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Lehrbuch - DieBirne-Verlag

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B 102 Informationstechnologien bewerten<br />

<strong>Lehrbuch</strong><br />

Informationstechnologien<br />

bewerten<br />

mit Praxisbeispielen, lehrreichen Abbildungen, Tabellen und einem Glossar<br />

Herausgeber: Rolf Böhm, langjähriger Dozent und Institutsleiter<br />

Copyright:<br />

Copyright © 2010 <strong>DieBirne</strong> Bildungsmedien AG<br />

Zugerstrasse 47<br />

6312 Steinhausen<br />

www.diebirne.ch<br />

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der<br />

Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werks darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie,<br />

Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des<br />

<strong>Verlag</strong>s reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert,<br />

verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.<br />

2. Auflage 2010<br />

Layout und Satz: <strong>DieBirne</strong>-<strong>Verlag</strong><br />

Druck: Pentagraph GmbH, Berlin<br />

ISBN für das Lehrmittel (Lehr- und Übungsbuch): 978-3-905797-29-9<br />

2010 Copyright <strong>Verlag</strong> <strong>DieBirne</strong>.<br />

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2<br />

B 102 Informationstechnologien bewerten<br />

<strong>DieBirne</strong>-Bücher<br />

Lehrmittel aus dem <strong>DieBirne</strong>-<strong>Verlag</strong> sind klar strukturiert und verständlich aufgebaut.<br />

Die Kombination von <strong>Lehrbuch</strong> und Übungsbuch ergibt ein methodisch-didaktisches<br />

Konzept, das aufgrund von Beispielen einem starken Praxisbezug entspricht. Im <strong>Lehrbuch</strong><br />

weisen präzis gesetzte Symbole auf weiterführende Informationen hin (Literatur,<br />

Internet-Surf-Tipps, Gesetzestexte usw.). Ein Glossar erleichtert das selbständige<br />

Arbeiten. Das Übungsbuch korrespondiert optimal mit dem <strong>Lehrbuch</strong>. Die zu lösenden<br />

Aufgaben spiegeln den Wissensstand und unterstützen somit den Lernprozess.<br />

Auf diese Weise wird der Lehrstoff nach dem Prinzip „Learning by doing“ vermittelt.<br />

Die <strong>DieBirne</strong>-Lehrmittel enthalten prüfungsrelevante Themen, die von erfahrenen<br />

Dozenten zusammengestellt wurden.<br />

Nach konsequenter Arbeit mit dem Buch sollten die Kursteilnehmer in der Lage sein,<br />

den Lehrgang erfolgreich abzuschliessen bzw. das Thema umfassend zu verstehen.<br />

Das <strong>DieBirne</strong>-Lehrmittel kann genutzt werden:<br />

• Als Grundlage für den selbstgesteuerten Lernprozess und vor allem<br />

• in Kombination mit dem Unterricht sowie den Hilfestellungen der Dozenten<br />

www.diebirne.ch<br />

2010 Copyright <strong>Verlag</strong> <strong>DieBirne</strong>.


Symbollegende<br />

Praxisbezug<br />

Korrespondenzsignal:<br />

vom <strong>Lehrbuch</strong> zum Übungsbuch oder<br />

vom Übungsbuch zum <strong>Lehrbuch</strong><br />

Surf-Tipp<br />

Literaturhinweis<br />

Gesetzestext<br />

Definition<br />

Wegweiser nach oben<br />

Wegweiser nach unten<br />

Hinweis<br />

Bitte lächeln!<br />

Formel<br />

Zeit<br />

B 102 Informationstechnologien bewerten<br />

Alle Bezeichnungen schliessen sowohl die männliche als auch die weibliche Form ein,<br />

auch wenn vornehmlich die männliche Form gebraucht wird. Das kann man schon daran<br />

erkennen, dass der <strong>Verlag</strong> den Namen einer weiblich besetzten Frucht <strong>DieBirne</strong> trägt.<br />

