Obstbau aktuell 05/12 - Liebegg
Obstbau aktuell 05/12 - Liebegg
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<strong>Obstbau</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>05</strong>/<strong>12</strong> 8. Mai 20<strong>12</strong><br />
www.liebegg.ch / Fachwissen / <strong>Obstbau</strong>/ Aktuelle Empfehlungen / <strong>Obstbau</strong> Aktuell<br />
Organ des Verbandes Aargauer Obstproduzenten, Sekretariat: L. Leimgruber, Kornberg 182A,<br />
5073 Gipf-Oberfrick Telefon: 062 871 75 71 E-Mail l.u.leimgruber@pop.agri.ch<br />
Kleiner Fruchtwickler und Apfelwickler<br />
Der Flug des Kleinen Fruchtwicklers und des Apfelwicklers ist bereits im Gange. Die Eiablage des Apfelwicklers<br />
setzt dann ein, wenn die Abendtemperaturen in der Dämmerung auf über 18°C steigen und die Witterung trocken und<br />
windstill ist. Die Eiablage hat in frühen Lagen bereits eingesetzt. Siehe auch: www.sopra.admin.ch<br />
Bekämpfung:<br />
Der Kleine Fruchtwickler ist gleichzeitig mit dem Apfelwickler zu bekämpfen. Dazu muss jetzt das Nützlingsschonende<br />
Insegar oder Hagar in der Dosierung von 0.04% (0.64 kg/ha) eingesetzt werden.<br />
Da Insegar oder Hagar nur gegen junge Eier wirkt, muss die Behandlung unmittelbar vor/bei der Eiablage erfolgen.<br />
Die Behandlung mit Insegar (Syngenta) oder Hagar (Schneiter) ist wie folgt durchzuführen:<br />
frühe Lagen (bis 400 m.ü.M.) 14. Mai - 18. Mai<br />
mittlere Lagen (400 bis 500 m.ü.M.) 18. Mai - 22. Mai<br />
späte Lagen (über 500 m.ü.M) 22. Mai - 28. Mai<br />
Achtung Vor der Insegar-/Hagar-Behandlung muss die Anlage gemulcht werden!<br />
Landwirtschaftliches Zentrum <strong>Liebegg</strong><br />
Ueli Gremminger, Othmar Eicher<br />
<strong>Liebegg</strong> 1, 5722 Gränichen<br />
Tel direkt 062 855 86 38/39, Fax 062 855 86 88<br />
ueli.gremminger@ag.ch othmar.eicher@ag.ch<br />
Zweite Behandlung mit Dimilin, Nomolt, Mimic, Rimon oder Consult SC (Aufbrauchfrist bis 2013), oder allenfalls<br />
mit Prodigy oder Steward *) oder Affirm *) etwa 4 Wochen nach der Insegar-/Hagar Behandlung d.h. zirka in<br />
der zweiten – dritten Juniwoche ausbringen. Mimic, Rimon, Prodigy oder Steward *) ,Affirm *) wirken zum Zeitpunkt<br />
der zweiten Behandlung auch gegen Schalenwickler. * ) Steward, Affirm hat eine kurze Wirkungsdauer von 14<br />
Tagen. Achtung: Affirm darf nur in Obstkulturen eingesetzt werden, nicht im Feldobstbau!<br />
Detailprognose unter www.<strong>Liebegg</strong>.ch >Fachwissen><strong>Obstbau</strong>>Aktuelle Empfehlungen und www.sopra.admin.ch<br />
Prodigy, Steward* ) , Audienz* ) , Spintor* ) gegen Apfel-, Kleiner Frucht- und Schalenwickler<br />
Prodigy (Bayer) 0,04 % (0.64 l/ha) und Steward * ) (Stähler) 0,017 % (0,27 kg/ha), Affirm * ) (Syngenta) 0,2 % (3.2 kg/ha),<br />
und Audienz* ) (Omya) 0,02 % (0,32 l/ha) und Spintor * ) (Andermatt) 0,02 % (0,32 l/ha) wirken gegen Apfelwickler,<br />
Kleiner Fruchtwickler mit Wirkung gegen Eier und vor allem Larven und haben im Sommer (2. Apfelwicklerbehandlung<br />
Ende Juni) eine Wirkung gegen den Schalenwickler bei entsprechendem Timing. Prodigy, Steward, Affirm, Audienz,<br />
Spintor haben auch eine larvizide Wirkung gegen den Kleinen Fruchtwickler, weshalb sie etwas später als<br />
Insegar eingesetzt werden können.<br />
Prodigy ist ein Häutungsbeschleuniger (wie Mimic), ist leicht translaminar, hat Frass- u. Kontaktwirkung und eine gute Regenbeständigkeit<br />
sowie eine Wirkungsdauer von 4 – 6 Wochen.<br />
Prodigy maximal 2 x pro Jahr und Parzelle und höchstens 1 x gegen den gleichen Schädling pro Jahr einsetzen!<br />
Bei Steward sind höchstens 3 Behandlungen pro Parzelle und Jahr bewilligt.<br />
* ) Steward, Affirm, Audienz, Spintor haben eine Wirkungsdauer von 2 Wochen. Darum als erste Behandlung einsetzen,<br />
statt Insegar, Hagar. Dank dem späteren Einsatzzeitpunkt im Vergleich zu Insegar, Hagar wird die Nachfolgebehandlung,<br />
nach 2 Wochen, ungefähr zum gleichen Zeitpunkt fällig wie 2. Behandlung nach Insegar, Hagar. Zur zweiten Behandlung nach<br />
Steward oder Affirm kann Dimilin, Nomolt, Consult (Aufbrauchfrist bis 2013), Rimon, Mimic oder Prodigy eingesetzt<br />
werden. Diese Präparate verlängern die Wirkung gegen den Apfelwickler auf 5 bis 6 Wochen (Rimon hat eine Wirkungsdauer<br />
von 3 – 4 Wochen). Der Vorteil von Steward, Affirm, Audienz, Spintor ist, dass diese nicht in die gleiche Wirkstoffgruppe gehören<br />
wie die Wachstumsregulatoren (Insegar, Dimilin, Nomolt, Prodigy, Rimon usw.), die nur einmal pro Jahr eingesetzt werden sollten.
