet. Ist das aktuelle Projekt verändert worden, erscheint eine<br />
Abfrage, ob es gespeichert werden soll.<br />
5.2 RANDBEDINGUNGEN<br />
Unter diesem Menüpunkt wird folgendes Pop-up Menü aktiviert:<br />
WETTERDATEIEN...<br />
SCHADSTOFFMIX...<br />
BRENNSTOFFBIBLIOTHEK...<br />
STROMTARIFE FÜR DEN BETREIBER<br />
5.2.1 WETTERDATEIEN<br />
Hier kann durch den LADEN-SPEICHERN-Dialog aus der Bibliothek ein typischer<br />
Außentemperatur- und Strahlungsjahresgang für verschiedene Regionen der Bundesrepublik<br />
Deutschland geladen werden. [Datei.wet] Das Laden von Wetterdaten des<br />
Deutschen Wetterdienstes in Form von Testreferenzjahren Dateiendung *.try ist möglich.<br />
Die von <strong>COPRA</strong> benötigten Daten werden automatisch ausgewählt.<br />
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<strong>COPRA</strong> Wirtschaftlichkeitsberechnung und Optimierung von<br />
Energieversorgungssystemen<br />
Seite 31<br />
In der Strahlungsdatei sind Stundenwerte der Einstrahlung auf die horizontale Fläche und<br />
der Breitengrad des Standortes abgelegt. Die Daten werden zur Berechnung der solaren<br />
Gewinne der Heizwärmeverbraucher benötigt.<br />
Die Stundenwerte der Temperatur werden zur Berechnung des Heizwärmebedarfs und<br />
der Nahwärmenetzverluste benötigt.<br />
5.2.2 SCHADSTOFFMIX<br />
Sie erreichen das Dialogfenster auch durch Klicken auf den<br />
nebenstehenden Bereich des Hauptfensters.<br />
In der ersten Spalte werden die spezifischen Schadstoffemissionen<br />
angegeben, die bei der Erzeugung des Stroms entstehen, der durch die<br />
Energiezentrale vom EVU zusätzlich zur Eigenstromerzeugung<br />
bezogen wird.<br />
In der zweiten<br />
Spalte werden<br />
die spezifischen<br />
Schadstoffemissionen<br />
angegeben, die<br />
durch die Einspeisung<br />
des<br />
BHKW- Stroms<br />
ins EVU- Netz<br />
vermieden werden.<br />
Eine derartige<br />
variable<br />
Betrachtung ermöglicht<br />
die<br />
unterschiedlich<br />
e Bewertung<br />
von Strombezug-<br />
und Einspeisung entsprechend unterschiedlicher Annahmen über die Kraftwerke des<br />
Energieversorgers.<br />
Im Textfeld Bezeichnung kann ein Klartext zur Beschreibung des Datensatzes<br />
eingetragen werden.<br />
Mit dem LADEN-SPEICHERN Dialog kann diese Schadstoffbewertung des Stromes geladen<br />
oder in die Bibliothek neu aufgenommen werden [Datei.emm].<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
5.2.3 BRENNSTOFFBIBLIOTHEK<br />
Hier können die Parameter und Tarife der Brennstoffe<br />
für das BHKW und den Kessel geladen, verändert und<br />
wieder in der Bibliothek abgespeichert werden. Es ist<br />
auch möglich, neue Brennstoffe zu definieren<br />
[Dateiendung .bre].<br />
Seite 32<br />
Die hier definierten Brennstoffe gehen nicht in die Simulation ein. Erst wenn der<br />
Brennstoff bei der Definition der BHKW- Module und des Spitzenkessels in den jeweiligen<br />
Dialogfenstern geladen worden ist, wird der definierte Brennstoff übernommen und dem<br />
jeweiligen Energieerzeuger zugeordnet. Zu beachten ist, daß bei einer nachträglichen<br />
Veränderung des Brennstoffdatensatzes der Eingabedialog für die BHKW- oder die<br />
Kesselparameter erneut mit OK quittiert werden muß, damit die geänderten Werte in der<br />
Simulation berücksichtigt werden.<br />
Definition der Brennstoffe:<br />
Brennstoffart: Sie können zwischen gasförmigen und flüssigen Brennstoffen<br />
auswählen, entsprechend ändern sich die Bezeichnung der<br />
Eingabeparameter und die Berechnungsformeln.<br />
Heizwert Hu : Es wird der Heizwert pro l Brennstoff eingegeben oder, falls<br />
gasförmige Brennstoffe eingesetzt werden, pro Normkubikmeter<br />
Brennstoff.<br />
Brennwert Ho: Da gasförmige Brennstoffe in der Regel über ihren Brennwert<br />
abgerechnet werden, ist für gasförmige Brennstoffe zusätzlich<br />
die Angabe des Brennwertes in kWh pro Normkubikmeter<br />
erforderlich.<br />
Trockenes<br />
Abgasvolumen: Das Volumen der trockenen Rauchgase in [m³norm/l<br />
Brennstoff] bzw. [m³norm/m³norm] Brennstoff, die bei der<br />
Verbrennung des Brennstoffes entstehen.<br />
CO2 Emissionsfaktor: Eingegeben wird die Masse des bei der vollständigen<br />
Verbrennung entstehenden Kohlendioxid in g/l Brennstoff<br />
oder, falls gasförmige Brennstoffe eingesetzt werden, in<br />
g/m³norm Brennstoff.<br />
Definition des Brennstofftarifs:<br />
Es wird eine Preisstaffel eingegeben. Für bis zu vier verschiedene Abnahmemengen<br />
können jeweils Grund- und Arbeitspreis angegeben werden. Zusätzlich kann jede<br />
Tarifstufe einen Namen erhalten.<br />
Bezeichnung: Namen der verschiedenen Tarifstufen<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
Seite 33<br />
Abnahmemenge: Es wird jeweils die Abnahmemenge angegeben, bis zu der der<br />
jeweilige Tarif gilt. Bei flüssigen Brennstoffen in l, bei gasförmigen in<br />
kWhHo (brennwertbezogen).<br />
Arbeitspreis: Der Arbeitspreis wird bei flüssigen Brennstoffen in Pf/l, bei<br />
gasförmigen Brennstoffen in Pf/kWhHo (brennwertbezogen)<br />
angegeben.<br />
Grundpreis: Der Grundpreis umfaßt feste Kosten für den Brennstoffbezug, die<br />
nicht verbrauchsabhängig sind. Er wird bei flüssigen Brennstoffen in<br />
DM/Jahr, bei gasförmigen Brennstoffen in DM/Monat angegeben.<br />
Wird für die BHKW- Module und die Kesselanlage derselbe Brennstoff ausgewählt, wird<br />
der Grundpreis nur einmal berechnet. Zur Auswahl des Arbeitspreises wird der<br />
Brennstoffverbrauch der Module und des Spitzenkessels addiert. Dies gilt nicht, wenn<br />
unterschiedliche Brennstoffe ausgewählt werden.<br />
Ist die bei der Simulation berechnete Abnahmemenge im Brennstofftarif nicht definiert,<br />
erscheint am Ende der Simulation eine Meldung, die letzte definierte Abnahmemenge<br />
wird dennoch ausgewählt.<br />
5.2.4 STROMTARIFE FÜR DEN BETREIBER<br />
Mit dem Programm <strong>COPRA</strong> können folgende Modelle betrachtet werden:<br />
Fall 1:<br />
Der Betreiber der Energiezentrale versorgt alle definierten Verbrauchergruppen mit<br />
Wärme und Strom. Er erhält von den Verbrauchern einen Wärmepreis für die gelieferte<br />
Wärme (siehe Wirtschaftlichkeitsberechnung).<br />
Der gelieferte Strom wird entsprechend der bei den jeweiligen elektrischen Verbrauchern<br />
definierten Stromtarife an den Betreiber der Energiezentrale bezahlt.<br />
Den Strom, den der Betreiber nicht selbst mit den BHKW- Modulen erzeugen kann, muß<br />
er vom Energieversorgungsunternehmen (EVU) beziehen. Diesen Strom bezahlt der<br />
Betreiber entsprechend der Strombezugstarife beim EVU.<br />
Wird überschüssiger Strom durch die BHKW- Module erzeugt, der nicht direkt von den<br />
Verbrauchern abgenommen werden kann, wird er in das Stromnetz des EVU eingespeist<br />
und von diesem entsprechend des Einspeisetarifs vergütet.<br />
Somit sind für die Wirtschaftlichkeitsberechnung einer Anlage der Kraft-Wärme-Kopplung<br />
drei unterschiedliche Stromtarife relevant, von denen zwei Tarife vom EVU und einer vom<br />
Betreiber der Energiezentrale festgelegt werden.<br />
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Fall 2:<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
Seite 34<br />
Der gesamte von den BHKW-Modulen erzeugte Strom wird in das Netz des EVU<br />
eingespeist. In diesem Falle dürfen keine elektrischen Verbraucher definiert werden.<br />
Lediglich der Einspeisetarif für den Betreiber ist relevant, der Bezugstarif für den Betreiber<br />
ist irrelevant, da kein Strom vom EVU bezogen wird.<br />
Fall 3:<br />
Es ist auch möglich, die Eigenversorgung von thermischen und elektrischen Verbrauchern<br />
mit einer BHKW-Anlage mit <strong>COPRA</strong> nachzubilden: In diesem Fall müssen elektrische<br />
Verbraucher definiert werden, ohne jedoch Strombezugstarife für die Verbraucher<br />
anzugeben. Es ist lediglich der Bezugstarif für den Betreiber und der Einspeisetarif<br />
relevant. Andernfalls würden Stromerlöse durch Stromverkauf an die Verbraucher<br />
gutgeschrieben, was bei Eigenversorgung nicht der Fall ist.<br />
BEZUGSTARIF<br />
Mit der Auswahl des Menüpunktes<br />
Stromtarife für den Betreiber... oder<br />
mit Mausklick auf den nebenstehenden<br />
Bereich des Hauptfensters gelangt<br />
man zu dem nebenstehenden<br />
Dialog, in dem die Tarife für den vom<br />
EVU bezogenen Strom und für den in<br />
das Netz des EVU eingespeisten<br />
Strom sowie die Tarifzeiten definiert<br />
werden. An dieser Stelle können auch<br />
die Kosten für Reservestrom<br />
eingegeben werden.<br />
Hier wird der Tarif definiert, der für den Betreiber der<br />
BHKW - Anlage bei Strombezug aus dem Netz des<br />
EVU gilt.<br />
Über den LADEN - SPEICHERN Dialog können<br />
verschiedene Tarifstaffeln von größeren EVU geladen<br />
werden oder der gerade aktuelle Tarif gespeichert werden<br />
[Datei.tar].<br />
1<br />
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2 Tarifzeiten<br />
Hier werden die Hochtarifzeiten und eventuelle<br />
Sondertarifzeiten des EVU definiert. Diese<br />
Tarifzeiten gelten sowohl für den Strombezug<br />
vom EVU als auch für die Stromeinspeisung.<br />
Winterzeit von bis:<br />
Die Eingabe der tariflichen<br />
Winterzeit erfolgt im<br />
Datumsformat.<br />
Seite 35<br />
Tarifzeiten Sommer Winter unterschiedlich:<br />
Bei Anwahl dieses Schalters<br />
können alleTarifzeiten getrennt für Sommer und Winter eingegeben werden<br />
Sondertarifzeiten definieren :<br />
Bei Anwahl dieses Schalters erscheinen zusätzliche Registerlaschen, mit<br />
denen Sie Sondertarifzeiten eingeben können. Für diese Zeiten können<br />
sowohl im Dialog Arbeitspreis als auch im Dialog Einspeisetarif separate<br />
Arbeitspreise eingegeben werden. Für den Fall, daß HT- Zeiten auch als<br />
Sonderzeiten definiert sind, gelten diese Zeiten als Sonderzeiten.<br />
Ab welchem Tag sollen neue Hochtarifzeiten gelten :<br />
Mithilfe dieser Auswahlfelder können Sie definieren, für welche<br />
Wochentage unterschiedliche Tarifzeiten gelten sollen. Die Beschriftung<br />
der ersten Spalte macht deutlich, für welche Wochentage die eingegebene<br />
Zeit gilt;<br />
HT- Zeiten: Es können pro Wochentag bis zu 5 Zeiträume von Uhr bis Uhr eingegeben<br />
werden Die Eingabe erfolgt im Uhrzeitformat.<br />
3 Arbeitspreis<br />
In diesem Dialog werden die<br />
Arbeitspreise für jede Tarifzone<br />
(HT,NT, eventuell SZ) definiert.<br />
Preisänderungsfaktor:<br />
Die in der Tabelle<br />
einzugebenden Preise<br />
sind Basispreise, die<br />
mit dem<br />
Preisänderungsfaktor<br />
multipliziert den<br />
Arbeitspreis ergeben.<br />
Im<br />
Preisänderungsfaktor<br />
berücksichtigen die<br />
EVU die aktuelle Energiepreis-<br />
und<br />
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Seite 36<br />
Lohnentwicklung. Im Niederspannungsbereich werden in der Regel keine<br />
Basispreise verwendet, so daß in diesem Fall der Preisänderungsfaktor 1<br />
beträgt.<br />
Sommer- Winter unterschiedlich :<br />
Für Sommer- und Winterzeit können unterschiedliche Arbeitspreise<br />
definiert werden.<br />
In diesem Fall wird die jeweils gültige Preisstaffel / zone nicht mehr über<br />
den Gesamtjahresverbrauch, sondern z.B. über den Gesamtverbrauch in<br />
der Winterzeit ermittelt. Wenn gleichzeitig der Schalter Staffelung für jede<br />
Tarifzone unterschiedlich ausgewählt ist, wird z.B.der gültige Arbeitspreis<br />
für Winter Hochtarif nur über den Gesamtverbrauch Winter Hochtarif<br />
ermittelt.<br />
Verbrauchsstaffelregelung:<br />
Bei Auswahl dieses Knopfes wird der gültige Arbeitspreis folgendermaßen<br />
ermittelt :<br />
Bei einem Gesamtjahresverbrauch zu HT- Zeiten von 600.000 kWh<br />
gilt in obenstehendem Beispiel die Preisstaffel ab Verbrauch größer<br />
500.000 kWh, für die gesamte HT- Arbeit gilt der Basispreis 6,94 Pf/ kWh.<br />
Verbrauchszonenregelung:<br />
Bei Auswahl dieses Knopfes<br />
verändert sich in obenstehendem<br />
Beispiel der<br />
Text der ersten Spalte, um<br />
die unterschiedliche Preisermittlung<br />
zu verdeutlichen.<br />
Aus „ab Verbrauch größer“<br />
wird „jede weitere kWh ab“.<br />
Im Gegensatz zur Verbrauchsstaffelregelung<br />
wird<br />
der gültige Arbeitspreis folgendermaßen<br />
ermittelt :<br />
Bei einem Gesamtjahresverbrauch<br />
von 600.000<br />
kWh zu HT- Zeiten gilt in<br />
obenstehendem Beispiel für die ersten 250.000 kWh ein Basispreis von 7,1<br />
Pf/kWh, für die zweiten 250.000 kWh der Basispreis 7.0 Pf/kWh und für die<br />
letzten 100.000 kWh ein Basispreis von 6.94 Pf/kWh. Der Gesamtarbeitspreis<br />
HT ergibt sich also folgendermaßen:<br />
Gesamtpreis HT : (250.000 kWh* 7,1 Pf/kWh +250.000kWh*7,0Pf/kWh + 100.000<br />
kWh* 6,94 Pf/kWh) *Preisänderungsfaktor<br />
Staffelung für jede Tarifzone unterschiedlich :<br />
Bei dieser Auswahl kann wird der Arbeitspreis für jede Tarifzone in einer<br />
eigenen Registerlasche eingegeben.<br />
In diesem Fall wird die jeweils gültige Preisstaffel / zone nicht mehr über<br />
den Gesamtjahresverbrauch, sondern über den Gesamtverbrauch in dem<br />
Zeitintervall,das für die jeweilige Registerlasche gültig ist, ermittelt. Wenn<br />
z.B der Schalter Sommer- Winter unterschiedlich nicht ausgewählt ist,<br />
wird der gültige Arbeitspreis für Winter Hochtarif nur über den Gesamtverbrauch<br />
der Hochtarifzeiten Sommer und Winter ermittelt.<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
4 Leistungsmessung<br />
In diesem Dialog werden grundsätzliche<br />
Angaben zur Leistungsmessung gemacht.<br />
Je nachdem, welche Art der<br />
Leistungsmessung gewählt wird, können<br />
noch weitere Angaben gemacht werden.<br />
Folgende Arten der Leistungsmessung<br />
sind wählbar:<br />
− a.): keine Leistungsmessung,<br />
− b.): 96-Stundenmessung<br />
− c.): Standardberechnung<br />
(¼ stündlicheLeistungsmessung)<br />
− d.): Stark- Schwachlastmaximum<br />
Seite 37<br />
a.) Keine Leistungsmessung<br />
Kommt der gewählte Strombezugstarif ohne Leistungsmessung aus, muß<br />
hier „keine Leistungsmessung“ gewählt werden.<br />
b.) 96- Stundenmessung<br />
Beim 96 - Stundentarif wird in einem fortlaufenden Zeitfenster der<br />
Stromverbrauch in kWh innerhalb 96 aufeinanderfolgenden Stunden<br />
aufsummiert. Diese Summenwerte werden Leistungswerte (Lw) genannt.<br />
Der höchste im Abrechnungszeitraum auftretende Leistungswert wird für<br />
die Berechnung des Leistungsentgeltes herangezogen. Das<br />
Leistungsentgelt ergibt sich aus dem höchsten Leistungswert mal dem für<br />
den Jahresstromverbrauch gültigen Leistungspreis gemäß der<br />
angegebenen Preisstaffel.<br />
Bei der 96-Stundenmessung mit Zeitzonenregelung wird die Erfassung der<br />
Leistungswerte während der Niedertarifzeiten ausgesetzt, ohne den<br />
fortschreitenden Takt der 96 - Stunden- Meßperiode zu verändern. In<br />
diesem Fall muß in dem Dialog Leistungspreis das Feld Messung nur zu<br />
HT- Zeiten angekreuzt werden.<br />
c.) Standardberechnung (¼ stündliche Leistungsmessung)<br />
Hier wird eine Abrechnungsleistung aus einem Mittelwert der maximalen<br />
Monatshöchstleistungen gebildet. Die Anzahl der Monate, die zur<br />
Ermittlung der Jahreshöchstleistung herangezogen werden, werden in dem<br />
Dialog Leistungspreis festgelegt.<br />
d.) Stark- Schwachlastmaximum<br />
¼ stündliche Leistungsmessung, bei der der Zeitraum, der für die<br />
Ermittlung der Abrechnungsleistung herangezogen wird, auf sogenannte<br />
Starklastzeiten beschränkt ist. Diese Starklastzeiten können in dem Dialog<br />
Starklastzeiten eingegeben werden.<br />
Die sonstige Ermittlung der Starklastspitze erfolgt wie in der<br />
Standardberechnung beschrieben.<br />
Unabhängig davon werden die monatlichen Schwachlastspitzen ermittelt.<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
Seite 38<br />
Leistungsspitzen in Schwachlastzeiten werden nur berücksichtigt, wenn die<br />
jeweilige monatliche Höchstleistung in der Schwachlast über der ermittelten<br />
Jahreshöchstleistung zu Starklastzeiten liegt. Die monatlichen Differenzen<br />
dieser Werte werden der Größe nach sortiert und ein Mittelwert gebildet.<br />
Die resultierende Differenz wird nur zu einem Teil angerechnet, der Faktor<br />
wird in in dem Dialog Leistungspreis festgelegt.<br />
Die Anzahl der Monate, die zur Ermittlung der Schwachlastspitze<br />
herangezogen werden, werden in dem Dialog Leistungspreis festgelegt.<br />
Die Summe aus Starklastspitze und angerechnetem Schwachlastanteil<br />
ergibt die Abrechnungsleistung.<br />
fester Leistungspreis:<br />
das Leistungsentgelt setzt sich aus einem festen und<br />
verbrauchsabhängigen Anteil zusammen. Der feste Leistungspreis muß<br />
unabhängig von der bezogenen Leistung immer entrichtet werden.<br />
stündliche Spitzen der definieren Lastgänge plus : (nur bei c und d)<br />
Je nach EVU werden die Monatsleistungen als ¼-stündliche oder ½-<br />
stündliche Mittelwerte gemessen. Die Jahreshöchstleistung wird mit dem<br />
angegebenen spezifischen Leistungspreis multipliziert, um den jährlich zu<br />
entrichtenden Leistungspreis zu erhalten. Im Programm ist die<br />
Monatshöchstleistung aufgrund des Zeitschritts die höchste im jeweiligen<br />
Monat auftretende mittlere Leistung pro Stunde. Dies führt zu geringeren<br />
Leistungsspitzen, da die auftretenden ¼-stündlichen Schwankungen<br />
nivelliert werden. Um dies zu korrigieren, werden die ermittelten<br />
stündlichen Monatshöchstleistungen für die Ermittlung der<br />
Jahreshöchstleistung mit dem Faktor ¼-stündliche Spitzen der<br />
definierten Lastgänge plus multipliziert. Je nach Verbraucherart, Größe<br />
des versorgten Gebiets und evtl. vorhandenen gemessenen Lastgängen<br />
muß hier eine Prozentzahl zwischen 0% und 50% eingegeben werden. Für<br />
typische Wohnsiedlungen ab 100.000 kWh Jahresverbrauch kann mit 5-<br />
10% gerechnet werden.<br />
Mindestleistung: (nur bei c und d)<br />
Diese Leistung wird zur Verrechnung herangezogen, falls die ermittelte<br />
Maximalleistung diesen Wert unterschreitet.<br />
Bereitstellungspauschale : (nur bei c und d)<br />
Statt eines festen Leistungspreises kann eine Bereitstellungspauschale<br />
gefordert werden.<br />
Sie ist zu entrichten, falls die Vollbenutzungsstunden den festgesetzten<br />
Grenzwert unterschreiten. Die Bereitstellungspauschale (BSP) berechnet<br />
sich dann folgendermaßen:<br />
BSP = Preis [DM/kW] * MaxLeist<br />
*(1-VBS/Mindestbenutzungsstunden)<br />
MaxLeist : die vom Programm ermittelte Maximalleistung oder u.U.die<br />
Mindestleistung<br />
VBS:Vollbenutzungsstunden=Jahresgesamtarbeit/MaxLeist<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
5 LEISTUNGSSPREIS<br />
In diesem Dialog wird der Leistungspreis des<br />
Stromtarifs definiert. Je nachdem, welche Art<br />
der Leistungsmessung gewählt wurde, sind<br />
hier unterschiedliche Eingabefelder sichtbar,<br />
in denen zusätzliche Angaben gemacht<br />
werden können.<br />
Seite 39<br />
Anzahl der berücksichtigten Maxima<br />
(nur bei c und d):<br />
Starklast:<br />
Hier wird die Anzahl der<br />
Monatsmaxima eingegeben,<br />
aus deren Mittelwert das<br />
Starklastmaximum berechnet<br />
wird. Bei der<br />
Standardleistungsberechnung<br />
entspricht das<br />
Starklastmaximum der Abrechnungsleistung.<br />
Schwachlast:(nur bei d)<br />
Bei der Leistungsberechnung mit Stark- Schwachlastmaximum werden u.<br />
U. auch Schwachlastmaxima anteilig berücksichtigt (s.o. Stark-<br />
Schwachlastmaximum). Hier wird die Anzahl der Monatsmaxima<br />
eingegeben, aus deren Mittelwert die Schwachlastspitze berechnet wird.<br />
Anrechnung von Schwachlastspitzen: (nur bei d)<br />
Dieser Faktor beschreibt, zu welchem Prozentsatz<br />
Schwachlastmehrleistungen auf die Abrechnungsleistung angerechnet<br />
werden.<br />
Preisänderungsfaktor:<br />
Die in der Tabelle einzugebenden Preise sind Basispreise, die mit dem<br />
Preisänderungsfaktor multipliziert den Leistungspreis pro kW ergeben. Im<br />
Preisänderungsfaktor berücksichtigen die EVU die aktuelle Energiepreis-<br />
und Lohnentwicklung. Im Niederspannungsbereich werden in der Regel<br />
keine Basispreise verwendet, so daß in diesem Fall der<br />
Preisänderungsfaktor 1 beträgt.<br />
Staffelung nach Gesamt- kWh :<br />
Statt einer Staffelung oder Zonung des Leistungspreis über die<br />
Abrechnungsleistung wird in diesem Fall der Leistungspreis über<br />
Jahresstromverbrauch in kWh ermittelt.<br />
Verbrauchsstaffelregelung:<br />
siehe Dialog ARBEITSPREIS Verbrauchsstaffelregelung<br />
Verbrauchszonenregelung:<br />
siehe Dialog ARBEITSPREIS Verbrauchszonenregelung<br />
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Seite 40<br />
Messung nur zu HT- Zeiten(nur bei b)<br />
Entspricht der der 96-Stundenmessung mit Zeitzonenregelung. Hier wird<br />
die Erfassung der Leistungswerte während der Niedertarifzeiten<br />
ausgesetzt, ohne den fortschreitenden Takt der 96 - Stunden- Meßperiode<br />
zu verändern<br />
6 Starklastzeiten<br />
In diesem Dialog werden die Starklastzeiten<br />
des EVU definiert.<br />
Starklastzeiten von bis:<br />
Hier wird Anfang und Ende der<br />
Starklastzeiten definiert.<br />
Die Eingabe der<br />
Starklastzeiten erfolgt im<br />
Datumsformat.<br />
Starklastzeiten Sommer Winter<br />
unterschiedlich:<br />
Bei Anwahl dieses Schalters<br />
können alle Starklastzeiten getrennt für Sommer und Winter eingegeben<br />
werden<br />
Ab welchem Tag sollen neue Starklastzeiten gelten :<br />
Mithilfe dieser Auswahlfelder können Sie definieren, für welche<br />
Wochentage unterschiedliche Starklastzeiten gelten sollen. Die<br />
Beschriftung der ersten Spalte macht deutlich, für welche Wochentage die<br />
eingegebene Zeit gilt.<br />
Starklastzeiten:<br />
Es können pro Wochentag bis zu 5 Zeiträume von Uhr bis Uhr eingegeben<br />
werden Die Eingabe erfolgt im Uhrzeitformat<br />
7 Rabatte/ Zuschläge<br />
In diesem Dialog können vom EVU<br />
gewährte Rabatte und Zuschläge<br />
getrennt voneinander eingegeben<br />
werden.<br />
8 Registerlasch<br />
e Rabatte<br />
allgemeine Rabatte :<br />
Hier können Rabatte<br />
eingegeben werden, die<br />
unabhängig vom<br />
Verbrauch auf jeden Fall<br />
