Analytische Qualitätssicherung im umweltmedizinischen Bereich
Analytische Qualitätssicherung im umweltmedizinischen Bereich
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REGIERUNGSPRÄSIDIUM STUTTGART<br />
LANDESGESUNDHEITSAMT<br />
<strong>Analytische</strong> <strong>Qualitätssicherung</strong> <strong>im</strong><br />
<strong>umweltmedizinischen</strong> <strong>Bereich</strong><br />
Fortbildungsveranstaltung am 16.11.2005
Impressum<br />
Regierungspräsidium Stuttgart<br />
Landesgesundheitsamt<br />
Wiederholdstr. 15, 70174 Stuttgart<br />
Tel. 0711/1849-0, Fax 0711/1849-242<br />
abteilung9@rps.bwl.de<br />
www.rp-stuttgart.de<br />
www.gesundheitsamt-bw.de<br />
Redaktion:<br />
Dr. Hanswerner Jaroni<br />
Tel. 0711/1849-312<br />
hanswerner.jaroni@rps.bwl.de<br />
ISSN 1615-7974<br />
Dezember 2005<br />
Anmerkung in eigener Sache:<br />
Das Umed Info erscheint in unregelmäßigen Abständen mit Berichten zu aktuellen <strong>umweltmedizinischen</strong><br />
Fragestellungen. Die <strong>im</strong> Umed Info wiedergegebenen namentlich gekennzeichneten Beiträge müssen<br />
nicht mit der Auffassung des Landesgesundheitsamtes übereinst<strong>im</strong>men. Verantwortlich für den Inhalt sind<br />
die Autoren. Herausgeber und Redaktion übernehmen keine Gewähr, insbesondere für die Richtigkeit,<br />
Genauigkeit und Vollständigkeit der Angaben, sowie die Beachtung privater dritter Rechte.
Editorial<br />
Am 16.11.05 fand am Regierungspräsidium<br />
Stuttgart, Landesgesundheitsamt die<br />
11. Fortbildungsveranstaltung „<strong>Analytische</strong><br />
<strong>Qualitätssicherung</strong> <strong>im</strong> <strong>umweltmedizinischen</strong><br />
<strong>Bereich</strong>“ statt. Wie auch schon in<br />
den letzten Jahren stieß diese Veranstaltung<br />
insbesondere bei den Vertretern des<br />
Öffentlichen Gesundheitsdienstes und bei<br />
niedergelassenen Laboren auf großes<br />
Interesse, ca. 80 Teilnehmer nahmen an<br />
der Veranstaltung teil. Der Bogen der<br />
besprochenen Themen war sehr weit<br />
gespannt. Die Vorträge zu Ringversuchen<br />
von chemischen Innenraumschadstoffen,<br />
zu den bromorganischen Flammschutzmitteln<br />
und den coplanaren PCB tangierten<br />
vor allem Fragen der chemischen Innenraumbelastung.<br />
Die Phthalate gehören als<br />
allgemein angewandte Weichmacher, wie<br />
die bromorganischen Flammschutzmittel,<br />
zu den Schadstoffen, die in den letzten<br />
Jahren verstärkt in das Interesse der<br />
öffentlichen und wissenschaftlichen Diskussion<br />
gelangten. Deshalb kam dem<br />
Beitrag über die toxikologische Einschätzung<br />
dieser Verbindungen eine besondere<br />
Bedeutung zu. Der Problemkreis biologische<br />
Innenraumschadstoffe hat in den<br />
letzten Jahren nicht an Aktualität verloren.<br />
Bezüglich dieser Fragestellung wurden die<br />
beiden Vorträge über den In-Vitro-Pyrogen-Test<br />
und die Aussagekraft der Untersuchungen<br />
zur Best<strong>im</strong>mung von Sch<strong>im</strong>-<br />
melpilzen und Aktinomyceten diesem<br />
Anliegen voll gerecht. Umweltbelastungen<br />
werden häufig in den Zusammenhang mit<br />
Allergien gebracht. Bei Ärzten und bei<br />
Laboren besteht oft große Unsicherheit<br />
bezüglich der Relevanz und Aussagekraft<br />
von Allergiescreening-Untersuchungen.<br />
So stieß der von kompetenter Seite zu<br />
diesem Thema gehaltene Vortrag auf<br />
besonderes Interesse. Wie in den vorangegangenen<br />
Veranstaltungen sollten bei<br />
der diesjährigen Fortbildung aber auch<br />
übergreifende Fragestellungen besprochen<br />
werden. Ganze besondere Bedeutung<br />
kam diesbezüglich dem Vortrag über<br />
die Schwerpunkte der Gesundheitsprävention<br />
aus der Sicht der WHO zu, der<br />
den Anwesenden deutlich machte, dass<br />
der <strong>Bereich</strong> Gesundheitsprävention und<br />
Wohnen nicht nur auf die Schadstoffproblematik<br />
eingeengt werden darf und in<br />
einigen europäischen Ländern ganz<br />
andere Fragestellungen vorliegen als in<br />
Deutschland. Abgeschlossen wurde die<br />
Veranstaltung mit einem Vortrag über die<br />
Risikokommunikation in der Umwelthygiene<br />
und -toxikologie, einem Thema das für<br />
viele der Anwesenden <strong>im</strong>mer wieder<br />
aktuell ist und so blieben viele der Teilnehmer<br />
bis zum Schluss der Veranstaltung.<br />
Dr. Thomas Gabrio<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt 3
4<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
Inhaltsverzeichnis<br />
Ringversuche chemische Innenraumschadstoffe 7<br />
(Gabrio)<br />
Innere Phthalatexposition und Versuch einer 23<br />
gesundheitlichen Bewertung<br />
(Herr)<br />
Schwerpunkte der Gesundheitsprävention 39<br />
aus der Sicht der WHO<br />
(Röbbel)<br />
Bromorganische Flammschutzmittel –Nachweis und 63<br />
Versuch der Einschätzung ihrer Relevanz für die<br />
Umwelthygiene<br />
(Päpke)<br />
Nachweis und Möglichkeiten zur Bewertung der 87<br />
coplanaren PCB in der Innenraumluft<br />
(Volland)<br />
Der In-Vitro-Pyrogen-Test - ein Verfahren zur 105<br />
Abschätzung gesundheitlicher Effekte von<br />
biologischen Feinstäuben?<br />
(Daneshian)<br />
Relevanz und Aussagekraft von 119<br />
Allergiescreening-Untersuchungen<br />
(Behrendt)<br />
Aussagekraft von Untersuchungen zur Best<strong>im</strong>mung von 137<br />
Sch<strong>im</strong>melpilzen und Aktinomyceten in Innenräumen<br />
(Trautmann)<br />
Risikokommunikation in der Umwelthygiene und -toxikologie 161<br />
(Müller)<br />
Referenten 171<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt 5
6<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
Ringversuche chemische<br />
Innenraumschadstoffe<br />
Bisher vom Arbeitskreis „<strong>Qualitätssicherung</strong> –<br />
Innenraumschadstoffe“ be<strong>im</strong> LGA<br />
durchgeführte Ringversuche<br />
Ringversuchsmaterial Zeitpunkt Matrix<br />
1. RV PCP und Lindan Nov. 2002 Homogenisierte Holzproben und käufliche<br />
Standardlösungen<br />
2. RV PCP und Lindan Nov. 2003 Homogenisierte Holzproben und käufliche<br />
Standardlösungen<br />
1. RV PCB Nov. 2003 Homogenisierte PCB-haltige Schallschutzde-<br />
2. RV PCB Mai/Juni 2004<br />
ckenplatten, PCB-Gemisch (Leitkongenere) in<br />
Hexan<br />
PCB-Standard (Leitkongenere) in Hexan ,<br />
technisches PCB-Gemisch dotiert mit PCB<br />
28 und 101 in Hexan<br />
3. RV PCB Dez./Jan. 2004/05 PCB-Standard (Leitkongenere) und PCB 118<br />
in Hexan , technisches PCB-Gemisch dotiert<br />
mit Leitkongeneren in Hexan<br />
1. RV Aldehyde Dez./Jan. 2004/05 Dinitrophenylhydrazonderivate der Aldehyde<br />
in Acetonitril<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
7
UmedInfo 18<br />
mg/kg<br />
µg/ml<br />
2,50<br />
2,00<br />
1,50<br />
1,00<br />
0,50<br />
Ergebnisse des 1. Ringversuchs PCP und HCH<br />
- Materialprobe<br />
0,00<br />
0,000 1,000 PCP 2,000 HCH<br />
3,000<br />
5,0<br />
4,5<br />
4,0<br />
3,5<br />
3,0<br />
2,5<br />
2,0<br />
1,5<br />
1,0<br />
0,5<br />
Ergebnisse des 1. Ringversuchs PCP und HCH<br />
- Lösungsprobe<br />
0,0<br />
0,000 PCP 1,000 Lösung 1 PCP-Lösung 2,000 2 HCH-Lösung 3,000 1 HCH-Lösung 4,000 2<br />
5,000<br />
8 Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
mg/kg<br />
Anzahl<br />
Anzahl<br />
Anzahl<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
3000<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
Häufigkeitsverteilung der Konzentration von<br />
PCP und HCH <strong>im</strong> 1. Ringversuch<br />
< 0,60 0,61-0,80 0,81-1,00 1,01-1,20 1,21-1,40 1,41-1,60 1,61-1,80 1,81-2,00 > 2,00<br />
mg/kg PCP <strong>im</strong> Holz<br />
< 1,00 1,01 - 1,20 1,21 - 1,40 1,41 - 1,60 1,61 - 1,80 1,81 - 2,00 > 2,00<br />
µg/ml PCP in der Lösung 1 soll 1,40 µg/ml<br />
< 2,00 2,01 - 2,20 2,21 - 2,40 2,41 - 2,60 2,61 - 2,80 2,81 - 3,00 3,01 - 3,20 > 3,20<br />
µg/ml PCP in der Lösung 2 soll 2,60 µg/ml<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
Anzahl<br />
Anzahl<br />
Anzahl<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
< 0,020 0,021 -<br />
0,040<br />
0,041 -<br />
0,060<br />
0,061 -<br />
0,081<br />
0,081 -<br />
0,100<br />
0,101 -<br />
0,120<br />
0,121 -<br />
0,140<br />
mg/kg HCH <strong>im</strong> Holz<br />
0,141 -<br />
0,160<br />
0,161 -<br />
0,180<br />
0,181 -<br />
0,200<br />
> 0,200<br />
< 0,080 0,081 - 0,100 0,101 - 0,120 0,121 - 0,140 0,141 - 0,160 0,161 - 0,180 > 0,180<br />
< 0,140 0,141 -<br />
0,160<br />
0,161 -<br />
0,180<br />
µg/ml HCH in Lösung 1 soll 0,14 µg/ml<br />
0,181 -<br />
0,200<br />
0,201 -<br />
0,220<br />
0,221 -<br />
0,240<br />
0,241 -<br />
0,260<br />
µg/ml HCH in der Lösung 2 soll 0,26 µg/ml<br />
Ergebnisse des 2. Ringversuchs PCP und HCH<br />
- Materialprobe<br />
1 Ausreißer<br />
0,261 -<br />
0,280<br />
0,281 -<br />
0,300<br />
> 0.300<br />
UmedInfo 18<br />
0<br />
0 PCP 1 HCH<br />
2 3<br />
9
UmedInfo 18<br />
µg/ml<br />
Anzahl<br />
Anzahl<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
10<br />
Ergebnisse des 2. Ringversuchs PCP und HCH<br />
- Lösungsprobe<br />
0<br />
0 PCP 1 HCH 2 3<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Häufigkeitsverteilung der Konzentration von<br />
PCP und HCH <strong>im</strong> 2. Ringversuch<br />
< 400 401 - 600 601 - 800 801 - 1000 1001 - 1200 1201 - 1400 1401 - 1600 > 1600<br />
mg/kg PCP <strong>im</strong> Holz<br />
< 10 10,1 - 12 12,1 -14 14,1 - 16 16,1 - 18 18,1 - 20 20,1 - 22 22,1 - 24 > 24<br />
µg/ml PCP in Lösung<br />
10 Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
Anzahl<br />
Anzahl<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
< 80 80,1 - 100 100,1 - 120 120,1 - 140 140,1 - 160 160,1 - 180 180,1 - 200 > 200<br />
< 0,80 0,81 -<br />
1,00<br />
1,01 -<br />
1,20<br />
1,21 -<br />
1,40<br />
1,41 -<br />
1,60<br />
mg/kg HCH <strong>im</strong> Holz<br />
1,61 -<br />
1,80<br />
1,81 -<br />
2,00<br />
2,01 -<br />
2,20<br />
µg/ml HCH in Lösung<br />
2,21 -<br />
2,40<br />
2,41 -<br />
2,60<br />
2,61 -<br />
2,80<br />
2,81 -<br />
3,00<br />
> 3,00
Verfahrensvarianten, die zur Best<strong>im</strong>mung von PCP<br />
und HCH angewandt wurden<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
Extraktion Art der Extraktion Derivatisierung Innerer Standard Detektion<br />
Aceton/Hexan (13) Ultraschall (15) Acetanhydrid (23) 13C (9) GC-MS (17)<br />
Methanol (5) Soxhlet (5) Diazomethan (3) Tribromphenol (7) GC-ECD (15)<br />
n-Hexan (4) Kalt-Extraktion (3) MSTFA (1) PCB209 (3)<br />
KOH (3) Rückfluß (3) Pentafluorbenzoylchlorid (1) Tetrachlorguajukol; Vindazolin (2)<br />
Toluol (2) ASE (2) Phenyltr<strong>im</strong>ethylammoniumhydroxid (1) 2-Methyltetrachlorphenol;PCB 52 (1)<br />
Aceton Schüttelextraktion (2) TMSA (1) Acenaphthen (1)<br />
Aceton/Methanol (1) Tr<strong>im</strong>ethylsulfoniumhydroxide (1) Chlorphenol D4 (1)<br />
Aceton/Wasser (1) Pentachlorbenzol (1)<br />
Isopropanol+HCl (1) TBP (1)<br />
Na2CO3 (1)<br />
mg/kg<br />
30000<br />
25000<br />
20000<br />
15000<br />
10000<br />
5000<br />
-5000<br />
Ergebnisse des 1. Ringversuchs PCB (n=37)<br />
ohne Ausreißertest – Materialprobe<br />
0<br />
0 1 2 3 4 5 6 7<br />
PCB 28 PCB 52 PCB 101 PCB 138 PCB 153 PCB 180<br />
Median<br />
MAX<br />
Mittelwert +2S<br />
Mittelwert<br />
Mittelwert -2S<br />
MIN<br />
11
UmedInfo 18<br />
mg/kg<br />
µg/ml<br />
30000<br />
25000<br />
20000<br />
15000<br />
10000<br />
5000<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
-20<br />
-40<br />
-60<br />
Ergebnisse des 1. Ringversuchs PCB (n=37)<br />
nach Ausreißerentfernung – Materialprobe<br />
0<br />
0 1<br />
PCB 28<br />
2<br />
PCB 52<br />
3<br />
PCB 101<br />
4<br />
PCB 138<br />
5<br />
PCB 153<br />
6<br />
PCB 180<br />
7<br />
Ergebnisse des 1. Ringversuchs PCB (n=37)<br />
ohne Ausreißertest – Lösungsprobe<br />
0<br />
0 1 2 3 4 5 6 7<br />
PCB 28 PCB 52 PCB 101 PCB 138 PCB 153 PCB 180<br />
12 Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
Median<br />
MAX<br />
Mittelwert +2S<br />
Mittelwert<br />
Mittelwert –2S<br />
MIN<br />
Soll<br />
Median<br />
MAX<br />
Mittelwert +2S<br />
Mittelwert<br />
Mittelwert –2S<br />
MIN
µg/ml<br />
µg/ml<br />
0,2<br />
0,18<br />
0,16<br />
0,14<br />
0,12<br />
0,1<br />
0,08<br />
0,06<br />
0,04<br />
0,02<br />
Ergebnisse des 1. Ringversuchs PCB (n=37)<br />
nach Ausreißerentfernung – Lösungsprobe<br />
0<br />
0 PCB 128 PCB 252 PCB 3101 PCB 138 4 PCB 5153 PCB 6180 7<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
-200<br />
-300<br />
Ergebnisse des 2. Ringversuchs PCB (n=30)<br />
ohne Ausreißertest – Lösung 1<br />
0<br />
0 1 2 3 4 5 6 7<br />
-100<br />
PCB 28 PCB 52 PCB 101 PCB 138 PCB 153 PCB 180<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
Soll<br />
Median<br />
MAX<br />
UmedInfo 18<br />
Mittelwert +2S<br />
Mittelwert<br />
Mittelwert -2S<br />
MIN<br />
Soll<br />
Median<br />
MAX<br />
Mittelwert +2S<br />
Mittelwert<br />
Mittelwert -2S<br />
MIN<br />
13
UmedInfo 18<br />
µg/ml<br />
µg/ml<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
Ergebnisse des 2. Ringversuchs PCB (n=30)<br />
nach Ausreißerentfernung – Lösung 1<br />
0<br />
0 PCB 1 28 PCB 2 52 PCB 3101 PCB 138 4 PCB 5153 PCB 6180 7<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
-100<br />
-200<br />
Ergebnisse des 2. Ringversuchs PCB (n=30)<br />
ohne Ausreißertest – Lösung 2<br />
0<br />
0 1 2 3 4 5 6 7<br />
PCB 28 PCB 52 PCB 101 PCB 138 PCB 153 PCB 180<br />
14 Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
Soll<br />
Median<br />
MAX<br />
Mittelwert +2S<br />
Mittelwert<br />
Mittelwert -2S<br />
MIN<br />
Zusatz<br />
Median<br />
MAX<br />
Mittelwert +2S<br />
Mittelwert<br />
Mittelwert -2S<br />
MIN
µg/ml<br />
µg/ml<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
Ergebnisse des 2. Ringversuchs PCB (n=30)<br />
nach Ausreißerentfernung – Lösung 2<br />
0<br />
0 PCB 1 28 PCB 2 52 PCB 3101 PCB 138 4 PCB 5153 PCB 6180 7<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
Zusatz<br />
Median<br />
MAX<br />
Mittelwert +2S<br />
Mittelwert<br />
Mittelwert -2S<br />
Ergebnisse der Labore, bei denen ca. 90 % aller<br />
Ergebnisse (hier 14 von 16) beider Lösungen des 2. RV<br />
<strong>im</strong> 1s-<strong>Bereich</strong> der Streuung aller Labore lagen (n = 9) –<br />
Lösung 1<br />
0<br />
0 PCB 1 28 PCB 2 52 PCB 3101 PCB 138 4 PCB 5153 PCB 6180 7<br />
MIN<br />
Soll<br />
Median<br />
MAX<br />
Mittelwert +2S<br />
Mittelwert<br />
Mittelwert -2S<br />
MIN<br />
15
UmedInfo 18<br />
µg/ml<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
Ergebnisse der Labore, bei denen ca. 90 % aller<br />
Ergebnisse (hier 14 von 16) beider Lösungen des<br />
2. RV <strong>im</strong> 1s-<strong>Bereich</strong> der Streuung aller Labore lagen<br />
(n = 9) – Lösung 2<br />
0<br />
0 1<br />
PCB 28<br />
2<br />
PCB 52<br />
3<br />
PCB 101<br />
4<br />
PCB 138<br />
5<br />
PCB 153<br />
6<br />
PCB 180<br />
7<br />
16 Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
Zusatz<br />
Median<br />
MAX<br />
Mittelwert +2S<br />
Mittelwert<br />
Mittelwert -2S<br />
Prozentualer Anteil der Laboratorien, die die PCB-<br />
Best<strong>im</strong>mung mit GC-ECD oder GC-MS durchgeführt haben<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
alle Labore gute Labore alle Labore gute Labore<br />
1. Ringversuch 2. Ringversuch<br />
MIN<br />
GC-ECD<br />
GC-MS
Abweichung<br />
µg/ml<br />
25%<br />
20%<br />
15%<br />
10%<br />
5%<br />
-5%<br />
-10%<br />
-15%<br />
-20%<br />
150<br />
100<br />
Prozentuale Abweichung der mit der mitversandten<br />
Kalibrierlösung und dem Hausstandard erzielten<br />
Ergebnisse<br />
0%<br />
0 0,5 1 1,5 2 2,5<br />
50<br />
Lösung 1 Lösung 2<br />
Ergebnisse 2. Ringversuch PCB - Verteilung der<br />
untersuchten Konzentration der PCB-Kongenere in<br />
Lösung 1 und 2 (n=30)<br />
1A 1A 0A 1A 1A 1A 1A 1A 1A 0A 0A 1A<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