2010 Copyright <strong>Verlag</strong> <strong>DieBirne</strong>.<br />

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4<br />

B 102 Informationstechnologien bewerten<br />

Inhaltsverzeichnis 4<br />

Aufbau dieses <strong>Lehrbuch</strong>s 6<br />

Teil A Begriffe 9<br />

Teil B Strategische Technologiebewertung 14<br />

1 Technologien richtig einsetzen 16<br />

1.1 Den Einsatzzweck kennen 16<br />

1.2 Erhöhung der Effizienz 16<br />

1.3 Verstärken der Effektivität 17<br />

2 Den Fokus setzen: Definition des Beobachtungsfeldes 18<br />

3 Den Fortschritt messen: Der zeitliche Technologieverlauf 19<br />

3.1 Klassen für sich: Die Technologiearten 19<br />

3.2 Ein Technologieleben: Der Technologielebenszyklus 21<br />

3.3 Den Technologiewechsel erkennen: Das S-Kurvenkonzept 23<br />

4 Gezielt investieren: Technologische Analysen und Prognosen 26<br />

4.1 Komplexes einfach dargestellt: Portfolios 27<br />

4.1.1 Marktportfolio 27<br />

2010 Copyright <strong>Verlag</strong> <strong>DieBirne</strong>.<br />

4.1.2 Technologieportfolio 28<br />

4.1.3 Kombiniertes Markt-/Technologieportfolio 29<br />

4.2 Was beeinflusst was: Die Verflechtungsmatrix 31<br />

4.3 Weiter gedacht: Die Trendextrapolation 32<br />

4.4 Der Blick in die Zukunft: Die Szenariotechnik 34<br />

5 Verbesserungspotenziale erkennen 38<br />

5.1 Lernen von den Besten: Benchmarking 38<br />

5.1.1 Leistungen vergleichen 38<br />

5.1.2 Vergleiche erfordern Methodik 39<br />

5.1.3 Benchmarking von Technologien 40<br />

5.2 Etablierte Modelle nutzen: Best Practices 41<br />

5.3 Technologische Chancen erkennen: 43<br />

5.3.1 Den Technologie-Einsatz begründen 43<br />

5.3.2 Beziehungskiste: Die Korrelationsanalyse 43<br />

5.3.3 Das IT-Potenzial ermitteln 45<br />

5.4 Technologische Ziele bestimmen: Die Portfolioanalyse 47<br />

5.4.1 Methoden kombinieren 47<br />

5.4.2 Stufe 1: Die ideale Wettbewerbsposition 48<br />

5.4.3 Stufe 2: Der ideale Ressourceneinsatz 49<br />

5.4.4 Stufe 3: Reale Massnahmen 51<br />

6 Das Beobachtungsfeld konkretisieren: Die Technologieliste 53


B 102 Informationstechnologien bewerten<br />

Teil C Operative Technologiebewertung 54<br />

7 Wissen aufbauen: Techniken der Informationsbeschaffung 56<br />

7.1 Mit eigenen Augen sehen: Erkundungstechniken 56<br />

7.1.1 Benutzersitzung 57<br />

7.1.2 Produktdemonstration 57<br />

7.1.3 Besuch eines Lieferanten 57<br />

7.2 Den Experten vertrauen: Befragungstechniken 58<br />

7.2.1 Interviews 58<br />

7.2.2 Umfragen 58<br />

7.2.3 Workshops 59<br />

7.2.4 Delphi-Methode 59<br />

7.3 Wissensbasen nutzen: Recherchetechniken 60<br />

8 Den eigenen Massstab definieren: Der Bewertungskatalog 62<br />

8.1 Den Rahmen festlegen: 63<br />

8.2 Die Details nennen: Die Erarbeitung der Kriterien 65<br />

8.2.1 Das Inventar kennen: Die IT-Systemanalyse 66<br />

8.2.2 Den Bedarf ermitteln: Die IT-Bedarfsanalyse 67<br />

8.2.3 Die Bedürfnisse formulieren: Die IT-Anforderungsanalyse 70<br />