gewährt werden, z.B. ein<br />
Preisnachlaß für<br />
Strombezug auf der 30 kV- Spannungsebene.<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
Seite 41<br />
Benutzungsdauerrabatt:(nur bei ¼ -Stundenmessung)<br />
Die Benutzungsdauer ist das Verhältnis von jährlichem Gesamtstrombezug<br />
zur Verrechnungsleistung und ist ein Maß für die Gleichmäßigkeit des<br />
Strombezugs. Bei einigen Tarifen oder Sonderverträgen gewährt das EVU<br />
dem Kunden ab einer gewissen Mindestbenutzungsdauer einen Rabatt.<br />
Dieser Rabatt wird in der Regel auf das gesamte Arbeits- und<br />
Leistungsentgelt gewährt. Falls der Rabatt nur auf die HT- Arbeit und den<br />
Leistungspreis gewährt wird, wird er üblicherweise<br />
Benutzungsdauernachlaß genannt.<br />
Mindestbenutzungsdauer:<br />
Ein Rabatt wird erst gewährt, wenn die Benutzungsdauer über diesem Wert<br />
liegt. Eine Unterschreitung wird hier nicht mit einem Zuschlag bestraft.<br />
Benutzungsdauerrabatt wird gewährt auf:<br />
Hier wird ausgewählt, auf welche Entgeltanteile ein Benutzungsdauerrabatt<br />
gewährt wird.<br />
Benutzungsdauerrabatt nach Formel:<br />
Ist die Option gewählt, wird der Benutzungsdauerrabatt nach folgender<br />
Formel berechnet:<br />
wenn Benutzungsdauer - Mindestbenutzungsdauer > 0<br />
Benutzungsdauerrabatt = Faktor X<br />
* (Benutzungsdauer - Mindestbenutzungsdauer)<br />
Benutzungsdauer: das Verhältnis von jährlichem Gesamtstrombezug zur Ver-<br />
rechnungsleistung.<br />
Übersteigt der errechnete Benutzungsdauerrabatt den maximalen<br />
Benutzungsdauerrabatt, wird nur dieser gewährt.<br />
Benutzungsdauerrabatt nach Tabelle:<br />
Statt eines linear ansteigenden Benutzungsdauerrabatts<br />
ist auch die stufenweise<br />
Gewährung über eine Tabelle möglich.<br />
Diese Rabattstaffel kann in dem<br />
Dialog Benutzungsdauerrabatt eingegeben<br />
werden. Auch hier gilt, daß ein Benutzungsdauerrabatt<br />
erst ab Erreichen der<br />
Mindestbenutzungsdauer gewährt wird.<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
9 Registerlasche Zuschläge<br />
Zuschläge:<br />
Hier können getrennt für HT<br />
/ NT- Arbeit und den Leistungspreis<br />
eventuelle Zuschläge<br />
in % eingeben werden<br />
Seite 42<br />
FesteKosten [DM/a] (z.B. Verrechnungsentgelt:<br />
Hier werden feste jährliche<br />
Kosten wie Mess- und Abrechnungskosten,<br />
die unabhängig vom Verbrauch auf jeden Fall zu zahlen<br />
sind, eingegeben.<br />
EINSPEISETARIF<br />
In diesem Dialogfenster werden der Einspeisetarif für den überschüssigen BHKW-Strom<br />
und die Hoch- und Niedertarifzeiten des EVU definiert. Die in der Bibliothek mitgelieferten<br />
Tarife entsprechen der Verbändevereinbarung von 1994.<br />
Über den LADEN-SPEICHERN Dialog können verschiedene Einspeisetarife von größeren<br />
EVU geladen werden oder der gerade aktuelle Tarif gespeichert werden [Datei.etr].<br />
Der Einspeisetarif bildet die Grundlage für die Bestimmung der Vergütung der ins EVU-<br />
Netz eingespeisten elektrischen Energie.<br />
Tarifname: Es wird die Tarifbezeichnung<br />
eingegeben.<br />
Preise: Die Eingabe der Arbeitspreise<br />
erfolgt getrennt für Sommer-,<br />
Winter-, Hoch- und Niedertarifzeiten<br />
in Pf/kWh. Falls im<br />
Strombezugstarif EVU Tarifzeiten<br />
Sonderzeiten definiert wurden,<br />
kann hier auch ein Arbeitspreis<br />
Sonderzeiten eingegeben<br />
werden.<br />
Bei einer Leistungsvergütung nach Verbändevereinbarung<br />
erfolgt die Eingabe des Leistungspreises<br />
getrennt nach Sommer und Winter in der dritten Spalte in DM/kW.<br />
Zur Bestimmung der Leistungsvergütung kann zwischen 4 Modellen gewählt werden:<br />
− KEINE GESONDERTE LEISTUNGSVERGÜTUNG<br />
− VERFÜGBARKEITSZUSCHLAG<br />
− GRUNDMODELL nach Verbändevereinbarung von 1994<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
Seite 43<br />
− MODELL ”SCHWER VORHERSEHBARE LEISTUNG” nach Verbändevereinbarung<br />
von 1994<br />
Die beiden letzten Modelle entsprechen der Verbändevereinbarung von 1994 des Bundesverbandes<br />
der deutschen Industrie (BDI), dem Verband der Industriellen Energie und<br />
Kraftwirtschaft (VIK) und der Vereinigung Deutscher Elektrizitätswerke (VDEW). Sie stellen<br />
eine Absprache dar, wie mit „Ressourcen schonenden Wandlungsanlagen“ ins Netz<br />
eingespeister Strom von den EVU vergütet wird.<br />
Modell 'keine gesonderte Leistungsvergütung'<br />
Statt einer Leistungsvergütung wird ein höherer Hochtarifarbeitspreis gezahlt.<br />
Dieses Modell wird auch nach der Verbändevereinbarung von 1994<br />
bei sogenannten Kleineinspeisungen angewendet (bis ≈ 30 kW Einspeiseleistung).<br />
Modell VERFÜGBARKEITSZUSCHLAG<br />
Bei dem Modell mit VERFÜGBARKEITSZUSCHLAG wird ein Zuschlag auf<br />
den HT- Arbeitspreis gezahlt, wenn die zu HT- Zeiten eingespeiste Jahresarbeit<br />
einen gewissen Wert überschreitet. Die Berechnung des Verfügbarkeitszuschlags<br />
(VZS) erfolgt folgendermaßen:<br />
VZS [DM/ a] =( Arbeit HT - MWhMin )* Stetigkeitsprämie[DM/MWh]<br />
Arbeit HT[MWh] :Eingespeiste Arbeit zu HT- Zeiten<br />
MWhMin[MWh] = Mindesteinspeisedauerleistung [MW]* Jährliche HT- Stunden<br />
Die Mindesteinspeisedauerleistung wird üblicherweise auf 1/3 der installierten<br />
elektrischen BHKW- Leistung festgelegt<br />
Grundmodell nach Verbändevereinbarung<br />
Beim Grundmodell wird die eingespeiste Leistung, wenn sie oberhalb der<br />
angemeldeten Solleinspeiseleistung liegt, in Abhängigkeit von der Dauer<br />
der Einspeisung vergütet.<br />
Modell 'schwer vorhersehbare Leistung' nach Verbändevereinbarung<br />
Beim Modell 'schwer vorhersehbare Leistung' wird die gesamte elektrische<br />
Energie in Abhängigkeit von einer angemeldeten Solleinspeiseleistung<br />
vergütet.<br />
Eine ausführliche Erläuterung der Berechnung der Einspeisevergütung nach derVerbändevereinbarung<br />
von 1994 finden Sie in Kapitel 7.2.<br />
Bei einer Leistungsvergütung nach Verbändevereinbarung ermittelt <strong>COPRA</strong> automatisch<br />
die optimale Anmeldeleistung.Diese optimale Anmeldeleistung wird im Dialogfenster<br />
Einspeisevergütung nach der Simulation ausgegeben und kann dort, wenn gewünscht,<br />
verändert werden. Die veränderte Einspeisevergütung geht in die Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />
ein.<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
RESERVESTROMKOSTEN<br />
Seite 44<br />
Falls in einem konkreten Anwendungsfall Kosten für die Vorhaltung und<br />
Inanspruchnahme von Reserveleistung anfallen, können sie an diese Stelle eingegeben<br />
werden.<br />
Neben einem Klartextfeld zur<br />
Bezeichnung des Dialogfensters<br />
können Kosten für Kurzzeit- und<br />
Langzeitreserve getrennt voneinander<br />
eingegeben werden,<br />
falls beide Arten von Reserveleistung<br />
im Vertrag mit dem EVU<br />
vorgesehen sind. Für beide gelten<br />
folgende Eingabemöglichkeiten:<br />
Leitungspreis für Vorhaltung:<br />
F<br />
ällt ein BHKW bei hohem Strombedarf aus, kann es notwendig<br />
sein, Reserveleistung zu beziehen. Der Leistungspreis<br />
für die Vorhaltung dieser eventuell benötigten<br />
Leistung wird hier eingegeben. Er liegt in der Regel unter<br />
dem Leistungspreis des Strombezugstarifs.<br />
Bestellte Leistung: Wieviel Reserveleistung vom EVU zum obigen Leistungspreis<br />
vorgehalten wird, muß vor Inbetriebnahme<br />
der Anlage vereinbart werden. Die Höhe der bestellten<br />
Leistung wird hier eingetragen.<br />
Kosten für Vorhaltung: Die hier ausgewiesenen Kosten für Vorhaltung von Reserveleistung<br />
(Leistungspreis multipliziert mit bestellter<br />
Leistung) sind in jedem Falle zu zahlen, auch, wenn in<br />
dem ganzen Betriebsjahr keine Reserveleistung benötigt<br />
wird.<br />
Angenommene Kosten<br />
für Inanspruchnahme:<br />
Für die Inanspruchnahme von Reservestrom fallen<br />
weitere Kosten an. Da diese abhängig sind von BHKW-<br />
Ausfallzeiten, die im Simulationsprogramm nicht<br />
nachgebildet werden können, und von EVU zu EVU sehr<br />
unterschiedliche Regelungen vorliegen, besteht hier die<br />
Möglichkeit, diese Kosten pauschal als Jahreskosten<br />
[DM/Jahr] anzugeben.<br />
Die Gesamtkosten für Vorhaltung und Inanspruchnahme von Reservestrom werden unten<br />
ausgewiesen.<br />
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Seite 45<br />
Die Reservestromkostenregelung kann in der Bibliothek abgespeichert und später wieder<br />
geladen werden.<br />
Um Anhaltswerte für die zu bestellende Reserveleistung zu haben, werden im Kopf des<br />
Dialogfeldes die installierte elektrische BHKW-Leistung und die Leistungseinsparung<br />
durch die BHKWs ausgegeben. Letzere kann mit dem Button berechnen berechnet werden,<br />
allerdings erst nach der Simulation. Der Wert gibt an, wieviel BHKW-Leistung in dem<br />
Augenblick des höchsten Stromverbrauchs geliefert wird. Würde das BHKW in diesem<br />
Moment insgesamt ausfallen, wäre der hier angegebene zusätzliche Strombezug<br />
notwendig.<br />
5.3 DEFINITION DES ENERGIEVERBRAUCHS (VERBRAUCHER)<br />
Hier erscheint das Pop-up Menü<br />
THERM. VERBRAUCHER...<br />
ELEKTR. VERBRAUCHER..<br />
Zu den Dialogen zur Definition der elektrischen und thermischen<br />
Verbraucher gelangen Sie auch durch das Anklicken der Symbole für<br />
'ELEKTRISCHE VERBRAUCHER' und 'THERMISCHE VER-<br />
BRAUCHER' auf der Programmoberfläche.<br />
Es erscheint das Dialogfenster DEFINITION DER THERMISCHEN VER-<br />
BRAUCHERGRUPPEN oder DEFINITION DER ELEKTRISCHEN<br />
VERBRAUCHER.<br />
Es können bis zu vier thermische und vier elektrische Verbrauchergruppen<br />
definiert werden. Neben dem Symbol der Verbraucher<br />
(Heizkörper oder Glühbirne) werden die Namen und Jahresenergieverbräuche<br />
der bereits definierten Verbraucher ausgegeben.<br />
In der Fußzeile des Fensters wird der<br />
Gesamtjahresenergiebedarf aller definierten Verbraucher<br />
ausgegeben, bei den elektrischen Verbrauchern<br />
zusätzlich der stündliche Maximalwert des gesamten<br />
Leistungsbedarfs.<br />
Durch das Klicken auf NEUER VERBRAUCHER wird<br />
ein weiterer Verbraucher definiert.<br />
Durch das Klicken auf das Symbol für die thermische Verbrauchergruppen (Heizkörper)<br />
wird der Dialog zur Definition der Verbraucher aufgerufen.<br />
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Seite 46<br />
Darin wird der Name der Verbrauchergruppen definiert. Durch den LADEN-SPEICHERN<br />
Dialog kann eine bereits definierte Verbrauchergruppe gespeichert werden [DATEI.vth]<br />
oder eine andere Gruppe geladen werden. Durch Anklicken der entsprechenden Buttons<br />
werden die Dialoge zur Definition der HEIZWÄRME-, TRINKWASSERERWÄRMUNG-<br />
UND PROZEßWÄRMEVERBRAUCHER sowie URLAUBSZEITEN aufgerufen. Durch das<br />
Markieren des Feldes VERBRAUCHERGRUPPE LÖSCHEN wird der gerade aktuelle<br />
Verbrauchergruppe aus dem Projekt gelöscht.<br />
Die Definition des elektrischen Energiebedarfes erfolgt<br />
unabhängig von den thermischen Verbrauchern im Dialogfenster<br />
Definition der elektrischen Verbraucher, da<br />
ein Verbraucher unter Umständen elektrische Energie zu<br />
verschiedenen Konditionen (Wärmeabkommen) bezieht.<br />
Aus diesem Grund müssen auch die Urlaubszeiten für die<br />
elektrischen Verbraucher nochmals eingegeben werden.<br />
Urlaubszeiten<br />
Es können bis zu drei Ferienzeiten eingegeben werden.<br />
Die Eingabe muß im Datumsformat erfolgen. Falls keine<br />
Ferienzeit definiert werden soll, muß in die Eingabefelder<br />
von...bis... der 1.1. eingegeben werden.<br />
Die Definition des Energiebedarfes an Urlaubstagen wird<br />
bei Trinkwassererwärmung, Prozeßwärme und Strom in<br />
% des Werktagbedarfes, bei Heizwärme durch die Eingabe<br />
der Rauminnentemperatur definiert.<br />
5.3.1 DEFINITION DES THERMISCHEN<br />
ENERGIEBEDARFES<br />
In jeder Verbrauchergruppe können drei verschiedene Arten von thermischen Verbrauchern<br />
definiert werden: Prozeßwärme, Trinkwarmwasser- und Heizwärmeverbraucher.<br />
Damit kann eine Verbrauchergruppe in vielen Fällen einer Wärmeübergabestation eines<br />
Nahwärmenetzes entsprechen. Dies ist aber nicht zwingend erforderlich.<br />
MEßWERTE EINLESEN<br />
Anstelle der Definition der verschiedenen<br />
Verbrauchsarten über die im Folgenden<br />
erläuterten Dialogfelder mit Angabe von<br />
Jahresverbrauch, Verbrauchsprofilen,<br />
Sonneneinstrahlung etc. können auch<br />
innerhalb jeder Verbrauchsart Meßwerte<br />
oder Daten anderen externen Ursprungs<br />
eingeladen werden. Dazu muß im Fenster<br />
Thermische Verbrauchergruppe das<br />
jeweilige Markierungsfeld Daten einlesen<br />
angekreuzt werden. Wird jetzt der Button<br />
des jeweiligen Verbrauchstyps gedrückt, erscheint untenstehender Dialog, mit dem<br />
Meßwerte eingelesen werden können. Mit dem Button Meßwerte einlesen öffnet sich ein<br />
Datei öffnen-Dialog, mit dem die entsprechende Textdatei geladen werden kann.<br />
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Seite 47<br />
Anschließend wird der Dateiname und der resultierende Jahresenergiebedarf im<br />
Dialogfeld ausgegeben.<br />
Der Verlauf des Energieverbrauchs der eingelesenen Daten kann mit dem Schalter Grafik<br />
grafisch analysiert werden.<br />
Die Textdateien, die die Meßdaten enthalten müssen folgendes Format besitzen:<br />
einspaltig<br />
5 Zeilen Text, die ignoriert werden, aber vorhanden sein müssen<br />
8760 Stundenwerte des Energieverbrauchs in kWh<br />
Mit dem Gebäudesimulationsprogramm TAS können derartige ASCII-Dateien erzeugt<br />
werden.<br />
PROZEßWÄRME<br />
In diesem Dialogfenster wird der thermische<br />
Energiebedarf zur Bereitstellung von<br />
Prozeßwärme definiert.<br />
Der resultierende Jahreswärmebedarf wird<br />
anhand des eingegebenen durchschnittlichen<br />
Energiebedarfs und der Abweichungen<br />
des Wochenendbedarfs sowie der programmintern<br />
festgelegten Abfolge von Wochentagen<br />
und Wochenenden berechnet.<br />
Durchschnittlicher thermische Energiebedarf werktags:<br />
Eingabegröße ist der durchschnittliche werktägliche Bedarf an<br />
thermischer Energie.<br />
Wochenendverbrauch in % vom Werktag:<br />
Der durchschnittliche Bedarf an thermischer Energie an<br />
Wochenenden in Prozent vom Werktag.<br />
Der aus den aktuellen Eingabeparametern resultierende Jahreswärmebedarf wird in<br />
Megawattstunden [MWh] ausgegeben. Eine ausführliche Erläuterung der Berechnung des<br />
Prozeßwärmebedarfs finden Sie in Kapitel 7.1.2.<br />
Mit Anklicken des Buttons Verbrauchsprofile wird der Dialog Verbrauchsprofile geöffnet, in<br />
dem Sie die Verbrauchsprofile der typischen Tage und den Jahresgang des thermischen<br />
Energiebedarfs entweder definieren oder aus einer Datei laden können. Es können neun<br />
unterschiedliche typische Tage, ein typischer Urlaubstag und der Jahresgang des<br />
Verbrauchs definiert werden. Wie Sie die Verbrauchsprofile bearbeiten, wird im folgenden<br />
Abschnitt beschrieben.<br />
Mit Anklicken des Buttons GRAFIK wird der zeitliche Verlauf des Prozeßwärmebedarfs<br />
aufgrund der aktuellen Eingaben und der definierten Verbrauchsprofile grafisch<br />
dargestellt.<br />
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BEARBEITEN DES VERBRAUCHSPROFILES<br />
Seite 48<br />
Es werden Lastgänge für alle verschiedenen Verbrauchsarten in der Bibliothek mit<br />
<strong>COPRA</strong> mitgeliefert. Diese enthalten Angaben über die Art des Verbrauchers, die<br />
Größenordnung sowie die Quelle der Daten. Eine Liste der Datenquellen ist im Anhang<br />
zusammengestellt.<br />
Dieser Abschnitt gilt gleichermaßen für die Profile des Prozeßwärme-, Trinkwarmwasser-,<br />
Heizwärme- und des Stromlastgangs.<br />
Durch Klicken auf die Registerlaschen des Dialogfensters des jeweiligen<br />
Verbrauchsprofils werden die Lastgänge des aktivierten typischen Tages als Grafik<br />
dargestellt.<br />
Um eigene Lastgänge einzugeben, gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten:<br />
1) Kopieren von Lastgängen über die Zwischenablage von und nach<br />
Tabellenkalkulationsprogramme:<br />
Über die Buttons kopieren und einfügen können Sie sowohl Zahlenkolonnen als Tages-<br />
oder Jahresprofile importieren als auch programminterne Profile zum Bearbeiten<br />
exportieren.<br />
• Bilden Sie eine Zahlenkolonne als Spalte in einem<br />
Tabellenkalkulationsprogramm. Wenn Sie ein Tagesprofil erstellen wollen,<br />
benötigen Sie 24 Werte, für ein Jahresprofil 12 Werte<br />
• Markieren und kopieren Sie die Zahlenkolonne<br />
• Wechseln Sie nach <strong>COPRA</strong><br />
• Wählen Sie den gewünschten Tag oder das Jahresprofil aus, das Sie erstellen<br />
möchten<br />
• Klicken Sie auf den Button einfügen<br />
• Der Lastgang des aktivierten Tages bzw. Jahresprofils ist geladen.<br />
2) Direkteingabe:<br />
• Klicken Sie mit der Maus in die Tabelle links<br />
• Markieren sie mit dem Cursor die Stunde und deren Wert, den Sie verändern<br />
möchten<br />
• Der Wert wird dann automatisch in die Kopfzeile des Tabellenfensters geladen<br />
und markiert.<br />
• Geben Sie den gewünschten Wert mit Ihrer Tastatur ein.<br />
• Mit dem Wechsel auf einen anderen Stundenwert oder mit OK ist der neue Wert<br />
geladen und die grafische Darstellung wird sofort aktualisiert.<br />
Das Programm rechnet mit dem Klicken auf den Button 100% den eingegebenen<br />
Lastgang auf 100% um.<br />
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Innerhalb des Dialogfensters VERBRAUCHS-<br />
PROFILE können Sie durch die Buttons<br />
KOPIEREN und EINFÜGEN Verbrauchsprofile<br />
von einem Tag zu einem anderen kopieren.<br />
• Laden Sie durch das Klicken auf die<br />
entsprechende Registerlasche des<br />
Dialogfensters das Profil, welches Sie<br />
kopieren möchten.<br />
• Klicken Sie auf den Button KOPIEREN.<br />
• Laden Sie das Verbrauchsprofil (durch<br />
Klicken auf die Registerlasche des<br />
Dialogfensters), in welches Sie das<br />
kopierte Verbrauchsprofil einfügen<br />
möchten.<br />
• Klicken Sie auf den Button EINFÜGEN.<br />
Der Jahresgang, aufgeteilt in monatliche<br />
Werte, wird analog den Profilen der<br />
typischen Tage bearbeitet.<br />
Die typischen Lastgänge sind:<br />
Winter- Werktag:-<br />
Winter- Samstag<br />
Winter- Sonntag<br />
Übergangszeit - Werktag:-<br />
Übergangszeit - Samstag<br />
Übergangszeit - Sonntag<br />
Sommer - Werktag:-<br />
Sommer - Samstag<br />
Sommer - Sonntag<br />
Urlaub<br />
Winter: Oktober - Februar<br />
Übergangszeit: März-Mai, September<br />
Seite 49<br />
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TRINKWASSERERWÄRMUNG<br />
Seite 50<br />
In diesem Dialogfenster wird der Energiebedarf zur Erwärmung des Trinkwassers<br />
definiert.<br />
Der resultierende Jahresverbrauch und<br />
der Jahresenergiebedarf zur Trinkwassererwärmung<br />
wird anhand des<br />
täglichen Verbrauchs einer Anzahl von<br />
Verbrauchern bei definierten Kalt- und<br />
Warmwassertemperaturen berechnet.<br />
Die Verteilungsverluste werden als Prozentsatz<br />
des berechneten Energiebedarfs<br />
aufgeschlagen. Die programmintern<br />
festgelegte Reihenfolge von<br />
Werktagen und Wochenenden wird berücksichtigt.<br />
Der stündliche Verlauf des<br />
Energiebedarfs wird anhand von Verbrauchsprofilen<br />
und anhand der Definition<br />
von Warmwasserspeichern definiert.<br />
Folgende Größen sind zu definieren:<br />
Einheit: Anzahl der Verbrauchseinheiten (z.B. Personen, Betten,<br />
Sitzplätze).<br />
Verbrauch pro Einheit: Eingabegröße ist der durchschnittliche tägliche Verbrauch<br />
in Liter pro Tag und Einheit.<br />
Warmwassertemperatur: Eingabe der Temperatur in °C, bei der das Warmwasser<br />
bereitgestellt werden muß.<br />
Kaltwassertemperatur: Temperatur des Speisewassers im Sommer und im Winter in<br />
°C.<br />
Wochenendbedarf: Hier wird die Abweichung des Warmwasserbedarfs am<br />
Wochenende in Prozent [%] des Werktagsbedarfs<br />
beschrieben.<br />
Verteilungsverluste: Beschreibung der Verteilungsverluste in Prozent der<br />
tatsächlich genutzten thermischen Energie. Falls ein<br />
Speicherladesystem definiert wird, müssen dessen Verluste<br />
auch in diesem Faktor berücksichtigt werden.<br />
Mit Anklicken des Buttons VERBRAUCHSPROFILE wird der Dialog VER-<br />
BRAUCHSPROFILE geöffnet, in dem Sie Verbrauchsprofile von typischen Tagen und<br />
den Jahresgang des thermischen Energiebedarfes zur Trinkwassererwärmung entweder<br />
definieren oder aus der Bibliothek laden können. Hinweise zum Bearbeiten der<br />
Verbrauchsprofile finden Sie im Abschnitt 5.3.1- Prozeßwärme.<br />
In dem Feld Resultierender Jahresverbrauch wird der jährliche Warmwasserverbrauch<br />
in m³ ausgegeben. In dem Feld Resultierende Jahresenergiebedarf wird der<br />
Jahresbedarf an thermischer Energie in Megawattstunden [MWh] ausgegeben. Durch das<br />
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Seite 51<br />
Klicken auf ein beliebiges Dialogfeld wird die Berechnung nach einer Veränderung<br />
aktualisiert.<br />
Mit Anklicken des Buttons GRAFIK wird der zeitliche Verlauf des<br />
Trinkwarmwasserbedarfs aufgrund der aktuellen Eingaben und der definierten<br />
Verbrauchsprofile (siehe Definition der Verbrauchsprofile der Trinkwassererwärmung,<br />
Prozeßwärme und des Strombedarfes) grafisch dargestellt.<br />
Wassererwärmung als: Durch anklicken der Schalter Durchflußsystem oder Speichersystem<br />
kann zwischen diesen beiden Strategien der<br />
Trinkwarmwasserbereitstellung gewählt werden.<br />
Bei der Auswahl Speichersystem wird auf das Register<br />
Speicherladesystem umgeschaltet. Bei der Auswahl Durchflußsystem<br />
ist die Registerlasche Speicherladesystem nicht<br />
sichtbar und eventuelle Eingaben werden nicht berücksichtigt.<br />
Durchflußsystem: Die Energiezentrale muß den aktuellen Trinkwarmwasserbedarf,<br />
der aus den Verbrauchsparametern und den<br />
Lastgängen resultiert, sofort bereitstellen.<br />
Speichersystem: Der Trinkwarmwasserbedarf der Verbraucher wird über<br />
Warmwasserspeicher gedeckt. Für die Wärmelieferung der<br />
Energiezentrale ist nicht mehr das Zapfprofil der<br />
Verbraucher, sondern der Füllungsgrad der Speicher<br />