Wird Prodigy oder Steward * ) oder Affirm * ) oder Audienz* ) oder Spintor * ) gegen den Kleinen Fruchtwickler und<br />
Apfelwickler eingesetzt, ist die Behandlung zum folgenden Zeitpunkt durchzuführen:<br />
frühe Lagen (bis 400 m.ü.M.) 29. Mai - 31. Mai<br />
mittlere Lagen (400 bis 500 m.ü.M.) 1. Juni - 4. Juni<br />
späte Lagen ( über 500 m.ü.M) 4. Juni - 8. Juni<br />
Wird Prodigy , Steward * ) , Affirm * ) , Audienz* ) oder Spintor * ) ausschliesslich gegen den Apfelwickler eingesetzt,<br />
erfolgt die Behandlung zum gleichen Zeitpunkt wie Dimilin, Nomolt, Consult (Aufbrauchfrist bis 2013), Rimon<br />
oder Mimic.<br />
Apfelwickler<br />
Wo nur der Apfelwickler bekämpft werden muss, ist die Behandlung mit einem der folgenden Nützlinkschonenden Präparaten:<br />
Dimilin SC 0.02% (0.32 kg/ha), Nomolt 0,04 % (0,64 lt/ha), Mimic 0,04 % (0,64 kg/ha), Consult SC (Aufbrauchfrist bis<br />
2013) 0.06% (1,0 l/ha), Rimon 0.06 % (0.96 l/ha), Prodigy 0,04 % (0.64 l/ha) oder Steward * ) 0,017 % (0,27 kg/ha) oder<br />
Affirm * ) 0,2 % (3.2 kg/ha) oder Audienz* ) 0,02 % (0,32 l/ha) oder Spintor * ) 0,02 % (0,32 l/ha) durchzuführen. (Rimon hat<br />
eine Wirkungsdauer von 3 – 4 Wochen)<br />
* ) Steward, Affirm, Audienz, Spintor haben eine Wirkungsdauer von 2 Wochen. Darum als erste Behandlung einsetzen,<br />
statt Insegar. Die Nachfolgebehandlung, nach 2 Wochen, ungefähr zum gleichen Zeitpunkt fällig wie 2. Behandlung nach Insegar/Hagar,<br />
mit Dimilin, Nomolt, Consult, Rimon, Mimic oder Prodigy durchführen. Diese Präparate verlängern die Wirkung<br />
gegen den Apfelwickler auf 5 bis 6 Wochen (Rimon hat eine Wirkungsdauer von 3 – 4 Wochen).<br />
Je nach Witterung und Abendtemperaturen in den nächsten Tagen ergeben sich folgende Behandlungstermine für die Wirkstoffgruppe<br />
der Häutungshemmer (Dimilin, Nomolt, Consult SC (Aufbrauchfrist bis 2013), Rimon) und Häutungsbeschleuniger<br />
(Prodigy, Mimic) sowie Steward* ) oder Affirm* ) oder Audienz* ) oder Spintor* ) :<br />
frühe Lagen (bis 400 m.ü.M.) 1. Juni - 4. Juni<br />
mittlere Lagen (400 bis 500 m.ü.M.) 4. Juni - 8. Juni<br />
späte Lagen ( über 500 m.ü.M) 8. Juni - 14. Juni<br />
Rimon hat gleichzeitig Wirkung auf Birnblattsauger.<br />
Dieser Behandlungszeitpunkt kann sich je nach Witterung verschieben. Beachten Sie die Abendtemperaturen<br />
(über 18°C, trocken und windstill) sowie unter www.<strong>Liebegg</strong>.ch >Fachwissen><strong>Obstbau</strong>>Aktuelle Empfehlungen<br />
und www.sopra.admin.ch oder den E-mail Warndienst othmar.eicher@ag.ch<br />
Nach den Erfahrungen vom letzten Jahr, wird eine zweite Behandlung nach vier Wochen d.h. zirka Ende Juni (letze<br />
Juni-Woche) nötig sein. Dies v. a. wenn erste Behandlung noch vor Mitte Juni erfolgt. Mimic, Rimon, Prodigy<br />
und Steward* ) , Affirm* ) Audienz* ) , Spintor* ) wirken zum Zeitpunkt der zweiten Behandlung zirka Ende Juni<br />
(letze Juni-Woche) auch gegen Schalenwickler.<br />
Birnblattsauger<br />
Envidor (0.04 % , 0.64 l/ha) und Movento Arbo Bayer (0.<strong>12</strong>5 %, 2 l/ha) wirkt auf heranreifende Eier (weiss-orange Färbung)<br />
und schlüpfende Larven, deshalb 16. – 23. Mai ausbringen. Siehe auch www.sopra.admin.ch 10 – 14 Tage nach Envidor<br />
bei Bedarf Acarac (Aufbrauchsfrist 20<strong>12</strong>) einsetzen oder Movento Arbo. Evisect (aufbrauchen bis 20<strong>12</strong>) oder Movento<br />
Arbo wirkt auch auf junge Larven, deshalb 24. – 31. Mai einsetzen. Nomolt, Rimon oder Acarac (aufbrauchen bis 20<strong>12</strong>)<br />
oder Vertimec 29. Mai – 5. Juni einsetzen. Vertimec (mit Mineralölzusatz, siehe Packungsbeilage) wirkt auf junge und<br />
ältere Larven auch bei niedrigen Temperaturen. Eventuell nach Rücksprache Behandlung nach zwei Wochen wiederholen. Acarac<br />
