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COPRA Handbuch - Valentin Software

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C O2 P R A<br />

Wirtschaftlichkeit von<br />

Energieversorgungsanlagen<br />

VERSION FÜR BETREIBERLÖSUNG UND EIGENVERSORGUNG<br />

Ein Windows TM - Programm<br />

Version 1.3<br />

Copyright ©1997-2002: Dr.-Ing. Gerhard <strong>Valentin</strong><br />

Dr. <strong>Valentin</strong> Energie<strong>Software</strong> GmbH<br />

Köpenicker Str. 9 10997 Berlin<br />

Tel: 030/61 79 17 80: Fax: 030/61 79 17 88<br />

E-Mail: info@valentin.de<br />

Internet: http://www.valentin.de<br />

Die in diesem <strong>Handbuch</strong> enthaltenen Angaben sind ohne Gewähr. Die Programmentwickler gehen hiermit keinerlei<br />

Verpflichtungen ein. Die in diesem <strong>Handbuch</strong> beschriebene <strong>Software</strong> wird auf der Basis des Lizenzvertrages, den Sie mit dem<br />

Öffnen der Diskettenverpackung anerkennen, geliefert. Es sind daraus keine Haftungsansprüche ableitbar. Das Anfertigen von<br />

Kopien des <strong>Handbuch</strong>es ist untersagt.


<strong>COPRA</strong> Wirtschaftlichkeitsberechnung und Optimierung von<br />

Energieversorgungssystemen<br />

1 DAS PROGRAMMKONZEPT<br />

1.1 WARUM <strong>COPRA</strong>?<br />

Seite 2<br />

<strong>COPRA</strong> ist Teil eines in Vorbereitung befindlichen Gesamtmodells integrierter<br />

Energiesysteme. In diesem Modell sollen mit einer detaillierten Energiebedarfsermittlung<br />

für Wärme, Kälte und Strom aus einer Vielzahl von Versorgungsvarianten wie:<br />

• Brennwertkessel<br />

• BHKW<br />

• Wärmepumpe<br />

• Thermische Solaranlage<br />

• Photovoltaikanlage<br />

• Windkraftanlage<br />

• Brennstoffzelle<br />

eine optimierte Energieversorgung nach Kriterien wie Ökonomie und Ökologie ermittelt<br />

werden können.<br />

BHKW und andere KWK-Anlagen sind ein zentraler Bestandteil solcher integrierter<br />

Energieversorgungskonzepte.<br />

Für die Auslegung, die Planung und die Abschätzung der wirtschaftlichen Risiken bei der<br />

Erstellung eines BHKWs ist eine genaue Analyse bzw. Kenntnis der Bedarfscharakteristika<br />

von Strom und Wärme der Verbraucher unumgänglich. Um die BHKW-Auslegung<br />

wirtschaftlichen Kriterien anzupassen, ist darüber hinaus die Kenntnis der verschiedenen<br />

Stromtarife, der Brennstoffkosten, der Wartungskosten der BHKW-Module etc. erforderlich.<br />

Gerade für Betreiber von Energieversorgungsanlagen ist die Kenntnis der wirtschaftlichen<br />

Rahmendaten von hoher Bedeutung, um konkurrenzfähige Wärmeverkaufspreise<br />

festlegen zu können.<br />

Diese Anforderungen machen die Planung und Auslegung von KWK-Anlagen für viele<br />

Bereiche der Energieversorgung sehr aufwendig. Aussagen über die Laufzeiten von<br />

BHKW-Modulen und damit über ihren Anteil an der Gesamtenergieversorgung einer<br />

Verbraucher-Einheit sowie über die Wirtschaftlichkeit der Gesamtanlage, sind mit den<br />

üblichen Abschätzungen des Energiebedarfes zur Heizungsauslegung nur schwer bzw.<br />

nur mit großer Erfahrung beim Bau und Betrieb solcher Anlagen möglich.<br />

Dr. <strong>Valentin</strong> Energie<strong>Software</strong> GmbH


<strong>COPRA</strong> Wirtschaftlichkeitsberechnung und Optimierung von<br />

Energieversorgungssystemen<br />

Seite 3<br />

<strong>COPRA</strong> soll helfen, die Auslegung zu vereinfachen und die Möglichkeiten des Einsatzes<br />

von KWK-Anlagen in technischer und wirtschaftlicher Hinsicht zu prüfen. Desweiteren<br />

dient es dazu, die Schwachstellen eines bestehenden Konzeptes zu erkennen und den<br />

ökonomischen und ökologischen Nutzen einer solchen Anlage übersichtlich und<br />

verständlich darzustellen.<br />

Betreiber von Energieversorgungsanlagen können mit diesem Instrument auf einfache Art<br />

und Weise dem Einfluß der unterschiedlichsten Parameter auf ihre Wärmeverkaufspreise<br />

untersuchen.<br />

1.2 ANLAGENKONFIGURATION<br />

Der Benutzer stellt die zu simulierende Anlage aus einer umfangreichen Bibliothek von<br />

firmenspezifischen und selbstdefinierten Anlagenteilen zusammen. Die Parameter für<br />

BHKW-Module sind zu diesem Zweck in mitgelieferten Dateien enthalten.<br />

Der Wärme- und Stromverbrauch wird aus der Eingabe von mehreren unterschiedlichen<br />

Verbrauchergruppen ermittelt. Es können bis zu vier elektrische und, unabhängig davon,<br />

bis zu vier thermische Verbrauchergruppen definiert werden, deren Bedarf jeweils<br />

unterteilt ist in Heizwärme, Trinkwassererwärmung und Prozeßwärme. Die Verluste des<br />

Speichers und des Nahwärmenetzes werden zusätzlich berücksichtigt.<br />

Für den Energiebedarf können für jede der einzelnen Verbrauchsarten neun<br />

unterschiedliche Tageslastgänge (Winter, Übergang, Sommer, Wochenende, Werktag) für<br />

typische Anwendungsfälle geladen oder selbst eingegeben werden. Das Programm<br />

ermittelt aus den unterschiedlichen Lastgängen der einzelnen Verbraucher je einen<br />

thermischen und elektrischen Gesamtjahreslastgang.<br />

Ein Auslegungsvorschlag unterstützt Sie bei der Dimensionierung der Anlagenkomponenten.<br />

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<strong>COPRA</strong> Wirtschaftlichkeitsberechnung und Optimierung von<br />

Energieversorgungssystemen<br />

1.3 SIMULATION<br />

Seite 4<br />

Auf der Grundlage des ermittelten Gesamtwärme- und Strombedarfes und den<br />

dazugehörigen Lastgängen wird der stündliche Verlauf des Betriebszustandes der Anlage<br />

ermittelt. Der Betrieb der Anlage kann rein wärmegeführt oder mit Vorzugsbetrieb zu<br />

bestimmten Tageszeiten simuliert werden. Desweiteren kann die Einspeisung ins Netz in<br />

Abhängigkeit von den Tarifzeiten ausgeschlossen werden. Auch eine ausschließliche<br />

Einspeisung ins Netz des Stromversorgers ist möglich.<br />

1.4 TARIFE<br />

Um zuverlässige Aussagen über die Wirtschaftlichkeit der Anlage zu treffen, können für<br />

die einzelnen Verbrauchsarten sowie den Strombezug der Energiezentrale vordefinierte<br />

Tarife geladen bzw. eingegeben werden.<br />

Die Einspeisevergütung kann z. B. entsprechend der Verbändevereinbarung vom<br />

November 1994 ermittelt werden, jedoch sind alle denkbaren Einspeisetarife möglich.<br />

1.5 ERGEBNISSE<br />

In Grafiken und in einer Zusammenfassung aller Ergebnisse werden neben allen<br />

Eingabeparametern die Laufzeiten der einzelnen BHKW-Module und der Kesselanlage<br />

sowie die thermischen und elektrischen Energiebilanzen ausgegeben.<br />

Die Wirtschaftlichkeitsberechnung erfolgt auf Grundlage der VDI 6025. Ausgegeben<br />

werden neben einer Zusammenfassung der Investitionen und der laufenden Kosten die<br />

Gesamtannuität der Anlage, die Wärmegestehungskosten, die Stromrestkosten und das<br />

Betriebsergebnis der Anlage in Abhängigkeit der Wärmeverkaufpreise.<br />

Der Schadstoffausstoß der Anlage wird unter Berücksichtigung der Emissionen der<br />

definierten Anlage und der durch den Strombezug verursachten Eimissionen berechnet.<br />

In einem umfangreichen Projektbericht werden alle Ergebnisse dargestellt.<br />

1.6 VARIATION<br />

In einer Übersichtstabelle können verschiedene Projekte mit Eingabeparametern und<br />

Ergebnissen einander gegenübergestellt werden. Die Tabelle kann mit einem beliebigen<br />

Tabellenkalkulationsprogramm weiterbearbeitet werden.<br />

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<strong>COPRA</strong> Wirtschaftlichkeitsberechnung und Optimierung von<br />

Energieversorgungssystemen<br />

2 INSTALLATION<br />

2.1 HARD- UND SOFTWAREVORAUSSETZUNGEN -<br />

KONFIGURATIONSEMPFEHLUNG<br />

Seite 5<br />

<strong>COPRA</strong> ist eine Windows TM -Anwendung. Sie benötigen eines der Betriebssysteme<br />

Windows 95, Windows NT oder Windows 2000.<br />

Empfohlene Konfiguration:<br />

Prozessor 80 486 oder höher<br />

16 MB RAM Arbeitsspeicher<br />

VGA-Farbbildschirm<br />

Graphikfähiger Drucker<br />

Zur Installation gehört eine CD-R. Schließen Sie vor der Installation alle Programme.<br />

Führen Sie Start-exe aus, sobald das Copra-Bild erschienen ist, wählen die den<br />

Menüpunkt Copra installieren; damit wird die Installation gestartet. Bitte folgen Sie den<br />

weiteren Anweisungen.<br />

Das Installationsprogramm richtet eine neue Gruppe ein, in der die untenstehende Ikone<br />

erscheint.<br />

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<strong>COPRA</strong> Wirtschaftlichkeitsberechnung und Optimierung von<br />

Energieversorgungssystemen<br />

3 BENUTZEROBERFLÄCHE, ALLGEMEINE<br />

BEDIENUNGSHINWEISE<br />

Seite 6<br />

Das Programm <strong>COPRA</strong> kann über die WINDOWS-typische Menüleiste und die<br />

zugehörigen Pop-Up Menüs bedient werden. Alle Dialogfenster zur Eingabe der<br />

Simulationsparameter und der Ergebnisausgabe werden über die Menüleiste durch<br />

Mausklick, die Tastenkombination ALT-UNTERSTRICHENER BUCHSTABE oder durch<br />

das Klicken in den entsprechenden Teil der Programmoberfläche und der Speedbar<br />

(Symbolleiste am linken Bildschirmrand) aktiviert.<br />

Nicht ausführbare Befehle werden in der Menüleiste grau hinterlegt.<br />

Wie jede Windows-Anwendung bietet das Programm außerdem folgende WINDOWStypische<br />

Merkmale und Befehle:<br />

Alle Grafiken können auf dem Drucker ausgegeben werden, wobei man sich nicht um die<br />

passenden Druckertreiber kümmern muß. Die Druckereinstellungen können aus dem Programm<br />

heraus verändert werden.<br />

Mit Hilfe der Fenstertechnik lassen sich verschiedene Grafiken, Hilfetexte usw. zum<br />

besseren Vergleich über- und nebeneinander auf dem Bildschirm anordnen und in dieser<br />

Anordnung zum Drucken oder Weiterverarbeiten in die Zwischenablage kopieren.<br />

Einzelne Lastganglinien lassen sich über die Zwischenablage von und in<br />

Tabellenkalkulationsprogramme kopieren. Die Vergleichstabelle kann ebenfalls in ein<br />

Tabellenkalkulationsprogramm kopiert werden.<br />

Falls Sie Meßreihen Ihres Lastganges aufgenommen haben, lassen sich diese im ASCII-<br />

Format einlesen.<br />

Menüs und Dialoge lassen sich mit der Maus und/oder den in Windows üblichen<br />

Tastenkombinationen öffnen und schließen.<br />

Mit der Funktionstaste F1 und über das Hilfe-Menü ist zu allen <strong>COPRA</strong> Dialogen und<br />

Menüs eine Online-Hilfe verfügbar. In dieser kann analog zur WINDOWS-Hilfe nach<br />

Themen und Schlagwörtern gesucht werden, durch Anklicken der grün hervorgehobenen<br />

Schlagworte zum nächsten Querverweis gesprungen und zwischen den einzelnen<br />

Hilfetexten hin- und hergeblättert werden.<br />

In allen Dialogfenstern können Sie in den einzelnen Eingabefeldern Einstellungen<br />

vornehmen oder Werte eintragen. Das Wechseln zwischen den Dialogfeldern erfolgt<br />

entweder mit der Maus oder mit der Tabulatortaste. Wenn der Mauszeiger auf ein<br />

Eingabefeld zeigt, wird aus dem Pfeil automatisch die Eingabemarke. Durch einfaches<br />

Klicken mit der linken Maustaste können Sie dann Text mit der Tastatur eintragen. Durch<br />

Doppelklicken wird das ganze Feld markiert und der Inhalt des Feldes mit Beginn der<br />

Eingabe gelöscht.<br />

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<strong>COPRA</strong> Wirtschaftlichkeitsberechnung und Optimierung von<br />

Energieversorgungssystemen<br />

Für die Eingabefelder gibt es drei verschiedene Eingabeformate:<br />

Datum<br />

Uhrzeit<br />

Zahlen<br />

Seite 7<br />

Das Format der Eingabe richtet sich nach den in der WINDOWS-Systemsteuerung<br />

angegebenen Formaten für Datum, Uhrzeit und Zahlen.<br />

Es wird mit einem festen Kalender des Jahres 1993 gerechnet. Feiertage werden im<br />

Programm wie Sonntage behandelt. Feste Feiertage sind die bundeseinheitlichen<br />

Feiertage:<br />

• Neujahr (1.Januar)<br />

• Karfreitag (9.April)<br />

• Ostermontag (12.April)<br />

• Maifeiertag (1.Mai)<br />

• Christi Himmelfahrt (20.Mai)<br />

• Pfingstmontag (31.Mai)<br />

• Tag der deutschen Einheit (3.Oktober)<br />

• 1. Weihnachtstag (25.Dezember)<br />

• 2. Weihnachtstag (26.Dezember)<br />

Mit TAB, der TABULATOR-Taste, wird das nächste Eingabefeld bzw. Schaltfeld<br />

angewählt.<br />

Mit SHIFT+TAB erreichen Sie das vorhergehende Schaltfeld.<br />

Auswahlfelder können nur aktiviert oder deaktiviert werden. Sind die Auswahlfelder in<br />

einer Gruppe angeordnet, ist nur eine Auswahl möglich. Eine<br />

Auswahl ist dann aktiviert, wenn ein schwarzer Punkt im Kreis<br />

erscheint.<br />

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<strong>COPRA</strong> Wirtschaftlichkeitsberechnung und Optimierung von<br />

Energieversorgungssystemen<br />

3.1 ABSPEICHERN UND LADEN VON PROJEKTEN UND<br />

EINZELNER EINGABEOBJEKTE IN UND AUS DER<br />

BIBLIOTHEK<br />

Seite 8<br />

Aufgrund der großen Anzahl von Eingabeparametern kann entweder das ganze<br />

eingegebene Projekt oder alle einzelnen Eingabeobjekte in der Bibliothek gespeichert<br />

werden oder aus der Bibliothek geladen werden.<br />

3.1.1 SPEICHERN<br />

Um ein einzelnes Objekt, beispielsweise<br />

die definierten BHKW-Module,<br />

abzuspeichern, gehen Sie in das<br />

Dialogfenster und klicken auf den<br />

Button Speichern. Das gesamte Projekt<br />

speichern Sie mit dem Menüpunkt<br />

Datei speichern unter ab. Mit Auswahl<br />

dieses Menüpunktes öffnet sich ein<br />

WINDOWS-typischer Dateidialog. Alle<br />

Dateien mit der dem Objekt entsprechenden<br />

Dateiendung erscheinen<br />

im Fenster.<br />

Geben Sie in dem Fenster Datei<br />

speichern den gewünschten<br />

Dateinamen ein, unter dem das gerade aktive Fenster gespeichert werden soll. In der<br />

Bezugszeile kann noch eine ausführlichere Bezeichnung der Datei vorgenommen werden.<br />

Mit dem Klicken auf OK oder mit der Return-Taste wird dann die Datei in der Bibliothek<br />

unter dem Verzeichnis „projekte“ gespeichert.<br />

3.1.2 LADEN<br />

Mit dem Anklicken des Buttons Laden im<br />

Dialogfenster des entsprechenden Objekts öffnen<br />

Sie den Ladendateidialog. Um ein neues Projekt<br />

zu laden, klicken Sie auf den Button mit dem<br />

Projekt öffnen - Symbol im Hauptfenster oder<br />

laden das Projekt mit dem Menüpunkt Datei<br />

öffnen.<br />

Es erscheinen alle sich im aktuellen Pfad<br />

befindlichen Dateien mit der dem Eingabeobjekt<br />

entsprechenden Dateiendung. Durch das<br />

Markieren einer Datei in der Dateiliste wird der<br />

Bezugstext in die Bezugszeile des Dateidialog<br />

geladen.<br />

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<strong>COPRA</strong> Wirtschaftlichkeitsberechnung und Optimierung von<br />

Energieversorgungssystemen<br />

Seite 9<br />

Mit dem Klicken auf den OK-Button oder mit der Return-Taste wird dann die Datei<br />

geladen, die Objekte können in den Dialogfenstern bearbeitet werden.<br />

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<strong>COPRA</strong> Wirtschaftlichkeitsberechnung und Optimierung von<br />

Energieversorgungssystemen<br />

4 KURZANLEITUNG ZUR SIMULATION MIT <strong>COPRA</strong><br />

Das Programm <strong>COPRA</strong> bietet folgende Möglichkeiten:<br />

Seite 11<br />

• Die Berechnung des Energieverbrauchs und die Bildung von Jahreslastgängen<br />

von bis zu vier thermischen und vier elektrischen Verbrauchergruppen.<br />

• Die Simulation der Gesamtanlage aus Kesselanlage und BHKW-Modulen in<br />

Abhängigkeit des ermittelten Energieverbrauchs und der meteorologischen<br />

Umgebungsbedingungen.<br />

• Die Optimierung der Energieversorgungsanlagen anhand energetischer und<br />

wirtschaftlicher Kriterien.<br />

• Die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung der strom- und wärmegekoppelten<br />

Energieversorgungsanlage auch im Vergleich mit einer alternativen<br />

Energieversorgung. Besonders gut geeignet für Betreiberlösungen.<br />

• Die Berechnung der Schadstoffemissionen der strom- und wärmegekoppelten<br />

Energieversorgungsanlagen unter Berücksichtigung der Stromgutschrift auch im<br />

Vergleich mit einer alternativen Energieversorgung.<br />

In diesem Kapitel wird Ihnen ein Überblick über die Handhabung des Programms<br />

vermittelt. Sie erfahren, wie Sie von der Eingabe der Parameter über die Simulation zur<br />

wirtschaftlichen und energetischen Optimierung der Anlage vorgehen sollten.<br />

4.1 ABLAUFSCHEMA VON <strong>COPRA</strong><br />

Zur Optimierung einer Energieversorgungsanlage müssen folgende Schritte durchlaufen<br />

werden:<br />

• Anlegen einer Projektverwaltung Menü Datei<br />

• Einbinden einer Wetterdatei mit Temperatur-<br />

und Strahlungsdaten Menü Randbedingungen<br />

• Definition der spezifischen Schadstoffemissionen<br />

der Stromerzeugung im EVU-Netz Menü Randbedingungen<br />

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<strong>COPRA</strong> Wirtschaftlichkeitsberechnung und Optimierung von<br />

Energieversorgungssystemen<br />

• Auswahl des Tarifs für ins EVU-Netz eingespeisten<br />

Strom und des Tarifs für vom EVU-Netz<br />

bezogenen Strom Menü Randbedingungen<br />

• Festlegen der Anzahl und Art der thermischen<br />

Energieverbraucher unter Berücksichtigung<br />

von Prozeßwärme, Trinkwassererwärmung,<br />

Heizwärme und Urlaubszeiten Menü Verbraucher<br />

• Festlegen der Anzahl und Art der elektrischen<br />

Energieverbraucher unter Berücksichtigung von<br />

Urlaubszeiten und mit Auswahl des Stromtarifs Menü Verbraucher<br />

• Auswahl der Anzahl und Art der BHKW-Module Menü Anlage<br />

• Auswahl der Kesselanlage Menü Anlage<br />

• Definition der verwendeten Brennstoffe Menü Randbedingungen<br />

• Auswahl des Speichers in der Energiezentrale Menü Anlage<br />

• Definition des Nahwärmenetzes Menü Anlage<br />

• Festlegen der Betriebsweise der Energiezentrale Menü Anlage<br />

Seite 12<br />

• Durchführen der Energiebedarfsberechnung Menü Berechnungen (Button)<br />

• Analyse der Jahresdauerlinie unter Berücksichtigung Menü Berechnungen<br />

des Auslegungsvorschlags von <strong>COPRA</strong> und Ergebnisse<br />

• Speichern der Anlagenkonfiguration (des Projekts) Menü Datei<br />

• Durchführen der Simulation Menü Berechnungen (Button)<br />

• Festlegen der Einspeisesolleistung Menü Ergebnisse<br />

• Definition der Reservestromkosten Menü Randbedingungen<br />

• Durchführen der Wirtschaftlichkeitsberechnung Menü Berechnungen (Button)<br />

• Definition der Wärmeverkaufspreise Menü Berechnungen-Wirt-<br />

schaftlichkeitsberechnung<br />

• Auswertung der Ergebnisse<br />

- Wirtschaftlichkeitsberechnung Menü Berechnungen<br />

- Grafische Darstellung der zeitlichen<br />

Verläufe der Energien Menü Ergebnisse<br />

- Einspeisevergütung Menü Ergebnisse<br />

- Strombezugskosten Menü Ergebnisse<br />

- Schadstoffemissionen Menü Ergebnisse<br />

• Veränderung von Parametern<br />

- der Auslegung der Energiezentrale Menü Anlage<br />

- der zugrundegelegten Tarif und Brennstoffe Menü Randbedingungen<br />

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<strong>COPRA</strong> Wirtschaftlichkeitsberechnung und Optimierung von<br />

Energieversorgungssystemen<br />

und Verbraucher<br />

- der Betriebsweise Menü Anlage<br />

• Erneute Durchführung der Simulation<br />

und Wirtschaftlichkeitsberechnung Menü Berechnungen<br />

• Abspeichern von Variationsrechnungen Menü Datei<br />

Seite 13<br />

• Ausdruck des Projektberichts Menü Ergebnisse (Button)<br />

• Vergleich von Varianten in der Vergleichstabelle Menü Ergebnisse (Button)<br />

Im Diagramm 4.1 ist der Ablauf der Auslegung mit <strong>COPRA</strong> grafisch dargestellt. Mit der<br />

Taste F1 erhalten Sie zu allen Dialogfenstern einen kontextbezogenen Hilfetext.<br />

4.2 RANDBEDINGUNGEN FESTLEGEN (MENÜ<br />

RANDBEDINGUNGEN)<br />

• Tragen Sie die Projektdaten in die Projektverwaltung ein, um Ihr Projekt klar zu<br />

definieren.<br />

• Wählen Sie unter dem Menüpunkt Wetterdateien aus den vorhandenen<br />

Wetterdatensätzen den Standort, der dem Standort der Energieversorgungsanlage am<br />

ehesten entspricht.<br />

• Definieren Sie unter dem Menüpunkt Schadstoffmix die spezifischen Schadstoffemissionen<br />

des vom EVU bezogenen Stromes und des durch die BHKW-Stromeinspeisung<br />

verdrängten Stromes. Die Emissionsbewertung des GEMIS-Programms des Hessischen<br />

Umweltministeriums wird in der Bibliothek mitgeliefert.<br />

• Wählen Sie unter dem Menüpunkt Stromtarife für den Betreiber-Einspeisetarif den<br />

für die zu simulierende Anlage gültigen Einspeisetarif aus der mitgelieferten Bibliothek<br />

aus.<br />

• Wählen Sie unter dem Menüpunkt Stromtarife für den Betreiber-Bezugstarif den für<br />

die Anlage gültigen Strom-Bezugstarif aus der mitgelieferten Bibliothek aus oder<br />

definieren Sie sich den für Sie gültigen Tarif. Sie können ihn über den Button<br />

Speichern der Bibliothek hinzufügen.<br />

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<strong>COPRA</strong> Wirtschaftlichkeitsberechnung und Optimierung von<br />

Energieversorgungssystemen<br />

Thermischer Verbraucher<br />

Brauchwasser Heizwärme Prozesswärme<br />

Einspeisesolleistung<br />

Energiebedarfsbechnung<br />

Ergebnisse Energien<br />

eingespeiste/ bezogene<br />

elektrische Energie<br />

verbrauchte Brennstoffe<br />

Gesamtwärmebedarf<br />

Ablaufschema des Simulationsprogrammes <strong>COPRA</strong><br />

Elektrischer Verbraucher<br />

Auslegungsvorschlag<br />

Anlage<br />

Nahwärmenetz<br />

Kessel<br />

Speicher<br />

BHKW<br />

Simulation Anlagekosten<br />

Wärmepreise<br />

Ergebnisse<br />

Anlage<br />

Laufzeiten<br />

der<br />

BHKW- Module<br />

Verluste<br />

Ergebnispräsentation<br />

betriebsgebundene Zahlungen<br />

Ergebnisse<br />

Schadstoffrechnung<br />

produzierte Emissionen<br />

Diagramm 4.1: Ablaufschema des Programms <strong>COPRA</strong><br />

Seite 14<br />

wirtschaftliche<br />

Paramter<br />

Brennstoffpreise<br />

Ergebnisse<br />

Wirtschaftlichkeitsrechnung<br />

Vergleichsrechnung<br />

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<strong>COPRA</strong> Wirtschaftlichkeitsberechnung und Optimierung von<br />

Energieversorgungssystemen<br />

4.3 VERBRAUCHER DEFINIEREN (MENÜ VERBRAUCHER)<br />

Seite 15<br />

Es können bis zu vier thermische und bis zu vier elektrische Verbrauchergruppen definiert<br />

werden. Die thermischen und elektrischen Verbraucher können vollständig unabhängig<br />

voneinander definiert werden, wenn sie in der Realität auch dasselbe Gebäude<br />

beschreiben. Für alle Verbraucher identisch ist die Angabe von Urlaubszeiten. Es können<br />

drei Zeiträume für jeden Verbraucher definiert werden, in denen der Energiebedarf<br />

beispielsweise aufgrund von Urlaubszeiten abgesenkt ist. Nutzen Sie dazu den Schalter<br />

Urlaubszeiten der definierten thermischen und elektrischen Verbraucher.<br />

Für den Heizwärmebedarf wird eine abgesenkte Raumtemperatur in den Urlaubszeiten<br />

angegeben, für alle anderen Verbrauchsarten werden prozentuale Angaben verwendet.<br />

Anstelle der Simulation der thermischen und elektrischen Verbraucher können auch<br />

jeweils Meßdaten oder Ergebnisdaten anderer Gebäudesimulationsprogramme im<br />

Textformat eingelesen werden. Sie benötigen dazu Textdateien mit 8760<br />

aufeinanderfolgenden Stundenwerten des Energieverbrauchs in kWh.<br />

4.3.1 THERMISCHER VERBRAUCHER<br />

Der Gesamtjahresbedarf an thermischer Energie einer jeden Verbrauchergruppe setzt<br />

sich aus den Komponenten Prozeßwärme, Trinkwassererwärmung und Heizwärme<br />

zusammen.<br />

• Definieren Sie den Prozeßwärmebedarf anhand des durchschnittlichen werktäglichen<br />

Energiebedarfs. Der zeitliche Verlauf des Verbrauchs wird anhand von<br />

Verbrauchsprofilen (Schalter Verbrauchsprofile) bestimmt und kann mittels des<br />

Schalters Grafik grafisch dargestellt werden. Wenn kein Prozeßwärmebedarf vorliegt,<br />

tragen Sie bei Verbrauch eine Null ein.<br />

• Definieren Sie den thermischen Energiebedarf zur Trinkwassererwärmung anhand der<br />

Anzahl der versorgten Personen und deren täglichen Verbrauch. Zusätzlich können<br />

Sie im Dialogfenster Speicherbeladesystem Warmwasserspeicher definieren, sofern<br />

in Ihrem System eine dezentrale Trinkwarmwasserbereitung vorgesehen ist. Der<br />

zeitliche Verlauf des Energiebedarfs wird anhand von Verbrauchsprofilen (Schalter<br />

Verbrauchsprofile) und den definierten Warmwasserspeichern ermittelt und kann<br />

grafisch mittels des Schalters Grafik dargestellt werden.<br />

• Der Heizwärmeverbrauch des Gebäudes wird anhand einer Berechnung auf der Basis<br />

des Normwärmebedarfs ermittelt. Mit einem Korrekturfaktor und der Angabe der<br />

Raumtemperaturen wird die eingeschränkte Beheizung des Gebäudes berücksichtigt.<br />

Fremdwärmgewinne werden anhand der definierten Fensterflächen und der Angabe<br />

des inneren Fremdwärmeanfalls berechnet. Mit diesen Eingaben wird der resultierende<br />

Jahreswärmebedarf ermittelt.<br />

Der zeitliche Verlauf des Energiebedarfs wird auch hier anhand von Verbrauchsprofilen<br />

definiert und kann mittels des Schalters Grafik dargestellt werden.<br />

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<strong>COPRA</strong> Wirtschaftlichkeitsberechnung und Optimierung von<br />

Energieversorgungssystemen<br />

Seite 16<br />

Thermische Verbraucher sowie Verbrauchsprofile der drei unterschiedlichen<br />

Verbrauchsarten können auch aus der mitgelieferten oder aus einer selbsterstellten<br />

Bibliothek mit dem Schalter Laden geladen werden.<br />

4.3.2 ELEKTRISCHER VERBRAUCHER<br />

Der Jahresstromverbrauch für jeden definierten elektrischen Verbraucher wird direkt in<br />

kWh angegeben. Der zeitliche Verlauf des Strombedarfs wird auch hier über<br />

Verbrauchsprofile (Schalter Verbrauchsprofile) angegeben und kann anschließend mittels<br />

des Schalters Grafik dargestellt werden.<br />

Falls Sie eine Versorgung im Betreibermodell rechnen, wird der für den Verbraucher<br />

gültige Stromtarif an dieser Stelle mittels des Schalters Stromtarif ausgewählt. Neben der<br />

Auswahl eines Tarifs aus der Bibliothek, ist es hier auch möglich, den Strombezugstarif<br />

mit Arbeitspreisen und Art der Leistungsmessung selbst einzugeben. Falls Sie eine<br />

Analge für Eigenversorgung rechnen, muß hier ein Nulltarif eingetragen werden.<br />

4.4 AUSWAHL DER ENERGIEVERSORGUNG (MENÜ ANLAGE)<br />

4.4.1 AUSWAHL DER BHKW-MODULE<br />

Sie können BHKW-Module aus der mitgelieferten Bibliothek laden oder eigene Module mit<br />

Eingabe der thermischen und elektrischen Leistung, Wirkungsgrade und Kosten<br />

definieren. Es können bis zu insgesamt 10 Module in 5 unterschiedlichen Modulgruppen<br />

eingegeben werden. Bei gleitender Fahrweise ist nur eine Modulgruppe zugelassen.<br />

Mit dem Button Brennstoffe/ Tarife wird an dieser Stelle aus der Bibliothek der für die jeweilige<br />

BHKW-Modulgruppe verwendete Brennstoff geladen. In der Brennstoffdatei sind<br />

außerdem die Brennstoffkosten enthalten. Wenn Sie Parameter des Brennstoffs ändern<br />

oder einen neuen Brennstoff definieren möchten, können Sie das hier nicht tun, sondern<br />

unter Brennstoffbibliothek im Menü Randbedingungen. Sie können den Schadstoffausstoß<br />

der Module über den Button Schadstoffe definieren.<br />

4.4.2 AUSWAHL DER KESSELANLAGE<br />

Es können in jedem Projekt bis zu zehn identische Heizkessel definiert werden. Sie<br />

decken den restlichen, durch die BHKW-Module nicht abgedeckten Wärmebedarf. Sie<br />

können einen Kessel aus der mitgelieferten Bibliothek laden oder selbst Leistung,<br />

Wirkungsgrad und Kosten definieren. Auch hier, wie bei den BHKW- Modulen, können Sie<br />

den verwendeten Brennstoff aus der Bibliothek auswählen und die Schadstoffemissionen<br />

definieren.<br />

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<strong>COPRA</strong> Wirtschaftlichkeitsberechnung und Optimierung von<br />

Energieversorgungssystemen<br />

4.4.3 AUSWAHL DES SPEICHERS<br />

Seite 17<br />

Es kann ein Pufferspeicher in der Energiezentrale definiert werden, der von den BHKW-<br />

Modulen gelieferte überschüssige thermische Energie aufnimmt und bei Bedarf wieder<br />

abgibt. Er ist durch sein Volumen, den maximalen Beladevolumenstrom, die<br />

Temperaturspreizung, seine Geometrie und die Dämmung definiert. Auch Speicher<br />

können aus der Bibliothek geladen oder selbst definiert werden.<br />

4.4.4 DEFINITION DES NAHWÄRMENETZES<br />

Zur Verbindung der Energiezentrale mit den thermischen Verbrauchern kann ein<br />

Nahwärmenetz definiert werden. Es besteht aus Rohren verschiedener Nennweiten und<br />

-längen in unterschiedlicher Verlegeweise (erdverlegt, im Freien oder in Gebäuden<br />

verlegt). Über die aktuelle Temperatur der Vorlauf- und der Rücklaufleitung, die<br />

Rohrleitungsdämmung und die aktuelle Umgebungstemperatur werden die<br />

Wärmeverluste des Nahwärmenetzes für jeden Zeitschritt berechnet. Die Solltemperatur<br />

kann variabel eingegeben werden.<br />

Selbst definierte Nahwärmenetze können in einer Bibliothek abgelegt werden.<br />

4.4.5 FESTLEGEN DER BETRIEBSWEISE<br />

Es kann zwischen 3 Betriebsarten ausgewählt werden:<br />

• Reine Wärmeführung<br />

• Wärmeführung, jedoch keine Stromeinspeisung zu Niedertarifzeiten<br />

• Keine Stromeinspeisung.<br />

Zusätzlich können für alle Betriebsarten Vorzugszeiten des BHKW-Betriebs definiert<br />

werden, in denen die BHKW-Module vorrangig betrieben werden, indem alle<br />

vorhandenen Speicherkapazitäten ausgenutzt werden.<br />

• Falls keine elektrischen Verbraucher angegeben sind, wird der gesamte von den<br />