entscheidend.<br />
VORZUGSBELADUNG BEI BHKW-BETRIEB<br />
In der Registerlasche<br />
Speicherladesystem wird neben der<br />
Definition des Speichersystems auch die<br />
Regelung der Speicherbeladung zur<br />
Optimierung des BHKW-Betriebs<br />
vorgegeben.<br />
Die Definition des Speichersystems<br />
erfolgt im oberen Teil des Fensters<br />
anhand des Speichervolumens und des<br />
maximalen Speicherbeladestromes.<br />
Gesamtspeichervolumen:<br />
Gesamtvolumen aller Übergabespeicher dieses<br />
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Seite 52<br />
Verbrauchers in Litern. Als Dimensionierungsvorschlag<br />
wird 80 % des maximalen Tagesbedarfs ausgegeben.<br />
max. Speicherbeladestrom: der maximale Energiestrom, der von den Speichern aus<br />
dem Netz entnommen werden kann in Kilowatt [kW]. Sollen<br />
die Speicher nacheinander beladen werden, ist die<br />
Wärmetauscherleistung eines Speichers anzugeben. Als<br />
Dimensionierungsvorschlag wird der Speicherbeladestrom<br />
berechnet, mit dem die vorgeschlagenen Übergabespeicher<br />
in 6 Stunden beladen werden können.<br />
Im unteren Teil des Fensters wird das Regelverhalten des Speichersystems definiert.<br />
In Verbindung mit Nahwärmenetzen wird der Trinkwarmwasserbedarf häufig in<br />
Übergabestationen mit Warmwasserspeichern zwischengespeichert. Ziel dieser<br />
Maßnahme ist es, die Wärmeentnahme aus dem Netz vom Bedarf der Verbraucher zu<br />
entkoppeln.<br />
Außerhalb der Heizperiode ist der Wärmebedarf in der Regel auf den Trinkwarmwasserbedarf<br />
reduziert. Ein kontinuierlicher Netzbetrieb ist unter diesen Umständen<br />
oft nicht mehr sinnvoll. Der Verbrauch ist so gering, daß die Netzverluste bis zu 50% der<br />
Entnahmeleistung ausmachen und liegt in der Regel auch unter der Leistung, eines<br />
BHKW- Moduls. Aus diesem Grund wird<br />
oft in bedarfsschwachen Zeiten ein Nahwärmenetz nur für einige Stunden mit<br />
Solltemperatur betrieben. In dieser Zeit werden die Warmwasserspeicher aufgefüllt.<br />
Danach kann das Netz wieder auskühlen. Dadurch werden die Netzverluste gesenkt und<br />
der Wärmebedarf ist in den Netzbetriebsstunden so hoch, daß er von einem BHKW-<br />
Modul geliefert werden kann. Sinnvollerweise werden die Betriebszeiten des Netzes in die<br />
Vorzugszeiten des BHKW-Betriebs gelegt.<br />
Eine solche Regelung kann im Programm nachgebildet werden. Eingabeparameter sind :<br />
100% Speicherausnutzung zu BHKW-Vorzugszeiten vom .......bis :<br />
Mit der Eingabe im Datumsformat wird die Geltungsdauer<br />
dieser Regelung definiert. Außerhalb dieser Zeiten gilt das<br />
Durchflußsystem.<br />
Speicherbeladung außerhalb<br />
der Vorzugszeiten: Der Anteil des Speichers, der außerhalb der BHKW-Vor-<br />
zugszeiten auf Solltemperatur gehalten wird.<br />
Die BHKW-Vorzugszeiten werden im Menüpunkt ANLAGE-BETRIEBSWEISE definiert.<br />
Im definierten Zeitraum innerhalb der Vorzugszeiten, also z. B. während der HT-Zeit, wird<br />
der Speicher zu 100 % gefüllt, sobald er bis zum Anteil, der in Speicherbeladung<br />
außerhalb der Vorzugszeiten definiert ist (z. B. 50 %) entleert wurde. Außerhalb der<br />
Vorzugszeiten, also z. B. während der NT-Zeit, gilt dieser Wert als Maximalwert, der<br />
ständig gehalten wird. Die Wärmeentnahme jeder Stunde wird sofort ausgeglichen. Diese<br />
Regelung ermöglicht, daß die BHKW-Module im Sommer, wenn nur Trinkwasserbedarf<br />
besteht, zu Vorzugszeiten laufen können, außerdem werden durch diese Regelung die<br />
Nahwärmenetzverluste reduziert.<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
Seite 53<br />
Hinweis: Vergessen Sie nicht, wenn Sie das System mit dieser Regelungsmöglichkeit<br />
ausstatten, bei der Ausführung diese Regelung auch vorzusehen. Sie benötigen zwei<br />
Temperaturfühler am Warmwasserspeicher!<br />
Mit Anklicken des Buttons GRAFIK wird bei der Auswahl Speichersystem der<br />
Energiebedarf der Trinkwassererwärmung grafisch dargestellt. Unabhängig vom aktuellen<br />
Füllungsgrad wird in dem definierten Zeitraum der zeitliche Verlauf der Speicherbeladung,<br />
nicht der des Trinkwarmwasserbedarfs grafisch dargestellt.<br />
Bei Schließen des Dialogs mit OK wird, wenn das Speicherbeladesystem gewählt ist,<br />
überprüft, ob der Trinkwarmwasserbedarf mit den definierten Speicherbeladesystem<br />
gedeckt werden kann. Ist dies nicht der Fall, erscheint eine Warnung. Der Prozentsatz,<br />
der geliefert werden kann, wird ausgegeben und es wird gefragt, ob die Werte trotzdem<br />
übernommen werden sollen.<br />
HEIZWÄRME<br />
In diesem Dialogfenster wird der<br />
Heizwärmebedarf des Verbrauchers<br />
definiert.<br />
Der Jahreswärmebedarf wird anhand<br />
einer stundenweisen Simulation<br />
des Heizwärmebedarfs berechnet.<br />
Dabei wird ein aktueller<br />
Leistungswert des Heizwärmebedarfs<br />
anhand des Normwärmebedarfs,<br />
der aktuellen Außentemperatur<br />
und der aktuellen solaren<br />
und inneren Fremdwärmegewinne<br />
berechnet. Die Berechnung ist angelehnt<br />
an die VDI 2067. Sie können<br />
die Berechnung des Jahreswärmebedarfs<br />
aktivieren, indem Sie den Schalter berechnen anklicken.<br />
Normwärmebedarf: in Watt pro m² beheizte Fläche. Der Normwärmebedarf entspricht<br />
der Verlustleistung des Gebäudes bei der Normaußentemperatur,<br />
dem Mindestlüftungsbedarf (bzw. der<br />
Fugenlüftung) vollständiger Beheizung und idealer Regelung<br />
(Analog der DIN 4701 und VDI 2067). Diese Größe ist, abgesehen<br />
von der Normaußentemperatur, eine Gebäudeeigenschaft,<br />
abhängig von der Wärmedämmung und dem<br />
A/V -Verhältnis.<br />
Er liegt nach der Wärmeschutzverordnung 95 je nach A/V -<br />
Verhältnis zwischen 30 und 50 W/m².<br />
Bruttogeschoßfläche: Die Gesamtfläche des Gebäudes wird als beheizte Fläche<br />
betrachtet.<br />
Korrekturfaktor: Über diesen gemittelten Korrekturfaktor werden die Abweichung<br />
des Wärmebedarfes vom ermittelten Normwärmebedarf<br />
berücksichtigt durch z.B. örtlich eingeschränkte<br />
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Seite 54<br />
Beheizung, erhöhten Lüftungsbedarf, Regelung des<br />
Heizungssystems (gemäß VDI 2067 und DIN 4701). Die<br />
Faktoren für die solaren und inneren Gewinne und zeitlich<br />
eingeschränkte Beheizung werden in diesem Faktor nicht<br />
berücksichtigt, da sie über die Wetterdaten separat<br />
berechnet werden. Berücksichtigt werden<br />
f1 : zusätzlicher Lüftungswärmeverbrauch<br />
(Nutzergewohnheit)<br />
f3: Berücksichtigung des räumlich eingeschränkten<br />
Heizbetriebes<br />
f4: Berücksichtigung des Nutzerverhaltens und der<br />
regelungstechnischen Ausstattung bei Außentemperatur-<br />
und betriebsbedingten Lastschwankungen.<br />
Korrekturfaktor = f1*f3*f4.<br />
Für ein Gebäude, das nach Wärmeschutzverordnung 95<br />
errichtet ist, gibt die WSchVO95 einen Anhaltswert von 0,9<br />
an. Zur exakten Berechnung des Korrekturfaktors ist es<br />
erforderlich, nach den Formeln der VDI-Richtlinien 2067,<br />
Blatt 2, vorzugehen.<br />
Heizgrenztemperatur: Die mittlere Tagesaußentemperatur, bei der die<br />
Heizungsanlage in Betrieb genommen wird.<br />
Normaußentemperatur: Entspricht der tiefsten durchschnittlichen Temperatur an<br />
zwei Heiztagen in den letzten 15 Jahren nach DIN 4701. Bei<br />
dieser Temperatur wird exakt der Normwärmebedarf des<br />
Gebäudes benötigt. Die Normaußentemperatur wird auch<br />
benötigt, um die Vor- und Rücklauftemperaturkurve des<br />
Nahwärmenetzes zu definieren.<br />
Rauminnentemperaturen: Hier werden differenziert nach Werktag und Wochenende<br />
die gewünschten Rauminnentemperaturen definiert. Die<br />
Eingabe erfolgt getrennt für die Zeit von 6 Uhr bis 22 Uhr<br />
und von 22 Uhr bis 6 Uhr, um eine Nachtabsenkung der<br />
Temperatur berücksichtigen zu können.<br />
Die Fremdwärmegewinne werden getrennt nach inneren und äußeren (solaren) Gewinnen<br />
berechnet. Die Berechnung der solaren Gewinne erfolgt stundenweise auf der Basis der<br />
aktuellen Einstrahlung auf die definierten Fensterflächen. Die inneren Wärmegewinne<br />
werden als konstanter Wert eingegeben.<br />
Für die Berechnung der Fremdwärmegewinne werden folgende Eingaben benötigt:<br />
Verhältnis Fensterfäche<br />
zu Bruttogeschoßfläche: Fensterfläche jeder Himmelsrichtung in % der Bruttogeschoßfläche.<br />
Bis zu einem Sonnenhöhenwinkel von 10° wird<br />
die Fensterfläche als verschattet betrachtet, bei größerer<br />
Verschattung ist die Fensterfläche zu reduzieren.<br />
Gesamtenergie-<br />
durchlaßgrad : Dies ist das Verhältnis der gesamten direkt oder indirekt in<br />
den Raum gelangenden Energie zu der auf die äußere<br />
Glasfläche fallenden Strahlung. Hier ist der mittlere<br />
Gesamtenergiedurchlaßgrad über alle Einstrahlwinkel<br />
anzugeben. Dieser liegt ca. 20 % unter dem<br />
Gesamtenergiedurchlaßgrad bei senkrechter Einstrahlung<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
Seite 55<br />
(siehe Kapitel 7.1.5). Bei senkrechten Fenstern kann mit<br />
einem Wert von 0,6 gerechnet werden.<br />
Innere Fremdwärmegewinne<br />
spezifisch:<br />
Nutzungsfaktor innere<br />
in Wattstunden pro m² und Tag.<br />
Der innere Fremdwärmeanfall wird verursacht durch im Gebäude<br />
befindliche Personen oder elektrische Geräte<br />
(Beleuchtung, Büromaschinen, Produktionsanlagen, Pumpen).<br />
Wärmegewinne: Der Nutzungsfaktor beschreibt den nutzbaren Anteil des<br />
inneren Wärmeanfalls. Dieser ist nicht mehr nutzbar, wenn<br />
er zu einer starken Temperaturerhöhung führt, die über den<br />
angegebenen Raumtemperaturen liegt. Diese Wärme muß<br />
durch Lüftung oder andere Kühlmaßnahmen entfernt<br />
werden.<br />
Der resultierende Jahreswärmebedarf wird in Megawattstunden [MWh] ausgegeben. Ist<br />
dieser für die aktuellen Eingaben nicht berechnet, erscheinen hier drei Fragezeichen.<br />
Durch das Klicken auf den Button berechnen wird der Jahreswärmebedarf aktualisiert.<br />
Mit Anklicken des Buttons GRAFIK wird der zeitliche Verlauf des Heizwärmbedarfs<br />
aufgrund der aktuellen Eingaben und der definierten Verbrauchsprofile (siehe unten)<br />
grafisch dargestellt.<br />
Verbrauchprofile des Heizwärmebedarfes definieren<br />
Neben dem Jahreswärmebedarf ist es für die Ermittlung realistischer Laufzeiten und der<br />
Wärmeabgabe der BHKW-Module wichtig, den Verlauf des Wärmebedarfs in jeder Stunde<br />
des Jahres zu kennen. Anhand der Eingaben des Heizwärme-Dialogfensters ist der<br />
Einfluß der solaren Gewinne und der Außentemperatur auf den Heizwärmeverbrauch<br />
bereits berücksichtigt. Die anderen Einflußfaktoren wie eingeschränkte Beheizung des<br />
Gebäudes, innerer Fremdwärmeanfall, Einfluß der Regelung sind jedoch nur quantitativ<br />
zur Berechnung des Jahreswärmebedarfs erfaßt worden. Neben dem Einfluß der<br />
Lüftungswärmeverluste muß auch der Einfluß dieser Parameter auf den Verlauf der<br />
Heizleistungskurve durch die Definition der Verbrauchsprofile erfaßt werden.<br />
Wenn Sie den Button Verbrauchsprofile<br />
anklicken, erscheint eine<br />
grafische Darstellung der Lastgänge<br />
des Heizenergiebedarfes für vier<br />
typische Tage und einen Urlaubstag.<br />
Sie werden differenziert nach:<br />
− Winter Werktag<br />
− Winter Wochenende<br />
− Übergangszeit Werktag<br />
− Übergangszeit Wochenende<br />
− Urlaub<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
Winter : 1. Oktober - einschließlich 28. Februar<br />
Übergang: 1. März- einschließlich 31. Mai, 1. September bis 30. September<br />
Seite 56<br />
Mit dem LADEN-SPEICHERN-Dialog können Verbrauchsprofile typischer Tage einiger<br />
Anwendungsfälle aus der Bibliothek geladen werden oder die gerade aktuellen Lastgänge<br />
eines Verbrauchers gespeichert werden [Datei.hlg]. Zusätzlich zu Verbrauchsprofilen<br />
wurden einige Heizwärmeverbraucher mit zugehörigen Verbrauchsprofilen in der<br />
Bibliothek mitgeliefert, um die verschiedenen Variations- und Kombinationsmöglichkeiten<br />
in der Eingabe der Heizwärmeverbraucher darzustellen.<br />
Bearbeiten des Verbrauchprofiles<br />
Hinweise zum Bearbeiten der Verbrauchsprofile finden Sie im Abschnitt 5.3.1-<br />
Prozeßwärme.<br />
5.3.2 DEFINITION DES ELEKTRISCHEN ENERGIEBEDARFES<br />
Über die Menüleiste VERBRAUCHER -<br />
ELEKTRISCHER VERBRAUCHER oder<br />
durch Anklicken des Symbols für den<br />
elektrischen Verbraucher wird das Dialogfenster<br />
Definition der elektrischen<br />
Verbraucher aktiviert. Über die Schalter<br />
der einzelnen Verbraucher gelangen Sie in<br />
das Dialogfenster Stromverbraucher. In<br />
diesem wird der elektrische Energiebedarf<br />
eines Verbrauchers sowie der für diesen<br />
Verbraucher gültige Stromtarif definiert.<br />
Falls der Strombedarf eines Verbrauchers<br />
nicht über das BHKW, sondern zu 100%<br />
über das EVU gedeckt wird, darf dieser<br />
Verbraucher nicht berücksichtigt werden.<br />
Der Jahresstromverbrauch des<br />
Verbrauchers wird direkt eingegeben. Der stündliche Verlauf des Verbrauchs wird über<br />
die Verbrauchsprofile und den Prozentsatz des Wochenendverbrauchs festgelegt.<br />
Wie bei den thermischen Verbrauchern ist es auch hier möglich, Meßdaten einzulesen.<br />
Dazu wählen Sie bitte das Markierungsfeld Meßdaten aus Datei einlesen aus und folgen<br />
den Erläuterungen im Abschnitt 5.3.1 Meßwerte einlesen.<br />
Strombedarf: Eingegeben wird der Jahresstromverbrauch in Kilowattstunden.<br />
Der Verbrauch an Sonn- und Samstagen wird in Prozent vom werktäglichen Verbrauch<br />
eingegeben.<br />
Durch Klicken auf den Schalter Stromtarif wird das Dialogfenster Strombezugstarife<br />
aktiviert. Hier wird dem Stromverbraucher ein Tarif zugeordnet. Die Eingaben des<br />
Dialogfensters Strombezugstarife sind in Kapitel 5.2.5- Bezugstarif beschrieben. Es ist<br />
zu beachten, daß hier der Tarif definiert wird, der vom Verbraucher bei Strombezug an<br />
den BHKW-Betreiber zu entrichten ist. Sind Verbraucher und BHKW-Betreiber identisch,<br />
darf hier kein Stromtarif geladen werden. Der Strombezug des Eigenversorgers muß über<br />
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Seite 57<br />
den Bezugstarif unter Stromtarife für den Betreiber im Menü Randbedingungen<br />
berücksichtigt werden.<br />
Stromkosten von Verbrauchern, die über Stromtarife bei den elektrischen Verbrauchern<br />
berechnet werden, gehen als Erlöse aus Stromverkauf in die Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />
ein.<br />
Mit Anklicken des Buttons VERBRAUCHSPROFILE wird der gleichnamige Dialog<br />
geöffnet, in dem Sie die typischen Tageslastgänge und den Jahresgang des elektrischen<br />
Energiebedarfes definieren oder aus einer Datei laden können. Hinweise zum Bearbeiten<br />
der Verbrauchsprofile finden Sie im Abschnitt 5.3.1 - Prozeßwärme.<br />
Mit Anklicken des Buttons GRAFIK wird der zeitliche Verlauf des Strombedarfs aufgrund<br />
der aktuellen Eingaben und der definierten Verbrauchsprofile grafisch dargestellt.<br />
URLAUBSZEITEN<br />
Es können bis zu drei Ferienzeiten eingegeben werden. Die Eingabe muß im<br />
Datumsformat erfolgen. Falls keine Ferienzeit definiert werden soll, muß in die<br />
Eingabefelder von bis der 1.1. eingegeben werden. Weiterhin wird in diesem Fenster der<br />
Energieverbrauch an den Urlaubstagen als Prozentsatz des Werktagsverbrauchs<br />
definiert.<br />
5.4 ANLAGE<br />
Nach der Definition der thermischen und elektrischen Verbrauchergruppen sowie der<br />
Berechnung des stündlichen Verlaufes des Energieverbrauches (unter RECHNUNGEN /<br />
ENERGIEBEDARFSBERECHNUNG), können die Anlagenkomponenten zur Deckung<br />
dieses Bedarfes definiert oder geladen werden.<br />
Durch das Anwählen des Menüpunktes ANLAGE wird folgendes Pop-Up Menü geöffnet:<br />
BHKW-MODULE....<br />
KESSELANLAGE....<br />
SPEICHER...<br />
NAHWÄRMENETZ...<br />
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Seite 58<br />
Durch das Klicken auf das Symbol für die Energiezentrale auf der Programmoberfläche<br />
gelangen Sie in das untenstehende Fenster, in dem Sie durch die Anwahl der<br />
entsprechenden Anlagenkomponenten auch in die zugehörigen Dialoge zur Definition der<br />
Anlagenteile gelangen.<br />
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5.4.1 BHKW-MODULE<br />
In diesem Dialogfenster werden die<br />
Parameter des BHKWs eingegeben.<br />
Mit dem LADEN-SPEICHERN Dialog<br />
können Module aus der Bibliothek<br />
geladen oder selbst definierte Module<br />
abgespeichert werden<br />
[Datei.mdl]. Es können bis zu zehn<br />
BHKW-Module bei maximal fünf unterschiedlichen<br />
BHKW- Modulgruppen<br />
definiert werden. Durch das<br />
Klicken auf die Register in der Fußzeile<br />
des Fensters werden die ausgewählten<br />
BHKW-Modulgruppen im<br />
Dialog- Fenster dargestellt und können<br />
dann bearbeitet werden.<br />
Die Berechnungsgrundlagen der<br />
BHKW- Module sind in Kapitel 7.3 beschrieben.<br />
Seite 59<br />
Die Definition von fünf Modulgruppen mit BHKW- Modulen unterschiedlicher Leistung,<br />
Wirkungsgraden und unterschiedlichen Brennstoffen ist nur dann möglich, wenn taktende<br />
Betriebsweise der Module gewählt wird. Bei gleitender Betriebsweise ist nur die Definition<br />
einer Modulgruppe möglich.<br />
Eingabefelder<br />
Modulname : Hier kann der Name des BHKW- Moduls eingegeben werden.<br />
Diese Bezeichnung erscheint dann auch in der Bezugszeile<br />
des LADEN- SPEICHERN Datei- Dialog.<br />
Anzahl der Module: Eingabegröße ist die Anzahl der BHKW-Module gleicher<br />
Bauart. Es können insgesamt bis zu 10 BHKW-Module definiert<br />
werden. Falls Sie kein Modul definieren möchten, muß<br />
in diesem Feld Null eingegeben werden.<br />
Leistung elektr.: Eingabegröße ist die elektrische Leistung im Betriebspunkt in<br />
Kilowatt [kW].<br />
Leistung therm.: Eingabegröße ist die thermische Nennleistung im Betriebspunkt<br />
in Kilowatt [kW].<br />
Wirkungsgrad elektr.: Eingabegröße ist der elektrische Wirkungsgrad des BHKW<br />
Moduls in seinem Betriebspunkt (in Prozent).<br />
Wirkungsgrad therm.: Der thermische Wirkungsgrad wird aus den Angaben für die<br />
elektrische Leistung, der thermischen Leistung und dem<br />
elektrischen Wirkungsgrad automatisch berechnet.<br />
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Seite 60<br />
Kosten: Mit dem Button KOSTEN öffnen Sie eine kleine Tabelle, in<br />
der Sie abhängig von der Anzahl der eingesetzten Module<br />
dieses Modultyps Investitions-<br />
und Wartungskosten<br />
festlegen<br />
können. Die hier eingegebenen<br />
Kosten<br />
werden automatisch in<br />
der Wirtschaftlichkeitsberechnungberücksichtigt.<br />
Entsprechend<br />
der Anzahl der<br />
eingesetzten Module<br />
werden die Kosten<br />
aus der entsprechenden<br />
Zeile der<br />
Tabelle ausgelesen.<br />
Ist die Zeile leer, ist<br />
also 0 eingegeben,<br />
wird automatisch die<br />
nächste darüberliegende Zeile ausgewählt, in der ein Betrag<br />
eingetragen ist. Die Tabelle bietet den Vorteil, daß bei einer<br />
Variation der Anzahl der Module nicht jedes Mal neue Kosten<br />
eingegeben werden müssen. Die ausgewählten Kosten erscheinen<br />
unter Modulpreis und Wartungskosten im Fenster<br />
BHKW-Module.<br />
Preis pro Modul: Eingabegröße sind die Investitionskosten für das BHKW-Modul<br />
(bestehend aus: Verbrennungsmotor, Generator,<br />
Abgasanlage, Motor- und Abgaswärmetauscher, Regel- und<br />
Steuerungseinrichtungen, Schallschutz, Fundament) incl.<br />
Lieferung, Montage und der Ausführung sämtlicher<br />
Anschlüsse.<br />
Wartungskosten: Eingabegröße sind die Wartungskosten des BHKW-Modules<br />
in Pf/ kWh erzeugter Strom oder DM/ Betriebsstunde.<br />
Darin sollten enthalten sein: Service, Wartung, Reparaturen<br />
und der Austausch defekter Bauteile sowie die Betreuung der<br />
Regel- und Steuerungseinrichtung. Bitte beachten Sie, daß<br />
die Wartungskosten für das einzelne Modul beim Einsatz<br />
mehrere Module gleicher Bauart pro Modul geringer werden.<br />
Die Wartungskosten bewegen sich üblicherweiser zwischen 2<br />
Pf/kWh und 4,5 Pf/kWh. Falls Sie die Wartungskosten auf<br />
eine andere Art und Weise bestimmen wollen, können Sie<br />
diese auch noch nach der Simulation in der WIRTSCHAFT-<br />
LICHKEITSBERECHNUNG- eingeben.<br />
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Seite 61<br />
taktend - gleitend: Falls das BHKW-Modul gleitend betrieben wird, können Sie<br />
das Auswahlfeld GLEITEND anklicken. Im folgenden sollte<br />
der thermische Leistungsbereich, in dem das Modul<br />
betrieben wird, in Prozent der therm. Nennleistung im<br />
Betriebspunkt, eingegeben werden. Für diesen Auswahlfall<br />
ist nur eine BHKW-Modulgruppe definierbar. (Es können bis<br />
zu 10 Module gleicher Bauart gleitend betrieben werden).<br />
Bei taktenden Betrieb sind bis zu 5 unterschiedliche BHKW-<br />
Modulgruppen definierbar (siehe Dialog unten).<br />
Beim Teillastbetrieb sind die Wirkungsgrade der Module<br />
nicht mehr als konstant angenommen. Der Verlauf des<br />
thermischen und elektrischen Wirkungsgrades in<br />
Abhängigkeit von der Auslastung ist vorgegeben. Siehe<br />
hierzu im Kapitel Berechnungsgrundlagen den Abschnitt<br />
7.2.3<br />
Brennstoff/Tarife Über diesen Button kann aus der Brennstoffbibliothek, die<br />
Sie unter dem Menü RANDBEDINGUNGEN/BRENN-<br />
STOFFBIBLIOTHEK definieren können, ein Brennstoff mit<br />
seinen Eigenschaften und seiner Tarifstruktur ausgewählt<br />
und geladen werden. Die Auswahl des Brennstoffes erfolgt<br />
durch den LADEN-Standard Dialog. Der Name des ausgewählten<br />
Brennstoffes erscheint dann im Fenster als Brennstoffauswahl.<br />
Wurde der Brennstoff zwischenzeitlich<br />
verändert, ist aber immer noch in der Datei gleichen Namens<br />
gespeichert wie vorher, genügt es, das Fenster BHKW-<br />
Module mit OK zu verlassen, um den Brennstoff zu<br />
aktualisieren.<br />
Schadstoffe: Mit Anklicken dieses Schaltfeldes öffnet sich das Dialogfenster<br />
SCHADSTOFFE. In diesem Fenster werden die<br />
Schadstoffwerte des BHKW Modules pro Normkubikmeter<br />
Abgas bei 5 % 02-Überschuß definiert.<br />