8.3 Prioritäten setzen: Techniken zur Gewichtungsbestimmung 73<br />

8.3.1 Punktevergabeverfahren 73<br />

8.3.2 Präferenzmatrixverfahren 74<br />

8.3.3 Relevanzbaum 75<br />

8.3.4 Korrelationsanalyse 78<br />

9 Den Bewertungskatalog anwenden 79<br />

9.1 Technologieanbieter befragen: RfP und RfI 79<br />

9.1.1 Ablauf RfP 79<br />

9.1.2 Ablauf RfI 80<br />

9.2 Die beste Wahl treffen: Die Nutzwertanalyse 81<br />

Teil D Glossar 85<br />

Teil E Verzeichnisse 90<br />

10 Literaturverzeichnis 90<br />

11 Abbildungsverzeichnis 91<br />

12 Tabellenverzeichnis 92<br />

13 Index 93<br />

14 Abkürzungsverzeichnis 95<br />

2010 Copyright <strong>Verlag</strong> <strong>DieBirne</strong>.<br />

5


6<br />

B 102 Informationstechnologien bewerten<br />

Aufbau dieses <strong>Lehrbuch</strong>s<br />

Technologie richtig einsetzen<br />

Den Fokus setzen<br />

2010 Copyright <strong>Verlag</strong> <strong>DieBirne</strong>.<br />

Strategische<br />

Technologiebewertung<br />

Den Fortschritt messen<br />

Gezielt investieren<br />

Begriffe<br />

Verbesserungspotenziale<br />

erkennen<br />

Inhalt und Aufbau dieses <strong>Lehrbuch</strong>s<br />

Das Beobachtungsfeld<br />

konkretisieren<br />

Operative<br />

Technologiebewertung<br />

Wissen aufbauen<br />

Den eigenen Massstab<br />

definieren<br />

Den Bewertungskatalog<br />

anwenden<br />

Technologien und die davon abgeleiteten Techniken und technischen Produkte bestimmen<br />

heute unser Leben. Sie bestimmen dieses so intensiv, dass wir uns deren<br />

Einsatz nur sehr eingeschränkt entziehen können, wenn wir mit der Dynamik und<br />

dem Rhythmus unserer Umwelt mithalten wollen. Der Technologie-Einsatz ist für uns<br />

heute so selbstverständlich geworden, dass wir uns selten Gedanken darüber machen,<br />

dass wir eigentlich täglich mit der Bewertung von Technologien und technologischen<br />

Produkten konfrontiert werden. Jede Anschaffung technischer Produkte basiert im<br />

Wesentlichen auf immer demselben Prinzip. Am Anfang steht die Frage des Einsatzes:<br />

Benötige ich für meine Arbeiten einen Computer? Muss ich mobil erreichbar sein?<br />

Muss ich meine Termine elektronisch verwalten? Brauche ich eine Internet-Flatrate?<br />

Wir sehen uns dann einem überwältigenden Angebot von Produkten mit den unterschiedlichsten<br />

Technologien ausgesetzt, von denen wir nun das Richtige für unseren<br />

Einsatzzweck auswählen sollen. Es gilt also als Nächstes die Frage zu klären, welches<br />

Produkt am besten zu uns passt und hoffentlich in der nächsten Zeit auch noch passen<br />

wird: das preiswerteste, das komfortabelste, das mit den meisten Funktionen oder das<br />

mit der neuesten Technologie? Wir versuchen in dieser Weise festzulegen, welches unsere<br />

generellen Bedürfnisse und Anforderungen sind, die durch unseren Einsatzzweck<br />

zwar eigentlich schon vorgegeben, aber noch nicht richtig ausformuliert worden sind.<br />