wirkt auf junge Larven/Eier bei hohen Temperaturen. Ist bereits eine starke Honig- und Russtaubildung vorhanden, verbessert<br />
eine Seifenbehandlung mit Siva 50, Oleate, Natural 2 % oder flüssige Seife (Mama Steinfels) 5-6 l/ha mit mind. 1000<br />
l/ha am Vorabend der Behandlung den Bekämpfungserfolg mit Vertimec oder Acarac.<br />
Kirschenfliege Kirschenfliegenfallen jetzt zur Befallsprognose aufhängen<br />
In geschlossenen Kirschenanlagen und in Hochstammbeständen ist jetzt pro Sortengruppe (Früh-, Mittelfrühe-, Spätsorten)<br />
mindestens je eine gelbe Leimfalle im südlichen Kronenbereich auf Kopfhöhe aufzuhängen. In der IP/Suisse<br />
Garantie - ein absolutes Muss. Frühsorten wie Burlat, Earlise, Bigalise Merchant, Giorgia und/oder bis Beta sind in der Regel<br />
wenig gefährdet und erfordern oft keine Bekämpfung. Um keine böse Überraschungen zu erleben auch die Frühsorten, speziell<br />
die Sorte Burlat, Earlise, Bigalise Merchant bis Giorgia und/oder Beta mit Fallen kontrollieren. Beim Farbumschlag kontrolliert<br />
man die Fallen, nach Sortenreifegruppe getrennt, auf die gefangenen Kirschenfliegen.<br />
Die nächste Mitteilung orientiert über die Termine der chemischen Bekämpfung, die zirka 8 – 10 Tage später<br />
als im Vorjahr sein wird!<br />
2
Kirschenfliegenbekämpfung 20<strong>12</strong><br />
Auf 2011 senkte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) die Höchstkonzentration (HK) von Dimethoat und Omethoat (Abbauprodukt<br />
von Dimethoat) auf 0.2 mg/kg anstelle der bisherigen HK von Dimethoat 1mg/kg und Omethoat 0.4mg/kg. In der Folge<br />
davon wurde in der Bewilligung von allen Dimethoat-Produkten (Perfektion, Rogor, Roxion) die Anwendung im <strong>Obstbau</strong><br />
verboten. Lediglich für Kirschen wurde für das Jahr 2011 und 20<strong>12</strong> eine Ausnahmezulassung per Allgemeinverfügung gemacht,<br />
jedoch mit einer reduzierten Konzentration von 0.04 % (anstelle der bisherigen 0.<strong>05</strong> %) und befristet für ein Jahr.<br />
Mögliche Strategien in der Kirschenfliegenbekämpfung<br />
Für die Bekämpfung der Kirschenfliege stehen im Jahr 20<strong>12</strong> folgende Möglichkeiten zur Verfügung:<br />
* Bienengift<br />
Strategien der chemischen Kirschenfliegenbekämpfung<br />
2 W.<br />
Ala. 2 W.<br />
Ala. 2 W.<br />
Hinweis : Dimethoat wirkt auch gegen Adulte, Neonicotinoide (Gazelle, Alanto) nur gegen<br />
Eier & Larven<br />
Beim verwenden der Gebläsespritze sind die Konzentrationen und Angaben je Hektare auf das Baumvolumen<br />
anzupassen. Angaben beziehen sich auf ein Baumvolumen von 10'000 m 3 je Hektare. Kirschenanlagen im Ertrag<br />
haben aber ein Baumvolumen von 13'000 m 3 bis 17'000 m 3 und mehr.<br />
Entsprechend ist die Brüh- und Präparatemenge anzupassen. Z.B: *) = Faktor<br />
10'000 m 3 Baumvolumen m 3 x 0.02* + 200 l = 400 L/ha (Basis und Standart)<br />
15'000 m 3 Baumvolumen m 3 x 0.02* + 200 l = 500 L/ha = plus 25 % , d.h mit 500 Liter Brühmenge muss 25 %<br />
mehr Präparatemenge eingesetzt werden.<br />
(Bei grossvolumigen Kirschenanlage über 17000 m 3 Baumvolumen ist bei der Brüh- und Präparatemenge ein<br />
Zuschlag von 10 % notwendig).<br />
(Mit der Gebläsespritze wird 4-fach konzentriert, mit der Gun-Spritze 1-fache Konzentration)<br />
Berechnungsbeispiel:<br />
Dimethoat 0.04 % (0.64 l/ha) bei 10'000 m 3 Baumvolumen mit 400 L/ha (Standart) entspricht 0.04 % x 4 (4fache<br />
Konzentration mit Gebläsespritze) = 0.16 % in 400 Liter = 400 : 100 x 0.16 % = 0.64 Liter. D.h. Auf 400<br />
L/ha sind 0.64 l Präparatemenge auszubringen.<br />
Bei einem Baumvolumen von 15'000 m 3 (15'000 m 3 x 0.02* + 200 L = 500 L/ha) wird 25 % mehr Brühmenge<br />
und Produktemenge benötigt. 500 L/ha 0.04 % x 4 (4-fache Konzentration mit Gebläsespritze) = 0.16 % in 500<br />
Liter = 500 : 100 x 0.16 % = 0.8 Liter. D.h. Auf 500 L/ha sind 0.8 l Präparatemenge auszubringen.<br />