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Seite 62<br />
Durch Anklicken der Register Modulgruppe 1 bis Modulgruppe 5 des Dialogfensters<br />
können bis zu vier weitere BHKW- Modultypen definiert werden. Diese Auswahl ist nur<br />
möglich bei taktender Betriebsweise aller eingegebenen Module.<br />
In einer Bibliothek werden Daten von BHKW-Modulen und Aggregaten einer Reihe von<br />
Herstellern mitgeliefert. Diese Daten enthalten neben den Leistungsdaten der Motoren<br />
auch Angaben über den jeweiligen Brennstoff, teilweise über Kosten und über die<br />
Einhaltung von Schadstoffgrenzwerten. Bei Angabe von TA Luft bzw. TA Luft/2 sind die<br />
für das jeweilige Modul gültigen Emissionsgrenzwerte für Stickoxide und Staub unter<br />
Schadstoffe eingetragen.<br />
5.4.2 KESSELANLAGE<br />
Die Kesselanlage deckt den<br />
thermischen Energiebedarf, der<br />
von den BHKW- Modulen nicht<br />
gedeckt werden kann, weil er<br />
entweder die Leistung der BHKW-<br />
Module übersteigt oder weil der<br />
thermische Energiebedarf zum<br />
Einschalten eines BHKW- Moduls<br />
zu gering ist.<br />
Im Dialogfenster KESSEL-<br />
ANLAGE werden die Parameter<br />
der Kessel eingegeben. Beim<br />
Anklicken des LADEN- Buttons<br />
öffnet sich ein Datei - Dialog, mit dessen Hilfe ein Kessel aus der Bibliothek geladen werden<br />
kann [Datei.kes]. Über den Button SPEICHERN kann ein selbstdefinierter Kessel der<br />
Bibliothek hinzugefügt werden.<br />
Die Berechnungsgrundlagen der Kesselanlage sind in Kapitel 7.3.2 Kesselanlage<br />
beschrieben.<br />
Eingabefelder:<br />
Name: Hier kann der Name des Kessels eingegeben werden. Diese<br />
Bezeichnung erscheint dann auch in der Bezugszeile des<br />
LADEN- SPEICHERN Datei- Dialog.<br />
Anzahl der Kessel: Es können null bis zehn Kessel derselben Bauart eingesetzt<br />
werden.<br />
Leistung: Eingabegröße ist die thermische Nennleistung in Kilowatt [kW]<br />
Kosten: Wie bei den BHKW-Modulen, können auch hier in einer<br />
Tabelle Investitions- und Wartungskosten abhängig von der<br />
Anzahl der eingesetzten Kessel angegeben werden. Die<br />
Auswahl der entsprechenden Zeilen der Tabelle erfolgt<br />
automatisch. Die Wartungskosten werden hier in absoluten<br />
Werten [DM/a] angegeben. Sie gelten jeweils für die gesamte<br />
Kesselanlage, nicht wie die Investitionskosten für jeweils<br />
einen Kessel (s. auch Abschnitt 5.4.1 unter Kosten).<br />
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Seite 63<br />
Die ausgewählten Kosten erscheinen unter Preis pro Kessel<br />
und Wartungskosten im Fenster Kesselanlage.<br />
Kesselpreis: Eingabegröße sind die Investitionskosten für Kessel (Brenner,<br />
Abgasanlage, Wärmetauscher, Regel- und Steuerungseinrichtungen,<br />
Fundament) inkl. Lieferung, Montage und der Ausführung<br />
sämtlicher Anschlüsse<br />
Wartungskosten: Eingabegröße sind die Wartungskosten des Kessels in DM<br />
pro Jahr. Darin sollten enthalten sein: Service, Wartung,<br />
Reparaturen und der Austausch defekter Bauteile sowie die<br />
Betreuung der Regel- und Steuerungseinrichtung.<br />
Jahresnutzungsgrad: Eingabegröße ist der thermische Jahresnutzungsgrad des<br />
Kessels.<br />
Schadstoffe: Mit Anklicken dieses Schaltfeldes öffnet sich das Dialogfenster<br />
SCHADSTOFFE, in dem Sie die Schadstoffwerte pro<br />
Normkubikmeter Abgas des Kessels definieren können. Siehe<br />
auch unter dem Abschnitt Schadstoffe.<br />
Brennstoffe/Tarife: Über diesen Button kann aus der Brennstoffbibliothek, die Sie<br />
unter dem Menü RANDBEDINGUNGEN/ BRENNSTOFF-<br />
BIBLIOTHEK definieren können, ein Brennstoff mit seinen Eigenschaften<br />
und seiner Tarifstruktur ausgewählt und geladen<br />
werden. Die Auswahl des Brennstoffes erfolgt durch den<br />
LADEN - Standard Dialog. Der Name des ausgewählten<br />
Brennstoffes erscheint dann im Fenster als Brennstoffauswahl.<br />
Verlassen Sie das Fenster Kesselanlage mit OK, wird<br />
der Brennstoff automatisch aktualisiert.<br />
SCHADSTOFFE<br />
Hier werden die Schadstoffe in mg pro<br />
m³norm Abgas eingegeben, die das<br />
BHKW- Modul oder der Kessel im Betriebspunkt<br />
emittieren, bezogen auf den<br />
trockenen Abgasvolumenstrom bei 5%<br />
O2 Überschuß.<br />
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5.4.3 SPEICHER<br />
In diesem Fenster werden die Parameter des<br />
Speichers eingegeben. Beim Anklicken des<br />
Laden-Buttons öffnet sich ein Datei-Dialog, mit<br />
dessen Hilfe ein Speicher aus der Bibliothek<br />
geladen werden kann [Datei.spe].<br />
Beim Speichermodell wird von einem<br />
stehenden zylindrischen Speicher ausgegangen.<br />
Der Speicher wird ausschließlich von den<br />
BHKW Modulen beladen.<br />
Die Berechnungsgrundlagen sind in Kapitel<br />
7.3.2 beschrieben.<br />
Eingabefelder<br />
Seite 64<br />
Name: Hier kann der Name des Speichers eingegeben werden.<br />
Diese Bezeichnung erscheint dann auch in der Bezugszeile<br />
des LADEN- SPEICHERN Datei- Dialog.<br />
Volumen: Volumen des Speichers in Kubikmeter [m³]<br />
maximaler Beladevolumenstrom:<br />
Der maximale Beladestrom in Kubikmeter pro Stunde [m³/h].<br />
Verhältnis von Höhe zu Durchmesser<br />
Verhältnis von Höhe zu Durchmesser des Speichers (ohne<br />
Dämmung).<br />
Dicke der Dämmung: Dicke der eingesetzten Dämmung in Millimeter [mm].<br />
Leitwert der Dämmung: Entspricht der Wärmeleitfähigkeit der Dämmung.<br />
Materialkonstante in Watt pro Meter und Kelvin [W/mK].<br />
Maximaltemperatur: Eingabegröße ist die maximale Temperatur des<br />
Pufferspeichers. Der Speicher wird mit dieser Temperatur<br />
beladen und auch wieder entladen<br />
Rücklauftemperatur: Der Pufferspeicher ist zwischen Vor- und Rücklauf der<br />
BHKW-Module geschaltet. Wird er beladen, fließt kaltes<br />
Wasser in den Rücklauf, wird er entladen, läuft Rücklaufwasser<br />
in den Speicher nach. Die Temperaturdifferenz zwischen<br />
Maximaltemperatur und Rücklauftemperatur gibt die<br />
Energiemenge an, die im Pufferspeicher gespeichert werden<br />
kann. Beide Temperaturen orientieren sich an den Betriebstemperaturen<br />
der Module und den benötigten<br />
Heiznetztemperaturen.<br />
Preis: Eingabegröße sind die Investitonskosten für den Speicher<br />
(Be- und Entladevorrichtungen, Regel- und Steuerungsein-<br />
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5.4.4 NAHWÄRMENETZ<br />
Die Berechnungsgrundlagen sind<br />
in Kapitel 7.3.2 beschrieben.<br />
Eingabefelder zur Beschreibung<br />
der Nahwärmenetzregelung<br />
(Heizkurve):<br />
Mit den Eingaben in der Gruppe<br />
Betriebsparameter kann die Heizkurve<br />
des Nahwärmenetzes<br />
dargestellt werden.<br />
Seite 65<br />
richtungen, Fundament) incl. Lieferung, Montage und der<br />
Ausführung sämtlicher Anschlüsse.<br />
Vorlauftemperatur im<br />
Auslegungspunkt: Die<br />
maximale Netzvorlauftemperatur die bei der angegebenen<br />
Normaußentemperatur erreicht wird in °C, um die maximale<br />
thermische Leistung (Normwärmebedarf) zu liefern.<br />
Vorlauftemperatur<br />
Sommer: Die Netzvorlauftemperatur im Sommerbetrieb.<br />
Rücklauftemperatur<br />
im Auslegungspunkt: Die maximale Rücklauftemperatur<br />
Rücklauftemperatur<br />
Sommer: Die Rücklauftemperatur im Sommerbetrieb.<br />
Vorlauftemperatur konstant<br />
bis Außentemperatur: Die Außentemperatur, bei deren Unterschreitung die<br />
Netzvorlauftemperatur linear erhöht wird.<br />
Eingabefelder zur Beschreibung des Netzes<br />
Durch das Anklicken der Register mit den auswählbaren Rohrdurchmessern in der<br />
Fußleiste des Dialogfensters können die folgenden Parameter für erdverlegte, kellerverlegte<br />
und oberirdisch verlegte Rohre des angewählten Rohrdurchmessers eingeben<br />
werden.<br />
Einfache Länge: Länge der einfachen Rohrstrecke des gewählten<br />
Rohrdurchmessers (Länge der Trasse). Die Länge gilt<br />
sowohl für den Vorlauf als auch für den Rücklauf.<br />
Dicke der Dämmung: Dicke der eingesetzten Dämmung in [mm]<br />
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Leitwert der Dämmung: entspricht der Wärmeleitfähigkeit der Dämmung.<br />
Materialkonstante in Watt pro Meter und Kelvin [W/mK]<br />
Seite 66<br />
spezifische Kosten: Eingabegröße sind die Investitionskosten in DM/m für das<br />
Teilrohrnetz inkl. Erdarbeiten, Lieferung, Montage und der<br />
Ausführung sämtlicher Anschlußarbeiten.<br />
5.4.5 BETRIEBSWEISE<br />
Unter diesem Menüpunkt wird die Fahrweise<br />
der Energiezentrale definiert.<br />
Die Berechnungsgrundlagen sind in Kapitel<br />
7.3.1 beschrieben.<br />
Auswahlfelder für Strom-Netzeinspeisung:<br />
Unbeschränkte Einspeisung<br />
ins Netz (wärmegeführt): Die BHKW- Anlage ist im Betrieb, wenn die erzeugte thermische<br />
Energie von den Verbrauchern und dem Speicher<br />
abgenommen werden kann.<br />
Keine Netzeinspeisung<br />
zu Niedertarifzeiten: Zu Niedertarifzeiten erfolgt keine Stromeinspeisung ins EVU-<br />
Netz. Das BHKW läuft in diesen Zeiten stromgeführt, unter<br />
der Voraussetzung, daß die gewandelte thermische Energie<br />
abgenommen werden kann.<br />
Keine Netzeinspeisung<br />
(stromgeführt): Es wird keine Einspeisung ins Netz zugelassen. Die BHKW-<br />
Module gehen nur dann in Betrieb wenn der erzeugte Strom<br />
vollständig an die elektrischen Verbraucher geliefert werden<br />
kann. Voraussetzung ist auch hier, daß die produzierte<br />
Wärme von den thermischen Verbrauchern abgenommen<br />
werden kann.<br />
Vorzugszeiten des BHKW:<br />
In diesem Dialog werden die Vorzugszeiten der BHKW-Anlage definiert. In diesen Zeiten<br />
werden, falls möglich, alle Kapazitäten des Speichers und des Nahwärmenetzes<br />
ausgenutzt, um das BHKW im Betrieb zu halten. Das bedeutet, daß der Speicher in der<br />
Energiezentrale gefüllt wird sowie daß die maximale Überhitzung des Nahwärmenetzes<br />
(um 10 K) ausgeschöpft wird. Es bietet sich an, diese Zeiten den Spitzenlastzeiten des<br />
Strombezuges oder den Hochtarifzeiten des EVU anzugleichen. Hinweise zu den<br />
Eingaben erhalten Sie in Kapitel 5.2.4 Stromtarife für den Betreiber Tarifzeiten oder<br />
Spitzenzeiten<br />
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5.5 BERECHNUNGEN<br />
Unter diesem Menüpunkt werden verschiedene Berechnungen aktiviert:<br />
ENERGIEBEDARFSBERECHNUNG<br />
AUSLEGUNGSVORSCHLAG<br />
SIMULATION<br />
WIRTSCHAFTLICHKEITSBERECHNUNG<br />
5.5.1 ENERGIEBEDARFSBERECHNUNG<br />
Seite 67<br />
Durch Aktivieren dieses Auswahlpunktes wird der stündliche Verlauf des Bedarfes aller<br />
elektrischer und thermischer Verbraucher berechnet.<br />
Nach der Ausführung der Rechnung können die geordneten Jahresdauerlinien sowie die<br />
zeitlichen Verläufe des Wärme- und Strombedarfes aller Verbraucher unter dem<br />
Menüpunkt ERGEBNISSE/GRAFIK dargestellt werden. Die Jahresverbräuche können in<br />
der Vergleichstabelle und im Projektbericht ausgegeben werden.<br />
5.5.2 AUSLEGUNGSVORSCHLAG<br />
Dieser Menüpunkt kann nach der<br />
Energiebedarfsberechnung ausgeführt werden.<br />
Auf der Grundlage der Jahresdauerlinie wird eine<br />
thermische Leistung für das (die) BHKW-<br />
Modul(e) vorgeschlagen.<br />
Als Speichervolumen wird der Speicherinhalt berechnet,<br />
bei der die BHKW- Module mit der vorgeschlagenen<br />
thermische Leistung eine Stunde in<br />
Betrieb sind. Es wird von einer vollständigen<br />
Beladung des leeren Speichers bei einer<br />
Temperaturspreizung von 40 K ausgegangen.<br />
Als Hilfestellung bei der Auslegung der Kesselleistung<br />
wird der max. Leistungsbedarf aller therm.<br />
Verbraucher getrennt nach Bedarfsarten ausgewiesen. Im Regelfall wird die<br />
Kesselleistung aus der Summe von Auslegungsleistung Heizwärme, den Netzverlusten<br />
und der Maximalleistung Prozeßwärme bestimmt. Ob zusätzliche Leistung für die<br />
Trinkwarmwasserbereitstellung zu installieren ist, muß von Fall zu Fall entschieden<br />
werden. Falls mehrere BHKW- Module installiert werden, wird die Kesselleistung in der<br />
Regel um die Leistung von (n-1) Modulen<br />
Die tatsächlich erreichten Betriebsstunden werden anschließend bei der Simulation<br />
ermittelt.<br />
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5.5.3 SIMULATION<br />
Seite 68<br />
Durch das Aktivieren dieses Schalters wird eine komplette<br />
Simulation des eingegebenen Projektes durchgeführt.<br />
Danach können unter dem Menüpunkt<br />
ERGEBNISSE/GRAFIK die grafische Darstellung der<br />
thermischen und elektrischen Energielieferungen und<br />
Energiebezüge aufgerufen werden. Die Bezugskosten<br />
wie auch die Einspeisevergütung für elektrische Energie<br />
vom EVU sind unter den entsprechenden Menüpunkten im<br />
Menü ERGEBNIS dargestellt. Die Emissionsbilanz wird unter dem Menüpunkt<br />
Schadstoffemissionen ausgegeben.<br />
Die Simulationsergebnisse können in der Vergleichstabelle und im Projektbericht<br />
ausgegeben werden.<br />
5.5.4 WIRTSCHAFTLICHKEITSBERECHNUNG<br />
Die Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />
kann erst nach der Durchführung der<br />
Simulation ausgeführt werden.<br />
Die Anwahl dieses Menüpunktes aktiviert<br />
das nebenstehende Dialogfenster,<br />
in dem die ökonomischen<br />
Randbedingungen für die Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />
eingegeben<br />
werden.<br />
Zu den Berechnungsgrundlagen der Wirtschaftlichkeitsberechnung siehe Abschnitt 7.4<br />
Wirtschaftlichkeitsberechnung.<br />
Eingabefelder<br />
Bezug: Eingabefeld zur Beschreibung der Wirtschaftlichkeitsberechnung.<br />
allgemeine<br />
Preissteigerung [%]: Die erwartete mittlere jährliche Preissteigerungsrate<br />
innerhalb des Betrachtungszeitraumes. Sie ist gültig für die<br />
betriebsgebundenen, verbrauchsgebundenen und die<br />
sonstigen jährlichen Kosten sowie für die kapitalgebundene<br />
Kosten, sofern Ersatzinvestitionen zu tätigen sind.<br />
Betrachtungszeitraum<br />
der Wirtschaftlichkeits-<br />
berechnung: Der Betrachtungszeitraum ist wichtig für die Berechnung der<br />
Gesamtannuität und somit der Wirtschaftlichkeit der Anlage.<br />
Zinssatz [%]: Der mittlere jährliche Zinssatz für das eingesetzte Kapital im<br />
Betrachtungszeitraum.<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
Seite 69<br />
Diese Eingaben beschreiben die erwarteten Randbedingungen für Investitionen und die<br />
Entwicklung der Preise innerhalb des eingegebenen Betrachtungszeitraumes und bilden<br />
die Grundlage für die folgende Berechnung der Annuitäten der Investitionen und aller<br />
Zahlungen.<br />
STRUKTUR DER WIRTSCHAFTLICHKEITSBERECHNUNG<br />
Die Wirtschaftlichkeitsberechnung ist für Betreiber von Energieversorgungsanlagen<br />
gestaltet. D.h., zu den Investitions- und laufenden Kosten gehen Erlöse aus dem Wärme-<br />
und Stromverkauf an die entsprechenden Verbraucher in die Berechnung mit ein.<br />
Ergebnis der dynamischen Berechnung ist das betriebswirtschaftliche Ergebnis der<br />
Anlage sowie die Wärmegestehungskosten des ersten Jahres und die Stromrestkosten<br />
des ersten Jahres.<br />
Werden keine elektrischen Verbraucher versorgt, sondern der gesamte erzeugte Strom in<br />
das Netz des EVU eingespeist, sind die Erlöse aus dem Stromverkauf null, es erhöhen<br />
sich die Erlöse aus der Stromeinspeisung.<br />
Wird die Eigenversorgung eines oder mehrerer Verbraucher mit Wärme und Strom<br />
berechnet, dürfen keine Stromtarife bei den elektischen Verbrauchern definiert sein und<br />
keine Wärmepreise für Wärmeverkauf innerhalb der Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />
definiert werden.<br />
Ergebnis der Berechnung sind dann betriebswirtschaftliche Kosten, die keinerlei<br />
Einsparungen aus vermindertem Strombezug enthalten. Um den Vergleich dieser Anlage<br />
mit beispielsweise einer getrennten Erzeugung von Wärme und Strom zu betrachten, muß<br />
die Alternativanlage in einem eigenen Projekt gerechnet werden. Anschließend können<br />
beide Projekte in der Vergleichstabelle gegenübergestellt werden.<br />
VORGEHENSWEISE BEI DER WIRTSCHAFTLICHKEITSBERECHNUNG<br />
Für die Wirtschaftlichkeitsberechnung der definierten Anlage entsprechend der VDI 2067,<br />
Teil 7, stehen die drei im unteren Teil des Fensters befindlichen Buttons zur Verfügung.<br />
Entsprechend läuft die Wirtschafltichkeitsberechnung in drei Schritten ab:<br />
Im ersten Schritt werden die Wärmeverkaufspreise für die definierten Verbraucher im<br />
Fenster Wärmepreise defniert.<br />
Im zweiten Schritt werden alle Investitions- und laufenden Kosten, sofern sie nicht bereits<br />
vom Programm automatisch eingetragen wurden, in die Tabellen unter Kostenberechnung<br />
eingetragen. Das betriebswirtschaftliche Ergebnis ist hier bereits sichtbar.<br />
In einem dritten Schritt kann die Zusammenfassung aller Ergebnisse der Berechnung im<br />
Fenster Wärme- und Stromkosten betrachtet werden. Dargestellt sind alle Kosten und<br />
Erlöse sowie das betriebswirtschaftliche Ergebnis. Zusätzlich sind die<br />
Wärmegestehungskosten, auch aufgeteilt in Grund- und Arbeitspreis sowie die<br />
Stromrestkosten dargestellt. Anhand dieser Ergebnisse können nun die eingegebenen<br />
Kostendaten bei Bedarf variiert werden, beispielsweise können die Wärmeverkaufspreise<br />
anhand der Wärmegestehungskosten korrigiert werden.<br />
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WÄRMEPREISE<br />
Im Fenster Wärmepreise wird für jede<br />
thermische Verbrauchergruppe (die sinnvollerweise<br />
einer Wärmeübergabestation<br />
entspricht) der Wärmepreis festgelegt. Als<br />
Anhaltspunkte werden der Jahreswärmebedarf<br />
der Verbrauchergruppe in Mwh und<br />
die Anschlußleistung in KW angegeben.<br />
Die Anschlußleistung ermittelt das Programm<br />
aus dem höchsten unter den definierten<br />
Randbedingungen während der<br />
Simulation aufgetretenen Leistungswert<br />
der jeweiligen Verbrauchergruppe.<br />
Eingabefelder:<br />
Seite 70<br />
Leistungspreis: Eingabegröße ist der spezifische Leistungspreis in DM/kW.<br />
Verrechnungsleistung: Die Leistungsangabe mit der für die jeweilige Verbrauchergruppe<br />
abgerechnet wird.. Er wird im Grundpreis [DM/a]<br />
ausgegeben.<br />
Arbeitspreis: Der Arbeitspreis gibt die Kosten an, die der Verbraucher pro<br />
verbrauchte MWh Wärme zu zahlen hat.<br />
Unter Erlös aus Wärmeverkauf an die jeweiligen Verbrauchergruppen, ist der gesamte<br />
Erlös, zusammengesetzt aus Grund- und Arbeitspreis angegeben. Im unteren Teil des<br />
Fensters ist der Gesamtwärmeerlös aller Verrauchergruppen angegeben.<br />
KOSTENBERECHNUNG<br />
Die Kostenberechnung erfolgt<br />
analog der Annuitätenmethode der<br />
VDI 6025.Die Kostengruppen der<br />
verschiedenen Kostenarten werden<br />
tabellarisch aufgeführt. Zusätzlich<br />
werden die Erlöse aus Wärme- und<br />
Stromverkauf dargestellt. Wenn Sie<br />
das Fenster öffnen, sind bereits<br />
einige Werte in die Tabellen<br />
eingetragen. Zunächst sehen Sie<br />
das Register Kapitalgebundene<br />
Kosten. hier sind bereits<br />
Investitionskosten für die BHKW-<br />
Module, das Nahwärmenetz, den<br />
Speicher und die Kesselanlage<br />
eingetragen. Die vorgestellten<br />
Nummern entsprechend den<br />
Kategorien der Kostenberechnung nach DIN 276. Eine komplette Aufstellung der für<br />
BHKW- Anlagen mit Nahwärmenetz relevanten Kostengruppen nach DIN 276 befindet<br />
sich in dem Projekt KOSTTAB.prj. Wenn Sie dieses Projekt laden und als Vorlage für Ihr<br />
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Seite 71<br />
Projekt verwenden, haben Sie die Kostentabelle in der Wirtschafltichkeitsberechnung zur<br />
Verfügung.<br />
Kostengruppen nach VDI 6025<br />
Kapitalgebundene<br />
Kosten: Bis auf die bereits definierten Kosten für die BHKW-Module,<br />
den Kessel, den Speicher und das Nahwärmenetz müssen<br />
alle anderen Anschaffungskosten ihres Projektes<br />
eingetragen werden.<br />
Verbrauchsgebundene<br />
Kosten: Verbrauchsgebundene Kosten hängen ab vom Brennstoffverbrauch<br />
und der verkauften bzw. bezogenen elektrischen<br />
Energie. Die verbrauchsgebundenen Kosten sind ein<br />
Ergebnis der Simulation und sind bereits aufgeführt.<br />
Betriebsgebundene<br />
Kosten: Hier werden die Kosten für die Bedienung, Reinigung und<br />
Wartung für die gesamte Heizzentrale aufgelistet.<br />
Sonstige Kosten: Hier werden die bisher nicht erfaßten jährlichen Koste wie<br />
Versicherung, Abgaben, Steuern und Verwaltungskosten<br />
aufgelistet.<br />
Die Investitionskosten der angegebenen Kostengruppen können an dieser Stelle nicht<br />
verändert werden. Lediglich die Nutzungsdauer können Sie editieren. Um die<br />
Investitionskosten zu verändern, müssen Sie die Kosten in den Eingabedialogen des<br />
jeweiligen Bauteils variieren.<br />
Weitere Kostengruppen können problemlos zugefügt werden. Vergessen Sie nicht, auch<br />
die Nutzunsdauer einzutragen.<br />
Mit dem Button BERECHNEN, werden die Annuitäten, die Summe der Kosten und der<br />
Annuitäten und alle weiteren Ergebnisse aktualisiert.<br />
Die Annuität der einzelnen Investitionskosten wird anhand eines Annuitätsfaktors<br />
bestimmt. Dieser wird über die Nutzungsdauer des jeweiligen Bauteils, den<br />
Kapitalzinssatz und den Betrachtungszeitraum der Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />
gebildet. Ein eventueller Restwert der Anlagenkomponente bzw. Kosten für die<br />
Wiederbeschaffung werden berücksichtigt.<br />
Die Annuität der betriebsgebundenen, verbrauchsgebundenen und der sonstigen Kosten<br />
wird anhand des Preisänderungsfaktors und der eingegebenen Kosten des ersten Jahres<br />
ermittelt.<br />
Im Register betriebsgebundene Kosten sind bereits laufende Kosten für Wartung und<br />
Instandhaltung der BHKW- Module und der Kesselanlage zusammengefaßt eingetragen.<br />
Diese sind nicht editierbar. Die Wartungskosten werden innerhalb der Dialogfelder<br />
BHKW- Module und Kesselanlage als spezifische Werte eingegeben und vom Programm<br />
automatisch berechnet.<br />
Weitere Betriebskosten können in die leeren Zeilen der Tabelle eingetragen werden. Mit<br />
dem Button BERECHNEN, werden die Annuitäten und alle Ergebnisse aktualisiert. Im<br />