Labor 1<br />
Labor 2<br />
Labor 3<br />
Labor 4<br />
Labor 5<br />
Labor 6<br />
Labor 7<br />
Labor 8<br />
Labor 9<br />
Labor 10<br />
Labor 11<br />
Labor 12<br />
Labor 13<br />
Labor 14<br />
Labor 15<br />
Labor 16<br />
Labor 17<br />
Labor 18<br />
Labor 19<br />
Labor 20<br />
Labor 21<br />
0<br />
0,00 28 1,00 2,00 52 101 3,00 138 4,00 153 5,00 180 6,00 7,00 8,00 28 9,00 52 10,00 101 11,00 138 12,00 153 13,00 180 14,00<br />
PCB-Standards Aroclor 1260 + PCB-Standards<br />
17
UmedInfo 18<br />
µg/ml<br />
3. Ringversuch PCB - Verteilung der Ergebnisse der<br />
untersuchten Konzentration der PCB-Kongenere<br />
in Lösung 1 und 2<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
Häufigkeit<br />
0<br />
28 52 101 138 153 180 118 28 52 101 138 153 180 118<br />
PCB<br />
Lösung 1 Lösung 2<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15<br />
Häufigkeitsverteilung der Konzentration von<br />
PCB 138 <strong>im</strong> 2. Ringversuch in Lösung 1 und 2<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
20-25<br />
15-20<br />
10-15<br />
5-10<br />
0-5<br />
30-35<br />
25-30<br />
40-45<br />
35-40<br />
50-55<br />
45-50<br />
60-65<br />
55-60<br />
>70<br />
65-70<br />
15-20<br />
10-15<br />
5-10<br />
0-5<br />
25-30<br />
20-25<br />
35-40<br />
30-35<br />
45-50<br />
40-45<br />
18 Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
55-60<br />
50-55<br />
65-70<br />
60-65<br />
PCB 138-Standardlösung Aroclor 1260 + PCB 138-Standardlösung<br />
Konzentration [µg/ml]<br />
70
µg/ml<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
N<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
-40<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Häufigkeitsverteilung der Konzentration von<br />
PCB 138 <strong>im</strong> 3. Ringversuch in Lösung 2<br />
< 40 40-<br />
50<br />
50-<br />
60<br />
60-<br />
70<br />
70-<br />
80<br />
80-<br />
90<br />
90-<br />
100<br />
100-<br />
110<br />
110-<br />
120<br />
µg/ml<br />
Ergebnisse des 1. Ringversuchs Aldehyde (N=15)<br />
berechnet als Dinitrophenylhydrazone [µg/mL] ohne<br />
Ausreißertest<br />
0<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />
-20<br />
120-<br />
130<br />
130-<br />
140<br />
140-<br />
150<br />
150-<br />
160<br />
160-<br />
170<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
170-<br />
180<br />
C1 C2 C3 C4 C5 C6 C7 C8 C9 C10<br />
180-<br />
190<br />
190-<br />
200<br />
UmedInfo 18<br />
><br />
200<br />
Soll<br />
Median<br />
Max<br />
Mittelwert +2s<br />
Mittelwert<br />
Mittelwert - 2s<br />
Min<br />
19
UmedInfo 18<br />
µg/ml<br />
µg/ml<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
Ergebnisse des 1. Ringversuchs Aldehyde (N=15)<br />
berechnet als Dinitrophenylhydrazone [µg/mL] nach<br />
Ausreißertest<br />
0<br />
0 C11 C22 C3 3 C4 4 C5 5 6C67C7C8 8 C9 9 10 C10 11<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Ergebnisse des 1. Ringversuchs Aldehyde (N=15)<br />
berechnet als Dinitrophenylhydrazone [µg/mL] nach<br />
Plausibilitätsprüfung und Ausreißertest<br />
0 C11 C22 C3 3 C4 4 C5 5 C6 6 C7 7 C8 8 C9 9 10 C10<br />
11<br />
20 Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
Soll<br />
Median<br />
Max<br />
Mittelwert +2s<br />
Mittelwert<br />
Mittelwert - 2s<br />
Min<br />
Soll<br />
Median<br />
Max<br />
Mittelwert +2s<br />
Mittelwert<br />
Mittelwert - 2s<br />
Min
µg/mL<br />
Ergebnisse des 1. Ringversuchs Aldehyde (n=15)<br />
berechnet als Dinitrophenylhydrazone [µg/ml]<br />
ohne Ausreißertest<br />
µg/ml<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
0<br />
C1<br />
2<br />
C2 C3<br />
4<br />
C4 C5<br />
6<br />
C6<br />
Aldehyd<br />
C7<br />
8<br />
C8 C9<br />
10<br />
C10<br />
12<br />
Ergebnisse des 1. Ringversuchs Aldehyde (n=15)<br />
berechnet als Dinitrophenylhydrazone [µg/ml]<br />
nur HPLC<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
0 C1 1 C2 2 C3 3 C4 4 C5 5 C6 6 C7 7 C8 8 C9 9 C10<br />
10 11<br />
Aldehyde<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
21
UmedInfo 18<br />
Ergebnisse des 1. Ringversuchs Aldehyde (n=15)<br />
berechnet als Dinitrophenylhydrazone [µg/ml]<br />
nach Plausibilitätsprüfung und Ausreißertest<br />
µg/ml<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
Ausreißer<br />
0<br />
0 C1 1 C2 2 C3 3 C4 4 C5 5 C6 6 C7 7 C8 8 C9 9 C10 10 11<br />
Aldehyde<br />
22 Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
Phthalate<br />
Caroline Herr, Anja zur Nieden,<br />
Hans-Christian Hans Christian Schuppe²,<br />
Thomas Eikmann,<br />
Volker Mersch-Sundermann³<br />
Mersch Sundermann³<br />
Institut für Hygiene und Umweltmedizin,<br />
²Klinik für Dermatologie,<br />
³Institut für Innenraumtoxikologie<br />
Universität Giessen<br />
Di-2-ethylhexylphthalat Di ethylhexylphthalat (DEHP):<br />
größte Produktionsmengen weltweit<br />
Expositionsquellen und -pfade pfade<br />
Nahrungsmittel<br />
Innenraumluft (Luft und Stäube) auch Kfz<br />
Fußbodenbeläge<br />
Einrichtungsgegenstände<br />
Außenluft<br />
Trinkwasser<br />
Medizinprodukte (PVC-Schläuche)<br />
(PVC Schläuche)<br />
Ernährung<br />
Beatmung<br />
Infusionen<br />
ECMO<br />
Kinderspielzeug / Babyartikel<br />
Bekleidung (PVC-haltige<br />
(PVC haltige)<br />
Verpackungsmaterialien<br />
Kosmetika / (Kinder)pflegeartikel<br />
(Kinder) pflegeartikel<br />
Aufnahmepfade: oral – inhalativ – dermal - intravenös<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
Est<strong>im</strong>ated total daily intake of DEHP (µg/kg / d)<br />
Adults Children<br />
UmedInfo 18<br />
Boden<br />
Raumluft<br />
Wasser<br />
Hausstaub<br />
Ernährung<br />
23
UmedInfo 18<br />
24<br />
Quelle<br />
DEHP<br />
(geschätzte tägliche tägliche Aufnahme Aufnahme aus aus verschiedenen verschiedenen Quellen) Quellen)<br />
Koch et al. (2003)<br />
Anderson et al. (2001)<br />
NTP / DHHS (1985)<br />
EU (CSTEE)<br />
Sheldon et al. (1993)<br />
µg/kg KG x d<br />
13,8<br />
52,1<br />
7,1<br />
82,9<br />
21,0<br />
8,0<br />
13,0<br />
8,0<br />
21,0<br />
0,2<br />
Kommentar<br />
Gesamtaufnahme (Mittelwert)<br />
Gesamtaufnahme (95%-Perzentile)<br />
(95% Perzentile)<br />
Gesamtaufnahme<br />
Gesamtaufnahme (entspr. 5,8 mg/d)<br />
Frauenmilch (worst ( worst case; case;<br />
0-3 0 3 Monate) 1)<br />
Frauenmilch (worst ( worst case; case;<br />
3-12 3 12 Monate) 1)<br />
Ersatzmilch (worst ( worst case; case;<br />
0-3 0 3 Monate) 2)<br />
Ersatzmilch (worst ( worst case; case;<br />
3-12 3 12 Monate) 2)<br />
Innenraumluft (kalkuliert, 0,5-3 0,5 3 Jahre) 3)<br />
Innenraumluft (Gase und Stäube)<br />
1) Bei 160 µg DEHP/kg Milch<br />
2) bei 440 µg DEHP/kg Trockengewicht der Babynahrung (größte gefundene gefundene<br />
Konzentration in 39<br />
Proben von 14 Marken)<br />
3) Die Kalkulation basiert auf DEHP-Luftsättigung DEHP Luftsättigung von 5,3 µg/m 3 plus dem 3-fachen 3 fachen der Luftsättigung<br />
als Staubbelastung = 21,2 µg/m 3 .<br />
DEHP<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
nach CSTEE 2004<br />
Bekannter Wirkmechanismus:<br />
PPARα-Ligand<br />
PPAR Ligand Aktivierung<br />
peroxisome proliferator<br />
-activated activated receptor<br />
PPARα PPAR<br />
• Transkriptionsfaktor aus der<br />
Familie der nukleären<br />
Rezeptoren<br />
• aktiviert Transkription<br />
unterschiedlicher Gene<br />
• interferiert mit Zellproliferation<br />
(Signaltransduktionswegen<br />
Signaltransduktionswegen)<br />
Zusätzlich: vermutlich<br />
PPARα-unabhängige<br />
PPAR unabhängige<br />
Wirkungen
Effekte einer PPARα-Rezeptor<br />
PPAR Rezeptor-Aktivierung<br />
Aktivierung<br />
in Leberzellen be<strong>im</strong> Nagetier (Ratte, Maus)<br />
PPARα-Rezeptor<br />
PPAR Rezeptor-Liganden Liganden<br />
[Phthalate]<br />
Aktivierung des PPARα-Rezeptors<br />
PPAR Rezeptors<br />
• Proliferation von Zellorganellen (Peroxisomen<br />
( Peroxisomen, , EPR, Mitochondrien)<br />
• Synthese von Enzymen der β-Oxidation Oxidation der Fettsäuren<br />
• (Initiale) Erhöhung der DNA-Synthese DNA Synthese und Mitoserate<br />
• Steigerung der Enzyme des Xenobiotikametabolismus<br />
(CYP450-Oxigenasen)<br />
(CYP450 Oxigenasen)<br />
• Suppression von Apoptose (Zelltod)<br />
• Inhibition der GJIC (gap ( gap junctional intercellular communication)<br />
communication<br />
• Morphologisch: (anhaltende) Hepatomegalie<br />
• Tumorinduktion (Promotion)<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
ACHTUNG:<br />
Im Vergleich zur Maus besitzt der Mensch nur 1-10% 1 10% der PPARα-Rezeptorendichte<br />
PPAR Rezeptorendichte<br />
außerdem: in Pr<strong>im</strong>aten inaktivere Form des PPARα-Rezeptors<br />
PPAR Rezeptors<br />
DEHP und Phthalate<br />
(diskutierte biologische und toxikologische Effekte)<br />
Hepatotoxizität / Hepatomegalie<br />
Nephrotoxizität<br />
Genetische Toxizität / Mutagenität<br />
Kanzerogenität / Promotorwirkung<br />
Teratogenität / Embryotoxizität<br />
Entwicklungstoxizität<br />
Reproduktionstoxizität / Testikuläre Toxizität<br />
25
UmedInfo 18<br />
26<br />
Karzinogenität der Phthalate<br />
Bewertung der Hepatokanzerogenität von DEHP: USEPA1999<br />
molekulare Wirkmechanismen nur <strong>im</strong> Nagetier relevant<br />
PPARa-induzierte<br />
PPARa induzierte Mitogenese und Zellproliferation<br />
Inhibition von Apoptose und GJIC<br />
Fazit in heute anzunehmenden Expositionen nicht humantoxisch<br />
20 mg/kg/Tag NOEL für Peroxisomenproliferation und<br />
Lebergewichtzunahme in der Maus<br />
30 µg/kg KG/Tag Exposition Allgemeinbevölkerung<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
PPARα-agonisten<br />
PPARα agonisten und Tumoren: USEPA 2003<br />
erhebliche Speziesunterschiede der Peroxisomenproliferation in vivo<br />
Nager > Pr<strong>im</strong>aten, wenige Studien in anderen Spezies<br />
nicht humane Pr<strong>im</strong>aten keine karzinogene Antwort<br />
wenige klinische und epidemiologische Studien nach PPARα-<br />
agonisten Exposition<br />
Karzinogenität<br />
Einstufung nationaler und internationaler Gremien<br />
Deutschland (DFG):<br />
Kategorie 4: 4:<br />
Stoffe mit krebserzeugender Wirkung, bei denen genotoxische<br />
Effekte keine oder nur eine untergeordnete Rolle spielen (DFG, 2003) 2003)<br />
Souce: Ministry of Economy, Trade and Industry (METI) Japan; White paper (2002)<br />
NTP: National Toxicology Program, ACGIH: American Conference of Industrial Hygienists<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
27
UmedInfo 18<br />
28<br />
S tu d ie n d e sig n<br />
N ag e (L on g E v an s R atten)<br />
E xposition: D E H P-K oncentrations :<br />
0, 10 and 100 m g/kg K G /T (S onde)<br />
21-120 T age nach der G eburt<br />
L H (S eru m )<br />
T estosteron (T ) (L eydigzellen)<br />
b -E strad io l (E 2 ) (L e y d ig ze llen )<br />
L eydigzellenhyperplasia<br />
p ro life riere n d e s Z e llk ern an tig en<br />
(PCNA)<br />
C yclin G 1 / D 3<br />
p53<br />
[ 3 H ]-Inkorporation (L eydigzellen)<br />
Aromatase (CYP19) mRNA PCR<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
Thelarche Kontrollen<br />
DEPH Ø 450 ppb Ø 70 ppb<br />
Gesamt Ø 512 ppb Ø 86 ppb<br />
28 von 41 Mädchen mit vorzeitiger<br />
Thelarche hatten höhere<br />
Phthalatspiegel als Kontrollen:<br />
187 – 2098 µg/L DEHP (n=25)<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
29
UmedInfo 18<br />
30<br />
Giessen/Erlangen Studie zur<br />
internen Phthalatexposition<br />
• Welche Zusammenhänge<br />
Zusammenh nge lassen sich zwischen der individuellen<br />
internen Phthalatexposition und Fertilitätsparametern Fertilit tsparametern be<strong>im</strong> Mann<br />
aufzeigen?<br />
– erste Abbauprodukt: Mono-2-(ethylhexyl)<br />
Mono (ethylhexyl) phthalat [MEHP]<br />
– zwei wichtigste Sekundärmetabolite<br />
Sekund rmetabolite (zuverlässiger, (zuverl ssiger, da humanspezifisch!)<br />
• 5OH-MEHP<br />
5OH MEHP<br />
• 5oxo-MEHP<br />
5oxo MEHP<br />
• Inwiefern unterliegt die individuelle interne Belastung zeitlichen zeitlichen<br />
Schwankungen?<br />
– Kurze Halbwertzeit <strong>im</strong> Körper, K rper,<br />
– Steady state durch tägliche t gliche Zufuhr angenommen<br />
• Bestehen Zusammenhänge Zusammenh nge zwischen der inneren humanen<br />
Phthalatexposition und best<strong>im</strong>mten Ess- Ess und Lebensgewohnheiten?<br />
• Anamnese<br />
Andrologische Diagnostik<br />
Klinik für Dermatologie Giessen<br />
• Körperliche rperliche Untersuchung<br />
→ Habitus, Brustdrüsen<br />
Brustdr sen<br />
→ Genitalbefund<br />
→ Apparative Diagnostik<br />
• Hormonstatus<br />
• Standardisierte Ejakulatanalyse (WHO)<br />
+ Mikrobiologische Diagnostik<br />
+ Spermatozoenfunktionstests<br />
+ Spermatozoenaufbereitung<br />
• Untersuchung von Urinproben,<br />
Urinproben,<br />
Prostataexpr<strong>im</strong>at<br />
• Hodenbiopsie<br />
• Zyto- Zyto / molekulargenetische Untersuchungen<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
Fragebogen<br />
• Beispiel:<br />
Ernährung<br />
Nahrung<br />
Median [µg/l]<br />
Giessen/Erlanger<br />
Studie 2005<br />
Duty et al. 2003<br />
Duty et al. 2005<br />
NHANES Report 2005<br />
- Männer 2001-2002 2001 2002<br />
- >20 20 J. 2001-2002 2001 2002<br />
13. Ernähren Sie sich nach Ihrem eigenen Verständnis obst- und<br />
gemüsere ich? o ja o nein<br />
14. Sind Sie Vegetarier?<br />
Phtalatexposition<br />
Männer Deutschland<br />
MEHP<br />
4,7<br />
5,7<br />
5,0<br />
4,3<br />
4,1<br />
5OH- 5OH<br />
MEHP<br />
13,5<br />
21,2<br />
17,7<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
-<br />
-<br />
o ja o nein<br />
15. Bitte geben Sie an, wie häufig Sie die folgenden Na hrung smittel<br />
zu sich nehmen:<br />
täglich<br />
me hrmals bz w.<br />
tägl ic h fast<br />
täglich<br />
m eh rmals<br />
in der<br />
W oche<br />
5oxo- 5oxo<br />
MEHP<br />
10,2<br />
-<br />
-<br />
14,6<br />
12,2<br />
Etw a<br />
e in m al<br />
in d er<br />
W oche<br />
Zw ei-<br />
bi s<br />
dre<strong>im</strong>al<br />
<strong>im</strong><br />
M ona t<br />
UmedInfo 18<br />
E in m al<br />
<strong>im</strong><br />
M ona t<br />
o der<br />
selten er<br />
15.1 Fleisch (inkl. Geflügel,ohne Wurs t) o o o o o o o<br />
15.2 Wurstwaren, Schinken o o o o o o o<br />
15.3 Fisch (inkl. Konserven) o o o o o o o<br />
15.4 Blattsalat, Rohkostsalat, rohes Gemüse<br />
(z . B. Tomaten, Möhren, Paprika)<br />
o o o o o o o<br />
15.5 Fris ches Obst o o o o o o o<br />
15.6 Haferflock en, Müsli, Cornflak es o o o o o o o<br />
15.7 Nudeln, Reis o o o o o o o<br />
15.8 Gekochte Kartoffeln (Salzkartoffeln, Pellkartoffeln, Kartoffelbrei,<br />
Kartoff elklöße)<br />
15.9 Gebratene oder frittierte Kartoffeln (Bratkartoffeln, Kroketten,Pommes<br />
frites)<br />
o o o o o o o<br />
o o o o o o o<br />
15.10 Vollkornbrot, -brötchen, Mehrkornbrot, -brötchen o o o o o o o<br />
15.11 Graubrot, M ischbrot o o o o o o o<br />
15.12 Weißbrot, Brötchen o o o o o o o<br />
15.13 Magerquark o o o o o o o<br />
15.14 Quark, Fettgehalt: 20% o o o o o o o<br />
15.15 Quark, Fettgehalt: 40% o o o o o o o<br />
15.16 Joghurt, natur o o o o o o o<br />
15.17 Joghurtzubereitungen, Fruchtjoghurt, Fertigprodukt o o o o o o o<br />
15.18 Quarkzubereitung, Fruchtquark, Fertigprodukt o o o o o o o<br />
15.19 Käse, Fettgehalt höher als 30% o o o o o o o<br />
15.20 Käs e, Fett gehalt bis 30% o o o o o o o<br />
16. Wie häufig essen Sie sog. Biologisch produzie rte Lebensmittel?<br />
o nie o gelegentlich o oft o <strong>im</strong>mer<br />
N<br />
( Fas t)<br />
n ie<br />
253<br />
168<br />
295<br />
1371<br />
1647<br />
31
UmedInfo 18<br />
32<br />
n=123<br />
Konzentration<br />
5OH-MEHP<br />
5OH MEHP<br />
5OXO-MEHP<br />
5OXO MEHP<br />
MEHP<br />
Motilität<br />
5OH-MEHP<br />
5OH MEHP<br />
5OXO-MEHP<br />
5OXO MEHP<br />
MEHP<br />
Morphologie<br />
5OH-MEHP<br />
5OH MEHP<br />
5OXO-MEHP<br />
5OXO MEHP<br />
MEHP<br />
DEHP und Metabolite<br />
– Zeitliche Variabilität –<br />