BHKWs erzeugte Strom in das Netz eingespeist.<br />

Siehe Abschnitt 5.4.5 Betriebsweise zur näheren Erläuterung.<br />

4.5 BERECHNUNGEN (MENÜ BERECHNUNGEN)<br />

4.5.1 ENERGIEBEDARFSBERECHNUNG<br />

Mit der Energiebedarfsberechnung wird der Gesamtwärme - und der Gesamtstrombedarf<br />

aller Verbraucher in seinem zeitlichen Verlauf über das ganze Jahr ermittelt. Er kann<br />

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Energieversorgungssystemen<br />

Seite 18<br />

grafisch in beliebiger Auflösung bis zu Stundenwerten dargestellt werden. Auch die<br />

solaren Gewinne der Gebäude können dargestellt werden. Wärme - und Strombedarf<br />

können auch als geordnete Jahresdauerlinie ausgegeben werden.<br />

4.5.2 AUSLEGUNGSVORSCHLAG<br />

Als Auslegungsvorschlag wird die Dimensionierung der BHKW - und der Kesselanlage mit<br />

Speicher anhand der geordneten Jahresdauerlinie vorgenommen. Das BHKW wird auf<br />

eine frei definierbare Mindestlaufzeit ausgelegt.<br />

4.5.3 SIMULATION<br />

Speichern Sie die Anlagenkonfiguration als Projekt ab, bevor Sie die Simulation starten,<br />

damit Sie später Zugriff auf Ihre Daten haben.<br />

Die eigentliche Simulation, die Berechnung der Energielieferung der Energiezentrale an<br />

die Verbraucher unter Berücksichtigung der Stromeinspeisung und aller anderen<br />

Randbedingungen läuft in wenigen Sekunden ab.<br />

4.6 ERGEBNISSE (MENÜ ERGEBNISSE)<br />

4.6.1 FESTLEGEN DER EINSPEISESOLLEISTUNG<br />

Wird die Einspeisesolleistung zu hoch oder zu niedrig gewählt , werden mögliche Erträge<br />

der KWK-Anlage verschenkt. Ein erstes Ergebnis der Simulation mit <strong>COPRA</strong> ist die<br />

Ermittlung der optimalen Einspeisesolleistung der konkreten Anlage für Sommer und<br />

Winter. Sie können diese aber auch variieren; dazu erhalten Sie komfortable<br />

Analysemöglichkeiten.<br />

4.6.2 DEFINITION DER RESERVESTROMKOSTEN<br />

Falls notwendig, sollten Sie an dieser Stelle die an das EVU zu zahlenden Kosten für<br />

Reservestrombezug eingeben, um einen vollständigen Überblick über die anfallenden<br />

Kosten zu erhalten.<br />

Als Anhaltswert für die zu bestellende Leistung dienen die installierten BHKW-Leistungen<br />

sowie die angegebene Leistungseinsparung durch den BHKW-Betrieb. Die<br />

Leistungseinsparung kann erst nach der Simulation berechnet werden.<br />

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Energieversorgungssystemen<br />

4.6.3 DURCHFÜHREN DER WIRTSCHAFTLICHKEITSBERECHNUNG<br />

Seite 19<br />

In der Wirtschaftlichkeitsberechnung nach der Annuitätenmethode der VDI Richtlinie 6025<br />

sind bereits Werte eingetragen. Die Investitionskosten der definierten Energieerzeuger<br />

und des Nahwärmenetzes, die anfallenden Wartungskosten, sowie die Brennstoffkosten<br />

und die Kosten bzw. die Erlöse des Stromverkaufs und -bezugs. Die Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

kann um Investitions- oder Betriebskosten der Anlage erweitert<br />

werden, außerdem können die wirtschaftlichen Rahmendaten geändert werden. Ergebnisse<br />

der Wirtschaftlichkeitsberechnung sind die Gesamtannuität der Anlage, die Wärmegestehungskosten,<br />

die Stromrestkosten sowie das Betriebsergebnis der Anlage.<br />

4.6.4 DEFINITION DER WÄRMEVERKAUFSPREISE<br />

Sofern Sie die Anlage als Betreibermodell rechnen, können Sie jetzt anhand der<br />

ermittelten Wärmegestehungskosten und des Betriebsergebnisses die von Ihnen<br />

angesetzten Wärmeverkaufspreise definieren und variieren. Die daraus folgenden Erlöse<br />

aus Wärmeverkauf gehen sofort in die Wirtschaftlichkeitsberechnung ein, wodurch Sie<br />

einen schnellen Überblick über Ihre Kostensituation bekommen.<br />

4.6.5 AUSWERTUNG DER ERGEBNISSE-PROJEKTBERICHT<br />

Zur Auswertung der Simulationsergebnisse stehen Ihnen in <strong>COPRA</strong> vielfältige<br />

Möglichkeiten zur Verfügung. Mit Hilfe der grafischen Ausgabemöglichkeiten können Sie<br />

die thermischen und elektrischen Energiebilanzen der simulierten Anlage in aller<br />

Detailschärfe nachvollziehen. Die Dimensionierung der Energiezentrale inclusive des<br />

Speichers oder der Warmwasserübergabespeicher kann anhand der täglichen Verläufe<br />

des Energieverbrauchs und der Energielieferung optimiert werden. Alle wirtschaftlichen<br />

Randbedingungen werden berücksichtigt.<br />

Welche Betriebsweise der BHKW- Module ist die richtige?<br />

Bringt gleitender Betrieb wirtschaftliche Vorteile?<br />

Wie wirkt sich eine Veränderung des Strombezugstarifs auf die Wirtschaftlichkeit aus?<br />

Welche Wärmepreise kann ich verlangen?<br />

Lohnt sich die Stromeinspeisung?<br />

Wie wirkt sich die Zahlung von Reservestromkosten auf die Wirtschaftlichkeit aus?<br />

Was bewirkt eine Änderung des Kapitalzinssatzes oder der Preissteigerungsrate?<br />

Wieviel Schadstoffeinsparung bringt der BHKW-Betrieb?<br />

Wie ändert sich der Schadstoffausstoß bei verändertem Brennstoff?<br />

Welchen Einfluß hat eine Erhöhung des thermischen Verbrauchs auf die Laufzeiten der<br />

Module?<br />

Etc. .<br />

Alle diese Fragen können mit <strong>COPRA</strong> beantwortet werden. Zur Analyse der<br />

Wirtschaftlichkeit dienen die Dialogfelder Einspeisevergütung und Strombezugskosten,<br />

in denen detailliert der Einfluß der Stromtarife betrachtet werden kann, sowie die<br />

Wirtschaftlichkeitsberechnung.<br />

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Energieversorgungssystemen<br />

Seite 20<br />

In der Grafikausgabe können alle relevanten Energieströme sowie die verwendeten<br />

Wetterdaten dargestellt werden.<br />

Die Emissionen der Energieversorgungsanlage werden in einem eigenen Fenster<br />

ausgegeben.<br />

Variieren Sie die Parameter und simulieren Sie das System bis Sie die optimale Anlage<br />

gefunden haben. Eine präsentationsfähige Zusammenfassung der Ergebnisse mit allen<br />

relevanten Daten zur Anlagenkonfiguration, zu den thermischen und elektrischen<br />

Energiebilanzen sowie zu den wirtschaftlichen Ergebnissen und den Schadstoffbilanzen<br />

kann in einem Projektbericht auf dem Bildschirm oder auf dem Drucker ausgegeben<br />

werden.<br />

Variationsrechnungen können übersichtlich in der Vergleichstabelle einander<br />

gegenübergestellt werden. Die Vergleichstabelle kann über die Windows-Zwischenablage<br />

in ein beliebiges Tabellenkalkulationsprogramm exportiert werden.<br />

4.7 BEISPIELRECHNUNG<br />

In diesem Kapitel wollen wir Ihnen eine Beispielrechnung aus der Praxis vorstellen, die<br />

Sie auch im Programm nachvollziehen können.<br />

Das Projekt ‘Wohnsiedlung’<br />

Das Projekt ‘Wohnsiedlung’ ist eine mit zwei BHKW-Modulen und einem Kessel über ein<br />

Nahwärmenetz versorgte Wohnsiedlung mit ca. 4.000 MWh Wärme- und 900 MWh<br />

Strombedarf. Sie können es öffnen, indem Sie mit Datei/ Öffnen die Projektdatei wohn.prj<br />

laden.<br />

Den Projektbericht können Sie ausdrucken, indem Sie die Simulation durch Klicken auf<br />

den Menüpunkt BERECHNUNG/ SIMULATION durchführen. Anschließend muß noch die<br />

Wirtschaftlichkeitsberechnung durchgeführt werden, um die Ergebnisse im Projektbericht<br />

zu aktualisieren (Menüpunkt BERECHNUNGEN/WIRTSCHAFTLICHKEIT).<br />

Jetzt kann der Projektbericht unter ERGEBNISSE/PROJEKTBERICHT aufgerufen und<br />

ausgedruckt werden.<br />

Dieses Projekt können Sie sowohl nutzen, um schnell einen Einblick in den Programmablauf<br />

zu gewinnen, als auch um durch Veränderungen an der Anlagenkonfiguration,<br />

den Randbedingungen und den typischen Verbrauchsprofilen der Verbraucher die<br />

Auswirkungen auf die Betriebsergebnisse zu beobachten.<br />

Indem Sie auf der Programmoberfläche "Thermische Verbraucher" anklicken, können Sie<br />

die eingegebenen Werte unter HEIZENERGIEBEDARF und TRINKWASSERERWÄR-<br />

MUNG analysieren.<br />

Es ist nur eine thermische Verbrauchergruppe definiert. Über den Button der<br />

Verbrauchergruppe gelangen Sie zum Auswahlfeld der Definition der verschiedenen<br />

Verbraucherarten. Der Schalter GRAFIK im Fenster der Trinkwassererwärmung,<br />

Prozeßwärme und Heizwärme aktiviert die Grafikausgabe. Es erscheint zunächst der<br />

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Energieversorgungssystemen<br />

Seite 21<br />

Jahresverlauf der entsprechenden Energieart in monatlicher Auflösung. Hier können Sie<br />

die Verbrauchsstruktur analysieren und daraufhin beispielsweise das Speichervolumen<br />

der Übergabespeicher der Trinkwasserversorgung variieren oder die Tagesprofile des<br />

Heizwärmebedarfs mit dem Schalter VERBRAUCHSPROFILE aufrufen und ggf.<br />

verändern.<br />

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MWh<br />

700<br />

630<br />

560<br />

490<br />

420<br />

350<br />

280<br />

210<br />

140<br />

70<br />

0<br />

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Energieversorgungssystemen<br />

Heizwärme Trinkwassererwärmung<br />

Beispiel Wohnsiedlung 300 Haush. ( Quelle 1)<br />

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />

Zeitraum: 1. 1. - 31.12.<br />

Heizwärmebedarf 3342,69 MWh<br />

Seite 22<br />

Nachdem Sie die gewünschten Eingaben vorgenommen haben, können Sie die<br />

Energiebedarfsberechnung durchführen. Anschließend sind die Verläufe des thermischen<br />

und elektrischen Gesamtenergiebedarfes verfügbar. Sie können über ERGEBNISSE/<br />

GRAFIK/ENERGIEN UND WETTERDATEN grafisch dargestellt werden.<br />

Darstellung des jährlichen<br />

Gesamtwärme- und<br />

Strombedarfes in<br />

wöchentlicher Auflösung<br />

MWh<br />

220<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

MWh<br />

66<br />

60<br />

54<br />

48<br />

42<br />

36<br />

30<br />

24<br />

18<br />

12<br />

6<br />

0<br />

Beispiel Wohnsiedlung 300 Haush. ( Quelle 1)<br />

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />

Zeitraum: 1. 1. - 31.12.<br />

Trinkwarmwasserbedarf 621,214 MWh 621,214 MWh<br />

Beispielprojekt<br />

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />

Zeitraum: 1. 1. -<br />

Gesamtwärmebedarf 3963,9 Gesamtstrombedarf 900<br />

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Energieversorgungssystemen<br />

Nach der Energiebedarfsberechnung<br />

ist außerdem die geordnete<br />

Jahresdauerlinie des<br />

thermischen Energiebedarfs<br />

unter ERGEBNISSE/ GRAFIK/<br />

JAHRESDAUERLINIE grafisch<br />

darstellbar.<br />

kW<br />

2200<br />

Unter dem Menüpunkt AUSLEGUNGSVOR-<br />

SCHLAG erscheint das nebenstehende Dialogfenster.<br />

Es enthält einen überschlägigen<br />

Auslegungsvorschlag, anhand dessen Sie<br />

beispielsweise die BHKW- Leistung anpassen<br />

können. Die gewünschte Mindestlaufzeit der<br />

BHKW-Module ist editierbar.<br />

2000<br />

1800<br />

1600<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

Beispielprojekt<br />

1.000,00 2.000,00 3.000,00 4.000,00 5.000,00 6.000,00 7.000,00 8.000,00<br />

Stunden<br />

Jahresdauerlinie Wärme 452,5 kW<br />

Seite 23<br />

Durch Anklicken von BERECHNUNGEN/<br />

SIMULATION wird das gesamte Projekt simuliert. Es liegen nun stündliche Jahresverläufe<br />

aller interessanten thermischen und elektrischen Energieströme vor, die über<br />

ERGEBNISSE/ GRAFIK/ ENERGIEN UND WETTERDATEN betrachtet und analysiert<br />

werden können. Hierbei können Sie die Möglichkeiten der Grafikausgabe hervorragend<br />

nutzen. Sie können die Datensätze in beliebiger Zusammenstellung und zeitlicher<br />

Auflösung darstellen, um den Betrieb der Anlage genau nachzuvollziehen. Die<br />

Auswirkungen einer Änderung der Betriebsweise (Anlage/ Betriebsweise) oder einer<br />

variierten Dimensionierung der Anlagenkomponenten werden dadurch sofort sichtbar.<br />

Nach jeder Änderung muß die Simulation erneut durchgeführt werden, sonst sind die<br />

entsprechenden Werte nicht darstellbar.<br />

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Energieversorgungssystemen<br />

Bilanz der thermischen<br />

Energien, Jahresverlauf in<br />

wöchentlicher Auflösung<br />

Bilanz der thermischen<br />

Energien, Tagesverlauf in<br />

stündliche Auflösung<br />

Strombilanz, Jahresverlauf in<br />

wöchentlicher Auflösung<br />

MWh<br />

220<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

kWh<br />

1200<br />

1100<br />

1000<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

MWh<br />

33<br />

30<br />

27<br />

24<br />

21<br />

18<br />

15<br />

12<br />

9<br />

6<br />

3<br />

0<br />

Beispielprojekt Wohnsiedlung<br />

Seite 24<br />

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />

Zeitraum: 1. 1. - 31.12.<br />

Gesamtwärmebedarf 3963,9 Wärmelieferung Module 1864,8<br />

Wärmelieferung Kessel 2255,01<br />

Beispielprojekt Wohnsiedlung<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 0<br />

Datum:18. 3.<br />

Gesamtwärmebedarf 13251 kWh Wärmelieferung Module 7525 kWh<br />

Wärmelieferung Kessel 5912,39 kWh<br />

Beispielprojekt Wohnsiedlung<br />

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />

Zeitraum: 1. 1. -<br />

Gesamtstrombedarf 900 MWh Stromlieferung Module 1022,98 MWh<br />

Stromeinspeisung 357,718 MWh<br />

Stromlieferung Module an an Verbraucher 665,258 MWh<br />

Strombezug vom EVU 234,742 MWh<br />

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Energieversorgungssystemen<br />

Seite 25<br />

Ein Teil der Wirtschaftlichkeitbetrachtungen kann an dieser Stelle bereits durchgeführt<br />

werden. Die durch den Betrieb der Energiezentrale hervorgerufenen Strombezugskosten<br />

sowie die Vergütung der Stromeinspeisung können Sie im Menü Ergebnisse betrachten.<br />

Wenn Sie die Einspeisesolleistung variieren möchten, können Sie dies an dieser Stelle<br />

tun. Um die Auswirkungen eines anderen Bezugs- oder Einspeisetarifs zu ermitteln,<br />

müssen Sie einen anderen Tarif unter Randbedingungen/Stromtarife EVU eingeben<br />

und die Simulation erneut starten.<br />

Kosten des Betreibers für den<br />

Strombezug aus dem EVU-Netz<br />

Wirtschaftlichkeitsberechnung der<br />

BHKW- Anlage<br />

Die gesamte Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

erreichen Sie über<br />

Berechnungen/<br />

Wirtschaftlichkeitsberechnung. Hier<br />

wird anhand der bereits vorliegenden,<br />

vom Programm errechneten Kosten<br />

und weiterer spezifischer<br />

Kosteneingaben sowie der<br />

wirtschaftlichen Rahmenparameter<br />

eine Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

durchgeführt.<br />

Nachdem Wärmeverkaufspreise eingetragen sind, kann das Betriebsergebnis abgelesen<br />

werden.<br />

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Energieversorgungssystemen<br />

Eingabe der Wärmepreise<br />

Seite 26<br />

Über ERGEBNISSE/SCHADSTOFFEMISSIONEN können Sie die Emissionen der BHKW-<br />

Anlage ausgeben. Grundlage der Schadstoffberechnung sind die unter RAND-<br />

BEDINGUNGEN/SCHADSTOFFMIX eingegebenen spezifischen Emissionen der EVU-<br />

Stromversorgung und die spezifischen Emissionen der Abgase des BHKW-Moduls und<br />

der Kesselanlage, die jeweils mit dem Schalter SCHADSTOFFE bei der Definition der<br />

Anlagenteile definiert werden.<br />

Schadstoffemissionen<br />

Wenn Sie die Anlage variieren und mit der soeben berechneten Anlage vergleichen<br />

möchten, gehen Sie folgendermaßen vor: Speichern Sie das Projekt unter einem anderen<br />

Namen und variieren Sie die Anlage, beispielsweise eine Variante ohne BHKW mit<br />

getrennter Strom- und Wärmeerzeugung. Nachdem Sie die Simulation und die<br />

Wirtschaftlichkeitsberechnung durchlaufen haben, können Sie beide Projekte über<br />

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Energieversorgungssystemen<br />

Seite 27<br />

ERGEBNISSE/VARIANTENVERGLEICH in eine Übersichtstabelle einladen. Diese ist<br />

über die Windows-Zwischenablage exportierbar.<br />

Dateiname BEISPIEL.PRJ KESSEL.PRJ<br />

Variantenbezeichnung Beispielprojekt Wohnsiedlung Beispielprojekt Wohnsiedlung nur<br />

Kesselanlage<br />

Standort Berlin Berlin<br />

***ENERGIEBEDARF***<br />

Thermische Verbrauchergruppe 1 Beispiel Wohnsiedlung 300 Haush. (<br />

Quelle 1)<br />

Therm. Energiebedarf [MWh] 3.963,90 3.963,90<br />

Therm. Gesamtenergiebedarf [MWh] 3.963,90 3.963,90<br />

Beispiel Wohnsiedlung 300 Haush. (<br />

Quelle 1)<br />

Elektr. Verbraucher 1 Beispiel Wohnsiedlung Beispiel Wohnsiedlung<br />

Elektr. Energiebedarf [MWh] 900 900<br />

Strombezugstarif Beispiel Haushaltstarif ohne<br />

Zeitzonenregelung<br />

Elektr. Gesamtenergiebedarf [MWh] 900 0<br />

***ENERGIEZENTRALE***<br />

Anzahl der BHKW- Module 2 0<br />

Betriebsweise der BHKW- Module taktend taktend<br />

Therm. Gesamtleistung der Module [kW] 350 0<br />

Elektr. Gesamtleistung der Module [kW] 192 0<br />

Anzahl der Kessel 1,00 1,00<br />

Therm. Gesamtleistung der Kessel [kW] 1.950,00 1.950,00<br />

Speichervolumen [m³] 3,00 3,00<br />

Länge des Nahwärmenetzes [m] 1.400,00 1.400,00<br />

Stromeinspeisung unbeschränkt unbeschränkt<br />

Strombezugstarif des Betreibers Bewag; Mittelspannung Steile<br />

Preisregelung<br />

Beispiel Haushaltstarif ohne<br />

Zeitzonenregelung<br />

Bewag; Mittelspannung Steile<br />

Preisregelung<br />

Stromeinspeisetarif Bewag, Berlin Grundmodell Bewag, Berlin Grundmodell<br />

***THERM. ENERGIEBILANZ***<br />

Module Wärmelieferung [MWh] 1.864,80 0,00<br />

Kessel Wärmelieferung [MWh] 2.255,00 4.119,10<br />

Gesamtanlage Wärmelieferung [MWh] 4.119,80 4.119,10<br />

Verluste Speicher [MWh] 0,7 0,2<br />

Verluste Nahwärmenetz [MWh] 155,00 154,90<br />

Gesamtwärmebedarf Verbraucher [MWh] 3.963,90 3.963,90<br />

Deckungsanteil der BHKW- Module<br />

am therm. Gesamtenergiebedarf [%] 45,3 0<br />

***ELEKTR. ENERGIEBILANZ***<br />

Module Stromerzeugung [MWh] 1.023,00 0,00<br />

Module Stromlieferung an Verbraucher 665,3<br />

[MWh]<br />

0<br />

Strombezug EVU [MWh] 234,7 0<br />

Stromeinspeisung [MWh] 357,7 0<br />

Einspeisesolleistung Winter [kW] 55 0<br />

Einspeisesolleistung Sommer [kW] 48,1 0<br />

Gesamtstrombedarf Verbraucher [MWh]<br />

Deckungsanteil der BHKW- Module<br />

900 0<br />

am elektr. Gesamtenergiebedarf [%] 73,9 0<br />

***BRENNSTOFFBEDARF***<br />

Beispiel 2-Erdgastarif [m³/a] 538.533,70 416.913,90<br />

***KOSTEN***<br />

Gesamtinvestitionskosten [DM] 1.411.670,00 1.111.670,00<br />

Annuität der kapitalgeb. Kosten [DM/a] 164.925,00 129.876,00<br />

Annuität der betriebsgeb. Kosten [DM/a] 84.198,00 45.452,00<br />

Annuität der verbrauchsgeb. Kosten [DM/a] 376.070,00 224.637,00<br />

Annuität der sonstigen Kosten [DM/a] 13.888,00 13.888,00<br />

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WIRTSCHAFTLICHKEITSBERECHNUNG<br />

Jahreskosten [DM/a] 639.081,00 413.853,00<br />

Erlöse aus Stromverkauf [DM/a] 321.204,00 0,00<br />

Erlöse aus Wärmeverkauf [DM/a] 501.314,00 545.559,00<br />

Ergebnis [DM/a] 183.437,00 131.706,00<br />

Wärmegestehungskosten [DM/MWh th] 72,2 89,5<br />

Stromrestkosten [Pf/kWh el] 7,19 0<br />

***EMISSIONEN***<br />

Schadstoff- Bewertung Strom Gesamt-Emissions-Modell Integrierter<br />

Systeme (GEMIS)<br />

Kohlendioxid [t/a] -48 97<br />

Kohlenmonoxid [kg/a] 0 24<br />

Stickoxide [kg/a] 884 536<br />

Schwefeloxide [kg/a] -45 0<br />

Nicht Methan- KW [kg/a] 0 0<br />

Staub [kg/a] -7 5<br />

Seite 28<br />

Gesamt-Emissions-Modell Integrierter<br />

Systeme (GEMIS)<br />

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Energieversorgungssystemen<br />

Seite 29<br />

5 BESCHREIBUNG DES PROGRAMMS ANHAND DER<br />

MENÜLEISTE<br />

In diesem Kapitel wird die Funktionsweise von <strong>COPRA</strong> ausführlich dargestellt, alle<br />

Dialogfenster werden beschrieben. Detaillierte Informationen zu den zugrunde liegenden<br />

Berechnungen finden Sie im Kapitel 7, Berechnungsgrundlagen.<br />

5.1 DATEI<br />

Bei der Anwahl des Menüs DATEI durch Mausklick oder die Tastenkombination Alt+D öffnet<br />

sich ein Pop-Up-Menü mit folgenden Menüpunkten:<br />

NEUES PROJEKT<br />

PROJEKTVERWALTUNG<br />

ÖFFNEN<br />

SPEICHERN<br />

SPEICHERN UNTER<br />

BEENDEN<br />

5.1.1 NEUES PROJEKT<br />

Mit der Auswahl dieses Menüpunktes rufen Sie ein neues Projekt auf, das zunächst mit<br />

BHKW- Projekt betitelt ist. Alle Parameterwerte sind zunächst auf die vorgegebenen<br />

Standardwerte eingestellt. Sie können nun alle Parameter definieren sowie einen<br />

Variantentitel im Namenfeld des Hauptfensters vergeben und das Projekt unter einem neu<br />

zu wählenden Dateinamen abspeichern. Der Klartextname wird im weiteren als Titel Ihrer<br />

Projektvariante auf allen Ausgabedateien und im Hauptfenster erscheinen.<br />

5.1.2 PROJEKTVERWALTUNG<br />

Im Dialogfenster Projektverwaltung geben Sie den Namen des Projektes und des<br />

Auftraggebers mit weiteren Informationen ein. Diese Projektinformationen erscheinen auf<br />

dem Titelblatt des Projektberichts. Um verschiedene Variantenrechnungen zu betiteln,<br />

sollten Sie das Klartextfeld im Hauptfenster nutzen.<br />

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Energieversorgungssystemen<br />

5.1.3 PROJEKT ÖFFNEN<br />

Seite 30<br />

Hier öffnet sich ein Datei-Dialog, in dem alle Dateien mit der Endung .prj aufgeführt<br />

werden. Dies sind die in der Bibliothek definierten oder selbst erstellten Projekte. Zur<br />

markierten Datei erscheint in der Bezeichnungsleiste der Variantentitel.<br />

Durch Doppelklicken oder Klicken auf den OK-Button wird das ausgewählte Projekt<br />

geladen.<br />

Falls das vorher bearbeitete Projekt verändert wurde, erscheint eine Abfrage, ob dieses<br />

Projekt gespeichert werden soll.<br />

5.1.4 SPEICHERN<br />

Das Projekt wird unter dem bis dahin gültigen Dateipfad und Dateinamen abgespeichert.<br />

5.1.5 SPEICHERN UNTER<br />

Unter diesem Menüpunkt wird das aktuelle Projekt mit dem Variantentitel unter einem neu<br />

wählbaren Dateinamen abgespeichert.<br />

5.1.6 BEENDEN<br />

Das Programm wird beendet. Ist das aktuelle Projekt verändert worden, erscheint eine<br />

Abfrage, ob es gespeichert werden soll.<br />

5.2 RANDBEDINGUNGEN<br />

Unter diesem Menüpunkt wird folgendes Pop-up Menü aktiviert:<br />

WETTERDATEIEN...<br />

SCHADSTOFFMIX...<br />

BRENNSTOFFBIBLIOTHEK...<br />

STROMTARIFE FÜR DEN BETREIBER<br />

5.2.1 WETTERDATEIEN<br />

Hier kann durch den LADEN-SPEICHERN-Dialog aus der Bibliothek ein typischer<br />

Außentemperatur- und Strahlungsjahresgang für verschiedene Regionen der Bundesrepublik<br />

Deutschland geladen werden. [Datei.wet] Das Laden von Wetterdaten des<br />

Deutschen Wetterdienstes in Form von Testreferenzjahren Dateiendung *.try ist möglich.<br />

Die von <strong>COPRA</strong> benötigten Daten werden automatisch ausgewählt.<br />

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Energieversorgungssystemen<br />

Seite 31<br />

In der Strahlungsdatei sind Stundenwerte der Einstrahlung auf die horizontale Fläche und<br />

der Breitengrad des Standortes abgelegt. Die Daten werden zur Berechnung der solaren<br />

Gewinne der Heizwärmeverbraucher benötigt.<br />

Die Stundenwerte der Temperatur werden zur Berechnung des Heizwärmebedarfs und<br />

der Nahwärmenetzverluste benötigt.<br />

5.2.2 SCHADSTOFFMIX<br />

Sie erreichen das Dialogfenster auch durch Klicken auf den<br />

nebenstehenden Bereich des Hauptfensters.<br />

In der ersten Spalte werden die spezifischen Schadstoffemissionen<br />

angegeben, die bei der Erzeugung des Stroms entstehen, der durch die<br />

Energiezentrale vom EVU zusätzlich zur Eigenstromerzeugung<br />

bezogen wird.<br />

In der zweiten<br />

Spalte werden<br />

die spezifischen<br />

Schadstoffemissionen<br />

angegeben, die<br />

durch die Einspeisung<br />

des<br />

BHKW- Stroms<br />

ins EVU- Netz<br />

vermieden werden.<br />

Eine derartige<br />

variable<br />

Betrachtung ermöglicht<br />

die<br />

unterschiedlich<br />

e Bewertung<br />

von Strombezug-<br />

und Einspeisung entsprechend unterschiedlicher Annahmen über die Kraftwerke des<br />

Energieversorgers.<br />

Im Textfeld Bezeichnung kann ein Klartext zur Beschreibung des Datensatzes<br />

eingetragen werden.<br />

Mit dem LADEN-SPEICHERN Dialog kann diese Schadstoffbewertung des Stromes geladen<br />

oder in die Bibliothek neu aufgenommen werden [Datei.emm].<br />

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Energieversorgungssystemen<br />

5.2.3 BRENNSTOFFBIBLIOTHEK<br />

Hier können die Parameter und Tarife der Brennstoffe<br />

für das BHKW und den Kessel geladen, verändert und<br />

wieder in der Bibliothek abgespeichert werden. Es ist<br />

auch möglich, neue Brennstoffe zu definieren<br />

[Dateiendung .bre].<br />

Seite 32<br />

Die hier definierten Brennstoffe gehen nicht in die Simulation ein. Erst wenn der<br />

Brennstoff bei der Definition der BHKW- Module und des Spitzenkessels in den jeweiligen<br />

Dialogfenstern geladen worden ist, wird der definierte Brennstoff übernommen und dem<br />

jeweiligen Energieerzeuger zugeordnet. Zu beachten ist, daß bei einer nachträglichen<br />

Veränderung des Brennstoffdatensatzes der Eingabedialog für die BHKW- oder die<br />

Kesselparameter erneut mit OK quittiert werden muß, damit die geänderten Werte in der<br />

Simulation berücksichtigt werden.<br />

Definition der Brennstoffe:<br />

Brennstoffart: Sie können zwischen gasförmigen und flüssigen Brennstoffen<br />

auswählen, entsprechend ändern sich die Bezeichnung der<br />

Eingabeparameter und die Berechnungsformeln.<br />

Heizwert Hu : Es wird der Heizwert pro l Brennstoff eingegeben oder, falls<br />

gasförmige Brennstoffe eingesetzt werden, pro Normkubikmeter<br />

Brennstoff.<br />

Brennwert Ho: Da gasförmige Brennstoffe in der Regel über ihren Brennwert<br />

abgerechnet werden, ist für gasförmige Brennstoffe zusätzlich<br />

die Angabe des Brennwertes in kWh pro Normkubikmeter<br />

erforderlich.<br />

Trockenes<br />

Abgasvolumen: Das Volumen der trockenen Rauchgase in [m³norm/l<br />

Brennstoff] bzw. [m³norm/m³norm] Brennstoff, die bei der<br />

Verbrennung des Brennstoffes entstehen.<br />

CO2 Emissionsfaktor: Eingegeben wird die Masse des bei der vollständigen<br />

Verbrennung entstehenden Kohlendioxid in g/l Brennstoff<br />

oder, falls gasförmige Brennstoffe eingesetzt werden, in<br />

g/m³norm Brennstoff.<br />

Definition des Brennstofftarifs:<br />

Es wird eine Preisstaffel eingegeben. Für bis zu vier verschiedene Abnahmemengen<br />

können jeweils Grund- und Arbeitspreis angegeben werden. Zusätzlich kann jede<br />

Tarifstufe einen Namen erhalten.<br />

Bezeichnung: Namen der verschiedenen Tarifstufen<br />

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Energieversorgungssystemen<br />

Seite 33<br />

Abnahmemenge: Es wird jeweils die Abnahmemenge angegeben, bis zu der der<br />

jeweilige Tarif gilt. Bei flüssigen Brennstoffen in l, bei gasförmigen in<br />

kWhHo (brennwertbezogen).<br />

Arbeitspreis: Der Arbeitspreis wird bei flüssigen Brennstoffen in Pf/l, bei<br />

gasförmigen Brennstoffen in Pf/kWhHo (brennwertbezogen)<br />

angegeben.<br />

Grundpreis: Der Grundpreis umfaßt feste Kosten für den Brennstoffbezug, die<br />

nicht verbrauchsabhängig sind. Er wird bei flüssigen Brennstoffen in<br />

DM/Jahr, bei gasförmigen Brennstoffen in DM/Monat angegeben.<br />

Wird für die BHKW- Module und die Kesselanlage derselbe Brennstoff ausgewählt, wird<br />

der Grundpreis nur einmal berechnet. Zur Auswahl des Arbeitspreises wird der<br />

Brennstoffverbrauch der Module und des Spitzenkessels addiert. Dies gilt nicht, wenn<br />

unterschiedliche Brennstoffe ausgewählt werden.<br />

Ist die bei der Simulation berechnete Abnahmemenge im Brennstofftarif nicht definiert,<br />

erscheint am Ende der Simulation eine Meldung, die letzte definierte Abnahmemenge<br />

wird dennoch ausgewählt.<br />

5.2.4 STROMTARIFE FÜR DEN BETREIBER<br />

Mit dem Programm <strong>COPRA</strong> können folgende Modelle betrachtet werden:<br />

Fall 1:<br />

Der Betreiber der Energiezentrale versorgt alle definierten Verbrauchergruppen mit<br />

Wärme und Strom. Er erhält von den Verbrauchern einen Wärmepreis für die gelieferte<br />

Wärme (siehe Wirtschaftlichkeitsberechnung).<br />

Der gelieferte Strom wird entsprechend der bei den jeweiligen elektrischen Verbrauchern<br />

definierten Stromtarife an den Betreiber der Energiezentrale bezahlt.<br />

Den Strom, den der Betreiber nicht selbst mit den BHKW- Modulen erzeugen kann, muß<br />

er vom Energieversorgungsunternehmen (EVU) beziehen. Diesen Strom bezahlt der<br />

Betreiber entsprechend der Strombezugstarife beim EVU.<br />

Wird überschüssiger Strom durch die BHKW- Module erzeugt, der nicht direkt von den<br />

Verbrauchern abgenommen werden kann, wird er in das Stromnetz des EVU eingespeist<br />

und von diesem entsprechend des Einspeisetarifs vergütet.<br />

Somit sind für die Wirtschaftlichkeitsberechnung einer Anlage der Kraft-Wärme-Kopplung<br />

drei unterschiedliche Stromtarife relevant, von denen zwei Tarife vom EVU und einer vom<br />