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Seite 72<br />
Register verbrauchsgebundene Kosten sind bereits Kosten für den Strombezug vom<br />
EVU, für Reservestrom- und Brennstoffe eingetragen und nicht editierbar. Weitere<br />
verbrauchsgebundene Kosten können in die leeren Zeilen der Tabelle eingetragen<br />
werden. Mit dem Button „∑ Ergebnisse“ werden die Annuitäten und alle Ergebnisse<br />
aktualisiert.<br />
Unter sonstige Kosten werden keine Kosten automatisch eingetragen, alle Felder sind<br />
editierbar. Den jährlichen Gewinn, den der Betrieb der Anlage erbringen soll, können Sie<br />
hier eintragen.<br />
In den Registern „Erlöse Strom“ und „Erlöse Wärme“ werden die Erlöse aus Strom- und<br />
Wärmeverkauf an die Verbraucher aufgelistet und deren Annuitäten berechnet. Ist eine<br />
der beiden Register angewählt, ist die Tabelle nicht editierbar. Um die Erlöse zu<br />
verändern, müssen die Strombezugstarife der Verbraucher oder die Wärmepreise in der<br />
Wirtschaftlichkeitsberechnung variiert werden.<br />
ERGEBNISSE DER WIRTSCHAFTLICHKEITSBERECHNUNG<br />
Im unteren Teil des Fensters Kostenberechnung werden alle Kosten und Erlöse<br />
zusammengefaßt. Die Jahreskosten stellen die Summe der Annuitäten aller kapital-,<br />
betriebs-, verbrauchsgebundenen und sonstigen Kosten dar. Die Erlöse aus Strom- und<br />
Wärmeverkauf, sowie jeweils die Annuitäten der entsprechenden Erlöse.<br />
Zur Berechnung des betriebswirtschaftlichen Ergebnises der Anlage werden die<br />
Jahreskosten von den Erlösen abgezogen. Das Ergebnis ist somit je nach<br />
Wirtschaftlichkeit der Anlage positiv oder negativ.<br />
WÄRME- UND STROMKOSTEN<br />
Im Fenster Wärme- und Stromkosten werden auf der Registerkarte Zusammenstellung<br />
von Kosten und Erlösen noch einmal die Kosten der verschiedenen Kostengruppen für<br />
das 1. Jahr und als Annuität aufgeführt. Ebenso werden die Erlöse aus Wärme- und<br />
Stromverkauf und das Gesamtergebnis aufgelistet.<br />
Auf der Registerkarte Gestehungskosten werden die Ergebnisse zweier Berechnungen<br />
dargestellt.<br />
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Seite 73<br />
Unter Wärmegestehungskosten des ersten Jahres werden sämtliche Kosten sowie Erlöse<br />
aus dem Stromverkauf berücksichtigt, um die Wärmegestehungskosten zu ermitteln. Die<br />
Erlöse aus Wärmeverkauf bleiben an dieser Stelle unberücksichtigt. Die spezifischen<br />
Wärmegestehungskosten stellen die Gesamtheit der Kosten abzüglich der Erlöse für<br />
Stromverkauf dar, bezogen auf die von den thermischen Verbrauchern in ihrer<br />
Gesamtheit abgenommen Wärmemenge. Die Wärmegestehungskosten des ersten<br />
Jahres geben den Absolutwert wieder.<br />
In Grund- und Arbeitspreis der Wärmegestehungskosten sind die Kostenarten aufgeteilt.<br />
In den Grundpreis gehen nur die kapitalgebundenen Kosten ein. In den Arbeitspreis<br />
gehen die betriebs- ,verbrauchsgebundenen sowie die sonstigen Kosten unter Abzug der<br />
Erlöse für Stromverkauf ein. Die Aufteilung von Grund- und Arbeitspreis hat den<br />
Charakter von Anhaltswerten für die Ermittlung der Wärmeverkaufspreise. Für die<br />
konkrete Ausarbeitung von Verträgen ist eine genauere Betrachtungsweise notwendig.<br />
Der Grundpreis wird auch leistungsbezogen in DM/kWa angegeben. Er bezieht sich auf<br />
die installierte thermische Anlagenleistung (BHKW und Kessel).<br />
Unter den Stromrestkosten des ersten Jahres werden die Stromrestkosten der Anlage<br />
ausgegeben.<br />
Stromrestkosten sind ein Rechenwert, um die Kosten der Stromerzeugung der Anlage<br />
abzuschätzen und den Sinn einer Stromeinspeisung in das EVU-Netz zu bewerten. Sie<br />
werden mit folgender Formel berechnet:<br />
( Gesamtkosten − Erlöse aus Wä rmeverkauf −Strombezugskosten)<br />
Stromrestkosten =<br />
erzeugte elektrische Energie<br />
Die Gesamtstromrestkosten geben den Absolutbetrag für das erste Jahr an.<br />
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5.6 ERGEBNISSE<br />
GRAFIK<br />
EINSPEISEVERGÜTUNG<br />
STROMBEZUGSKOSTEN<br />
SCHADSTOFFEMISSIONEN<br />
VARIANTENVERGLEICH<br />
PROJEKTBERICHT<br />
5.6.1 GRAFIK<br />
Seite 74<br />
Unter diesem Punkt können die Simulationsergebnisse unter den Menüpunkten<br />
JAHRESDAUERLINIEN und ENERGIEN UND WETTERDATEN grafisch dargestellt<br />
werden.<br />
JAHRESDAUERLINIEN<br />
Dieser Menüpunkt ist anwählbar, sobald die Energiebedarfberechnung<br />
oder die Simulation der Anlage durchgeführt<br />
wurde.<br />
Mit dieser Auswahl erscheint ein Fenster, in dem die geordneten<br />
Jahresdauerlinien des thermischen Energiebedarfes<br />
und des elektrischen Energiebedarfes zur Darstellung<br />
ausgewählt werden können. Zusätzlich können sie getrennt<br />
zu Hoch- und Niedertarifzeiten dargestellt werden. Die<br />
Auswahl der Darstellungen erfolgt durch das Markieren der<br />
entsprechenden Auswahlfelder. Mit dem Bestätigen der<br />
Auswahl erscheint die gewünschte grafische Darstellung. Alle<br />
weiteren Möglichkeiten der Grafikausgabe<br />
sind im Kapitel 6 des <strong>Handbuch</strong>es beschrieben.<br />
Die geordnete Jahresdauerlinie der<br />
Wärme ist über den Button Jahresdauerlinie<br />
anwählbar.<br />
Button Jahresdauerlinie<br />
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ENERGIEN UND WETTERDATEN<br />
Dieser Menüpunkt ist immer<br />
anwählbar, er ist auch über<br />
den Button Grafik zu erreichen.<br />
Hier erscheint ein Auswahlfenster,<br />
in dem Sie neben<br />
sämtlichen zeitlichen Verläufen<br />
des Energiebedarfes und der<br />
Energielieferung auch den<br />
Verlauf der Außentemperatur<br />
und der Globalstrahlung auswählen<br />
können.<br />
Seite 75<br />
Wenn noch keine Berechnung<br />
für das aktuelle Projekt durchgeführt<br />
wurde, können hier nur die Wetterdaten (Außentemperatur und Globalstrahlung)<br />
ausgewählt und grafisch dargestellt werden. Es werden die Werte der geladenen<br />
Wetterdatei angezeigt.<br />
Ist die Energiebedarfsberechnung durchgeführt worden sind zusätzlich bereits der Gesamtwärme-<br />
und der Gesamtstrombedarf sowie die solaren Gewinne und die solare<br />
Einstrahlung auf die Fensterflächen (bei Heizwärme) verfügbar. Erst wenn die Simulationsrechnung<br />
durchgeführt wurde sind auch die anderen Energien grafisch darstellbar.<br />
Die Auswahl der Darstellungen erfolgt durch das Markieren der entsprechenden<br />
Auswahlfelder. Mit dem Bestätigen der Auswahl erscheint die gewünschte grafische<br />
Darstellung.<br />
Alle weiteren Möglichkeiten der<br />
Grafikausgabe sind im Kapitel 6<br />
des <strong>Handbuch</strong>es beschrieben.<br />
Button Grafik<br />
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5.6.2 EINSPEISEVERGÜTUNG<br />
Dieser Menüpunkt ist erst anwählbar,<br />
wenn die Simulationsrechnung<br />
durchgeführt wurde.<br />
In diesem Fenster wird das Zustandekommen<br />
der Vergütung für<br />
die ins Netz eingespeiste elektrische<br />
Arbeit und Leistung beschrieben.<br />
Der der Berechnung zugrunde gelegte<br />
Tarif wird in dem Feld<br />
TARIFNAME angezeigt.<br />
Die eingespeiste elektrische<br />
Energie wird getrennt für Hoch-<br />
Niedertarif und eventuell Sonderzeiten<br />
für Sommer und Winter<br />
angezeigt.<br />
Seite 76<br />
Die Vergütung der eingespeisten Arbeit wird anhand des ausgewählten Tarifs und der<br />
eingespeisten Energie ermittelt und ausgegeben. Entsprechend dem ausgewählten Einspeisemodell<br />
wird programmintern die Berechnung einer Leistungsvergütung vorgenommen<br />
(siehe Abschnitt 5.2.4 Einspeisetarif/Tarifzeiten).<br />
Bei dem Modell mit Verfügbarkeitszuschlag wird der gewährte Verfügbarkeitszuschlag<br />
ausgegeben.<br />
Bei einer Leistungsvergütung nach Verbändevereinbarung sind zusätzliche<br />
Informationen verfügbar:<br />
Die Vergütung der Leistung erfolgt anhand des ausgewählten Tarifs, des Verlaufs der<br />
Einspeiseleistung und der ausgewählten Solleistung.<br />
Die vom Programm ermittelte optimale Anmeldeleistung wird hier angezeigt und aufgrund<br />
dieser Anmeldeleistung die Einspeisevergütung berechnet. Sie kann auf Wunsch<br />
verändert werden, die daraus resultierende Einspeisevergütung wird automatisch<br />
berechnet.<br />
Mit dem Schalter LEISTUNGSVERGÜTUNG IN ABHÄNGIGKEIT VON DER<br />
ANGEMELDETEN SOLLEISTUNG wird die Abhängigkeit der Leistungsvergütung von der<br />
angemeldeten Leistung getrennt für Sommer und Winter dargestellt. (siehe auch Kapitel<br />
7.2. Berechnungsgrundlagen)<br />
Mit dem Schalter DAUERLINIE DER STROMEINSPEISUNG im Sommer und Winter<br />
können Sie den Verlauf der Einspeisung für die Tarifzeit Winter und Sommer geordnet<br />
darstellen lassen.<br />
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5.6.3 STROMBEZUGSKOSTEN<br />
Seite 77<br />
Dieser Menüpunkt ist erst nach der Durchführung der Simulationsrechnung anwählbar.<br />
Hier erscheint eine detaillierte Auflistung des Strombezugs getrennt nach Arbeit und<br />
Leistung und Rabatten/ Zuschlägen und den daraus resultierenden Kosten.<br />
Es wird unterschieden nach Netzbezug und dem Strombezug der einzelnen elektrischen<br />
Verbraucher.<br />
Unter Netzbezug ist der Strombezug des BHKW- Betreibers vom EVU dargestellt. Die<br />
daraus resultierenden Zahlungen an das EVU ergeben sich mit dem unter Stromtarife<br />
EVU eingegebenen Tarif.<br />
Bei den Verbrauchern ergeben sich die Kosten aus den bei den elektrischen<br />
Verbrauchern eingegebenen Tarifen. Diesen Betrag zahlt der Verbraucher an den BHKW-<br />
Betreiber. Sind Verbraucher und Betreiber identisch, dürfen hier keine Kosten auftreten.<br />
Ergebnisse:<br />
Oben wird der Name des<br />
zugrundegelegten Bezugstarifs<br />
angezeigt. Eine<br />
Zusammenstellung der wichtigsten<br />
Ergebnisse der<br />
Tarifberechnung ist im unteren<br />
Teil des Fensters dargestellt. Die<br />
hier dargestellten Entgelte sind<br />
Kosten nach Rabatten und<br />
Zuschlägen.<br />
In den oberen 3 Registerlaschen<br />
werden die Ergebnisse der<br />
Tarifberechnung detailliert<br />
aufgeführt:<br />
Registerlasche Arbeit:<br />
spez. Kosten:<br />
durchschnittliche spez. Kosten im angebenen Zeitraum<br />
bezog. Arbeit :<br />
bezogene Arbeit im angebenen Zeitraum<br />
Kosten :<br />
Dies sind die Kosten vor Abzug von Rabatten und Zuzug von Zuschlägen<br />
Entgelte:<br />
Dies sind die Kosten nach Abzug von Rabatten und Zuzug von Zuschlägen<br />
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Registerlasche Leistung :<br />
fester Leistungspreis :<br />
eingegebener fester Leistungspreis<br />
oder die berechnete<br />
Bereitstellungspauschale (Siehe Dialog<br />
Leistungsmessung)<br />
Starklastspitze :<br />
bei einer Stark-<br />
Schwachlastleistungsmessung wird hier<br />
die angerechnete Starklastspitze ausgegeben<br />
Abrechnungsleistung (Leistungswert):<br />
Hier wird die zur Abrechnung herangezogene Leistung oder bei 96- h Tarif<br />
Leistungswert ausgewiesen<br />
spez. Leistungspreis:<br />
durchschnittliche spez. Leistungspreis im angebenen Zeitraum<br />
verbrauchsabhängiger Leistungspreis:<br />
= Abrechnungsleistung* spez. Leistungspreis<br />
Seite 78<br />
Gesamtleistungsentgelt :<br />
Entspricht der Summe aus festem und verbrauchsabhängigem Leistungspreis nach<br />
Abzug oder Zuschlag von Rabatten und Zuschlägen.<br />
Registerlasche Rabatte<br />
feste Kosten<br />
die im Eingabedialog Rabatte definierten<br />
festen Kosten<br />
Vollbenutzungsstunden:<br />
Bei einer ¼ -h Leistungsmessung werden<br />
die Vollbenutzungsstunden und der daraus<br />
resultierende Benutzungsdauerrabatt<br />
ausgewiesen.<br />
sonstige Rabatte, Zuschläge :<br />
die im Eingabedialog Rabatte angegebenen Rabatte und Zuschläge werden hier<br />
noch einmal aufgeführt.<br />
Eine detaillierte Beschreibung der Berechnung der Strombezugskosten finden Sie im<br />
Abschnitt 5.2.5 Stromtarife EVU.<br />
In diesem Fenster gibt es keine Eingabemöglichkeit.<br />
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5.6.4 VARIANTENVERGLEICH<br />
Seite 79<br />
Mit dem Variantenvergleich ist es möglich, Ergebnisse verschiedener Varianten<br />
desselben Projekts oder völlig verschiedene Projekte untereinander zu vergleichen. In der<br />
Variantentabelle werden bis zu sechs Projekte übersichtlich in Spalten mit ihren<br />
wichtigsten Eingabedaten und Ergebnissen gegenübergestellt.<br />
Die gesamte Vergleichstabelle kann über das Feld KOPIEREN über die Zwischenablage<br />
in ein Tabellenkalkulationsprogramm oder in andere Programme übernommen und von<br />
dort auch ausgedruckt werden. Neben dem Vergleich verschiedener Projektvarianten ist<br />
es mit der Tabelle auch möglich, die Eingabedaten des Projekts zu kontrollieren.<br />
Für den Vergleich verschiedener Varianten eines Projektes gehen Sie folgendermaßen<br />
vor:<br />
Speichern Sie Ihr Projekt in einer Grundvariante ab. Variieren Sie nun die gewünschten<br />
Parameter und speichern Sie das Projekt vor und nach der Simulation unter einem<br />
anderen Dateinamen ab, damit auch die Simulationsergebnisse mit abgespeichert<br />
werden. Zur schnellen Identifikation der gerade aktiven Variante, dient das Feld Titel; das<br />
immer in der Kopfzeile sichtbar ist sowie der in der Kopfzeile sichtbare Dateiname Ihrer<br />
Projektvariante.<br />
Wenn Sie nun verschiedene auf diese Weise abgespeicherte Projektvarianten vergleichen<br />
möchten, wählen Sie den Menüpunkt Variantenvergleich unter Ergebnisse an (auch<br />
erreichbar über nebenstehenden Button). Der Variantenvergleich ist auch aktiv, wenn das<br />
Projekt noch nicht simuliert wurde. Nun erscheint folgender Auswahldialog:<br />
Alle im mittleren Feld aufgeführten verfügbaren Projekte können jetzt mittels der<br />
Pfeiltasten ausgewählt und auch wieder abgelegt werden. Zusätzlich kann das gerade<br />
aktive Projekt mit dem Auswahlfeld Aktuelles Projekt in die Übersicht mit aufgenommen<br />
werden.<br />
Im linken Feld unter Verzeichnis können Sie auch in anderen als dem voreingestellten<br />
Verzeichnis nach Projekten für den Vergleich suchen.<br />
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Seite 80<br />
Haben Sie die gewünschte Auswahl zusammengestellt, erreichen Sie mit OK die<br />
Vergleichstabelle.<br />
In dieser können Sie auf dem Bildschirm die Varianten vergleichen oder über kopieren die<br />
gesamte Tabelle in ein Tabellenkalkulationsprogramm übertragen. Die Tabelle enthält<br />
auch den Brennstoffbedarf.<br />
Die Tabelle zeigt von der aktiven sowie von den abgespeicherten Projektvarianten jeweils<br />
die Bestandteile, die vorher eingegeben, simuliert und abgespeichert wurden. Haben Sie<br />
beispielsweise in einer Projektvariante die Wirtschafltichkeitsberechnung nicht geöffnet,<br />
erscheint bei den wirtschaftlichen Ergebnissen der Variante ein ‘nicht berechnet’.<br />
Dies gilt vor allem dann, wenn Sie die Tabelle zur Kontrolle Ihrer Eingabedaten nutzen.<br />
Im Anhang sehen Sie den Ausdruck der Vergleichstabelle mit dem Beispielprojekt<br />
Wohnsiedlung.<br />
5.6.5 SCHADSTOFFEMISSIONEN<br />
Dieser Menüpunkt kann erst ausgewählt<br />
werden, wenn die Simulationsrechnung<br />
durchgeführt wurde.<br />
Es werden die durch den Betrieb der<br />
Energiezentrale entstehenden Emissionen<br />
betrachtet, wobei zusätzlich der vom EVU<br />
bezogene und der in das EVU-Netz<br />
zurückgespeiste Strom berücksichtigt wird.<br />
Die spezifischen Emissionen der BHKWs<br />
und der Kesselanlage sowie der CO2-<br />
Ausstoß aufgrund der verwendeten<br />
Brennstoffe, gehen in die Berechnung ein.<br />
Die zu berücksichtigenden Emissionen des<br />
EVU-Stromnetzes werden unter Randbedingungen/Schadstoffmix<br />
definiert.<br />
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5.6.6 PROJEKTBERICHT<br />
Seite 81<br />
Im Projektbericht wird eine<br />
Zusammenfassung der eingegebenen<br />
Daten, der Simulationsergebnisse und<br />
der wirtschaftlichen Ergebnisse<br />
ausgegeben. Der Projektbericht kann<br />
auch ausgedruckt werden. Der<br />
Projektbericht kann in verschiedenen<br />
Optionen ausgegeben werden, die<br />
einzeln mit nebenstehendem Dialog<br />
ausgewählt werden können. Die nicht<br />
verfügbaren Berichtsteile sind grau<br />
hinterlegt. Von den anderen werden die<br />
angekreuzten Teile bei OK zunächst am<br />
Bildschirm angezeigt und können dann<br />
direkt ausgedruckt werden. Auch der<br />
Projektbericht kann zur Kontrolle der Eingabedaten genutzt werden. Er umfaßt 1 - 30<br />
Seiten.<br />
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5.7 OPTIONEN<br />
Verzeichnisse<br />
Unter Verzeichnisse können Sie den<br />
Suchpfad für die verschiedenen<br />
Bibliotheksverzeichnisse festlegen.<br />
Voreingestellt sind die Verzeichnisse,<br />
die bei der Installation von <strong>COPRA</strong><br />
für die verschiedenen Bibliotheken<br />
angelegt wurden. Klicken Sie einfach<br />
auf die Buttons, um den Pfad zu variieren.<br />
Weiterhin können Sie hier festlegen,<br />
mit welchem Projekt das Programm<br />
geöffnet werden soll.<br />
Seite 82<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
6 DIE GRAFIKAUSGABE<br />
Seite 83<br />
Mit Hilfe der Grafikausgabe können Sie alle im Programm ermittelten Werte in beliebiger<br />
Auflösung am Bildschirm oder auf dem Drucker grafisch darstellen. Die Grafikausgabe<br />
wird im wesentlichen im Menü Ergebnisse unter Grafik zur Anzeige von Energien und<br />
Wetterdaten sowie den geordneten Jahresdauerlinien eingesetzt. Sie dient allerdings<br />
auch dazu, den Verlauf des thermischen und elektrischen Energieverbrauchs der<br />
verschiedenen Verbraucher direkt bei der Definition der Verbraucher darzustellen.<br />
Der zeitliche Verlauf der Energielieferung der BHKW-Module, des Kesselanlage, der<br />
Strombezug aus dem öffentlichen Netz, die Stromeinspeisung, die Energielieferung in und<br />
aus dem Speicher, die Verluste des Nahwärmenetzes sowie der Verlauf der<br />
Außentemperatur und der Einstrahlung können zu jedem Zeitpunkt des simulierten Jahres<br />
mit einer Auflösung von bis zu einer Stunde dargestellt werden.<br />
Sie können mehrere Kurven in einer Grafik darstellen, wobei ggf. auch mehrere Y-Achsen<br />
verwendet werden. Dabei können Sie die Grafik nach Belieben verändern. Alle Achsen<br />
und Achsenbeschriftungen sind formatierbar. Die Ausgabewerte lassen sich als Kurven<br />
wie auch als Balken darstellen. Die Farben der Darstellung sind veränderbar. Die<br />
Skalierung der Achsen und die Position der X-Achse sind frei veränderbar. Die Legenden<br />
und der Titel lassen sich über dem gesamten Dokument verschieben.<br />
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6.1 BESCHREIBUNG DER VERSCHIEDENEN FELDER DER<br />
GRAFIKAUSGABE<br />
6.1.1 LEGENDENFELD<br />
Seite 84<br />
In diesem Feld werden alle dargestellten Kurven beschrieben und der jeweiligen<br />
Darstellung zugeordnet.<br />
Hinter dem jeweiligen Namen der Kurve wird, falls Energien dargestellt werden, die<br />
Summe der Energie im dargestellten Zeitraum angezeigt.<br />
Werden Leistungen oder Temperaturen dargestellt, wird der durchschnittliche Wert der<br />
Leistung (Temperaturen) im dargestellten Zeitraum angezeigt.<br />
6.1.2 TITEL DER GRAFIK<br />
Durch Doppelklicken innerhalb des Titelfeldes wird<br />
ein Dialogfenster geöffnet, in dem Sie den Titel der<br />
Grafik verändern können. Nach dem Schließen des<br />
Dialogfensters ist dieser Titel in der Grafikausgabe<br />
dargestellt. Mit der Maus können Sie nun den Titel an<br />
eine beliebige Stelle innerhalb der Grafik verschieben.<br />
Durch das Klicken auf die roten Pfeilsymbole können<br />
Sie das nächste oder vorhergehende Anzeigeintervall<br />
darstellen lassen.<br />
Durch das Klicken auf die schwarzen Pfeilsymbole gelangen Sie<br />
sofort zu dem ersten oder letzten Anzeigeintervall.<br />
In der Fußleiste der Grafikausgabe wird der X- und Y-Wert der aktuellen Mausposition<br />
angezeigt.<br />
Werden mehrere Y-Achsen dargestellt, bezieht sich der Y-Wert in der Fußleiste immer auf<br />
die zuletzt markierte Y-Achse. Für diesen Fall wird unter jede Y-Achse ein Teilstück der<br />
zu ihr gehörenden Kurve gezeichnet, um die Zuordnung zu erleichtern.<br />
Alle Elemente können durch einfaches Klicken mit der Maus markiert werden. Die<br />
Markierung ist durch Punkte auf den Elementen kenntlich gemacht.<br />
Über die dargestellten Symbole der Speedbar können einige Formatierungsmerkmale der<br />
jeweils markierten Elemente der Grafikausgabe schnell geändert werden.<br />
Vergrößert und verkleinert die Schriftgröße des Elements (keine Funktion<br />
bei Kurven)<br />
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Seite 85<br />
Wechselt zwischen normaler und fetter Schriftart, bei Kurven Wechsel zwischen<br />
normaler und fetter Kurvendarstellung<br />
Die markierte Kurve wird in Linien- oder Balkenform dargestellt<br />
Markieren Sie eine Achse. Das Zeichenfeld wird entsprechend der markierten<br />
Achse gerastert, im Wechsel kein Raster, gestrichelte Linien, durchgezogene<br />
Linien.<br />
Die Grafik wird in der Zwischenablage kopiert. Sie kann jetzt in ein anderes<br />
Programm, z.B. Textverarbeitung, eingebettet werden.<br />
Die Grafik wird gedruckt<br />
Aufruf zum Wechsel der Schriftart<br />
6.2 DAS MENÜ DER GRAFIKAUSGABE<br />
6.2.1 KURVEN<br />
Unter dem Menüpunkt Kurven werden alle darstellbaren (ausgewählten) Kurven<br />
aufgeführt. In einem Untermenü sind alle Formatierungsmöglichkeiten anwählbar. Die<br />
aktuell gewählten Formatierungen sind durch Haken an den Menüpunkten<br />
gekennzeichnet. In dieses Untermenü gelangen Sie auch, indem Sie die gewünschte<br />
Kurve markieren und die rechte Maustaste betätigen.<br />
− EIGENE Y-ACHSE: der ausgewählten Kurve wird eine eigene Y-Achse<br />
zugeordnet und im Diagramm dargestellt. Es erscheint der Dialog zur Skalierung<br />
der neuen Achse.<br />
− ZEICHENSTÄRKE NORMAL/FETT: die ausgewählte Kurve wird normal oder fett<br />
gezeichnet<br />
− DARSTELLUNG LINIE/BALKEN: die ausgewählte Kurve wird in Linien oder<br />
Balkenform dargestellt.<br />
− FARBE ÄNDERN: hier können Sie der ausgewählten Kurve eine andere Farbe<br />