• Pr<strong>im</strong>äre und sekundäre Metaboilte variieren gleich<br />
• nur bei wenigen Personen ist die Variabilität >25 µg/l<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
T <strong>im</strong> e [d] b etw ee n sam ples<br />
Beispiel: 5oxo-MEHP 5oxo MEHP<br />
281<br />
125<br />
88<br />
65<br />
42<br />
35<br />
27<br />
26<br />
21<br />
7<br />
.<br />
0<br />
DEHP / Spermien<br />
OR<br />
Logistische Regression*<br />
1.001<br />
1.002<br />
0.992<br />
0.995<br />
0.990<br />
0.982<br />
1.001<br />
1.004<br />
1.013<br />
95% CI<br />
0.987<br />
0.983<br />
0.954<br />
0.982<br />
0.973<br />
0.945<br />
0.986<br />
0.983<br />
0.972<br />
50<br />
1.015<br />
1.021<br />
1.032<br />
1.007<br />
1.008<br />
1.020<br />
1.017<br />
1.026<br />
1.056<br />
5oxo-MEHP, ph1<br />
5oxo-MEHP, ph 2<br />
100 150<br />
[µg/l]<br />
*adjustiert adjustiert an<br />
Alter, Abstinenz-<br />
dauer, dauer,<br />
Rauchen
Toxikologische Risikobewertung<br />
einer in Frage stehenden<br />
Reproduktions- Reproduktions (bzw. Entwicklungstoxizität)<br />
von Phthalaten be<strong>im</strong> Menschen<br />
• Exposition<br />
• Stellenwert der tierexper<strong>im</strong>entellen Studien<br />
Sicherheitsabstand zwischen Aufnahmenge und NOAEL<br />
Margin-of-Safety (MOS) values<br />
(hier: NOAL 4,8 mg/kg KG x d für DEHP und testikuläre Toxizität)<br />
MOS<br />
676<br />
92<br />
229<br />
218<br />
bei Aufnahme von<br />
7,1 µg/kg KG x d<br />
(nach Anderson et al., 2001)<br />
52,1 µg/kg KG x d<br />
(90%-Perzentile nach Koch et al., 2003)<br />
21 µg/kg KG x d<br />
(worst-case bei Frauenmilchbelastung mit 160 µg/kg Milch)<br />
21,2 µg/kg KG x d<br />
(worst case-Kalkulation Indoor Air und Staub)*<br />
* Die Kalkulation basiert auf DEHP-Luftsättigung von 5,3 µg/m 3 plus dem 3-fachen der Luftsättigung als Staubbelastung<br />
= 21,2 µg/m 3 ; dieser kalkulierte Wert liegt etwa um das 100-fache über der 90%-Perzentile von DEHP-<br />
Innenraummessungen in 125 kalifornischen Häusern (Sheldon et al., 1993), bei denen 240 ng/m 3 (Aerosol- und<br />
Gasphase) ermittelt wurden<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
nach CSTEE 2004<br />
33
UmedInfo 18<br />
34<br />
Reevaluation des Report 2000<br />
des Expertengremium (NTP-CERHR) in 2004<br />
NTP-CERHR NTP CERHR (2000)<br />
• Expositionen der Allgemeinbevölkerung in den USA sind vergleichbar vergleichbar<br />
den<br />
Schätzungen.<br />
• NOAELs sind ebenfalls gleich oder höher.<br />
• Pr<strong>im</strong>aten wahrscheinlich weniger empfindlich als Nager für die<br />
reproduktionstoxischen Effekte der Phthalate.<br />
Besorgnis über Humantoxizität ist min<strong>im</strong>al bis vernachlässigbar.<br />
„Da die Exposition der Normalbevölkerung weit unter der Konzentration Konzentration<br />
liegt, bei der<br />
<strong>im</strong> Nager keine Effekte beobachtet werden, ist ein entwicklungs- entwicklungs und<br />
reproduktionstoxisches Risiko für den Menschen bei den heutigen<br />
Umweltexpositionen zu Phthalaten höchst unwahrscheinlich.“<br />
Stellungnahme der Beratungskommission der<br />
Sektion Toxikologie der DGPT<br />
zu möglichen Gesundheitsgefahren durch<br />
Di(2-ethylhexyl)phthalat Di(2 ethylhexyl)phthalat (DEHP) aus<br />
Medizinprodukten in neonatologischen Intensivstationen<br />
(überarbeitete Fassung vom 18.10.2002)<br />
Expositionen<br />
- Bluttransfusion bei Neugeborenen:<br />
1,7 mg/kg KG x d (EU 2000)<br />
- Extrakorporale Membranoxygenation bei Neugeborenen:<br />
14,0 mg/kg KG x d (Schneider et al. 1989)<br />
- Parenterale Ernährung d. Neugeborenen:<br />
3,0 mg/kg KG x d (Loff Loff et al. 2000)<br />
Resultierende Blutkonzentrationen:<br />
40-80 40 80 mg/L Vollblut (FDA 2001)<br />
NOAL 4,8 mg/kg KG x d für DEHP und testikuläre Toxizität<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
Stellungnahme der Beratungskommission der<br />
Sektion Toxikologie der DGPT<br />
zu möglichen Gesundheitsgefahren durch<br />
Di(2-ethylhexyl)phthalat Di(2 ethylhexyl)phthalat (DEHP) aus<br />
Medizinprodukten in neonatologischen Intensivstationen<br />
(überarbeitete Fassung vom 18.10.2002)<br />
• Daten zum Auftreten von Hodenschäden bei Männern, bei denen in der der<br />
Neugeborenenperiode Behandlungen mit PVC-haltigen<br />
PVC haltigen<br />
Schlauchmaterialien durchgeführt durchgeführt wurden, sind sind nicht nicht vorhanden. vorhanden.<br />
• Der Mechanismus der testikulären Wirkung von DEHP ist<br />
unbekannt; unbekannt;<br />
sowohl PPARα-abhängige PPAR abhängige wie auch PPARα-unabhängige<br />
PPAR unabhängige<br />
Mechanismen werden diskutiert.<br />
Es ist nicht daher auszuschließen, dass die bei Ratte und Maus<br />
beobachteten Hodenschäden auch be<strong>im</strong> Menschen auftreten können.<br />
Aus der derzeitigen Datenlage lässt sich für Patienten neonatologischer<br />
Intensivstationen durch die Benutzung DEHP-haltigen<br />
DEHP haltigen Weich-PVC<br />
Weich PVC-<br />
Materials ein dringender Handlungsbedarf ableiten<br />
Exposition zu Phthalaten in umweltüblichen<br />
Konzentrationen zeigen negative<br />
Assoziationen mit anogenitalem Abstand<br />
bei Jungen bis 36 Monate:<br />
MEP Monoethyl-P<br />
Monoethyl<br />
MBP Monobutyl-P<br />
Monobutyl<br />
MBzP Monobenzyl-P<br />
Monobenzyl<br />
MiBP Monoisobutyl<br />
Nicht klar für DEHP-Metabolite<br />
DEHP Metabolite<br />
Fazit<br />
..We .. We report that AGD, the most<br />
sensitive marker of antiandrogen<br />
action in toxicologic studies, studies,<br />
is<br />
shortened and testicular descent<br />
<strong>im</strong>paired in boys whose mothers had<br />
elevated prenatalphthalate exposure.<br />
exposure<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
35
UmedInfo 18<br />
36<br />
Stellungnahme der Beratungskommission der Sektion Toxikologie der DGPT<br />
zu möglichen Gesundheitsgefahren durch Di(2-ethylhexyl)phthalat (DEHP) aus<br />
Medizinprodukten in neonatologischen Intensivstationen<br />
(überarbeitete Fassung vom 18.10.2002)<br />
Expositionen<br />
Bluttransfusion bei Neugeborenen : 1,7 mg/kg KG x d (EU 2000)<br />
ECMO bei Neugeborenen : 14,0 mg/kg KG x d (Shneider et al. 1989)<br />
Parenterale Ernährung d. Neugeborenen : 3.0 mg/kg KG x d (Loff et al. 2000)<br />
Resultierende Blutkonzentrationen : 40-80 mg/L Vollblut (FDA 2001)<br />
LOAEL (SD, oral, Sertolizell-Vakuolisierung)* : 37,6 mg/kg KG x d (Poon et al. 1997)<br />
LOAEL (SD, oral, Atrophie der T.seminiferi)* : 367,0 mg/kg KG x d (Poon et al. 1997)<br />
NOAEL (SD, oral, testikul. und Entwickl.toxizität)* : 4,8 mg/kg KG x d (CSTEE 2004)<br />
NOAEL (Ratte, i.v., Läsionen d. Sertolizellen) : 25,0 mg/kg KG x d (Sjöberg et al. 1985)<br />
NOAEL (Ratte, i.v. Läsionen d. T.seminiferi) : 60,0 mg/kg KG x d (NTP 2001)<br />
* Höhere Freisetzung des aktiven Metaboliten MEHP bei oraler Applikation <strong>im</strong> Gegensatz zur parenteralen DEHP-Gabe<br />
National Toxicology Program<br />
U.S. Department of Health and Human Services<br />
Center for the Evaluation of Risks to Human Reproduction<br />
NTP-CERHR Expert Panel Report on DEHP<br />
October 2000<br />
Conclusions<br />
…the Panel has a min<strong>im</strong>al concern that ambient human exposures (3-30 µg/kg bw/day)<br />
adversely affect adult human reproduction. This level of concern is not appreciably<br />
altered for adults medically exposed to DEHP or MEHP.<br />
If healthy human infant/toddler exposure is several-fold higher than adults, the Panel<br />
has concern that exposure may adversely affect male reproductive tract development.<br />
…that exposures of intensively-treated infants/children can approach toxic doses in<br />
rodents, which causes the Panel serious concern that exposures may adversely affect<br />
male reproductive tract delevopment.<br />
…the Panel has concern that ambient oral DEHP exposures to pregnant or lactating<br />
women may adversely affect the development of their offspring.<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
Neue Fakten seit dem NTP-CERHR Report 2000<br />
Studien zur Toxikokinetik / PBPK-Modelle<br />
Die Absorption von „schwereren“ (>C8) Phthalaten aus dem MDT von Pr<strong>im</strong>aten ist deutlich<br />
geringer als bei Nagern<br />
15% hinsichtlich AUC (Kessler et al., 2004); 12-14% MEHP (Anderson et al. 2001)<br />
Zus.: Pr<strong>im</strong>aten scheiden Phthalate in höherem Maße über die Galle aus als Nager<br />
(Kurata et al. 2003).<br />
? bei Pr<strong>im</strong>aten geringere Bioverfügbarkeit der Phthalate am Zielorgan<br />
Studien mit Callithrix jacchus zur Reproduktionstoxizität in Pr<strong>im</strong>aten<br />
(Tomonari et al. 2003)<br />
Applikation von 100, 500 und 2500 mg DEHP/kg KG/d beginnend mit 100 Tage alten<br />
Tieren über einen Zeitraum von 65 Wochen<br />
? keine Veränderung des Leber- und Hodengewichtes<br />
? keine licht- und elektronenmikroskopisch erkennbaren testikulären Läsionen<br />
? keine Veränderungen des Spermienzahl<br />
Studien zur Interaktion mit Androgenrezeptoren<br />
AR Reporterassays mit S.cerevisiae und HepG2-Zellen (Zacharewski et al. 1998)<br />
? kein Hinweis auf Interaktion der Phthalate und Monoester mit Androgenrezeptoren<br />
Studien zur Beeinflussung der Testosteron-Biosynthese<br />
(Gazouli et al. 2002)<br />
? Phthalate beeinflussen eventuell via PPARα-abhängiger und PPARα-unabhängiger<br />
Mechanismen die Testosteron-Biosynthese (Reduzierter, zellulärer Cholesterol-Uptake?)<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
McKee et al. 2004 (NTP-CERHR)<br />
37
UmedInfo 18<br />
38<br />
Stellungnahme der Beratungskommission der Sektion Toxikologie der DGPT<br />
zu möglichen Gesundheitsgefahren durch Di(2-ethylhexyl)phthalat (DEHP) aus<br />
Medizinprodukten in neonatologischen Intensivstationen<br />
(überarbeitete Fassung vom 18.10.2002)<br />
Kalkulation von Margin-of-safety (MOS) values auf der Basis von NOAEL-Werten aus<br />
Tierversuchen und abgeleiteten Expositionen be<strong>im</strong> Menschen<br />
(der MOS value sollte >100 betragen)<br />
NOAEL 1)<br />
3,7<br />
(2 2) )<br />
60<br />
340<br />
(170 2) )<br />
MOS 3)<br />
(Erwachsene)<br />
167 2)<br />
5010<br />
14195 2)<br />
MOS 4)<br />
(Kinder)<br />
9 2)<br />
270<br />
765 2)<br />
MOS<br />
Erwachsene<br />
(LZ-Dialyse)<br />
0,6 2)<br />
18<br />
51 2)<br />
MOS<br />
Neugeborene<br />
(Transfusion)<br />
1,1 2)<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
33<br />
94 2)<br />
1) Angaben in mg DEHP pro Kilogramm Körpergewicht und Tag (mg/kg KG x d)<br />
2) Korrigiert für 50% Resorption bei oraler Verabreichung an der Ratte (100% parenteral)<br />
3) Innenraumluft + PVC-Handschuhe + Autointerieur<br />
4) Innenraumluft + Spielzeug + Autointerieur<br />
Referenz<br />
Poon et al. 1997<br />
AdvaMed (FDA)<br />
2001<br />
Schilling, unveröff.<br />
Sind Phthalate be<strong>im</strong> Menschen<br />
reproduktionstoxisch?
Schwerpunkte der Gesundheitsprävention <strong>im</strong> <strong>Bereich</strong><br />
Wohnen und Gesundheit aus der Sicht der WHO<br />
Die WHO LARES-Studie<br />
Nathalie Röbbel bbel<br />
WHO- WHO ECEH, Bonn<br />
Wohnen ist...<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
39
UmedInfo 18<br />
40<br />
Die vier D<strong>im</strong>ensionen<br />
• Physische Wohnung: Schutz und Unterkunft<br />
• Mentales He<strong>im</strong>: Zuhause und sicherer Hafen<br />
• Physisches Wohnumfeld: Bedingungen und Ausstattung<br />
<strong>im</strong> nahen Wohngebiet<br />
• Sozialer Kontext Gemeinschaft, Integration,<br />
„Nachbarschaft“: Lebensweisen (social<br />
capital)<br />
Evidenz Offene Fragen<br />
Wohnbedingungen beeinflussen den<br />
Gesundheitszustand<br />
Dennoch…<br />
Es existiert keine anerkannte einheitliche Definition von<br />
“healthy housing”<br />
Immer noch gibt es Lücken <strong>im</strong> Wissen über den Einfluss von<br />
Wohnbedingungen auf die Gesundheit<br />
Die psychische D<strong>im</strong>ension ist nicht ausreichend erfasst<br />
worden<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
LARES – eine pan-europäische Studie<br />
L arge<br />
A nalysis and<br />
R eview of<br />
E uropean housing and health<br />
S tatus<br />
Ziele der Studie<br />
Aus einem holistischen Ansatz heraus die Qualität des<br />
Wohnungsbestandes erforschen und bewerten<br />
Auf lokaler und nationaler Ebene Prioritäten für<br />
Wohnen und Gesundheit identifizieren<br />
Entwicklung eines Arbeitswerkzeugs, das Behörden<br />
ermöglicht, die vorherrschenden Wohn- und<br />
Gesundheitsbedingungen aufzudecken<br />
Formulierung von Richtlinien und Empfehlungen für<br />
politische Entscheidungsträger<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
41
UmedInfo 18<br />
42<br />
Schädlinge, Nagetiere und Insekten<br />
Behandelte Themen (1)<br />
Bewohner-Fragebogen & Wohnungsinspektionsbogen<br />
Haushaltsgröße<br />
Temperatur, Heizung und<br />
Wärmedämmung<br />
Luftqualität, Luftverschmutzung und<br />
Luftaustausch<br />
Feuchtigkeit und Sch<strong>im</strong>mel<br />
Beleuchtung und Fenstersicht<br />
Hygiene und Sanitäreinrichtungen<br />
Sicherheit und Unfälle<br />
Tabakrauch<br />
Lärm<br />
Überbevölkerung<br />
Wohnraumanpassungen<br />
Gebäudequalität und Instandhaltung<br />
Wohnungszufriedenheit<br />
Wohnumfeld<br />
Sozioökonomische Informationen<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
Allgemeine Informationen<br />
Lebensstil/ Gesundheitsverhalten<br />
(Alkoholkonsum, Rauchverhalten,<br />
körperliche Betätigung)<br />
Selbsteinschätzung des<br />
Gesundheitszustandes<br />
Körperliche Behinderungen<br />
Probleme bei der Nutzung der Wohnung<br />
Behandelte Themen (2)<br />
Gesundheitsfragebogen<br />
Detektionstest für Depressionen<br />
Schlafstörungen / Belästigung durch<br />
Lärm<br />
Wohnungszufriedenheit<br />
Psychosoziale Vorteile der Wohnung<br />
Unfälle / Verletzungen<br />
Die Städte der Studie<br />
Psychische Gesundheit / Lebensqualität<br />
Chronische und akute Krankheiten und<br />
Symptome (berichtet & diagnostiziert)<br />
Datenbank: 3373 Wohnungen; 8519 Personen<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
43
UmedInfo 18<br />
44<br />
2<br />
1 ,8<br />
1 ,6<br />
1 ,4<br />
1 ,2<br />
1<br />
Wieviel beeinflusst die Wohnung<br />
die Gesundheit?<br />
Wohnumfeldaspekte und Fettleibigkeit<br />
Übergew ichtigkeit und U m fe ldproble m e (incivilities)<br />
Odds ratios<br />
1<br />
w enig<br />
P ro b lem e<br />
1,3<br />
einige<br />
P ro b lem e<br />
A djustiertfür G eschlecht, A lter, S E S<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
1,5<br />
viele<br />
P ro b lem e<br />
Q u elle: A sp ects o f the local social and physical environm ent and obesity in adults<br />
by A nne E llaw ay & Sally M acintyre. M R C U niversity of G lasgow , held at the 2 nd<br />
W H O International H ousing and H ealth Sym posium , V iln iu s, 2 0 0 4
C o e fficient E xp (<br />
He<strong>im</strong>unfälle und Sicherheit<br />
Logistische Regression: W ohnungsbedingungen und U nfä lle (LA R ES )<br />
2 ,5<br />
2<br />
1 ,5<br />
1<br />
0 ,5<br />
0<br />
+19%<br />
S c h le c h te s L ic h t<br />
N e in<br />
Ja<br />
+22% +23% +27%<br />
W e n ig A rb e its p la tz<br />
+37%<br />
T re p p e n<br />
+46%<br />
S E S o h n e A lte r<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
+125%<br />
S E S m it A lte r<br />
+246%<br />
UmedInfo 18<br />
Q uelle: D om estic accidents in 8 E uropean cities by D r. R ichard M oore, U niversity of W arw ick.<br />
45
UmedInfo 18<br />
46<br />
Lärm<br />
Mental Health<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
Daten zu Feuchtigkeit und Sch<strong>im</strong>mel aus<br />
der LARES Studie<br />
• Sch<strong>im</strong>melbefall: Bewertung durch objektive<br />
Inspektion<br />
• Ausmass (jeder Raum)<br />
• Geruch, Kondensation: Bewertung durch<br />
objektive Inspektion<br />
• Ausmass (jeder Raum): Vorhandensein<br />