Faustzahlen (ausgehend vom Standart 10’000 m 3 Baumvolumen mit 400 L/ha) :<br />
± 1'000 m 3 Baumvolumen = ± 5 % Produkte-/Mittelmenge<br />
± 1'000 m 3 Baumvolumen = ± 20 Liter Brühmenge<br />
Im Internet unter www.agrometeo.ch > <strong>Obstbau</strong> > angepasste Dosierung, kann unter Eingabe des Reihenabstandes,<br />
Laubwandhöhe und mittlerem Laubwanddurchmesser, die baumvolumenabhängige Dosierung leicht errechnet werden.<br />
Siehe auch : http://www.agroscope.admin.ch/data/publikationen/wa_arb_99_des_1355_d_de.pdf<br />
und Pflanzenschutzempfehlung für den Erwerbsobstbau 20<strong>12</strong>/2013 Seite 53 – 54, welche im IP-Betriebsheft <strong>Obstbau</strong> ist.<br />
Bemerkungen zum Einsatzzeitpunkt:<br />
Wird eine Strategie mit einer Behandlung gewählt, so erfolgt diese beim Farbumschlag von gelb auf rot, bzw.<br />
der Wartefrist entsprechend (Dimethoat, Actara drei Wochen).<br />
Wird eine Strategie mit zwei Behandlungen gewählt, so erfolgt die erste rund sieben Tage vor dem Farbumschlag<br />
gelb zu rot( d.h. beim Farbumschlag grün zu gelb),<br />
3
die zweite etwa zehn bis vierzehn Tage später, entsprechend der Wartefrist der Produkte (Gazelle SG zwei<br />
Wochen, Alanto zwei Wochen).<br />
In der Bio-Kirschenproduktion steht das Produkt Naturalis-L mit Teilwirkung zur Verfügung, empfohlen sind drei bis fünf Behandlungen<br />
mit 2.4 l/ha ab Farbumschlag bis zur Ernte, die Wartefrist beträgt eine Woche.<br />
Einsatz von Dimethoat (Perfektion, Rogor, Roxion) ?<br />
Falls Dimethoat (Achtung Bienengift) eingesetzt wird, ist es wichtig, dass die Anwendung korrekt erfolgt, damit bei allfälligen<br />
Rückstandanalysen die neuen Höchstkonzentrationen eingehalten werden. Dies heisst Ebenfalls darf die Wartefrist von 21<br />
Tagen auf keinen Fall unterschritten werden. Für eine gute Wirksamkeit sollte die Behandlung aber auch nicht mehr als<br />
28-30 Tage vor der Ernte liegen. Dies bedingt eine blockweise, sortenspezifische Anpassung der Behandlungstermine.<br />
Mögliche Alternativen zum Einsatz von Dimethoat (Perfektion, Rogor, Roxion)<br />
Der Einsatz von Alternativprodukten ist auf jeden Fall wesentlich teurer als der Einsatz von Dimethoat (siehe Tabelle). Beim Entscheid<br />
zwischen den möglichen Alternativen, kommen weitere Überlegungen dazu: Sind auf dem Betrieb sowohl Kirschenanlagen,<br />
wie auch Hochstammbäume vorhanden, ist es aus arbeitstechnischen Gründen sinnvoll sich für ein Mittel zu entscheiden,<br />
welches sowohl in Anlagen, wie im Streuobst eingesetzt werden kann.<br />
In ungedeckten Anlagen und im Streuobst ist der Einsatz von Gazelle SG oder Alanto vorzuziehen, da die<br />
zweite Behandlung dann vierzehn Tage vor der Ernte, mit dem Einsatz von Teldor (Wartefrist zehn Tage)<br />
kombiniert werden kann. In gedeckten Anlagen, wo Fungizide mit 3 Wochen Wartefrist eingesetzt werden,<br />
ist der Einsatz von Actara (Achtung Bienengift) vorzuziehen.<br />
Sind zum Zeitpunkt der Kirschenfliegenbekämpfung noch Blattläuse vorhanden, so werden diese mit den Produkten Alanto oder<br />
Gazelle SG miterfasst.<br />
Bei den SwissGAP-Produzenten kommt noch die Thematik der Mehrfachrückstände dazu, das heisst die Anzahl zulässiger Rückstände<br />
ist zu berücksichtigen. Bei den Kirschen beträgt diese vier, mit fünf bis sechs Rückständen ist man bereits im sensiblen<br />
Bereich, wo der Produzent eine Stellungnahme abgeben muss.<br />
Im Kanton Aargau werden im laufenden Jahr auf sechs Betrieben diese Alternativen in einem Versuch in Zusammenarbeit mit der<br />
Forschungsanstalt Wädenswil getestet.<br />
Kirschenfliegen-Strategie 20<strong>12</strong> und Schorniggel-Monilia und Bitterfäule bei Kirschen:<br />
Um die Eiablage der Kirschenfliege über einen „breiteren“ Zeitraum abzudecken, kann 2 bis 1 Woche vor der eigentlichen Kirschenfliegenbekämpfung<br />
