Einf. Anfrage_Germann u. Schuhwerk, Gestaltung ... - Stadt Arbon
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<strong>Stadt</strong>rat<br />
Jack <strong>Germann</strong> und Christine <strong>Schuhwerk</strong>, Vertretende DKL<br />
<strong>Einf</strong>ache <strong>Anfrage</strong> vom 21. Juni 2005 betreffend <strong>Gestaltung</strong> der Altstadtgassen<br />
und Plätze in <strong>Arbon</strong><br />
Beantwortung<br />
Sehr geehrte Frau Präsidentin<br />
Sehr geehrte Parlamentarierinnen und Parlamentarier<br />
Am 21. Juni 2005 reichten Jack <strong>Germann</strong> und Christine <strong>Schuhwerk</strong>, Vertretende DKL, eine<br />
<strong>Einf</strong>ache <strong>Anfrage</strong> zur <strong>Gestaltung</strong> der Altstadtgassen und Plätze in <strong>Arbon</strong> ein:<br />
Aus dem Jahre 1996 existiert ein Konzept mit dem Namen “<strong>Gestaltung</strong> der Altstadtgassen<br />
und Plätze in <strong>Arbon</strong>“, ausgearbeitet von Werner Künzler, Architekt. Ob dieses Konzept im<br />
Auftrag der <strong>Stadt</strong> oder auf Eigeninitiative des Architekten entstanden ist, entzieht sich<br />
unserer Kenntnis.<br />
Das Konzept beinhaltet unter anderem einen <strong>Gestaltung</strong>svorschlag für den Bereich<br />
Storchenplatz, Schmiedgasse und Kapellgasse, der in der Zwischenzeit realisiert wurde, mit<br />
dem Erfolg, dass dieser Teil der Altstadt sich als Schmuckstück präsentiert. Andere Teile der<br />
Altstadt präsentieren sich weniger vorteilhaft.<br />
Soviel wir wissen wurden in <strong>Arbon</strong> die Strassenzustände erhoben und entsprechend dem<br />
Zustand der jeweiligen Strasse eine Sanierungspriorität zugeordnet.<br />
Das Planungskonzept beschreibt mögliche Planungsschritte.<br />
Unsere Fragen:<br />
1. Welche dieser möglichen Planungsschritte wurden vollzogen?<br />
Sperrfrist für alle Medien:<br />
Diese Beantwortung der <strong>Einf</strong>achen <strong>Anfrage</strong><br />
oder Details daraus dürfen bis Freitag,<br />
9. September 2005 nicht veröffentlicht<br />
werden!<br />
An das Parlament<br />
2. Wurden aufgrund von Sanierungsprioritäten die Sanierungszeitpunkte für einzelne<br />
Gassen oder Altstadtbereiche festgelegt?<br />
3. Es gibt Orte, die sich zum Ziel setzen, den Wakker-Preis zu erhalten und im Rahmen<br />
dieser Zielsetzung entsprechende Massnahmen treffen. Ist der Wakker-Preis für die <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Arbon</strong> ein Thema?<br />
4. Hat der <strong>Stadt</strong>rat andere als in den drei ersten Fragen formulierte Zielsetzungen betreffend<br />
Aufwertung der Altstadt?
Die oben erwähnte <strong>Einf</strong>ache <strong>Anfrage</strong> beantwortet der <strong>Stadt</strong>rat wie folgt:<br />
1. Situation<br />
Seite 2<br />
Der <strong>Stadt</strong>rat befasst sich anlässlich der jährlichen Erarbeitung des Voranschlages jeweils<br />
auch mit den Fragen der Altstadtgestaltung, die zu wesentlichen Teilen mit der Strassengestaltung<br />
zusammenhängt. Dabei werden unter anderem die Strassenzustandsanalyse<br />
sowie die in den Koordinationssitzungen zwischen den beteiligten Werken (<strong>Stadt</strong>werke<br />
<strong>Arbon</strong> AG, Abwasserverband Morgental usw.) besprochenen Priorisierungen einbezogen.<br />
Ein weiterer wesentlicher Aspekt der Altstadtgestaltung sind die Fragen der Verkehrsführung<br />
und Verkehrregelungen und damit zusammenhängend die grundlegenden Fragen von <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />
und Verkehr. Mit diesen Fragen befasst sich die gleichnamige Kommission, die<br />
am 24. Mai 2005 ihre Arbeit aufgenommen hat und sich zur Zeit vorab mit Verkehrskonzept<br />
und kommunalem Richtplan befasst. In beiden Bereichen ist die Altstadt ein wichtiger<br />