Wir treffen aus dem Angebot eine Vorauswahl und schränken uns ein, welche der<br />

möglichen Produkte und Technologien wir beobachten wollen. Nun folgt die Phase<br />

des Informierens: Prospekte werden beschafft, Internetseiten besucht, Händler konsultiert,<br />

Zeitschriften gelesen, Produkte begutachtet und Freunde nach ihren Erfahrungen<br />

befragt. Aus dem Vergleich der Bedürfnisse und den gesammelten Informationen<br />

folgt schliesslich der Kaufentscheid – ein Entscheid, der hoffentlich das individuell<br />

am besten geeignete Ergebnis liefert.<br />

Was in diesem <strong>Lehrbuch</strong> behandelt wird, beschreibt im Prinzip nichts anderes. Die<br />

Handelnden sind Unternehmen und nicht Personen, die angewendeten Verfahren<br />

und Techniken sind methodischer und die Konsequenzen bei einer technologischen


B 102 Informationstechnologien bewerten<br />

Fehlentscheidung vermutlich sehr viel dramatischer als bei einer Privatperson. Und<br />

dies ist letztendlich der Hauptgrund, warum es sich lohnt, sich mit den Methoden der<br />

Technologiebewertung vertraut zu machen: für Unternehmen steht bei Technologieentscheiden<br />

viel auf dem Spiel, im positiven und im negativen Sinne.<br />

Dieses <strong>Lehrbuch</strong> gliedert sich in zwei Hauptteile:<br />

1. Der Teil Strategische Technologiebewertung behandelt Vorgehensweisen, wie ein<br />

Technologie-Einsatz unter strategischen Gesichtspunkten erwogen und beurteilt<br />

werden kann. Hier steht vor allem die Frage nach Potenzial und Lebensdauer von<br />

Technologien im Vordergrund, da die strategische Planung die Verfahren zur Umsetzung<br />

der Geschäftsziele definiert und damit einen langfristigen Charakter hat.<br />

Technologien und speziell Informationstechnologien haben längst die Zeiten hinter<br />

sich gelassen, in denen ihr Einsatz primär als Hilfsmittel im täglichen Geschäft betrachtet<br />

wurde. In heutigen Unternehmen ist der intensive Informatikeinsatz nicht<br />

nur selbstverständlich, sondern überlebenswichtig geworden.<br />

Informationstechnologien müssen daher zunächst aus strategischer Sicht betrachtet<br />

und eingeschätzt werden, damit die Unternehmensentwicklung gefördert und<br />

nicht etwa gebremst wird. Die Zielsetzung der strategischen Technologiebewertung<br />

ist es also, die technologische Marschrichtung des Unternehmens zu erarbeiten,<br />

ohne sich dabei bereits auf konkrete technische Lösungen festzulegen.<br />

Die nachfolgende Abbildung zeigt die Vorgaben, die einzelnen Schritte und die Ergebnisse<br />

der strategischen Technologiebewertung, wie sie in diesem Teil behandelt<br />

werden:<br />

Vorgaben<br />

Unternehmensziele<br />

Unternehmensstrategie<br />

Geschäftsfelder<br />

Geschäftsobjekte<br />

Infrastruktur<br />

Strategische<br />

Technologiebewertung<br />

Bestimmung des Einsatzzwecks<br />

Bestimmung des Alters<br />

und Potenzials von Technologien<br />

Bewertung des bestehenden<br />

und zukünftigen<br />

Technologieeinsatzes im<br />

eigenen Unternehmen<br />

Ermittlung des Potenzials<br />

von Verbesserungen<br />

durch den Einsatz bestimmter<br />

Technologien<br />

Aufbau und Pflege einer<br />

Liste der beobachteten<br />

Technologien<br />

Ergebnisse<br />

Strategisch bewertete<br />

Technologien<br />

Technologische Analysen<br />

und Prognosen<br />

Technologische Verbesserungsmöglichkeiten<br />

Liste der Technologien,<br />

welche strategisch sinnvoll<br />

sind<br />

Abb. 1: Vorgaben, Tätigkeiten und Ergebnisse der strategischen Technologiebewertung<br />