(beim Farbumschlag 3 Wochen vor der Ernte) eine Behandlung mit Alanto ausgebracht werden. Diese<br />
wirkt gegen Blattläuse mit Nebenwirkung auf Kirschenfliege. Zeitpunkt: dritte Mai-Woche. Diese Behandlung kann<br />
mit einem Fruchtmonilia- und Bitterfäule-Fungizid kombiniert werden, was einem hohem Bitterfäule- und<br />
Moniliadruck entgegenwirken würde.<br />
Schorniggelmonilia und Bitterfäule<br />
Jetzt nach den Regenfällen und im Schorniggelstadium ist eine weitere Monilia- und Bitterfäulebehandlung<br />
vorzunehmen. Mittelwahl: z.B. Rovral/Baldo+Delan, Slick+Delan, Sico+ Delan, Bogard+Delan, Amistar, Ortiva,<br />
Flint C, Flint, Tega oder Rondo Duo, Systhane C, Colt Elite, Pomstar Viti+ Delan/Captan, Trizol-Cap, Veto Top,<br />
Duotop+Captan/Delan, welche auch gegen Bitterfäule und Schrotschuss wirken. Teldor+Delan eher zur Fruchtmonilia-Bekämpfung<br />
vor der Ernte einsetzen. Je nach Produkt maximale Anzahl Behandlungen beachten! Dieser Behandlung kann<br />
gegen Blattläuse Pirimor oder Alanto oder Gazelle zugesetzt werden.<br />
Flint nicht mit flüssigen EC-Formulierungen (z.B. Dimethoat, Reldan, Zolone, Diazinon) mischen.<br />
In Zwetschgen (nicht Kirschen) kann auch Switch, nach unserer Empfehlung in Tankmischung mit Captan/Delan damit<br />
Schrotschuss miterfasst wird, eingesetzt werden.<br />
Dieser Behandlung kann gegen Blattläuse Pirimor oder Movento Arbo oder Alanto zugesetzt werden.<br />
Gazelle, Alanto wird vorteilhaft erst gegen die Kirschenfliege mit gleichzeitiger Blattlauswirkung eingesetzt.<br />
Weitere Monilia-Bitterfäule Behandlungen bis zur Kirschenfliegen-Bekämpfung richten sich nach der Witterung.<br />
Vor allem bei regnerischer Witterung ist die Schorniggelbehandlung nach jeweils 14 Tagen zu wiederholen. Wichtig sind<br />
weitere Moniliabehandlungen nach Ende der Steinhärtungsphase (Ende der Zellteilung) Ende Mai. In dieser<br />
Zellstreckungsphase nimmt die Fruchtmasse bei Kirschen und Zwetschgen stark zu, v.a. bei feuchtem wüchsigen<br />
Wetter, was zu Fruchthautdehnungen führt. Bei regnerischem Wetter sind diese kleinsten Fruchtrisse<br />
Eintrittspforten für Fruchtmonilia.<br />
Weitere kritische Fruchtmonilia-Infektionsphasen sind beim Umfärben der Kirschen und Zwetschgen und zur<br />
Ernte hin (Wartezeit beachten).<br />
4
Bewässerung von Obstkulturen<br />
Jetzt in der heiklen Fruchtbildungsphase bei Kirschen<br />
und Zwetschgen ist der Wasserversorgung<br />
grosse Beachtung zu schenken.<br />
Bedarf pro Baum 8 Liter, bei sehr grossvolumigen<br />
Bäumen <strong>12</strong> Liter pro Baum und Tag.<br />
Dieser Wasserbedarf wird aufsummiert in 2 Gaben<br />
(schwerer Boden) bis 3 Gaben (leichter Boden)<br />
pro Woche ausgebracht. Bei mehr als 15 mm (leichter<br />
Boden) bzw. 20 mm (mittlerer/schwerer Boden)<br />
Niederschlag in der letzten Woche wird die<br />
Bewässerung ausgesetzt.<br />
Aufgrund der unterschiedlichen Verdunstungswerte im<br />
Saisonverlauf und entsprechend der Pflanzenentwicklung<br />
ergibt sich folgender Bedarf in Liter pro Tag<br />
und Baum:<br />
Bewässerung von Kirschenkulturen<br />
Wöchentliche Messungen des Fruchtgrössenzuwachses<br />
bei Tafelkirschen (nach Prof. Knoche, UNI Hanover)<br />
zeigen einen S – förmigen Verlauf der Zunahme der<br />
Fruchtgrösse bei Kirschen (Grafik).<br />
Ab 40 Tage nach Vollblüte nimmt die Fruchtgrösse in<br />
den darauf folgend 3 Wochen (40. – 60. Tag nach<br />
Vollblüte) schnell zu.<br />
Betrachtet man die Grafik des Fruchtgrössenzuwachs,<br />
so liegt der grösste Fruchtzuwachs 5 und 3<br />
Wochen vor der Ernte (bis 4 mm /Woche). Zur Ernte hin<br />
nimmt der wöchentliche Fruchtzuwachs immer weiter ab.<br />
Zusätzliche Wassergaben, auch in Jahren mit günstiger<br />
