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Modernes Schadenmanagement

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TITELTHEMA<br />

Wenn Schadenbearbeitung oder andere Serviceleistungen eines Versicherers an externe<br />

Dienstleister ausgelagert werden, sind Bedenken, dass das zu Lasten des Serviceniveaus<br />

geht, durchaus nachvollziehbar. Wie doch ein Zugewinn der Servicequalität erreicht werden<br />

kann, hängt von einer Reihe von Voraussetzungen sowohl beim Versicherer als auch<br />

beim Serviceprovider ab.<br />

Bedachter Einsatz<br />

externer Serviceprovider<br />

10 FACEOFACE<br />

„Alle unsere Leitungen sind momentan besetzt, einer<br />

unserer Mitarbeiter wird Ihren Anruf schnellstmöglich<br />

entgegennehmen und sich um Sie kümmern ...“<br />

Wer kennt diese oder ähnliche Ansagen nicht und hat<br />

sie in Endlosschleife – je nach Temperament – geduldig,<br />

gelangweilt oder mit steigendem Blutdruck über sich ergehen<br />

lassen müssen.<br />

Die Angst der Kunden, keinen guten Service zu bekommen,<br />

wenn Schadenbearbeitung oder andere Serviceleistungen eines<br />

Versicherers an Dritte ausgelagert werden, ist nachvollziehbar<br />

und verständlich. Oft verbinden Kunden die Stichwörter „Callcenter“,<br />

„externe Schadenbearbeitung“, „externer Serviceprovider“<br />

mit schlechtem Service und langen enervierenden Telefonwarteschleifen<br />

(zumeist noch mit ebenso enervierender Musik),<br />

die in qualitativ schlechter oder gar keiner Auskunft enden.<br />

Gleiche Standards<br />

Dennoch greifen manche Versicherer in bestimmten Fällen auf<br />

externe Dienstleister zurück, was die Frage aufkommen lässt, ob<br />

dies nicht doch sinnvoll sein kann und außer finanziellen Vorteilen<br />

auch potentziell einen Zugewinn an Servicequalität ermöglicht.<br />

Wenn ja, welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um<br />

diese Qualitätsverbesserung zu erlangen? Was kann ein Versicherer<br />

tun, um den oben genannten Gefahren entgegenzuwirken?<br />

Zunächst mal ja, es kann in bestimmten Fällen sinnvoll sein und<br />

eine Erweiterung und Verbesserung der Serviceleistungen verbunden<br />

mit geringeren Kosten bedeuten, wenn ein externer Provider<br />

eingeschaltet wird. Vorausgesetzt, er wird gut gemanagt<br />

und liefert dieselben Qualitäts- und Servicestandards, die die<br />

Kunden bei ihrer Versicherungsgesellschaft eingekauft haben.<br />

Flexibilität und Schnelligkeit bei der<br />

Leistungserbringung<br />

Nehmen wir die Fälle, in denen eine 24 Stunden/7 Tage-Notfall-<br />

Assistance für den Versicherten zur Verfügung stehen muss, wie<br />

beispielsweise bei einer Auslandskrankenversicherung, einer<br />

Pannenhilfe oder bei Notfallhilfen auf Reisen, wenn auf einmal<br />

Bargeld, Papiere oder Kreditkarte verschwunden sind. Es werden<br />

heute immer mehr Versicherungsleistungen angeboten, die in solchen<br />

Fällen dem Kunden im Nachhinein den entstandenen Verlust<br />

oder die zusätzlich entstandenen Kosten ersetzen. Aber allein<br />

damit ist dem Reisenden nicht geholfen, schnelle kurzfristige Hilfe<br />

vor Ort – zum Beispiel in Form von Bargeld – ist oft notwendig.<br />

Ebenso wenn man auf Reisen einen Unfall erleidet, krank wird<br />

oder das Auto den Dienst versagt. Nicht immer jedoch ist die<br />

Personaldecke ausreichend oder ist es aus betriebswirtschaftlicher<br />

Perspektive sinnvoll, eine so hohe Anzahl an Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern zu beschäftigen, die dem Kunden lückenlos<br />

Tag und Nacht, an sieben Tagen in der Woche sowie<br />

an allen Feiertagen hilfreich zur Seite zu stehen können. Auch<br />

kann es schwierig sein, ein solches Servicezentrum mit dem<br />

notwendigen fachlichen Know-how aufzubauen und das auch<br />

in möglichst vielen Sprachen dieser Welt. Benötigt werden bei<br />

diesem Service mehrsprachige Notfallärzte, Travel Agents, die<br />

Rücktransporte organisieren und Dienstleister, die beispielsweise<br />

angefallene medizinische Kosten nachverhandeln können.<br />

Hier ist die Zusammenarbeit eines Versicherers mit einem externen<br />

Dienstleister ratsam, der eine solche Palette an verschiedenen<br />

Spezialisten rund um die Uhr zur Verfügung stellen kann.<br />

Im Sinne einer schnelleren Entscheidungs- und Aktionskette<br />

kann es sich in diesem Zusammenhang ebenfalls anbieten, dass<br />

der Dienstleister gleichzeitig notwendige Formalitäten, wie Ausstellung<br />

von Kostenübernahmeerklärungen bei Krankheit und/<br />

oder Unfällen im Ausland, Überprüfung und Bestätigung des<br />

Versicherungsschutzes sowie die Bezahlung der angefallenen<br />

Dienstleistungen (Pannenhilfe, Arzt-/Krankenhauskosten, Bargeldsoforthilfe)<br />

direkt übernimmt und die Kosten erst im Nachhinein<br />

mit dem Versicherer abrechnet. Denn auch die schnelle<br />

Bezahlung der in Anspruch genommenen Dienstleistungen garantiert,<br />

dass beispielsweise Krankenhäuser, Ärzte oder Reparaturwerkstätten<br />

gerne weiterhin mit dem Versicherer zusammenarbeiten<br />

und im Falle von Unfällen und Krankheit im Ausland<br />

vom Versicherer ausgestellte Versicherungsbestätigungen gerne<br />

und unbürokratisch akzeptieren. Dies kommt wiederum dem<br />

Versicherten in Form von schneller, unbürokratischer medizini-

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