2010 Copyright <strong>Verlag</strong> <strong>DieBirne</strong>.<br />

7


8<br />

B 102 Informationstechnologien bewerten<br />

2. Der Teil Operative Technologiebewertung behandelt Vorgehensweisen, welche für<br />

die Beurteilung von realen Lösungen der nach strategischen Gesichtspunkten ausgewählten<br />

Technologien eingesetzt werden können. Die Zielsetzung ist hier, aus<br />

einer Auswahl von Alternativen diejenige Lösung zu identifizieren, welche unter<br />

den Vorgaben der strategischen Planung optimal ist. Abbildung 2 zeigt die Vorgaben,<br />

die einzelnen Schritte und die Ergebnisse dieser operativen Technologiebewertung:<br />

Vorgaben<br />

Operative<br />

Technologiebewertung<br />

Technologieliste<br />

IT-Strategie<br />

Geschäftsfelder<br />

Geschäftsobjekte<br />

Geschäftsanforderungen<br />

IT-Infrastruktur<br />

2010 Copyright <strong>Verlag</strong> <strong>DieBirne</strong>.<br />

Beschaffung von Informationen<br />

über die beobachteten<br />

Technologien<br />

Ermittlung des IT-Bedarfs<br />

und der IT-Anforderungen<br />

Gewichtung der Anforderungen<br />

und Bedürfnisse<br />

Aufbau eines Bewertungskatalogs<br />

Anwendung des Bewertungskatalogs<br />

bei Beschaffung<br />

und Eigenentwicklung<br />

Ergebnisse<br />

Informationen über<br />

technologische Lösungsmöglichkeiten<br />

Anforderungen an technologischeLösungsmöglichkeiten<br />

Gewichtung der Anforderungen<br />

Lösungsalternativen<br />

Abb. 2: Vorgaben, Tätigkeiten und Ergebnisse der operativen Technologiebewertung


Teil A Begriffe<br />

Technologie richtig einsetzen<br />

Den Fokus setzen<br />

Kapitel im Kapitelkomplex<br />

Veranschlagte Zeit im<br />

Kurs in Minuten<br />

(ohne Aufgaben)<br />

B 102 Informationstechnologien bewerten<br />

Empfohlene Zeit für die<br />

Arbeit mit dem Buch in<br />

Minuten (ohne Aufgaben)<br />

Begriffe 1 h 1 h + x<br />

Dieser Teil des <strong>Lehrbuch</strong>s erläutert eine Reihe von Begriffen, welche im Weiteren für<br />

das Verständnis des Textes bekannt sein sollten und daher vorausgesetzt werden. Da<br />

die Erarbeitung dieser Begriffe nicht Teil des Lehrstoffes des Moduls «Informationstechnologien<br />

bewerten» ist, werden hier nur kurze Definitionen wiedergegeben – Teil<br />

A ist insofern als eine Art Nachschlagetabelle zu verstehen. Bei Verständnisproblemen<br />

sei auf die angegebene Literatur oder andere Fachbücher verwiesen. Dies trifft<br />

im Speziellen auf den Absatz Informationstechnologien zu, in welchem Vertreter von<br />

Informationstechnologien nur im Sinne einer Übersicht tabellarisch aufgelistet sind.<br />

Technologie<br />

Strategische<br />

Technologiebewertung<br />

Den Fortschritt messen<br />

Gezielt investieren<br />

Begriffe<br />

Verbesserungspotenziale<br />

erkennen<br />

Das Beobachtungsfeld<br />

konkretisieren<br />

Operative<br />

Technologiebewertung<br />

Definition 1: Technologie ist die Wissenschaft von der Technik oder die Wissenschaft<br />

von den technologischen Produktionsprozessen (Bullinger, 1994).<br />

Definition 2: Technologie beschreibt die Gesamtheit der anwendbaren und tatsächlich<br />

angewendeten Arbeits-, Entwicklungs-, Produktions- und Implementierungsverfahren<br />

der Technik (Heinrich, 2002).<br />

Technik<br />

Definition 1: Technik ist der materielle Output eines theorie- und technikgeleiteten<br />