• Sch<strong>im</strong>melbefall: Sicht der Bewohner<br />
• Räume: Häufigkeit: Zeitraum<br />
• Feuchtigkeit / Kondensation: Sicht der Bewohner<br />
• Räume: Häufigkeit: Zeitraum<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
47
UmedInfo 18<br />
48<br />
Probleme mit wahrgenommenem Sch<strong>im</strong>mel<br />
in % of surveyed dwellings<br />
Percentage with visible mould (somet<strong>im</strong>e/often/permanent)<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
0<br />
Angers<br />
Angers Bonn Bratislava Budapest Ferreira Forli Geneva Vilnius<br />
LARES: Wohnungen mit Sch<strong>im</strong>melbefall<br />
(objektive Bewertung)<br />
Large growths of moulds in 1 room at least per dwelling<br />
Bonn<br />
Bratislava<br />
Budapest<br />
Ferreira<br />
Forli<br />
Geneva<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
Vilnius
Wohnungen, die <strong>im</strong> Winter als kalt empfunden werden,<br />
leiden mit einer höheren Wahrscheinlichkeit an<br />
Sch<strong>im</strong>melbefall (Mean diff = .6, p
UmedInfo 18<br />
Sommer<br />
Herbst/<br />
Frühling<br />
Winter<br />
Isolierung<br />
Qualität des<br />
Heizungssystems<br />
50<br />
LARES: Zu kalte Temperatur <strong>im</strong> Winter<br />
Global answers (sample = 3373)<br />
too warm<br />
3%<br />
No complain<br />
62%<br />
SES1<br />
(niedrig)<br />
3.2<br />
±1.2<br />
3.6<br />
±1.1<br />
SES und thermal comfort<br />
Probleme mit den Innenraumtemperaturen<br />
12% 10% 9% 9% 8%<br />
32%<br />
47%<br />
SES2<br />
31%<br />
44%<br />
Zufriedenheit (1= unzufrieden; 5= zufrieden)<br />
3.2<br />
±1.2<br />
3.6<br />
±1.1<br />
Quelle: Dr. Véronique Ezratty, EDF, France<br />
too cold<br />
34%<br />
warm and cold<br />
1%<br />
SES3<br />
34%<br />
43%<br />
3.2<br />
±1.2<br />
3.6 ±1<br />
Complaints (sample = 1296)<br />
too cold<br />
87%<br />
SES4<br />
26%<br />
37%<br />
3.5<br />
±1.1<br />
3.8 ±1<br />
SES5<br />
(hoch)<br />
17%<br />
32%<br />
3.5<br />
±1.1<br />
3.9 ±1<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
warm and<br />
cold<br />
4%<br />
too warm<br />
9%<br />
All<br />
10%<br />
28%<br />
40%<br />
3.3<br />
±1.2<br />
3.7<br />
±1.1<br />
P-<br />
Wert<br />
<<br />
0.001<br />
<<br />
0.001<br />
<<br />
0.001<br />
<<br />
0.001<br />
<<br />
0.001
Anteil des Jahreseinkommens, das für Heizkosten<br />
ausgegeben wird<br />
Vilnius<br />
Geneva<br />
Forli<br />
Ferreira<br />
Budapest<br />
Bratislava<br />
Bonn<br />
Angers<br />
Erklärungen für Feuchtigkeit/Sch<strong>im</strong>melbefall in<br />
der LARES Studie<br />
• Grosse Variation in dem Ausmass an Feuchtigkeit zwischen den 8<br />
LARES Städten<br />
• Hauptfaktoren: Baufälligkeiten, Fehlen von Zentralheizung, <strong>im</strong><br />
Winter wird das He<strong>im</strong> als kalt empfunden.<br />
• Diese Faktoren sagen gut das Vorhandensein von Feuchtigkeit in<br />
den Wohnungen in jeder Stadt voraus.<br />
• Das Model sagt Genf als die beste, Ferreira als die schlechteste<br />
Stadt voraus, die meisten befinden sich dazwischen.<br />
• Gebäudetyp und Alter des Gebäudes haben eine Auswirkung auf<br />
die Feuchtigkeit<br />
• ‘Stadt’ ist ein wichtiger Faktor.<br />
10% - 20%<br />
more than 20%<br />
10% 20% 30% 40%<br />
households<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
51
UmedInfo 18<br />
52<br />
... Im Detail ... mehr Sch<strong>im</strong>melbefall ...<br />
- in grossen Haushalten: 2.4 Mal höher wenn 3 Personen <strong>im</strong> Haushalt sind<br />
verglichen mit Haushalten mit einer einzigen Person, und circa 4 Mal<br />
höher bei Haushalten mit mindestens 4 Personen,<br />
- in kleinen Wohnungen, mit einem OR von 4.4 in Wohnungen kleiner als<br />
50 m 2 verglichen mit Wohnungen größer als 120 m 2 ,<br />
- in Einfamilienhäusern (OR = 1.4),<br />
- in Wohnungen auf dem Erdgeschoss, verglichen mit anderen<br />
Stockwerken (OR=1.4),<br />
- in Wohnungen mit Temperaturproblemen (“kalte Woh” und “perceived<br />
thermal discomfort”) : OR= 2 für “kalte Wohnungen” und OR= 1.7 für<br />
Unzufriedenheit mit der Temperatur während des Frühlings / Herbst oder<br />
<strong>im</strong> Winter.<br />
Quelle: Dr. Véronique Ezratty, EDF, France & Dr. S<strong>im</strong>on Nicol, BRE, London<br />
Die Beziehung zwischen Krankheit und<br />
Sch<strong>im</strong>mel / Feuchtigkeit<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
LARES: Prävalenz von chronischen Krankheiten<br />
nach Sch<strong>im</strong>mel- Feuchtigkeitskategorien (II)<br />
25<br />
20<br />
15<br />
%<br />
10<br />
5<br />
0<br />
no mould/dampness<br />
little mould/dampness<br />
some mould/dampness<br />
much mould/dampness<br />
4,6<br />
6*<br />
6,9**<br />
9,6***<br />
13,8<br />
19,4***<br />
18,1***<br />
23***<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
6,4<br />
8,6**<br />
11,2***<br />
Angst und Depression Depression (Salsa) Migräne<br />
Quelle: Dr. S<strong>im</strong>on Nicol, BRE, London & Dr. Peter Rudnai, National Institute of Environmental Health, Hungary<br />
*p
UmedInfo 18<br />
54<br />
LARES: Adjustierte OR für chronische und akute Krankheiten für Bewohner<br />
mit viel Feuchtigkeit / Sch<strong>im</strong>mel (versus keine Feuchtigkeit / Sch<strong>im</strong>mel)<br />
Odds Ratio<br />
Prävelenz einiger Symptome in den letzten 12 Monaten<br />
nach Sch<strong>im</strong>mel- Feuchtigkeitskategorien<br />
Quelle: Dr. S<strong>im</strong>on Nicol, BRE, London & Dr. Peter Rudnai, National Institute of Environmental Health, Hungary<br />
18<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
%<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
3<br />
2,5<br />
2<br />
1,5<br />
1<br />
0,5<br />
2,7***<br />
2,5**<br />
1,4 1,1<br />
0<br />
no mould/dampness<br />
Little mould/dampness<br />
some mould/dampness<br />
much mould/dampness<br />
8,1***<br />
7,6**<br />
6,5<br />
5,3<br />
Rasselnde<br />
Asthma-Anfall<br />
Atemgeräusche<br />
*p
LARES: Adjustierte OR* der Prävalenz einiger Symptome in den letzten 12 Monaten für<br />
Bewohner mit viel Feuchtigkeit / Sch<strong>im</strong>mel<br />
Quelle: Dr. S<strong>im</strong>on Nicol, BRE, London & Dr. Peter Rudnai, National Institute of Environmental Health, Hungary<br />
Odds Ratio<br />
4<br />
3,5<br />
3<br />
2,5<br />
2<br />
1,5<br />
1<br />
0,5<br />
0<br />
proportion with anxiety / depression<br />
asthma attack wheeze eczema conjunctivitis headache<br />
*Adjustiert nach Alter, Geschlecht, SES, Stadt, Rauchen und ETS<br />
Feuchtigkeit und Angst / Depression<br />
.3<br />
.2<br />
.1<br />
0.0<br />
N =<br />
6694<br />
.00<br />
756<br />
1. 00<br />
household damp index<br />
Quelle: Dr. S<strong>im</strong>on Nicol, BRE, London & Dr. Peter Rudnai, National Institute of Environmental Health, Hungary<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
56 0<br />
2.00<br />
337<br />
3. 00<br />
136<br />
4.00<br />
UmedInfo 18<br />
55
UmedInfo 18<br />
56<br />
Von dem Inspektor erkannter Sch<strong>im</strong>mel und Angst<br />
proportion with anxiety / depression<br />
.2 0<br />
.1 8<br />
.1 6<br />
.1 4<br />
.1 2<br />
.1 0<br />
.0 8<br />
.0 6<br />
.0 4<br />
.0 2<br />
N =<br />
Angst und Wohnbedingungen<br />
W ohnvariablen, die signifikantm itAngst in Verbindung stehen<br />
G eruch von Feuchtigkeitin derW ohnung<br />
B aufälligkeiten in derW ohnung (einige Stellen<br />
odergesam t)<br />
Quelle: Dr. Jérome Fredouille, Hopital Le Vinatier, France<br />
5872<br />
.0 0<br />
surveyo r mou ld index<br />
720<br />
1. 0 0<br />
Quelle: Dr. S<strong>im</strong>on Nicol, BRE, London & Dr. Peter Rudnai, National Institute of Environmental Health, Hungary<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
47 4<br />
2.00<br />
OR<br />
1,051<br />
1,061<br />
O dds ratios<br />
234<br />
3. 00<br />
95% CI<br />
1, 001-1,104<br />
1,050-1,071<br />
192<br />
4.00<br />
P-value for<br />
trend<br />
0,0475<br />
p ro portion with anxiety / d epression<br />
.3<br />
.2<br />
.1<br />
0 .0<br />
Empfundenes Sch<strong>im</strong>melproblem und<br />
Angst/Depression<br />
N =<br />
6356<br />
.0 0<br />
10 89<br />
1. 0 0<br />
h ousehold mould index<br />
Source: Dr. S<strong>im</strong>on Nicol, BRE, London & Dr. Peter Rudnai, National Institute of Environmental Health, Hungary<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
49 8<br />
2.00<br />
Erklärungen 1<br />
• Assoziationen mit emotionalen / psychischen<br />
Verhältnissen und Erkältungssymptomen<br />
• Beziehungen:<br />
– Feuchtigkeit … Krankheit<br />
– Feuchtigkeit … ‘schlechte Wohnverhältnisse’ … Krankheit<br />
– Feuchtigkeit … ‘schlechte Wohnverhältnisse’ …<br />
menschliche Faktoren … Krankheit<br />
• Schlechte Wohnbedingungen betreffen vor allem<br />
ältere Menschen, Haushalte mit einem geringen<br />
Einkommen, wenig Bildung und hoher<br />
Arbeitslosigkeit<br />
356<br />
3. 00<br />
214<br />
4.00<br />
UmedInfo 18<br />
57
UmedInfo 18<br />
58<br />
Erklärungen II<br />
• Unzufriedenheit (oder die gegenwärtige<br />
Erkrankung) der schwächeren<br />
Haushaltsmitglieder haben womöglich diese<br />
Effekte erhöht.<br />
• Die LARES Analyse zeigt, dass schwächere<br />
Personen mit einer grösseren<br />
Wahrscheinlichkeit unter Angst /<br />
Depression leiden, dennoch weisen die<br />
Ergebnisse darauf hin, dass es einen<br />
residualen “Feuchtigkeitseffekt” gibt<br />
Schlussfolgerungen<br />
(speziell)<br />
• LARES enthält eine gute Bewertung von Feuchtigkeit<br />
– Es gibt eine Konsistenz zwischen dem empfundenen<br />
und dem objektiv beobachtenen Level an Sch<strong>im</strong>mel /<br />
Feuchtigkeit<br />
• Feuchtigkeit ist ein signifikantes Problem, dennoch gibt<br />
es Unterschiede zwischen den Städten<br />
– Zum Teil erklärbar<br />
– Zm Teil einfach als Stadtkomponente erklärbar<br />
• ‘Klare’ Beziehungen: emotionale / mental Bedingungen<br />
und ‘Erkältungssymptome’ – andere sind nicht <strong>im</strong>mer<br />
bewiesen<br />
– ‘schlechte Wohnverhältnisse’ und menschliche<br />
Faktoren können eine Rolle spielen<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
Empfehlungen für Regierungen/ Wohngesellschaften<br />
Regierungen, lokale Entscheidungsträger, und Gesellschaften für<br />
Sozialwohnungen müssen die Verantwortung zur Reduzierung von<br />
Feuchtigkeit in Privatwohnungen tragen:<br />
• Empfehlungen für Mieter und Hausbesitzer zur Erkennung von<br />
Sch<strong>im</strong>mel und der daraus resultierenden Gefahren<br />
• Zuschüsse für Renovierungsarbeiten für Haushalte mit niedrigem<br />
Einkommen<br />
• Regulierungen für neue Häuser zur Reduzierung von Sch<strong>im</strong>mel und<br />
Feuchtigkeit<br />
• Mehr Information über die Risiken von Feuchtigkeit und Sch<strong>im</strong>mel<br />
• Es muss mehr <strong>im</strong> <strong>Bereich</strong> der Prävention von kalten Wohnungen<br />
getan werden<br />
• Das für Prävention ausgegebene Geld rettet leben!<br />
Wohnen ist eine wichtige Determinante für<br />
Gesundheit:<br />
Adäquate politische Massnahmen müssen<br />
durchgeführt werden<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
59
UmedInfo 18<br />
60<br />
Schlussfolgerungen (allgemein)<br />
1) LARES-Methodik erlaubt die Identifikation und<br />
quantitative Abschätzung von Gesundheitseffekten des<br />
Wohnungsbestandes<br />
2) LARES-Studie erfasst eine Vielzahl an Aspekten, so dass<br />
Querverbindungen und relative Bedeutung einzelner<br />
Faktoren erkennbar werden<br />
Unter anderem sollten die Massnahmen folgenden<br />
Felder umfassen:<br />
• Energie (NB: Luft Qualität!)<br />
• Soziale Integration versus Isolation<br />
• Verringerung der He<strong>im</strong>unfälle<br />
• Verbesserung Innenraumluft-Qualität<br />
• Lärmverhinderung<br />
• Erhöhte Wohnumfeld-Qualität<br />
• Demographische Trends vorhersehen…<br />
• Make the healthy choice the easy choice<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
Die Instrumente sind:<br />
• Fiskalische Instrumente (Steuern, Anreize…)<br />
• Regulationen<br />
• Ausbildungs-Curricula<br />
• Public Private Partnerships<br />
• Best practices<br />
• Informations-Kampagnen…<br />
… und die Massnahmen sollten folgende<br />
Sektoren einbeziehen:<br />
• Gesundheit<br />
• Stadtplanung<br />
• Baustoffe<br />
• Architektur und Design<br />
• Verkehr<br />
• Soziales Wohnen…<br />
⇒ Diese Sektoren müssen interagieren und kooperieren<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
61
UmedInfo 18<br />
62<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
Bromorganische Flammschutzmittel:<br />
Nachweis und Versuch der Einschätzung<br />
ihrer Relevanz für die Umwelthygiene<br />
Olaf Päpke<br />
Eurofins | ERGO Forschung, Geierstrasse 1, D-22305 Hamburg<br />
Stuttgart, LGA, 16. November 2005<br />
Einführung<br />
• Bromierte Flammschutzmittel<br />
werden verwendet um Leben<br />
zu retten, was sie gewiss tun.<br />
• PBDEs haben nachteilige<br />
gesundheitliche Effekte in<br />
Tieren gezeigt:<br />
1. Krebs<br />
2. Endokrine Störungen<br />
3. Neurotoxisch<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
63
UmedInfo 18<br />
64<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
total BFR p rodu ction 2001 in m etric tons<br />
100.000<br />
90.000<br />
80.000<br />
70.000<br />
60.000<br />
50.000<br />
40.000<br />
30.000<br />
20.000<br />
10.000<br />
Production of BFRs in 2001<br />
0<br />
Types of flame retardants<br />
Inorganic<br />
phosphorus<br />
compounds<br />
6%<br />
Organic phosphorus<br />
compounds<br />
13%<br />
Chlorinated organic<br />
phosphorus compounds<br />
13 %<br />
USA<br />
Europe<br />
A sia<br />
Others<br />
TBBPA HBCD Deca- BDE Octa-BDE Penta-BDE<br />
TBBPA is the major BFR<br />
product followed by Deca-<br />
BDE and HBCD<br />
Clorinated organic<br />
compounds<br />
6%<br />
Deca-BDE<br />
27,5%<br />
Other<br />
compounds<br />
5%<br />
Brominated compounds<br />
(BFRs) 14%<br />
HBCD<br />
8,2%<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
Metal<br />
compounds<br />
47%<br />
Penta-BDE<br />
3,7%<br />
TBBPA<br />
58,7%<br />
UmedInfo 18<br />
Data from the Swedish Chemicals Inspectorate Dec. 2002<br />
Annual production in 2001:<br />
203.790 metric tons<br />
Octa-BDE<br />
1,9%<br />
65
UmedInfo 18<br />
Bromierte Flammschutzmittel Klassen<br />
66<br />
Klasse:<br />
Gebrauch:<br />
TBBPA<br />
Tetrabrombisphenol<br />
A<br />
Epoxy<br />
Harze<br />
Computer<br />
boards<br />
ABS<br />
Harze<br />
HBCD<br />
Hexabromcyclododecan<br />
Polystyrolschaum<br />
(Isolierung)<br />
Textilen<br />
BFR toxicity<br />
Toxicological information is l<strong>im</strong>ited but indicates effects:<br />
BFRs show low acute toxicity<br />
PBDE congeners have neurodevelopmental effects<br />
s<strong>im</strong>ilar to those observed for PCB congeners<br />
PBDE congeners have endocrine disrupting properties<br />
in vitro<br />
TBBPA has endocrine effects in vitro but so far<br />
not in vivo<br />
HBCDD indicated as a skin sensitiser<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
PBDEs<br />
Bromierte diphenyl ether<br />
Deca-BDE: Styrol Plastik<br />
(Elektronik Gehäuse )<br />
Octa-BDE: ABS Plastik<br />
(Gehäuse Material)<br />
Penta-BDE: Polyurethan<br />
Schaum<br />
(Polstermaterial)
0.6<br />
0.4<br />
0.2<br />
sBr 4DE DE<br />
p
UmedInfo 18<br />
68<br />
Number and Structure of PBDEs<br />
Congener Structure<br />
BDE # 28 2,4,4‘-TriBDE<br />
BDE # 47 2,2‘,4,4‘-TetraBDE<br />
BDE # 66 2,3‘,4,4‘-TetraBDE<br />
BDE # 85 2,2‘,3,4,4‘-PentaBDE<br />
BDE # 99 2,2‘,4,4‘,5-PentaBDE<br />
BDE # 100 2,2‘,4,4‘,6-PentaBDE<br />
BDE # 153 2,2‘,4,4‘,5,5‘-HexaBDE<br />
BDE # 154 2,2‘,4,4‘,5,6‘-HexaBDE<br />
BDE # 183 2,2‘,3,4,4‘,5‘-HeptaBDE<br />
BDE # 209 2,2‘,3, 3‘, 4,4‘, 5, 5‘,6 ,6‘-DecaBDE<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
69
UmedInfo 18<br />
Analytical Difficulties for PBDEs<br />
70<br />
• Main problems can result from interferences<br />
