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Borderline – Eine Persönlichkeitsstörung - Daniela Waldherr

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Es ist auch möglich, dass das Opfer das oder die traumatischen Ereignisse vollkommen<br />

vergisst, diese kehren jedoch später oft unter Stressbedingungen als gefühlte Erinnerung<br />

zurück, wobei eine zeitliche Zuordnung meist nicht möglich ist, oder die Seele versucht sie in<br />

Form von Träumen zu verarbeiten, was zu immer wiederkehrenden Albträumen und Schlafstörungen<br />

führt. Es kann auch zu Panikattacken kommen oder zu schweren Krankheiten, die<br />

bedingen, dass man sich mit sich selbst auseinandersetzt und so vielleicht an die Wurzel des<br />

Übels kommt, um die traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten.<br />

Abwehrmechanismen: 3)<br />

Um in unserer sehr verwirrenden Welt bestehen zu können, müssen wir imstande sein, fortlaufend<br />

wichtige von unwichtigen Informationen, äußeren Reizen und Einflüssen zu trennen.<br />

Die Fähigkeit, scheinbar Unwichtiges oder Belastendes aus dem Bewusstsein zu verdrängen,<br />

wird in der Psychologie auch „Abwehr“ genannt, die psychologischen Vorgänge heißen daher<br />

auch Abwehrmechanismen, wobei es eine weitere Einteilung in „primitive“ und „reife“<br />

Abwehrmechanismen gibt.<br />

Unter "primitiven Abwehrmechanismen" verstehen wir unangemessene Reaktionen auf<br />

Stress, der durch Impulse aus der Innenwelt oder Reize aus der Außenwelt hervorgerufen<br />

wird. Sie entsprechen einem frühkindlichen Funktionsniveau der menschlichen Psyche, sind<br />

undifferenziert und unorganisiert. Beispiel: Ein Erwachsener reagiert auf eine als ungerecht<br />

erlebte Zurücksetzung mit maßloser Wut und verteufelt diejenigen, die ihn angeblich<br />

ungerecht behandelt haben - und dies obwohl angesichts des Gegenstandes der<br />

Auseinandersetzung eine sachlicher, argumentativer Streit angemessen gewesen wäre 4) .<br />

Unter reifen Abwehrmechanismen können wir uns Altruismus ,<br />

Sublimation , Unterdrückung/Kontrolle, Antizipation oder Vorwegnahme<br />

, und Humor vorstellen.<br />

Bei der <strong>Borderline</strong>-Störung überwiegen die primitiven Abwehrmechanismen, denn die<br />

Betroffenen haben gelernt, mit unberechenbaren Situationen durch blitzschnelle Zuordnung<br />

zurecht zu kommen. Diese Zuordnung kann nur funktionieren, wenn man mit Schwarz/weiß-<br />

Denken bzw. einer extremen Einordnung in entweder Gut oder Böse lebt. Oft ist nachträglich<br />

eine Korrektur der ersten Einschätzung notwendig, da ja besonders in Beziehungen die<br />

Zwischentöne wichtig sind, um ein vollständiges Bild des anderen zu erhalten, dies führt<br />

jedoch wieder dazu, dass die Betroffenen als sprunghaft und unberechenbar erlebt werden.<br />

3) Buch: Ewald Rahn <strong>–</strong> <strong>Borderline</strong> <strong>–</strong> Ein Ratgeber für Betroffene und Angehörige, 5. Auflage 2003 ISBN 3-88414-258-5<br />

4) http://www.psy-knowhow.de/psycho/borderline/borderline-1.htm<br />

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