geben.<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
Seite 86<br />
− UNSICHTBAR: durch Auswahl dieses Menüpunktes wird die ausgewählte Kurve<br />
nicht gezeichnet. Die Kurve wird nicht gelöscht, sondern kann durch nochmalige<br />
Anwahl dieses Punktes wieder sichtbar gemacht werden.<br />
6.2.2 ACHSEN<br />
Zu den Dialogen zur Skalierung der Achsen gelangen Sie über die Menüleiste ACHSEN,<br />
durch Doppelklicken auf die Achse oder über die rechte Maustaste.<br />
6.2.3 Y - ACHSE<br />
Einheit:<br />
Unter Einheit wählen Sie die Einheit, in<br />
der die Y-Achse und die zu ihr gehörenden<br />
Kurven dargestellt werden sollen.<br />
Wenn Sie das Auswahlfeld RECHTS<br />
ANORDNEN markieren, wird die Y-<br />
Achse am rechten Rand des Diagramms<br />
angeordnet.<br />
LAGE DER X-ACHSE:<br />
In diesem Auswahlfeld können Sie den<br />
Schnittpunkt der X-Achse mit der Y-Achse definieren.<br />
Bei Minimum: X- Achse am unteren Rand der Y- Achse<br />
Bei Maximum: X- Achse am oberen Rand der Y- Achse<br />
X-Achse schneidet bei: Lage der X-Achse über die Eingabe des Y-Wertes frei<br />
definierbar.<br />
SKALIERUNG<br />
Hier kann die Skalierung der Y-Achse definiert werden.<br />
Skalierung automatisch: ist dieses Feld markiert, wird die Achse unabhängig von den<br />
unteren Eingaben anhand der Minimal und Maximalwerte<br />
der zu der Y-Achse gehörenden Kurven skaliert. Bei<br />
Änderung des Anzeigeintervalls der X-Achse wird die<br />
Skalierung aktualisiert.<br />
Bei Änderung der nachfolgenden Skalierungswerte wird die<br />
automatische Skalierung sofort auf nicht gewählt gesetzt. Ist<br />
dies der Fall, gilt die eingegebene Skalierung für jedes Anzeigeintervall<br />
der X-Achse. Dies ist, vor allem zum schnellen<br />
Vergleich verschiedener Anzeigenintervalle sinnvoll.<br />
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Seite 87<br />
Kleinstwert: Eingegeben wird der kleinste darzustellende Wert in der<br />
aktuell gewählten Einheit.<br />
Höchstwert: Eingegeben wird der größte darzustellende Wert in der<br />
aktuell gewählten Einheit.<br />
Hauptintervall: Definition der beschrifteten Intervalle. Eingegeben wird das<br />
Intervall in der aktuell gewählten Einheit.<br />
Hilfsintervall: Definition der Unterteilung der Hauptintervalle. Eingegeben<br />
wird das Intervall in der aktuell gewählten Einheit.<br />
Raster: Es werden gepunktete oder durchgezogene Hilfslinien auf<br />
Höhe der Hauptintervalle gezeichnet.<br />
6.2.4 X-ACHSE<br />
FORMATIEREN<br />
Hier erscheinen unterschiedliche<br />
Dialoge abhängig davon, ob es<br />
sich bei der Grafik um eine<br />
zeitliche Darstellung handelt oder<br />
nicht.<br />
ZEITLICHE DARSTELLUNG<br />
Balkenbreite:<br />
Unter Balkenbreite wird das Zeitintervall angegeben, in dem die Daten zusammengefaßt<br />
werden. Eine Zahl und ein Zeitintervall werden getrennt eingegeben.<br />
Je nach dem, welche Einheit Sie gewählt haben, werden die Werte der Kurven in diesem<br />
Intervall entweder aufsummiert (Energien) oder gemittelt (Leistungen, Temperaturen).<br />
anzeigen von: Hier wird der Zeitpunkt des Jahres eingegeben, an dem die<br />
Darstellung der Kurven begonnen werden soll (im Datumsformat).<br />
Anzeigeintervall: Unter Anzeigeintervall wird der Zeitraum definiert, der in der<br />
Grafik dargestellt werden soll. Mit der Auswahl Tag, Woche,<br />
Monat, Jahr wird neben dem Zeitintervall auch der Abstand und<br />
die Beschriftung des Hauptintervalls der X- Achse festgelegt.<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
KEINE ZEITLICHE DARSTELLUNG<br />
Balkenbreite:<br />
Seite 88<br />
Unter Balkenbreite wird das Intervall angegeben, in dem die Daten zusammengefaßt<br />
werden.<br />
Je nach dem, welche Einheit Sie gewählt haben, werden die Werte der Kurven in diesem<br />
Intervall entweder aufsummiert (Energien) oder gemittelt (Leistungen, Temperaturen).<br />
anzeigen von: Hier wird der X-Wert<br />
eingegeben, an dem die<br />
Darstellung der Kurven<br />
begonnen werden soll).<br />
Anzeigeintervall: Unter Anzeigeintervall<br />
wird das Intervall definiert,<br />
das in der Grafik<br />
dargestellt werden soll.<br />
Es gilt dieselbe Einheit<br />
wie unter Balkenbreite<br />
definiert.<br />
Hauptintervall: Definition der beschrifteten<br />
Intervalle. Eingegeben wird das Intervall in der aktuell gewählten<br />
Einheit.<br />
Hilfsintervall: Definition der Unterteilung der Hauptintervalle. Eingegeben wird<br />
das Intervall in der aktuell gewählten Einheit.<br />
Raster: Es werden gepunktete oder durchgezogene Hilfslinien auf Höhe<br />
der Hauptintervalle gezeichnet.<br />
6.2.5 ANZEIGEN (NUR BEI ZEITACHSE)<br />
Unter Anzeigen können Sie den Zeitraum bestimmen, der über die Zeitachse dargestellt<br />
werden soll. Sie können wählen zwischen Tag, Woche, Monat und Jahr. Eine davon<br />
abweichende Anzeige (beispielsweise zwei Monate) kann unter Achsen, X-Achse<br />
formatieren ausgewählt werden.<br />
6.2.6 OPTIONEN<br />
Legende: hier kann gewählt werden, ob die Legende dargestellt werden soll oder nicht.<br />
Titel : hier kann gewählt werden, ob der Diagrammtitel dargestellt werden soll oder nicht.<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
7 BERECHNUNGSGRUNDLAGEN<br />
7.1 ENERGIEBEDARF<br />
Seite 89<br />
An dieser Stelle werden die Berechnungsgrundlagen für die Ermittlung der<br />
Energiebedarfsprofile der thermischen und elektrischen Verbraucher dargestellt. Der<br />
thermische Energieverbrauch wird getrennt nach Prozeßwärme, Trinkwassererwärmung<br />
und Heiz-<br />
energie berechnet und anschließend zum thermischen Jahresenergieverbrauch der<br />
jeweiligen Verbrauchergruppe aufsummiert. Der elektrische Energieverbrauch besteht nur<br />
aus einer Komponente.<br />
Bei der Ermittlung der Lastverläufe für ein ganzes Jahr trifft man bei den Komponenten<br />
elektrische Energie, thermische Prozeßenergie und thermische Energie zur<br />
Trinkwassererwärmung auf dieselben Probleme. Der momentane (stündliche)<br />
Energiebedarf ist abhängig von der Jahreszeit, von der Tageszeit sowie vom Wochentag.<br />
Um die in Kapitel 5 beschriebene einfache Eingabe von Verbrauchsprofilen ohne<br />
komplizierte Berücksichtigung der Anzahl der Tage pro Monat oder der Verteilung der<br />
Wochenenden auf die Monate zu ermöglichen, wurde im Programm <strong>COPRA</strong> folgender<br />
Weg gewählt.<br />
Alternativ dazu ist jederzeit das Einlesen von gemessenen oder mit einem<br />
Gebäudesimulationsprogramm erstellten Energieverbrauchsdaten möglich.<br />
Es werden auch Lastgänge für die verschiedenen Verbrauchsarten in der Bibliothek<br />
mitgeliefert. Es ist jeweils die Art, die Größenordnung und die Quelle der Daten<br />
angegeben.<br />
Eine Liste der Datenquellen mit Angabe der Bezugsnummer ist im Anhang verzeichnet.<br />
7.1.1 ERMITTLUNG DES STÜNDLICHEN ENERGIEBEDARFS AUS<br />
JAHRESVERBRAUCHSWERTEN<br />
Sowohl beim Trinkwarmwasser, Strom als auch Prozeßwärmebedarf kann ein<br />
jahreszeitlicher Einfluß auf den Tagesenergiebedarf durch die Eingabe eines<br />
Jahresgangs angegeben werden. Dieser Jahresgang beschreibt die prozentuale<br />
Verteilung des mittleren Verbrauchs der Werktage auf die Monate des Jahres. Bei<br />
bekanntem Jahresverbrauch QJ kann also über den Jahresgang J i der durchschnittliche<br />
Tagesverbrauch eines Werktages je Monat ermittelt werden. Abweichungen des<br />
Wochenendverbrauchs werden als Prozentangabe bei der Eingabe des Energiebedarfs<br />
eingegeben. Der Wochenendverbrauch ergibt sich aus dem Werktagsbedarf multipliziert<br />
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Seite 90<br />
mit dieser Abweichung f w . Dadurch weicht die Summe der Tagesverbräuche von dem<br />
vorgegebenen Jahresbedarf ab, der reale Tagesbedarf QT<br />
ergibt sich aus dem errechneten<br />
Tagesbedarf und dem Quotienten aus vorgegebenen und errechnetem<br />
Jahresbedarf.<br />
⋅ ⋅<br />
Q Q J<br />
T J<br />
Q ⎛<br />
⎜<br />
J<br />
= ⋅⎜<br />
⎜<br />
⎝<br />
i f w<br />
⎞<br />
⎟<br />
⎟<br />
365 (7.1)<br />
QJ ⋅Ji⋅ f ⎟<br />
w⎟<br />
⎠<br />
∑ 1<br />
Dieses Vorgehen soll anhand eines Beispiels näher erläutert werden:<br />
Ein gegebener Stromverbraucher hat einen Jahresstromverbrauch von 100.000 kWh. Am<br />
Wochenende (Samstag und Sonntag) wird 120% der werktäglich verbrauchten Energie<br />
benötigt. Der Jahresverbrauch muß nun auf die Tage des Jahres umgelegt werden. Dies<br />
geschieht mittels des Jahreslastgangs unter Verbrauchsprofile. Er zeigt eine Verteilung<br />
des Verbrauchs über die Monate des Jahres, bei der im Januar 10% und im Juli 6,55%<br />
als Monatswerte angezeigt werden. Diese Werte bedeuten nicht, daß im Januar 10% des<br />
Jahresstrombedarfs verbraucht werden und im Juli 6,55%. Diese Werte beschreiben<br />
lediglich ein Verhältnis des Stromverbrauchs der Werktage im Januar und im Juli. Es<br />
bedeutet, daß an jedem Werktag des Januars 10/6,55, also 1,53 mal soviel Energie<br />
verbraucht wird wie an einem Juliwerktag. Der Verbrauch der Wochenendtage wird aus<br />
diesem Werktagsverbrauch anhand der angegebenen Prozentzahlen (120%) berechnet.<br />
Programmintern wird der aktuelle Tagesverbrauch mit der Formel (7.1) sofort aus dem<br />
Jahresverbrauch berechnet.<br />
Die weiteren angegebenen Verbrauchsprofile dienen dazu, den Tagesverbrauch auf die<br />
Stunden des Tages umzulegen. Der Tagesenergieverbrauch wird anhand der<br />
angegebenen Prozentsätze für jede Stunde auf die Stunden aufgeteilt.<br />
Die Tagesgänge verändern sich qualitativ mit der Jahreszeit und mit den Wochentagen.<br />
Deshalb können hier neun verschiedene Profile, unterschieden nach Winter, Übergang<br />
und Sommer sowie Werktag, Samstag und Sonntag eingegeben und editiert werden. Um<br />
auch Urlaubszeiten beschreiben zu können, kann zusätzlich ein spezieller<br />
Urlaubslastgang eingegeben werden.<br />
7.1.2 ERMITTLUNG DES JAHRESBEDARFS AN PROZEßWÄRME<br />
Prozeßwärme wird in der Regel für industrielle Anwendungen oder Großküchen benötigt.<br />
Der tägliche Energiebedarf an Arbeitstagen ist hier in der Regel über das Jahr sehr<br />
gleichmäßig und deshalb entweder bekannt oder kann leicht abgeschätzt werden. Aus<br />
diesem Grund wird hier der durchschnittliche werktägliche Energiebedarf Qw<br />
und der<br />
Wochenendverbrauch f w in Prozent vom Werktag eingegeben. Der durchschnittliche<br />
Wochenendbedarf ergibt sich aus dem Werktagsbedarf multipliziert mit dieser<br />
Abweichung.<br />
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Der Jahresenergiebedarf Qa<br />
ergibt sich aus der Summe aller Tagesverbräuche.<br />
365<br />
a ∑ w<br />
1<br />
Q = Q ⋅ f<br />
w<br />
(7.2)<br />
Die Aufteilung auf die Stunden des Jahres erfolgt wie in 7.1.1 beschrieben.<br />
7.1.3 ERMITTLUNG DES JAHRESSTROMBEDARFS<br />
Seite 91<br />
Hier wird der Jahresenergiebedarf direkt eingegeben. Dieser kann leicht der<br />
Stromrechnung des EVU entnommen oder aus Statistiken abgeschätzt werden.<br />
Zusätzlich muß der Samstags- und Sonntagsverbrauch in Prozent vom Werktag<br />
eingegeben werden.<br />
Die Aufteilung auf die Stunden des Jahres erfolgt wie in 7.1.1 beschrieben.<br />
7.1.4 ERMITTLUNG DES JÄHRLICHEN ENERGIEBEDARFS ZUR<br />
TRINKWARMWASSERBEREITSTELLUNG<br />
Der Trinkwarmwasserbedarf wird als Durchschnittsverbrauch pro Einheit (z.B. Person,<br />
Bett, Sitzplatz) und Tag angegeben. Damit ergibt sich als Formel zur Ermittlung des<br />
jährlichen Energiebedarfs zur Trinkwassererwärmung:<br />
Q= n⋅L⋅T⋅ρ⋅c⋅ ∆ t + Q (7.3)<br />
T p V<br />
mit Q : Jahresenergiebedarf<br />
n : Anzahl der Einheiten<br />
L T : durchschnittlicher Verbrauch pro Tag und Einheit [L]<br />
T : Anzahl der Tage (365)<br />
ρ : spez. Dichte von Wasser (≈ 1 g/cm³)<br />
c p<br />
: spez. Wärmekapazität von Wasser ( = 4,18 KJ/(Kg K))<br />
∆t : mittl. Temperaturdifferenz zwischen Kalt- und Warmwasser<br />
Q V : Verteilungsverluste<br />
Der durchschnittliche Verbrauch pro Tag und Einheit kann der Literatur entnommen<br />
werden und beträgt z.B. 25 - 60 Liter pro Person und Tag in privaten Haushalten und 50 -<br />
150 Liter pro Bett und Tag in Krankenhäusern.<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
Seite 92<br />
Die Verteilungsverluste bestehen aus den Zirkulationsverlusten und den Verlusten des<br />
Trinkwarmwasserspeichers. Sie werden pauschal in Prozent des Energiebedarfs<br />
berücksichtigt.<br />
Der Jahresbedarf La<br />
in Liter ergibt sich aus<br />
La = n⋅ LT ⋅ T (7.4)<br />
Aus La wird, wie in 7.1.1. beschrieben, der tatsächliche Tagesverbrauch Lt<br />
ermittelt,<br />
wobei der hier eingegebene Jahresgang die Aufteilung des Verbrauchs in Liter über das<br />
Jahr darstellt.<br />
Da die Kaltwassertemperatur über das Jahr nicht konstant ist, wird in <strong>COPRA</strong> mit<br />
unterschiedlichen Werten ( ∆t i) für das Winter- und Sommerhalbjahr gerechnet. Dadurch<br />
ergibt sich im Winter selbst bei gleichem volumetrischen Verbrauch ein höherer Energiebedarf<br />
als im Sommer. Die Umrechnung des Tagesverbrauchs Lt<br />
in den<br />
Tagesenergiebedarf Q erfolgt folgendermaßen:<br />
t<br />
Q t =( Lt * ρ * c * ∆t i) *(1+ /100) (7.5)<br />
p<br />
V Q<br />
Q t wird über den jeweiligen Tagesgang auf die Stunden des Tages aufgeteilt.<br />
WARMWASSERLADESYSTEM<br />
In Verbindung mit Nahwärmenetzen wird der Trinkwarmwasserbedarf häufig in<br />
Übergabespeichern zwischengespeichert. Ziel dieser Maßnahme ist es, die Wärmeentnahme<br />
aus dem Netz vom Bedarf der Verbraucher zu entkoppeln.<br />
Außerhalb der Heizperiode ist der Wärmebedarf in der Regel auf den Trinkwarmwasserbedarf<br />
reduziert. Ein kontinuierlicher Netzbetrieb ist unter diesen Umständen<br />
oft mit hohen Verlusten verbunden. Der Verbrauch ist so gering, daß die Netzverluste bis<br />
zu 50% der Entnahmeleistung ausmachen und liegt in der Regel auch unter der Leistung,<br />
der BHKW-Module. Aus diesem Grund wird oft in bedarfsschwachen Zeiten ein<br />
Nahwärmenetz nur für einige Stunden mit Solltemperatur betrieben. In dieser Zeit werden<br />
die Übergabespeicher geladen. Danach kann das Netz wieder auskühlen. Dadurch<br />
werden die Netzverluste gesenkt und der Wärmebedarf ist in den Netzbetriebsstunden so<br />
hoch, daß er von einem BHKW- Modul geliefert werden kann. Sinnvollerweise werden die<br />
Betriebszeiten des Netzes in die Hochtarifzeit des Energieversorgungsunternehmens<br />
gelegt.<br />
Eine solche Betriebsweise kann im Programm <strong>COPRA</strong> mit dem Speicherbeladesystem<br />
nachgebildet werden. Eingabeparameter sind :<br />
− das Gesamtvolumen aller Übergabespeicher<br />
− der maximale Energiestrom, der von den Speichern aus dem Netz entnommen<br />
werden kann<br />
− Der zur Verfügung stehende Mindestanteil des Speichervolumens, ab dem die<br />
Speicher tagsüber wieder aufgefüllt werden müssen, um die Versorgung<br />
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Seite 93<br />
sicherzustellen. Dieser Anteil definiert gleichzeitig die maximale Belademenge,<br />
mit der der Speicher außerhalb der Vorzugszeiten beladen wird.<br />
− Den Zeitraum, in dem die Vorzugsregelung für BHKW gilt.<br />
− Die Tageszeit, in der die Vorzugsregelung für BHKW gilt wird im Menüpunkt<br />
Betriebsweise festgelegt.<br />
Die Bilder 7.1 und 7.2 verdeutlichen, wie sich die vom Nahwärmenetz nachgefragten<br />
Verbrauchsprofile bei der Nutzung eines Übergabespeichers verändern.<br />
kW h<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 0<br />
D atu m : 1 . 6 .<br />
T rinkw arm w asserbedarf 1540,4 kW h<br />
Bild 7.1: Typisches Tageszapfprofil privater Haushalte<br />
kW h<br />
300<br />
270<br />
240<br />
210<br />
180<br />
150<br />
120<br />
90<br />
60<br />
30<br />
0<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 0<br />
Datum: 1. 6.<br />
Trinkwarmwasserbedarf 1587,67 kW h<br />
Bild 7.2: Verändertes Zapfprofil eines Übergabespeichers aus einem Nahwärmenetz<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
7.1.5 ENERGIEBEDARFSERMITTLUNG HEIZWÄRME<br />
Seite 94<br />
Der Heizwärmebedarf ist von verschiedenen Einflußfaktoren abhängig. Besonderes<br />
Gewicht wurde auf die Ermittlung der solaren Gewinne gelegt, da diese bei dem heutigen<br />
Wärmeschutzstandard einen immer größeren Einfluß gewinnen und nur sehr schwer<br />
abzuschätzen sind.<br />
Die solare Einstrahlung durch die Fensterflächen wird über eine Strahlungsdatei mit<br />
stündlichen Werten der Globalstrahlung sehr exakt für jede Stunde berechnet. Sie ist<br />
jedoch nur nutzbar, solange sie den Heizwärmebedarf ohne solare Gewinne nicht<br />
überschreitet. Überschüsse führen zu einer Raumtemperaturerhöhung und werden in der<br />
Regel abgelüftet oder müssen weggekühlt werden. Aus diesem Grund müssen die<br />
stündlichen Werte des Heizwärmebedarfs bekannt sein, um die solaren Gewinne ermitteln<br />
zu können.<br />
ERMITTLUNG DES HEIZWÄRMEBEDARFS OHNE SOLARE GEWINNE<br />
Ohne solare Gewinne setzt sich der Heizenergiebedarf zusammen aus dem<br />
Energieverlust, der aufgenommenen - oder abgegebenen Speicherenergie und inneren<br />
Gewinnen.<br />
Der Speicherenergiestrom hat keinen Einfluß auf die Höhe des Tagesheizenergiebedarfs.<br />
Ohne solare Gewinne kann der Heizenergiebedarf eines Tages aus den Tageswerten des<br />
Energieverlustes Q und den Tageswerten der inneren Gewinne Q Vt<br />
It berechnet und über<br />
einen Tageslastgang auf die Stunden des Tages aufgeteilt werden. Bei der Editierung<br />
dieses Lastganges läßt sich die Speicherwirkung des Gebäudes abschätzen.<br />
Über das Jahr gemittelte Tageswerte des inneren Wärmeanfalls pro Quadratmeter<br />
Wohnfläche werden direkt eingegeben. Übliche Werte im Wohnbereich liegen bei 80<br />
Wh/m²d. Über einen Nutzungsfaktor f i wird der nutzbare Anteil bestimmt. Auch hier wird<br />
der tageszeitliche Einfluß in dem Verlauf des Tageslastganges abgeschätzt.<br />
Der Tagesheizwärmebedarf QHt<br />
wird also folgendermaßen berechnet:<br />
QHt = QVt − f Q i ⋅ It<br />
(7.6)<br />
1 Ermittlung des Tagesenergieverlustes<br />
Eine übliche Anleitung für die Berechnung des Heizenergiebedarfs ist die VDI - Richtlinie<br />
2067, Blatt 2. In ihr wird der Jahresgesamtwärmebedarf ohne Berücksichtigung von<br />
Fremdwärmegewinnen, der dem Jahresenergieverlust QVa<br />
entspricht, nach folgender<br />
Formel berechnet:<br />
( ) ( )<br />
Q = f • f • f • f • f • f •24•z• ϑ − ϑ 20°<br />
C−ϑ •Q<br />
(7.7)<br />
Va 1 2 2 3 4 5 im am a n<br />
mit<br />
f 1 : Korrekturfaktor zur Berücksichtigung eines zusätzlichen<br />
Lüftungswärmeverbrauchs aufgrund der Nutzergewohnheiten<br />
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f : Korrekturfaktor für zeitlich eingeschränkten Heizbetrieb<br />
2<br />
f : Korrekturfaktor für räumlich eingeschränkten Heizbetrieb<br />
3<br />
f : Korrekturfaktor zur Berücksichtigung der Ausstattung mit Regelgeräten<br />
4<br />
f : Korrekturfaktor für abweichende Raumtemperaturen im Betrieb<br />
5<br />
z : Anzahl der Heiztage<br />
ϑ im : Norminnentemperatur ( in der Regel 20° C)<br />
ϑ am : mittlere Außentemperatur in der Heizperiode<br />
ϑ a : Normaußentemperatur<br />
Q n : Normwärmebedarf<br />
Seite 95<br />
Gleichung (7.7) kann mit einigen Veränderungen auch zur Berechnung des<br />
Tagesenergieverlustes QVt<br />
herangezogen werden. Sie berücksichtigt eine Abweichung<br />
von der Norminnentemperatur in dem Faktor . Für die Ermittlung von ist es Q<br />
notwendig, die Norminnentemperatur durch die tatsächlich gewünschte jeweilige<br />
Tagesmitteltemperatur zu ersetzen. Dadurch entfällt der Faktor . Die übrigen Faktoren<br />
werden in dem Faktor f zusammengefaßt.<br />
Hiermit wird (7.7) zu:<br />
( ) ( )<br />
Q = f •24 • ϑ − ϑ 20°<br />
C−ϑ •Q<br />
(7.8)<br />
Vt i a a n<br />
f : gemittelter Korrekturfaktor<br />
ϑ i : mittlere Tagesrauminnentemperatur<br />
ϑ a : mittlere Tagesaußentemperatur<br />
f 2<br />
Vt<br />
Dieser mittlere Korrekturfaktor f , ϑ a und Qn<br />
werden in dem Dialog Heizwärme<br />
angegeben. Aus den dort angegebenen Rauminnentemperaturen wird die mittlere<br />
Tagesrauminnentemperatur berechnet. Die mittleren Tagesaußentemperaturen werden<br />
der ausgewählten Temperaturdatei entnommen.<br />
2 Auswahl der Lastgänge für die Heizenergieberechnung<br />
Die Tageslastgänge geben den Lastverlauf ohne solare Gewinne wieder. Ihr Verlauf<br />
hängt ab von Veränderungen der Gebäudeinnentemperatur, inneren Wärmegewinnen<br />
und von der Gebäudespeicherfähigkeit und ist damit an Tagen mit nur geringer solarer<br />
Einstrahlung meßbar. Bei der Eingabe der Tageslastgänge muß der Einfluß der inneren<br />
Wärmegewinne und der Nachtabsenkung berücksichtigt werden. Beide Einflußgrößen<br />
werden in dem Dialog Heizwärme quantifiziert. Der Verlauf der Heizenergienachfrage wird<br />
jedoch nur durch die Tageslastgänge und die aktuellen solaren Gewinne beschrieben.<br />
f<br />
2<br />
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Seite 96<br />
Der Tagesverlauf der gewünschten Rauminnentemperaturen ändert sich über das Jahr<br />
kaum. Es muß jedoch eine Differenzierung zwischen Werktag und Wochenende<br />
berücksichtigt werden, da z.B. Büroräume am Wochenende nicht voll beheizt werden.<br />
Der Einfluß der Nachtabsenkung der Innentemperatur auf den qualitativen Verlauf des<br />
Tagesgangs ist abhängig von den Jahreszeiten. Während in der Übergangszeit die<br />
Speicherenergie des Gebäudes unter Umständen ausreicht, um das Gebäude in der<br />
Nacht zu beheizen, muß im Winter oft noch zusätzliche Heizenergie zugeführt werden.<br />
Es sind also vier Typtage notwendig, um den Tagesverlauf des Heizenergiebedarfs zu<br />
beschreiben:<br />
- „Übergang“ (März, April, Mai, September), differenziert nach Werktag und<br />
Wochenende<br />
- „Winter“ (Oktober bis Februar), differenziert nach Werktag und Wochenende<br />
SOLARE GEWINNE<br />
Für die Ermittlung der solaren Gewinne stehen Strahlungsdaten mit stündlichen Werten<br />
der Globalstrahlung zur Verfügung. Die Globalstrahlung ist die Summe aus direkter und<br />
diffuser Strahlung, die auf eine horizontale Empfangsfläche fallt. Für die Umrechnung<br />