Betreiber der Energiezentrale festgelegt werden.<br />

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Fall 2:<br />

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Energieversorgungssystemen<br />

Seite 34<br />

Der gesamte von den BHKW-Modulen erzeugte Strom wird in das Netz des EVU<br />

eingespeist. In diesem Falle dürfen keine elektrischen Verbraucher definiert werden.<br />

Lediglich der Einspeisetarif für den Betreiber ist relevant, der Bezugstarif für den Betreiber<br />

ist irrelevant, da kein Strom vom EVU bezogen wird.<br />

Fall 3:<br />

Es ist auch möglich, die Eigenversorgung von thermischen und elektrischen Verbrauchern<br />

mit einer BHKW-Anlage mit <strong>COPRA</strong> nachzubilden: In diesem Fall müssen elektrische<br />

Verbraucher definiert werden, ohne jedoch Strombezugstarife für die Verbraucher<br />

anzugeben. Es ist lediglich der Bezugstarif für den Betreiber und der Einspeisetarif<br />

relevant. Andernfalls würden Stromerlöse durch Stromverkauf an die Verbraucher<br />

gutgeschrieben, was bei Eigenversorgung nicht der Fall ist.<br />

BEZUGSTARIF<br />

Mit der Auswahl des Menüpunktes<br />

Stromtarife für den Betreiber... oder<br />

mit Mausklick auf den nebenstehenden<br />

Bereich des Hauptfensters gelangt<br />

man zu dem nebenstehenden<br />

Dialog, in dem die Tarife für den vom<br />

EVU bezogenen Strom und für den in<br />

das Netz des EVU eingespeisten<br />

Strom sowie die Tarifzeiten definiert<br />

werden. An dieser Stelle können auch<br />

die Kosten für Reservestrom<br />

eingegeben werden.<br />

Hier wird der Tarif definiert, der für den Betreiber der<br />

BHKW - Anlage bei Strombezug aus dem Netz des<br />

EVU gilt.<br />

Über den LADEN - SPEICHERN Dialog können<br />

verschiedene Tarifstaffeln von größeren EVU geladen<br />

werden oder der gerade aktuelle Tarif gespeichert werden<br />

[Datei.tar].<br />

1<br />

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2 Tarifzeiten<br />

Hier werden die Hochtarifzeiten und eventuelle<br />

Sondertarifzeiten des EVU definiert. Diese<br />

Tarifzeiten gelten sowohl für den Strombezug<br />

vom EVU als auch für die Stromeinspeisung.<br />

Winterzeit von bis:<br />

Die Eingabe der tariflichen<br />

Winterzeit erfolgt im<br />

Datumsformat.<br />

Seite 35<br />

Tarifzeiten Sommer Winter unterschiedlich:<br />

Bei Anwahl dieses Schalters<br />

können alleTarifzeiten getrennt für Sommer und Winter eingegeben werden<br />

Sondertarifzeiten definieren :<br />

Bei Anwahl dieses Schalters erscheinen zusätzliche Registerlaschen, mit<br />

denen Sie Sondertarifzeiten eingeben können. Für diese Zeiten können<br />

sowohl im Dialog Arbeitspreis als auch im Dialog Einspeisetarif separate<br />

Arbeitspreise eingegeben werden. Für den Fall, daß HT- Zeiten auch als<br />

Sonderzeiten definiert sind, gelten diese Zeiten als Sonderzeiten.<br />

Ab welchem Tag sollen neue Hochtarifzeiten gelten :<br />

Mithilfe dieser Auswahlfelder können Sie definieren, für welche<br />

Wochentage unterschiedliche Tarifzeiten gelten sollen. Die Beschriftung<br />

der ersten Spalte macht deutlich, für welche Wochentage die eingegebene<br />

Zeit gilt;<br />

HT- Zeiten: Es können pro Wochentag bis zu 5 Zeiträume von Uhr bis Uhr eingegeben<br />

werden Die Eingabe erfolgt im Uhrzeitformat.<br />

3 Arbeitspreis<br />

In diesem Dialog werden die<br />

Arbeitspreise für jede Tarifzone<br />

(HT,NT, eventuell SZ) definiert.<br />

Preisänderungsfaktor:<br />

Die in der Tabelle<br />

einzugebenden Preise<br />

sind Basispreise, die<br />

mit dem<br />

Preisänderungsfaktor<br />

multipliziert den<br />

Arbeitspreis ergeben.<br />

Im<br />

Preisänderungsfaktor<br />

berücksichtigen die<br />

EVU die aktuelle Energiepreis-<br />

und<br />

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Seite 36<br />

Lohnentwicklung. Im Niederspannungsbereich werden in der Regel keine<br />

Basispreise verwendet, so daß in diesem Fall der Preisänderungsfaktor 1<br />

beträgt.<br />

Sommer- Winter unterschiedlich :<br />

Für Sommer- und Winterzeit können unterschiedliche Arbeitspreise<br />

definiert werden.<br />

In diesem Fall wird die jeweils gültige Preisstaffel / zone nicht mehr über<br />

den Gesamtjahresverbrauch, sondern z.B. über den Gesamtverbrauch in<br />

der Winterzeit ermittelt. Wenn gleichzeitig der Schalter Staffelung für jede<br />

Tarifzone unterschiedlich ausgewählt ist, wird z.B.der gültige Arbeitspreis<br />

für Winter Hochtarif nur über den Gesamtverbrauch Winter Hochtarif<br />

ermittelt.<br />

Verbrauchsstaffelregelung:<br />

Bei Auswahl dieses Knopfes wird der gültige Arbeitspreis folgendermaßen<br />

ermittelt :<br />

Bei einem Gesamtjahresverbrauch zu HT- Zeiten von 600.000 kWh<br />

gilt in obenstehendem Beispiel die Preisstaffel ab Verbrauch größer<br />

500.000 kWh, für die gesamte HT- Arbeit gilt der Basispreis 6,94 Pf/ kWh.<br />

Verbrauchszonenregelung:<br />

Bei Auswahl dieses Knopfes<br />

verändert sich in obenstehendem<br />

Beispiel der<br />

Text der ersten Spalte, um<br />

die unterschiedliche Preisermittlung<br />

zu verdeutlichen.<br />

Aus „ab Verbrauch größer“<br />

wird „jede weitere kWh ab“.<br />

Im Gegensatz zur Verbrauchsstaffelregelung<br />

wird<br />

der gültige Arbeitspreis folgendermaßen<br />

ermittelt :<br />

Bei einem Gesamtjahresverbrauch<br />

von 600.000<br />

kWh zu HT- Zeiten gilt in<br />

obenstehendem Beispiel für die ersten 250.000 kWh ein Basispreis von 7,1<br />

Pf/kWh, für die zweiten 250.000 kWh der Basispreis 7.0 Pf/kWh und für die<br />

letzten 100.000 kWh ein Basispreis von 6.94 Pf/kWh. Der Gesamtarbeitspreis<br />

HT ergibt sich also folgendermaßen:<br />

Gesamtpreis HT : (250.000 kWh* 7,1 Pf/kWh +250.000kWh*7,0Pf/kWh + 100.000<br />

kWh* 6,94 Pf/kWh) *Preisänderungsfaktor<br />

Staffelung für jede Tarifzone unterschiedlich :<br />

Bei dieser Auswahl kann wird der Arbeitspreis für jede Tarifzone in einer<br />

eigenen Registerlasche eingegeben.<br />

In diesem Fall wird die jeweils gültige Preisstaffel / zone nicht mehr über<br />

den Gesamtjahresverbrauch, sondern über den Gesamtverbrauch in dem<br />

Zeitintervall,das für die jeweilige Registerlasche gültig ist, ermittelt. Wenn<br />

z.B der Schalter Sommer- Winter unterschiedlich nicht ausgewählt ist,<br />

wird der gültige Arbeitspreis für Winter Hochtarif nur über den Gesamtverbrauch<br />

der Hochtarifzeiten Sommer und Winter ermittelt.<br />

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4 Leistungsmessung<br />

In diesem Dialog werden grundsätzliche<br />

Angaben zur Leistungsmessung gemacht.<br />

Je nachdem, welche Art der<br />

Leistungsmessung gewählt wird, können<br />

noch weitere Angaben gemacht werden.<br />

Folgende Arten der Leistungsmessung<br />

sind wählbar:<br />

− a.): keine Leistungsmessung,<br />

− b.): 96-Stundenmessung<br />

− c.): Standardberechnung<br />

(¼ stündlicheLeistungsmessung)<br />

− d.): Stark- Schwachlastmaximum<br />

Seite 37<br />

a.) Keine Leistungsmessung<br />

Kommt der gewählte Strombezugstarif ohne Leistungsmessung aus, muß<br />

hier „keine Leistungsmessung“ gewählt werden.<br />

b.) 96- Stundenmessung<br />

Beim 96 - Stundentarif wird in einem fortlaufenden Zeitfenster der<br />

Stromverbrauch in kWh innerhalb 96 aufeinanderfolgenden Stunden<br />

aufsummiert. Diese Summenwerte werden Leistungswerte (Lw) genannt.<br />

Der höchste im Abrechnungszeitraum auftretende Leistungswert wird für<br />

die Berechnung des Leistungsentgeltes herangezogen. Das<br />

Leistungsentgelt ergibt sich aus dem höchsten Leistungswert mal dem für<br />

den Jahresstromverbrauch gültigen Leistungspreis gemäß der<br />

angegebenen Preisstaffel.<br />

Bei der 96-Stundenmessung mit Zeitzonenregelung wird die Erfassung der<br />

Leistungswerte während der Niedertarifzeiten ausgesetzt, ohne den<br />

fortschreitenden Takt der 96 - Stunden- Meßperiode zu verändern. In<br />

diesem Fall muß in dem Dialog Leistungspreis das Feld Messung nur zu<br />

HT- Zeiten angekreuzt werden.<br />

c.) Standardberechnung (¼ stündliche Leistungsmessung)<br />

Hier wird eine Abrechnungsleistung aus einem Mittelwert der maximalen<br />

Monatshöchstleistungen gebildet. Die Anzahl der Monate, die zur<br />

Ermittlung der Jahreshöchstleistung herangezogen werden, werden in dem<br />

Dialog Leistungspreis festgelegt.<br />

d.) Stark- Schwachlastmaximum<br />

¼ stündliche Leistungsmessung, bei der der Zeitraum, der für die<br />

Ermittlung der Abrechnungsleistung herangezogen wird, auf sogenannte<br />

Starklastzeiten beschränkt ist. Diese Starklastzeiten können in dem Dialog<br />

Starklastzeiten eingegeben werden.<br />

Die sonstige Ermittlung der Starklastspitze erfolgt wie in der<br />

Standardberechnung beschrieben.<br />

Unabhängig davon werden die monatlichen Schwachlastspitzen ermittelt.<br />

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Seite 38<br />

Leistungsspitzen in Schwachlastzeiten werden nur berücksichtigt, wenn die<br />

jeweilige monatliche Höchstleistung in der Schwachlast über der ermittelten<br />

Jahreshöchstleistung zu Starklastzeiten liegt. Die monatlichen Differenzen<br />

dieser Werte werden der Größe nach sortiert und ein Mittelwert gebildet.<br />

Die resultierende Differenz wird nur zu einem Teil angerechnet, der Faktor<br />

wird in in dem Dialog Leistungspreis festgelegt.<br />

Die Anzahl der Monate, die zur Ermittlung der Schwachlastspitze<br />

herangezogen werden, werden in dem Dialog Leistungspreis festgelegt.<br />

Die Summe aus Starklastspitze und angerechnetem Schwachlastanteil<br />

ergibt die Abrechnungsleistung.<br />

fester Leistungspreis:<br />

das Leistungsentgelt setzt sich aus einem festen und<br />

verbrauchsabhängigen Anteil zusammen. Der feste Leistungspreis muß<br />

unabhängig von der bezogenen Leistung immer entrichtet werden.<br />

stündliche Spitzen der definieren Lastgänge plus : (nur bei c und d)<br />

Je nach EVU werden die Monatsleistungen als ¼-stündliche oder ½-<br />

stündliche Mittelwerte gemessen. Die Jahreshöchstleistung wird mit dem<br />

angegebenen spezifischen Leistungspreis multipliziert, um den jährlich zu<br />

entrichtenden Leistungspreis zu erhalten. Im Programm ist die<br />

Monatshöchstleistung aufgrund des Zeitschritts die höchste im jeweiligen<br />

Monat auftretende mittlere Leistung pro Stunde. Dies führt zu geringeren<br />

Leistungsspitzen, da die auftretenden ¼-stündlichen Schwankungen<br />

nivelliert werden. Um dies zu korrigieren, werden die ermittelten<br />

stündlichen Monatshöchstleistungen für die Ermittlung der<br />

Jahreshöchstleistung mit dem Faktor ¼-stündliche Spitzen der<br />

definierten Lastgänge plus multipliziert. Je nach Verbraucherart, Größe<br />

des versorgten Gebiets und evtl. vorhandenen gemessenen Lastgängen<br />

muß hier eine Prozentzahl zwischen 0% und 50% eingegeben werden. Für<br />

typische Wohnsiedlungen ab 100.000 kWh Jahresverbrauch kann mit 5-<br />

10% gerechnet werden.<br />

Mindestleistung: (nur bei c und d)<br />

Diese Leistung wird zur Verrechnung herangezogen, falls die ermittelte<br />

Maximalleistung diesen Wert unterschreitet.<br />

Bereitstellungspauschale : (nur bei c und d)<br />

Statt eines festen Leistungspreises kann eine Bereitstellungspauschale<br />

gefordert werden.<br />

Sie ist zu entrichten, falls die Vollbenutzungsstunden den festgesetzten<br />

Grenzwert unterschreiten. Die Bereitstellungspauschale (BSP) berechnet<br />

sich dann folgendermaßen:<br />

BSP = Preis [DM/kW] * MaxLeist<br />

*(1-VBS/Mindestbenutzungsstunden)<br />

MaxLeist : die vom Programm ermittelte Maximalleistung oder u.U.die<br />

Mindestleistung<br />

VBS:Vollbenutzungsstunden=Jahresgesamtarbeit/MaxLeist<br />

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5 LEISTUNGSSPREIS<br />

In diesem Dialog wird der Leistungspreis des<br />

Stromtarifs definiert. Je nachdem, welche Art<br />

der Leistungsmessung gewählt wurde, sind<br />

hier unterschiedliche Eingabefelder sichtbar,<br />

in denen zusätzliche Angaben gemacht<br />

werden können.<br />

Seite 39<br />

Anzahl der berücksichtigten Maxima<br />

(nur bei c und d):<br />

Starklast:<br />

Hier wird die Anzahl der<br />

Monatsmaxima eingegeben,<br />

aus deren Mittelwert das<br />

Starklastmaximum berechnet<br />

wird. Bei der<br />

Standardleistungsberechnung<br />

entspricht das<br />

Starklastmaximum der Abrechnungsleistung.<br />

Schwachlast:(nur bei d)<br />

Bei der Leistungsberechnung mit Stark- Schwachlastmaximum werden u.<br />

U. auch Schwachlastmaxima anteilig berücksichtigt (s.o. Stark-<br />

Schwachlastmaximum). Hier wird die Anzahl der Monatsmaxima<br />

eingegeben, aus deren Mittelwert die Schwachlastspitze berechnet wird.<br />

Anrechnung von Schwachlastspitzen: (nur bei d)<br />

Dieser Faktor beschreibt, zu welchem Prozentsatz<br />

Schwachlastmehrleistungen auf die Abrechnungsleistung angerechnet<br />

werden.<br />

Preisänderungsfaktor:<br />

Die in der Tabelle einzugebenden Preise sind Basispreise, die mit dem<br />

Preisänderungsfaktor multipliziert den Leistungspreis pro kW ergeben. Im<br />

Preisänderungsfaktor berücksichtigen die EVU die aktuelle Energiepreis-<br />

und Lohnentwicklung. Im Niederspannungsbereich werden in der Regel<br />

keine Basispreise verwendet, so daß in diesem Fall der<br />

Preisänderungsfaktor 1 beträgt.<br />

Staffelung nach Gesamt- kWh :<br />

Statt einer Staffelung oder Zonung des Leistungspreis über die<br />

Abrechnungsleistung wird in diesem Fall der Leistungspreis über<br />

Jahresstromverbrauch in kWh ermittelt.<br />

Verbrauchsstaffelregelung:<br />

siehe Dialog ARBEITSPREIS Verbrauchsstaffelregelung<br />

Verbrauchszonenregelung:<br />

siehe Dialog ARBEITSPREIS Verbrauchszonenregelung<br />

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Seite 40<br />

Messung nur zu HT- Zeiten(nur bei b)<br />

Entspricht der der 96-Stundenmessung mit Zeitzonenregelung. Hier wird<br />

die Erfassung der Leistungswerte während der Niedertarifzeiten<br />

ausgesetzt, ohne den fortschreitenden Takt der 96 - Stunden- Meßperiode<br />

zu verändern<br />

6 Starklastzeiten<br />

In diesem Dialog werden die Starklastzeiten<br />

des EVU definiert.<br />

Starklastzeiten von bis:<br />

Hier wird Anfang und Ende der<br />

Starklastzeiten definiert.<br />

Die Eingabe der<br />

Starklastzeiten erfolgt im<br />

Datumsformat.<br />

Starklastzeiten Sommer Winter<br />

unterschiedlich:<br />

Bei Anwahl dieses Schalters<br />

können alle Starklastzeiten getrennt für Sommer und Winter eingegeben<br />

werden<br />

Ab welchem Tag sollen neue Starklastzeiten gelten :<br />

Mithilfe dieser Auswahlfelder können Sie definieren, für welche<br />

Wochentage unterschiedliche Starklastzeiten gelten sollen. Die<br />

Beschriftung der ersten Spalte macht deutlich, für welche Wochentage die<br />

eingegebene Zeit gilt.<br />

Starklastzeiten:<br />

Es können pro Wochentag bis zu 5 Zeiträume von Uhr bis Uhr eingegeben<br />

werden Die Eingabe erfolgt im Uhrzeitformat<br />

7 Rabatte/ Zuschläge<br />

In diesem Dialog können vom EVU<br />

gewährte Rabatte und Zuschläge<br />

getrennt voneinander eingegeben<br />

werden.<br />

8 Registerlasch<br />

e Rabatte<br />

allgemeine Rabatte :<br />

Hier können Rabatte<br />

eingegeben werden, die<br />

unabhängig vom<br />

Verbrauch auf jeden Fall<br />

gewährt werden, z.B. ein<br />

Preisnachlaß für<br />

Strombezug auf der 30 kV- Spannungsebene.<br />

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Seite 41<br />

Benutzungsdauerrabatt:(nur bei ¼ -Stundenmessung)<br />

Die Benutzungsdauer ist das Verhältnis von jährlichem Gesamtstrombezug<br />

zur Verrechnungsleistung und ist ein Maß für die Gleichmäßigkeit des<br />

Strombezugs. Bei einigen Tarifen oder Sonderverträgen gewährt das EVU<br />

dem Kunden ab einer gewissen Mindestbenutzungsdauer einen Rabatt.<br />

Dieser Rabatt wird in der Regel auf das gesamte Arbeits- und<br />

Leistungsentgelt gewährt. Falls der Rabatt nur auf die HT- Arbeit und den<br />

Leistungspreis gewährt wird, wird er üblicherweise<br />

Benutzungsdauernachlaß genannt.<br />

Mindestbenutzungsdauer:<br />

Ein Rabatt wird erst gewährt, wenn die Benutzungsdauer über diesem Wert<br />

liegt. Eine Unterschreitung wird hier nicht mit einem Zuschlag bestraft.<br />

Benutzungsdauerrabatt wird gewährt auf:<br />

Hier wird ausgewählt, auf welche Entgeltanteile ein Benutzungsdauerrabatt<br />

gewährt wird.<br />

Benutzungsdauerrabatt nach Formel:<br />

Ist die Option gewählt, wird der Benutzungsdauerrabatt nach folgender<br />

Formel berechnet:<br />

wenn Benutzungsdauer - Mindestbenutzungsdauer > 0<br />

Benutzungsdauerrabatt = Faktor X<br />

* (Benutzungsdauer - Mindestbenutzungsdauer)<br />

Benutzungsdauer: das Verhältnis von jährlichem Gesamtstrombezug zur Ver-<br />

rechnungsleistung.<br />

Übersteigt der errechnete Benutzungsdauerrabatt den maximalen<br />

Benutzungsdauerrabatt, wird nur dieser gewährt.<br />

Benutzungsdauerrabatt nach Tabelle:<br />

Statt eines linear ansteigenden Benutzungsdauerrabatts<br />

ist auch die stufenweise<br />

Gewährung über eine Tabelle möglich.<br />

Diese Rabattstaffel kann in dem<br />

Dialog Benutzungsdauerrabatt eingegeben<br />

werden. Auch hier gilt, daß ein Benutzungsdauerrabatt<br />

erst ab Erreichen der<br />

Mindestbenutzungsdauer gewährt wird.<br />

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9 Registerlasche Zuschläge<br />

Zuschläge:<br />

Hier können getrennt für HT<br />

/ NT- Arbeit und den Leistungspreis<br />

eventuelle Zuschläge<br />

in % eingeben werden<br />

Seite 42<br />

FesteKosten [DM/a] (z.B. Verrechnungsentgelt:<br />

Hier werden feste jährliche<br />

Kosten wie Mess- und Abrechnungskosten,<br />

die unabhängig vom Verbrauch auf jeden Fall zu zahlen<br />

sind, eingegeben.<br />

EINSPEISETARIF<br />

In diesem Dialogfenster werden der Einspeisetarif für den überschüssigen BHKW-Strom<br />

und die Hoch- und Niedertarifzeiten des EVU definiert. Die in der Bibliothek mitgelieferten<br />

Tarife entsprechen der Verbändevereinbarung von 1994.<br />

Über den LADEN-SPEICHERN Dialog können verschiedene Einspeisetarife von größeren<br />

EVU geladen werden oder der gerade aktuelle Tarif gespeichert werden [Datei.etr].<br />

Der Einspeisetarif bildet die Grundlage für die Bestimmung der Vergütung der ins EVU-<br />

Netz eingespeisten elektrischen Energie.<br />

Tarifname: Es wird die Tarifbezeichnung<br />

eingegeben.<br />

Preise: Die Eingabe der Arbeitspreise<br />

erfolgt getrennt für Sommer-,<br />

Winter-, Hoch- und Niedertarifzeiten<br />

in Pf/kWh. Falls im<br />

Strombezugstarif EVU Tarifzeiten<br />

Sonderzeiten definiert wurden,<br />

kann hier auch ein Arbeitspreis<br />

Sonderzeiten eingegeben<br />

werden.<br />

Bei einer Leistungsvergütung nach Verbändevereinbarung<br />

erfolgt die Eingabe des Leistungspreises<br />

getrennt nach Sommer und Winter in der dritten Spalte in DM/kW.<br />

Zur Bestimmung der Leistungsvergütung kann zwischen 4 Modellen gewählt werden:<br />

− KEINE GESONDERTE LEISTUNGSVERGÜTUNG<br />

− VERFÜGBARKEITSZUSCHLAG<br />

− GRUNDMODELL nach Verbändevereinbarung von 1994<br />

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Seite 43<br />

− MODELL ”SCHWER VORHERSEHBARE LEISTUNG” nach Verbändevereinbarung<br />

von 1994<br />

Die beiden letzten Modelle entsprechen der Verbändevereinbarung von 1994 des Bundesverbandes<br />

der deutschen Industrie (BDI), dem Verband der Industriellen Energie und<br />

Kraftwirtschaft (VIK) und der Vereinigung Deutscher Elektrizitätswerke (VDEW). Sie stellen<br />

eine Absprache dar, wie mit „Ressourcen schonenden Wandlungsanlagen“ ins Netz<br />

eingespeister Strom von den EVU vergütet wird.<br />

Modell 'keine gesonderte Leistungsvergütung'<br />

Statt einer Leistungsvergütung wird ein höherer Hochtarifarbeitspreis gezahlt.<br />

Dieses Modell wird auch nach der Verbändevereinbarung von 1994<br />

bei sogenannten Kleineinspeisungen angewendet (bis ≈ 30 kW Einspeiseleistung).<br />

Modell VERFÜGBARKEITSZUSCHLAG<br />

Bei dem Modell mit VERFÜGBARKEITSZUSCHLAG wird ein Zuschlag auf<br />

den HT- Arbeitspreis gezahlt, wenn die zu HT- Zeiten eingespeiste Jahresarbeit<br />

einen gewissen Wert überschreitet. Die Berechnung des Verfügbarkeitszuschlags<br />

(VZS) erfolgt folgendermaßen:<br />

VZS [DM/ a] =( Arbeit HT - MWhMin )* Stetigkeitsprämie[DM/MWh]<br />

Arbeit HT[MWh] :Eingespeiste Arbeit zu HT- Zeiten<br />

MWhMin[MWh] = Mindesteinspeisedauerleistung [MW]* Jährliche HT- Stunden<br />

Die Mindesteinspeisedauerleistung wird üblicherweise auf 1/3 der installierten<br />

elektrischen BHKW- Leistung festgelegt<br />

Grundmodell nach Verbändevereinbarung<br />

Beim Grundmodell wird die eingespeiste Leistung, wenn sie oberhalb der<br />

angemeldeten Solleinspeiseleistung liegt, in Abhängigkeit von der Dauer<br />

der Einspeisung vergütet.<br />

Modell 'schwer vorhersehbare Leistung' nach Verbändevereinbarung<br />

Beim Modell 'schwer vorhersehbare Leistung' wird die gesamte elektrische<br />

Energie in Abhängigkeit von einer angemeldeten Solleinspeiseleistung<br />

vergütet.<br />

Eine ausführliche Erläuterung der Berechnung der Einspeisevergütung nach derVerbändevereinbarung<br />

von 1994 finden Sie in Kapitel 7.2.<br />

Bei einer Leistungsvergütung nach Verbändevereinbarung ermittelt <strong>COPRA</strong> automatisch<br />

die optimale Anmeldeleistung.Diese optimale Anmeldeleistung wird im Dialogfenster<br />

Einspeisevergütung nach der Simulation ausgegeben und kann dort, wenn gewünscht,<br />

verändert werden. Die veränderte Einspeisevergütung geht in die Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

ein.<br />

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RESERVESTROMKOSTEN<br />

Seite 44<br />

Falls in einem konkreten Anwendungsfall Kosten für die Vorhaltung und<br />

Inanspruchnahme von Reserveleistung anfallen, können sie an diese Stelle eingegeben<br />

werden.<br />

Neben einem Klartextfeld zur<br />

Bezeichnung des Dialogfensters<br />

können Kosten für Kurzzeit- und<br />

Langzeitreserve getrennt voneinander<br />

eingegeben werden,<br />

falls beide Arten von Reserveleistung<br />

im Vertrag mit dem EVU<br />

vorgesehen sind. Für beide gelten<br />

folgende Eingabemöglichkeiten:<br />

Leitungspreis für Vorhaltung:<br />

F<br />

ällt ein BHKW bei hohem Strombedarf aus, kann es notwendig<br />

sein, Reserveleistung zu beziehen. Der Leistungspreis<br />

für die Vorhaltung dieser eventuell benötigten<br />

Leistung wird hier eingegeben. Er liegt in der Regel unter<br />

dem Leistungspreis des Strombezugstarifs.<br />

Bestellte Leistung: Wieviel Reserveleistung vom EVU zum obigen Leistungspreis<br />

vorgehalten wird, muß vor Inbetriebnahme<br />

der Anlage vereinbart werden. Die Höhe der bestellten<br />

Leistung wird hier eingetragen.<br />

Kosten für Vorhaltung: Die hier ausgewiesenen Kosten für Vorhaltung von Reserveleistung<br />

(Leistungspreis multipliziert mit bestellter<br />

Leistung) sind in jedem Falle zu zahlen, auch, wenn in<br />

dem ganzen Betriebsjahr keine Reserveleistung benötigt<br />

wird.<br />

Angenommene Kosten<br />

für Inanspruchnahme:<br />

Für die Inanspruchnahme von Reservestrom fallen<br />

weitere Kosten an. Da diese abhängig sind von BHKW-<br />

Ausfallzeiten, die im Simulationsprogramm nicht<br />

nachgebildet werden können, und von EVU zu EVU sehr<br />

unterschiedliche Regelungen vorliegen, besteht hier die<br />

Möglichkeit, diese Kosten pauschal als Jahreskosten<br />

[DM/Jahr] anzugeben.<br />

Die Gesamtkosten für Vorhaltung und Inanspruchnahme von Reservestrom werden unten<br />

ausgewiesen.<br />

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Seite 45<br />

Die Reservestromkostenregelung kann in der Bibliothek abgespeichert und später wieder<br />

geladen werden.<br />

Um Anhaltswerte für die zu bestellende Reserveleistung zu haben, werden im Kopf des<br />

Dialogfeldes die installierte elektrische BHKW-Leistung und die Leistungseinsparung<br />

durch die BHKWs ausgegeben. Letzere kann mit dem Button berechnen berechnet werden,<br />

allerdings erst nach der Simulation. Der Wert gibt an, wieviel BHKW-Leistung in dem<br />

Augenblick des höchsten Stromverbrauchs geliefert wird. Würde das BHKW in diesem<br />

Moment insgesamt ausfallen, wäre der hier angegebene zusätzliche Strombezug<br />

notwendig.<br />

5.3 DEFINITION DES ENERGIEVERBRAUCHS (VERBRAUCHER)<br />

Hier erscheint das Pop-up Menü<br />

THERM. VERBRAUCHER...<br />

ELEKTR. VERBRAUCHER..<br />

Zu den Dialogen zur Definition der elektrischen und thermischen<br />

Verbraucher gelangen Sie auch durch das Anklicken der Symbole für<br />

'ELEKTRISCHE VERBRAUCHER' und 'THERMISCHE VER-<br />

BRAUCHER' auf der Programmoberfläche.<br />

Es erscheint das Dialogfenster DEFINITION DER THERMISCHEN VER-<br />

BRAUCHERGRUPPEN oder DEFINITION DER ELEKTRISCHEN<br />

VERBRAUCHER.<br />

Es können bis zu vier thermische und vier elektrische Verbrauchergruppen<br />

definiert werden. Neben dem Symbol der Verbraucher<br />

(Heizkörper oder Glühbirne) werden die Namen und Jahresenergieverbräuche<br />

der bereits definierten Verbraucher ausgegeben.<br />

In der Fußzeile des Fensters wird der<br />

Gesamtjahresenergiebedarf aller definierten Verbraucher<br />

ausgegeben, bei den elektrischen Verbrauchern<br />

zusätzlich der stündliche Maximalwert des gesamten<br />

Leistungsbedarfs.<br />

Durch das Klicken auf NEUER VERBRAUCHER wird<br />

ein weiterer Verbraucher definiert.<br />

Durch das Klicken auf das Symbol für die thermische Verbrauchergruppen (Heizkörper)<br />

wird der Dialog zur Definition der Verbraucher aufgerufen.<br />

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Seite 46<br />

Darin wird der Name der Verbrauchergruppen definiert. Durch den LADEN-SPEICHERN<br />

Dialog kann eine bereits definierte Verbrauchergruppe gespeichert werden [DATEI.vth]<br />

oder eine andere Gruppe geladen werden. Durch Anklicken der entsprechenden Buttons<br />

werden die Dialoge zur Definition der HEIZWÄRME-, TRINKWASSERERWÄRMUNG-<br />

UND PROZEßWÄRMEVERBRAUCHER sowie URLAUBSZEITEN aufgerufen. Durch das<br />

Markieren des Feldes VERBRAUCHERGRUPPE LÖSCHEN wird der gerade aktuelle<br />

Verbrauchergruppe aus dem Projekt gelöscht.<br />

Die Definition des elektrischen Energiebedarfes erfolgt<br />

unabhängig von den thermischen Verbrauchern im Dialogfenster<br />

Definition der elektrischen Verbraucher, da<br />

ein Verbraucher unter Umständen elektrische Energie zu<br />

verschiedenen Konditionen (Wärmeabkommen) bezieht.<br />

Aus diesem Grund müssen auch die Urlaubszeiten für die<br />

elektrischen Verbraucher nochmals eingegeben werden.<br />

Urlaubszeiten<br />

Es können bis zu drei Ferienzeiten eingegeben werden.<br />

Die Eingabe muß im Datumsformat erfolgen. Falls keine<br />

Ferienzeit definiert werden soll, muß in die Eingabefelder<br />

von...bis... der 1.1. eingegeben werden.<br />

Die Definition des Energiebedarfes an Urlaubstagen wird<br />

bei Trinkwassererwärmung, Prozeßwärme und Strom in<br />

% des Werktagbedarfes, bei Heizwärme durch die Eingabe<br />

der Rauminnentemperatur definiert.<br />

5.3.1 DEFINITION DES THERMISCHEN<br />

ENERGIEBEDARFES<br />

In jeder Verbrauchergruppe können drei verschiedene Arten von thermischen Verbrauchern<br />

definiert werden: Prozeßwärme, Trinkwarmwasser- und Heizwärmeverbraucher.<br />

Damit kann eine Verbrauchergruppe in vielen Fällen einer Wärmeübergabestation eines<br />

Nahwärmenetzes entsprechen. Dies ist aber nicht zwingend erforderlich.<br />

MEßWERTE EINLESEN<br />

Anstelle der Definition der verschiedenen<br />

Verbrauchsarten über die im Folgenden<br />

erläuterten Dialogfelder mit Angabe von<br />

Jahresverbrauch, Verbrauchsprofilen,<br />

Sonneneinstrahlung etc. können auch<br />

innerhalb jeder Verbrauchsart Meßwerte<br />

oder Daten anderen externen Ursprungs<br />

eingeladen werden. Dazu muß im Fenster<br />

Thermische Verbrauchergruppe das<br />

jeweilige Markierungsfeld Daten einlesen<br />

angekreuzt werden. Wird jetzt der Button<br />

des jeweiligen Verbrauchstyps gedrückt, erscheint untenstehender Dialog, mit dem<br />

Meßwerte eingelesen werden können. Mit dem Button Meßwerte einlesen öffnet sich ein<br />

Datei öffnen-Dialog, mit dem die entsprechende Textdatei geladen werden kann.<br />

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Seite 47<br />

Anschließend wird der Dateiname und der resultierende Jahresenergiebedarf im<br />