Bereich und wird jeweils zentral in die Überlegungen einbezogen.<br />
2. Rückblick auf die abgeschlossenen Sanierungen<br />
Fischmarktplatz<br />
Im Jahre 1990 hat die damalige Ortsverwaltung mit dem Beschluss Nr. 87 / 90 einem Kredit<br />
für die <strong>Gestaltung</strong> des Fischmarktplatzes zugestimmt. Die Bauarbeiten konnten dann unter<br />
Einbezug der Anstösser wunschgerecht abgeschlossen werden. Heute darf mit Stolz<br />
vermerkt werden, dass sich der Fischmarktplatz in mannigfaltiger Hinsicht als sehenswerter<br />
Touristenstandort und Platz für Begegnungen bewährt.<br />
Storchenplatz<br />
Mit einem klaren Stimmenverhältnis verwarf die Stimmbürgerschaft am 27. Januar 1991 das<br />
Kreditbegehren für eine altstadtgerechte <strong>Gestaltung</strong> im Bereich Storchenplatz, Schmiedgasse<br />
und Kapellgasse. Das Projekt wurde daraufhin nicht mehr weiter verfolgt. Im<br />
Zusammenhang mit der Sanierung der Liegenschaft Ochsen (Blaues Haus) befasste sich im<br />
Jahre 1996 die Altstadt- und Baukommission wieder sehr intensiv mit einem von Architekt<br />
W. Künzler eingebrachten neuen Konzept, das darauf beruhte, in der Altstadt den jetzigen<br />
Fussgänger- und Strassenraum auf ca. 4 m Breite zu reduzieren und die frei werdende<br />
Fläche niveaugleich den anstossenden Grundeigentümern zur freien Nutzung zu überlassen.<br />
Mit OV-Beschluss Nr. 58 / 97 vom 5. März 1997 erging ein Auftrag an Architekt W. Künzler,<br />
in einer Plangemeinschaft zusammen mit dem Ingenieurbüro Näf & Partner für den Bereich<br />
Storchenplatz und die angrenzenden Strassen ein gestalterisches Detailkonzept sowie das<br />
Auflage- und Bauprojekt zu erarbeiten. Dazu wurde ein Kredit von Fr. 37'000.— bewilligt.<br />
Mit OV-Beschluss Nr. 163 / 97 und einem bewilligten Kredit von Fr. 10'000.— wurde das<br />
Architekturbüro W. Künzler im Weiteren beauftragt, in Zusammenarbeit mit der Bauverwaltung<br />
Verhandlungen mit allen betroffenen Grundeigentümern aufzunehmen und die<br />
entsprechenden Vereinbarungen vorzubereiten. In diversen Gesprächen und Verhandlungen<br />
konnten abschliessend mit allen betroffenen Grundeigentümern Konzessionsverträge mit
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einer Laufdauer von 10 Jahren abgeschlossen werden. Mit ihrer finanziellen Beteiligung an<br />
der <strong>Gestaltung</strong> der eigentlichen Vorplätze erhielten sie im Gegenzug die Berechtigung, ihre<br />
Vorplätze entsprechend ihren Vorstellungen in Rücksprache mit der Politischen Gemeinde<br />
<strong>Arbon</strong> zu nutzen und zu gestalten.<br />
Dieses Vorgehen, so kann im Rückblick festgestellt werden, brachte für die Grundeigentümer<br />
wie für das Altstadtbild von <strong>Arbon</strong> eine gute und sinnvolle Lösung. Alle<br />
Konzessionsverträge müssen im Jahr 2010 wieder erneuert werden.<br />
Die Ortsverwaltung <strong>Arbon</strong> hat im weiteren mit OV-Beschluss Nr. 209 / 97 vom 19. November<br />
1997 dem Projekt „<strong>Gestaltung</strong> Storchenplatz“ zugestimmt und einen Nettokredit von<br />
Fr. 548'000.— bewilligt. Diesem Grundsatzentscheid schloss sich der damalige <strong>Stadt</strong>rat an.<br />
Der beantragte Kredit wurde an der Gemeindeversammlung vom 28. Januar 1998 deutlich<br />
angenommen.<br />
Die Gesamtkosten dieser beiden Sanierungsetappen beliefen sich auf Fr. 589'215.70.<br />
3. Planung von weiteren Sanierungen<br />
Dass der Zustand vieler Altstadtgassen und Strassen zu wünschen übrig lässt, ist im <strong>Stadt</strong>rat<br />
wie in der Bauverwaltung sehr präsent; dies widerspiegelt sich auch in der Investitionsplanung.<br />
Allerdings ist generell zu bedenken, dass komplexe Abhängigkeiten zwischen<br />
<strong>Gestaltung</strong>, Sanierung Strassenbelag und Werkleitungen bestehen, welche die Planung sehr<br />