natürlicher Niederschlagsverteilung in der Phase der grossen<br />
Fruchtzunahme 5 bis 3 - 2 Wochen vor der Ernte<br />
sind besonders effizient. Wie Monika Möhler, LVG Erfurt<br />
berichtet, waren die grössten Früchte im Mittel<br />
in der Variante zu finden, die zweimal je Woche mit 7<br />
Liter je Baum bewässert und fertigiert wurden am<br />
Standort Erfurt.<br />
Beispiel: 2 x 7 Liter je Baum und Woche zu 800 B/ha bei<br />
4.5 m x 2.5 m = 11 m 2 , entspricht 1.26 Liter je m 2 bzw. ~<br />
<strong>12</strong> m 3 /Woche/ha bei 800 Bäumen/ha à 2 x 7<br />
L/Baum/Woche.<br />
Masse (g per fruit)<br />
<strong>12</strong><br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
Quelle: Elke Immik, DLR Rheinland-Pfalz<br />
Beispiele:<br />
1'000 B/ha >> 10 L/Tag alle 2 – 3 Tage = 20-30 m3 alle 2-3 Tage = 20-30 Liter je Baum alle 2-3 Tage<br />
1'000 B/ha >> 5 L/Tag alle 2 – 3 Tage = 10-15 m3 alle 2-3 Tage = 10-15 Liter je Baum alle 2-3 Tage<br />
Fruchtwachstum bei Kirschen nach Prof. Knoche<br />
Masse (g je Frucht)<br />
Stage I<br />
Stage II<br />
Stage III<br />
0<br />
0 20 40 60 80<br />
Time (DAFB)<br />
Tage nach Vollblüte (TnVB)<br />
Folgerungen:<br />
Zusätzliche Wassergaben in der Phase der grossen Fruchtzunahme 5 bis 3 - 2 Wochen vor der Ernte sind<br />
besonders effizient. Zudem werden bei uns die modernen Kirschenkulturen zeitig mit Foliendächern witterungsgeschützt,<br />
was bei den zusätzlichen Wassergaben und deren zeitlichen Gaben mitberücksichtig werden muss.<br />
5
Blattdünger bei den Süsskirschen, Zwetschgen<br />
Zum überbrücken von Nährstoffengpässen in der nun heiklen Fruchtbildungsphase eignen sich stickstoff- und magnesiumhaltige<br />
Blattdünger zum Beispiel Azolon Fluid (Omya), AminoPlus (www.biocontrol.ch), Wuxal Profi, Wuxal-Amino,<br />
Aminosol oder Harnstoff 0.3 % (geprillt) + Bittersalz (Magnesiumsulfat) 0.5 % oder Hydromag 0.3 % oder Wuxal-<br />
Mg 0.3 – 0.5 % oder Magnesium-Chelat 0.2 % (www.oekohum.ch) ( www.Papst.ch) oder EPSO Combitop 0.2% (enthält<br />
Mg, Mn, Zn oder EPSO Microtop (enthält Mg, B, Mn). Auch kann 0.3 % Harnstoff (geprillt) zugesetzt werden.<br />
Calfruit (Landor) 3-4 l/ha mit Stickstoff, Ca, Mg und Bor enthält alle Elemente, die für eine gute Blatt- und Fruchtvesorgung ab<br />
der Blüte nötig sind.<br />
Reine Harnstoff Blatt-Behandlungen 0.8 % Harnstoff (geprillt) oder Azolon Fluid (Omya) , berechnet auf die effektive<br />
Wassermenge, können den Fruchtansatz und die Fruchtgrösse fördern. Bei Mischungen mit andern Mitteln nur 0,5 %.<br />
Gute Erfahrungen wurden mit aminosäurehaltigen Blattdüngern gemacht. Verschiedene Produkte sind auf dem Markt.<br />
Eine zentrale Rolle spielen die freien Aminosäuren im Pflanzenstoffwechsel. Entscheidend für die Aufnahme über das Blatt ist der<br />
Gehalt an freien Aminosäuren:<br />
Kirschen- und Zwetschgen Jungpflanzungen: Blattläuse<br />
Bei Jungpflanzungen ist speziell den Blattläusen und je nach Witterung noch dem Schrotschuss Beachtung zu schenken.<br />
Der Frostspanner dürfte jetzt verschwunden sein. Eher geht jetzt die Gefahr vom Schmalbauchkäfer aus.<br />
Monilia-Mittel mit Schrotschusswirkung oder Delan bis ca. Mitte Juni einsetzen. Gegen Blattläuse allein Pirimor<br />
0.02 % oder Alanto oder Gazelle oder Movento Arbo zusetzen.<br />
Bei Zwetschgenjungpflanzungen gegen Rostmilben regelmässig Netzschwefel 3-4 kg/ha (0.2 – 0.25 %) zusetzen. Auf Rostmilbenbefall<br />
achten und eventuell bereits Kiron einsetzen.<br />
Gefährlich ist der Schmalbauchkäfer in Junganlagen indem er starken Blattfrass verursacht, der für den Baumaufbau benötigt<br />
wird. Der Zuflug erfolgt über längere Zeit. Durch leichtes schütteln des Baumes fällt der Schmalbauchkäfer zwar von den<br />
Blättern und Bäumen, ist aber nach kurzer Zeit wieder vor Ort. Bekämpfung: Zolone (Aufbrauchsfrist 2013) oder Pyrinex,<br />