Dialogfeld ausgegeben.<br />

Der Verlauf des Energieverbrauchs der eingelesenen Daten kann mit dem Schalter Grafik<br />

grafisch analysiert werden.<br />

Die Textdateien, die die Meßdaten enthalten müssen folgendes Format besitzen:<br />

einspaltig<br />

5 Zeilen Text, die ignoriert werden, aber vorhanden sein müssen<br />

8760 Stundenwerte des Energieverbrauchs in kWh<br />

Mit dem Gebäudesimulationsprogramm TAS können derartige ASCII-Dateien erzeugt<br />

werden.<br />

PROZEßWÄRME<br />

In diesem Dialogfenster wird der thermische<br />

Energiebedarf zur Bereitstellung von<br />

Prozeßwärme definiert.<br />

Der resultierende Jahreswärmebedarf wird<br />

anhand des eingegebenen durchschnittlichen<br />

Energiebedarfs und der Abweichungen<br />

des Wochenendbedarfs sowie der programmintern<br />

festgelegten Abfolge von Wochentagen<br />

und Wochenenden berechnet.<br />

Durchschnittlicher thermische Energiebedarf werktags:<br />

Eingabegröße ist der durchschnittliche werktägliche Bedarf an<br />

thermischer Energie.<br />

Wochenendverbrauch in % vom Werktag:<br />

Der durchschnittliche Bedarf an thermischer Energie an<br />

Wochenenden in Prozent vom Werktag.<br />

Der aus den aktuellen Eingabeparametern resultierende Jahreswärmebedarf wird in<br />

Megawattstunden [MWh] ausgegeben. Eine ausführliche Erläuterung der Berechnung des<br />

Prozeßwärmebedarfs finden Sie in Kapitel 7.1.2.<br />

Mit Anklicken des Buttons Verbrauchsprofile wird der Dialog Verbrauchsprofile geöffnet, in<br />

dem Sie die Verbrauchsprofile der typischen Tage und den Jahresgang des thermischen<br />

Energiebedarfs entweder definieren oder aus einer Datei laden können. Es können neun<br />

unterschiedliche typische Tage, ein typischer Urlaubstag und der Jahresgang des<br />

Verbrauchs definiert werden. Wie Sie die Verbrauchsprofile bearbeiten, wird im folgenden<br />

Abschnitt beschrieben.<br />

Mit Anklicken des Buttons GRAFIK wird der zeitliche Verlauf des Prozeßwärmebedarfs<br />

aufgrund der aktuellen Eingaben und der definierten Verbrauchsprofile grafisch<br />

dargestellt.<br />

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BEARBEITEN DES VERBRAUCHSPROFILES<br />

Seite 48<br />

Es werden Lastgänge für alle verschiedenen Verbrauchsarten in der Bibliothek mit<br />

<strong>COPRA</strong> mitgeliefert. Diese enthalten Angaben über die Art des Verbrauchers, die<br />

Größenordnung sowie die Quelle der Daten. Eine Liste der Datenquellen ist im Anhang<br />

zusammengestellt.<br />

Dieser Abschnitt gilt gleichermaßen für die Profile des Prozeßwärme-, Trinkwarmwasser-,<br />

Heizwärme- und des Stromlastgangs.<br />

Durch Klicken auf die Registerlaschen des Dialogfensters des jeweiligen<br />

Verbrauchsprofils werden die Lastgänge des aktivierten typischen Tages als Grafik<br />

dargestellt.<br />

Um eigene Lastgänge einzugeben, gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten:<br />

1) Kopieren von Lastgängen über die Zwischenablage von und nach<br />

Tabellenkalkulationsprogramme:<br />

Über die Buttons kopieren und einfügen können Sie sowohl Zahlenkolonnen als Tages-<br />

oder Jahresprofile importieren als auch programminterne Profile zum Bearbeiten<br />

exportieren.<br />

• Bilden Sie eine Zahlenkolonne als Spalte in einem<br />

Tabellenkalkulationsprogramm. Wenn Sie ein Tagesprofil erstellen wollen,<br />

benötigen Sie 24 Werte, für ein Jahresprofil 12 Werte<br />

• Markieren und kopieren Sie die Zahlenkolonne<br />

• Wechseln Sie nach <strong>COPRA</strong><br />

• Wählen Sie den gewünschten Tag oder das Jahresprofil aus, das Sie erstellen<br />

möchten<br />

• Klicken Sie auf den Button einfügen<br />

• Der Lastgang des aktivierten Tages bzw. Jahresprofils ist geladen.<br />

2) Direkteingabe:<br />

• Klicken Sie mit der Maus in die Tabelle links<br />

• Markieren sie mit dem Cursor die Stunde und deren Wert, den Sie verändern<br />

möchten<br />

• Der Wert wird dann automatisch in die Kopfzeile des Tabellenfensters geladen<br />

und markiert.<br />

• Geben Sie den gewünschten Wert mit Ihrer Tastatur ein.<br />

• Mit dem Wechsel auf einen anderen Stundenwert oder mit OK ist der neue Wert<br />

geladen und die grafische Darstellung wird sofort aktualisiert.<br />

Das Programm rechnet mit dem Klicken auf den Button 100% den eingegebenen<br />

Lastgang auf 100% um.<br />

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Innerhalb des Dialogfensters VERBRAUCHS-<br />

PROFILE können Sie durch die Buttons<br />

KOPIEREN und EINFÜGEN Verbrauchsprofile<br />

von einem Tag zu einem anderen kopieren.<br />

• Laden Sie durch das Klicken auf die<br />

entsprechende Registerlasche des<br />

Dialogfensters das Profil, welches Sie<br />

kopieren möchten.<br />

• Klicken Sie auf den Button KOPIEREN.<br />

• Laden Sie das Verbrauchsprofil (durch<br />

Klicken auf die Registerlasche des<br />

Dialogfensters), in welches Sie das<br />

kopierte Verbrauchsprofil einfügen<br />

möchten.<br />

• Klicken Sie auf den Button EINFÜGEN.<br />

Der Jahresgang, aufgeteilt in monatliche<br />

Werte, wird analog den Profilen der<br />

typischen Tage bearbeitet.<br />

Die typischen Lastgänge sind:<br />

Winter- Werktag:-<br />

Winter- Samstag<br />

Winter- Sonntag<br />

Übergangszeit - Werktag:-<br />

Übergangszeit - Samstag<br />

Übergangszeit - Sonntag<br />

Sommer - Werktag:-<br />

Sommer - Samstag<br />

Sommer - Sonntag<br />

Urlaub<br />

Winter: Oktober - Februar<br />

Übergangszeit: März-Mai, September<br />

Seite 49<br />

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TRINKWASSERERWÄRMUNG<br />

Seite 50<br />

In diesem Dialogfenster wird der Energiebedarf zur Erwärmung des Trinkwassers<br />

definiert.<br />

Der resultierende Jahresverbrauch und<br />

der Jahresenergiebedarf zur Trinkwassererwärmung<br />

wird anhand des<br />

täglichen Verbrauchs einer Anzahl von<br />

Verbrauchern bei definierten Kalt- und<br />

Warmwassertemperaturen berechnet.<br />

Die Verteilungsverluste werden als Prozentsatz<br />

des berechneten Energiebedarfs<br />

aufgeschlagen. Die programmintern<br />

festgelegte Reihenfolge von<br />

Werktagen und Wochenenden wird berücksichtigt.<br />

Der stündliche Verlauf des<br />

Energiebedarfs wird anhand von Verbrauchsprofilen<br />

und anhand der Definition<br />

von Warmwasserspeichern definiert.<br />

Folgende Größen sind zu definieren:<br />

Einheit: Anzahl der Verbrauchseinheiten (z.B. Personen, Betten,<br />

Sitzplätze).<br />

Verbrauch pro Einheit: Eingabegröße ist der durchschnittliche tägliche Verbrauch<br />

in Liter pro Tag und Einheit.<br />

Warmwassertemperatur: Eingabe der Temperatur in °C, bei der das Warmwasser<br />

bereitgestellt werden muß.<br />

Kaltwassertemperatur: Temperatur des Speisewassers im Sommer und im Winter in<br />

°C.<br />

Wochenendbedarf: Hier wird die Abweichung des Warmwasserbedarfs am<br />

Wochenende in Prozent [%] des Werktagsbedarfs<br />

beschrieben.<br />

Verteilungsverluste: Beschreibung der Verteilungsverluste in Prozent der<br />

tatsächlich genutzten thermischen Energie. Falls ein<br />

Speicherladesystem definiert wird, müssen dessen Verluste<br />

auch in diesem Faktor berücksichtigt werden.<br />

Mit Anklicken des Buttons VERBRAUCHSPROFILE wird der Dialog VER-<br />

BRAUCHSPROFILE geöffnet, in dem Sie Verbrauchsprofile von typischen Tagen und<br />

den Jahresgang des thermischen Energiebedarfes zur Trinkwassererwärmung entweder<br />

definieren oder aus der Bibliothek laden können. Hinweise zum Bearbeiten der<br />

Verbrauchsprofile finden Sie im Abschnitt 5.3.1- Prozeßwärme.<br />

In dem Feld Resultierender Jahresverbrauch wird der jährliche Warmwasserverbrauch<br />

in m³ ausgegeben. In dem Feld Resultierende Jahresenergiebedarf wird der<br />

Jahresbedarf an thermischer Energie in Megawattstunden [MWh] ausgegeben. Durch das<br />

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Seite 51<br />

Klicken auf ein beliebiges Dialogfeld wird die Berechnung nach einer Veränderung<br />

aktualisiert.<br />

Mit Anklicken des Buttons GRAFIK wird der zeitliche Verlauf des<br />

Trinkwarmwasserbedarfs aufgrund der aktuellen Eingaben und der definierten<br />

Verbrauchsprofile (siehe Definition der Verbrauchsprofile der Trinkwassererwärmung,<br />

Prozeßwärme und des Strombedarfes) grafisch dargestellt.<br />

Wassererwärmung als: Durch anklicken der Schalter Durchflußsystem oder Speichersystem<br />

kann zwischen diesen beiden Strategien der<br />

Trinkwarmwasserbereitstellung gewählt werden.<br />

Bei der Auswahl Speichersystem wird auf das Register<br />

Speicherladesystem umgeschaltet. Bei der Auswahl Durchflußsystem<br />

ist die Registerlasche Speicherladesystem nicht<br />

sichtbar und eventuelle Eingaben werden nicht berücksichtigt.<br />

Durchflußsystem: Die Energiezentrale muß den aktuellen Trinkwarmwasserbedarf,<br />

der aus den Verbrauchsparametern und den<br />

Lastgängen resultiert, sofort bereitstellen.<br />

Speichersystem: Der Trinkwarmwasserbedarf der Verbraucher wird über<br />

Warmwasserspeicher gedeckt. Für die Wärmelieferung der<br />

Energiezentrale ist nicht mehr das Zapfprofil der<br />

Verbraucher, sondern der Füllungsgrad der Speicher<br />

entscheidend.<br />

VORZUGSBELADUNG BEI BHKW-BETRIEB<br />

In der Registerlasche<br />

Speicherladesystem wird neben der<br />

Definition des Speichersystems auch die<br />

Regelung der Speicherbeladung zur<br />

Optimierung des BHKW-Betriebs<br />

vorgegeben.<br />

Die Definition des Speichersystems<br />

erfolgt im oberen Teil des Fensters<br />

anhand des Speichervolumens und des<br />

maximalen Speicherbeladestromes.<br />

Gesamtspeichervolumen:<br />

Gesamtvolumen aller Übergabespeicher dieses<br />

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Seite 52<br />

Verbrauchers in Litern. Als Dimensionierungsvorschlag<br />

wird 80 % des maximalen Tagesbedarfs ausgegeben.<br />

max. Speicherbeladestrom: der maximale Energiestrom, der von den Speichern aus<br />

dem Netz entnommen werden kann in Kilowatt [kW]. Sollen<br />

die Speicher nacheinander beladen werden, ist die<br />

Wärmetauscherleistung eines Speichers anzugeben. Als<br />

Dimensionierungsvorschlag wird der Speicherbeladestrom<br />

berechnet, mit dem die vorgeschlagenen Übergabespeicher<br />

in 6 Stunden beladen werden können.<br />

Im unteren Teil des Fensters wird das Regelverhalten des Speichersystems definiert.<br />

In Verbindung mit Nahwärmenetzen wird der Trinkwarmwasserbedarf häufig in<br />

Übergabestationen mit Warmwasserspeichern zwischengespeichert. Ziel dieser<br />

Maßnahme ist es, die Wärmeentnahme aus dem Netz vom Bedarf der Verbraucher zu<br />

entkoppeln.<br />

Außerhalb der Heizperiode ist der Wärmebedarf in der Regel auf den Trinkwarmwasserbedarf<br />

reduziert. Ein kontinuierlicher Netzbetrieb ist unter diesen Umständen<br />

oft nicht mehr sinnvoll. Der Verbrauch ist so gering, daß die Netzverluste bis zu 50% der<br />

Entnahmeleistung ausmachen und liegt in der Regel auch unter der Leistung, eines<br />

BHKW- Moduls. Aus diesem Grund wird<br />

oft in bedarfsschwachen Zeiten ein Nahwärmenetz nur für einige Stunden mit<br />

Solltemperatur betrieben. In dieser Zeit werden die Warmwasserspeicher aufgefüllt.<br />

Danach kann das Netz wieder auskühlen. Dadurch werden die Netzverluste gesenkt und<br />

der Wärmebedarf ist in den Netzbetriebsstunden so hoch, daß er von einem BHKW-<br />

Modul geliefert werden kann. Sinnvollerweise werden die Betriebszeiten des Netzes in die<br />

Vorzugszeiten des BHKW-Betriebs gelegt.<br />

Eine solche Regelung kann im Programm nachgebildet werden. Eingabeparameter sind :<br />

100% Speicherausnutzung zu BHKW-Vorzugszeiten vom .......bis :<br />

Mit der Eingabe im Datumsformat wird die Geltungsdauer<br />

dieser Regelung definiert. Außerhalb dieser Zeiten gilt das<br />

Durchflußsystem.<br />

Speicherbeladung außerhalb<br />

der Vorzugszeiten: Der Anteil des Speichers, der außerhalb der BHKW-Vor-<br />

zugszeiten auf Solltemperatur gehalten wird.<br />

Die BHKW-Vorzugszeiten werden im Menüpunkt ANLAGE-BETRIEBSWEISE definiert.<br />

Im definierten Zeitraum innerhalb der Vorzugszeiten, also z. B. während der HT-Zeit, wird<br />

der Speicher zu 100 % gefüllt, sobald er bis zum Anteil, der in Speicherbeladung<br />

außerhalb der Vorzugszeiten definiert ist (z. B. 50 %) entleert wurde. Außerhalb der<br />

Vorzugszeiten, also z. B. während der NT-Zeit, gilt dieser Wert als Maximalwert, der<br />

ständig gehalten wird. Die Wärmeentnahme jeder Stunde wird sofort ausgeglichen. Diese<br />

Regelung ermöglicht, daß die BHKW-Module im Sommer, wenn nur Trinkwasserbedarf<br />

besteht, zu Vorzugszeiten laufen können, außerdem werden durch diese Regelung die<br />

Nahwärmenetzverluste reduziert.<br />

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Energieversorgungssystemen<br />

Seite 53<br />

Hinweis: Vergessen Sie nicht, wenn Sie das System mit dieser Regelungsmöglichkeit<br />

ausstatten, bei der Ausführung diese Regelung auch vorzusehen. Sie benötigen zwei<br />

Temperaturfühler am Warmwasserspeicher!<br />

Mit Anklicken des Buttons GRAFIK wird bei der Auswahl Speichersystem der<br />

Energiebedarf der Trinkwassererwärmung grafisch dargestellt. Unabhängig vom aktuellen<br />

Füllungsgrad wird in dem definierten Zeitraum der zeitliche Verlauf der Speicherbeladung,<br />

nicht der des Trinkwarmwasserbedarfs grafisch dargestellt.<br />

Bei Schließen des Dialogs mit OK wird, wenn das Speicherbeladesystem gewählt ist,<br />

überprüft, ob der Trinkwarmwasserbedarf mit den definierten Speicherbeladesystem<br />

gedeckt werden kann. Ist dies nicht der Fall, erscheint eine Warnung. Der Prozentsatz,<br />

der geliefert werden kann, wird ausgegeben und es wird gefragt, ob die Werte trotzdem<br />

übernommen werden sollen.<br />

HEIZWÄRME<br />

In diesem Dialogfenster wird der<br />

Heizwärmebedarf des Verbrauchers<br />

definiert.<br />

Der Jahreswärmebedarf wird anhand<br />

einer stundenweisen Simulation<br />

des Heizwärmebedarfs berechnet.<br />

Dabei wird ein aktueller<br />

Leistungswert des Heizwärmebedarfs<br />

anhand des Normwärmebedarfs,<br />

der aktuellen Außentemperatur<br />

und der aktuellen solaren<br />

und inneren Fremdwärmegewinne<br />

berechnet. Die Berechnung ist angelehnt<br />

an die VDI 2067. Sie können<br />

die Berechnung des Jahreswärmebedarfs<br />

aktivieren, indem Sie den Schalter berechnen anklicken.<br />

Normwärmebedarf: in Watt pro m² beheizte Fläche. Der Normwärmebedarf entspricht<br />

der Verlustleistung des Gebäudes bei der Normaußentemperatur,<br />

dem Mindestlüftungsbedarf (bzw. der<br />

Fugenlüftung) vollständiger Beheizung und idealer Regelung<br />

(Analog der DIN 4701 und VDI 2067). Diese Größe ist, abgesehen<br />

von der Normaußentemperatur, eine Gebäudeeigenschaft,<br />

abhängig von der Wärmedämmung und dem<br />

A/V -Verhältnis.<br />

Er liegt nach der Wärmeschutzverordnung 95 je nach A/V -<br />

Verhältnis zwischen 30 und 50 W/m².<br />

Bruttogeschoßfläche: Die Gesamtfläche des Gebäudes wird als beheizte Fläche<br />

betrachtet.<br />

Korrekturfaktor: Über diesen gemittelten Korrekturfaktor werden die Abweichung<br />

des Wärmebedarfes vom ermittelten Normwärmebedarf<br />

berücksichtigt durch z.B. örtlich eingeschränkte<br />

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Energieversorgungssystemen<br />

Seite 54<br />

Beheizung, erhöhten Lüftungsbedarf, Regelung des<br />

Heizungssystems (gemäß VDI 2067 und DIN 4701). Die<br />

Faktoren für die solaren und inneren Gewinne und zeitlich<br />

eingeschränkte Beheizung werden in diesem Faktor nicht<br />

berücksichtigt, da sie über die Wetterdaten separat<br />

berechnet werden. Berücksichtigt werden<br />

f1 : zusätzlicher Lüftungswärmeverbrauch<br />

(Nutzergewohnheit)<br />

f3: Berücksichtigung des räumlich eingeschränkten<br />

Heizbetriebes<br />

f4: Berücksichtigung des Nutzerverhaltens und der<br />

regelungstechnischen Ausstattung bei Außentemperatur-<br />

und betriebsbedingten Lastschwankungen.<br />

Korrekturfaktor = f1*f3*f4.<br />

Für ein Gebäude, das nach Wärmeschutzverordnung 95<br />

errichtet ist, gibt die WSchVO95 einen Anhaltswert von 0,9<br />

an. Zur exakten Berechnung des Korrekturfaktors ist es<br />

erforderlich, nach den Formeln der VDI-Richtlinien 2067,<br />

Blatt 2, vorzugehen.<br />

Heizgrenztemperatur: Die mittlere Tagesaußentemperatur, bei der die<br />

Heizungsanlage in Betrieb genommen wird.<br />

Normaußentemperatur: Entspricht der tiefsten durchschnittlichen Temperatur an<br />

zwei Heiztagen in den letzten 15 Jahren nach DIN 4701. Bei<br />

dieser Temperatur wird exakt der Normwärmebedarf des<br />

Gebäudes benötigt. Die Normaußentemperatur wird auch<br />

benötigt, um die Vor- und Rücklauftemperaturkurve des<br />

Nahwärmenetzes zu definieren.<br />

Rauminnentemperaturen: Hier werden differenziert nach Werktag und Wochenende<br />

die gewünschten Rauminnentemperaturen definiert. Die<br />

Eingabe erfolgt getrennt für die Zeit von 6 Uhr bis 22 Uhr<br />

und von 22 Uhr bis 6 Uhr, um eine Nachtabsenkung der<br />

Temperatur berücksichtigen zu können.<br />

Die Fremdwärmegewinne werden getrennt nach inneren und äußeren (solaren) Gewinnen<br />

berechnet. Die Berechnung der solaren Gewinne erfolgt stundenweise auf der Basis der<br />

aktuellen Einstrahlung auf die definierten Fensterflächen. Die inneren Wärmegewinne<br />

werden als konstanter Wert eingegeben.<br />

Für die Berechnung der Fremdwärmegewinne werden folgende Eingaben benötigt:<br />

Verhältnis Fensterfäche<br />

zu Bruttogeschoßfläche: Fensterfläche jeder Himmelsrichtung in % der Bruttogeschoßfläche.<br />

Bis zu einem Sonnenhöhenwinkel von 10° wird<br />

die Fensterfläche als verschattet betrachtet, bei größerer<br />

Verschattung ist die Fensterfläche zu reduzieren.<br />

Gesamtenergie-<br />

durchlaßgrad : Dies ist das Verhältnis der gesamten direkt oder indirekt in<br />

den Raum gelangenden Energie zu der auf die äußere<br />

Glasfläche fallenden Strahlung. Hier ist der mittlere<br />

Gesamtenergiedurchlaßgrad über alle Einstrahlwinkel<br />

anzugeben. Dieser liegt ca. 20 % unter dem<br />

Gesamtenergiedurchlaßgrad bei senkrechter Einstrahlung<br />

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Energieversorgungssystemen<br />

Seite 55<br />

(siehe Kapitel 7.1.5). Bei senkrechten Fenstern kann mit<br />

einem Wert von 0,6 gerechnet werden.<br />

Innere Fremdwärmegewinne<br />

spezifisch:<br />

Nutzungsfaktor innere<br />

in Wattstunden pro m² und Tag.<br />

Der innere Fremdwärmeanfall wird verursacht durch im Gebäude<br />

befindliche Personen oder elektrische Geräte<br />

(Beleuchtung, Büromaschinen, Produktionsanlagen, Pumpen).<br />

Wärmegewinne: Der Nutzungsfaktor beschreibt den nutzbaren Anteil des<br />

inneren Wärmeanfalls. Dieser ist nicht mehr nutzbar, wenn<br />

er zu einer starken Temperaturerhöhung führt, die über den<br />

angegebenen Raumtemperaturen liegt. Diese Wärme muß<br />

durch Lüftung oder andere Kühlmaßnahmen entfernt<br />

werden.<br />

Der resultierende Jahreswärmebedarf wird in Megawattstunden [MWh] ausgegeben. Ist<br />

dieser für die aktuellen Eingaben nicht berechnet, erscheinen hier drei Fragezeichen.<br />

Durch das Klicken auf den Button berechnen wird der Jahreswärmebedarf aktualisiert.<br />

Mit Anklicken des Buttons GRAFIK wird der zeitliche Verlauf des Heizwärmbedarfs<br />

aufgrund der aktuellen Eingaben und der definierten Verbrauchsprofile (siehe unten)<br />

grafisch dargestellt.<br />

Verbrauchprofile des Heizwärmebedarfes definieren<br />

Neben dem Jahreswärmebedarf ist es für die Ermittlung realistischer Laufzeiten und der<br />

Wärmeabgabe der BHKW-Module wichtig, den Verlauf des Wärmebedarfs in jeder Stunde<br />

des Jahres zu kennen. Anhand der Eingaben des Heizwärme-Dialogfensters ist der<br />

Einfluß der solaren Gewinne und der Außentemperatur auf den Heizwärmeverbrauch<br />

bereits berücksichtigt. Die anderen Einflußfaktoren wie eingeschränkte Beheizung des<br />

Gebäudes, innerer Fremdwärmeanfall, Einfluß der Regelung sind jedoch nur quantitativ<br />

zur Berechnung des Jahreswärmebedarfs erfaßt worden. Neben dem Einfluß der<br />

Lüftungswärmeverluste muß auch der Einfluß dieser Parameter auf den Verlauf der<br />

Heizleistungskurve durch die Definition der Verbrauchsprofile erfaßt werden.<br />

Wenn Sie den Button Verbrauchsprofile<br />

anklicken, erscheint eine<br />

grafische Darstellung der Lastgänge<br />

des Heizenergiebedarfes für vier<br />

typische Tage und einen Urlaubstag.<br />

Sie werden differenziert nach:<br />

− Winter Werktag<br />

− Winter Wochenende<br />

− Übergangszeit Werktag<br />

− Übergangszeit Wochenende<br />

− Urlaub<br />

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Energieversorgungssystemen<br />

Winter : 1. Oktober - einschließlich 28. Februar<br />

Übergang: 1. März- einschließlich 31. Mai, 1. September bis 30. September<br />

Seite 56<br />

Mit dem LADEN-SPEICHERN-Dialog können Verbrauchsprofile typischer Tage einiger<br />

Anwendungsfälle aus der Bibliothek geladen werden oder die gerade aktuellen Lastgänge<br />

eines Verbrauchers gespeichert werden [Datei.hlg]. Zusätzlich zu Verbrauchsprofilen<br />

wurden einige Heizwärmeverbraucher mit zugehörigen Verbrauchsprofilen in der<br />

Bibliothek mitgeliefert, um die verschiedenen Variations- und Kombinationsmöglichkeiten<br />

in der Eingabe der Heizwärmeverbraucher darzustellen.<br />

Bearbeiten des Verbrauchprofiles<br />

Hinweise zum Bearbeiten der Verbrauchsprofile finden Sie im Abschnitt 5.3.1-<br />

Prozeßwärme.<br />

5.3.2 DEFINITION DES ELEKTRISCHEN ENERGIEBEDARFES<br />

Über die Menüleiste VERBRAUCHER -<br />

ELEKTRISCHER VERBRAUCHER oder<br />

durch Anklicken des Symbols für den<br />

elektrischen Verbraucher wird das Dialogfenster<br />

Definition der elektrischen<br />

Verbraucher aktiviert. Über die Schalter<br />

der einzelnen Verbraucher gelangen Sie in<br />

das Dialogfenster Stromverbraucher. In<br />

diesem wird der elektrische Energiebedarf<br />

eines Verbrauchers sowie der für diesen<br />

Verbraucher gültige Stromtarif definiert.<br />

Falls der Strombedarf eines Verbrauchers<br />

nicht über das BHKW, sondern zu 100%<br />

über das EVU gedeckt wird, darf dieser<br />

Verbraucher nicht berücksichtigt werden.<br />

Der Jahresstromverbrauch des<br />

Verbrauchers wird direkt eingegeben. Der stündliche Verlauf des Verbrauchs wird über<br />

die Verbrauchsprofile und den Prozentsatz des Wochenendverbrauchs festgelegt.<br />

Wie bei den thermischen Verbrauchern ist es auch hier möglich, Meßdaten einzulesen.<br />

Dazu wählen Sie bitte das Markierungsfeld Meßdaten aus Datei einlesen aus und folgen<br />

den Erläuterungen im Abschnitt 5.3.1 Meßwerte einlesen.<br />

Strombedarf: Eingegeben wird der Jahresstromverbrauch in Kilowattstunden.<br />

Der Verbrauch an Sonn- und Samstagen wird in Prozent vom werktäglichen Verbrauch<br />

eingegeben.<br />

Durch Klicken auf den Schalter Stromtarif wird das Dialogfenster Strombezugstarife<br />

aktiviert. Hier wird dem Stromverbraucher ein Tarif zugeordnet. Die Eingaben des<br />

Dialogfensters Strombezugstarife sind in Kapitel 5.2.5- Bezugstarif beschrieben. Es ist<br />

zu beachten, daß hier der Tarif definiert wird, der vom Verbraucher bei Strombezug an<br />

den BHKW-Betreiber zu entrichten ist. Sind Verbraucher und BHKW-Betreiber identisch,<br />

darf hier kein Stromtarif geladen werden. Der Strombezug des Eigenversorgers muß über<br />

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Seite 57<br />

den Bezugstarif unter Stromtarife für den Betreiber im Menü Randbedingungen<br />

berücksichtigt werden.<br />

Stromkosten von Verbrauchern, die über Stromtarife bei den elektrischen Verbrauchern<br />

berechnet werden, gehen als Erlöse aus Stromverkauf in die Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

ein.<br />

Mit Anklicken des Buttons VERBRAUCHSPROFILE wird der gleichnamige Dialog<br />

geöffnet, in dem Sie die typischen Tageslastgänge und den Jahresgang des elektrischen<br />

Energiebedarfes definieren oder aus einer Datei laden können. Hinweise zum Bearbeiten<br />

der Verbrauchsprofile finden Sie im Abschnitt 5.3.1 - Prozeßwärme.<br />

Mit Anklicken des Buttons GRAFIK wird der zeitliche Verlauf des Strombedarfs aufgrund<br />

der aktuellen Eingaben und der definierten Verbrauchsprofile grafisch dargestellt.<br />

URLAUBSZEITEN<br />

Es können bis zu drei Ferienzeiten eingegeben werden. Die Eingabe muß im<br />

Datumsformat erfolgen. Falls keine Ferienzeit definiert werden soll, muß in die<br />

Eingabefelder von bis der 1.1. eingegeben werden. Weiterhin wird in diesem Fenster der<br />

Energieverbrauch an den Urlaubstagen als Prozentsatz des Werktagsverbrauchs<br />

definiert.<br />

5.4 ANLAGE<br />

Nach der Definition der thermischen und elektrischen Verbrauchergruppen sowie der<br />

Berechnung des stündlichen Verlaufes des Energieverbrauches (unter RECHNUNGEN /<br />

ENERGIEBEDARFSBERECHNUNG), können die Anlagenkomponenten zur Deckung<br />

dieses Bedarfes definiert oder geladen werden.<br />

Durch das Anwählen des Menüpunktes ANLAGE wird folgendes Pop-Up Menü geöffnet:<br />

BHKW-MODULE....<br />

KESSELANLAGE....<br />

SPEICHER...<br />

NAHWÄRMENETZ...<br />

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Seite 58<br />

Durch das Klicken auf das Symbol für die Energiezentrale auf der Programmoberfläche<br />

gelangen Sie in das untenstehende Fenster, in dem Sie durch die Anwahl der<br />

entsprechenden Anlagenkomponenten auch in die zugehörigen Dialoge zur Definition der<br />

Anlagenteile gelangen.<br />

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5.4.1 BHKW-MODULE<br />

In diesem Dialogfenster werden die<br />

Parameter des BHKWs eingegeben.<br />

Mit dem LADEN-SPEICHERN Dialog<br />

können Module aus der Bibliothek<br />

geladen oder selbst definierte Module<br />

abgespeichert werden<br />

[Datei.mdl]. Es können bis zu zehn<br />

BHKW-Module bei maximal fünf unterschiedlichen<br />

BHKW- Modulgruppen<br />

definiert werden. Durch das<br />

Klicken auf die Register in der Fußzeile<br />

des Fensters werden die ausgewählten<br />

BHKW-Modulgruppen im<br />

Dialog- Fenster dargestellt und können<br />

dann bearbeitet werden.<br />

Die Berechnungsgrundlagen der<br />

BHKW- Module sind in Kapitel 7.3 beschrieben.<br />

Seite 59<br />

Die Definition von fünf Modulgruppen mit BHKW- Modulen unterschiedlicher Leistung,<br />

Wirkungsgraden und unterschiedlichen Brennstoffen ist nur dann möglich, wenn taktende<br />

Betriebsweise der Module gewählt wird. Bei gleitender Betriebsweise ist nur die Definition<br />

einer Modulgruppe möglich.<br />

Eingabefelder<br />

Modulname : Hier kann der Name des BHKW- Moduls eingegeben werden.<br />

Diese Bezeichnung erscheint dann auch in der Bezugszeile<br />

des LADEN- SPEICHERN Datei- Dialog.<br />

Anzahl der Module: Eingabegröße ist die Anzahl der BHKW-Module gleicher<br />

Bauart. Es können insgesamt bis zu 10 BHKW-Module definiert<br />

werden. Falls Sie kein Modul definieren möchten, muß<br />

in diesem Feld Null eingegeben werden.<br />

Leistung elektr.: Eingabegröße ist die elektrische Leistung im Betriebspunkt in<br />

Kilowatt [kW].<br />

Leistung therm.: Eingabegröße ist die thermische Nennleistung im Betriebspunkt<br />

in Kilowatt [kW].<br />

Wirkungsgrad elektr.: Eingabegröße ist der elektrische Wirkungsgrad des BHKW<br />

Moduls in seinem Betriebspunkt (in Prozent).<br />

Wirkungsgrad therm.: Der thermische Wirkungsgrad wird aus den Angaben für die<br />

elektrische Leistung, der thermischen Leistung und dem<br />

elektrischen Wirkungsgrad automatisch berechnet.<br />

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Seite 60<br />

Kosten: Mit dem Button KOSTEN öffnen Sie eine kleine Tabelle, in<br />

der Sie abhängig von der Anzahl der eingesetzten Module<br />

dieses Modultyps Investitions-<br />

und Wartungskosten<br />

festlegen<br />

können. Die hier eingegebenen<br />

Kosten<br />

werden automatisch in<br />

der Wirtschaftlichkeitsberechnungberücksichtigt.<br />

Entsprechend<br />

der Anzahl der<br />

eingesetzten Module<br />

werden die Kosten<br />

aus der entsprechenden<br />

Zeile der<br />

Tabelle ausgelesen.<br />

Ist die Zeile leer, ist<br />

also 0 eingegeben,<br />

wird automatisch die<br />

nächste darüberliegende Zeile ausgewählt, in der ein Betrag<br />

eingetragen ist. Die Tabelle bietet den Vorteil, daß bei einer<br />

Variation der Anzahl der Module nicht jedes Mal neue Kosten<br />

eingegeben werden müssen. Die ausgewählten Kosten erscheinen<br />

unter Modulpreis und Wartungskosten im Fenster<br />

BHKW-Module.<br />

Preis pro Modul: Eingabegröße sind die Investitionskosten für das BHKW-Modul<br />

(bestehend aus: Verbrennungsmotor, Generator,<br />

Abgasanlage, Motor- und Abgaswärmetauscher, Regel- und<br />

Steuerungseinrichtungen, Schallschutz, Fundament) incl.<br />

Lieferung, Montage und der Ausführung sämtlicher<br />

Anschlüsse.<br />

Wartungskosten: Eingabegröße sind die Wartungskosten des BHKW-Modules<br />

in Pf/ kWh erzeugter Strom oder DM/ Betriebsstunde.<br />

Darin sollten enthalten sein: Service, Wartung, Reparaturen<br />

und der Austausch defekter Bauteile sowie die Betreuung der<br />

Regel- und Steuerungseinrichtung. Bitte beachten Sie, daß<br />

die Wartungskosten für das einzelne Modul beim Einsatz<br />

mehrere Module gleicher Bauart pro Modul geringer werden.<br />

Die Wartungskosten bewegen sich üblicherweiser zwischen 2<br />

Pf/kWh und 4,5 Pf/kWh. Falls Sie die Wartungskosten auf<br />

eine andere Art und Weise bestimmen wollen, können Sie<br />

diese auch noch nach der Simulation in der WIRTSCHAFT-<br />

LICHKEITSBERECHNUNG- eingeben.<br />

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Seite 61<br />

taktend - gleitend: Falls das BHKW-Modul gleitend betrieben wird, können Sie<br />

das Auswahlfeld GLEITEND anklicken. Im folgenden sollte<br />

der thermische Leistungsbereich, in dem das Modul<br />

betrieben wird, in Prozent der therm. Nennleistung im<br />

Betriebspunkt, eingegeben werden. Für diesen Auswahlfall<br />

ist nur eine BHKW-Modulgruppe definierbar. (Es können bis<br />

zu 10 Module gleicher Bauart gleitend betrieben werden).<br />

Bei taktenden Betrieb sind bis zu 5 unterschiedliche BHKW-<br />

Modulgruppen definierbar (siehe Dialog unten).<br />

Beim Teillastbetrieb sind die Wirkungsgrade der Module<br />

nicht mehr als konstant angenommen. Der Verlauf des<br />

thermischen und elektrischen Wirkungsgrades in<br />

Abhängigkeit von der Auslastung ist vorgegeben. Siehe<br />

hierzu im Kapitel Berechnungsgrundlagen den Abschnitt<br />

7.2.3<br />

Brennstoff/Tarife Über diesen Button kann aus der Brennstoffbibliothek, die<br />