anspruchsvoll machen – sowohl in organisatorischer als auch in finanzieller Hinsicht.<br />
Altstadt Süd<br />
So stehen in der Rathaus- und Turmgasse dringende Kanalisationssanierungen an, die<br />
gemäss dem Zustandsbericht Kanalisation des GEP <strong>Arbon</strong> innert 1-2 Jahre angegangen<br />
werden müssen. Diese Sanierungsarbeiten müssen aber unbedingt im Rahmen der<br />
Gesamtgestaltung bereinigt werden.<br />
Die Investitionsplanung sieht vor, die sanierungsbedürftigen Strassenräume der Altstadt Süd<br />
(Rathausgasse-Mayrstrasse-Metzgergasse-Neugasse-Turmgasse) analog zum Storchenplatz<br />
zu gestalten. Dazu sind die Planungs- und Realisierungsschritte mit den<br />
entsprechenden Investitionen für die Jahre 2005-2009 vorgesehen:<br />
Dabei können Beiträge aus dem Konto 1622 3800 „Spezialfinanzierung“ eingesetzt werden.<br />
Dieses Konto wird laufend durch die Einnahmen aus der Parkplatzbewirtschaftung geäuffnet;<br />
das Parkierungsreglement vom 1. Oktober 1999 regelt die zweckgebundenen Entnahmen.<br />
Altstadt Nord<br />
In einem weiteren Schritt ist gemäss Investitionsplan 2005–2011 vorgesehen, auch den<br />
Teilbereich Altstadt-Nord (Walhallastrasse-Schäfligasse) neu zu gestalten. Hier sind auch<br />
Überlegungen im Zusammenhang mit der <strong>Gestaltung</strong> des Hinterhofes des <strong>Stadt</strong>hauses<br />
einzubeziehen.
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Die Schäfligasse weist dringenden Sanierungsbedarf auf; die Arbeiten werden noch diesen<br />
Monat aufgenommen. Verschiedene <strong>Gestaltung</strong>svorschläge sind angedacht. In diesem<br />
Zusammenhang wurde erneut deutlich, dass ein <strong>Gestaltung</strong>skonzept für den Strassenraum<br />
in der gesamten Altstadt dringend notwendig ist. Diesem Thema schenkt auch die<br />
Kommission für <strong>Stadt</strong>entwicklung und Verkehr ihre Aufmerksamkeit, stehen dabei doch auch<br />
grundsätzliche Entscheide betreffend Verkehrsberuhigung, Verkehrsführung usw. an. <strong>Stadt</strong>rat<br />
und Verwaltung wollen dieser Diskussion in der Kommission nicht vorgreifen und<br />
verweisen auf die zu erwartenden Empfehlungen der Kommission an den <strong>Stadt</strong>rat. Nicht<br />
zuletzt ist dem <strong>Stadt</strong>rat auch daran gelegen, den designierten <strong>Stadt</strong>ammann, Martin Klöti, bei<br />
diesen grundlegenden konzeptionellen Überlegungen einzubeziehen.<br />
Bis zum jetzigen Zeitpunkt war das Ziel, den Wakker-Preis zu erhalten, im <strong>Stadt</strong>rat kein<br />
Thema – was in keiner Weise ausschliesst, dass dies ein Thema werden kann.<br />
4. Weitergehende Zielsetzungen für die Aufwertung der Altstadt<br />
Wie bereits in der Einleitung dargelegt, hat der <strong>Stadt</strong>rat im Rahmen der Entwicklungsplanung<br />
Saurer Werk II diverse Studien machen lassen, wie die Verkehrsflüsse gesamthaft<br />
entflechtet und sinnvoll geführt werden können. Dabei waren und sind der motorisierte<br />
Individualverkehr wie der öffentliche Verkehr, aber auch der Langsamverkehr in der Altstadt<br />
und in die Altstadt hinein äusserst wichtig. Ebenso Lösungen für die Parkplatzprobleme. Der<br />
<strong>Stadt</strong>rat wird Parlament und Öffentlichkeit über den Stand der Abklärungen auf dem<br />
Laufenden halten. Mit der Mittelfristigen Investitionsplanung stellt der <strong>Stadt</strong>rat finanziell die<br />
Weichen. Ob und wie weit der Zug auf dem eingeschlagenen Geleise fahren kann, hängt<br />
wesentlich davon ab, ob es gelingt, die nötigen Finanzen zur Verfügung zu stellen.<br />
FÜR DEN STADTRAT ARBON<br />
Veronika Merz Claudia Stark<br />
Vize-<strong>Stadt</strong>ammann 1. Stv.-<strong>Stadt</strong>schreiberin<br />
<strong>Arbon</strong>, 05. September 2005