wobei Pyrinex die nachhaltigste Wirkung hat. Reldan nicht beim Steinobst einsetzen! Mit Alanto kann eine Nebenwirkung<br />
erwartet werden. Bekämpfung im späteren Nachmittag/Abendstunden vornehmen.<br />
Magnesium bei jungen Kirschen<br />
Jungen Kirschenkulturen muss der Magnesium Versorgung Beachtung geschenkt werden. Vor allem wenn nach Natur- und<br />
Kunstwiesen gepflanzt wurde. Blattbehandlungen mit: Wuxal-Mg 0.3 – 0.5 %, Bittersalz (Magnesiumsulfat) 1-1.5 % oder<br />
Hydromag 0.3 % oder Magnesium-Chelat 0.2 % (www.oekohum.ch) ( www.Papst.ch) oder EPSO Combitop 0.2%<br />
(enthält Mg, Mn, Zn oder EPSO Microtop (enthält Mg, B, Mn). Auch kann 0.3 % Harnstoff (geprillt) zugesetzt werden.<br />
Nach Firmenangabe (Packungsbeilage) Wuxal-Mg nicht in Tankmischung mit Delan WG ausbringen!<br />
Angaben beziehen sich auf die verwendete Wassermenge.<br />
6
Hagelschlag<br />
Nach Hagelschlägen empfehlen wir sofort eine Behandlung mit Captan, Folpet oder Flint auszubringen, zeitlich unabhängig von<br />
der letzten Spritzung. Beim Steinobst Flint 0.025 % (0.4 kg/ha) dosieren. Beim Steinobst wegen der Wartefrist Teldor (ohne Delan)<br />
bis 10 Tage vor der Ernte einsetzen. (Bis 3 Wochen vor der Ernte kann Teldor + Delan eingesetzt werden. Delan wirkt gegen<br />
Bitterfäule nicht aber Teldor). In jungen Kirschenkulturen nach Hagelschlag nach Rücksprache mit uns sofortige Behandlung mit<br />
1.6 kg (0.1 %) Kupfer 50 % ausbringen.<br />
In Feuerbrandgebieten sofortige Behandlung mit max. 2 kg Kupfer 50 %, welches aber zu Berostungen auf<br />
den Früchten führen kann. In Parzellen mit geringeren Schäden (Tafelobst noch möglich) max. 0.3 kg Kupfer<br />
50 % behandeln. Kupfer nicht bei heisser Witterung über 25°C ausbringen.<br />
Suisse Garantie für Mostobst und Brennobst<br />
Nach Informationen und Hinweis von der Mostobstbranche verlangen die Mostereien, und Abnehmer von<br />
Mostobst und Verarbeitungsobst (Fremo, Pomdor, Unidrink, Ramseier u.a.m. auch für Mostobst und Brennobst<br />
Suisse Garantie.<br />
Grundanforderung für Suisse Garantie Mostobst und Brennobst ist ÖLN und die Registrierung mit Verpflichtungsschein.<br />
Registrierte Suisse Garantie Kernobstproduzenten, nur diese, sind automatisch berechtigt.<br />
Nach einer Neu- und Sonderregelung ist es auch Mostobst- und Brennobstproduzenten ohne ÖLN-Nachweis möglich Suisse Garantie<br />
Verarbeitungsobst (Mostobst, Brennobst) abzuliefern. Dazu ist eine Anmeldung und Registrierung beim Schweizer Obstverband<br />
in Zug erforderlich.<br />
Landwirte und Produzenten von Mostobst, Brennobst (ohne bereits registrierte Suisse Garantie Kern- und<br />
Steinobstproduzenten) müssen sich mit einem Verpflichtungsschein für Suisse Garantie Mostobst und Verarbeitungsobst<br />
(auch Brennobst) anmelden bei:<br />
Schweizer Obstverband SOV in 6302 Zug Telefon 041 728 68 68 .<br />
So muss sich z.B. ein Suisse Garantie Steinobstproduzent allenfalls noch zusätzlich anmelden für Mostobst, oder ein Suisse Garantie<br />
Kernobstproduzent noch zusätzlich für Brennware beim Steinobst.<br />
Verpflichtungsscheine für Suisse Garantie Mostobst- und Verarbeitungsobst sind erhältlich bei:<br />
Schweizer Obstverband SOV, 6302 Zug 041 728 68 68 www.swissfruit.ch<br />
Anmeldung zum Qualitätswettbewerb für Kirschen an: Sekretariat VAOP L. Leimgruber,<br />
Kornberg 182 A, 5073 Gipf-Oberfrick , Telefon: 062 871 75 71 E-Mail l.u.leimgruber@pop.agri.ch<br />
Mahnung: Mitgliederbeiträge 20<strong>12</strong> Verband Aargauer Obstproduzenten<br />
Der Kassier bittet alle säumigen Zahlenden, die Beiträge für das laufende Jahr so rasch wie möglich zu bezahlen, damit<br />
auch die restlichen Aktivitäten des Verbandes finanziert werden können. Vielen Dank!<br />
Breitenhof-Tagung in Wintersingen BL am Sonntag 3. Juni um 9.30 Uhr<br />