Prozesses. Als Technik kann eine Maschine, ein Gerät oder ein Produkt bezeichnet<br />

werden (Bullinger, 1994).<br />

Definition 2: Technik bezeichnet die von Menschen erzeugten Gegenstände sowie<br />

deren Herstellung und Benutzung im Rahmen zweckorientierten Handelns (Heinrich,<br />

2002).<br />

Wissen aufbauen<br />

Den eigenen Massstab<br />

definieren<br />

Den Bewertungskatalog<br />

anwenden<br />

2010 Copyright <strong>Verlag</strong> <strong>DieBirne</strong>.<br />

9<br />

Technologie<br />

Technik


IT-Leitbild<br />

IT-Strategie<br />

System<br />

Heinrich<br />

10<br />

B 102 Informationstechnologien bewerten<br />

IT-Leitbild<br />

Mit Hilfe von Leitbildern soll die strategische Grundhaltung des Informationsmanagements<br />

bezüglich der Rolle der Informationsverarbeitung im Unternehmen allen<br />

Beteiligten vermittelt werden (Heinrich, 2002).<br />

IT-Strategie<br />

Unter einer Strategie wird die langfristig und unternehmensweit angelegte Verhaltens-<br />

und Verfahrensweise zum Aufbau und Erhalt von Erfolgspotenzialen verstanden<br />

(Heinrich, 2002). Eine IT-Strategie ist dementsprechend eine Strategie, welche<br />

die Verhaltens- und Verfahrensweisen für das Informationsmanagement eines Unternehmens<br />

festlegt.<br />

System<br />

Ein System ist eine Menge von Elementen, die dazu dient, eine bestimmte Aufgabe<br />

zu erfüllen, und durch eine Menge von Modellen aus verschiedenen Blickwinkeln beschrieben<br />

wird; ein System kann in weitere Teilsysteme zerlegt werden.<br />

Drei-Ebenen-Modell<br />

Das Drei-Ebenen-Modell ist ein Ansatz zur Strukturierung von Architekturmodellen.<br />

Prinzipiell wird dabei eine Systemarchitektur in drei Abstraktionsebenen unterteilt:<br />

1. Die konzeptuelle Ebene zeigt die Gesamtsicht des Systems ohne auf einzelne Systemkomponenten<br />

einzugehen.<br />

2. Die logische Ebene repräsentiert eine lösungsunabhängige Sicht der System-Komponenten<br />

und ihrer Vernetzung.<br />

3. Die physische Ebene repräsentiert schliesslich die Sicht der real zum Einsatz kommenden<br />

Komponenten und ihrer Vernetzung.<br />

Heinrich (2002) unterteilt die Komponenten der logischen und der physischen Sicht anhand<br />

der unterschiedlichen Aufgaben in die vier Teilmodelle Transportmodell (Kommunikation),<br />

Datenmodell (Objekte), Methodenmodell (Funktionen) und Arbeitsorganisation<br />

(Ablaufsicht).<br />

Logisches<br />

Datenmodell<br />

Physisches<br />

Datenmodell<br />

Abb. 3: Das Drei-Ebenen-Modell nach Heinrich<br />

2010 Copyright <strong>Verlag</strong> <strong>DieBirne</strong>.<br />

Konzeptuale Gesamtsicht<br />

Logisches Transportmodell<br />

Logisches Modell Arbeitsorganisation<br />

Physisches Transportmodell<br />

Physisches Modell Arbeitsorganisation<br />

Logisches<br />

Methodenmodell<br />

Physisches<br />

Methodenmodell


IT-Architekturen<br />

B 102 Informationstechnologien bewerten<br />

In der Informationstechnologie ist der Begriff des Systems allgegenwärtig. Die Architektur<br />

beschreibt das Zusammenspiel der Komponenten eines Systems. Nach Grässle<br />

et al. (2000) wird der Begriff Architektur folgendermassen definiert:<br />

«Menge der wesentlichen Entscheidungen über die Organisation eines (Software-)<br />