dieser Horizontalwerte auf die Fensterflächen jeder Himmelsrichtung muß die Aufteilung<br />
in direkte und diffuse Strahlung bekannt sein, da der direkte Anteil abhängig ist von dem<br />
Einstrahlwinkel der Sonne. Der diffuse Anteil ist richtungsunabhängig.<br />
1 Ermittlung der diffusen Einstrahlung<br />
Übliche Ansätze zur Ermittlung der diffusen Strahlung aus Globalstrahlungswerten, wie<br />
der von Liu und Jordan, arbeiten mit Tagessummenwerten, die über eine Sinusfunktion<br />
auf die Stunden des Tages aufgeteilt werden<br />
Dieser Ansatz wurde so abgewandelt, daß er auch auf stündliche Werte anwendbar ist.<br />
Ansatz nach Liu - Jordan:<br />
G<br />
K T<br />
O<br />
G<br />
= (7.9)<br />
G<br />
H<br />
K D<br />
G<br />
G<br />
mit<br />
G G<br />
G H<br />
G O<br />
= (7.10)<br />
G<br />
:Tagessumme der terrestrischen Globalstrahlung<br />
:Tagessumme der diffusen Himmelsstrahlung<br />
:Tagessumme der extraterrestrischen Globalstrahlung<br />
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K T K D<br />
Zwischen und besteht ein empirisch belegter Zusammenhang :<br />
Bild 7.3: Ansatz von Liu - Jordan<br />
mit<br />
4<br />
K D=<br />
1−11⋅K T<br />
für 0 < K T < 0,33 (7.11)<br />
K D = 141 , −164 , ⋅KT<br />
für 0,33 < T < 0,66 (7.12)<br />
( K )<br />
4<br />
K D = 02+ 208⋅ 094−<br />
T<br />
, , , für 0,66 < (7.13)<br />
Für ein beliebiges, festes G O erhält man aus dieser Korrelation für G H :<br />
Bild 7.4: Aufteilung der Globalstrahlung in direkten und diffusen Anteil abhängig von KT<br />
K<br />
K<br />
K<br />
T<br />
Seite 97<br />
Für den Bereich zwischen T = 0 und 0.6, der für unsere Breitengrade relevant ist, kann<br />
die diffuse Strahlung folgendermaßen abgeschätzt werden :<br />
Für ein beliebiges, festes G gibt es eine konstante diffuse Strahlung O<br />
G bei<br />
H max<br />
K T =0,55. Ist G G kleiner als G , ist sie rein diffus, ansonsten ist der diffuse Anteil<br />
H max<br />
gleich G . H max<br />
Dieser Zusammenhang muß prinzipiell auch für stündliche Strahlungswerte gelten.<br />
Dadurch ergibt sich aus Gleichung (7.12):<br />
G & Hmax = (1,41−1,64 ⋅0,55) ⋅ G&<br />
G<br />
(7.14)<br />
mit<br />
G& = 0,55 ⋅G&<br />
G 0<br />
G&<br />
O= sin(h) ⋅ G&<br />
O,K<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
G & O;K : Solarkonstante (1353 W/m²)<br />
G&<br />
Hmax = 378 ⋅ sin(h)<br />
(7.15)<br />
Bild 7.5: Maximale Diffusstrahlung in Abhängigkeit vom Sonnenstand<br />
Seite 98<br />
Nach dieser Grafik gibt es bei sin(h) = 0, also bei Sonnenauf - und Untergang keine<br />
diffuse Strahlung. Zu diesem Zeitpunkt gibt es aber schon eine geringe Globalstrahlung,<br />
die diffus sein muß. Um dies zu erfassen , erhält Gleichung (7.14)einen konstanten<br />
Faktor, der immer diffus ist. Die Faktoren der Gleichung wurden so angepaßt, daß sie mit<br />
den Meßwerten in der folgenden Grafik übereinstimmen. Durch diese Anpassung wird<br />
Gleichung 7.15 zu:<br />
& = 50 + 270 ⋅sin(<br />
h)<br />
G<br />
H max<br />
(7.16)<br />
Bild 7.6: Vergleich gemessener und berechneter Diffusstrahlungswerte<br />
Die Berechnung der Diffus - und Direktstrahlungswerte aus der Globalstrahlung erfolgt für<br />
jede Stunde in Abhängigkeit vom Höhenwinkel der Sonne folgendermaßen:<br />
für G G < GH max : G = H G G<br />
für G G > GH max : G = H GH max<br />
G = D G - G GH max<br />
Die so ermittelten direkten und diffusen Anteile der Globalstrahlung gelten für horizontale<br />
Flächen.<br />
2 Umrechnung direkter und diffuser Strahlung auf geneigte Flächen<br />
Für die diffuse Strahlung wird folgende Annahme getroffen:<br />
Geneigte Flächen sehen nur einen Teil des Himmelsgewölbes. Zusätzlich trifft ein Teil der<br />
Strahlung durch Bodenreflexion auf die Fenster.<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
mit<br />
cos( n)<br />
= 1 ⎛1<br />
− ⎞<br />
2<br />
⋅ ( 1+<br />
cos( n)<br />
) ⋅ + ⋅ ⋅⎜<br />
⎟<br />
⎝ 2 ⎠<br />
G& G& G&<br />
Hg ,<br />
Hh B Hh<br />
G& Hg : Diffusstrahlung auf die geneigte Fläche<br />
ρ (7.17)<br />
G Hh & : Diffusstrahlung auf die horizontale Fläche<br />
n : Neigungswinkel<br />
ρ b : Bodenreflexionsgrad<br />
Seite 99<br />
Es wird im Programm von vertikalen Fensterflächen ausgegangen ( n = 90°), Sie sehen<br />
also nur 50% des Himmelsgewölbes. Bei einem angenommenen Bodenreflexionsgrad<br />
von 0,2 trifft 70% der horizontalen Diffusstrahlung auf die Fensterflächen.<br />
Die Umrechnung der Direktstrahlung erfolgt folgendermaßen :<br />
G& Dg = R •G& Dh<br />
(7.18)<br />
R ist dar Verhältnis der Einstrahlung auf eine geneigte Fläche zu der zu der auf eine<br />
horizontale Fläche auftreffenden Strahlung. Dieses Verhältnis läßt sich aus dem<br />
Einstrahlwinkelnφ auf die geneigte und φ z auf die horizontale Fläche berechnen.<br />
&<br />
cos( φ)<br />
= • &<br />
GDg GDh<br />
cos( φ z)<br />
mit<br />
(7.19)<br />
φ : Winkel zwischen der Flächennormalen und der Strahlungsrichtung bei<br />
geneigter Fläche<br />
φ z : Winkel zwischen der Flächennormalen und der Strahlungsrichtung bei<br />
horizontaler Fläche = 90°- h<br />
h : Höhenwinkel der Sonne<br />
( n b b a n )<br />
( b a n n b )<br />
cos( φ) = cos( ) ⋅sin( ) −cos( ) ⋅cos( ) ⋅sin( ) ⋅sin(<br />
δ)<br />
+ sin( ) ⋅cos( ) ⋅ sin( ) + cos( ) ⋅cos( ) ⋅cos( δ ) ⋅cos(<br />
t)<br />
+ sin( a) ⋅sin( n) ⋅cos( δ ) ⋅sin(<br />
t)<br />
(7.20)<br />
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cos( φ z) = sin( b) ⋅ sin( δ ) + cos( b)<br />
⋅cos( δ ) ⋅ cos( t)<br />
(7.21)<br />
mit<br />
G& Dg : Direktstrahlung auf die geneigte Fläche<br />
G Dh & : Direktstrahlung auf die horizontale Fläche<br />
b : Breitengrad<br />
a : Azimutwinkel<br />
δ : Deklinationswinkel der Sonne<br />
t : Stundenwinkel<br />
Seite 100<br />
Liegt der Höhenwinkel der Sonne unter 10°, wird grundsätzlich von Verschattung<br />
ausgegangen und die Direktstrahlung auf null gesetzt.<br />
Für jede Himmelsrichtung i wird die außen auf die Fensterflächen auftreffende solare<br />
Strahlung I folgendermaßen berechnet:<br />
Fa<br />
I Fa, i = *( + Ai G & Dg i G & , Hg, i ) (7.22)<br />
A : Fensterfläche in m²<br />
ERMITTLUNG DER SOLAREN GEWINNE<br />
Durch Reflexion und Absorption gelangt nur ein Teil der auf die Fensterflächen<br />
auftreffenden Strahlung in das Gebäudeinnere. Für jede Himmelsrichtung i gilt:<br />
I Fi, i = e⋅ I Fa, i (7.23)<br />
I Fi<br />
e<br />
: Solare Eistrahlung durch die Fensterflächen<br />
: Energiedurchlaßgrad der Fenster<br />
Wie aus Bild 7.7 ersichtlich, ist der Energiedurchlaßgrad abhängig vom Einstrahlwinkelα .<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
Bild 7.7: Abhängigkeit des Energiedurchlaßgrades vom Einstrahlwinkel<br />
Seite 101<br />
Da nach Bild 7.6 die solare Einstrahlung in der Heizperiode überwiegend diffus und damit<br />
richtungsunabhängig ist, wird vereinfachend mit mittleren Energiedurchlaßgraden<br />
gerechnet. . Dieser liegt ca. 20% unter dem Gesamtenergiedurchlaßgrad bei senkrechter<br />
Einstrahlung.<br />
Die ins Gebäudeinnere gelangende solare Einstrahlung kann nur genutzt werden, solange<br />
sie den Heizenergiebedarf nicht überschreitet, ansonsten wird sie nur bis zur Höhe des<br />
Heizenergiebedarfs angerechnet. Um den Einfluß der Ausrichtung der Fensterflächen zu<br />
berücksichtigen, wird der stündliche Heizenergiebedarf QHst<br />
nach dem Schlüssel 15/ 25/<br />
25/ 35 % für die Himmelsrichtungen N/ O/ W/ S in vier Teile aufgeteilt. Die ungleiche<br />
Aufteilung rührt daher, daß in den meisten Gebäuden weniger beheizte Gebäudeteile<br />
nach Norden, stärker beheizte Räume nach Süden ausgerichtet sind.<br />
Der anteilige Heizenergiebedarf wird mit der Einstrahlung durch die Fensterflächen der<br />
vier Himmelsrichtungen verglichen. Die solaren Gewinne ergeben sich aus der<br />
Q<br />
Summe der nutzbaren Anteile von .<br />
I Fi, i<br />
s<br />
I Fi, i<br />
Beispielumrechnung für westliche und östliche Anteile:<br />
Für I Fi, i <<br />
Für I Fi, i ><br />
Q<br />
Q<br />
Hst<br />
Hst<br />
4<br />
4<br />
: Q si , =<br />
: Q si , =<br />
Q =<br />
I Fi, i<br />
Q<br />
4<br />
∑<br />
Hst<br />
4<br />
s si Q ,<br />
1<br />
Durch diese Vorgehensweise wird vermieden, daß unverhältnismäßig hohe solare<br />
Gewinne durch hohe Einstrahlungswerte auf einer Gebäudeseite hervorgerufen werden.<br />
Der reale stündliche Heizenergiebedarf ergibt aus<br />
Q , = - (7.24)<br />
Q<br />
Hst real<br />
QHst s<br />
Liegt dieser Wert höher als die Auslegungsleistung Q& ⋅ A , wird nur diese<br />
Q Hst , real<br />
Auslegungsleistung als angesetzt, der verbleibende Rest wird wenn möglich,<br />
innerhalb eines Tages nachgeliefert.<br />
N<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
7.2 EINSPEISEVERGÜTUNG<br />
Seite 102<br />
Die Berechnung der Leistungsvergütungen entspricht der Verbändevereinbarung von<br />
1994 des Bundesverbandes der deutschen Industrie (BDI), dem Verband der Industriellen<br />
Energie und Kraftwirtschaft (VIK) und der Vereinigung Deutscher Elektrizitätswerke<br />
(VDEW).<br />
Das Programm <strong>COPRA</strong> ermittelt für das jeweils gewählte Modell die optimale<br />
Anmeldeleistung.<br />
7.2.1 LEISTUNGSVERGÜTUNG GRUNDMODELL<br />
Hier wird die Leistungsvergütung getrennt nach Winter (Wi) und Sommer (So) nach<br />
folgender Formel ermittelt:<br />
LV P LP<br />
mit<br />
Wi, So Soll; Wi, So Wi, So<br />
T<br />
T<br />
Ist; Wi, So<br />
= ⋅ ⋅ (7.25)<br />
LV : Leistungsvergütung [DM]<br />
P Soll<br />
: Angemeldete Solleistung<br />
Ges; Wi, So<br />
LP : Leistungspreis [DM/kW] für die Solleistung bei einer Einspeisung mit P Soll im<br />
gesamten Zeitraum T Ges .<br />
T<br />
Ist<br />
P Soll erfolgte<br />
T<br />
Ges<br />
: Anzahl der Stunden, in denen eine Einspeisung mit mindestens<br />
: zugrunde gelegte maximale Einspeisedauer im Winter-/Sommerzeitraum<br />
(Winter = 3989 Stunden, Sommer = 4011 Stunden)<br />
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kW<br />
PSoll<br />
Bild 7.8: Leistungsvergütung Grundmodell<br />
Eingespeiste Arbeit mit mindestens P,soll<br />
Max. einspeisbare Arbeit mit mindestens P,soll<br />
Tist T Ges<br />
Seite 103<br />
7.2.2 LEISTUNGSVERGÜTUNG MODELL SCHWER VORHERSEHBARE<br />
LEISTUNG<br />
Hier wird die Leistungsvergütung getrennt nach Winter (Wi) und Sommer (So) nach<br />
folgender Formel ermittelt:<br />
LV P LP<br />
mit<br />
Wi, So Soll; Wi, So red ; Wi, So<br />
A<br />
T ⋅ P<br />
⎛<br />
⎞<br />
= ⋅ ⋅<br />
⎜<br />
14 , ⋅<br />
− 04 ,<br />
⎟<br />
(7.26)<br />
⎜<br />
⎟<br />
⎝ Ges Soll; Wi, So ⎠<br />
LP : reduzierter Leistungspreis [DM/kW] bezogen auf den gesamten Zeitraum<br />
red<br />
T Ges .<br />
A :Eingespeiste kWh unterhalb von P Soll in dem Zeitraum T<br />
Ges<br />
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kW<br />
PSoll<br />
Eingespeiste Arbeit unterhalb P,soll<br />
Max. einspeisbare Arbeit unterhalb P,soll<br />
Bild 7.9: Leistungsvergütung Modell schwer vorhersehbare Leistung<br />
T Ges<br />
Seite 104<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
7.3 DARSTELLUNG DES SIMULATIONMODELLS DER<br />
ENERIEZENTRALE<br />
Seite 105<br />
<strong>COPRA</strong> simuliert Anlagen, die primär der Versorgung mehrerer Verbraucher mit<br />
thermischer Energie dienen. Demzufolge ist die Wärmeführung der Anlage der<br />
Standardfall, wobei die gesamte erzeugte thermische Energie vom Verbraucher<br />
abgenommen und/oder in einem Warmwasserspeicher und dem Wärmeverteilungsnetz<br />
zwischengespeichert wird. Es sind jedoch auch noch andere Betriebskonzepte<br />
simulierbar.<br />
Anlagen, die thermische Energie nur mit Kesselanlagen erzeugen, sind aus diesem Grund<br />
mit <strong>COPRA</strong> leicht zu berechnen.<br />
Eine solche Energiezentrale ist üblicherweise wie in der unten stehenden Abbildung<br />
aufgebaut.<br />
Schaltung und Auswahl der Komponenten sind abhängig von der notwendigen<br />
Anschlußleistung und von den Temperaturniveaus, auf denen die Energie übertragen<br />
werden muß. Die BHKW- Module können parallel oder in Serie zum Kessel angeordnet<br />
werden. In Serie geschaltet erhöhen die BHKW-Module die Rücklauftemperaturen des<br />
Kessels. Im Parallelbetrieb werden einheitliche Vor- und Rücklauftemperaturen beim<br />
Kessel und den BHKW-Modulen angestrebt. Für die Simulation ist die Schaltung der<br />
Anlage nicht relevant, da nur Energien bilanziert werden. Bei der Serienschaltung ist<br />
jedoch zu beachten, daß die Temperaturspreizung des Speichers abhängig von dem Vor-<br />
und Rücklauf der BHKW-Module ist.<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
Seite 106<br />
7.3.1 DARSTELLUNG DER BILANZEN UND DER MÖGLICHEN<br />
BETRIEBSFÜHRUNGSKONZEPTE<br />
DIE ENERGIEZENTRALE<br />
Auf der Grundlage des stündlichen thermischen und elektrischen Gesamtenergiebedarfes<br />
wird jede Stunde des Jahres bilanziert.<br />
Die Mindestlaufzeit der einzelnen BHKW-Module beträgt eine Stunde. Die Module werden<br />
nur in Betrieb genommen, wenn sicher gestellt ist, daß in der aktuellen Stunde der<br />
thermische Energiebedarf groß genug ist, um mindestens ein Modul in Betrieb nehmen zu<br />
können.<br />
Bild 7.10 zeigt ein vereinfachtes Programmablaufschema.<br />
1 Vorzugszeiten<br />
Im Programm wird zwischen BHKW-Vorzugs- und Nichtvorzugszeiten unterschieden, die<br />
vom Benutzer unter dem Menü Betriebsführung definiert werden können.<br />
Zu den Vorzugszeiten wird zu jeder Stunde abgefragt, ob die BHKW-Module in Betrieb<br />
genommen werden könnten, wenn alle Speicherkapazitäten (Speicher, Nahwärmenetz)<br />
ausgenutzt werden würden.<br />
Zu den Nicht-Vorzugszeiten wird nur der Gesamtwärmebedarf aller thermischen<br />
Verbraucher und die Netzverluste in der aktuellen Stunde von der Gesamtanlage gedeckt.<br />
Dieses Vorgehen führt dazu, daß zu den Nicht-Vorzugszeiten der Speicher und das<br />
Nahwärmenetz nie beladen, sondern nur entladen werden.<br />
Der Energiebedarf, der nicht von den BHKW Modulen gedeckt werden kann, wird von den<br />
Kesseln und/oder Speicher bzw. dem Nahwärmenetz geliefert.<br />
Mit dieser Maßnahme kann, wenn es die Speicherkapazitäten zulassen, der Betrieb der<br />
BHKW-Module zu bestimmten Tageszeiten erreicht werden. Die BHKW-Module werden<br />
dann mit einer größeren Wahrscheinlichkeit z.B. zu Hochtarifzeiten oder zu Zeiten eines<br />
erhöhten Strombedarfes (Lastspitzen des elektrischen Energiebedarfes abbauen) in<br />
Betrieb sein.<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
Bild 7.10: Vereinfachtes Programmablaufschema<br />
Seite 107<br />
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2 Ermittlung des Betriebszustandes der BHKW-Module<br />
Seite 108<br />
Die BHKW-Module gehen in Betrieb wenn die folgenden Aussagen in der jeweiligen<br />
Stunde zutreffen.<br />
Nicht Vorzugszeit<br />
Q<br />
GesBed NetzVer ≥ LeistBHKW<br />
Vorzugszeit<br />
+ Q Q<br />
Q + Q + Q + Q Q<br />
GesBed NetzVer Speicherplatz Zusä tzlicheNetzbeladung ≥ LeistBHKW<br />
QGesBed<br />
Q LeistBHKW - Leistung der BHKW − Module<br />
(7.27)<br />
- Thermischer Gesamtenergiebedarf in der aktuellen Stunde<br />
(7.28)<br />
Q NetzVer<br />
- Energielieferung ins Netz um die Verluste auszugleichen bzw.<br />
die Betriebstemperatur zu erreichen<br />
Q Speicherplatz - Maximal mögliche Beladung des Speichers in der aktuellen Stunde<br />
Q Zusä tzlicheNetzbeladung - maximal mögliche zusä tzliche Beladung des Netzes<br />
Die Reihenfolge der Eingabe definiert, welche BHKW-Module zuerst in Betrieb<br />
genommen werden (Folgeschaltung, erst wird Modul 1 in Betrieb genommen, dann Modul<br />
2, usw.)<br />
Die stündliche Energie- Bilanz der Energiezentrale:<br />
QGesBed + Q VerlustNetz = Q BHKW + Q Kessel + Q Speicher + Q BelNetz<br />
Q<br />
Q<br />
Q<br />
Q<br />
Q<br />
Q<br />
GesBed<br />
VerlustNetz<br />
BHKW<br />
Kessel<br />
Speicher<br />
BelNetz<br />
(7.29)<br />
- Thermischer Energiebedarf aller Verbraucher in der aktuellen Stunde<br />
- Energielieferung ins Netz, um die Betriebstemperatur des<br />
Nahwä rmenetzes zu erreichen (Ausgleich der Verluste)<br />
- thermische Energielieferung der BHKW - Module<br />
- thermische Energielieferung des Kessels<br />
- thermische Energielieferung in oder aus dem Speicher<br />
- zusä tzliche thermische Energielieferung in oder aus dem Nahwä rmenetz<br />
Mit dieser Vorgehensweise wird eine wärmegeführte Betriebsweise in jeder Stunde des<br />
Jahres simuliert. Diese Betriebsweise kann noch durch die Angabe, ob zu bestimmten<br />
Tarifzeiten eine Einspeisung von elektrischer Energie ins Netz des regionalen EVU<br />
erfolgen soll oder nicht, im Dialogfeld Betriebsführung modifiziert werden.<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
BETRIEBSFÜHRUNG<br />
1 Keine Einspeisung ins Energieversorgungsnetz des EVU zu Niedertarifzeiten<br />
Seite 109<br />
Zu Niedertarifzeiten des Energieversorgungsunternehmen wird die Einspeisung von<br />
elektrischer Energie in das Energieverteilungsnetz unterbunden.<br />
Zu Hochtarifzeiten wird die Energielieferung wie oben beschrieben berechnet. Die<br />
Definition der Tarifzeiten wird unter EINSPEISETARIF/TARIFZEITEN vorgenommen. Zu<br />
Niedertarifzeiten wird in jeder Stunde kontrolliert, ob die auf der Basis der Wärmeführung<br />
von den BHKW- Modulen erzeugte elektrische Energie größer ist als der elektrische<br />
Gesamtenergiebedarf der Verbraucher. Ist dies der Fall, wird die thermische<br />
Energielieferung der BHKW-Module solange reduziert, bis die erzeugte elektrische<br />
Energie der BHKW- Module gleich oder kleiner ist als der elektrischer<br />
Gesamtenergiebedarf aller definierter Verbraucher.<br />
Nach der Ermittlung der thermischen und elektrischen BHKW-Leistung wird dann die<br />
thermische Energielieferung der Kessel sowie die Speicherbe- und entladung unter<br />
Berücksichtigung des Zustandes des Nahwärmenetzes berechnet.<br />
2 Keine Einspeisung ins Energieversorgungsnetz des EVU<br />
Die Einspeisung elektrischer Energie in das Stromnetz des EVU wird zu jedem Zeitpunkt<br />
unterbunden. Die Berechnung der Energielieferung der Energiezentrale erfolgt auch zu<br />
Hochtarifzeiten wie im vorigen Absatz beschrieben.<br />
3 Teillast- Betrieb der BHKW Module<br />
Falls nur BHKW-Module gleicher Bauart definiert werden, kann die Energiezentrale auch<br />
mit gleitenden BHKW-Modulen simuliert werden.<br />
Die BHKW-Module werden nur dann im Teillastbereich betrieben, wenn die Änderung des<br />
thermischen Energiebedarfes eine Änderung des Betriebszustands der BHKW-Module<br />
nach sich ziehen würde.<br />
Wenn die BHKW-Module in der Stunde vor der aktuellen Stunde in Betrieb waren, wird<br />
versucht, alle diese Module in Betrieb zu halten. D. h., daß im ersten Schritt alle in der<br />
vorhergehenden Stunde betriebenen BHKW-Module zusammen herunter gefahren<br />
werden, bis die angefragte thermische Leistung geliefert werden kann. Ist dies aufgrund<br />
des Teillastbereiches, in dem die BHKW-Module betrieben werden können, nicht möglich,<br />
wird ein Modul abgeschaltet, und die beschriebene Rechnung beginnt von neuem. Waren<br />
die Module in der Stunde vor der aktuellen Stunde nicht in Betrieb, werden Sie nur in<br />
Betrieb genommen, wenn der thermische Gesamtenergiebedarf groß genug ist, um eine<br />
Modullaufzeit von einer Stunde mit der thermischen Nennleistung zu ermöglichen. Damit<br />
wird ein zu häufiger Betrieb der BHKW- Module im Teillastbereich verhindert.<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
Seite 110<br />
7.3.2 ENERGIEBILANZ DER EINZELNEN ANLAGENKOMPONENTEN<br />
BHKW-MODUL<br />
W Brennstoff<br />
Q Luft<br />
Motor<br />
BHKW- Modul<br />
P mech<br />
Q Verlust<br />
Abgas -WT<br />
Motor -WT<br />
Generator<br />
Unter der Annahme, daß die Lufttemperatur und die Temperatur der Brennstoffe der<br />
Umgebungstemperatur (TUmgebung = T Energiezentrale= 20 °C) entsprechen, werden folgende<br />
Beziehungen verwendet:<br />
W& = Q& + P + Q&<br />
Brennstoff nutz elekt Verlust<br />
W&Brennstoff = m&Brennstoff ∗HuBrennstoff<br />
Q&nutz = m&Heiz∗cp Wasser∗(TVorlauf − T Rücklauf)<br />
Q Nutz<br />
P elektr<br />
=<br />
&<br />
&<br />
&<br />
Pelekt<br />
ηelekt<br />
WBrennstoff<br />
Qnutz<br />
ηtherm<br />
=<br />
WBrennstoff<br />
WBrennstoff - Energiestrom des Brennstoffes<br />
m & Brennstof - Massenstrom Brennstoff<br />
Pelekt - elektrische Leistung<br />
η<br />
elektr -<br />
elektrischer Wirkungsgrad<br />
ηtherm<br />
- thermischer Wirkungsgrad<br />
Q& nutz - thermische Nutzleistung<br />
Q&<br />
Verlust - Verluste<br />
(7.30)<br />
(7.31)<br />
(7.32)<br />
(7.33)<br />
(7.34)<br />
m& Heiz - Wasser - Massenstrom durch die Wä rmetauscher des BHKW - Moduls<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
1 Gleitender Betrieb<br />
Seite 111<br />
Im Programm wird nur für den Fall der gleitenden Betriebsweise die Abhängigkeit des<br />
thermischen und elektrischen Wirkungsgrades vom thermischen bzw. elektrischen<br />
Teillastverhältnis berücksichtigt. Dazu werden programmintern typische Verläufe für den<br />
thermischen und elektrischen Wirkungsgrad vorgegeben, die für jedes definierte BHKW-<br />
Modul verwendet werden. Die Abhängigkeiten können dem Diagramm 7.1 entnommen<br />
werden.<br />
Der dargestellte Verlauf ist typisch für BHKW- Module mit einer elektrischen Leistung bis<br />
200 kW.<br />
Diagramm Wirkungsgrad - Teillast<br />
Diagramm 7.1: Teillast - Wirkungsgrade von BHKW<br />
Im Programm wird diese Funktion in lineare Bereiche aufgeteilt. In Abhängigkeit vom<br />
thermischen Teillastverhältnis werden der thermische und der elektrische Wirkungsgrad<br />
berechnet.<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
Seite 112<br />
Thermischer Wirkungsgrad der BHKW - Module in Abhä ngigkeit von der Teillast<br />
⎛ Q&<br />
⎞<br />
ηtherm = ηthermnenn∗⎜−031<br />
, ∗ + 131 , ⎟<br />
⎝ Q&<br />
nenn ⎠<br />
(7.35)<br />
Elektrischer Wirkungsgrad der BHKW - Module in Abhä ngigkeit von der Teillast<br />
Q&<br />
Q max < > 08 ,<br />
Q&<br />
nenn<br />
⎛ Q&<br />
⎞<br />
ηelektr = ηelektrnenn∗⎜035<br />
, ∗ + 065 , ⎟<br />
(7.36)<br />
⎝ Q&<br />
nenn ⎠<br />
Q&<br />
0,8 ≤ > 06 ,<br />
Q&<br />
nenn<br />