Sie unter dem Menü RANDBEDINGUNGEN/BRENN-<br />

STOFFBIBLIOTHEK definieren können, ein Brennstoff mit<br />

seinen Eigenschaften und seiner Tarifstruktur ausgewählt<br />

und geladen werden. Die Auswahl des Brennstoffes erfolgt<br />

durch den LADEN-Standard Dialog. Der Name des ausgewählten<br />

Brennstoffes erscheint dann im Fenster als Brennstoffauswahl.<br />

Wurde der Brennstoff zwischenzeitlich<br />

verändert, ist aber immer noch in der Datei gleichen Namens<br />

gespeichert wie vorher, genügt es, das Fenster BHKW-<br />

Module mit OK zu verlassen, um den Brennstoff zu<br />

aktualisieren.<br />

Schadstoffe: Mit Anklicken dieses Schaltfeldes öffnet sich das Dialogfenster<br />

SCHADSTOFFE. In diesem Fenster werden die<br />

Schadstoffwerte des BHKW Modules pro Normkubikmeter<br />

Abgas bei 5 % 02-Überschuß definiert.<br />

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Seite 62<br />

Durch Anklicken der Register Modulgruppe 1 bis Modulgruppe 5 des Dialogfensters<br />

können bis zu vier weitere BHKW- Modultypen definiert werden. Diese Auswahl ist nur<br />

möglich bei taktender Betriebsweise aller eingegebenen Module.<br />

In einer Bibliothek werden Daten von BHKW-Modulen und Aggregaten einer Reihe von<br />

Herstellern mitgeliefert. Diese Daten enthalten neben den Leistungsdaten der Motoren<br />

auch Angaben über den jeweiligen Brennstoff, teilweise über Kosten und über die<br />

Einhaltung von Schadstoffgrenzwerten. Bei Angabe von TA Luft bzw. TA Luft/2 sind die<br />

für das jeweilige Modul gültigen Emissionsgrenzwerte für Stickoxide und Staub unter<br />

Schadstoffe eingetragen.<br />

5.4.2 KESSELANLAGE<br />

Die Kesselanlage deckt den<br />

thermischen Energiebedarf, der<br />

von den BHKW- Modulen nicht<br />

gedeckt werden kann, weil er<br />

entweder die Leistung der BHKW-<br />

Module übersteigt oder weil der<br />

thermische Energiebedarf zum<br />

Einschalten eines BHKW- Moduls<br />

zu gering ist.<br />

Im Dialogfenster KESSEL-<br />

ANLAGE werden die Parameter<br />

der Kessel eingegeben. Beim<br />

Anklicken des LADEN- Buttons<br />

öffnet sich ein Datei - Dialog, mit dessen Hilfe ein Kessel aus der Bibliothek geladen werden<br />

kann [Datei.kes]. Über den Button SPEICHERN kann ein selbstdefinierter Kessel der<br />

Bibliothek hinzugefügt werden.<br />

Die Berechnungsgrundlagen der Kesselanlage sind in Kapitel 7.3.2 Kesselanlage<br />

beschrieben.<br />

Eingabefelder:<br />

Name: Hier kann der Name des Kessels eingegeben werden. Diese<br />

Bezeichnung erscheint dann auch in der Bezugszeile des<br />

LADEN- SPEICHERN Datei- Dialog.<br />

Anzahl der Kessel: Es können null bis zehn Kessel derselben Bauart eingesetzt<br />

werden.<br />

Leistung: Eingabegröße ist die thermische Nennleistung in Kilowatt [kW]<br />

Kosten: Wie bei den BHKW-Modulen, können auch hier in einer<br />

Tabelle Investitions- und Wartungskosten abhängig von der<br />

Anzahl der eingesetzten Kessel angegeben werden. Die<br />

Auswahl der entsprechenden Zeilen der Tabelle erfolgt<br />

automatisch. Die Wartungskosten werden hier in absoluten<br />

Werten [DM/a] angegeben. Sie gelten jeweils für die gesamte<br />

Kesselanlage, nicht wie die Investitionskosten für jeweils<br />

einen Kessel (s. auch Abschnitt 5.4.1 unter Kosten).<br />

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Seite 63<br />

Die ausgewählten Kosten erscheinen unter Preis pro Kessel<br />

und Wartungskosten im Fenster Kesselanlage.<br />

Kesselpreis: Eingabegröße sind die Investitionskosten für Kessel (Brenner,<br />

Abgasanlage, Wärmetauscher, Regel- und Steuerungseinrichtungen,<br />

Fundament) inkl. Lieferung, Montage und der Ausführung<br />

sämtlicher Anschlüsse<br />

Wartungskosten: Eingabegröße sind die Wartungskosten des Kessels in DM<br />

pro Jahr. Darin sollten enthalten sein: Service, Wartung,<br />

Reparaturen und der Austausch defekter Bauteile sowie die<br />

Betreuung der Regel- und Steuerungseinrichtung.<br />

Jahresnutzungsgrad: Eingabegröße ist der thermische Jahresnutzungsgrad des<br />

Kessels.<br />

Schadstoffe: Mit Anklicken dieses Schaltfeldes öffnet sich das Dialogfenster<br />

SCHADSTOFFE, in dem Sie die Schadstoffwerte pro<br />

Normkubikmeter Abgas des Kessels definieren können. Siehe<br />

auch unter dem Abschnitt Schadstoffe.<br />

Brennstoffe/Tarife: Über diesen Button kann aus der Brennstoffbibliothek, die Sie<br />

unter dem Menü RANDBEDINGUNGEN/ BRENNSTOFF-<br />

BIBLIOTHEK definieren können, ein Brennstoff mit seinen Eigenschaften<br />

und seiner Tarifstruktur ausgewählt und geladen<br />

werden. Die Auswahl des Brennstoffes erfolgt durch den<br />

LADEN - Standard Dialog. Der Name des ausgewählten<br />

Brennstoffes erscheint dann im Fenster als Brennstoffauswahl.<br />

Verlassen Sie das Fenster Kesselanlage mit OK, wird<br />

der Brennstoff automatisch aktualisiert.<br />

SCHADSTOFFE<br />

Hier werden die Schadstoffe in mg pro<br />

m³norm Abgas eingegeben, die das<br />

BHKW- Modul oder der Kessel im Betriebspunkt<br />

emittieren, bezogen auf den<br />

trockenen Abgasvolumenstrom bei 5%<br />

O2 Überschuß.<br />

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5.4.3 SPEICHER<br />

In diesem Fenster werden die Parameter des<br />

Speichers eingegeben. Beim Anklicken des<br />

Laden-Buttons öffnet sich ein Datei-Dialog, mit<br />

dessen Hilfe ein Speicher aus der Bibliothek<br />

geladen werden kann [Datei.spe].<br />

Beim Speichermodell wird von einem<br />

stehenden zylindrischen Speicher ausgegangen.<br />

Der Speicher wird ausschließlich von den<br />

BHKW Modulen beladen.<br />

Die Berechnungsgrundlagen sind in Kapitel<br />

7.3.2 beschrieben.<br />

Eingabefelder<br />

Seite 64<br />

Name: Hier kann der Name des Speichers eingegeben werden.<br />

Diese Bezeichnung erscheint dann auch in der Bezugszeile<br />

des LADEN- SPEICHERN Datei- Dialog.<br />

Volumen: Volumen des Speichers in Kubikmeter [m³]<br />

maximaler Beladevolumenstrom:<br />

Der maximale Beladestrom in Kubikmeter pro Stunde [m³/h].<br />

Verhältnis von Höhe zu Durchmesser<br />

Verhältnis von Höhe zu Durchmesser des Speichers (ohne<br />

Dämmung).<br />

Dicke der Dämmung: Dicke der eingesetzten Dämmung in Millimeter [mm].<br />

Leitwert der Dämmung: Entspricht der Wärmeleitfähigkeit der Dämmung.<br />

Materialkonstante in Watt pro Meter und Kelvin [W/mK].<br />

Maximaltemperatur: Eingabegröße ist die maximale Temperatur des<br />

Pufferspeichers. Der Speicher wird mit dieser Temperatur<br />

beladen und auch wieder entladen<br />

Rücklauftemperatur: Der Pufferspeicher ist zwischen Vor- und Rücklauf der<br />

BHKW-Module geschaltet. Wird er beladen, fließt kaltes<br />

Wasser in den Rücklauf, wird er entladen, läuft Rücklaufwasser<br />

in den Speicher nach. Die Temperaturdifferenz zwischen<br />

Maximaltemperatur und Rücklauftemperatur gibt die<br />

Energiemenge an, die im Pufferspeicher gespeichert werden<br />

kann. Beide Temperaturen orientieren sich an den Betriebstemperaturen<br />

der Module und den benötigten<br />

Heiznetztemperaturen.<br />

Preis: Eingabegröße sind die Investitonskosten für den Speicher<br />

(Be- und Entladevorrichtungen, Regel- und Steuerungsein-<br />

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5.4.4 NAHWÄRMENETZ<br />

Die Berechnungsgrundlagen sind<br />

in Kapitel 7.3.2 beschrieben.<br />

Eingabefelder zur Beschreibung<br />

der Nahwärmenetzregelung<br />

(Heizkurve):<br />

Mit den Eingaben in der Gruppe<br />

Betriebsparameter kann die Heizkurve<br />

des Nahwärmenetzes<br />

dargestellt werden.<br />

Seite 65<br />

richtungen, Fundament) incl. Lieferung, Montage und der<br />

Ausführung sämtlicher Anschlüsse.<br />

Vorlauftemperatur im<br />

Auslegungspunkt: Die<br />

maximale Netzvorlauftemperatur die bei der angegebenen<br />

Normaußentemperatur erreicht wird in °C, um die maximale<br />

thermische Leistung (Normwärmebedarf) zu liefern.<br />

Vorlauftemperatur<br />

Sommer: Die Netzvorlauftemperatur im Sommerbetrieb.<br />

Rücklauftemperatur<br />

im Auslegungspunkt: Die maximale Rücklauftemperatur<br />

Rücklauftemperatur<br />

Sommer: Die Rücklauftemperatur im Sommerbetrieb.<br />

Vorlauftemperatur konstant<br />

bis Außentemperatur: Die Außentemperatur, bei deren Unterschreitung die<br />

Netzvorlauftemperatur linear erhöht wird.<br />

Eingabefelder zur Beschreibung des Netzes<br />

Durch das Anklicken der Register mit den auswählbaren Rohrdurchmessern in der<br />

Fußleiste des Dialogfensters können die folgenden Parameter für erdverlegte, kellerverlegte<br />

und oberirdisch verlegte Rohre des angewählten Rohrdurchmessers eingeben<br />

werden.<br />

Einfache Länge: Länge der einfachen Rohrstrecke des gewählten<br />

Rohrdurchmessers (Länge der Trasse). Die Länge gilt<br />

sowohl für den Vorlauf als auch für den Rücklauf.<br />

Dicke der Dämmung: Dicke der eingesetzten Dämmung in [mm]<br />

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Leitwert der Dämmung: entspricht der Wärmeleitfähigkeit der Dämmung.<br />

Materialkonstante in Watt pro Meter und Kelvin [W/mK]<br />

Seite 66<br />

spezifische Kosten: Eingabegröße sind die Investitionskosten in DM/m für das<br />

Teilrohrnetz inkl. Erdarbeiten, Lieferung, Montage und der<br />

Ausführung sämtlicher Anschlußarbeiten.<br />

5.4.5 BETRIEBSWEISE<br />

Unter diesem Menüpunkt wird die Fahrweise<br />

der Energiezentrale definiert.<br />

Die Berechnungsgrundlagen sind in Kapitel<br />

7.3.1 beschrieben.<br />

Auswahlfelder für Strom-Netzeinspeisung:<br />

Unbeschränkte Einspeisung<br />

ins Netz (wärmegeführt): Die BHKW- Anlage ist im Betrieb, wenn die erzeugte thermische<br />

Energie von den Verbrauchern und dem Speicher<br />

abgenommen werden kann.<br />

Keine Netzeinspeisung<br />

zu Niedertarifzeiten: Zu Niedertarifzeiten erfolgt keine Stromeinspeisung ins EVU-<br />

Netz. Das BHKW läuft in diesen Zeiten stromgeführt, unter<br />

der Voraussetzung, daß die gewandelte thermische Energie<br />

abgenommen werden kann.<br />

Keine Netzeinspeisung<br />

(stromgeführt): Es wird keine Einspeisung ins Netz zugelassen. Die BHKW-<br />

Module gehen nur dann in Betrieb wenn der erzeugte Strom<br />

vollständig an die elektrischen Verbraucher geliefert werden<br />

kann. Voraussetzung ist auch hier, daß die produzierte<br />

Wärme von den thermischen Verbrauchern abgenommen<br />

werden kann.<br />

Vorzugszeiten des BHKW:<br />

In diesem Dialog werden die Vorzugszeiten der BHKW-Anlage definiert. In diesen Zeiten<br />

werden, falls möglich, alle Kapazitäten des Speichers und des Nahwärmenetzes<br />

ausgenutzt, um das BHKW im Betrieb zu halten. Das bedeutet, daß der Speicher in der<br />

Energiezentrale gefüllt wird sowie daß die maximale Überhitzung des Nahwärmenetzes<br />

(um 10 K) ausgeschöpft wird. Es bietet sich an, diese Zeiten den Spitzenlastzeiten des<br />

Strombezuges oder den Hochtarifzeiten des EVU anzugleichen. Hinweise zu den<br />

Eingaben erhalten Sie in Kapitel 5.2.4 Stromtarife für den Betreiber Tarifzeiten oder<br />

Spitzenzeiten<br />

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5.5 BERECHNUNGEN<br />

Unter diesem Menüpunkt werden verschiedene Berechnungen aktiviert:<br />

ENERGIEBEDARFSBERECHNUNG<br />

AUSLEGUNGSVORSCHLAG<br />

SIMULATION<br />

WIRTSCHAFTLICHKEITSBERECHNUNG<br />

5.5.1 ENERGIEBEDARFSBERECHNUNG<br />

Seite 67<br />

Durch Aktivieren dieses Auswahlpunktes wird der stündliche Verlauf des Bedarfes aller<br />

elektrischer und thermischer Verbraucher berechnet.<br />

Nach der Ausführung der Rechnung können die geordneten Jahresdauerlinien sowie die<br />

zeitlichen Verläufe des Wärme- und Strombedarfes aller Verbraucher unter dem<br />

Menüpunkt ERGEBNISSE/GRAFIK dargestellt werden. Die Jahresverbräuche können in<br />

der Vergleichstabelle und im Projektbericht ausgegeben werden.<br />

5.5.2 AUSLEGUNGSVORSCHLAG<br />

Dieser Menüpunkt kann nach der<br />

Energiebedarfsberechnung ausgeführt werden.<br />

Auf der Grundlage der Jahresdauerlinie wird eine<br />

thermische Leistung für das (die) BHKW-<br />

Modul(e) vorgeschlagen.<br />

Als Speichervolumen wird der Speicherinhalt berechnet,<br />

bei der die BHKW- Module mit der vorgeschlagenen<br />

thermische Leistung eine Stunde in<br />

Betrieb sind. Es wird von einer vollständigen<br />

Beladung des leeren Speichers bei einer<br />

Temperaturspreizung von 40 K ausgegangen.<br />

Als Hilfestellung bei der Auslegung der Kesselleistung<br />

wird der max. Leistungsbedarf aller therm.<br />

Verbraucher getrennt nach Bedarfsarten ausgewiesen. Im Regelfall wird die<br />

Kesselleistung aus der Summe von Auslegungsleistung Heizwärme, den Netzverlusten<br />

und der Maximalleistung Prozeßwärme bestimmt. Ob zusätzliche Leistung für die<br />

Trinkwarmwasserbereitstellung zu installieren ist, muß von Fall zu Fall entschieden<br />

werden. Falls mehrere BHKW- Module installiert werden, wird die Kesselleistung in der<br />

Regel um die Leistung von (n-1) Modulen<br />

Die tatsächlich erreichten Betriebsstunden werden anschließend bei der Simulation<br />

ermittelt.<br />

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5.5.3 SIMULATION<br />

Seite 68<br />

Durch das Aktivieren dieses Schalters wird eine komplette<br />

Simulation des eingegebenen Projektes durchgeführt.<br />

Danach können unter dem Menüpunkt<br />

ERGEBNISSE/GRAFIK die grafische Darstellung der<br />

thermischen und elektrischen Energielieferungen und<br />

Energiebezüge aufgerufen werden. Die Bezugskosten<br />

wie auch die Einspeisevergütung für elektrische Energie<br />

vom EVU sind unter den entsprechenden Menüpunkten im<br />

Menü ERGEBNIS dargestellt. Die Emissionsbilanz wird unter dem Menüpunkt<br />

Schadstoffemissionen ausgegeben.<br />

Die Simulationsergebnisse können in der Vergleichstabelle und im Projektbericht<br />

ausgegeben werden.<br />

5.5.4 WIRTSCHAFTLICHKEITSBERECHNUNG<br />

Die Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

kann erst nach der Durchführung der<br />

Simulation ausgeführt werden.<br />

Die Anwahl dieses Menüpunktes aktiviert<br />

das nebenstehende Dialogfenster,<br />

in dem die ökonomischen<br />

Randbedingungen für die Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

eingegeben<br />

werden.<br />

Zu den Berechnungsgrundlagen der Wirtschaftlichkeitsberechnung siehe Abschnitt 7.4<br />

Wirtschaftlichkeitsberechnung.<br />

Eingabefelder<br />

Bezug: Eingabefeld zur Beschreibung der Wirtschaftlichkeitsberechnung.<br />

allgemeine<br />

Preissteigerung [%]: Die erwartete mittlere jährliche Preissteigerungsrate<br />

innerhalb des Betrachtungszeitraumes. Sie ist gültig für die<br />

betriebsgebundenen, verbrauchsgebundenen und die<br />

sonstigen jährlichen Kosten sowie für die kapitalgebundene<br />

Kosten, sofern Ersatzinvestitionen zu tätigen sind.<br />

Betrachtungszeitraum<br />

der Wirtschaftlichkeits-<br />

berechnung: Der Betrachtungszeitraum ist wichtig für die Berechnung der<br />

Gesamtannuität und somit der Wirtschaftlichkeit der Anlage.<br />

Zinssatz [%]: Der mittlere jährliche Zinssatz für das eingesetzte Kapital im<br />

Betrachtungszeitraum.<br />

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Energieversorgungssystemen<br />

Seite 69<br />

Diese Eingaben beschreiben die erwarteten Randbedingungen für Investitionen und die<br />

Entwicklung der Preise innerhalb des eingegebenen Betrachtungszeitraumes und bilden<br />

die Grundlage für die folgende Berechnung der Annuitäten der Investitionen und aller<br />

Zahlungen.<br />

STRUKTUR DER WIRTSCHAFTLICHKEITSBERECHNUNG<br />

Die Wirtschaftlichkeitsberechnung ist für Betreiber von Energieversorgungsanlagen<br />

gestaltet. D.h., zu den Investitions- und laufenden Kosten gehen Erlöse aus dem Wärme-<br />

und Stromverkauf an die entsprechenden Verbraucher in die Berechnung mit ein.<br />

Ergebnis der dynamischen Berechnung ist das betriebswirtschaftliche Ergebnis der<br />

Anlage sowie die Wärmegestehungskosten des ersten Jahres und die Stromrestkosten<br />

des ersten Jahres.<br />

Werden keine elektrischen Verbraucher versorgt, sondern der gesamte erzeugte Strom in<br />

das Netz des EVU eingespeist, sind die Erlöse aus dem Stromverkauf null, es erhöhen<br />

sich die Erlöse aus der Stromeinspeisung.<br />

Wird die Eigenversorgung eines oder mehrerer Verbraucher mit Wärme und Strom<br />

berechnet, dürfen keine Stromtarife bei den elektischen Verbrauchern definiert sein und<br />

keine Wärmepreise für Wärmeverkauf innerhalb der Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

definiert werden.<br />

Ergebnis der Berechnung sind dann betriebswirtschaftliche Kosten, die keinerlei<br />

Einsparungen aus vermindertem Strombezug enthalten. Um den Vergleich dieser Anlage<br />

mit beispielsweise einer getrennten Erzeugung von Wärme und Strom zu betrachten, muß<br />

die Alternativanlage in einem eigenen Projekt gerechnet werden. Anschließend können<br />

beide Projekte in der Vergleichstabelle gegenübergestellt werden.<br />

VORGEHENSWEISE BEI DER WIRTSCHAFTLICHKEITSBERECHNUNG<br />

Für die Wirtschaftlichkeitsberechnung der definierten Anlage entsprechend der VDI 2067,<br />

Teil 7, stehen die drei im unteren Teil des Fensters befindlichen Buttons zur Verfügung.<br />

Entsprechend läuft die Wirtschafltichkeitsberechnung in drei Schritten ab:<br />

Im ersten Schritt werden die Wärmeverkaufspreise für die definierten Verbraucher im<br />

Fenster Wärmepreise defniert.<br />

Im zweiten Schritt werden alle Investitions- und laufenden Kosten, sofern sie nicht bereits<br />

vom Programm automatisch eingetragen wurden, in die Tabellen unter Kostenberechnung<br />

eingetragen. Das betriebswirtschaftliche Ergebnis ist hier bereits sichtbar.<br />

In einem dritten Schritt kann die Zusammenfassung aller Ergebnisse der Berechnung im<br />

Fenster Wärme- und Stromkosten betrachtet werden. Dargestellt sind alle Kosten und<br />

Erlöse sowie das betriebswirtschaftliche Ergebnis. Zusätzlich sind die<br />

Wärmegestehungskosten, auch aufgeteilt in Grund- und Arbeitspreis sowie die<br />

Stromrestkosten dargestellt. Anhand dieser Ergebnisse können nun die eingegebenen<br />

Kostendaten bei Bedarf variiert werden, beispielsweise können die Wärmeverkaufspreise<br />

anhand der Wärmegestehungskosten korrigiert werden.<br />

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WÄRMEPREISE<br />

Im Fenster Wärmepreise wird für jede<br />

thermische Verbrauchergruppe (die sinnvollerweise<br />

einer Wärmeübergabestation<br />

entspricht) der Wärmepreis festgelegt. Als<br />

Anhaltspunkte werden der Jahreswärmebedarf<br />

der Verbrauchergruppe in Mwh und<br />

die Anschlußleistung in KW angegeben.<br />

Die Anschlußleistung ermittelt das Programm<br />

aus dem höchsten unter den definierten<br />

Randbedingungen während der<br />

Simulation aufgetretenen Leistungswert<br />

der jeweiligen Verbrauchergruppe.<br />

Eingabefelder:<br />

Seite 70<br />

Leistungspreis: Eingabegröße ist der spezifische Leistungspreis in DM/kW.<br />

Verrechnungsleistung: Die Leistungsangabe mit der für die jeweilige Verbrauchergruppe<br />

abgerechnet wird.. Er wird im Grundpreis [DM/a]<br />

ausgegeben.<br />

Arbeitspreis: Der Arbeitspreis gibt die Kosten an, die der Verbraucher pro<br />

verbrauchte MWh Wärme zu zahlen hat.<br />

Unter Erlös aus Wärmeverkauf an die jeweiligen Verbrauchergruppen, ist der gesamte<br />

Erlös, zusammengesetzt aus Grund- und Arbeitspreis angegeben. Im unteren Teil des<br />

Fensters ist der Gesamtwärmeerlös aller Verrauchergruppen angegeben.<br />

KOSTENBERECHNUNG<br />

Die Kostenberechnung erfolgt<br />

analog der Annuitätenmethode der<br />

VDI 6025.Die Kostengruppen der<br />

verschiedenen Kostenarten werden<br />

tabellarisch aufgeführt. Zusätzlich<br />

werden die Erlöse aus Wärme- und<br />

Stromverkauf dargestellt. Wenn Sie<br />

das Fenster öffnen, sind bereits<br />

einige Werte in die Tabellen<br />

eingetragen. Zunächst sehen Sie<br />

das Register Kapitalgebundene<br />

Kosten. hier sind bereits<br />

Investitionskosten für die BHKW-<br />

Module, das Nahwärmenetz, den<br />

Speicher und die Kesselanlage<br />

eingetragen. Die vorgestellten<br />

Nummern entsprechend den<br />

Kategorien der Kostenberechnung nach DIN 276. Eine komplette Aufstellung der für<br />

BHKW- Anlagen mit Nahwärmenetz relevanten Kostengruppen nach DIN 276 befindet<br />

sich in dem Projekt KOSTTAB.prj. Wenn Sie dieses Projekt laden und als Vorlage für Ihr<br />

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Seite 71<br />

Projekt verwenden, haben Sie die Kostentabelle in der Wirtschafltichkeitsberechnung zur<br />

Verfügung.<br />

Kostengruppen nach VDI 6025<br />

Kapitalgebundene<br />

Kosten: Bis auf die bereits definierten Kosten für die BHKW-Module,<br />

den Kessel, den Speicher und das Nahwärmenetz müssen<br />

alle anderen Anschaffungskosten ihres Projektes<br />

eingetragen werden.<br />

Verbrauchsgebundene<br />

Kosten: Verbrauchsgebundene Kosten hängen ab vom Brennstoffverbrauch<br />

und der verkauften bzw. bezogenen elektrischen<br />

Energie. Die verbrauchsgebundenen Kosten sind ein<br />

Ergebnis der Simulation und sind bereits aufgeführt.<br />

Betriebsgebundene<br />

Kosten: Hier werden die Kosten für die Bedienung, Reinigung und<br />

Wartung für die gesamte Heizzentrale aufgelistet.<br />

Sonstige Kosten: Hier werden die bisher nicht erfaßten jährlichen Koste wie<br />

Versicherung, Abgaben, Steuern und Verwaltungskosten<br />

aufgelistet.<br />

Die Investitionskosten der angegebenen Kostengruppen können an dieser Stelle nicht<br />

verändert werden. Lediglich die Nutzungsdauer können Sie editieren. Um die<br />

Investitionskosten zu verändern, müssen Sie die Kosten in den Eingabedialogen des<br />

jeweiligen Bauteils variieren.<br />

Weitere Kostengruppen können problemlos zugefügt werden. Vergessen Sie nicht, auch<br />

die Nutzunsdauer einzutragen.<br />

Mit dem Button BERECHNEN, werden die Annuitäten, die Summe der Kosten und der<br />

Annuitäten und alle weiteren Ergebnisse aktualisiert.<br />

Die Annuität der einzelnen Investitionskosten wird anhand eines Annuitätsfaktors<br />

bestimmt. Dieser wird über die Nutzungsdauer des jeweiligen Bauteils, den<br />

Kapitalzinssatz und den Betrachtungszeitraum der Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

gebildet. Ein eventueller Restwert der Anlagenkomponente bzw. Kosten für die<br />

Wiederbeschaffung werden berücksichtigt.<br />

Die Annuität der betriebsgebundenen, verbrauchsgebundenen und der sonstigen Kosten<br />

wird anhand des Preisänderungsfaktors und der eingegebenen Kosten des ersten Jahres<br />

ermittelt.<br />

Im Register betriebsgebundene Kosten sind bereits laufende Kosten für Wartung und<br />

Instandhaltung der BHKW- Module und der Kesselanlage zusammengefaßt eingetragen.<br />

Diese sind nicht editierbar. Die Wartungskosten werden innerhalb der Dialogfelder<br />

BHKW- Module und Kesselanlage als spezifische Werte eingegeben und vom Programm<br />

automatisch berechnet.<br />

Weitere Betriebskosten können in die leeren Zeilen der Tabelle eingetragen werden. Mit<br />

dem Button BERECHNEN, werden die Annuitäten und alle Ergebnisse aktualisiert. Im<br />

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Seite 72<br />

Register verbrauchsgebundene Kosten sind bereits Kosten für den Strombezug vom<br />

EVU, für Reservestrom- und Brennstoffe eingetragen und nicht editierbar. Weitere<br />

verbrauchsgebundene Kosten können in die leeren Zeilen der Tabelle eingetragen<br />

werden. Mit dem Button „∑ Ergebnisse“ werden die Annuitäten und alle Ergebnisse<br />

aktualisiert.<br />

Unter sonstige Kosten werden keine Kosten automatisch eingetragen, alle Felder sind<br />

editierbar. Den jährlichen Gewinn, den der Betrieb der Anlage erbringen soll, können Sie<br />

hier eintragen.<br />

In den Registern „Erlöse Strom“ und „Erlöse Wärme“ werden die Erlöse aus Strom- und<br />

Wärmeverkauf an die Verbraucher aufgelistet und deren Annuitäten berechnet. Ist eine<br />

der beiden Register angewählt, ist die Tabelle nicht editierbar. Um die Erlöse zu<br />

verändern, müssen die Strombezugstarife der Verbraucher oder die Wärmepreise in der<br />

Wirtschaftlichkeitsberechnung variiert werden.<br />

ERGEBNISSE DER WIRTSCHAFTLICHKEITSBERECHNUNG<br />

Im unteren Teil des Fensters Kostenberechnung werden alle Kosten und Erlöse<br />

zusammengefaßt. Die Jahreskosten stellen die Summe der Annuitäten aller kapital-,<br />

betriebs-, verbrauchsgebundenen und sonstigen Kosten dar. Die Erlöse aus Strom- und<br />

Wärmeverkauf, sowie jeweils die Annuitäten der entsprechenden Erlöse.<br />

Zur Berechnung des betriebswirtschaftlichen Ergebnises der Anlage werden die<br />

Jahreskosten von den Erlösen abgezogen. Das Ergebnis ist somit je nach<br />

Wirtschaftlichkeit der Anlage positiv oder negativ.<br />

WÄRME- UND STROMKOSTEN<br />

Im Fenster Wärme- und Stromkosten werden auf der Registerkarte Zusammenstellung<br />

von Kosten und Erlösen noch einmal die Kosten der verschiedenen Kostengruppen für<br />

das 1. Jahr und als Annuität aufgeführt. Ebenso werden die Erlöse aus Wärme- und<br />

Stromverkauf und das Gesamtergebnis aufgelistet.<br />

Auf der Registerkarte Gestehungskosten werden die Ergebnisse zweier Berechnungen<br />

dargestellt.<br />

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Seite 73<br />

Unter Wärmegestehungskosten des ersten Jahres werden sämtliche Kosten sowie Erlöse<br />

aus dem Stromverkauf berücksichtigt, um die Wärmegestehungskosten zu ermitteln. Die<br />

Erlöse aus Wärmeverkauf bleiben an dieser Stelle unberücksichtigt. Die spezifischen<br />

Wärmegestehungskosten stellen die Gesamtheit der Kosten abzüglich der Erlöse für<br />

Stromverkauf dar, bezogen auf die von den thermischen Verbrauchern in ihrer<br />

Gesamtheit abgenommen Wärmemenge. Die Wärmegestehungskosten des ersten<br />

Jahres geben den Absolutwert wieder.<br />

In Grund- und Arbeitspreis der Wärmegestehungskosten sind die Kostenarten aufgeteilt.<br />

In den Grundpreis gehen nur die kapitalgebundenen Kosten ein. In den Arbeitspreis<br />

gehen die betriebs- ,verbrauchsgebundenen sowie die sonstigen Kosten unter Abzug der<br />

Erlöse für Stromverkauf ein. Die Aufteilung von Grund- und Arbeitspreis hat den<br />

Charakter von Anhaltswerten für die Ermittlung der Wärmeverkaufspreise. Für die<br />

konkrete Ausarbeitung von Verträgen ist eine genauere Betrachtungsweise notwendig.<br />

Der Grundpreis wird auch leistungsbezogen in DM/kWa angegeben. Er bezieht sich auf<br />

die installierte thermische Anlagenleistung (BHKW und Kessel).<br />

Unter den Stromrestkosten des ersten Jahres werden die Stromrestkosten der Anlage<br />

ausgegeben.<br />

Stromrestkosten sind ein Rechenwert, um die Kosten der Stromerzeugung der Anlage<br />

abzuschätzen und den Sinn einer Stromeinspeisung in das EVU-Netz zu bewerten. Sie<br />

werden mit folgender Formel berechnet:<br />

( Gesamtkosten − Erlöse aus Wä rmeverkauf −Strombezugskosten)<br />

Stromrestkosten =<br />

erzeugte elektrische Energie<br />

Die Gesamtstromrestkosten geben den Absolutbetrag für das erste Jahr an.<br />

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5.6 ERGEBNISSE<br />

GRAFIK<br />

EINSPEISEVERGÜTUNG<br />

STROMBEZUGSKOSTEN<br />

SCHADSTOFFEMISSIONEN<br />

VARIANTENVERGLEICH<br />

PROJEKTBERICHT<br />

5.6.1 GRAFIK<br />

Seite 74<br />

Unter diesem Punkt können die Simulationsergebnisse unter den Menüpunkten<br />

JAHRESDAUERLINIEN und ENERGIEN UND WETTERDATEN grafisch dargestellt<br />

werden.<br />

JAHRESDAUERLINIEN<br />

Dieser Menüpunkt ist anwählbar, sobald die Energiebedarfberechnung<br />

oder die Simulation der Anlage durchgeführt<br />

wurde.<br />

Mit dieser Auswahl erscheint ein Fenster, in dem die geordneten<br />

Jahresdauerlinien des thermischen Energiebedarfes<br />

und des elektrischen Energiebedarfes zur Darstellung<br />

ausgewählt werden können. Zusätzlich können sie getrennt<br />

zu Hoch- und Niedertarifzeiten dargestellt werden. Die<br />

Auswahl der Darstellungen erfolgt durch das Markieren der<br />

entsprechenden Auswahlfelder. Mit dem Bestätigen der<br />

Auswahl erscheint die gewünschte grafische Darstellung. Alle<br />

weiteren Möglichkeiten der Grafikausgabe<br />

sind im Kapitel 6 des <strong>Handbuch</strong>es beschrieben.<br />

Die geordnete Jahresdauerlinie der<br />

Wärme ist über den Button Jahresdauerlinie<br />

anwählbar.<br />

Button Jahresdauerlinie<br />

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ENERGIEN UND WETTERDATEN<br />