Systems, die Auswahl der strukturellen Elemente, aus denen das System besteht,<br />

und ihren Schnittstellen. Das in Kollaborationen zwischen den Elementen spezifizierte<br />

Verhalten eines Systems. Seine Zusammensetzung aus strukturellen und Verhaltenselementen<br />

in zunehmend grösseren Teilsystemen und der architektonische<br />

Stil, der diese Organisation prägt, ihre Elemente, ihre Schnittstellen, Kollaborationen<br />

und ihre Zusammensetzung. Eine (Software-)Architektur beschäftigt sich nicht nur<br />

mit Struktur und Verhalten, sondern auch mit Nutzung, Funktionalität, Performance,<br />

Robustheit, Wiederverwendung, Verständlichkeit, wirtschaftlichen und technischen<br />

Randbedingungen und Kompromissen sowie ästhetischen Überlegungen.»<br />

Diese vielschichtige Definition lässt bereits erahnen, dass der Begriff Architektur auf<br />

verschiedenen Ebenen gesehen werden muss. Es folgt eine Übersichtstabelle über Architekturen<br />

in der IT, welche nach der logischen und der physischen Ebene des Drei-<br />

Ebenen-Modells geordnet ist. Diese Tabelle zeigt beispielhafte Architekturmodelle<br />

und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.<br />

Logische<br />

Ebene<br />

Physische<br />

Ebene<br />

Komponente Architektur Ausprägungen Techniken<br />

Transportmodell<br />

Datenmodell<br />

Arbeitsorganisation<br />

Kommunikationskonzept<br />

Architektur der<br />

Geschäftsobjekte<br />

Applikationsarchitektur<br />

Intranet E-Mail<br />

Datenflussmodelle<br />

in Workflows<br />

Siehe Kapitel Softwaretechnologien<br />

Methodenmodell Prozessarchitektur Workflow-Management-System<br />

Transportmodell<br />

Datenmodell<br />

Netzwerkarchitektur<br />

SW-Datenarchitektur<br />

HW-Datenarchitektur<br />

LAN<br />

WAN<br />

ARIS Prozessmodellierung<br />

Ethernet<br />

Token-Ring<br />

Wireless LAN<br />

ADSL<br />

X25/X75<br />

DB-Datenmodell ER-Diagramme<br />

SW-Datenmodell<br />

HW-Datenmodell<br />

KlassendiagrammeDatenflussdiagramme<br />

2010 Copyright <strong>Verlag</strong> <strong>DieBirne</strong>.<br />

11<br />

IT-Architekturen<br />

Grässle<br />

et al.


Speichertechnologien<br />

12<br />

B 102 Informationstechnologien bewerten<br />

Physische<br />

Ebene<br />

(Fortsetzung)<br />

2010 Copyright <strong>Verlag</strong> <strong>DieBirne</strong>.<br />

Komponente Architektur Ausprägungen Techniken<br />

Arbeitsorganisation<br />

SW-Architektur<br />

Computerarchitektur<br />

Prozessorarchitektur<br />

Methodenmodell Funktionsarchitektur<br />

Client/Server<br />

Muli-Tier<br />

Verteilte Systeme CORBA<br />

Multi-Prozessor-<br />

Architektur<br />

Cluster-Architektur<br />

Grid-Computing<br />

RISC<br />

CISC<br />

EPIC<br />

UML Interaction<br />

View<br />

Tabelle 1: Beispiele von Architekturmodellen auf der logischen und der physischen Ebene<br />