from blanc samples, especially for low<br />
contaminated samples<br />
• Potential problems with coelution of other Br<br />
substances:<br />
– LRMS (NCI): only Br is traced (79/81)<br />
– HRMS (EI): M + or
% remaining<br />
Influence of Light on PBDE<br />
Solution<br />
- BROWN Glass -<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Day 0 Day 2 Day 5 Day 7 Day 14<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
BDE 47<br />
BDE 209<br />
Herrmann, Paepke, 2003<br />
71
UmedInfo 18<br />
72<br />
ng/g lipid weight<br />
Human exposure to BFRs<br />
Food Humans Others<br />
Food<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
Air<br />
Skin<br />
contact<br />
PBDEs in Human Milk<br />
from the Faroe Islands, Norway and Sweden<br />
0<br />
1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
Faroe Islands<br />
Sweden a<br />
Norway b<br />
Ref: a D. Meironyte et al. 1999, D. Meironyte Guvenius & K. Noren, BFR 2001,<br />
b C. Thomsen et al. 2003; Fängström et al., 2004 Organohalogen comp. Berlin
PCDDs/Fs, PCBs and PBDEs in Blood<br />
T<strong>im</strong>e Trend: 1973 to 2003<br />
All values are lipid based<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
Comparison of Total PBDE Levels in US<br />
Human Blood (n=29) and Milk (n=52),<br />
ng/g lipid<br />
ng/g ppb. lipid<br />
0<br />
450<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
5, 5 6,2<br />
1973 2003<br />
Schecter, Birnbaum, Päpke, Ryan, SOT,Balt<strong>im</strong>ore, 2004<br />
13<br />
8<br />
20<br />
19<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
31<br />
min 5% 25% 50% 75% 95% max<br />
34<br />
bloo d percentile milk<br />
TEQ PCDDs/Fs (pg/g)<br />
TEQ PCBs (pg/g)<br />
PBDEs (ng/g)<br />
61<br />
Schecter et al., BFR 2004<br />
68<br />
164<br />
333<br />
351<br />
419<br />
UmedInfo 18<br />
73
UmedInfo 18<br />
74<br />
PBDEs in Human Tissue from Various<br />
Countries<br />
220<br />
200<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
USA<br />
(1)<br />
419 1000<br />
USA<br />
(2)<br />
CDN GER<br />
(1)<br />
Mean Intake of PBDEs for Infants<br />
in Germany and in the USA<br />
Consumed milk/day (ml)<br />
Lipid content of milk (%)<br />
Body weight of Infant (kg)<br />
Concentration<br />
(ng/g milk fat)<br />
Total PBDE intake ng/day<br />
PBDE intake/day in ng/kg<br />
BW<br />
1,3 Schecter et al. 2003, 2004<br />
Values in ng/g, lipid based<br />
= Milk<br />
= Adipose<br />
= Blood<br />
GER<br />
(2)<br />
SF<br />
(1)<br />
SF<br />
(2)<br />
USA (1) = Päpke et al., 2001<br />
USA (2) = Schecter et al., 2003<br />
CDN = Ryan et al., 2002<br />
GER (1) = Schröter-Kermani et al., 2000<br />
GER (2) = Fürst, 2001<br />
SF (1) = Strandman et al., 2000<br />
SF (2) = Strandman et al., 1999<br />
SWE (1) = Lind et al., 2001<br />
SWE (2) = Lindström et al., 1998<br />
SWE (3) = Meiroyté et al., 1998<br />
BEL = Covaci et al., 2001<br />
JAP = Choi et al., 2002<br />
SP = Meneses et al., 1999<br />
SWE<br />
(1)<br />
Vietnam<br />
800<br />
0.5 1<br />
12.0<br />
2.4<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
3<br />
5<br />
SWE<br />
(2)<br />
2 Fürst P. 2001<br />
SWE<br />
(3)<br />
BEL JAP SP<br />
GER<br />
800<br />
3<br />
5<br />
2.3 2<br />
55.2<br />
11<br />
USA<br />
800<br />
3<br />
5<br />
34 3<br />
816<br />
163<br />
220<br />
200<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0
PBDEs in Blood of Vegans, USA, n = 7<br />
PBDEs ng/g lipid<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
0 5 10 15 20 25<br />
Years without an<strong>im</strong>al products<br />
r = -0.6, p > 0.05<br />
Food<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
Schecter et al., 2005<br />
75
UmedInfo 18<br />
76<br />
Fish Samples, German Market, 2003<br />
Samples<br />
• Herring, whole<br />
• Salmon<br />
• Plaice<br />
• Trout, whole<br />
• Ocean Perch 1 (Rosefish)<br />
• Ocean Perch 2<br />
• Halibut 1<br />
• Halibut 2<br />
• Halibut 3<br />
• Coalfish<br />
• Pike-perch<br />
• Victoria Perch<br />
• Catfish<br />
Origin<br />
• North See<br />
• Chile *<br />
• North-East Atlantic<br />
• North-East Atlantic<br />
• North Atlantic<br />
• North Atlantic<br />
• North-East Atlantic<br />
• North Atlantic<br />
• North Atlantic<br />
• North Atlantic<br />
• Denmark *<br />
• Kenya *<br />
• Netherlands *<br />
* = farmed<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
77
UmedInfo 18<br />
78<br />
PBDEs in Salmon, Hites et al. 2004<br />
PBDEs in Dairy Products<br />
Reference<br />
Krüger C.,<br />
Thesis, 1988<br />
Tritscher A.et al.<br />
2003<br />
Bocio A. et al. 2003<br />
Jones K. et al. 2003<br />
ng/g lipid based<br />
Product<br />
Milk, Germany, n=4<br />
Milk, France, n=5<br />
Milk/Products<br />
Butter, World, n=12<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
Median/Mean<br />
(range)<br />
3,6(2,5-4,5)<br />
0,28 (0,13-0,55)<br />
0,68<br />
0,41(0,01-2,5)
Fish<br />
Beef<br />
Pork<br />
Ranges for PBDEs in Various<br />
Food<br />
Product<br />
Chicken/Eggs<br />
Milk/Products<br />
ng/g lipid weight based<br />
Min<strong>im</strong>um<br />
0.4<br />
0.01<br />
0.04<br />
0.12<br />
0.42<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
Max<strong>im</strong>um<br />
2235<br />
0.84<br />
16.3<br />
15.2<br />
2.5<br />
UmedInfo 18<br />
79
UmedInfo 18<br />
80<br />
Market Basket Survey of US<br />
food, 2003<br />
Schecter, Paepke et al., 2004<br />
• 48 food samples purchased from 3 Dallas, Texas<br />
supermarket chains in 2003.<br />
• Measured 13 individual PBDE congeners.<br />
Sum PBDEs<br />
Median (ppb, ww)<br />
Fish N=19 0,58<br />
Meat N=13 0,13<br />
Dairy N=13 0,08<br />
Daily U.S. Adult PBDE Intake Est<strong>im</strong>ate via Food<br />
Schecter, Paepke et al., 2004<br />
PBDEs intake (pg/kg body wt.day)<br />
1400<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
1,274<br />
811<br />
20-39 year old Males 20-39 year old Females<br />
212<br />
198<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
511<br />
379<br />
Meat Fis h Dairy Products
Dietary Intake of PBDEs via Fish [%]<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
Others<br />
Fish<br />
81
UmedInfo 18<br />
82<br />
Comparison Between Concentrations of PBDEs<br />
in Breast Milk from North America and Europe<br />
Concnetration (ng/g lipid weight)<br />
200<br />
150<br />
1004<br />
50<br />
0<br />
North America<br />
Sweden<br />
Finland<br />
Canadian<br />
Milk Bank<br />
1975 1980 1985 1990 1995 2000<br />
Sampling Year<br />
Lack of Information<br />
for Intake of PBDEs<br />
N - EUR USA<br />
Human bb: 1 10 - 20<br />
Food intake: 1 2 - 3<br />
? ? ?<br />
Samples collected in<br />
Austin & Denver<br />
Samples collected in<br />
New York State<br />
Canadian<br />
Milk Bank<br />
Canadian Milk Bank and New York State from Ryan and Patry 2000, Denver and Austin results from Papke et al<br />
2001; Swedish data from Meironyte Guvernius and Noren 2001, Finnish data from Strandman et al. 2000<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
•<br />
Calif.<br />
women<br />
(adipose)
PBDEs in<br />
Indoor Air and Household Dust<br />
ng/m 3 or ng/g original weight<br />
Air 1<br />
Product<br />
Household dust<br />
2<br />
PBDEs in U.S. House Hold Dust<br />
Schecter, Paepke et al.2004<br />
N = 10. Range: 705-69,000 ppb. Ww. Mean: 12,100 ppb. Median: 2,500 ppb<br />
PBDE ng/g or ppb, wet wt.<br />
80000.<br />
70000.<br />
60000.<br />
50000.<br />
40000.<br />
30000.<br />
20000.<br />
10000.<br />
0.<br />
Mean<br />
1.6<br />
4,000<br />
Min<strong>im</strong>um<br />
0.8<br />
17<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
Sample number<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
Max<strong>im</strong>u<br />
m<br />
16<br />
69,000<br />
1 Wijesekera et al., 2002, 2 Sjoedin et al., 2004, Schecter et al., 2004<br />
UmedInfo 18<br />
PBDE #209<br />
PBDE #183<br />
PBDE #154<br />
PBDE #153<br />
PBDE #138<br />
PBDE #100<br />
PBDE #99<br />
PBDE #85<br />
PBDE #77<br />
PBDE #66<br />
PBDE #47<br />
PBDE #28<br />
PBDE #17<br />
83
UmedInfo 18<br />
84<br />
Concentration of PBDEs in Breast Milk<br />
(Total of 47, 66, 85, 99, 100, 138, 153, 154)<br />
associated with the concentration of PBDE in household dust.<br />
Log m ilk conc. (ng/g l<br />
Ban of PBDEs in Europe<br />
• Council Directive 76/769/EEC<br />
• Prohibition of use of :<br />
- Penta-BDE<br />
- Octa-BDE<br />
2 ,5<br />
2<br />
1 ,5<br />
1<br />
0 ,5<br />
0<br />
-0 ,5 0 0,5 1 1,5<br />
Log dust conc. (ug/g)<br />
Webster et al., Dioxin 2005<br />
in all applications for the EU market<br />
• Start of prohibition: August 15. 2004<br />
• Phase out for the US market: end 2004<br />
http://www.bsef.com<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
Zusammenfassung, 1<br />
• Tierische Lebensmittel sind eine wesentliche Quelle für<br />
die PBDE Belastung des Menschen. In wieweit die<br />
Aufnahme von belastetem Staub oder anderer Quellen<br />
bedeutsam sind, ist ungeklärt. Klärungsbedarf !<br />
• Unter den tierischen Nahrungsmitteln zeigen Fische<br />
besondere PBDE Belastung.<br />
• Die nahrungsbedingte PBDE Aufnahme liegt bei<br />
Erwachsenen in Europa bei 50 - 100 ng pro Tag.<br />
• Informationsbedarf zur Belastung von Lebensmitteln in<br />
Deutschland.<br />
• Informationsbedarf zur täglichen PBDE Aufnahme über<br />
Lebensmittel in Deutschland.<br />
Zusammenfassung, 2<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
• Gestillte Säuglinge haben über die Muttermilch eine<br />
vielfach höhere tägliche PBDE Aufnahme als<br />
Erwachsene.<br />
• PBDEs sind in US Muttermilch in 10-100 fach höher<br />
Konzentration als in der Milch europäischer Mütter.<br />
Klärungsbedarf !<br />
• Human Toxizität : Wenig bekannt.<br />
• Toxizität bei Tieren: Bekannt carcinogen, endocrine<br />
Störungen, neurotoxisch.<br />
• Deutlich geringere Toxizität als Dioxine.<br />
85
UmedInfo 18<br />
86<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
Materialprüfungsanstalt • Universität Stuttgart<br />
Materialprüfungsanstalt • Universität Stuttgart<br />
Dioxinähnliche polychlorierte Biphenyle (PCB) und polychlorierte<br />
Dioxine/Furane (PCDD/F) <strong>im</strong> Innenraum – Modelluntersuchungen zum<br />
Einfluss PCB-belasteter Bauteile und Baustoffe auf die Innenraumluft<br />
in Abhängigkeit von baulichen Einrichtungen und kl<strong>im</strong>atischen<br />
Randbedingungen.<br />
BW- Plus ZO3W23002<br />
Volland, G. ; Neuwirth, A.<br />
Materialprüfungsanstalt Universität Stuttgart; MPA – Otto-Graf-Institut<br />
Charakteristische Parameter für den Transport von Emissionen aus<br />
Materialien <strong>im</strong> Innenraum<br />
• Fläche und ggf. Lage der Emissionsquelle<br />
• Raumluft als pr<strong>im</strong>äres Transfermedium bei der Emission flüchtiger und<br />
schwer flüchtiger Verbindungen bzw. als Transportmedium für Abrieb bei<br />
POM (particulate organic matter)<br />
• Luftaustausch der Raumluft mit der Umgebung bzw. Außenluft<br />
• Senken wie Sekundäroberflächen (Wände, Einrichtungsgegenstände)<br />
und Stäube<br />
Senken<br />
↕<br />
Quelle ↔ Raumluft ↔ Außenluft<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
87
UmedInfo 18<br />
Materialprüfungsanstalt • Universität Stuttgart<br />
Materialprüfungsanstalt • Universität Stuttgart<br />
88<br />
Das Emissionspotential einer Verbindung aus einem Bauprodukt wird<br />
best<strong>im</strong>mt durch eine Reihe von physikalisch-chemischen und<br />
chemischen Parametern<br />
• Dampfdruck,<br />
• Polarität,<br />
• Diffusionskoeffizient<br />
• Desorptionsenthalpie des emittierenden Stoffes<br />
Wesentlich ist auch die innere Diffusion der Emittenten an die<br />
Phasengrenzfläche. (Transportprozesse aus dem Material an diese<br />
Oberfläche)<br />
Dampfdrücke der hier untersuchten Verbindungen bzw.<br />
Verbindungsklassen<br />
Tetra- bis Heptachlorbiphenyle Dampfdrücke ca. 10 -4 bis 10 -8 hPa<br />
polychlorierten Dibenzofurane Dampfdrücke ca. 10 -8 bis 10 -12 hPa<br />
Dies bedeutet, dass die Dampfdrücke der schwerstflüchtigen PCB´s in etwa<br />
dem Dampfdruck des „leichtest“ flüchtige Dibenzofurans hier des 2,3,7,8-<br />
Tetrachlor-Dibenzofurans entsprechen.<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
Materialprüfungsanstalt • Universität Stuttgart<br />
Bau Typ/<br />
Baujahr<br />
Lage<br />
Bau A Hochhaus<br />
1973<br />
Materialprüfungsanstalt • Universität Stuttgart<br />
Bauliche Randbedingungen<br />
Untersucht: 5 Gebäuden<br />
Quellen<br />
Gebäude A, B und D:<br />
• PCB-haltige Schallschutzdeckenplatten PCB-Muster Clophen A 60<br />
Gebäude C :<br />
• PCB-haltige Schallschutzdeckenplatten PCB-Muster Clophen A 60<br />
• PCB-haltige Fugen <strong>im</strong> <strong>Bereich</strong> der Fensterfront (Fensterbrüstungen) –<br />
PCB-Muster Clophen A 50/60<br />
Gebäude E<br />
PCB-haltige Fugen PCB-Muster Clophen A 30/40<br />
Bei allen Gebäuden handelte es sich um öffentliche genutzte Gebäude<br />
unterschiedlichen Gebäudetyps.<br />
Zahl der<br />
Geschosse<br />
12<br />
Quellen Raumvolumen<br />
in m³<br />
Beladungsverhältnis<br />
in m²/m³<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
Zwangsluftwechselrate<br />
in 1/h<br />
Raum A Südost DP (A 60) 476 0,31 0,36<br />
Raum B West DP (A 60) 70 0,31 0,24<br />
Bau B Flachbau<br />
1973<br />
1<br />
Raum A Süd DP (A 60) 88 0,27 1,3<br />
Bau C Hochhaus<br />
1973<br />
10<br />
Raum A Nord-Ost DP + F<br />
(A 60)<br />
64 0,34 0,48<br />
Raum B West DP + F<br />
(A 60)<br />
61 0,34 0,45<br />
Bau D Schulgebäude<br />
1972<br />
2<br />
Raum A Nord-Ost DP (A 60) 209 0,27 0,77<br />
Raum B Südwest DP (A 60) 209 0,27 0,80<br />
Bau E Schulgebäude<br />
1971/1972<br />
3<br />
Raum A Nord/Süd F (A 30/40) 269 0,0003 0,70<br />
UmedInfo 18<br />
89
UmedInfo 18<br />
Materialprüfungsanstalt • Universität Stuttgart<br />
Materialprüfungsanstalt • Universität Stuttgart<br />
90<br />
Methoden<br />
PCB und PCDD/PCDF in Innenraumluft<br />
Gaschromatographie/Massenspektrometrie (hochauflösend)<br />
EPA TO –10 A Determination of Pesticides and Polychlorinated Biphenyls in Ambient<br />
Air Using Low Volume Polyurethane Foam Sampling Followed By Gas<br />
Chromatography/Multi-Detector Detection in Verbindung mit<br />
VDI 4300 Bl. 2 Messen von Innenraumluftverunreinigungen _ Meßstrategie für<br />
polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAH), polychlorierte Dibenzo-pdioxine(PCDD),<br />
polychlorierte Dibenzofurane (PCDF) und polychlorierte Biphenyle<br />
(PCB`s)<br />
Probenahmevolumen: PCB sowie „dioxin-ähnliche“ PCB<br />
50 – 100 m³<br />
Probenahmevolumen : PCDD/F<br />
100 – 400 m³<br />
Probenahme PU-Schaum gespikt mit 13 C-Standards<br />
Quellensituation in den Gebäuden A bis E<br />
PCB`s in PCB-haltigen Deckenplatten und PCB-haltigen Fugenmassen<br />
PCB-<br />
KONGENER<br />
DECKENPLATTE<br />
BAU C<br />
Gehalt in<br />
mg/kg<br />
Prozent.<br />
Anteil<br />
DECKENPLATTE<br />
BAU D<br />
Gehalt in<br />
mg/kg<br />
Prozent.<br />
Anteil<br />
FUGEN<br />
BAU E (MITTELWERT)<br />
Gehalt in<br />
mg/kg<br />
Prozent.<br />
Anteil<br />
77 90 1 % < 10 < 1 % 1026 8<br />
105 345 5 % 140 5 % 4150 31<br />
118 2700 40 % 1210 44 % 6503 49<br />
156 1920 29 % 930 33 % 380 3<br />
167 920 14 % 180 6 % 85 < 1<br />
189 430 6 % 200 7 % < 50 < 1<br />
Summe<br />
(min)<br />
6670 100 % 2780 100 % 13170 100<br />
Deckenplatten Bau A und B in Bezug auf dioxinähnliche PCB`s weitgehend<br />
identisch mit den Deckenplatten Bau C<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
Materialprüfungsanstalt • Universität Stuttgart<br />
Gehalte ausgewählter polychlorierter Dibenzofurane in den<br />
Gebäuden A, C, D und E<br />
PCDF- BAU A BAU C BAU D BAU E<br />
KONGENER DP<br />
DP<br />
DP FUGEN<br />
Gehalt in µg/kg und prozentualer Anteil<br />
(Σ PCDF = 100 %)<br />
Gehalt Anteil Gehalt Anteil Gehalt Anteil Gehalt Anteil<br />
2,3,7,8-<br />