⎛ Q&<br />
⎞<br />
ηelektr = ηtherm∗⎜−125<br />
, ∗ −007<br />
, ⎟<br />
(7.37)<br />
⎝ Q&<br />
nenn ⎠<br />
Q&<br />
0,6 ≤ > 04 ,<br />
Q&<br />
nenn<br />
⎛ Q&<br />
⎞<br />
ηelektr = ηtherm∗⎜34<br />
, ∗ −136<br />
, ⎟<br />
(7.38)<br />
⎝ Q&<br />
nenn ⎠<br />
η<br />
ηtherm<br />
- thermischer Wirkungsgrad<br />
η<br />
elektr<br />
elektrnenn<br />
- elektrischer Wirkungsgrad<br />
- elektrischer Nennwirkungsgrad<br />
ηthermnenn<br />
- thermischer Nennwirkungsgrad<br />
Q& nenn - thernische Nennleistung des BHKW - Moduls<br />
Q& max - maximale thermische Leistung des BHKW - Moduls<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
SPEICHER<br />
Seite 113<br />
Da nur Energiemengen bilanziert werden, werden die Temperaturen, mit denen der<br />
Speicher entladen wird und die mittlere Temperatur zur Bestimmung der Verluste unter<br />
den folgend beschriebenen Voraussetzungen bestimmt.<br />
Voraussetzungen:<br />
- Der Speicher ist zylindrisch stehend ausgeführt.<br />
- Der Speicher ist als Pufferspeicher konzipiert. Thermische Energie wird nur<br />
kurzfristig (wenige Stunden) gespeichert.<br />
- Der Speicher wird mit der Maximaltemperatur be- und entladen. Die<br />
Rücklauftemperatur definiert den Energieinhalt des Speichers.<br />
- Die Be- und Entladevorrichtungen sowie die Be- und Entlademassenströme lassen<br />
eine Temperaturschichtung im Speicher zu.<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
Stündliche Energiebilanz<br />
∆Qspeicher<br />
= Q& zu + Q& ab + Q & verluste<br />
(7.39)<br />
Q&<br />
zu = m& Speicherbeladung∗cp Wasser∗(TVorlauf −T<br />
Rücklauf ) (7.40)<br />
Q&<br />
ab = m& speicherentladung∗cp Wasser∗(TVorlauf −T<br />
Rücklauf ) (7.41)<br />
Q&<br />
verluste = kSpeicher∗A Speicher * (TUmgebung − T Speicher ) (7.42)<br />
∆Qspeicher<br />
- Änderung d es Energieinhaltes des Speichers in der aktuellen Stunde<br />
Q&zu - zugeführte Energie<br />
Q&<br />
ab - abgeführte Energie<br />
Q&verluste - Energieverlust<br />
m&<br />
m&<br />
T<br />
T<br />
T<br />
k<br />
A<br />
Speicherbeladung<br />
speicherentladung<br />
Vorlauf<br />
Rücklauf<br />
Speicher<br />
Speicher<br />
Speicher<br />
- Speicherbelademassenstrom<br />
- Speicherentlademassenstrom<br />
- Vorlauftemperatur<br />
- Rücklauftemperatur<br />
- mittlere Temperatur des Speichers<br />
- k - Wert der Dä mmung des Speichers<br />
- Oberflä che des Speichers<br />
Seite 114<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
KESSELANLAGEN<br />
W Brennstoff<br />
Q Luft<br />
Kessel<br />
Q Verlust<br />
Q&Nutz = W&Brennstoff −Q&Verlust<br />
W = m&∗Hu Q&<br />
Nutz<br />
ηtherm<br />
=<br />
W&<br />
Brennstoff<br />
Brennstoff Brennstoff Brennstoff<br />
)<br />
Q Nutz<br />
Seite 115<br />
Die Kessel werden modulierend im gesamten Lastbereich betrieben. Die Abhängigkeit<br />
des Wirkungsgrades vom Teillastverhältnis sowie die Stillstands- und<br />
Betriebsbereitschaftsverluste werden nicht berücksichtigt. Aus diesem Grund sollte nicht<br />
der Wirkungsgrad sondern der Jahresnutzungsgrad des Kessels eingegeben werden.<br />
NAHWÄRMENETZ<br />
1 Definition des Nahwärmenetzes<br />
Es kann nur ein vereinfachtes Nahwärmenetz entsprechend der folgenden Abbildung<br />
modelliert werden. Es handelt sich um ein Zweileiter-Versorgungsnetz, bestehend aus<br />
einem Vorlauf und einem Rücklauf der gleichen Länge.<br />
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Energiezentrale<br />
Vorlauf<br />
Rücklauf<br />
2 Definition der Heizkurve<br />
Länge des Vorlaufes<br />
Verbraucher<br />
Seite 116<br />
Mit der Definition der Heizkurve werden die Solltemperaturen des Vor- und Rücklaufes<br />
des Nahwärmenetzes in Abhängigkeit von der Außentemperatur festgelegt.<br />
Heizkurve<br />
Vorlauftemperatur<br />
im Auslegungspunkt<br />
T vorlauf Sommer<br />
T ücklauf Sommer<br />
Netztemperatur<br />
-T norm T grenz 20 °C<br />
Vorlauf<br />
Rücklauf<br />
Außentemperatur<br />
T grenz - Die Außentemperatur, ab der die Vorlauftemperatur in Abhängigkeit von<br />
der Außentemperatur angehoben wird.<br />
Tnorm...- Normaußentemperatur<br />
Die jeweils aktuelle Heizkurve ist im Projektbericht abgebildet.<br />
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3 Kapazitäten des Netzes<br />
Seite 117<br />
Nahwärmenetze dienen auch als Speicher. Durch die Kapazitäten des Netzes werden<br />
kurzfristige Spitzen des Bedarfes geglättet. Durch eine Erhöhung der Vorlauftemperatur<br />
des Netzes kann die Speicherfähigkeit des<br />
Netzes gezielt zur Optimierung des Betriebes<br />
der Heizzentrale eingesetzt werden. Im<br />
Programm ist berücksichtigt, daß das Netz<br />
zusätzlich beladen werden kann, solange die<br />
maximal zulässige Netztemperatur nicht<br />
erreicht wird und wenn die<br />
Temperaturerhöhung des Netzbeladestromes<br />
dazu führt, daß mindestens ein BHKW-Modul<br />
aus diesem Grund eine Stunde läuft.<br />
Weiterhin werden die Auskühlung des Netzes<br />
im Falle einer Netzabschaltung und die<br />
notwendige Energie zur Wiedererreichung der<br />
Betriebstemperaturen berücksichtigt.<br />
Q Nutz Heizzentrale<br />
Nahwärmenetz<br />
Vorlauf<br />
Q Rück Verbraucher Nahwärmenetz<br />
Rücklauf<br />
Falls die Leistung der definierten<br />
Energiezentrale nicht ausreicht um kurzfristige<br />
Spitzen des thermischen Energiebedarfes zu decken, wird zugelassen, daß die<br />
Netztemperatur um 10% der maximalen Vorlauftemperatur sinken kann. Bei 90 °C<br />
bedeutet dies eine zulässige Absenkung um 9 °C. Erst wenn die Vorlauftemperatur um<br />
mehr als 10 % absinkt, wird die Meldung ausgegeben, daß der erforderliche<br />
Energiebedarf nicht gedeckt werden konnte. Es wird mit der um 10 % abgesenkten<br />
Vorlauftemperatur weitergerechnet.<br />
4 Stündliche Verluste des Netzes<br />
Q Verlust<br />
Q Verlust<br />
Q Nutz Verbraucher<br />
Q Rück Zentrale<br />
QNetzverlust = kRohrnetz∗ARohrnetz∗( THeizwasser −TUmgebung)<br />
(7.43)<br />
k Rohrnetz - Wä rmedurchgangskoeffizient<br />
ARohrnetz - Oberflä che der Rohre<br />
THeizwasser - durchschnittliche Vorlauftemperatur über die Lä nge des Netzes.<br />
Die Verluste des Vor- und Rücklaufes werden entsprechend der obigen Beziehung mit<br />
den simulierten Ist-Temperaturen berechnet.<br />
Die Umgebungstemperaturen sind<br />
T Keller<br />
T Erdreich<br />
= 18 °C<br />
= 10 °C<br />
Die Abnahme der Temperatur über die Länge des Netzes auf Grund der bestimmten<br />
Verluste wird nicht berechnet.<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
Seite 118<br />
5 Bestimmung der Energiemenge, die noch zusätzlich ins Netz eingespeist werden kann<br />
Um die Speicherfähigkeit des Nahwärmenetzes zu berücksichtigen, wird der mögliche<br />
Netzbeladestrom wie folgt bestimmt.<br />
Der Massenstrom im Netz ist nur abhängig vom Energiebedarf der Verbraucher und der<br />
herrschenden Vorlauftemperatur im Netz. Die zusätzliche Beladung des Netzes ist nur<br />
über die Erhöhung der Vorlauftemperatur möglich.<br />
6 Netzabschaltung<br />
Q&<br />
Bedarf<br />
m&<br />
Netz =<br />
cpWasser( Tnetzist − Tnetzrück)<br />
Q& Netzbeladung = m& Netz∗cpWasser∗ ( Tsoll + ∆Tzulässig<br />
−TNetzist)<br />
∆Tzulä<br />
ssig − zulä ssige Vorlauftemperaturerhöhung<br />
(7.44)<br />
(7.45)]<br />
T netzist − die Temperatur des Vorlaufes in der aktuellen Stunde<br />
T netzrück − die Temperatur des Rücklaufes in der aktuellen Stunde<br />
Q & Netzbeladung − Der Energiestrom, der in der aktuellen Stunde noch zusä tzlich zu den<br />
Verlusten in das Netz eingespeist werden kann<br />
Q& Bedarf − Gesamtbedarf an thermischer Energie in der aktuellen Stunde<br />
m & Netz − Masssenstrom im Nahwä rmnetz<br />
Falls über einen Zeitraum von mehr als fünf Stunden kein thermischer Energiebedarf der<br />
Verbraucher besteht, werden die Verluste des Netzes nicht mehr von der Energiezentrale<br />
gedeckt. In diesem Zeitraum kühlt das Nahwärmenetz aus.<br />
7 Wiederinbetriebnahme<br />
Die Wiederinbetriebnahme des Nahewärmenetzes erfolgt fünf Stunden bevor der nächste<br />
thermische Energiebedarf durch das Nahwärmenetz geliefert werden muß. Das Aufheizen<br />
des Netzes erfolgt durch das kleinste der definierten BHKW-Module. Falls dessen<br />
Leistung nicht ausreicht, das Netz wieder auf die Betriebstemperatur aufzuheizen, wird<br />
der Kessel zugeschaltet.<br />
Falls dessen Leistung auch nicht ausreicht, wird die Meldung ausgegeben, daß der<br />
erforderliche Energiebedarf nicht gedeckt werden konnte.<br />
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7.4 WIRTSCHAFTLICHKEITSBERECHNUNG<br />
Seite 119<br />
Die Wirtschaftlichkeitsberechnung erfolgt auf Grundlage der VDI Richtlinie 6025<br />
„Betriebswirtschaftliche Berechnungen für Investitionsgüter und Anlagen". Im Vordergrund<br />
steht die Berechnung der Gesamtannuität aller Zahlungen gemäß der Annuitätsmethode.<br />
Anhand der Annuität aller Kosten und der Annuität der Erlöse aus Strom- und<br />
Wärmeverkauf berechnet sich das Betriebsergebnis. Zusätzlich werden die<br />
Wärmegestehungskosten ermittelt.<br />
7.4.1 DIE ANNUITÄT DER EINZELNEN KOSTENGRUPPEN<br />
Die Annuitätsmethode ist eine dynamische Methode der Wirtschaftlichkeitsberechnung.<br />
Dynamisch bedeutet, daß zeitliche Änderungen von Ein- und Auszahlungen durch<br />
Kapitalzins bzw. Preissteigerungen im Betrachtungszeitraum Berücksichtigung finden. Die<br />
Annuitätsmethode transformiert die im Betrachtungszeitraum anfallenden Ein- und<br />
Auszahlungen in periodisch konstante (jährliche) Beträge. Der durch die<br />
Annuitätsmethode ermittelte Betrag [DM/a], die Annuität, ist ein Maß für die<br />
Wirtschaftlichkeit einer Anlage.<br />
Ein- bzw. Auszahlungen lassen sich in ihrer zeitlichen Anforderungsweise in einmalige<br />
und laufende Zahlungen unterscheiden. Bei den einmaligen Zahlungen handelt es sich im<br />
wesentlichen um die Investitionskosten der Anlage, sie erfolgen zu Beginn des<br />
Berechnungszeitraums und werden als kapitalgebundene Zahlungen klassifiziert.<br />
Laufende Zahlungen lassen sich in verbrauchsgebundene, betriebsgebundene und<br />
sonstige Zahlungen unterteilen. Sie erfolgen jährlich.<br />
<strong>COPRA</strong> klassifiziert die laufenden Zahlungen in betriebsgebundene,<br />
verbrauchsgebundene und sonstige Kosten sowie Erlöse aus Wärme - und Stromverkauf.<br />
Die verbrauchsgebundenen Kosten enthalten die Brennstoffkosten, sowie die Kosten<br />
aus Strombezug vom EVU. Die betriebsgebundene Kosten enthalten im wesentlichen<br />
die Wartungskosten der Anlage. Alle anderen Kosten, wie Versicherungen, Steuern<br />
Verwaltungskosten oder auch der Gewinn des Anlagenbetreibers werden den sonstigen<br />
Kosten zugeschlagen.<br />
Die Verkaufserlöse werden in eigenen Tabellenblättern aufgeführt, wobei die Erlöse aus<br />
Stromverkauf auch die Einspeiseerlöse umfassen.<br />
Die Annuitäten werden für die verschiedenen Zahlungen einzeln ermittelt und zu einer<br />
Gesamtannuität addiert.<br />
Bei der Berechnung der Annuität der kapitalgebundenen Kosten ist der<br />
Betrachtungszeitraum der Wirtschaftlichkeitsrechnung maßgebend. Dabei ist zu<br />
beachten, daß die verschiedenen Komponenten der Anlage längere Nutzungsdauer<br />
(Lebenszeiten) haben können als die betrachtete Zeitspanne. Der Betrachtungszeitraum<br />
ist die Zeitspanne für die die Wirtschaftlichkeit der Anlage betrachtet werden soll. Besitzt<br />
die betrachtete Komponente eine längere Nutzungsdauer als den Betrachtungszeitraum<br />
der Wirtschaftlichkeitsrechnung, wird eine Restwertbetrachtung vorgenommen. Dies<br />
bedeutet, daß sich die Annuität der Komponente verringert, da ein Restwert abgezogen<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
Seite 120<br />
wird. Die Annuität der Komponenten berechnet sich in diesem Fall nach folgender<br />
Gleichung:<br />
A = A ⋅( 1 − R) ⋅a<br />
(7.46)<br />
A<br />
A<br />
Kn ,<br />
Kn ,<br />
T<br />
q ⋅( q−1)<br />
a = T<br />
q − 1<br />
0<br />
0<br />
- Anuität der kapitalgebundenen Zahlung der n - ten Komponente<br />
R - Restwert<br />
- Investitionsbetrag<br />
a - Annuitätsfaktor<br />
TN n − T<br />
R = ⋅ q<br />
TN<br />
TN<br />
T<br />
n<br />
q= 1+<br />
i<br />
q<br />
i<br />
n<br />
− T<br />
(7.48)<br />
- Nutzungsdauer der Komponente N<br />
(7.47)<br />
- Betrachtungszeitraum der Wirtschaftlichkeitsrechnung<br />
- Zinsfaktor<br />
- Kalkulationszinsfuß<br />
Besitzt eine Komponente jedoch eine kürzere Nutzungsdauer als die Dauer des<br />
Betrachtungszeitraums, muß sie zur Laufzeit ein weiteres Mal beschafft werden. Unter<br />
Berücksichtigung der Kostenänderung durch Preissteigerung und Kapitalzins, wird ein<br />
Ersatzwert berechnet. Der Ersatzwert ermittelt sich aus dem Investitionsbetrag<br />
multipliziert mit dem sog. Anpassungsfaktor.<br />
f<br />
r<br />
1−<br />
( )<br />
q<br />
=<br />
r<br />
1−<br />
( )<br />
q<br />
T<br />
TN<br />
n<br />
A ( T) = A ⋅ f<br />
(7.49)<br />
f<br />
A<br />
0 0<br />
0<br />
0<br />
- Anpassungsfaktor<br />
A ( T)<br />
- Ersatzwert<br />
- Investitionsbetrag<br />
T<br />
für r ≠ q , f = für r = q (7.50)<br />
TN<br />
n<br />
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= j +1<br />
r<br />
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- Preisänderungsfaktor<br />
j - Preisänderungssatz<br />
Seite 121<br />
Die Annuität der laufenden Zahlungen errechnet sich aus den Zahlungen des ersten<br />
Jahres, multipliziert mit einem sog. Barwertfaktor.<br />
A = A ⋅a⋅b( T, q, r)<br />
A<br />
A<br />
lk lK , 1<br />
bTqr ( , , ) - Barwertfaktor<br />
lk<br />
lK , 1<br />
r<br />
1 − ( )<br />
q<br />
bT ( , qr , ) =<br />
q−r - Annuität laufender Zahlungen<br />
(7.51)<br />
- Annuität der laufender Zahlungen des 1.Jahres<br />
T<br />
T<br />
für r ≠ q b( T, q, r)<br />
= für r = q (7.52)<br />
q<br />
Dieser trägt der Tatsache Rechnung, daß sich die Kosten während des<br />
Betrachtungszeitraums durch Preissteigerung und Kapitalzins ändern.<br />
Die Gesamtannuität, also die Summe der Annuitäten aller Kostenarten, bildet ein<br />
Kriterium zur wirtschaftlichen Beurteilung unterschiedlicher Energieversorgungsanlagen.<br />
Die Anlage mit der geringsten Annuität ist die kostengünstigste.<br />
7.4.2 WÄRMEGESTEHUNGSKOSTEN<br />
Die Wärmegestehungskosten des ersten Jahres werden auf folgende Art und Weise<br />
berechnet: Als Berechnungsgrundlage dienen die Annuität der kapitalgebundenen<br />
Kosten, sowie die laufenden Zahlungen des ersten Jahres. Hierbei werden nur die Erlöse<br />
aus Stromverkauf, selbstverständlich nicht die Erlöse aus Wärmeverkauf berücksichtigt.<br />
Die Summe beider Anteile dividiert durch den Gesamtwärmebedarf ergibt den<br />
Wärmepreis. WG<br />
Q&<br />
AK, Σ + ( Ai, 1−Ei, 1)<br />
WG =<br />
i=<br />
1<br />
Q&<br />
A<br />
K , Σ<br />
n<br />
∑<br />
i=<br />
1<br />
i, 1 i,<br />
1<br />
n<br />
∑<br />
- Wä rmegestehungskosten<br />
- Gesamtwä rmebedarf<br />
(7.55)<br />
- Annuitä t der kapitalgebundenen Zahlungen<br />
( A − E ) - laufende Zahlungen des ersten Jahres<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
Die spezifischen Wärmegestehungskosten werden in DM/MW angegeben.<br />
7.4.3 STROMRESTKOSTEN<br />
Seite 122<br />
Die Stromrestkosten dienen als Richtwert, um die Verwendung des selbsterzeugten<br />
Stroms abschätzen zu können. Sie werden nach folgender Formel berechnet.<br />
K −E −K<br />
SRK =<br />
W<br />
ges Wärme Strom<br />
el<br />
SRK = Stromrestkosten [Pf / kWh el]<br />
K ges = Gesamtkosten des ersten Jahres<br />
K Strom = Strombezugskosten des Betreibers des ersten Jahres<br />
W el = jä hrlich selbsterzeugte elektrische Energie<br />
7.5 SCHADSTOFFBILANZ<br />
7.5.1 DER SCHADSTOFFAUSTOß DER ENERGIEZENTRALE<br />
Die CO2-Emissionen werden aus dem Brennstoffverbrauch der einzelnen Blöcke und der<br />
Kesselanlage ermittelt.<br />
Aus dem Brennstoffverbrauch und den im Brennstoff definierten Werten wird die<br />
Rauchgasmenge jedes BHKW- Moduls und der Kessel berechnet. Die eingegebenen<br />
Schadstoffwerte pro Normkubikmeter Abgas bestimmen die emittierten<br />
Schadstoffmengen.<br />
Die Schadstoffemissionen, die bei der Wandlung der elektrische Energie in den<br />
Kraftwerken der EVU entstehen, werden durch die im Fenster „Schadstoff-Bewertung der<br />
EVU Stromversorgung“ definierten Schadstoffmengen pro kWh elektrische Energie zu<br />
den bereits beschriebenen Schadstoffemissionen der Anlage addiert.<br />
Die Schadstoffemissionen, die in den Kraftwerken der EVU durch die Einspeisung von<br />
elektrischer Energie in das Netz der EVU nicht auftreten, werden der Energiezentrale<br />
gutgeschrieben (abgezogen). Die Gutschrift erfolgt nach der Definition der<br />
Schadstoffmengen pro kWhel der unter „Schadstoff-Bewertung der EVU<br />
Stromversorgung“ definierten Emissionen eines Vergleichskraftwerk (das Kraftwerk, das<br />
durch die Einspeisung von elektrischer Energie durch das BHKW ersetzt wird).<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
SCHADSTOFFEMISSIONEN FÜR DEN KONVENTIONELLEN FALL<br />
Seite 123<br />
Für die Bereitstellung von elektrischer Energie werden die Schadstoffwerte pro KWh el<br />
aus dem Definitionsfenster SCHADSTOFFMIX-NETZBEZUG‘ angesetzt.<br />
Für die Ermittlung der Schadstoffemissionen durch die Bereitstellung thermischer Energie<br />
wird angenommen, daß diese durch den Betrieb eines Kessel entstehen würden, der den<br />
selben Wandlungswirkungsgrad und spezifischen Schadstoffwerte pro Normkubikmeter<br />
Abgas aufweist, wie der im BHKW- Projekt definierte Kessel.<br />
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Energieversorgungssystemen<br />
Seite 124<br />
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Inhaltsverzeichnis<br />
1 DAS PROGRAMMKONZEPT 1-2<br />
1.1 Warum <strong>COPRA</strong>? 1-2<br />
1.2 Anlagenkonfiguration 1-3<br />
1.3 Simulation 1-4<br />
1.4 Tarife 1-4<br />
1.5 Ergebnisse 1-4<br />
1.6 Variation 1-4<br />
2 INSTALLATION 2-5<br />
2.1 Hard- und <strong>Software</strong>voraussetzungen - Konfigurationsempfehlung 2-5<br />
3 BENUTZEROBERFLÄCHE, ALLGEMEINE BEDIENUNGSHINWEISE 3-6<br />
3.1 Abspeichern und Laden von Projekten und einzelner Eingabeobjekte in und aus<br />
der Bibliothek 3-8<br />
3.1.1 Speichern 3-8<br />
3.1.2 Laden 3-8<br />
4 KURZANLEITUNG ZUR SIMULATION MIT <strong>COPRA</strong> 4-11<br />
4.1 Ablaufschema von <strong>COPRA</strong> 4-11<br />
4.2 Randbedingungen festlegen (Menü Randbedingungen) 4-13<br />
4.3 Verbraucher definieren (Menü Verbraucher) 4-15<br />
4.3.1 Thermischer Verbraucher 4-15<br />
4.3.2 Elektrischer Verbraucher 4-16<br />
4.4 Auswahl der Energieversorgung (Menü Anlage) 4-16<br />
4.4.1 Auswahl der BHKW-Module 4-16<br />
4.4.2 Auswahl der kesselanlage 4-16<br />
4.4.3 Auswahl des Speichers 4-17<br />
4.4.4 Definition des Nahwärmenetzes 4-17<br />
4.4.5 Festlegen der Betriebsweise 4-17<br />
4.5 Berechnungen (Menü Berechnungen) 4-17<br />
4.5.1 Energiebedarfsberechnung 4-17<br />
4.5.2 Auslegungsvorschlag 4-18<br />
4.5.3 Simulation 4-18
Inhaltsverzeichnis 2<br />
4.6 Ergebnisse (Menü Ergebnisse) 4-18<br />
4.6.1 Festlegen der Einspeisesolleistung 4-18<br />
4.6.2 Definition der Reservestromkosten 4-18<br />
4.6.3 Durchführen der Wirtschaftlichkeitsberechnung 4-19<br />
4.6.4 Definition der Wärmeverkaufspreise 4-19<br />
4.6.5 Auswertung der Ergebnisse-Projektbericht 4-19<br />
4.7 Beispielrechnung 4-20<br />
5 BESCHREIBUNG DES PROGRAMMS ANHAND DER MENÜLEISTE 5-29<br />
5.1 Datei 5-29<br />
5.1.1 Neues Projekt 5-29<br />
5.1.2 Projektverwaltung 5-29<br />
5.1.3 Projekt öffnen 5-30<br />
5.1.4 Speichern 5-30<br />
5.1.5 Speichern unter 5-30<br />
5.1.6 Beenden 5-30<br />
5.2 Randbedingungen 5-30<br />
5.2.1 Wetterdateien 5-30<br />
5.2.2 Schadstoffmix 5-31<br />
5.2.3 Brennstoffbibliothek 5-32<br />
5.2.4 Stromtarife für den Betreiber 5-33<br />
5.3 Definition des EnergieVerbrauchs (Verbraucher) 5-45<br />
5.3.1 Definition des thermischen Energiebedarfes 5-46<br />
5.3.2 Definition des elektrischen Energiebedarfes 5-56<br />
5.4 Anlage 5-57<br />
5.4.1 BHKW-Module 5-59<br />
5.4.2 Kesselanlage 5-62<br />
5.4.3 Speicher 5-64<br />
5.4.4 Nahwärmenetz 5-65<br />
5.4.5 Betriebsweise 5-66<br />
5.5 Berechnungen 5-67<br />
5.5.1 Energiebedarfsberechnung 5-67<br />
5.5.2 Auslegungsvorschlag 5-67<br />
5.5.3 Simulation 5-68<br />
5.5.4 Wirtschaftlichkeitsberechnung 5-68<br />
5.6 Ergebnisse 5-74<br />
5.6.1 Grafik 5-74<br />
5.6.2 Einspeisevergütung 5-76<br />
5.6.3 Strombezugskosten 5-77<br />
5.6.4 Variantenvergleich 5-79<br />
5.6.5 Schadstoffemissionen 5-80<br />
5.6.6 Projektbericht 5-81<br />
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Inhaltsverzeichnis<br />
5.7 Optionen 5-82<br />
6 DIE GRAFIKAUSGABE 6-83<br />
6.1 Beschreibung der verschiedenen Felder der grafikausgabe 6-84<br />
6.1.1 Legendenfeld 6-84<br />
6.1.2 Titel der Grafik 6-84<br />
6.2 Das Menü der Grafikausgabe 6-85<br />
6.2.1 Kurven 6-85<br />
6.2.2 Achsen 6-86<br />
6.2.3 Y - Achse 6-86<br />
6.2.4 X-Achse formatieren 6-87<br />
6.2.5 Anzeigen (nur bei Zeitachse) 6-88<br />
6.2.6 Optionen 6-88<br />
7 BERECHNUNGSGRUNDLAGEN 7-89<br />
7.1 Energiebedarf 7-89<br />
7.1.1 Ermittlung des stündlichen Energiebedarfs aus Jahresverbrauchswerten 7-89<br />
7.1.2 Ermittlung des Jahresbedarfs an Prozeßwärme 7-90<br />
7.1.3 Ermittlung des Jahresstrombedarfs 7-91<br />
7.1.4 Ermittlung des jährlichen Energiebedarfs zur Trinkwarmwasserbereitstellung 7-91<br />
7.1.5 Energiebedarfsermittlung Heizwärme 7-94<br />
7.2 Einspeisevergütung 7-102<br />
7.2.1 Leistungsvergütung Grundmodell 7-102<br />
7.2.2 Leistungsvergütung Modell schwer vorhersehbare Leistung 7-103<br />
7.3 Darstellung des Simulationmodells der Eneriezentrale 7-105<br />
7.3.1 Darstellung der Bilanzen und der möglichen Betriebsführungskonzepte 7-106<br />
7.3.2 Energiebilanz der einzelnen Anlagenkomponenten 7-110<br />
7.4 Wirtschaftlichkeitsberechnung 7-119<br />
7.4.1 Die Annuität der einzelnen Kostengruppen 7-119<br />
7.4.2 Wärmegestehungskosten 7-121<br />
7.4.3 Stromrestkosten 7-122<br />
7.5 Schadstoffbilanz 7-122<br />
7.5.1 Der Schadstoffaustoß der Energiezentrale 7-122<br />
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3