Rundgang durch die Kulturen und Steinobstversuche. Referate zu <strong>aktuell</strong>en Themen im Steinobstanbau. www.Steinobstzentrum.ch<br />
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Obstfachreise des Verbandes Aargauer Obstproduzenten<br />
in die Westschweiz vom <strong>12</strong>. bis 14. August 20<strong>12</strong><br />
Wir besuchen die Obstgebiete der Westschweiz. Sie hat die Nase in verschiednen Bereichen vorne und auch einige<br />
Spezialitäten aufzuweisen. Benutzen Sie die Gelegenheit, die Romandie von der <strong>Obstbau</strong>-Seite kennen zu lernen. Dabei<br />
soll auch die Geselligkeit nicht zu kurz kommen.<br />
Sonntag, <strong>12</strong>. August 20<strong>12</strong><br />
Hinfahrtfahrt mit via Basel nach Delemont mit Kaffe-Zwischenhalt. Begrüssung und durch Victor Egger, Fachstelle<br />
Obst des Kantons Jura, Courtemelon. Information über den jurassischen <strong>Obstbau</strong> und das Projekt "Verger +", einem<br />
Förderprogramm der Produktion und Vermarktung von Obst und Obstprodukten in der Region.<br />
Besuch des Obstgartens de la Baroche. Besuch eines Produzenten der Destillat-Spezialität aus dem Jura "Damassine-Pflaume"(AOC).<br />
Nach dem Mittagessen: Geführter Stadtrundgang durch die malerische Altstadt von<br />
Pruntrut. Nach einer abwechslungsreichen Fahrt durch die Kantone Neuenburg und Waadt beziehen wir das Hotel<br />
im Raume Morges.<br />
Montag, 13. August 20<strong>12</strong><br />
Wir starten im Hauptproduktionsgebiet des Waadtlandes mit den Betrieben Marc Thury und Luc Magnollay, welche<br />
in Etoy moderne Obstkulturen betreiben. Anschliessend lassen wir uns von Herrn P-H. Raymond die Sammlung<br />
regionaler Obstsorten von "Rétropomme" in Aclens zeigen.<br />
Nachmittags: Begrüssung und Information durch Herr Pascal Mayor, Leiter des Kompetenz-Zentrums Spezialkulturen<br />
in Marcellin, sowie durch Frau Cyrielle Coutant, Geschäftsführerin des Waadtländer<br />
Obstproduzentenverbandes. Information über den <strong>Obstbau</strong> und dessen Organisation am Genfersee.<br />
Besichtigung der Sortenversuche am Landw. Zentrum Marcellin, wo wir einiges über Neuheiten bei Kern- und<br />
Steinobstsorten erfahren werden. Fahrt entlang der malerischen La Côte und Lavaux nach Sitten, wo wir übernachten.<br />
Dienstag, 14. August 20<strong>12</strong><br />
Information über den Walliser <strong>Obstbau</strong> durch Herrn J. Rossier, Leiter der Fachstelle Spezialkulturen. Er erklärt,<br />
wie im Wallis der traditionelle Aprikosenanbau auf moderne, marktgängige Sorten und Anbausysteme umgestellt<br />
werden konnte. Rundgang durch die Sortenprüfung von Steinobst am Landw. Zentrum Châteauneuf.<br />
Besuch des Betriebes Biofruit Vétroz, dem grössten Bio-<strong>Obstbau</strong>betrieb der Schweiz. Besichtigung der topmodernen<br />
Lager- und Packinstallationen und der Obstkulturen unter Führung von Herrn St. Dessimoz.<br />
Nach dem Mittagslunch Fahrt ins Greyerzerland. Aufteilung der Gruppe nach Interessenlage:<br />
a) Führung durch Herrn D. Ruggli, Fachstelle Obst des Kantons Freiburg: Vorstellen des Projektes "Poire<br />
à Botzi" (Büschelibirne) und Besichtigung eines solchen AOC-Betriebes.<br />
b) Besuch des "Ateliers du Chocolat Cailler" in Broc, wo sie sich selber an der Herstellung der leckeren<br />
Schokolade beteiligen (Teilnehmerzahl beschränkt, Reihenfolge der Anmeldung massgebend)<br />
Rückfahrt in den Aargau mit Zwischenhalt.<br />
Kosten pro Person im Doppelzimmer Fr. 620.- Einzelzimmerzuschlag Fr. 100.-<br />
Anmeldung bis spätestens Mittwoch, 20. Mai 20<strong>12</strong> an: an Landw. Zentrum <strong>Liebegg</strong>, <strong>Obstbau</strong>, 5722 Gränichen,<br />
Telefon 062 855 86 38, Fax: 062 855 86 90, E-Mail: ueli.gremminger@ag.ch<br />
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