TCDF<br />
155 16 % 526 29 % 263 29 % 191 50<br />
2,3,4,7,8-<br />
PCDF<br />
110 11 % 394 21 % 212 23 % 85 22<br />
1,2,3,4,7,8 -<br />
HxCDF<br />
167 17 % 412 23 % 208 23 % 51 13<br />
OCDF 262 27 % 116 4 % 39 4 % < 1 < 1<br />
Summe<br />
2,3,7,8-<br />
PCDF<br />
986 100% 1824 100% 891 100% 384 100<br />
Summe<br />
2,3,7,8-<br />
PCDD/F<br />
1008 1824 891 390<br />
DP = Deckenplatte<br />
Materialprüfungsanstalt • Universität Stuttgart<br />
Quellensituation - Übersicht<br />
– Deckenplatte Gebäude A<br />
PCB-Gesamtgehalt von ca. 250 g/kg<br />
PCB- Muster Clophen A 60<br />
dioxinähnliche PCB`s Σ ca. 6500 mg/kg<br />
Anteil an 2,3,7,8-TCDF 150 µg/kg<br />
– Deckenplatte Gebäude B<br />
PCB-Gesamtgehalt von ca. 120 g/kg<br />
PCB- Muster Clophen A 60<br />
dioxinähnliche PCB`s Σ ca. 6500 mg/kg<br />
– Deckenplatten <strong>im</strong> Gebäude C<br />
PCB-Gesamtgehalt von ca. 325 g/kg<br />
PCB- Muster Clophen A 60<br />
dioxinähnliche PCB`s Σ ca. 6500 mg/kg<br />
Anteil an 2,3,7,8-TCDF 526 µg/kg<br />
– Deckenplatten <strong>im</strong> Gebäude D<br />
PCB-Gesamtgehalt von ca. 125 g/kg<br />
PCB- Muster Clophen A 60<br />
dioxinähnlichen PCB`s Σ ca. 3000 mg/kg<br />
Anteil an 2,3,7,8-TCDF 260 µg/kg<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
91
UmedInfo 18<br />
Materialprüfungsanstalt • Universität Stuttgart<br />
92<br />
Ausgewählte coplanare und mono-ortho-substituierte PCB`s in<br />
Stäuben/ Sekundärquellen der Gebäuden A bis E<br />
PCB-<br />
KONGENER<br />
BAU A BAU B BAU C BAU D BAU E<br />
Hausstaub Hausstaub Hausstaub A Hausstaub A Hausstaub<br />
mg/kg % mg/kg % mg/kg % mg/kg % mg/kg %<br />
dioxinähnliche<br />
105 1,19 8 1,4 8 2,0 5 0,84 5 1,14 26<br />
118 6,09 42 6,8 40 14,1 37 6,61 44 1,94 45<br />
156 3,99 27 5,0 29 10,9 28 4,6 29 0,36 8<br />
167 1,84 13 2,2 13 5,3 14 2,25 13 0,14 3<br />
189 0,71 5 0,95 6 2,8 7 0,8 5 0,07 2<br />
Summe<br />
Leitkongenere<br />
14,6 17,2 38,2 15,7 4,31<br />
153 44,9 30 41 29 124 40 38 35 2,25 9<br />
180 27,3 20 14 10 67 21 27 25 3,0 12<br />
Summe (LAGA) 117 694 1560 541 24,9<br />
Materialprüfungsanstalt • Universität Stuttgart<br />
Prozentuale Verteilung ausgewählter dioxinähnlicher PCB`s in Quellen und<br />
Hausstäuben in den Gebäuden A, C,D und E<br />
Prozent<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
PCB 105 PCB 118 PCB 156 PCB 167 PCB 189<br />
Bau A Quelle<br />
Bau A Staub<br />
Bau C Quelle<br />
Bau C Staub<br />
Bau D Quelle<br />
Bau D Staub<br />
Bau E Quelle<br />
Bau E Staub<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
Materialprüfungsanstalt • Universität Stuttgart<br />
Materialprüfungsanstalt • Universität Stuttgart<br />
Prozentuale Verteilung ausgewählter polychlorierter Dibenzofurane in<br />
Quellen und Hausstäuben in den Gebäuden A, C,D und E<br />
Prozent<br />
60<br />
55<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Dioxinähnliche PCB`s ; PCB- Leitkongenere und PCDF in<br />
der Innenraumluft in Abhängigkeit von den<br />
Messbedingungen<br />
• Raumkl<strong>im</strong>a<br />
TCDF PCDF HxCDF OCDF<br />
• Jahreszeit (Winter / Sommer)<br />
Bau A Quelle<br />
Bau A Staub<br />
Bau C Quelle<br />
Bau C Staub<br />
Bau D Quelle<br />
Bau D Staub<br />
Bau E Quelle<br />
Bau E Staub<br />
• „worst-case“-Normbedingungen ( VDI 4300 Bl. 2 Lüftung<br />
am Abend vor der Messung; Messraum verschlossen,<br />
Beginn der Messungen am nächsten Morgen)<br />
• Nutzungsbedingungen (in der Regel Fensterlüftung 1 bis 2<br />
mal kurzzeitig je Stunde in der Nutzungsphase) – Kontrolle<br />
der Lüftung durch kontinuierliche Messung von<br />
Raumtemperatur, Luftfeuchte und CO2-Gehalt<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
93
UmedInfo 18<br />
Materialprüfungsanstalt • Universität Stuttgart<br />
Materialprüfungsanstalt • Universität Stuttgart<br />
94<br />
Schwankungsbereich dioxinähnliche PCB`s in Innenräumen am<br />
Beispiel von 4 Messungen in einem Raum<br />
(hier Bau A – Großraumbüro) – Winter 2003/2004<br />
Durchschnittstemp.<br />
in °C<br />
PCB- WHO -<br />
Kongener TEF<br />
Raum<br />
A<br />
Raummitte<br />
Raum<br />
A<br />
Raummitte<br />
W<br />
Raum<br />
A<br />
Innenwand<br />
23,8 23,5<br />
Raum<br />
A<br />
Innenwand<br />
W<br />
Bau C Vergleich Worst-case/ Nutzungsbedingungen Winter 2003/2004<br />
und Sommer 2004<br />
MW Std-<br />
Abw<br />
(abs)<br />
UBA-<br />
Ergebnisse<br />
A* B* C D E F G*<br />
PCB in Raumluft in ng/m³<br />
77 0,0001 0,7 0,7 0,6 0,7 0,68 0,05 0,67<br />
81 0,0001 0,04 0,04 0,03 0,03 0,04 < 0,01 0,035<br />
105 0,0001 2,5 2,4 2,3 2,7 2,48 0,17 1,93<br />
114 0,0005 0,1 0,1 0,08 0,07 0,09 0,02 0,09<br />
118 0,0001 14,2 13,6 10,8 12,2 12,70 1,52 17,00<br />
123 0,0001 0,7 0,6 0,56 0,6 0,62 0,06 0,037<br />
126 0,1 0,02 0,02 0,01 0,02 0,02 < 0,01 0,020<br />
156 0,0005 2,7 2,4 2,6 2,7 2,60 0,14 2,46<br />
157 0,0005 0,3 0,3 0,2 0,2 0,25 0,06 0,221<br />
167 0,00001 1,1 1,1 0,9 0,9 1,00 0,11 1,34<br />
169 0,01 < 0,1 < 0,1 < 0,1 < 0,1 < 0,1 - - 0,001<br />
189 0,0001 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 - - 0,095<br />
Summe (min) ng/m³ 22,4 21,4 18,2 20,2 20,55 1,81 23,89<br />
Summe (max) ng/m³ 22,4 21,5 18,2 20,2 20,56 1,82 23,89<br />
WHO-TE min<br />
in pg/m³<br />
WHO-TE max in<br />
pg/m³<br />
5,2 5,5 4,2 4,9 4,95 0,56 5,4<br />
5,2 5,6 4,2 5,0 5,00 0,59 5,4<br />
*Ergebnisse Spalten A und B sowie Spalte G Vergleichsmessung mit GfS<br />
(UBA)- Winter 2003/2004<br />
Sommer 2004 Winter 2003<br />
„worst-case“ Nutzung „worst-case“ Nutzung<br />
Durchschnittstemperatur in °C 25,1 28,2 21,5 26,6<br />
T (min) T (max) 22,4 38,1 23,5 30,9 19,8 23,2 18,8 29,7<br />
Gehalte in ng/m³<br />
PCB-Kongener WHO - TEF MW Std-Abw. MW Std-Abw. MW Std-Abw. MW Std-Abw.<br />
77 0,0001 0,3 - - 0,26 0,06 0,07 - - 0,2 - -<br />
81 0,0001 0,01 - - 0,01 - - < 0,01 - - < 0,01 - -<br />
105 0,0001 5,5 0,57 4,52 0,40 2,1 0,14 4,85 0,07<br />
114 0,0005 0,09 < 0,01 0,13 0,02 0,1 - - 0,2 - -<br />
118 0,0001 66,55 2,2 32,8 0,67 18,75 0,78 29,7 1,41<br />
123 0,0001 2,25 0,21 1,6 0,28 0,7 0,14 1,55 0,07<br />
126 0,1 0,01 - - 0,01 - - < 0,01 -- < 0,01 - -<br />
156 0,0005 9,45 0,21 7,95 1,35 2,25 0,07 5,94 0,34<br />
157 0,0005 0,7 - - 0,55 0,07 0,2 - - 0,5 - -<br />
167 0,00001 5,0 0,18 2,85 0,50 1,24 0,06 2,35 0,07<br />
169 0,01 < 0,01 - - < 0,01 - - < 0,01 - - < 0,01 - -<br />
189 0,0001 0,4 0,04 0,35 0,07 0,1 - - 0,3 - -<br />
Summe (min) ng/m³ 90,2 3,4 51,2 3,32 25,55 1,20 45,55 1,77<br />
Summe (max) ng/m³ 90,2 3,4 51,2 3,32 25,55 1,20 45,60 1,83<br />
WHO-TE min in pg/m³ 13,65 0,35 9,30 0,85 3,48 0,18 7,25 0,63<br />
WHO-TE max in pg/m³ 13,65 0,35 9,40 0,85 4,58 0,18 8,10 0,28<br />
PCB-Leitkongenere<br />
28 15 < 1 17 3 4 < 1 10 1<br />
52 145 13 80 1 51 7 83 7<br />
101 323 40 196 1 69 9 163 13<br />
153 259 33 168 3 37 1 96 5<br />
138 127 17 94 5 31 4 70 8<br />
180 34 5 23 - - 69 1 20 3<br />
Summe nach LAGA 4514 538 2875 78 990 70 2221 160<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
Bau D Vergleich Worst-case/ Nutzungsbedingungen Winter 2003/2004<br />
und Sommer 2004<br />
Sommer 2004 Winter 2003<br />
„worst-case“ Nutzung „worst-case“ Nutzung<br />
Durchschnittstemperatur in °C 21,8 26,0 17,5 23,1<br />
T (min) T (max) 20,6 23,6 21,1 30,9 15,6 20,2 19,3 25,9<br />
Gehalte in ng/m³<br />
PCB-Kongener WHO - TEF MW Std-Abw. MW Std-Abw. MW Std-Abw. MW Std-Abw.<br />
77 0,0001 0,1 - - 0,2 - - 0,05 - - 0,09 0,01<br />
81 0,0001 0,01 - - < 0,01 - - < 0,01 - - < 0,01 - -<br />
105 0,0001 2,5 - - 3,25 0,07 1,2 - - 1,85 0,07<br />
114 0,0005 0,06 < 0,01 0,04 0,04 0,03 - - 0,05 0,01<br />
118 0,0001 37,1 2,76 30,8 1,0 13,4 0,42 14,45 1,62<br />
123 0,0001 1,05 0,07 1,4 0,14 0,3 - - 0,6 - -<br />
126 0,1 < 0,01 - - < 0,01 - - < 0,01 - - < 0,01 - -<br />
156 0,0005 4,58 0,25 6,4 1,0 1,85 0,07 2,75 0,21<br />
157 0,0005 0,4 -- 0,48 0,04 0,14 0,03 0,25 0,02<br />
167 0,00001 2,45 0,07 2,4 0,14 1,05 0,07 1,15 0,07<br />
169 0,01 < 0,01 - - < 0,01 - - < 0,01 - - < 0,01 - -<br />
189 0,0001 0,2 - - 0,23 0,04 0,09 - - 0,14 0,01<br />
Summe (min) ng/m³ 48,45 3,04 45,15 2,33 18,15 0,49 21,35 2,05<br />
Summe (max) ng/m³ 47,95 3,75 45,15 2,33 18,20 0,57 21,43 2,01<br />
WHO-TE min in pg/m³ 7,05 0,64 6,65 0,35 3,65 0,07 3,25 0,35<br />
WHO-TE max in pg/m³ 8,15 0,64 7,75 0,35 3,71 0,71 4,35 0,35<br />
PCB-Leitkongenere<br />
Summe nach LAGA 2166 72 3160 525 1303 88 1821 147<br />
Materialprüfungsanstalt • Universität Stuttgart<br />
Materialprüfungsanstalt • Universität Stuttgart<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
95
UmedInfo 18<br />
Materialprüfungsanstalt • Universität Stuttgart<br />
Materialprüfungsanstalt • Universität Stuttgart<br />
96<br />
Wirksamkeit von Stoßlüftung (stündlich je drei Minuten ) –<br />
Gehalte an ausgewählten dioxinähnlichen PCB`s sowie<br />
ausgewählter Leitkongenere in zwei Büroräumen des Gebäudes A.<br />
MESSRAUM BÜRO I BÜRO II BÜRO II<br />
Stoßlüftung 2 – 4 min<br />
je Stunde<br />
„worst-case“<br />
Sommer Sommer<br />
Temp. in °C 18,2 – 29,4<br />
22 – 25,5<br />
∅ 25,2<br />
∅ 23,6<br />
PCB-Kongener WHO - TEF<br />
77 0,0001 1,3 1,3 0,6<br />
105 0,0001 3,1 2,4 5,2<br />
118 0,0001 14,6 10,1 28,9<br />
123 0,0001 0,8 0,8 1,3<br />
126 0,1 < 0,01 < 0,01 0,03<br />
156 0,0005 3,6 2,3 7,3<br />
157 0,0005 0,3 0,3 0,7<br />
167 0,00001 1,3 0,9 2,4<br />
Summe (min)<br />
ng/m³<br />
25,5 18,4 46,9<br />
Summe (max)<br />
ng/m³<br />
25,5 18,4 46,9<br />
WHO-TE min<br />
in pg/m³<br />
4,1 2,9 10,35<br />
WHO-TE max<br />
in pg/m³<br />
5,1 4,0 10,45<br />
PCB-Leitkongenere<br />
101 48 42 101<br />
153 46 29 129<br />
138 46 30 77<br />
180 11 7 18<br />
Summe 219 167 443<br />
Summe nach LAGA 1095 835 2215<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
Materialprüfungsanstalt • Universität Stuttgart<br />
Materialprüfungsanstalt • Universität Stuttgart<br />
Bau E<br />
Zusammenhänge baulicher und kl<strong>im</strong>atischer Gegebenheiten mit den<br />
Gehalten dioxinähnlicher PCB`s in der Innenraumluft PCB-belasteter<br />
Gebäude – Basis „worst-case“-Probenahme (Probenahme nach VDI<br />
4300 Bl. 2)<br />
Bau Zwangluftwechsel<br />
in<br />
1/h<br />
Quellen PCB-belastete Fugen (Muster Clophen A 30)<br />
„Worst-case“<br />
TEF Fugen Staub RL W RL So<br />
Konzentration in<br />
mg /kg ng/m³<br />
PCB-Kongener<br />
77 0,0001 1090 0,31 1,15 2,6<br />
105 0,0001 5.460 1,14 2,25 4,55<br />
114 0,0005 370 0,08 0,33 0,6<br />
118 0,0001 9.620 1,94 3,75 12,08<br />
123 0,0001 990 0,21 0,77 1,6<br />
126 0,1 20 < 0,01 < 0,01 < 0,01<br />
156 0,0005 590 0,36 0,06 0,08<br />
157 0,0005 130 0,05 0,01 0,02<br />
Summe (min) 18.510 4,31 8,45 21,75<br />
Summe (max) 18.520 4,33 8,50 21,76<br />
WHO-TE min in pg/m³ 1,00 2,43<br />
WHO-TE max in pg/m³ 1,35 3,53<br />
PCB-Leitkongenere<br />
28 2120 3,2 284 522<br />
52 11710 9,1 466 810<br />
101 7410 3,5 32 57<br />
Summe 26.400 22<br />
Summe nach LAGA 110 3925 6963<br />
Durchschnitt.<br />
Raumtemp.<br />
in °C<br />
Max.<br />
Raumtemp.<br />
in °C<br />
Jahreszeit Dioxinähnliche<br />
PCB`s<br />
In pg WHO-<br />
TEQ/m³ (min)<br />
Gebäude mit PCB-haltigen Deckenplatten Beladungsverhältnisse ca. 0,3/m<br />
A 0,3 23,6 25,8 Sommer 10,1<br />
A 0,3 22,5 29,1 Winter 6,6<br />
B 1,3 25,0 27,2 Sommer 13,6<br />
B 1,3 23,0 25,5 Winter 8,1<br />
D 0,8 21,8 23,6 Sommer 7,1<br />
D 0,8 17,5 20,2 Winter 3,7<br />
Gebäude mit PCB-haltigen Deckenplatten und PCB-haltigen Fugen (Clophen A 50/60)<br />
Beladungsverhältnis ca. 0,3/m<br />
C 0,5 25,1 38,1 Sommer 13,7<br />
C 0,5 21,5 23,2 Winter 3,5<br />
Gebäude mit PCB-haltigen Fugen (Clophen A 30)<br />
E 0,7 23,9 25,6 Sommer 2,4<br />
E 0,7 18,9 22,4 Winter 1,0<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
97
UmedInfo 18<br />
Materialprüfungsanstalt • Universität Stuttgart<br />
98<br />
Temperaturabhängigkeit (Durchschnittstemperatur) der Gehalte an<br />
dioxinähnlichen PCB`s in Gebäuden mit vollflächig verlegten PCBhaltigen<br />
Deckenplatten unter „worst-case-Bedingungen“.<br />
WHO-TEQ in pg/m³<br />
Materialprüfungsanstalt • Universität Stuttgart<br />
Zusammenhänge baulicher und kl<strong>im</strong>atischer Gegebenheiten mit den<br />
Gehalten dioxinähnlicher PCB`s in der Innenraumluft PCB-belasteter<br />
Gebäude – Basis Nutzungsbedingungen<br />
Bau Durchschnitt.<br />
Raumtemp.<br />
in °C<br />
10<br />
1<br />
Max.<br />
Raumtemp.<br />
in °C<br />
Jahreszeit Dioxinähnlic<br />
he PCB`s<br />
In pg WHO-<br />
TEQ/m³ (min)<br />
Gebäude mit PCB-haltigen Deckenplatten<br />
Beladungsverhältnisse ca. 0,3/m<br />
A 25,3 25,5 Sommer 4,2<br />
A 22,5 27,9 Winter 5,0<br />
B 28,1 31,1 Sommer 9,2<br />
B 24,5 27,9 Winter 5,8<br />
D 26,0 30,9 Sommer 6,7<br />
D 23,1 25,9 Winter 3,3<br />
Gebäude mit PCB-haltigen Deckenplatten und PCB-haltigen Fugen<br />
(Clophen A 50/60) Beladungsverhältnis ca. 0,3/m<br />
C 28,2 30,9 Sommer 9,3<br />
C 26,6 29,7 Winter 7,3<br />
Gebäude mit PCB-haltigen Fugen (Clophen A 30)<br />
E 25,6 30,4 Sommer 1,3<br />
E 23,7 30,7 Winter 1,2<br />
UBA PO6<br />
UBA P 05<br />
Gefahrenwert 4,7 pg/m³<br />
Temperaturabhängigkeit dioxinähnliche PCB`s<br />
16 18 20 22 24 26 28 30<br />
Temperatur in °C<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
Vertrauensbereiche der Best<strong>im</strong>mung der dioxinähnlichen PCB`s in<br />
der Innenraumluft von Gebäuden mit PCB-belasteten Deckenplatten<br />
Winterperiode<br />
Konzentration in pg/m³<br />
Materialprüfungsanstalt • Universität Stuttgart<br />
Vertrauensbereiche der Best<strong>im</strong>mung der dioxinähnlichen PCB`s in der<br />
Innenraumluft von Gebäuden mit PCB-belasteten Deckenplatten -<br />
Sommerperiode<br />
Konzentration in pg/m³<br />
Materialprüfungsanstalt • Universität Stuttgart<br />
16 Vertrauensbereich<br />
15 Coplanare PCB`s <strong>im</strong> Innenraum<br />
Bau C<br />
14 der Gebäude A bis D<br />
13<br />
12<br />
11<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
"Worst-case" Sommer<br />
- 1s<br />
+ 1s<br />
- 2s<br />
+ 2s<br />
Bau D<br />
Bau A<br />
Bau B<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
"Gefahrenwert" 4,7 pg WHO-TEQ/m³<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14<br />
Mittelwert in pg WHO-TEQ /m³<br />
16<br />
Vertrauensbereich<br />
Coplanare PCB`s <strong>im</strong> Innenraum<br />
15 der Gebäude A bis D<br />
14<br />
13<br />
"Worst-case" Winter<br />
12 - 1s<br />
11<br />
10<br />
+ 1s<br />
- 2s<br />
Bau A Bau B<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
+ 2s<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Bau C Bau D<br />
"Gefahrenwert" 4,7 pg WHO-TEQ/m³<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8<br />
Mittelwert in pg WHO-TEQ /m³<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
99
UmedInfo 18<br />
Materialprüfungsanstalt • Universität Stuttgart<br />
Materialprüfungsanstalt • Universität Stuttgart<br />
100<br />
Bau C und D<br />
PCDD/PCDF in Raumluft<br />
RL W RL So RL W RL So<br />
Bau C Bau D<br />
PCDD TEF Gehalte in pg/m³<br />
2,3,7,8- TCDD 1 < 0,05 < 0,05 < 0,05 < 0,05<br />
1,2,3,7,8-PCD D 1 < 0,05 < 0,05 < 0,05 < 0,05<br />
1,2,3,4,7,8-H xC D D 0,1 < 0,05 < 0,05 < 0,05 < 0,05<br />
1,2,3,6,7,8-H xC D D 0,1 < 0,05 < 0,05 < 0,05 < 0,05<br />
1,2,3,7,8,9-H xC D D 0,1 < 0,05 < 0,05 < 0,05 < 0,05<br />
1,2,3,4,6,7,8-H pC D D 0,01 0,08 < 0,05 0,36 0,35<br />
OCDD 0,0001 0,30 0,24 0,50 0,71<br />
Σ 2,3,7,8-subst. PCDD (min) 0,38 0,24 0,86 1,06<br />
Σ 2,3,7,8-subst. PCDD (max) 0,63 0,54 1,11 1,31<br />
I-TE –PC D D (m in) in pg/m ³ < 0,001 < 0,001 0,004 0,004<br />
I-TE –PCDD (m ax) in pg/m ³ 0,12 0,12 0,12 0,12<br />
PCDF<br />
2,3,7,8-TCDF 0,1 8,1 32,50 7,4 18,64<br />
1,2,3,7,8-PCD F 0,05 0,19 0,39 0,12 0,21<br />
2,3,4,7,8-PCD F 0,5 0,5 1,77 0,45 0,95<br />
1,2,3,4,7,8-H xC D F 0,1 0,1 0,40 0,08 0,20<br />
1,2,3,6,7,8-H xC D F 0,1 < 0,05 < 0,05 < 0,05 < 0,05<br />
1,2,3,7,8,9-H xC D F 0,1 < 0,05 < 0,05 < 0,05 < 0,05<br />
2,3,4,6,7,8-H xC D F 0,1 < 0,05 < 0,05 < 0,05 < 0,05<br />