Dieser Menüpunkt ist immer<br />

anwählbar, er ist auch über<br />

den Button Grafik zu erreichen.<br />

Hier erscheint ein Auswahlfenster,<br />

in dem Sie neben<br />

sämtlichen zeitlichen Verläufen<br />

des Energiebedarfes und der<br />

Energielieferung auch den<br />

Verlauf der Außentemperatur<br />

und der Globalstrahlung auswählen<br />

können.<br />

Seite 75<br />

Wenn noch keine Berechnung<br />

für das aktuelle Projekt durchgeführt<br />

wurde, können hier nur die Wetterdaten (Außentemperatur und Globalstrahlung)<br />

ausgewählt und grafisch dargestellt werden. Es werden die Werte der geladenen<br />

Wetterdatei angezeigt.<br />

Ist die Energiebedarfsberechnung durchgeführt worden sind zusätzlich bereits der Gesamtwärme-<br />

und der Gesamtstrombedarf sowie die solaren Gewinne und die solare<br />

Einstrahlung auf die Fensterflächen (bei Heizwärme) verfügbar. Erst wenn die Simulationsrechnung<br />

durchgeführt wurde sind auch die anderen Energien grafisch darstellbar.<br />

Die Auswahl der Darstellungen erfolgt durch das Markieren der entsprechenden<br />

Auswahlfelder. Mit dem Bestätigen der Auswahl erscheint die gewünschte grafische<br />

Darstellung.<br />

Alle weiteren Möglichkeiten der<br />

Grafikausgabe sind im Kapitel 6<br />

des <strong>Handbuch</strong>es beschrieben.<br />

Button Grafik<br />

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5.6.2 EINSPEISEVERGÜTUNG<br />

Dieser Menüpunkt ist erst anwählbar,<br />

wenn die Simulationsrechnung<br />

durchgeführt wurde.<br />

In diesem Fenster wird das Zustandekommen<br />

der Vergütung für<br />

die ins Netz eingespeiste elektrische<br />

Arbeit und Leistung beschrieben.<br />

Der der Berechnung zugrunde gelegte<br />

Tarif wird in dem Feld<br />

TARIFNAME angezeigt.<br />

Die eingespeiste elektrische<br />

Energie wird getrennt für Hoch-<br />

Niedertarif und eventuell Sonderzeiten<br />

für Sommer und Winter<br />

angezeigt.<br />

Seite 76<br />

Die Vergütung der eingespeisten Arbeit wird anhand des ausgewählten Tarifs und der<br />

eingespeisten Energie ermittelt und ausgegeben. Entsprechend dem ausgewählten Einspeisemodell<br />

wird programmintern die Berechnung einer Leistungsvergütung vorgenommen<br />

(siehe Abschnitt 5.2.4 Einspeisetarif/Tarifzeiten).<br />

Bei dem Modell mit Verfügbarkeitszuschlag wird der gewährte Verfügbarkeitszuschlag<br />

ausgegeben.<br />

Bei einer Leistungsvergütung nach Verbändevereinbarung sind zusätzliche<br />

Informationen verfügbar:<br />

Die Vergütung der Leistung erfolgt anhand des ausgewählten Tarifs, des Verlaufs der<br />

Einspeiseleistung und der ausgewählten Solleistung.<br />

Die vom Programm ermittelte optimale Anmeldeleistung wird hier angezeigt und aufgrund<br />

dieser Anmeldeleistung die Einspeisevergütung berechnet. Sie kann auf Wunsch<br />

verändert werden, die daraus resultierende Einspeisevergütung wird automatisch<br />

berechnet.<br />

Mit dem Schalter LEISTUNGSVERGÜTUNG IN ABHÄNGIGKEIT VON DER<br />

ANGEMELDETEN SOLLEISTUNG wird die Abhängigkeit der Leistungsvergütung von der<br />

angemeldeten Leistung getrennt für Sommer und Winter dargestellt. (siehe auch Kapitel<br />

7.2. Berechnungsgrundlagen)<br />

Mit dem Schalter DAUERLINIE DER STROMEINSPEISUNG im Sommer und Winter<br />

können Sie den Verlauf der Einspeisung für die Tarifzeit Winter und Sommer geordnet<br />

darstellen lassen.<br />

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5.6.3 STROMBEZUGSKOSTEN<br />

Seite 77<br />

Dieser Menüpunkt ist erst nach der Durchführung der Simulationsrechnung anwählbar.<br />

Hier erscheint eine detaillierte Auflistung des Strombezugs getrennt nach Arbeit und<br />

Leistung und Rabatten/ Zuschlägen und den daraus resultierenden Kosten.<br />

Es wird unterschieden nach Netzbezug und dem Strombezug der einzelnen elektrischen<br />

Verbraucher.<br />

Unter Netzbezug ist der Strombezug des BHKW- Betreibers vom EVU dargestellt. Die<br />

daraus resultierenden Zahlungen an das EVU ergeben sich mit dem unter Stromtarife<br />

EVU eingegebenen Tarif.<br />

Bei den Verbrauchern ergeben sich die Kosten aus den bei den elektrischen<br />

Verbrauchern eingegebenen Tarifen. Diesen Betrag zahlt der Verbraucher an den BHKW-<br />

Betreiber. Sind Verbraucher und Betreiber identisch, dürfen hier keine Kosten auftreten.<br />

Ergebnisse:<br />

Oben wird der Name des<br />

zugrundegelegten Bezugstarifs<br />

angezeigt. Eine<br />

Zusammenstellung der wichtigsten<br />

Ergebnisse der<br />

Tarifberechnung ist im unteren<br />

Teil des Fensters dargestellt. Die<br />

hier dargestellten Entgelte sind<br />

Kosten nach Rabatten und<br />

Zuschlägen.<br />

In den oberen 3 Registerlaschen<br />

werden die Ergebnisse der<br />

Tarifberechnung detailliert<br />

aufgeführt:<br />

Registerlasche Arbeit:<br />

spez. Kosten:<br />

durchschnittliche spez. Kosten im angebenen Zeitraum<br />

bezog. Arbeit :<br />

bezogene Arbeit im angebenen Zeitraum<br />

Kosten :<br />

Dies sind die Kosten vor Abzug von Rabatten und Zuzug von Zuschlägen<br />

Entgelte:<br />

Dies sind die Kosten nach Abzug von Rabatten und Zuzug von Zuschlägen<br />

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Registerlasche Leistung :<br />

fester Leistungspreis :<br />

eingegebener fester Leistungspreis<br />

oder die berechnete<br />

Bereitstellungspauschale (Siehe Dialog<br />

Leistungsmessung)<br />

Starklastspitze :<br />

bei einer Stark-<br />

Schwachlastleistungsmessung wird hier<br />

die angerechnete Starklastspitze ausgegeben<br />

Abrechnungsleistung (Leistungswert):<br />

Hier wird die zur Abrechnung herangezogene Leistung oder bei 96- h Tarif<br />

Leistungswert ausgewiesen<br />

spez. Leistungspreis:<br />

durchschnittliche spez. Leistungspreis im angebenen Zeitraum<br />

verbrauchsabhängiger Leistungspreis:<br />

= Abrechnungsleistung* spez. Leistungspreis<br />

Seite 78<br />

Gesamtleistungsentgelt :<br />

Entspricht der Summe aus festem und verbrauchsabhängigem Leistungspreis nach<br />

Abzug oder Zuschlag von Rabatten und Zuschlägen.<br />

Registerlasche Rabatte<br />

feste Kosten<br />

die im Eingabedialog Rabatte definierten<br />

festen Kosten<br />

Vollbenutzungsstunden:<br />

Bei einer ¼ -h Leistungsmessung werden<br />

die Vollbenutzungsstunden und der daraus<br />

resultierende Benutzungsdauerrabatt<br />

ausgewiesen.<br />

sonstige Rabatte, Zuschläge :<br />

die im Eingabedialog Rabatte angegebenen Rabatte und Zuschläge werden hier<br />

noch einmal aufgeführt.<br />

Eine detaillierte Beschreibung der Berechnung der Strombezugskosten finden Sie im<br />

Abschnitt 5.2.5 Stromtarife EVU.<br />

In diesem Fenster gibt es keine Eingabemöglichkeit.<br />

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5.6.4 VARIANTENVERGLEICH<br />

Seite 79<br />

Mit dem Variantenvergleich ist es möglich, Ergebnisse verschiedener Varianten<br />

desselben Projekts oder völlig verschiedene Projekte untereinander zu vergleichen. In der<br />

Variantentabelle werden bis zu sechs Projekte übersichtlich in Spalten mit ihren<br />

wichtigsten Eingabedaten und Ergebnissen gegenübergestellt.<br />

Die gesamte Vergleichstabelle kann über das Feld KOPIEREN über die Zwischenablage<br />

in ein Tabellenkalkulationsprogramm oder in andere Programme übernommen und von<br />

dort auch ausgedruckt werden. Neben dem Vergleich verschiedener Projektvarianten ist<br />

es mit der Tabelle auch möglich, die Eingabedaten des Projekts zu kontrollieren.<br />

Für den Vergleich verschiedener Varianten eines Projektes gehen Sie folgendermaßen<br />

vor:<br />

Speichern Sie Ihr Projekt in einer Grundvariante ab. Variieren Sie nun die gewünschten<br />

Parameter und speichern Sie das Projekt vor und nach der Simulation unter einem<br />

anderen Dateinamen ab, damit auch die Simulationsergebnisse mit abgespeichert<br />

werden. Zur schnellen Identifikation der gerade aktiven Variante, dient das Feld Titel; das<br />

immer in der Kopfzeile sichtbar ist sowie der in der Kopfzeile sichtbare Dateiname Ihrer<br />

Projektvariante.<br />

Wenn Sie nun verschiedene auf diese Weise abgespeicherte Projektvarianten vergleichen<br />

möchten, wählen Sie den Menüpunkt Variantenvergleich unter Ergebnisse an (auch<br />

erreichbar über nebenstehenden Button). Der Variantenvergleich ist auch aktiv, wenn das<br />

Projekt noch nicht simuliert wurde. Nun erscheint folgender Auswahldialog:<br />

Alle im mittleren Feld aufgeführten verfügbaren Projekte können jetzt mittels der<br />

Pfeiltasten ausgewählt und auch wieder abgelegt werden. Zusätzlich kann das gerade<br />

aktive Projekt mit dem Auswahlfeld Aktuelles Projekt in die Übersicht mit aufgenommen<br />

werden.<br />

Im linken Feld unter Verzeichnis können Sie auch in anderen als dem voreingestellten<br />

Verzeichnis nach Projekten für den Vergleich suchen.<br />

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Seite 80<br />

Haben Sie die gewünschte Auswahl zusammengestellt, erreichen Sie mit OK die<br />

Vergleichstabelle.<br />

In dieser können Sie auf dem Bildschirm die Varianten vergleichen oder über kopieren die<br />

gesamte Tabelle in ein Tabellenkalkulationsprogramm übertragen. Die Tabelle enthält<br />

auch den Brennstoffbedarf.<br />

Die Tabelle zeigt von der aktiven sowie von den abgespeicherten Projektvarianten jeweils<br />

die Bestandteile, die vorher eingegeben, simuliert und abgespeichert wurden. Haben Sie<br />

beispielsweise in einer Projektvariante die Wirtschafltichkeitsberechnung nicht geöffnet,<br />

erscheint bei den wirtschaftlichen Ergebnissen der Variante ein ‘nicht berechnet’.<br />

Dies gilt vor allem dann, wenn Sie die Tabelle zur Kontrolle Ihrer Eingabedaten nutzen.<br />

Im Anhang sehen Sie den Ausdruck der Vergleichstabelle mit dem Beispielprojekt<br />

Wohnsiedlung.<br />

5.6.5 SCHADSTOFFEMISSIONEN<br />

Dieser Menüpunkt kann erst ausgewählt<br />

werden, wenn die Simulationsrechnung<br />

durchgeführt wurde.<br />

Es werden die durch den Betrieb der<br />

Energiezentrale entstehenden Emissionen<br />

betrachtet, wobei zusätzlich der vom EVU<br />

bezogene und der in das EVU-Netz<br />

zurückgespeiste Strom berücksichtigt wird.<br />

Die spezifischen Emissionen der BHKWs<br />

und der Kesselanlage sowie der CO2-<br />

Ausstoß aufgrund der verwendeten<br />

Brennstoffe, gehen in die Berechnung ein.<br />

Die zu berücksichtigenden Emissionen des<br />

EVU-Stromnetzes werden unter Randbedingungen/Schadstoffmix<br />

definiert.<br />

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5.6.6 PROJEKTBERICHT<br />

Seite 81<br />

Im Projektbericht wird eine<br />

Zusammenfassung der eingegebenen<br />

Daten, der Simulationsergebnisse und<br />

der wirtschaftlichen Ergebnisse<br />

ausgegeben. Der Projektbericht kann<br />

auch ausgedruckt werden. Der<br />

Projektbericht kann in verschiedenen<br />

Optionen ausgegeben werden, die<br />

einzeln mit nebenstehendem Dialog<br />

ausgewählt werden können. Die nicht<br />

verfügbaren Berichtsteile sind grau<br />

hinterlegt. Von den anderen werden die<br />

angekreuzten Teile bei OK zunächst am<br />

Bildschirm angezeigt und können dann<br />

direkt ausgedruckt werden. Auch der<br />

Projektbericht kann zur Kontrolle der Eingabedaten genutzt werden. Er umfaßt 1 - 30<br />

Seiten.<br />

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5.7 OPTIONEN<br />

Verzeichnisse<br />

Unter Verzeichnisse können Sie den<br />

Suchpfad für die verschiedenen<br />

Bibliotheksverzeichnisse festlegen.<br />

Voreingestellt sind die Verzeichnisse,<br />

die bei der Installation von <strong>COPRA</strong><br />

für die verschiedenen Bibliotheken<br />

angelegt wurden. Klicken Sie einfach<br />

auf die Buttons, um den Pfad zu variieren.<br />

Weiterhin können Sie hier festlegen,<br />

mit welchem Projekt das Programm<br />

geöffnet werden soll.<br />

Seite 82<br />

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6 DIE GRAFIKAUSGABE<br />

Seite 83<br />

Mit Hilfe der Grafikausgabe können Sie alle im Programm ermittelten Werte in beliebiger<br />

Auflösung am Bildschirm oder auf dem Drucker grafisch darstellen. Die Grafikausgabe<br />

wird im wesentlichen im Menü Ergebnisse unter Grafik zur Anzeige von Energien und<br />

Wetterdaten sowie den geordneten Jahresdauerlinien eingesetzt. Sie dient allerdings<br />

auch dazu, den Verlauf des thermischen und elektrischen Energieverbrauchs der<br />

verschiedenen Verbraucher direkt bei der Definition der Verbraucher darzustellen.<br />

Der zeitliche Verlauf der Energielieferung der BHKW-Module, des Kesselanlage, der<br />

Strombezug aus dem öffentlichen Netz, die Stromeinspeisung, die Energielieferung in und<br />

aus dem Speicher, die Verluste des Nahwärmenetzes sowie der Verlauf der<br />

Außentemperatur und der Einstrahlung können zu jedem Zeitpunkt des simulierten Jahres<br />

mit einer Auflösung von bis zu einer Stunde dargestellt werden.<br />

Sie können mehrere Kurven in einer Grafik darstellen, wobei ggf. auch mehrere Y-Achsen<br />

verwendet werden. Dabei können Sie die Grafik nach Belieben verändern. Alle Achsen<br />

und Achsenbeschriftungen sind formatierbar. Die Ausgabewerte lassen sich als Kurven<br />

wie auch als Balken darstellen. Die Farben der Darstellung sind veränderbar. Die<br />

Skalierung der Achsen und die Position der X-Achse sind frei veränderbar. Die Legenden<br />

und der Titel lassen sich über dem gesamten Dokument verschieben.<br />

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6.1 BESCHREIBUNG DER VERSCHIEDENEN FELDER DER<br />

GRAFIKAUSGABE<br />

6.1.1 LEGENDENFELD<br />

Seite 84<br />

In diesem Feld werden alle dargestellten Kurven beschrieben und der jeweiligen<br />

Darstellung zugeordnet.<br />

Hinter dem jeweiligen Namen der Kurve wird, falls Energien dargestellt werden, die<br />

Summe der Energie im dargestellten Zeitraum angezeigt.<br />

Werden Leistungen oder Temperaturen dargestellt, wird der durchschnittliche Wert der<br />

Leistung (Temperaturen) im dargestellten Zeitraum angezeigt.<br />

6.1.2 TITEL DER GRAFIK<br />

Durch Doppelklicken innerhalb des Titelfeldes wird<br />

ein Dialogfenster geöffnet, in dem Sie den Titel der<br />

Grafik verändern können. Nach dem Schließen des<br />

Dialogfensters ist dieser Titel in der Grafikausgabe<br />

dargestellt. Mit der Maus können Sie nun den Titel an<br />

eine beliebige Stelle innerhalb der Grafik verschieben.<br />

Durch das Klicken auf die roten Pfeilsymbole können<br />

Sie das nächste oder vorhergehende Anzeigeintervall<br />

darstellen lassen.<br />

Durch das Klicken auf die schwarzen Pfeilsymbole gelangen Sie<br />

sofort zu dem ersten oder letzten Anzeigeintervall.<br />

In der Fußleiste der Grafikausgabe wird der X- und Y-Wert der aktuellen Mausposition<br />

angezeigt.<br />

Werden mehrere Y-Achsen dargestellt, bezieht sich der Y-Wert in der Fußleiste immer auf<br />

die zuletzt markierte Y-Achse. Für diesen Fall wird unter jede Y-Achse ein Teilstück der<br />

zu ihr gehörenden Kurve gezeichnet, um die Zuordnung zu erleichtern.<br />

Alle Elemente können durch einfaches Klicken mit der Maus markiert werden. Die<br />

Markierung ist durch Punkte auf den Elementen kenntlich gemacht.<br />

Über die dargestellten Symbole der Speedbar können einige Formatierungsmerkmale der<br />

jeweils markierten Elemente der Grafikausgabe schnell geändert werden.<br />

Vergrößert und verkleinert die Schriftgröße des Elements (keine Funktion<br />

bei Kurven)<br />

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Seite 85<br />

Wechselt zwischen normaler und fetter Schriftart, bei Kurven Wechsel zwischen<br />

normaler und fetter Kurvendarstellung<br />

Die markierte Kurve wird in Linien- oder Balkenform dargestellt<br />

Markieren Sie eine Achse. Das Zeichenfeld wird entsprechend der markierten<br />

Achse gerastert, im Wechsel kein Raster, gestrichelte Linien, durchgezogene<br />

Linien.<br />

Die Grafik wird in der Zwischenablage kopiert. Sie kann jetzt in ein anderes<br />

Programm, z.B. Textverarbeitung, eingebettet werden.<br />

Die Grafik wird gedruckt<br />

Aufruf zum Wechsel der Schriftart<br />

6.2 DAS MENÜ DER GRAFIKAUSGABE<br />

6.2.1 KURVEN<br />

Unter dem Menüpunkt Kurven werden alle darstellbaren (ausgewählten) Kurven<br />

aufgeführt. In einem Untermenü sind alle Formatierungsmöglichkeiten anwählbar. Die<br />

aktuell gewählten Formatierungen sind durch Haken an den Menüpunkten<br />

gekennzeichnet. In dieses Untermenü gelangen Sie auch, indem Sie die gewünschte<br />

Kurve markieren und die rechte Maustaste betätigen.<br />

− EIGENE Y-ACHSE: der ausgewählten Kurve wird eine eigene Y-Achse<br />

zugeordnet und im Diagramm dargestellt. Es erscheint der Dialog zur Skalierung<br />

der neuen Achse.<br />

− ZEICHENSTÄRKE NORMAL/FETT: die ausgewählte Kurve wird normal oder fett<br />

gezeichnet<br />

− DARSTELLUNG LINIE/BALKEN: die ausgewählte Kurve wird in Linien oder<br />

Balkenform dargestellt.<br />

− FARBE ÄNDERN: hier können Sie der ausgewählten Kurve eine andere Farbe<br />

geben.<br />

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Seite 86<br />

− UNSICHTBAR: durch Auswahl dieses Menüpunktes wird die ausgewählte Kurve<br />

nicht gezeichnet. Die Kurve wird nicht gelöscht, sondern kann durch nochmalige<br />

Anwahl dieses Punktes wieder sichtbar gemacht werden.<br />

6.2.2 ACHSEN<br />

Zu den Dialogen zur Skalierung der Achsen gelangen Sie über die Menüleiste ACHSEN,<br />

durch Doppelklicken auf die Achse oder über die rechte Maustaste.<br />

6.2.3 Y - ACHSE<br />

Einheit:<br />

Unter Einheit wählen Sie die Einheit, in<br />

der die Y-Achse und die zu ihr gehörenden<br />

Kurven dargestellt werden sollen.<br />

Wenn Sie das Auswahlfeld RECHTS<br />

ANORDNEN markieren, wird die Y-<br />

Achse am rechten Rand des Diagramms<br />

angeordnet.<br />

LAGE DER X-ACHSE:<br />

In diesem Auswahlfeld können Sie den<br />

Schnittpunkt der X-Achse mit der Y-Achse definieren.<br />

Bei Minimum: X- Achse am unteren Rand der Y- Achse<br />

Bei Maximum: X- Achse am oberen Rand der Y- Achse<br />

X-Achse schneidet bei: Lage der X-Achse über die Eingabe des Y-Wertes frei<br />

definierbar.<br />

SKALIERUNG<br />

Hier kann die Skalierung der Y-Achse definiert werden.<br />

Skalierung automatisch: ist dieses Feld markiert, wird die Achse unabhängig von den<br />

unteren Eingaben anhand der Minimal und Maximalwerte<br />

der zu der Y-Achse gehörenden Kurven skaliert. Bei<br />

Änderung des Anzeigeintervalls der X-Achse wird die<br />

Skalierung aktualisiert.<br />

Bei Änderung der nachfolgenden Skalierungswerte wird die<br />

automatische Skalierung sofort auf nicht gewählt gesetzt. Ist<br />

dies der Fall, gilt die eingegebene Skalierung für jedes Anzeigeintervall<br />

der X-Achse. Dies ist, vor allem zum schnellen<br />

Vergleich verschiedener Anzeigenintervalle sinnvoll.<br />

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Seite 87<br />

Kleinstwert: Eingegeben wird der kleinste darzustellende Wert in der<br />

aktuell gewählten Einheit.<br />

Höchstwert: Eingegeben wird der größte darzustellende Wert in der<br />

aktuell gewählten Einheit.<br />

Hauptintervall: Definition der beschrifteten Intervalle. Eingegeben wird das<br />

Intervall in der aktuell gewählten Einheit.<br />

Hilfsintervall: Definition der Unterteilung der Hauptintervalle. Eingegeben<br />

wird das Intervall in der aktuell gewählten Einheit.<br />

Raster: Es werden gepunktete oder durchgezogene Hilfslinien auf<br />

Höhe der Hauptintervalle gezeichnet.<br />

6.2.4 X-ACHSE<br />

FORMATIEREN<br />

Hier erscheinen unterschiedliche<br />

Dialoge abhängig davon, ob es<br />

sich bei der Grafik um eine<br />

zeitliche Darstellung handelt oder<br />

nicht.<br />

ZEITLICHE DARSTELLUNG<br />

Balkenbreite:<br />

Unter Balkenbreite wird das Zeitintervall angegeben, in dem die Daten zusammengefaßt<br />

werden. Eine Zahl und ein Zeitintervall werden getrennt eingegeben.<br />

Je nach dem, welche Einheit Sie gewählt haben, werden die Werte der Kurven in diesem<br />

Intervall entweder aufsummiert (Energien) oder gemittelt (Leistungen, Temperaturen).<br />

anzeigen von: Hier wird der Zeitpunkt des Jahres eingegeben, an dem die<br />

Darstellung der Kurven begonnen werden soll (im Datumsformat).<br />

Anzeigeintervall: Unter Anzeigeintervall wird der Zeitraum definiert, der in der<br />

Grafik dargestellt werden soll. Mit der Auswahl Tag, Woche,<br />

Monat, Jahr wird neben dem Zeitintervall auch der Abstand und<br />

die Beschriftung des Hauptintervalls der X- Achse festgelegt.<br />

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KEINE ZEITLICHE DARSTELLUNG<br />

Balkenbreite:<br />

Seite 88<br />

Unter Balkenbreite wird das Intervall angegeben, in dem die Daten zusammengefaßt<br />

werden.<br />

Je nach dem, welche Einheit Sie gewählt haben, werden die Werte der Kurven in diesem<br />

Intervall entweder aufsummiert (Energien) oder gemittelt (Leistungen, Temperaturen).<br />

anzeigen von: Hier wird der X-Wert<br />

eingegeben, an dem die<br />

Darstellung der Kurven<br />

begonnen werden soll).<br />

Anzeigeintervall: Unter Anzeigeintervall<br />

wird das Intervall definiert,<br />

das in der Grafik<br />

dargestellt werden soll.<br />

Es gilt dieselbe Einheit<br />

wie unter Balkenbreite<br />

definiert.<br />

Hauptintervall: Definition der beschrifteten<br />

Intervalle. Eingegeben wird das Intervall in der aktuell gewählten<br />

Einheit.<br />

Hilfsintervall: Definition der Unterteilung der Hauptintervalle. Eingegeben wird<br />

das Intervall in der aktuell gewählten Einheit.<br />

Raster: Es werden gepunktete oder durchgezogene Hilfslinien auf Höhe<br />

der Hauptintervalle gezeichnet.<br />

6.2.5 ANZEIGEN (NUR BEI ZEITACHSE)<br />

Unter Anzeigen können Sie den Zeitraum bestimmen, der über die Zeitachse dargestellt<br />

werden soll. Sie können wählen zwischen Tag, Woche, Monat und Jahr. Eine davon<br />

abweichende Anzeige (beispielsweise zwei Monate) kann unter Achsen, X-Achse<br />

formatieren ausgewählt werden.<br />

6.2.6 OPTIONEN<br />

Legende: hier kann gewählt werden, ob die Legende dargestellt werden soll oder nicht.<br />

Titel : hier kann gewählt werden, ob der Diagrammtitel dargestellt werden soll oder nicht.<br />

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7 BERECHNUNGSGRUNDLAGEN<br />

7.1 ENERGIEBEDARF<br />

Seite 89<br />

An dieser Stelle werden die Berechnungsgrundlagen für die Ermittlung der<br />

Energiebedarfsprofile der thermischen und elektrischen Verbraucher dargestellt. Der<br />

thermische Energieverbrauch wird getrennt nach Prozeßwärme, Trinkwassererwärmung<br />

und Heiz-<br />

energie berechnet und anschließend zum thermischen Jahresenergieverbrauch der<br />

jeweiligen Verbrauchergruppe aufsummiert. Der elektrische Energieverbrauch besteht nur<br />

aus einer Komponente.<br />

Bei der Ermittlung der Lastverläufe für ein ganzes Jahr trifft man bei den Komponenten<br />

elektrische Energie, thermische Prozeßenergie und thermische Energie zur<br />

Trinkwassererwärmung auf dieselben Probleme. Der momentane (stündliche)<br />

Energiebedarf ist abhängig von der Jahreszeit, von der Tageszeit sowie vom Wochentag.<br />

Um die in Kapitel 5 beschriebene einfache Eingabe von Verbrauchsprofilen ohne<br />

komplizierte Berücksichtigung der Anzahl der Tage pro Monat oder der Verteilung der<br />

Wochenenden auf die Monate zu ermöglichen, wurde im Programm <strong>COPRA</strong> folgender<br />

Weg gewählt.<br />

Alternativ dazu ist jederzeit das Einlesen von gemessenen oder mit einem<br />

Gebäudesimulationsprogramm erstellten Energieverbrauchsdaten möglich.<br />

Es werden auch Lastgänge für die verschiedenen Verbrauchsarten in der Bibliothek<br />

mitgeliefert. Es ist jeweils die Art, die Größenordnung und die Quelle der Daten<br />

angegeben.<br />

Eine Liste der Datenquellen mit Angabe der Bezugsnummer ist im Anhang verzeichnet.<br />

7.1.1 ERMITTLUNG DES STÜNDLICHEN ENERGIEBEDARFS AUS<br />

JAHRESVERBRAUCHSWERTEN<br />

Sowohl beim Trinkwarmwasser, Strom als auch Prozeßwärmebedarf kann ein<br />

jahreszeitlicher Einfluß auf den Tagesenergiebedarf durch die Eingabe eines<br />

Jahresgangs angegeben werden. Dieser Jahresgang beschreibt die prozentuale<br />

Verteilung des mittleren Verbrauchs der Werktage auf die Monate des Jahres. Bei<br />

bekanntem Jahresverbrauch QJ kann also über den Jahresgang J i der durchschnittliche<br />

Tagesverbrauch eines Werktages je Monat ermittelt werden. Abweichungen des<br />

Wochenendverbrauchs werden als Prozentangabe bei der Eingabe des Energiebedarfs<br />

eingegeben. Der Wochenendverbrauch ergibt sich aus dem Werktagsbedarf multipliziert<br />

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Seite 90<br />

mit dieser Abweichung f w . Dadurch weicht die Summe der Tagesverbräuche von dem<br />

vorgegebenen Jahresbedarf ab, der reale Tagesbedarf QT<br />

ergibt sich aus dem errechneten<br />

Tagesbedarf und dem Quotienten aus vorgegebenen und errechnetem<br />

Jahresbedarf.<br />

⋅ ⋅<br />

Q Q J<br />

T J<br />

Q ⎛<br />

⎜<br />

J<br />

= ⋅⎜<br />

⎜<br />

⎝<br />

i f w<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎟<br />

365 (7.1)<br />

QJ ⋅Ji⋅ f ⎟<br />

w⎟<br />

⎠<br />

∑ 1<br />

Dieses Vorgehen soll anhand eines Beispiels näher erläutert werden:<br />

Ein gegebener Stromverbraucher hat einen Jahresstromverbrauch von 100.000 kWh. Am<br />

Wochenende (Samstag und Sonntag) wird 120% der werktäglich verbrauchten Energie<br />

benötigt. Der Jahresverbrauch muß nun auf die Tage des Jahres umgelegt werden. Dies<br />

geschieht mittels des Jahreslastgangs unter Verbrauchsprofile. Er zeigt eine Verteilung<br />

des Verbrauchs über die Monate des Jahres, bei der im Januar 10% und im Juli 6,55%<br />

als Monatswerte angezeigt werden. Diese Werte bedeuten nicht, daß im Januar 10% des<br />

Jahresstrombedarfs verbraucht werden und im Juli 6,55%. Diese Werte beschreiben<br />

lediglich ein Verhältnis des Stromverbrauchs der Werktage im Januar und im Juli. Es<br />

bedeutet, daß an jedem Werktag des Januars 10/6,55, also 1,53 mal soviel Energie<br />

verbraucht wird wie an einem Juliwerktag. Der Verbrauch der Wochenendtage wird aus<br />

diesem Werktagsverbrauch anhand der angegebenen Prozentzahlen (120%) berechnet.<br />

Programmintern wird der aktuelle Tagesverbrauch mit der Formel (7.1) sofort aus dem<br />

Jahresverbrauch berechnet.<br />

Die weiteren angegebenen Verbrauchsprofile dienen dazu, den Tagesverbrauch auf die<br />

Stunden des Tages umzulegen. Der Tagesenergieverbrauch wird anhand der<br />

angegebenen Prozentsätze für jede Stunde auf die Stunden aufgeteilt.<br />

Die Tagesgänge verändern sich qualitativ mit der Jahreszeit und mit den Wochentagen.<br />

Deshalb können hier neun verschiedene Profile, unterschieden nach Winter, Übergang<br />

und Sommer sowie Werktag, Samstag und Sonntag eingegeben und editiert werden. Um<br />

auch Urlaubszeiten beschreiben zu können, kann zusätzlich ein spezieller<br />

Urlaubslastgang eingegeben werden.<br />

7.1.2 ERMITTLUNG DES JAHRESBEDARFS AN PROZEßWÄRME<br />

Prozeßwärme wird in der Regel für industrielle Anwendungen oder Großküchen benötigt.<br />

Der tägliche Energiebedarf an Arbeitstagen ist hier in der Regel über das Jahr sehr<br />

gleichmäßig und deshalb entweder bekannt oder kann leicht abgeschätzt werden. Aus<br />

diesem Grund wird hier der durchschnittliche werktägliche Energiebedarf Qw<br />

und der<br />

Wochenendverbrauch f w in Prozent vom Werktag eingegeben. Der durchschnittliche<br />

Wochenendbedarf ergibt sich aus dem Werktagsbedarf multipliziert mit dieser<br />

Abweichung.<br />

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Der Jahresenergiebedarf Qa<br />

ergibt sich aus der Summe aller Tagesverbräuche.<br />

365<br />

a ∑ w<br />

1<br />

Q = Q ⋅ f<br />

w<br />

(7.2)<br />

Die Aufteilung auf die Stunden des Jahres erfolgt wie in 7.1.1 beschrieben.<br />

7.1.3 ERMITTLUNG DES JAHRESSTROMBEDARFS<br />

Seite 91<br />

Hier wird der Jahresenergiebedarf direkt eingegeben. Dieser kann leicht der<br />

Stromrechnung des EVU entnommen oder aus Statistiken abgeschätzt werden.<br />

Zusätzlich muß der Samstags- und Sonntagsverbrauch in Prozent vom Werktag<br />

eingegeben werden.<br />

Die Aufteilung auf die Stunden des Jahres erfolgt wie in 7.1.1 beschrieben.<br />

7.1.4 ERMITTLUNG DES JÄHRLICHEN ENERGIEBEDARFS ZUR<br />

TRINKWARMWASSERBEREITSTELLUNG<br />

Der Trinkwarmwasserbedarf wird als Durchschnittsverbrauch pro Einheit (z.B. Person,<br />

Bett, Sitzplatz) und Tag angegeben. Damit ergibt sich als Formel zur Ermittlung des<br />

jährlichen Energiebedarfs zur Trinkwassererwärmung:<br />

Q= n⋅L⋅T⋅ρ⋅c⋅ ∆ t + Q (7.3)<br />

T p V<br />

mit Q : Jahresenergiebedarf<br />

n : Anzahl der Einheiten<br />

L T : durchschnittlicher Verbrauch pro Tag und Einheit [L]<br />

T : Anzahl der Tage (365)<br />

ρ : spez. Dichte von Wasser (≈ 1 g/cm³)<br />

c p<br />

: spez. Wärmekapazität von Wasser ( = 4,18 KJ/(Kg K))<br />

∆t : mittl. Temperaturdifferenz zwischen Kalt- und Warmwasser<br />

Q V : Verteilungsverluste<br />

Der durchschnittliche Verbrauch pro Tag und Einheit kann der Literatur entnommen<br />

werden und beträgt z.B. 25 - 60 Liter pro Person und Tag in privaten Haushalten und 50 -<br />