Speichertechnologien<br />

Speichertyp Bauart<br />

Flüchtige<br />

Speicher<br />

Nicht-flüchtige<br />

Speicher<br />

Solid State<br />

Medien<br />

Rotierende<br />

Medien<br />

Solid State<br />

Medien<br />

Tabelle 2: Speichertechnologien<br />

Speicher-<br />

Verfahren<br />

Halbleiter<br />

Magnetisch<br />

Optisch<br />

Halbleiter<br />

Magnetisch/<br />

Halbleiter<br />

Ausprägungen<br />

Statisches RAM<br />

Dynamisches RAM<br />

Spezielle<br />

Vertreter<br />

Harddisk RAID-Systeme<br />

Floppy-Disk ZIP<br />

Tape DAT<br />

CD-ROM, CD-RW<br />

DVD, DVD-R<br />

ROM, PROM, EEROM<br />

PLD Gate Arrays<br />

Smart Card<br />

Memory Sticks<br />

MRAM


Softwaretechnologien<br />

Applikationstyp Abgedeckte Prozesse/Aufgaben<br />

B2B Lieferantenkommunikation, Bestellwesen<br />

CAD Computerunterstützer Entwurf von Produkten<br />

CAM Computerunterstütze Herstellung von Produkten<br />

CASE Computerunterstützes Software Engineering<br />

B 102 Informationstechnologien bewerten<br />

CRM-System Kundenbetreuung, Auftragserfassung, Vertriebswesen<br />

Data Warehouse Datenmanagement<br />

Groupware Kommunikation, Ressourcenverwaltung<br />

ERP-System Rechnungswesen, Auftragsbearbeitung<br />

Middleware Unternehmens- und Infrastruktur-Schnittstellen<br />

MIS Controlling, Führung<br />

PPS Produktbereitstellungsplanung<br />

SCM-System Lieferanten-Betreuung, Bestellwesen, Lagerwesen<br />

WFMS Computerunterstützte Prozessabarbeitung<br />

Tabelle 3: Software-Applikationstypen<br />

Technologien der Softwareentwicklung<br />

Bereich Technologie Anwendungen, Vertreter<br />

Vorgehensmodelle<br />

Entwicklungsumgebungen<br />

V-Modell<br />

ISO 12207,<br />

Wasserfallmodell<br />

Iterative Modelle<br />

(z. B. RUPTM)<br />

Extreme Programming<br />

(XP)<br />

Strukturierte (prozedural<br />

orientierte) Sprachen<br />

Objektorientierte<br />

Sprachen<br />

Software-Entwicklung mit herkömmlichen Aufgabenstellungen<br />

Software-Entwicklung mit herkömmlichen Aufgabenstellungen<br />

Objektorientierte Software-Entwicklung<br />

Beschleunigte Entwicklung von Kleinsystemen<br />

Software-Entwicklung mit herkömmlichen Aufgabenstellungen;<br />

COBOL, PASCAL, Modula II, C<br />

Objektorientierte Softwareentwicklung; Smalltalk,<br />

C++, Java<br />

Datenbanksprachen Entwicklung von Datenbankapplikationen; SQL<br />

4GL-Sprachen<br />

Macro-Sprachen<br />

CASE-Tools<br />

Tabelle 4: Technologien der Software-Entwicklung<br />

Entwicklung von Datenbankapplikationen, schnelle<br />

Software-Entwicklung mit eingeschränkten Anforderungen;<br />

ABAP, Uniface<br />

Kommando-Skripts, Kleinst-Applikationen; Visual<br />

Basic, Make, Shellscript<br />

Entwicklungsumgebungs-unabhängige Informatik-<br />

Unterstützung des Software-Entwicklungsprozesses<br />

2010 Copyright <strong>Verlag</strong> <strong>DieBirne</strong>.<br />

13<br />

Softwaretechnologien<br />

Technologien<br />

der Softwareentwicklung

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