1,2,3,4,6,7,8-H pC D F 0,01 < 0,05 0,08 0,17 0,30<br />
1,2,3,4,7,8,9-H pC D F 0,01 < 0,05 < 0,05 < 0,05 < 0,05<br />
OCDF 0,0001 0,08 0,14 0,06 0,32<br />
Σ 2,3,7,8-subst. PCDF (min) 8,97 35,28 8,28 20,62<br />
Σ 2,3,7,8-subst. PCDF (max) 9,22 35,48 8,48 21,02<br />
I-TE –PCDF (min) in pg/m³ 1,1 3,25 1,0 2,37<br />
I-TE –PCDF (m ax) in pg/m ³ 1,1 4,21 1,0 2,39<br />
Σ 2,3,7,8 -PC DD /PC DF (m in) 9,35 3,49 9,14 21,68<br />
Σ 2,3,7,8 -PC DD /PC DF (m ax) 9,85 4,75 9,59 22,33<br />
I-TE – Σ PCDD/PCDF (min) 1,1 3,3 1,0 2,4<br />
I-TE –Σ PCDD/ PCDF (max) 1,2 4,3 1,1 2,5<br />
Zusammenhänge baulicher und kl<strong>im</strong>atischer Gegebenheiten mit den<br />
Gehalten an PCDD/F in der Innenraumluft PCB-belasteter Gebäude<br />
Gebäude Jahreszeit Raumtemp.<br />
in °C<br />
2,3,7,8-TCDF<br />
in pg/m³<br />
Σ 2,3,7,8 – I-TE<br />
subst. PCDD/F<br />
PCDF<br />
pg/m³<br />
in in pg/m³<br />
Gebäude mit PCB-haltigen Schallschutzdeckenplatten (vollflächig) – PCB-Muster A60<br />
A Sommer 22,0 – 25,5 9,6 10,2 1,2<br />
Winter 19,3 – 25,8 - - -<br />
B Sommer 22,7 – 31,0 27,0 29,3 3,5<br />
Winter 21,4 – 24,8 8,6 8,8 1,1<br />
C Sommer 22,4 – 38,1 32,5 35,2 3,3<br />
Winter 21,5 – 22,5 8,1 9,0 1,1<br />
D Sommer 18,0 – 19,5 18,6 20,6 2,4<br />
Winter 20,6 – 23,6 7,4 8,3 1,0<br />
Gebäude mit PCB-haltigen Fugen (Muster A 30/40)<br />
E Sommer 19,0 – 21,2 1,65 1,87 0,17<br />
Winter 21,9 – 25,6 0,65 0,92 0,07<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
Materialprüfungsanstalt • Universität Stuttgart<br />
Abgeschätzte Jahresmittelwerte für coplanare, dioxinähnliche<br />
PCB`s und PCDF in der Innenraumluft PCB-belasteter Gebäude mit<br />
unterschiedlichen PCB-Quellen<br />
BAU JAHRESMITTELWERT<br />
JAHRESMITTELWERT<br />
AUS „WORST-CASE“-BEDINGUNGEN AUS NUTZUNGSBEDINGUNGEN<br />
Coplanare PCDD/F Σ PCB und Coplanare<br />
Σ PCB und<br />
PCB`s in pg I-TE/m³ PCDD/F PCB`s<br />
PCDD/F<br />
in pg WHO-<br />
in TEQ/m³ in pg WHO-<br />
in TEQ/m³<br />
TEQ / m³<br />
TEQ / m³<br />
A 8 0,7 9 5 > 5<br />
B 10 1,9 12 7 > 7<br />
C 8 1,8 10 8 > 8<br />
D 5 1,5 6,5 5 > 5<br />
E 1,5 0,1 2,5 1 > 1<br />
Vorläufiger „Gefahrenwert“ (RW-II-Wert)<br />
über die Atemluft ausschöpfbarer Anteil an Gesamtbelastung<br />
Materialprüfungsanstalt • Universität Stuttgart<br />
4,7 pg WHO-TEQ /m³<br />
Geschätzte Jahresmittelwerte<br />
Ableitung<br />
in Anlehung an<br />
Pluschke et.al. (PCB-Belastung in Innenräumen – Berechnung des<br />
Jahresmittelwertes)<br />
Messergebniss(e) ck<br />
in der Periode Oktober bis etwa Mitte April (Winter) entsprechend ca. 220<br />
Tage pro Jahr<br />
Messergebniss(e) cw<br />
aus dem Zeitraum Früh- und Spätsommer (Mai, Juni und Mitte August,<br />
September)<br />
etwa 100 Tage pro Jahr<br />
Messergebniss(e) cH<br />
aus dem Hochsommer (Mitte Juli bis Mitte August) entsprechend etwa 40<br />
Tage pro Jahr<br />
PCB (JMW) = [(c k x 218) + (c w x 96) + (c H x 51)] / Σ Tage ableiten.<br />
d.f. orientierend<br />
ca. 1/3 des Jahres „wärmere Jahreszeit“ (Sommer)<br />
ca. 2/3 des Jahres „ kältere Jahreszeit“ (Winter)<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
101
UmedInfo 18<br />
Materialprüfungsanstalt • Universität Stuttgart<br />
Materialprüfungsanstalt • Universität Stuttgart<br />
102<br />
Korrelation PCB-Gesamtgehalt mit dem Gehalt an dioxinähnlichen<br />
PCB`s in der Raumluft der Gebäudes A bis E (nur „Worst-case“)<br />
Bau PCB-Gesamt Coplanare PCB`s<br />
in pg WHO-TEQ/m³ (min)<br />
WHO-TEQ/m³ pro 1000 ng<br />
Gesamt PCB<br />
PCB-Deckenplatten<br />
A Sommer 2198 10,1 4,6<br />
A Winter 1771 6,6 3,7<br />
B Sommer 3827 13,6 3,6<br />
B Winter 2240 8,1 3,6<br />
C Sommer 4515 13,7 3,0<br />
C Winter 990 3,5 3,5<br />
D Sommer 2166 7,1 3,3<br />
D Winter 1303 3,7 2,8<br />
PCB-Fugen (A 30/40)<br />
E Sommer 6963 2,4 0,34<br />
E Winter 3925 1,0 0,25<br />
Im Mittel für die Gebäude mit PCB-Deckenplatten und einem<br />
Beladungsverhältnis von 0,3 m -1<br />
Korrelationsfaktor von 3,5 pg +/- 0,5 WHO-TEQ<br />
je 1000 ng Gesamt-PCB nach LAGA<br />
Korrelation PCB-118 mit dem Gehalt an dioxinähnlichen PCB`s in der<br />
Raumluft der Gebäudes A bis D (nur „Worst-case“)<br />
Bau PCB-118 Coplanare PCB`s<br />
in pg WHO-TEQ/m³<br />
(min)<br />
„worst-case-Bedingung“<br />
PCB 118/ WHO-TEQ/m³<br />
A Sommer 35,1 10,1 3,5<br />
A Winter 17,2 6,6 2,6<br />
B Sommer 64,1 13,6 4,7<br />
B Winter 41,3 8,1 5,1<br />
C Sommer 66,6 13,7 4,9<br />
C Winter 18,8 3,5 5,4<br />
D Sommer 37,1 7,1 5,2<br />
D Winter 13,4 3,7 3,6<br />
Mittelwert / Standardabweichung 4,4 +/- 0,9<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
Materialprüfungsanstalt • Universität Stuttgart<br />
Danksagung<br />
Materialprüfungsanstalt • Universität Stuttgart<br />
Überprüfung der vorgestellten Korrelationsfaktoren<br />
PCB-Gesamt (nach LAGA) und PCB 118 zu dioxinähnlichen PCB`s in<br />
WHO-TEQ pro m³ Innenraumluft<br />
Daten aus UFOPLAN 2003 Förderkennzeichen 203 61 218/04 – PCB-<br />
Untersuchungen in Innenräumen [Kieper et.al]<br />
Raum<br />
WHO-TEQ in pg/m³ WHO-TEQ in pg/m³<br />
UBA Messergebnis Messergebnis<br />
berechnet<br />
Basis 1000 ng PCB (LAGA) entsprechen 3,5 pg WHO/TEQ pro m³<br />
PCB LAGA ng/m³<br />
P 05 5850 19,5 20,5<br />
P 08 2080 4,2 7,3<br />
P 09 1600 4,9 5,6<br />
P 06 7510 21,2 26,3<br />
P 10 8660 22,8 30,3<br />
P 11 7480 17,9 26,2<br />
Basis 10 ng PCB 118 entsprechen 2,27 pg WHO-TEQ pro m³<br />
PCB 118 ng/m³<br />
P 05 87,7 19,5 19,9<br />
P 08 24,2 4,2 5,5<br />
P 09 23,2 4,9 5,3<br />
P 06 97,7 21,2 22,8<br />
P 10 120 22,8 27,3<br />
P 11 88,1 17,9 20,0<br />
Für die Unterstützung und Förderung dieses Projekts möchte ich<br />
mich bedanken<br />
– be<strong>im</strong> Mittelgeber BWPlus und den beteiligten Gutachtern für<br />
Möglichkeit dieses Projekt durchzuführen<br />
– bei den Gebäudeeigentümern bzw. Gebäudeverwaltern, für die<br />
Möglichkeit in diesen Gebäuden die Probenahmen<br />
durchzuführen<br />
– und ausdrücklich bei den Nutzern der Gebäude, deren Geduld<br />
wie beansprucht haben, auf deren Mitarbeit wir angewiesen<br />
waren und bei denen unsere Aktivitäten durchaus zu Irritationen<br />
geführt haben<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
103
UmedInfo 18<br />
104<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
Der In-Vitro In Vitro-Pyrogen Pyrogen-Test: Test: Ein<br />
Verfahren zur Abschätzung<br />
gesundheitlicher Effekte von<br />
biologischen Feinstäuben?<br />
Mardas Daneshian, Daneshian,<br />
Ursula Weidner*, Thomas<br />
Gabrio*, Thomas Hartung and Sonja von Aulock<br />
Biochemical Pharmacology, University of Konstanz;<br />
* Landesgesundheitsamt Stuttgart<br />
Schwebstaub: particulate matter<br />
(1999/30/EG)<br />
Per Definition (d-ae):<br />
• Nano-Partikel < 10 nm<br />
• Ultrafeine Partikel < 100 nm<br />
• Feine Partikel < 2,5 µm<br />
• Grobe Partikel > 2,5 µm<br />
• PM-10 = 10 µm<br />
Ursprung:<br />
• Anthropogen: stationäre und mobile Verbrennungsprozesse<br />
• Natürlich: Vulkane, Mikroorganismen und mikrobielle<br />
Bestandteile<br />
Evolutive Anpassung von Mensch an<br />
Mikroorganismen<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
105
UmedInfo 18<br />
106<br />
Lunge: Haupt-Wirkorgan (ISO 7708)<br />
[µm]<br />
Putative pulmonale Effekte durch<br />
Inhalation von biologischen Feinstäuben<br />
• Chronic obstructive pulmonary disease (COPD)<br />
• Organic dust toxic syndrome (ODTS)<br />
• Farmer Lunge<br />
• Acute respiratory distress syndrome (ARDS)<br />
• Building related illness<br />
• Bronchopulmonary hyperreactivity (BHR)<br />
• Allergischer Asthma<br />
• Exogen Allergischer Alveolitis<br />
(chronische) Atemwegsentzündung<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
Erkennung und Abwehr durch das<br />
angeborene Immunsystem<br />
Immunzelle<br />
Das Immunsystem (IS)<br />
Schützt den Organismus vor äußeren Einflüssen<br />
Biologischer Feinstaub<br />
Oberflächen-Toxin, z. B. LPS, LTA<br />
Botenstoffe: Signalmoleküle<br />
Abwehr / Entzündung<br />
Rezeptor-Komplex<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
- angeborenes Immunsystem: konservierte Mechanismen<br />
schnell mobilisierbar<br />
- adaptives Immunsystem: Antikörper Produktion<br />
Tage bis Wochen<br />
Zellen des IS produziert in : Knochenmark und Thymus<br />
IS-Zellen in Blutbahn entlassen von den Organen rekrutiert<br />
107
UmedInfo 18<br />
108<br />
Pyrogene<br />
Signalmoleküle = Zytokine<br />
pro-entzündlich anti-entzündlich<br />
Chemokine Wachstumsfaktoren<br />
Qualitative and quantitative Best<strong>im</strong>mung<br />
kann die Kondition des individuellen IS beschreiben<br />
IL-1β: IL : Maß Ma für r Pyrogenität<br />
Pyrogenit<br />
monozyt/<br />
Pyrogen Makrophage IL-1β PGE2<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
Fieber
UmedInfo 18<br />
P hysiologisch relevante Q ualitä ts s icherung<br />
Arzne<strong>im</strong>ittelsicherheit<br />
Biomaterialien<br />
Kryoblut<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
Zelluläre<br />
Therapeutika<br />
Luftqualität<br />
Arbeitsplatzsicherung<br />
Sepsis<br />
Intensiv-Medizin<br />
109
UmedInfo 18<br />
110<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
Prinzip<br />
Dauer<br />
Relevanz<br />
für Risikoeinschätzung<br />
< 1 Tag<br />
Staub<br />
Filter wird<br />
ausgewogen<br />
sehr beschränkt:<br />
Keine Aussage zur<br />
pathophysiologischen<br />
Wirkung<br />
Kultivierung<br />
Lebende Ke<strong>im</strong>e<br />
werden kultiviert<br />
und best<strong>im</strong>mt<br />
> 3 Tage<br />
beschränkt:<br />
Wenig Aussage<br />
zur pathophysiologischen<br />
Wirkung<br />
Nur ca. 20% der<br />
Ke<strong>im</strong>e erfasst,<br />
langsam<br />
wachsende<br />
unterschätzt<br />
Zusammenspiel<br />
der Ke<strong>im</strong>e nicht<br />
berücksichtigt<br />
Pyrogene toter<br />
Ke<strong>im</strong>e nicht<br />
erfasst<br />
LAL<br />
Endotoxinmessung<br />
in<br />
farbloser<br />
Flüssigkeit<br />
< 1 Tag<br />
beschränkt:<br />
Reaktion eines<br />
Arthropoden<br />
Nur Endotoxin<br />
wird gemessen<br />
Unbest<strong>im</strong>mter<br />
Verlust durch<br />
Ablösen vom<br />
Filter oder bei<br />
Impingement<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
1- 2 Tage<br />
hoch:<br />
S<strong>im</strong>ulation der<br />
menschlichen<br />
Immunabwehr<br />
UmedInfo 18<br />
IPT<br />
Zytokin-<br />
Freisetzung <strong>im</strong><br />
menschlichen Blut<br />
Integrale Erfassung<br />
aller<br />
humanrelevanten<br />
Pyrogene<br />
Kein Verlust durch<br />
Spülung/ Handling<br />
des Filters<br />
111
UmedInfo 18<br />
112<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
UmedInfo 18<br />
Oberfläche der Pilzsporen und<br />
Sporenanzahl äquipotent zu 1 EU<br />
(IL-1ß Induktion)<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
113
UmedInfo 18<br />
114<br />
Min<strong>im</strong>ale IL-1β-indzirende<br />
IL indzirende Oberfläche<br />
Oberfl che<br />
• Kalkulation der min<strong>im</strong>alen Oberfläche, welche zu einer<br />
signifikanten IL-1β Induktion führt<br />
• Aspergilli (n=5) : range 10 – 27 mm 2 /ml<br />
• Penicillia (n=8) : range 6 – 17 mm 2 /ml<br />
• Mittelwert aus 34 Spezies: 10 mm 2 (range: 1.7 – 37 mm 2 /ml)<br />
- Keine inter- and intraspzifische Korrelation<br />
- Keine Korrelation mit dem klinischen relevanz<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
115
UmedInfo 18<br />
116<br />
Quantifizierung mit IPT<br />
IPT entwickelt und opt<strong>im</strong>iert<br />
als Ja/Nein Test<br />
für Nachweis von geringen Kontaminationen<br />
Konzentrations-Wirkungskurve von LPS ist<br />
nur über kurzen <strong>Bereich</strong> linear<br />
ist insgesamt zwei-gipfelige Kurve<br />
Vorteil der Methode liegt <strong>im</strong> direkten Nachweis auf dem Filter<br />
keine Verdünnung der Probe möglich<br />
Bedarf nach standardisiertem, vorgetestetem Blut<br />
Quantifizierung mit IPT<br />
Neuer Vergleichsstandard<br />
LPS:<br />
• - hoch gereinigtes, einzelnes Molekül<br />
• - repräsentiert nur Gram-negative Bakterien<br />
•<br />
Standardisierter Schweinestallstaub:<br />
• - Sed<strong>im</strong>entierter Staub aus Schweineställen<br />
• - gemahlen (< 10 µm)<br />
• - dunkel und trocken gelagert<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
neuer<br />
Vergleichs-<br />
Standard<br />
opt<strong>im</strong>ierte<br />
Beaufschlagung<br />
Kryoblut
IL-1β (pg/ml)<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
Kryoblut <strong>im</strong> Luft-IPT<br />
Cryoblut LPS E.coli O-113<br />
0<br />
12,5pg<br />
25pg<br />
50pg<br />
100pg<br />
200pg<br />
400pg<br />
800pg<br />
1600pg<br />
3200pg<br />
IL-1β (pg/ml)<br />
3000<br />
2000<br />
1000<br />
Cryoblut Schweinestallstaub<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
0<br />
0<br />
100ng<br />
316ng<br />
1µg<br />
3,16µg<br />
10µg<br />
31,6µg<br />
100µg<br />
316µg<br />
1mg<br />
UmedInfo 18<br />
117
UmedInfo 18<br />
118<br />
Zusammenfassung<br />
• In-Vitro Pyrogentest (humanes Vollblutmodel) spiegelt die<br />
physiologischen Reaktivität des IS wider!<br />
• IPT kann an weiteren Fragestellungen angepasst werden<br />
• Luft-IPT: Best<strong>im</strong>mung der Luftqualität u. a. auch Toleranzanalysen<br />
bezüglich dauer-exponierten Individuen<br />
• SchweineStallStaub: biologischer Feinstaub als Marker für<br />
biologische Reaktionen<br />
Beitrag zur besseren Verständnis von der physiologischen Reaktivität<br />
auf Luftverschmutzung<br />
Anpassung von Richtlinien ?!<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
Relevanz und Aussagekraft von<br />
Allergiescreening-Untersuchungen<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
Befindensstörung durch Umweltstoffe<br />
Toxizität<br />
des Stoffes<br />
Reizung,<br />
Intoxikation,<br />
chronischer<br />
Schaden<br />
Univ. Prof. Dr. med. Heidrun Behrendt<br />
ZAUM – Zentrum Allergie und Umwelt<br />
Technische Universität München<br />
Intoleranz<br />
Heidrun.Behrendt@lrz.tum.de<br />
Fortbildungsveranstaltung –<strong>Analytische</strong> <strong>Qualitätssicherung</strong> <strong>im</strong> <strong>umweltmedizinischen</strong> <strong>Bereich</strong>, Stuttgart 16.11.05<br />
Nicht<strong>im</strong>munologisch<br />
Psychoneurogene<br />
Reaktion<br />
Überempfindlichkeit<br />
des Individuums<br />
Idiosynkrasie<br />
<strong>im</strong>munologisch<br />
Allergie<br />
119
UmedInfo 18<br />
120<br />
Allergie ist nicht<br />
• irgendein Symptom<br />
• Unverträglichkeit durch Gifte/Reizstoffe<br />
• angeboren<br />
• lebenslang gleich stark bestehend<br />
• psychische Aversion<br />
Definitionen<br />
• Allergie ist eine spezifische Änderung der<br />
Immunitätslage <strong>im</strong> Sinne einer krankmachenden<br />
Überempfindlichkeit (meist gegen exogene Stoffe)<br />
• Atopie ist die familiäre Neigung zur Entwicklung<br />
best<strong>im</strong>mter Krankheiten (Rhinokonjunktivitis,<br />
Asthma bronchiale, atopisches Ekzem =<br />
Neurodermitis) auf dem Boden einer Überempfindlichkeit<br />
von Haut und Schle<strong>im</strong>häuten gegenüber<br />
Umweltstoffen, assoziiert mit erhöhter IgE-Bildung<br />
und/oder veränderter unspezifischer Reaktivität<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
• Die Allergie ist eine Umwelterkrankung<br />
Biogene<br />
Faktoren<br />
Biologie des<br />
Effektororgans<br />
Immunsystem<br />
Typen d e r Alle rg ie<br />
(Coom bs & G ell)<br />
I II III<br />
IV<br />
Soforttyp<br />
IgE vermittelt<br />
Th2<br />
allerg. Rhinitis,<br />
Asthma, Urticaria<br />
(Atop. Ekzem)<br />
u.a.<br />
zytotoxisch Immunkomplex<br />
vermittelt (IgG)<br />
Hämol. Anämie<br />
Thrombozytopen.<br />
Purpura<br />
u.a.<br />
Umwelt<br />
A l l e r g i e<br />
Individuum<br />
allerg. Vaskulitis<br />
IKX Alveolitis<br />
IKX Arthritis<br />
u.a.<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
Anthropogene<br />