150 Liter pro Bett und Tag in Krankenhäusern.<br />

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Seite 92<br />

Die Verteilungsverluste bestehen aus den Zirkulationsverlusten und den Verlusten des<br />

Trinkwarmwasserspeichers. Sie werden pauschal in Prozent des Energiebedarfs<br />

berücksichtigt.<br />

Der Jahresbedarf La<br />

in Liter ergibt sich aus<br />

La = n⋅ LT ⋅ T (7.4)<br />

Aus La wird, wie in 7.1.1. beschrieben, der tatsächliche Tagesverbrauch Lt<br />

ermittelt,<br />

wobei der hier eingegebene Jahresgang die Aufteilung des Verbrauchs in Liter über das<br />

Jahr darstellt.<br />

Da die Kaltwassertemperatur über das Jahr nicht konstant ist, wird in <strong>COPRA</strong> mit<br />

unterschiedlichen Werten ( ∆t i) für das Winter- und Sommerhalbjahr gerechnet. Dadurch<br />

ergibt sich im Winter selbst bei gleichem volumetrischen Verbrauch ein höherer Energiebedarf<br />

als im Sommer. Die Umrechnung des Tagesverbrauchs Lt<br />

in den<br />

Tagesenergiebedarf Q erfolgt folgendermaßen:<br />

t<br />

Q t =( Lt * ρ * c * ∆t i) *(1+ /100) (7.5)<br />

p<br />

V Q<br />

Q t wird über den jeweiligen Tagesgang auf die Stunden des Tages aufgeteilt.<br />

WARMWASSERLADESYSTEM<br />

In Verbindung mit Nahwärmenetzen wird der Trinkwarmwasserbedarf häufig in<br />

Übergabespeichern zwischengespeichert. Ziel dieser Maßnahme ist es, die Wärmeentnahme<br />

aus dem Netz vom Bedarf der Verbraucher zu entkoppeln.<br />

Außerhalb der Heizperiode ist der Wärmebedarf in der Regel auf den Trinkwarmwasserbedarf<br />

reduziert. Ein kontinuierlicher Netzbetrieb ist unter diesen Umständen<br />

oft mit hohen Verlusten verbunden. Der Verbrauch ist so gering, daß die Netzverluste bis<br />

zu 50% der Entnahmeleistung ausmachen und liegt in der Regel auch unter der Leistung,<br />

der BHKW-Module. Aus diesem Grund wird oft in bedarfsschwachen Zeiten ein<br />

Nahwärmenetz nur für einige Stunden mit Solltemperatur betrieben. In dieser Zeit werden<br />

die Übergabespeicher geladen. Danach kann das Netz wieder auskühlen. Dadurch<br />

werden die Netzverluste gesenkt und der Wärmebedarf ist in den Netzbetriebsstunden so<br />

hoch, daß er von einem BHKW- Modul geliefert werden kann. Sinnvollerweise werden die<br />

Betriebszeiten des Netzes in die Hochtarifzeit des Energieversorgungsunternehmens<br />

gelegt.<br />

Eine solche Betriebsweise kann im Programm <strong>COPRA</strong> mit dem Speicherbeladesystem<br />

nachgebildet werden. Eingabeparameter sind :<br />

− das Gesamtvolumen aller Übergabespeicher<br />

− der maximale Energiestrom, der von den Speichern aus dem Netz entnommen<br />

werden kann<br />

− Der zur Verfügung stehende Mindestanteil des Speichervolumens, ab dem die<br />

Speicher tagsüber wieder aufgefüllt werden müssen, um die Versorgung<br />

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Seite 93<br />

sicherzustellen. Dieser Anteil definiert gleichzeitig die maximale Belademenge,<br />

mit der der Speicher außerhalb der Vorzugszeiten beladen wird.<br />

− Den Zeitraum, in dem die Vorzugsregelung für BHKW gilt.<br />

− Die Tageszeit, in der die Vorzugsregelung für BHKW gilt wird im Menüpunkt<br />

Betriebsweise festgelegt.<br />

Die Bilder 7.1 und 7.2 verdeutlichen, wie sich die vom Nahwärmenetz nachgefragten<br />

Verbrauchsprofile bei der Nutzung eines Übergabespeichers verändern.<br />

kW h<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 0<br />

D atu m : 1 . 6 .<br />

T rinkw arm w asserbedarf 1540,4 kW h<br />

Bild 7.1: Typisches Tageszapfprofil privater Haushalte<br />

kW h<br />

300<br />

270<br />

240<br />

210<br />

180<br />

150<br />

120<br />

90<br />

60<br />

30<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 0<br />

Datum: 1. 6.<br />

Trinkwarmwasserbedarf 1587,67 kW h<br />

Bild 7.2: Verändertes Zapfprofil eines Übergabespeichers aus einem Nahwärmenetz<br />

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7.1.5 ENERGIEBEDARFSERMITTLUNG HEIZWÄRME<br />

Seite 94<br />

Der Heizwärmebedarf ist von verschiedenen Einflußfaktoren abhängig. Besonderes<br />

Gewicht wurde auf die Ermittlung der solaren Gewinne gelegt, da diese bei dem heutigen<br />

Wärmeschutzstandard einen immer größeren Einfluß gewinnen und nur sehr schwer<br />

abzuschätzen sind.<br />

Die solare Einstrahlung durch die Fensterflächen wird über eine Strahlungsdatei mit<br />

stündlichen Werten der Globalstrahlung sehr exakt für jede Stunde berechnet. Sie ist<br />

jedoch nur nutzbar, solange sie den Heizwärmebedarf ohne solare Gewinne nicht<br />

überschreitet. Überschüsse führen zu einer Raumtemperaturerhöhung und werden in der<br />

Regel abgelüftet oder müssen weggekühlt werden. Aus diesem Grund müssen die<br />

stündlichen Werte des Heizwärmebedarfs bekannt sein, um die solaren Gewinne ermitteln<br />

zu können.<br />

ERMITTLUNG DES HEIZWÄRMEBEDARFS OHNE SOLARE GEWINNE<br />

Ohne solare Gewinne setzt sich der Heizenergiebedarf zusammen aus dem<br />

Energieverlust, der aufgenommenen - oder abgegebenen Speicherenergie und inneren<br />

Gewinnen.<br />

Der Speicherenergiestrom hat keinen Einfluß auf die Höhe des Tagesheizenergiebedarfs.<br />

Ohne solare Gewinne kann der Heizenergiebedarf eines Tages aus den Tageswerten des<br />

Energieverlustes Q und den Tageswerten der inneren Gewinne Q Vt<br />

It berechnet und über<br />

einen Tageslastgang auf die Stunden des Tages aufgeteilt werden. Bei der Editierung<br />

dieses Lastganges läßt sich die Speicherwirkung des Gebäudes abschätzen.<br />

Über das Jahr gemittelte Tageswerte des inneren Wärmeanfalls pro Quadratmeter<br />

Wohnfläche werden direkt eingegeben. Übliche Werte im Wohnbereich liegen bei 80<br />

Wh/m²d. Über einen Nutzungsfaktor f i wird der nutzbare Anteil bestimmt. Auch hier wird<br />

der tageszeitliche Einfluß in dem Verlauf des Tageslastganges abgeschätzt.<br />

Der Tagesheizwärmebedarf QHt<br />

wird also folgendermaßen berechnet:<br />

QHt = QVt − f Q i ⋅ It<br />

(7.6)<br />

1 Ermittlung des Tagesenergieverlustes<br />

Eine übliche Anleitung für die Berechnung des Heizenergiebedarfs ist die VDI - Richtlinie<br />

2067, Blatt 2. In ihr wird der Jahresgesamtwärmebedarf ohne Berücksichtigung von<br />

Fremdwärmegewinnen, der dem Jahresenergieverlust QVa<br />

entspricht, nach folgender<br />

Formel berechnet:<br />

( ) ( )<br />

Q = f • f • f • f • f • f •24•z• ϑ − ϑ 20°<br />

C−ϑ •Q<br />

(7.7)<br />

Va 1 2 2 3 4 5 im am a n<br />

mit<br />

f 1 : Korrekturfaktor zur Berücksichtigung eines zusätzlichen<br />

Lüftungswärmeverbrauchs aufgrund der Nutzergewohnheiten<br />

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f : Korrekturfaktor für zeitlich eingeschränkten Heizbetrieb<br />

2<br />

f : Korrekturfaktor für räumlich eingeschränkten Heizbetrieb<br />

3<br />

f : Korrekturfaktor zur Berücksichtigung der Ausstattung mit Regelgeräten<br />

4<br />

f : Korrekturfaktor für abweichende Raumtemperaturen im Betrieb<br />

5<br />

z : Anzahl der Heiztage<br />

ϑ im : Norminnentemperatur ( in der Regel 20° C)<br />

ϑ am : mittlere Außentemperatur in der Heizperiode<br />

ϑ a : Normaußentemperatur<br />

Q n : Normwärmebedarf<br />

Seite 95<br />

Gleichung (7.7) kann mit einigen Veränderungen auch zur Berechnung des<br />

Tagesenergieverlustes QVt<br />

herangezogen werden. Sie berücksichtigt eine Abweichung<br />

von der Norminnentemperatur in dem Faktor . Für die Ermittlung von ist es Q<br />

notwendig, die Norminnentemperatur durch die tatsächlich gewünschte jeweilige<br />

Tagesmitteltemperatur zu ersetzen. Dadurch entfällt der Faktor . Die übrigen Faktoren<br />

werden in dem Faktor f zusammengefaßt.<br />

Hiermit wird (7.7) zu:<br />

( ) ( )<br />

Q = f •24 • ϑ − ϑ 20°<br />

C−ϑ •Q<br />

(7.8)<br />

Vt i a a n<br />

f : gemittelter Korrekturfaktor<br />

ϑ i : mittlere Tagesrauminnentemperatur<br />

ϑ a : mittlere Tagesaußentemperatur<br />

f 2<br />

Vt<br />

Dieser mittlere Korrekturfaktor f , ϑ a und Qn<br />

werden in dem Dialog Heizwärme<br />

angegeben. Aus den dort angegebenen Rauminnentemperaturen wird die mittlere<br />

Tagesrauminnentemperatur berechnet. Die mittleren Tagesaußentemperaturen werden<br />

der ausgewählten Temperaturdatei entnommen.<br />

2 Auswahl der Lastgänge für die Heizenergieberechnung<br />

Die Tageslastgänge geben den Lastverlauf ohne solare Gewinne wieder. Ihr Verlauf<br />

hängt ab von Veränderungen der Gebäudeinnentemperatur, inneren Wärmegewinnen<br />

und von der Gebäudespeicherfähigkeit und ist damit an Tagen mit nur geringer solarer<br />

Einstrahlung meßbar. Bei der Eingabe der Tageslastgänge muß der Einfluß der inneren<br />

Wärmegewinne und der Nachtabsenkung berücksichtigt werden. Beide Einflußgrößen<br />

werden in dem Dialog Heizwärme quantifiziert. Der Verlauf der Heizenergienachfrage wird<br />

jedoch nur durch die Tageslastgänge und die aktuellen solaren Gewinne beschrieben.<br />

f<br />

2<br />

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Seite 96<br />

Der Tagesverlauf der gewünschten Rauminnentemperaturen ändert sich über das Jahr<br />

kaum. Es muß jedoch eine Differenzierung zwischen Werktag und Wochenende<br />

berücksichtigt werden, da z.B. Büroräume am Wochenende nicht voll beheizt werden.<br />

Der Einfluß der Nachtabsenkung der Innentemperatur auf den qualitativen Verlauf des<br />

Tagesgangs ist abhängig von den Jahreszeiten. Während in der Übergangszeit die<br />

Speicherenergie des Gebäudes unter Umständen ausreicht, um das Gebäude in der<br />

Nacht zu beheizen, muß im Winter oft noch zusätzliche Heizenergie zugeführt werden.<br />

Es sind also vier Typtage notwendig, um den Tagesverlauf des Heizenergiebedarfs zu<br />

beschreiben:<br />

- „Übergang“ (März, April, Mai, September), differenziert nach Werktag und<br />

Wochenende<br />

- „Winter“ (Oktober bis Februar), differenziert nach Werktag und Wochenende<br />

SOLARE GEWINNE<br />

Für die Ermittlung der solaren Gewinne stehen Strahlungsdaten mit stündlichen Werten<br />

der Globalstrahlung zur Verfügung. Die Globalstrahlung ist die Summe aus direkter und<br />

diffuser Strahlung, die auf eine horizontale Empfangsfläche fallt. Für die Umrechnung<br />

dieser Horizontalwerte auf die Fensterflächen jeder Himmelsrichtung muß die Aufteilung<br />

in direkte und diffuse Strahlung bekannt sein, da der direkte Anteil abhängig ist von dem<br />

Einstrahlwinkel der Sonne. Der diffuse Anteil ist richtungsunabhängig.<br />

1 Ermittlung der diffusen Einstrahlung<br />

Übliche Ansätze zur Ermittlung der diffusen Strahlung aus Globalstrahlungswerten, wie<br />

der von Liu und Jordan, arbeiten mit Tagessummenwerten, die über eine Sinusfunktion<br />

auf die Stunden des Tages aufgeteilt werden<br />

Dieser Ansatz wurde so abgewandelt, daß er auch auf stündliche Werte anwendbar ist.<br />

Ansatz nach Liu - Jordan:<br />

G<br />

K T<br />

O<br />

G<br />

= (7.9)<br />

G<br />

H<br />

K D<br />

G<br />

G<br />

mit<br />

G G<br />

G H<br />

G O<br />

= (7.10)<br />

G<br />

:Tagessumme der terrestrischen Globalstrahlung<br />

:Tagessumme der diffusen Himmelsstrahlung<br />

:Tagessumme der extraterrestrischen Globalstrahlung<br />

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K T K D<br />

Zwischen und besteht ein empirisch belegter Zusammenhang :<br />

Bild 7.3: Ansatz von Liu - Jordan<br />

mit<br />

4<br />

K D=<br />

1−11⋅K T<br />

für 0 < K T < 0,33 (7.11)<br />

K D = 141 , −164 , ⋅KT<br />

für 0,33 < T < 0,66 (7.12)<br />

( K )<br />

4<br />

K D = 02+ 208⋅ 094−<br />

T<br />

, , , für 0,66 < (7.13)<br />

Für ein beliebiges, festes G O erhält man aus dieser Korrelation für G H :<br />

Bild 7.4: Aufteilung der Globalstrahlung in direkten und diffusen Anteil abhängig von KT<br />

K<br />

K<br />

K<br />

T<br />

Seite 97<br />

Für den Bereich zwischen T = 0 und 0.6, der für unsere Breitengrade relevant ist, kann<br />

die diffuse Strahlung folgendermaßen abgeschätzt werden :<br />

Für ein beliebiges, festes G gibt es eine konstante diffuse Strahlung O<br />

G bei<br />

H max<br />

K T =0,55. Ist G G kleiner als G , ist sie rein diffus, ansonsten ist der diffuse Anteil<br />

H max<br />

gleich G . H max<br />

Dieser Zusammenhang muß prinzipiell auch für stündliche Strahlungswerte gelten.<br />

Dadurch ergibt sich aus Gleichung (7.12):<br />

G & Hmax = (1,41−1,64 ⋅0,55) ⋅ G&<br />

G<br />

(7.14)<br />

mit<br />

G& = 0,55 ⋅G&<br />

G 0<br />

G&<br />

O= sin(h) ⋅ G&<br />

O,K<br />

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Energieversorgungssystemen<br />

G & O;K : Solarkonstante (1353 W/m²)<br />

G&<br />

Hmax = 378 ⋅ sin(h)<br />

(7.15)<br />

Bild 7.5: Maximale Diffusstrahlung in Abhängigkeit vom Sonnenstand<br />

Seite 98<br />

Nach dieser Grafik gibt es bei sin(h) = 0, also bei Sonnenauf - und Untergang keine<br />

diffuse Strahlung. Zu diesem Zeitpunkt gibt es aber schon eine geringe Globalstrahlung,<br />

die diffus sein muß. Um dies zu erfassen , erhält Gleichung (7.14)einen konstanten<br />

Faktor, der immer diffus ist. Die Faktoren der Gleichung wurden so angepaßt, daß sie mit<br />

den Meßwerten in der folgenden Grafik übereinstimmen. Durch diese Anpassung wird<br />

Gleichung 7.15 zu:<br />

& = 50 + 270 ⋅sin(<br />

h)<br />

G<br />

H max<br />

(7.16)<br />

Bild 7.6: Vergleich gemessener und berechneter Diffusstrahlungswerte<br />

Die Berechnung der Diffus - und Direktstrahlungswerte aus der Globalstrahlung erfolgt für<br />

jede Stunde in Abhängigkeit vom Höhenwinkel der Sonne folgendermaßen:<br />

für G G < GH max : G = H G G<br />

für G G > GH max : G = H GH max<br />

G = D G - G GH max<br />

Die so ermittelten direkten und diffusen Anteile der Globalstrahlung gelten für horizontale<br />

Flächen.<br />

2 Umrechnung direkter und diffuser Strahlung auf geneigte Flächen<br />

Für die diffuse Strahlung wird folgende Annahme getroffen:<br />

Geneigte Flächen sehen nur einen Teil des Himmelsgewölbes. Zusätzlich trifft ein Teil der<br />

Strahlung durch Bodenreflexion auf die Fenster.<br />

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mit<br />

cos( n)<br />

= 1 ⎛1<br />

− ⎞<br />

2<br />

⋅ ( 1+<br />

cos( n)<br />

) ⋅ + ⋅ ⋅⎜<br />

⎟<br />

⎝ 2 ⎠<br />

G& G& G&<br />

Hg ,<br />

Hh B Hh<br />

G& Hg : Diffusstrahlung auf die geneigte Fläche<br />

ρ (7.17)<br />

G Hh & : Diffusstrahlung auf die horizontale Fläche<br />

n : Neigungswinkel<br />

ρ b : Bodenreflexionsgrad<br />

Seite 99<br />

Es wird im Programm von vertikalen Fensterflächen ausgegangen ( n = 90°), Sie sehen<br />

also nur 50% des Himmelsgewölbes. Bei einem angenommenen Bodenreflexionsgrad<br />

von 0,2 trifft 70% der horizontalen Diffusstrahlung auf die Fensterflächen.<br />

Die Umrechnung der Direktstrahlung erfolgt folgendermaßen :<br />

G& Dg = R •G& Dh<br />

(7.18)<br />

R ist dar Verhältnis der Einstrahlung auf eine geneigte Fläche zu der zu der auf eine<br />

horizontale Fläche auftreffenden Strahlung. Dieses Verhältnis läßt sich aus dem<br />

Einstrahlwinkelnφ auf die geneigte und φ z auf die horizontale Fläche berechnen.<br />

&<br />

cos( φ)<br />

= • &<br />

GDg GDh<br />

cos( φ z)<br />

mit<br />

(7.19)<br />

φ : Winkel zwischen der Flächennormalen und der Strahlungsrichtung bei<br />

geneigter Fläche<br />

φ z : Winkel zwischen der Flächennormalen und der Strahlungsrichtung bei<br />

horizontaler Fläche = 90°- h<br />

h : Höhenwinkel der Sonne<br />

( n b b a n )<br />

( b a n n b )<br />

cos( φ) = cos( ) ⋅sin( ) −cos( ) ⋅cos( ) ⋅sin( ) ⋅sin(<br />

δ)<br />

+ sin( ) ⋅cos( ) ⋅ sin( ) + cos( ) ⋅cos( ) ⋅cos( δ ) ⋅cos(<br />

t)<br />

+ sin( a) ⋅sin( n) ⋅cos( δ ) ⋅sin(<br />

t)<br />

(7.20)<br />

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cos( φ z) = sin( b) ⋅ sin( δ ) + cos( b)<br />

⋅cos( δ ) ⋅ cos( t)<br />

(7.21)<br />

mit<br />

G& Dg : Direktstrahlung auf die geneigte Fläche<br />

G Dh & : Direktstrahlung auf die horizontale Fläche<br />

b : Breitengrad<br />

a : Azimutwinkel<br />

δ : Deklinationswinkel der Sonne<br />

t : Stundenwinkel<br />

Seite 100<br />

Liegt der Höhenwinkel der Sonne unter 10°, wird grundsätzlich von Verschattung<br />

ausgegangen und die Direktstrahlung auf null gesetzt.<br />

Für jede Himmelsrichtung i wird die außen auf die Fensterflächen auftreffende solare<br />

Strahlung I folgendermaßen berechnet:<br />

Fa<br />

I Fa, i = *( + Ai G & Dg i G & , Hg, i ) (7.22)<br />

A : Fensterfläche in m²<br />

ERMITTLUNG DER SOLAREN GEWINNE<br />

Durch Reflexion und Absorption gelangt nur ein Teil der auf die Fensterflächen<br />

auftreffenden Strahlung in das Gebäudeinnere. Für jede Himmelsrichtung i gilt:<br />

I Fi, i = e⋅ I Fa, i (7.23)<br />

I Fi<br />

e<br />

: Solare Eistrahlung durch die Fensterflächen<br />

: Energiedurchlaßgrad der Fenster<br />

Wie aus Bild 7.7 ersichtlich, ist der Energiedurchlaßgrad abhängig vom Einstrahlwinkelα .<br />

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Bild 7.7: Abhängigkeit des Energiedurchlaßgrades vom Einstrahlwinkel<br />

Seite 101<br />

Da nach Bild 7.6 die solare Einstrahlung in der Heizperiode überwiegend diffus und damit<br />

richtungsunabhängig ist, wird vereinfachend mit mittleren Energiedurchlaßgraden<br />

gerechnet. . Dieser liegt ca. 20% unter dem Gesamtenergiedurchlaßgrad bei senkrechter<br />

Einstrahlung.<br />

Die ins Gebäudeinnere gelangende solare Einstrahlung kann nur genutzt werden, solange<br />

sie den Heizenergiebedarf nicht überschreitet, ansonsten wird sie nur bis zur Höhe des<br />

Heizenergiebedarfs angerechnet. Um den Einfluß der Ausrichtung der Fensterflächen zu<br />

berücksichtigen, wird der stündliche Heizenergiebedarf QHst<br />

nach dem Schlüssel 15/ 25/<br />

25/ 35 % für die Himmelsrichtungen N/ O/ W/ S in vier Teile aufgeteilt. Die ungleiche<br />

Aufteilung rührt daher, daß in den meisten Gebäuden weniger beheizte Gebäudeteile<br />

nach Norden, stärker beheizte Räume nach Süden ausgerichtet sind.<br />

Der anteilige Heizenergiebedarf wird mit der Einstrahlung durch die Fensterflächen der<br />

vier Himmelsrichtungen verglichen. Die solaren Gewinne ergeben sich aus der<br />

Q<br />

Summe der nutzbaren Anteile von .<br />

I Fi, i<br />

s<br />

I Fi, i<br />

Beispielumrechnung für westliche und östliche Anteile:<br />

Für I Fi, i <<br />

Für I Fi, i ><br />

Q<br />

Q<br />

Hst<br />

Hst<br />

4<br />

4<br />

: Q si , =<br />

: Q si , =<br />

Q =<br />

I Fi, i<br />

Q<br />

4<br />

∑<br />

Hst<br />

4<br />

s si Q ,<br />

1<br />

Durch diese Vorgehensweise wird vermieden, daß unverhältnismäßig hohe solare<br />

Gewinne durch hohe Einstrahlungswerte auf einer Gebäudeseite hervorgerufen werden.<br />

Der reale stündliche Heizenergiebedarf ergibt aus<br />

Q , = - (7.24)<br />

Q<br />

Hst real<br />

QHst s<br />

Liegt dieser Wert höher als die Auslegungsleistung Q& ⋅ A , wird nur diese<br />

Q Hst , real<br />

Auslegungsleistung als angesetzt, der verbleibende Rest wird wenn möglich,<br />

innerhalb eines Tages nachgeliefert.<br />

N<br />

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7.2 EINSPEISEVERGÜTUNG<br />

Seite 102<br />

Die Berechnung der Leistungsvergütungen entspricht der Verbändevereinbarung von<br />

1994 des Bundesverbandes der deutschen Industrie (BDI), dem Verband der Industriellen<br />

Energie und Kraftwirtschaft (VIK) und der Vereinigung Deutscher Elektrizitätswerke<br />

(VDEW).<br />

Das Programm <strong>COPRA</strong> ermittelt für das jeweils gewählte Modell die optimale<br />

Anmeldeleistung.<br />

7.2.1 LEISTUNGSVERGÜTUNG GRUNDMODELL<br />

Hier wird die Leistungsvergütung getrennt nach Winter (Wi) und Sommer (So) nach<br />

folgender Formel ermittelt:<br />

LV P LP<br />

mit<br />

Wi, So Soll; Wi, So Wi, So<br />

T<br />

T<br />

Ist; Wi, So<br />

= ⋅ ⋅ (7.25)<br />

LV : Leistungsvergütung [DM]<br />

P Soll<br />

: Angemeldete Solleistung<br />

Ges; Wi, So<br />

LP : Leistungspreis [DM/kW] für die Solleistung bei einer Einspeisung mit P Soll im<br />

gesamten Zeitraum T Ges .<br />

T<br />

Ist<br />

P Soll erfolgte<br />

T<br />

Ges<br />

: Anzahl der Stunden, in denen eine Einspeisung mit mindestens<br />

: zugrunde gelegte maximale Einspeisedauer im Winter-/Sommerzeitraum<br />

(Winter = 3989 Stunden, Sommer = 4011 Stunden)<br />

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kW<br />

PSoll<br />

Bild 7.8: Leistungsvergütung Grundmodell<br />

Eingespeiste Arbeit mit mindestens P,soll<br />

Max. einspeisbare Arbeit mit mindestens P,soll<br />

Tist T Ges<br />

Seite 103<br />

7.2.2 LEISTUNGSVERGÜTUNG MODELL SCHWER VORHERSEHBARE<br />

LEISTUNG<br />

Hier wird die Leistungsvergütung getrennt nach Winter (Wi) und Sommer (So) nach<br />

folgender Formel ermittelt:<br />

LV P LP<br />

mit<br />

Wi, So Soll; Wi, So red ; Wi, So<br />

A<br />

T ⋅ P<br />

⎛<br />

⎞<br />

= ⋅ ⋅<br />

⎜<br />

14 , ⋅<br />

− 04 ,<br />

⎟<br />

(7.26)<br />

⎜<br />

⎟<br />

⎝ Ges Soll; Wi, So ⎠<br />

LP : reduzierter Leistungspreis [DM/kW] bezogen auf den gesamten Zeitraum<br />

red<br />

T Ges .<br />

A :Eingespeiste kWh unterhalb von P Soll in dem Zeitraum T<br />

Ges<br />

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kW<br />

PSoll<br />

Eingespeiste Arbeit unterhalb P,soll<br />

Max. einspeisbare Arbeit unterhalb P,soll<br />

Bild 7.9: Leistungsvergütung Modell schwer vorhersehbare Leistung<br />

T Ges<br />

Seite 104<br />

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Energieversorgungssystemen<br />

7.3 DARSTELLUNG DES SIMULATIONMODELLS DER<br />

ENERIEZENTRALE<br />

Seite 105<br />

<strong>COPRA</strong> simuliert Anlagen, die primär der Versorgung mehrerer Verbraucher mit<br />

thermischer Energie dienen. Demzufolge ist die Wärmeführung der Anlage der<br />

Standardfall, wobei die gesamte erzeugte thermische Energie vom Verbraucher<br />

abgenommen und/oder in einem Warmwasserspeicher und dem Wärmeverteilungsnetz<br />

zwischengespeichert wird. Es sind jedoch auch noch andere Betriebskonzepte<br />

simulierbar.<br />

Anlagen, die thermische Energie nur mit Kesselanlagen erzeugen, sind aus diesem Grund<br />

mit <strong>COPRA</strong> leicht zu berechnen.<br />

Eine solche Energiezentrale ist üblicherweise wie in der unten stehenden Abbildung<br />

aufgebaut.<br />

Schaltung und Auswahl der Komponenten sind abhängig von der notwendigen<br />

Anschlußleistung und von den Temperaturniveaus, auf denen die Energie übertragen<br />

werden muß. Die BHKW- Module können parallel oder in Serie zum Kessel angeordnet<br />

werden. In Serie geschaltet erhöhen die BHKW-Module die Rücklauftemperaturen des<br />

Kessels. Im Parallelbetrieb werden einheitliche Vor- und Rücklauftemperaturen beim<br />

Kessel und den BHKW-Modulen angestrebt. Für die Simulation ist die Schaltung der<br />

Anlage nicht relevant, da nur Energien bilanziert werden. Bei der Serienschaltung ist<br />

jedoch zu beachten, daß die Temperaturspreizung des Speichers abhängig von dem Vor-<br />

und Rücklauf der BHKW-Module ist.<br />

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Seite 106<br />

7.3.1 DARSTELLUNG DER BILANZEN UND DER MÖGLICHEN<br />

BETRIEBSFÜHRUNGSKONZEPTE<br />

DIE ENERGIEZENTRALE<br />

Auf der Grundlage des stündlichen thermischen und elektrischen Gesamtenergiebedarfes<br />

wird jede Stunde des Jahres bilanziert.<br />

Die Mindestlaufzeit der einzelnen BHKW-Module beträgt eine Stunde. Die Module werden<br />

nur in Betrieb genommen, wenn sicher gestellt ist, daß in der aktuellen Stunde der<br />

thermische Energiebedarf groß genug ist, um mindestens ein Modul in Betrieb nehmen zu<br />

können.<br />

Bild 7.10 zeigt ein vereinfachtes Programmablaufschema.<br />

1 Vorzugszeiten<br />

Im Programm wird zwischen BHKW-Vorzugs- und Nichtvorzugszeiten unterschieden, die<br />

vom Benutzer unter dem Menü Betriebsführung definiert werden können.<br />

Zu den Vorzugszeiten wird zu jeder Stunde abgefragt, ob die BHKW-Module in Betrieb<br />

genommen werden könnten, wenn alle Speicherkapazitäten (Speicher, Nahwärmenetz)<br />

ausgenutzt werden würden.<br />

Zu den Nicht-Vorzugszeiten wird nur der Gesamtwärmebedarf aller thermischen<br />

Verbraucher und die Netzverluste in der aktuellen Stunde von der Gesamtanlage gedeckt.<br />

Dieses Vorgehen führt dazu, daß zu den Nicht-Vorzugszeiten der Speicher und das<br />

Nahwärmenetz nie beladen, sondern nur entladen werden.<br />

Der Energiebedarf, der nicht von den BHKW Modulen gedeckt werden kann, wird von den<br />

Kesseln und/oder Speicher bzw. dem Nahwärmenetz geliefert.<br />

Mit dieser Maßnahme kann, wenn es die Speicherkapazitäten zulassen, der Betrieb der<br />

BHKW-Module zu bestimmten Tageszeiten erreicht werden. Die BHKW-Module werden<br />

dann mit einer größeren Wahrscheinlichkeit z.B. zu Hochtarifzeiten oder zu Zeiten eines<br />

erhöhten Strombedarfes (Lastspitzen des elektrischen Energiebedarfes abbauen) in<br />

Betrieb sein.<br />

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Bild 7.10: Vereinfachtes Programmablaufschema<br />

Seite 107<br />

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2 Ermittlung des Betriebszustandes der BHKW-Module<br />

Seite 108<br />

Die BHKW-Module gehen in Betrieb wenn die folgenden Aussagen in der jeweiligen<br />

Stunde zutreffen.<br />

Nicht Vorzugszeit<br />

Q<br />

GesBed NetzVer ≥ LeistBHKW<br />

Vorzugszeit<br />

+ Q Q<br />

Q + Q + Q + Q Q<br />

GesBed NetzVer Speicherplatz Zusä tzlicheNetzbeladung ≥ LeistBHKW<br />

QGesBed<br />

Q LeistBHKW - Leistung der BHKW − Module<br />

(7.27)<br />

- Thermischer Gesamtenergiebedarf in der aktuellen Stunde<br />

(7.28)<br />

Q NetzVer<br />

- Energielieferung ins Netz um die Verluste auszugleichen bzw.<br />

die Betriebstemperatur zu erreichen<br />

Q Speicherplatz - Maximal mögliche Beladung des Speichers in der aktuellen Stunde<br />

Q Zusä tzlicheNetzbeladung - maximal mögliche zusä tzliche Beladung des Netzes<br />

Die Reihenfolge der Eingabe definiert, welche BHKW-Module zuerst in Betrieb<br />

genommen werden (Folgeschaltung, erst wird Modul 1 in Betrieb genommen, dann Modul<br />

2, usw.)<br />

Die stündliche Energie- Bilanz der Energiezentrale:<br />

QGesBed + Q VerlustNetz = Q BHKW + Q Kessel + Q Speicher + Q BelNetz<br />

Q<br />

Q<br />

Q<br />

Q<br />

Q<br />

Q<br />

GesBed<br />

VerlustNetz<br />

BHKW<br />

Kessel<br />

Speicher<br />

BelNetz<br />

(7.29)<br />

- Thermischer Energiebedarf aller Verbraucher in der aktuellen Stunde<br />

- Energielieferung ins Netz, um die Betriebstemperatur des<br />

Nahwä rmenetzes zu erreichen (Ausgleich der Verluste)<br />

- thermische Energielieferung der BHKW - Module<br />

- thermische Energielieferung des Kessels<br />

- thermische Energielieferung in oder aus dem Speicher<br />

- zusä tzliche thermische Energielieferung in oder aus dem Nahwä rmenetz<br />

Mit dieser Vorgehensweise wird eine wärmegeführte Betriebsweise in jeder Stunde des<br />

Jahres simuliert. Diese Betriebsweise kann noch durch die Angabe, ob zu bestimmten<br />

Tarifzeiten eine Einspeisung von elektrischer Energie ins Netz des regionalen EVU<br />

erfolgen soll oder nicht, im Dialogfeld Betriebsführung modifiziert werden.<br />

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BETRIEBSFÜHRUNG<br />

1 Keine Einspeisung ins Energieversorgungsnetz des EVU zu Niedertarifzeiten<br />

Seite 109<br />

Zu Niedertarifzeiten des Energieversorgungsunternehmen wird die Einspeisung von<br />

elektrischer Energie in das Energieverteilungsnetz unterbunden.<br />

Zu Hochtarifzeiten wird die Energielieferung wie oben beschrieben berechnet. Die<br />

Definition der Tarifzeiten wird unter EINSPEISETARIF/TARIFZEITEN vorgenommen. Zu<br />

Niedertarifzeiten wird in jeder Stunde kontrolliert, ob die auf der Basis der Wärmeführung<br />

von den BHKW- Modulen erzeugte elektrische Energie größer ist als der elektrische<br />

Gesamtenergiebedarf der Verbraucher. Ist dies der Fall, wird die thermische<br />

