05.06.2013 Aufrufe

20 Jahre Galerie Rigassi: Georg Baselitz - Ensuite

20 Jahre Galerie Rigassi: Georg Baselitz - Ensuite

20 Jahre Galerie Rigassi: Georg Baselitz - Ensuite

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ermöglicht. Man könnte sagen, wir<br />

holen die Kunst vom Sockel und die<br />

Schauspieler von der Bühne. Versteh<br />

mich jetzt nicht falsch mit dieser<br />

Phrase, wir wissen, dass dies so betrachtet<br />

nichts Neues ist im theoretischen<br />

Diskurs, aber in der Praxis<br />

wird dies immer noch viel zu wenig<br />

gelebt. Zur Veranschaulichung möchte<br />

ich die Theater- und Musikaufführungen<br />

und Performances erwähnen.<br />

Wir haben beispielsweise Schauspieler<br />

vom Theater St. Gallen und Musiker<br />

vom Sinfonieorchester St. Gallen<br />

bei uns, die normalerweise auf der<br />

Bühne spielen und somit eine grosse<br />

Distanz zum Publikum haben. Bei<br />

uns sind sie auf Augenhöhe und maximal<br />

einen Meter entfernt von den<br />

Besuchern. Diese Nähe bricht mögliche<br />

Hemmschwellen und ermöglicht<br />

in der Pause oder auch nach der Aufführung<br />

den persönlichen Austausch<br />

mit den Künstlern.<br />

Welche Rolle spielen ökonomische<br />

Fragen? Wie finanziert sich neinundaber?<br />

Wir tragen uns selber und versuchen,<br />

möglichst unser finanzielles<br />

Konzept beizubehalten, wobei das<br />

natürlich immer schwierig ist. Am<br />

Anfang war das Ganze ein Versuchsprojekt.<br />

Wir wollten erstmal sehen,<br />

wie und wohin sich neinundaber<br />

entwickelt. Doch durch das immer<br />

wieder positive Echo und die grosse<br />

Wertschätzung seitens der Besucher<br />

und Kunstschaffenden merken<br />

wir, wie wichtig dieser Raum für St.<br />

Gallen geworden ist. Anhand dieses<br />

Echos möchten wir weitere, noch<br />

attraktivere und auch zahlreichere<br />

Veranstaltungen realisieren, was finanziell<br />

eine grössere Herausforderung<br />

ist.<br />

Welche Bedeutung hat neinundaber<br />

für die Gesellschaft?<br />

Wir befinden uns im Linsenbühlquartier<br />

in St. Gallen, dies war<br />

bis jetzt kein übliches Quartier für<br />

solche Räume oder <strong>Galerie</strong>n. Unsere<br />

Besucher sind nicht nur Personen,<br />

die eine Affinität zu Kunst haben,<br />

sondern auch begeisterte Nachbarn.<br />

So ermöglichen wir auch diesen<br />

Menschen einen unkonventionellen<br />

Zugang zu Kunst und Kultur und tragen<br />

einen wichtigen Teil zur kulturellen<br />

Vielfalt in der Stadt bei.<br />

Was bedeutet Erfolg für euch?<br />

Wenn wir Projekte mit Leidenschaft<br />

realisieren und dies so an die<br />

Menschen weitergeben können und<br />

ein reger Austausch stattfindet.<br />

Mit welchen Schwierigkeiten<br />

kämpft ihr?<br />

Eigentlich nur mit finanziellen,<br />

aber da sind wir wohl nicht die einzigen.<br />

Allerdings wird man bei finanziellen<br />

Engpässen wiederum sehr<br />

kreativ und einfallsreich.<br />

Was zeigt ihr als Nächstes?<br />

Da wäre einmal am 11. November<br />

die Film- und Buchpräsentation von<br />

Ars Vitalis. Im Jahr ihres 30-jährigen<br />

Bestehens hat sich Ars Vitalis selbst<br />

filmisch porträtiert. In gespielten<br />

Szenen, anhand von historische m<br />

Material, Interviews und Mitschnitten<br />

von Konzerten wird Einblick gegeben<br />

in die vielfältige Arbeitsweise<br />

des Trios von 1980 bis <strong>20</strong>10. Weiter<br />

geht es mit unserem Jubiläum am 19.<br />

November, welches wir gebührend<br />

feiern wollen. Am 3. Dezember folgt<br />

die sehr beliebte und vierte Ausgabe<br />

von «kunst oder kacke» – einem Improvisationstheater.<br />

artensuite Schweizer Kunstmagazin November <strong>20</strong>11 | 19

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!