Energielieferung der BHKW-Module solange reduziert, bis die erzeugte elektrische<br />

Energie der BHKW- Module gleich oder kleiner ist als der elektrischer<br />

Gesamtenergiebedarf aller definierter Verbraucher.<br />

Nach der Ermittlung der thermischen und elektrischen BHKW-Leistung wird dann die<br />

thermische Energielieferung der Kessel sowie die Speicherbe- und entladung unter<br />

Berücksichtigung des Zustandes des Nahwärmenetzes berechnet.<br />

2 Keine Einspeisung ins Energieversorgungsnetz des EVU<br />

Die Einspeisung elektrischer Energie in das Stromnetz des EVU wird zu jedem Zeitpunkt<br />

unterbunden. Die Berechnung der Energielieferung der Energiezentrale erfolgt auch zu<br />

Hochtarifzeiten wie im vorigen Absatz beschrieben.<br />

3 Teillast- Betrieb der BHKW Module<br />

Falls nur BHKW-Module gleicher Bauart definiert werden, kann die Energiezentrale auch<br />

mit gleitenden BHKW-Modulen simuliert werden.<br />

Die BHKW-Module werden nur dann im Teillastbereich betrieben, wenn die Änderung des<br />

thermischen Energiebedarfes eine Änderung des Betriebszustands der BHKW-Module<br />

nach sich ziehen würde.<br />

Wenn die BHKW-Module in der Stunde vor der aktuellen Stunde in Betrieb waren, wird<br />

versucht, alle diese Module in Betrieb zu halten. D. h., daß im ersten Schritt alle in der<br />

vorhergehenden Stunde betriebenen BHKW-Module zusammen herunter gefahren<br />

werden, bis die angefragte thermische Leistung geliefert werden kann. Ist dies aufgrund<br />

des Teillastbereiches, in dem die BHKW-Module betrieben werden können, nicht möglich,<br />

wird ein Modul abgeschaltet, und die beschriebene Rechnung beginnt von neuem. Waren<br />

die Module in der Stunde vor der aktuellen Stunde nicht in Betrieb, werden Sie nur in<br />

Betrieb genommen, wenn der thermische Gesamtenergiebedarf groß genug ist, um eine<br />

Modullaufzeit von einer Stunde mit der thermischen Nennleistung zu ermöglichen. Damit<br />

wird ein zu häufiger Betrieb der BHKW- Module im Teillastbereich verhindert.<br />

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Seite 110<br />

7.3.2 ENERGIEBILANZ DER EINZELNEN ANLAGENKOMPONENTEN<br />

BHKW-MODUL<br />

W Brennstoff<br />

Q Luft<br />

Motor<br />

BHKW- Modul<br />

P mech<br />

Q Verlust<br />

Abgas -WT<br />

Motor -WT<br />

Generator<br />

Unter der Annahme, daß die Lufttemperatur und die Temperatur der Brennstoffe der<br />

Umgebungstemperatur (TUmgebung = T Energiezentrale= 20 °C) entsprechen, werden folgende<br />

Beziehungen verwendet:<br />

W& = Q& + P + Q&<br />

Brennstoff nutz elekt Verlust<br />

W&Brennstoff = m&Brennstoff ∗HuBrennstoff<br />

Q&nutz = m&Heiz∗cp Wasser∗(TVorlauf − T Rücklauf)<br />

Q Nutz<br />

P elektr<br />

=<br />

&<br />

&<br />

&<br />

Pelekt<br />

ηelekt<br />

WBrennstoff<br />

Qnutz<br />

ηtherm<br />

=<br />

WBrennstoff<br />

WBrennstoff - Energiestrom des Brennstoffes<br />

m & Brennstof - Massenstrom Brennstoff<br />

Pelekt - elektrische Leistung<br />

η<br />

elektr -<br />

elektrischer Wirkungsgrad<br />

ηtherm<br />

- thermischer Wirkungsgrad<br />

Q& nutz - thermische Nutzleistung<br />

Q&<br />

Verlust - Verluste<br />

(7.30)<br />

(7.31)<br />

(7.32)<br />

(7.33)<br />

(7.34)<br />

m& Heiz - Wasser - Massenstrom durch die Wä rmetauscher des BHKW - Moduls<br />

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1 Gleitender Betrieb<br />

Seite 111<br />

Im Programm wird nur für den Fall der gleitenden Betriebsweise die Abhängigkeit des<br />

thermischen und elektrischen Wirkungsgrades vom thermischen bzw. elektrischen<br />

Teillastverhältnis berücksichtigt. Dazu werden programmintern typische Verläufe für den<br />

thermischen und elektrischen Wirkungsgrad vorgegeben, die für jedes definierte BHKW-<br />

Modul verwendet werden. Die Abhängigkeiten können dem Diagramm 7.1 entnommen<br />

werden.<br />

Der dargestellte Verlauf ist typisch für BHKW- Module mit einer elektrischen Leistung bis<br />

200 kW.<br />

Diagramm Wirkungsgrad - Teillast<br />

Diagramm 7.1: Teillast - Wirkungsgrade von BHKW<br />

Im Programm wird diese Funktion in lineare Bereiche aufgeteilt. In Abhängigkeit vom<br />

thermischen Teillastverhältnis werden der thermische und der elektrische Wirkungsgrad<br />

berechnet.<br />

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Seite 112<br />

Thermischer Wirkungsgrad der BHKW - Module in Abhä ngigkeit von der Teillast<br />

⎛ Q&<br />

⎞<br />

ηtherm = ηthermnenn∗⎜−031<br />

, ∗ + 131 , ⎟<br />

⎝ Q&<br />

nenn ⎠<br />

(7.35)<br />

Elektrischer Wirkungsgrad der BHKW - Module in Abhä ngigkeit von der Teillast<br />

Q&<br />

Q max < > 08 ,<br />

Q&<br />

nenn<br />

⎛ Q&<br />

⎞<br />

ηelektr = ηelektrnenn∗⎜035<br />

, ∗ + 065 , ⎟<br />

(7.36)<br />

⎝ Q&<br />

nenn ⎠<br />

Q&<br />

0,8 ≤ > 06 ,<br />

Q&<br />

nenn<br />

⎛ Q&<br />

⎞<br />

ηelektr = ηtherm∗⎜−125<br />

, ∗ −007<br />

, ⎟<br />

(7.37)<br />

⎝ Q&<br />

nenn ⎠<br />

Q&<br />

0,6 ≤ > 04 ,<br />

Q&<br />

nenn<br />

⎛ Q&<br />

⎞<br />

ηelektr = ηtherm∗⎜34<br />

, ∗ −136<br />

, ⎟<br />

(7.38)<br />

⎝ Q&<br />

nenn ⎠<br />

η<br />

ηtherm<br />

- thermischer Wirkungsgrad<br />

η<br />

elektr<br />

elektrnenn<br />

- elektrischer Wirkungsgrad<br />

- elektrischer Nennwirkungsgrad<br />

ηthermnenn<br />

- thermischer Nennwirkungsgrad<br />

Q& nenn - thernische Nennleistung des BHKW - Moduls<br />

Q& max - maximale thermische Leistung des BHKW - Moduls<br />

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SPEICHER<br />

Seite 113<br />

Da nur Energiemengen bilanziert werden, werden die Temperaturen, mit denen der<br />

Speicher entladen wird und die mittlere Temperatur zur Bestimmung der Verluste unter<br />

den folgend beschriebenen Voraussetzungen bestimmt.<br />

Voraussetzungen:<br />

- Der Speicher ist zylindrisch stehend ausgeführt.<br />

- Der Speicher ist als Pufferspeicher konzipiert. Thermische Energie wird nur<br />

kurzfristig (wenige Stunden) gespeichert.<br />

- Der Speicher wird mit der Maximaltemperatur be- und entladen. Die<br />

Rücklauftemperatur definiert den Energieinhalt des Speichers.<br />

- Die Be- und Entladevorrichtungen sowie die Be- und Entlademassenströme lassen<br />

eine Temperaturschichtung im Speicher zu.<br />

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Stündliche Energiebilanz<br />

∆Qspeicher<br />

= Q& zu + Q& ab + Q & verluste<br />

(7.39)<br />

Q&<br />

zu = m& Speicherbeladung∗cp Wasser∗(TVorlauf −T<br />

Rücklauf ) (7.40)<br />

Q&<br />

ab = m& speicherentladung∗cp Wasser∗(TVorlauf −T<br />

Rücklauf ) (7.41)<br />

Q&<br />

verluste = kSpeicher∗A Speicher * (TUmgebung − T Speicher ) (7.42)<br />

∆Qspeicher<br />

- Änderung d es Energieinhaltes des Speichers in der aktuellen Stunde<br />

Q&zu - zugeführte Energie<br />

Q&<br />

ab - abgeführte Energie<br />

Q&verluste - Energieverlust<br />

m&<br />

m&<br />

T<br />

T<br />

T<br />

k<br />

A<br />

Speicherbeladung<br />

speicherentladung<br />

Vorlauf<br />

Rücklauf<br />

Speicher<br />

Speicher<br />

Speicher<br />

- Speicherbelademassenstrom<br />

- Speicherentlademassenstrom<br />

- Vorlauftemperatur<br />

- Rücklauftemperatur<br />

- mittlere Temperatur des Speichers<br />

- k - Wert der Dä mmung des Speichers<br />

- Oberflä che des Speichers<br />

Seite 114<br />

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Energieversorgungssystemen<br />

KESSELANLAGEN<br />

W Brennstoff<br />

Q Luft<br />

Kessel<br />

Q Verlust<br />

Q&Nutz = W&Brennstoff −Q&Verlust<br />

W = m&∗Hu Q&<br />

Nutz<br />

ηtherm<br />

=<br />

W&<br />

Brennstoff<br />

Brennstoff Brennstoff Brennstoff<br />

)<br />

Q Nutz<br />

Seite 115<br />

Die Kessel werden modulierend im gesamten Lastbereich betrieben. Die Abhängigkeit<br />

des Wirkungsgrades vom Teillastverhältnis sowie die Stillstands- und<br />

Betriebsbereitschaftsverluste werden nicht berücksichtigt. Aus diesem Grund sollte nicht<br />

der Wirkungsgrad sondern der Jahresnutzungsgrad des Kessels eingegeben werden.<br />

NAHWÄRMENETZ<br />

1 Definition des Nahwärmenetzes<br />

Es kann nur ein vereinfachtes Nahwärmenetz entsprechend der folgenden Abbildung<br />

modelliert werden. Es handelt sich um ein Zweileiter-Versorgungsnetz, bestehend aus<br />

einem Vorlauf und einem Rücklauf der gleichen Länge.<br />

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Energiezentrale<br />

Vorlauf<br />

Rücklauf<br />

2 Definition der Heizkurve<br />

Länge des Vorlaufes<br />

Verbraucher<br />

Seite 116<br />

Mit der Definition der Heizkurve werden die Solltemperaturen des Vor- und Rücklaufes<br />

des Nahwärmenetzes in Abhängigkeit von der Außentemperatur festgelegt.<br />

Heizkurve<br />

Vorlauftemperatur<br />

im Auslegungspunkt<br />

T vorlauf Sommer<br />

T ücklauf Sommer<br />

Netztemperatur<br />

-T norm T grenz 20 °C<br />

Vorlauf<br />

Rücklauf<br />

Außentemperatur<br />

T grenz - Die Außentemperatur, ab der die Vorlauftemperatur in Abhängigkeit von<br />

der Außentemperatur angehoben wird.<br />

Tnorm...- Normaußentemperatur<br />

Die jeweils aktuelle Heizkurve ist im Projektbericht abgebildet.<br />

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3 Kapazitäten des Netzes<br />

Seite 117<br />

Nahwärmenetze dienen auch als Speicher. Durch die Kapazitäten des Netzes werden<br />

kurzfristige Spitzen des Bedarfes geglättet. Durch eine Erhöhung der Vorlauftemperatur<br />

des Netzes kann die Speicherfähigkeit des<br />

Netzes gezielt zur Optimierung des Betriebes<br />

der Heizzentrale eingesetzt werden. Im<br />

Programm ist berücksichtigt, daß das Netz<br />

zusätzlich beladen werden kann, solange die<br />

maximal zulässige Netztemperatur nicht<br />

erreicht wird und wenn die<br />

Temperaturerhöhung des Netzbeladestromes<br />

dazu führt, daß mindestens ein BHKW-Modul<br />

aus diesem Grund eine Stunde läuft.<br />

Weiterhin werden die Auskühlung des Netzes<br />

im Falle einer Netzabschaltung und die<br />

notwendige Energie zur Wiedererreichung der<br />

Betriebstemperaturen berücksichtigt.<br />

Q Nutz Heizzentrale<br />

Nahwärmenetz<br />

Vorlauf<br />

Q Rück Verbraucher Nahwärmenetz<br />

Rücklauf<br />

Falls die Leistung der definierten<br />

Energiezentrale nicht ausreicht um kurzfristige<br />

Spitzen des thermischen Energiebedarfes zu decken, wird zugelassen, daß die<br />

Netztemperatur um 10% der maximalen Vorlauftemperatur sinken kann. Bei 90 °C<br />

bedeutet dies eine zulässige Absenkung um 9 °C. Erst wenn die Vorlauftemperatur um<br />

mehr als 10 % absinkt, wird die Meldung ausgegeben, daß der erforderliche<br />

Energiebedarf nicht gedeckt werden konnte. Es wird mit der um 10 % abgesenkten<br />

Vorlauftemperatur weitergerechnet.<br />

4 Stündliche Verluste des Netzes<br />

Q Verlust<br />

Q Verlust<br />

Q Nutz Verbraucher<br />

Q Rück Zentrale<br />

QNetzverlust = kRohrnetz∗ARohrnetz∗( THeizwasser −TUmgebung)<br />

(7.43)<br />

k Rohrnetz - Wä rmedurchgangskoeffizient<br />

ARohrnetz - Oberflä che der Rohre<br />

THeizwasser - durchschnittliche Vorlauftemperatur über die Lä nge des Netzes.<br />

Die Verluste des Vor- und Rücklaufes werden entsprechend der obigen Beziehung mit<br />

den simulierten Ist-Temperaturen berechnet.<br />

Die Umgebungstemperaturen sind<br />

T Keller<br />

T Erdreich<br />

= 18 °C<br />

= 10 °C<br />

Die Abnahme der Temperatur über die Länge des Netzes auf Grund der bestimmten<br />

Verluste wird nicht berechnet.<br />

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Seite 118<br />

5 Bestimmung der Energiemenge, die noch zusätzlich ins Netz eingespeist werden kann<br />

Um die Speicherfähigkeit des Nahwärmenetzes zu berücksichtigen, wird der mögliche<br />

Netzbeladestrom wie folgt bestimmt.<br />

Der Massenstrom im Netz ist nur abhängig vom Energiebedarf der Verbraucher und der<br />

herrschenden Vorlauftemperatur im Netz. Die zusätzliche Beladung des Netzes ist nur<br />

über die Erhöhung der Vorlauftemperatur möglich.<br />

6 Netzabschaltung<br />

Q&<br />

Bedarf<br />

m&<br />

Netz =<br />

cpWasser( Tnetzist − Tnetzrück)<br />

Q& Netzbeladung = m& Netz∗cpWasser∗ ( Tsoll + ∆Tzulässig<br />

−TNetzist)<br />

∆Tzulä<br />

ssig − zulä ssige Vorlauftemperaturerhöhung<br />

(7.44)<br />

(7.45)]<br />

T netzist − die Temperatur des Vorlaufes in der aktuellen Stunde<br />

T netzrück − die Temperatur des Rücklaufes in der aktuellen Stunde<br />

Q & Netzbeladung − Der Energiestrom, der in der aktuellen Stunde noch zusä tzlich zu den<br />

Verlusten in das Netz eingespeist werden kann<br />

Q& Bedarf − Gesamtbedarf an thermischer Energie in der aktuellen Stunde<br />

m & Netz − Masssenstrom im Nahwä rmnetz<br />

Falls über einen Zeitraum von mehr als fünf Stunden kein thermischer Energiebedarf der<br />

Verbraucher besteht, werden die Verluste des Netzes nicht mehr von der Energiezentrale<br />

gedeckt. In diesem Zeitraum kühlt das Nahwärmenetz aus.<br />

7 Wiederinbetriebnahme<br />

Die Wiederinbetriebnahme des Nahewärmenetzes erfolgt fünf Stunden bevor der nächste<br />

thermische Energiebedarf durch das Nahwärmenetz geliefert werden muß. Das Aufheizen<br />

des Netzes erfolgt durch das kleinste der definierten BHKW-Module. Falls dessen<br />

Leistung nicht ausreicht, das Netz wieder auf die Betriebstemperatur aufzuheizen, wird<br />

der Kessel zugeschaltet.<br />

Falls dessen Leistung auch nicht ausreicht, wird die Meldung ausgegeben, daß der<br />

erforderliche Energiebedarf nicht gedeckt werden konnte.<br />

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7.4 WIRTSCHAFTLICHKEITSBERECHNUNG<br />

Seite 119<br />

Die Wirtschaftlichkeitsberechnung erfolgt auf Grundlage der VDI Richtlinie 6025<br />

„Betriebswirtschaftliche Berechnungen für Investitionsgüter und Anlagen". Im Vordergrund<br />

steht die Berechnung der Gesamtannuität aller Zahlungen gemäß der Annuitätsmethode.<br />

Anhand der Annuität aller Kosten und der Annuität der Erlöse aus Strom- und<br />

Wärmeverkauf berechnet sich das Betriebsergebnis. Zusätzlich werden die<br />

Wärmegestehungskosten ermittelt.<br />

7.4.1 DIE ANNUITÄT DER EINZELNEN KOSTENGRUPPEN<br />

Die Annuitätsmethode ist eine dynamische Methode der Wirtschaftlichkeitsberechnung.<br />

Dynamisch bedeutet, daß zeitliche Änderungen von Ein- und Auszahlungen durch<br />

Kapitalzins bzw. Preissteigerungen im Betrachtungszeitraum Berücksichtigung finden. Die<br />

Annuitätsmethode transformiert die im Betrachtungszeitraum anfallenden Ein- und<br />

Auszahlungen in periodisch konstante (jährliche) Beträge. Der durch die<br />

Annuitätsmethode ermittelte Betrag [DM/a], die Annuität, ist ein Maß für die<br />

Wirtschaftlichkeit einer Anlage.<br />

Ein- bzw. Auszahlungen lassen sich in ihrer zeitlichen Anforderungsweise in einmalige<br />

und laufende Zahlungen unterscheiden. Bei den einmaligen Zahlungen handelt es sich im<br />

wesentlichen um die Investitionskosten der Anlage, sie erfolgen zu Beginn des<br />

Berechnungszeitraums und werden als kapitalgebundene Zahlungen klassifiziert.<br />

Laufende Zahlungen lassen sich in verbrauchsgebundene, betriebsgebundene und<br />

sonstige Zahlungen unterteilen. Sie erfolgen jährlich.<br />

<strong>COPRA</strong> klassifiziert die laufenden Zahlungen in betriebsgebundene,<br />

verbrauchsgebundene und sonstige Kosten sowie Erlöse aus Wärme - und Stromverkauf.<br />

Die verbrauchsgebundenen Kosten enthalten die Brennstoffkosten, sowie die Kosten<br />

aus Strombezug vom EVU. Die betriebsgebundene Kosten enthalten im wesentlichen<br />

die Wartungskosten der Anlage. Alle anderen Kosten, wie Versicherungen, Steuern<br />

Verwaltungskosten oder auch der Gewinn des Anlagenbetreibers werden den sonstigen<br />

Kosten zugeschlagen.<br />

Die Verkaufserlöse werden in eigenen Tabellenblättern aufgeführt, wobei die Erlöse aus<br />

Stromverkauf auch die Einspeiseerlöse umfassen.<br />

Die Annuitäten werden für die verschiedenen Zahlungen einzeln ermittelt und zu einer<br />

Gesamtannuität addiert.<br />

Bei der Berechnung der Annuität der kapitalgebundenen Kosten ist der<br />

Betrachtungszeitraum der Wirtschaftlichkeitsrechnung maßgebend. Dabei ist zu<br />

beachten, daß die verschiedenen Komponenten der Anlage längere Nutzungsdauer<br />

(Lebenszeiten) haben können als die betrachtete Zeitspanne. Der Betrachtungszeitraum<br />

ist die Zeitspanne für die die Wirtschaftlichkeit der Anlage betrachtet werden soll. Besitzt<br />

die betrachtete Komponente eine längere Nutzungsdauer als den Betrachtungszeitraum<br />

der Wirtschaftlichkeitsrechnung, wird eine Restwertbetrachtung vorgenommen. Dies<br />

bedeutet, daß sich die Annuität der Komponente verringert, da ein Restwert abgezogen<br />

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Energieversorgungssystemen<br />

Seite 120<br />

wird. Die Annuität der Komponenten berechnet sich in diesem Fall nach folgender<br />

Gleichung:<br />

A = A ⋅( 1 − R) ⋅a<br />

(7.46)<br />

A<br />

A<br />

Kn ,<br />

Kn ,<br />

T<br />

q ⋅( q−1)<br />

a = T<br />

q − 1<br />

0<br />

0<br />

- Anuität der kapitalgebundenen Zahlung der n - ten Komponente<br />

R - Restwert<br />

- Investitionsbetrag<br />

a - Annuitätsfaktor<br />

TN n − T<br />

R = ⋅ q<br />

TN<br />

TN<br />

T<br />

n<br />

q= 1+<br />

i<br />

q<br />

i<br />

n<br />

− T<br />

(7.48)<br />

- Nutzungsdauer der Komponente N<br />

(7.47)<br />

- Betrachtungszeitraum der Wirtschaftlichkeitsrechnung<br />

- Zinsfaktor<br />

- Kalkulationszinsfuß<br />

Besitzt eine Komponente jedoch eine kürzere Nutzungsdauer als die Dauer des<br />

Betrachtungszeitraums, muß sie zur Laufzeit ein weiteres Mal beschafft werden. Unter<br />

Berücksichtigung der Kostenänderung durch Preissteigerung und Kapitalzins, wird ein<br />

Ersatzwert berechnet. Der Ersatzwert ermittelt sich aus dem Investitionsbetrag<br />

multipliziert mit dem sog. Anpassungsfaktor.<br />

f<br />

r<br />

1−<br />

( )<br />

q<br />

=<br />

r<br />

1−<br />

( )<br />

q<br />

T<br />

TN<br />

n<br />

A ( T) = A ⋅ f<br />

(7.49)<br />

f<br />

A<br />

0 0<br />

0<br />

0<br />

- Anpassungsfaktor<br />

A ( T)<br />

- Ersatzwert<br />

- Investitionsbetrag<br />

T<br />

für r ≠ q , f = für r = q (7.50)<br />

TN<br />

n<br />

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= j +1<br />

r<br />

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- Preisänderungsfaktor<br />

j - Preisänderungssatz<br />

Seite 121<br />

Die Annuität der laufenden Zahlungen errechnet sich aus den Zahlungen des ersten<br />

Jahres, multipliziert mit einem sog. Barwertfaktor.<br />

A = A ⋅a⋅b( T, q, r)<br />

A<br />

A<br />

lk lK , 1<br />

bTqr ( , , ) - Barwertfaktor<br />

lk<br />

lK , 1<br />

r<br />

1 − ( )<br />

q<br />

bT ( , qr , ) =<br />

q−r - Annuität laufender Zahlungen<br />

(7.51)<br />

- Annuität der laufender Zahlungen des 1.Jahres<br />

T<br />

T<br />

für r ≠ q b( T, q, r)<br />

= für r = q (7.52)<br />

q<br />

Dieser trägt der Tatsache Rechnung, daß sich die Kosten während des<br />

Betrachtungszeitraums durch Preissteigerung und Kapitalzins ändern.<br />

Die Gesamtannuität, also die Summe der Annuitäten aller Kostenarten, bildet ein<br />

Kriterium zur wirtschaftlichen Beurteilung unterschiedlicher Energieversorgungsanlagen.<br />

Die Anlage mit der geringsten Annuität ist die kostengünstigste.<br />

7.4.2 WÄRMEGESTEHUNGSKOSTEN<br />

Die Wärmegestehungskosten des ersten Jahres werden auf folgende Art und Weise<br />

berechnet: Als Berechnungsgrundlage dienen die Annuität der kapitalgebundenen<br />

Kosten, sowie die laufenden Zahlungen des ersten Jahres. Hierbei werden nur die Erlöse<br />

aus Stromverkauf, selbstverständlich nicht die Erlöse aus Wärmeverkauf berücksichtigt.<br />

Die Summe beider Anteile dividiert durch den Gesamtwärmebedarf ergibt den<br />

Wärmepreis. WG<br />

Q&<br />

AK, Σ + ( Ai, 1−Ei, 1)<br />

WG =<br />

i=<br />

1<br />

Q&<br />

A<br />

K , Σ<br />

n<br />

∑<br />

i=<br />

1<br />

i, 1 i,<br />

1<br />

n<br />

∑<br />

- Wä rmegestehungskosten<br />

- Gesamtwä rmebedarf<br />

(7.55)<br />

- Annuitä t der kapitalgebundenen Zahlungen<br />

( A − E ) - laufende Zahlungen des ersten Jahres<br />

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Die spezifischen Wärmegestehungskosten werden in DM/MW angegeben.<br />

7.4.3 STROMRESTKOSTEN<br />

Seite 122<br />

Die Stromrestkosten dienen als Richtwert, um die Verwendung des selbsterzeugten<br />

Stroms abschätzen zu können. Sie werden nach folgender Formel berechnet.<br />

K −E −K<br />

SRK =<br />

W<br />

ges Wärme Strom<br />

el<br />

SRK = Stromrestkosten [Pf / kWh el]<br />

K ges = Gesamtkosten des ersten Jahres<br />

K Strom = Strombezugskosten des Betreibers des ersten Jahres<br />

W el = jä hrlich selbsterzeugte elektrische Energie<br />

7.5 SCHADSTOFFBILANZ<br />

7.5.1 DER SCHADSTOFFAUSTOß DER ENERGIEZENTRALE<br />

Die CO2-Emissionen werden aus dem Brennstoffverbrauch der einzelnen Blöcke und der<br />

Kesselanlage ermittelt.<br />

Aus dem Brennstoffverbrauch und den im Brennstoff definierten Werten wird die<br />

Rauchgasmenge jedes BHKW- Moduls und der Kessel berechnet. Die eingegebenen<br />

Schadstoffwerte pro Normkubikmeter Abgas bestimmen die emittierten<br />

Schadstoffmengen.<br />

Die Schadstoffemissionen, die bei der Wandlung der elektrische Energie in den<br />

Kraftwerken der EVU entstehen, werden durch die im Fenster „Schadstoff-Bewertung der<br />

EVU Stromversorgung“ definierten Schadstoffmengen pro kWh elektrische Energie zu<br />

den bereits beschriebenen Schadstoffemissionen der Anlage addiert.<br />

Die Schadstoffemissionen, die in den Kraftwerken der EVU durch die Einspeisung von<br />

elektrischer Energie in das Netz der EVU nicht auftreten, werden der Energiezentrale<br />

gutgeschrieben (abgezogen). Die Gutschrift erfolgt nach der Definition der<br />

Schadstoffmengen pro kWhel der unter „Schadstoff-Bewertung der EVU<br />

Stromversorgung“ definierten Emissionen eines Vergleichskraftwerk (das Kraftwerk, das<br />

durch die Einspeisung von elektrischer Energie durch das BHKW ersetzt wird).<br />

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Energieversorgungssystemen<br />

SCHADSTOFFEMISSIONEN FÜR DEN KONVENTIONELLEN FALL<br />

Seite 123<br />

Für die Bereitstellung von elektrischer Energie werden die Schadstoffwerte pro KWh el<br />

aus dem Definitionsfenster SCHADSTOFFMIX-NETZBEZUG‘ angesetzt.<br />

Für die Ermittlung der Schadstoffemissionen durch die Bereitstellung thermischer Energie<br />

wird angenommen, daß diese durch den Betrieb eines Kessel entstehen würden, der den<br />

selben Wandlungswirkungsgrad und spezifischen Schadstoffwerte pro Normkubikmeter<br />

Abgas aufweist, wie der im BHKW- Projekt definierte Kessel.<br />

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Energieversorgungssystemen<br />

Seite 124<br />

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Inhaltsverzeichnis<br />

1 DAS PROGRAMMKONZEPT 1-2<br />

1.1 Warum <strong>COPRA</strong>? 1-2<br />

1.2 Anlagenkonfiguration 1-3<br />

1.3 Simulation 1-4<br />

1.4 Tarife 1-4<br />

1.5 Ergebnisse 1-4<br />

1.6 Variation 1-4<br />

2 INSTALLATION 2-5<br />

2.1 Hard- und <strong>Software</strong>voraussetzungen - Konfigurationsempfehlung 2-5<br />

3 BENUTZEROBERFLÄCHE, ALLGEMEINE BEDIENUNGSHINWEISE 3-6<br />

3.1 Abspeichern und Laden von Projekten und einzelner Eingabeobjekte in und aus<br />

der Bibliothek 3-8<br />

3.1.1 Speichern 3-8<br />

3.1.2 Laden 3-8<br />

4 KURZANLEITUNG ZUR SIMULATION MIT <strong>COPRA</strong> 4-11<br />

4.1 Ablaufschema von <strong>COPRA</strong> 4-11<br />

4.2 Randbedingungen festlegen (Menü Randbedingungen) 4-13<br />

4.3 Verbraucher definieren (Menü Verbraucher) 4-15<br />

4.3.1 Thermischer Verbraucher 4-15<br />

4.3.2 Elektrischer Verbraucher 4-16<br />

4.4 Auswahl der Energieversorgung (Menü Anlage) 4-16<br />

4.4.1 Auswahl der BHKW-Module 4-16<br />

4.4.2 Auswahl der kesselanlage 4-16<br />

4.4.3 Auswahl des Speichers 4-17<br />

4.4.4 Definition des Nahwärmenetzes 4-17<br />

4.4.5 Festlegen der Betriebsweise 4-17<br />

4.5 Berechnungen (Menü Berechnungen) 4-17<br />

4.5.1 Energiebedarfsberechnung 4-17<br />

4.5.2 Auslegungsvorschlag 4-18<br />

4.5.3 Simulation 4-18


Inhaltsverzeichnis 2<br />

4.6 Ergebnisse (Menü Ergebnisse) 4-18<br />

4.6.1 Festlegen der Einspeisesolleistung 4-18<br />

4.6.2 Definition der Reservestromkosten 4-18<br />

4.6.3 Durchführen der Wirtschaftlichkeitsberechnung 4-19<br />

4.6.4 Definition der Wärmeverkaufspreise 4-19<br />

4.6.5 Auswertung der Ergebnisse-Projektbericht 4-19<br />

4.7 Beispielrechnung 4-20<br />

5 BESCHREIBUNG DES PROGRAMMS ANHAND DER MENÜLEISTE 5-29<br />

5.1 Datei 5-29<br />

5.1.1 Neues Projekt 5-29<br />

5.1.2 Projektverwaltung 5-29<br />

5.1.3 Projekt öffnen 5-30<br />

5.1.4 Speichern 5-30<br />

5.1.5 Speichern unter 5-30<br />

5.1.6 Beenden 5-30<br />

5.2 Randbedingungen 5-30<br />

5.2.1 Wetterdateien 5-30<br />

5.2.2 Schadstoffmix 5-31<br />

5.2.3 Brennstoffbibliothek 5-32<br />

5.2.4 Stromtarife für den Betreiber 5-33<br />

5.3 Definition des EnergieVerbrauchs (Verbraucher) 5-45<br />

5.3.1 Definition des thermischen Energiebedarfes 5-46<br />

5.3.2 Definition des elektrischen Energiebedarfes 5-56<br />

5.4 Anlage 5-57<br />

5.4.1 BHKW-Module 5-59<br />

5.4.2 Kesselanlage 5-62<br />

5.4.3 Speicher 5-64<br />

5.4.4 Nahwärmenetz 5-65<br />

5.4.5 Betriebsweise 5-66<br />

5.5 Berechnungen 5-67<br />

5.5.1 Energiebedarfsberechnung 5-67<br />

5.5.2 Auslegungsvorschlag 5-67<br />

5.5.3 Simulation 5-68<br />

5.5.4 Wirtschaftlichkeitsberechnung 5-68<br />

5.6 Ergebnisse 5-74<br />

5.6.1 Grafik 5-74<br />

5.6.2 Einspeisevergütung 5-76<br />

5.6.3 Strombezugskosten 5-77<br />

5.6.4 Variantenvergleich 5-79<br />

5.6.5 Schadstoffemissionen 5-80<br />

5.6.6 Projektbericht 5-81<br />

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Inhaltsverzeichnis<br />

5.7 Optionen 5-82<br />

6 DIE GRAFIKAUSGABE 6-83<br />

6.1 Beschreibung der verschiedenen Felder der grafikausgabe 6-84<br />

6.1.1 Legendenfeld 6-84<br />

6.1.2 Titel der Grafik 6-84<br />

6.2 Das Menü der Grafikausgabe 6-85<br />

6.2.1 Kurven 6-85<br />

6.2.2 Achsen 6-86<br />

6.2.3 Y - Achse 6-86<br />

6.2.4 X-Achse formatieren 6-87<br />

6.2.5 Anzeigen (nur bei Zeitachse) 6-88<br />

6.2.6 Optionen 6-88<br />

7 BERECHNUNGSGRUNDLAGEN 7-89<br />

7.1 Energiebedarf 7-89<br />

7.1.1 Ermittlung des stündlichen Energiebedarfs aus Jahresverbrauchswerten 7-89<br />

7.1.2 Ermittlung des Jahresbedarfs an Prozeßwärme 7-90<br />

7.1.3 Ermittlung des Jahresstrombedarfs 7-91<br />

7.1.4 Ermittlung des jährlichen Energiebedarfs zur Trinkwarmwasserbereitstellung 7-91<br />

7.1.5 Energiebedarfsermittlung Heizwärme 7-94<br />

7.2 Einspeisevergütung 7-102<br />

7.2.1 Leistungsvergütung Grundmodell 7-102<br />

7.2.2 Leistungsvergütung Modell schwer vorhersehbare Leistung 7-103<br />

7.3 Darstellung des Simulationmodells der Eneriezentrale 7-105<br />

7.3.1 Darstellung der Bilanzen und der möglichen Betriebsführungskonzepte 7-106<br />

7.3.2 Energiebilanz der einzelnen Anlagenkomponenten 7-110<br />

7.4 Wirtschaftlichkeitsberechnung 7-119<br />

7.4.1 Die Annuität der einzelnen Kostengruppen 7-119<br />

7.4.2 Wärmegestehungskosten 7-121<br />

7.4.3 Stromrestkosten 7-122<br />

7.5 Schadstoffbilanz 7-122<br />

7.5.1 Der Schadstoffaustoß der Energiezentrale 7-122<br />

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3

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