Faktoren<br />
Suszeptibilität<br />
Genetik<br />
UmedInfo 18<br />
Zell-vermittelt<br />
verzögert<br />
Th1<br />
allerg. Kontaktekzem<br />
Arznei. Exanthem<br />
(Atop. Ekzem)<br />
u.a.<br />
Exogen allergische Alveolitis<br />
Exogen allergische<br />
bronchopulmonale Aspergillose<br />
121
UmedInfo 18<br />
122<br />
Determinanten der allergischen Entzündung<br />
fördernd<br />
Adjuvante Faktoren:<br />
Dieselruß, Ozon, VOC,<br />
ETS<br />
Fehlen protektiver Fakoren<br />
(TH1-Induktoren)<br />
Luftverunreinigungen<br />
v.a. Reizgase, ETS, DEP<br />
Körperliche Anstrengung<br />
Infektionen<br />
Genetische Empfindlichkeit<br />
Genetische Empfindlichkeit<br />
Allergische Sensibilisierung<br />
Allergische Sensibilisierung<br />
Überempfindlichkeit von von<br />
Atemwegen / Haut / Haut<br />
Allergische Erkrankungen<br />
Allergische Erkrankungen<br />
• Die Allergie ist eine Umwelterkrankung<br />
• Die Allergie ist eine Volkskrankheit<br />
32 Mio allergisch vorbelastet<br />
12 Mio allergischer Schnupfen<br />
4 Mio Bronchialasthma<br />
43 % der Patienten mit allergischem<br />
Schnupfen entwickeln nach ca. 8 Jahren<br />
ein Bronchialasthma<br />
16 Millionen kontaktallergisch vorbelastet<br />
1,8 – 7/1000/Jahr Neuerkrankungen an<br />
allergischem Kontaktekzem<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
kausal<br />
Allergen- -<br />
exposition
• Die Allergie ist eine Umweltkrankheit<br />
• Die Allergie ist eine Volkskrankheit<br />
• Ihre Häufigkeit steigt <strong>im</strong>mer noch an<br />
Heuschnupfen<br />
Bronchial<br />
Asthma<br />
Atopisches<br />
Ekzem<br />
Trends atopischer Erkrankungen (aOR, 95% CI)<br />
Unterschied Anstieg 1991 -2000 Unterschied<br />
Ost/West<br />
1991<br />
West<br />
Ost<br />
Ost/Westtrend<br />
1991-2000<br />
SAWO-Studie 1991-2000: Krämer U., Habilitationsschrift München 2002<br />
• Die Allergie ist eine Umwelterkrankung<br />
• Die Allergie ist eine Volkskrankheit<br />
• Ihre Häufigkeit steigt <strong>im</strong>mer noch an<br />
• Allergien sind progredient + chronifizieren<br />
Beispiel: Allergische Rhinitis in Deutschland<br />
(% patients)<br />
120 12 Mio 9 Mio 3.6 Mio<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
0.58<br />
(0.40-0.85)<br />
0.74<br />
(0.52-1.04)<br />
1.68<br />
(1.15-2.45)<br />
See See no no<br />
doctor<br />
Do Do not not<br />
know know<br />
Population<br />
with AR<br />
1.74<br />
(1.19-2.57)<br />
2.07<br />
(1.43-3.00)<br />
0.32<br />
(0.19-0.51)<br />
Develop<br />
asthma<br />
Patients without<br />
appropriate<br />
treatment<br />
4.41<br />
(3.17-6.13)<br />
3.19<br />
(1.94-5.25)<br />
0.34<br />
(0.21-0.55)<br />
New<br />
asthma cases<br />
within 8 years<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
2.53<br />
(1.52-4.20)<br />
1.72<br />
(0.97-3.03)<br />
1.08<br />
(0.54-2.13)<br />
UmedInfo 18<br />
123
UmedInfo 18<br />
124<br />
Der allergische Marsch:<br />
Progression atopischer Erkrankungen<br />
Genetik Atopisches<br />
Ekzem<br />
fördernd<br />
Adjuvante Faktoren:<br />
Dieselruß, Ozon, VOC,<br />
ETS<br />
Fehlen protektiver Fakoren<br />
(TH1-Induktoren)<br />
Luftverunreinigungen<br />
v.a. Reizgase, ETS, DEP<br />
Körperliche Anstrengung<br />
Infektionen<br />
Gastrointestinale<br />
Erkrankungen<br />
Chronisch/<br />
rezidivierende<br />
Otitis media<br />
Allergische<br />
Rhinitis<br />
Determinanten der allergischen Entzündung<br />
Genetische Empfindlichkeit<br />
Genetische Empfindlichkeit<br />
Allergische Sensibilisierung<br />
Allergische Sensibilisierung<br />
Überempfindlichkeit von von<br />
Atemwegen / Haut / Haut<br />
Allergische Erkrankungen<br />
Allergische Erkrankungen<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
Allergisches<br />
Asthma<br />
kausal<br />
Allergen- -<br />
exposition
E<br />
BM<br />
D<br />
Mechanismen der Typ I Allergie<br />
(z.B. Pollenallergie)<br />
I. Sensibilisierungsphase<br />
Regional LN<br />
Th0<br />
Th2<br />
Th1<br />
(IFN-γ)<br />
Allergen liberation from pollen grains upon<br />
contact with epithelial cells of upper<br />
respiratory tract<br />
Allergen uptake and processing by<br />
epithelial DC<br />
DC mediated allergen transport to reg. LN<br />
Pr<strong>im</strong>ing of allergen specific naive T cells<br />
IL-4, IL-13<br />
Nachweis allergen-spez. IgE<br />
• <strong>im</strong> Serum / Vollblut (z. B. RAST)<br />
• zellständig <strong>im</strong> Gewebe, z.B. Haut<br />
(HPT)<br />
Nachweis auf Vorliegen einer<br />
Sensibilisierung<br />
B PC<br />
Allergen<br />
specific IgE<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
125
UmedInfo 18<br />
E<br />
BM<br />
D<br />
126<br />
MC<br />
Histamine,<br />
TNF, PG,<br />
Leukotrienes<br />
II. Auslösephase (Erkrankung)<br />
4 Säulen der Allergie-Diagnostik<br />
Klinisches Setting<br />
– Anamnese<br />
– Hauttest<br />
Local Inflammation<br />
Chemotaxis<br />
PMN<br />
– In-vitro-Allergie<br />
Diagnostik<br />
– Provokation<br />
Allergen liberation from pollen grains upon<br />
contact with epithelial cells of upper<br />
respiratory tract<br />
Allergen penetration<br />
sIgE Crosslinking MC degranulation<br />
Eos<br />
Amplification<br />
Activation<br />
ECP<br />
MPO<br />
Leukotrienes<br />
Testverfahren (1,2,3) nur nach gezielter<br />
Anamnese Ring, Angewandte Allergologie 2004<br />
Ein blindes Screening ist kontraindiziert !<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
3<br />
2<br />
4<br />
vasodilatation<br />
edema<br />
tissue damage<br />
rhinorhoe<br />
mucus production<br />
itch<br />
Symptome<br />
1
Was ist Allergiescreening?<br />
= Testung auf verschiedene Stoffe (Nahrungsmittel,<br />
Pollen, Hausstaub, Sch<strong>im</strong>melpilze usw)<br />
‚Kärn‘gesund Ärzteinitiative (2001) Vorsorgefibel von<br />
A -Z<br />
In-vitro-Allergiediagnostik: Methodische<br />
Möglichkeiten<br />
Nicht allergenspezifisch<br />
(allg. Marker von Allergie und Entzündung)<br />
Serologisch<br />
Zellulär<br />
• Gesamt-IgE<br />
• Gesamt-IgG + Subklassen<br />
• Komplementfaktoren<br />
• Komplement-Aktivität<br />
(CH50)<br />
• Immunkomplexe<br />
• Messung von Mediatoren in<br />
Blut und Gewebe (Histamin,<br />
Methylhistamin, ECP,<br />
Tryptase<br />
• Blutbild<br />
• Lymphozyten-<br />
Subpopulationen<br />
• LTT-Test (Mitogene)<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
?<br />
In vitro - Nachweis von Allergen-spezifischen<br />
IgE-Antikörpern in Serum (oder Vollblut)<br />
d.h. Nachweis einer Sensibilisierung<br />
gegenüber Umweltallergenen, die für sich genommen<br />
noch keinen Krankheitswert hat<br />
UmedInfo 18<br />
127
UmedInfo 18<br />
128<br />
In-vitro-Allergiediagnostik: Methoden<br />
Serologisch<br />
Spezifisches IgE<br />
Qualitativ<br />
Allergengemische<br />
Streifentests<br />
Mikrotiterplatten-Assays<br />
(Protein-Mikroassays)<br />
Semiquantitativ (z.B. RAST)<br />
Spez.AK anderer Klassen<br />
(Typ III-Allergie)<br />
Präzipitation, passive<br />
Hämagglutination, RIA /EIA,<br />
Immunoblot<br />
Nachweis von spezifischem IgE<br />
Prinzip<br />
• Festphase<br />
• Flüssigphase<br />
Allergenspezifisch<br />
Zellulär<br />
Histaminfreisetzungstest<br />
Basophilendegranulation<br />
Basophilenaktivierung (CD63)<br />
Sulfidoleukotrienfreisetzung<br />
(CAST)<br />
LTT (Allergen)<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
Allergiescreening: Vorteile und Nachteile<br />
Vorteile<br />
Was ist Allergiescreening?<br />
In vitro - Nachweis von verschiedenen<br />
Allergen-spezifischen IgE-Antikörpern in<br />
Serum (oder Vollblut) gleichzeitig mittels<br />
Allergengemischen (qualitativ, semiquantitativ),<br />
Streifentests (qualitativ), CLA-<br />
Petten (semiquantitativ) oder Multichips u.a.<br />
- derzeit ca. 15 Systeme auf dem Markt<br />
Leitlinie von DGAI und DDG zu „In-vitro-Allergiediagnostik“<br />
• Information über Allergen-Gruppen<br />
• Erkennung von spez. IgE-Antikörper-Mustern<br />
• Meist geringe Serummengen für Panel<br />
• Relativ einfache Handhabung<br />
Nachteile /Gefahren<br />
• Keine Aussage zu klinischer Relevanz möglich<br />
• Fehlinterpretationen möglich<br />
AWMF-Leitlinien-Register Nr. 061/017<br />
Positionspapier der DGAI und des ÄDA zu „In-vitro-Diagnostik<br />
von Nahrungsmittel-Allergien“<br />
AWMF-Leitlinien-Register Nr. 061/008<br />
• Positives Ergebnis häufig überschätzt<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
129
UmedInfo 18<br />
130<br />
populationsbezogen<br />
Erfassung von Prävalenz, Inzidenz<br />
bei (un)bekannter Exposition<br />
Erfassung von regionalen<br />
Unterschieden,<br />
Begleitsensibilisierungen bei<br />
bekannter Exposition etc.<br />
Allergiescreening<br />
Nachweis von Sensibilisierungen, d.h.<br />
Vorliegen von sIgE-Antikörpern<br />
Entwicklung von<br />
Präventionsstrategien<br />
Erkrankungen durch Sch<strong>im</strong>melpilze:<br />
Allergien<br />
Inhalation von Sporen/ allergenhaltigen Fragmenten<br />
Allergien<br />
Allergene<br />
•Rhinokonjunktivitis<br />
•Sinusitis<br />
•Allergisches Asthma bronchiale<br />
•Exogen-allergische Alveolitis<br />
•ABPA<br />
individuenbezogen<br />
Fragebogen Anamnese Ärztliches Gespräch<br />
Semiquantitativ: RAST<br />
Allergen-Gemische<br />
Erfassung von Sensibilisierungen<br />
bei Verdacht auf Allergie<br />
Haut-Pricktest; RAST<br />
(ggf. Einzelallergene)<br />
Überprüfung und<br />
Beurteilung der klinischen<br />
Relevanz durch den<br />
Allergologen: Provokation<br />
Therapie (ggf. Karenz)<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
Sch<strong>im</strong>melpilze, die als Auslöser von Allergien<br />
etabliert sind (Auswahl)<br />
Alternaria<br />
alternata (=tenius)<br />
Aspergillus<br />
fumigatus<br />
niger<br />
terreus<br />
oryzae<br />
candidus<br />
flavus<br />
glaucus<br />
nidulans<br />
repens<br />
restrictum<br />
sydowi<br />
Aureobasidium pullulans<br />
Botrytis cinerea<br />
Spezies<br />
Aspergillus<br />
fumigatus<br />
Relevante Sch<strong>im</strong>melpilz-Allergene:<br />
Kloniert und rekombinant verfügbar I<br />
Allergen<br />
Asp f 1<br />
Asp f 2<br />
Asp f 3<br />
Asp f 5<br />
Asp f 6<br />
Asp f 8<br />
Asp f 10<br />
Asp f 11<br />
Asp f 12<br />
Asp f 13<br />
Asp f 15<br />
Asp f 18<br />
Chaetomium globosum<br />
Cladosporium herbarum<br />
Cuvularia<br />
lunata<br />
spicifera<br />
Epicoccum<br />
nigrum<br />
Fusarium<br />
culmorum<br />
roseum<br />
solani<br />
Helminthosporium<br />
Mucor circinelloides<br />
mucedo<br />
racemosus<br />
Biologische Funktion<br />
Ribotoxin<br />
Fibrinogen-bindendes Protein<br />
Peroxysomales Protein<br />
Metalloprotease<br />
Mn-Superoxiddismutase<br />
Ribosomales Protein P2<br />
Aspartatprotease<br />
Cyclophylin<br />
Hitze-Schock-Protein 70<br />
Alkalische Serinprotease<br />
Serinprotease<br />
Vakuoläre Serinprotease<br />
Paecilomyces marquandi<br />
Penicillium<br />
chrysogenum<br />
expansum<br />
digitum<br />
commune<br />
brevicompactum<br />
biforme<br />
atramentosum<br />
Rhizomucor pusillus<br />
Rhizopus<br />
stolonifer<br />
oryzae<br />
Sporobolomyces roseus<br />
Stemphylium botryosum<br />
Wallemia sebi<br />
ca. 80-100 Pilzarten als Allergie-Auslöser nachgewiesen!<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
MW, kD<br />
17<br />
37<br />
19<br />
42<br />
23<br />
11<br />
34<br />
19<br />
65<br />
34<br />
20<br />
34<br />
UmedInfo 18<br />
131
UmedInfo 18<br />
132<br />
Relevante Sch<strong>im</strong>melpilzallergene:<br />
kloniert und rekombinant verfügbar II<br />
Spezies<br />
Alternaria<br />
alternata<br />
Cladosporium<br />
herbarum<br />
Alternaria<br />
Cladosporium<br />
Epicoccum<br />
Fusarium<br />
Aspergillus<br />
Penicillium<br />
Ständerpilze/<br />
Basidiomyceten<br />
Allergen<br />
Alt a 3<br />
Alt a 4<br />
Alt a 5<br />
Alt a 6<br />
Alt a 7<br />
Alt a 10<br />
Alt a 12<br />
Cla h 3<br />
Cla h 4<br />
Cla h 5<br />
Cla h 6<br />
Cla h 12<br />
extramural<br />
extra-/<br />
intramural<br />
Extramural<br />
Biologische Funktion<br />
Hitze-Schock-Protein 70<br />
Proteindisulfid-Isomerase<br />
Enolase<br />
Saures ribosomales Protein<br />
YCP4 homologes Protein<br />
Aldehyddehydrogenase<br />
saures ribosomales Protein<br />
Aldehyddehydrogenase<br />
saures ribosomales Protein P2<br />
YCP4 homologes Protein<br />
Enolase<br />
saures ribosomales Protein P1<br />
Jahreszeitliches Auftreten von Symptomen auf<br />
Sch<strong>im</strong>melpilze<br />
saisonal<br />
(Mai-Okt)<br />
perennial<br />
saisonal<br />
Cave:<br />
Gräser-,<br />
Beifusspollen<br />
Cave:<br />
Cave:<br />
Gräserpollen<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
MW, kD<br />
-<br />
57<br />
45<br />
11<br />
22<br />
53<br />
11<br />
53<br />
11<br />
22<br />
46<br />
11<br />
Hausstaubmilben
Prävalenz für atopische Sensibilisierungen<br />
bei 6-jährigen Kindern in Augsburg<br />
Miriam-Studie 1996<br />
Prävalenz in %<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
N=1376<br />
>1 pos Pollen HDM Katze Alternaria<br />
HPT<br />
RAST<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
Prävalenz: Spezifische IgE-Antikörper gegenüber<br />
Sch<strong>im</strong>melpilzallergenen<br />
1–5 % der Gesamtbevölkerung<br />
30 % der Atopiker<br />
HPT RAST<br />
Jungen<br />
4.1<br />
4.2<br />
Mädchen<br />
Monosensibilisierung: < 1% (Horner et al. 1995)<br />
Meist Polysensibilisierungen auf mehrere ubiquitäre<br />
Inhalationsallergene und verschiedene Pilzextrakte<br />
5 % der Bevölkerung haben allergische<br />
Atemwegssymptome wg Sch<strong>im</strong>melpilzen<br />
( Saxon et al 2003)<br />
2.5<br />
2.1<br />
SP sind keine dominanten Allergene/Allergenträger<br />
133
UmedInfo 18<br />
134<br />
Alternaria (u.a. Sch<strong>im</strong>melpilze) und Asthma<br />
(1) Asthma bronchiale ist die Hauptmanifestation<br />
IgE-vermittelter Allergien durch Sch<strong>im</strong>melpilze<br />
(2) Sensibilisierungen auf Sch<strong>im</strong>melpilze ist ein<br />
Risikofaktor für Auftreten und Schweregrad von<br />
Asthmaattacken<br />
Bush und Prochnan 2004, O‘Hollaren et al 1991, Black et al 2000, Targonski<br />
et al 1995<br />
(3) Assoziation besteht in ländlichen und städtischen<br />
Gebieten<br />
Lin und Williams (2003) Allergy Asthma Proc 24(1) 13-18<br />
(4) Assoziation zwischen „thunderstorm asthma“ und<br />
Anstieg von Pilzsporen bei Gewittern<br />
Dales et al (2003) Chest 123, 745<br />
European Community Respiratory Health Survey:<br />
Sensitisation to airborne moulds and severity of asthma<br />
(multicenter cross sectional study, n=1132 adult asthmatics)<br />
Allergen<br />
Moulds*<br />
Pollen<br />
Der p<br />
Zureik et al (2002) BMJ 325 (3761), 411-414<br />
Mild<br />
(n=564)<br />
1<br />
1<br />
1<br />
Current Asthma<br />
Moderate<br />
(n=333)<br />
1.48 (0.97-2-26)<br />
1.05 (0.78-1.42)<br />
1.13 (0.83-1.54)<br />
Severe<br />
(n=235)<br />
2.16 (1.37-3.35)<br />
1.02 (0.72-1.45)<br />
1.48 (1.04-2.11)<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
P value<br />
for<br />
trend<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
ECRHS: Associations between<br />
sensitisation to moulds and severity of asthma<br />
(% of sensitised participants by severity and odds ratio (95%CI) for moderate<br />
vs mild asthma and severe vs mild asthma)<br />
Alternaria alternata<br />
% sensitised<br />
Unadjusted OR<br />
Multivariate adj OR*<br />
Cladosporium herbrarum<br />
% sensitised<br />
Unadjusted OR<br />
Multivariate adj OR*<br />
Either mould<br />
% sensitised<br />
Unadjusted OR<br />
Multivariate adj OR*<br />
Mild<br />
(n=564)<br />
8.9<br />
1<br />
1<br />
3.9<br />
1<br />
1<br />
10.8<br />
1<br />
1<br />
Current Asthma<br />
Moderate<br />
(n=333)<br />
13.8<br />
1.64 (1.08-2.52)<br />
1.61 (1.04-2.50)<br />
5.4<br />
1.41 (0.74-2.66)<br />
1.21 (0.62-2.36)<br />
15.9<br />
1.56 (1.05-2.32)<br />
1.48 (0.98-2.24)<br />
*)Adjusted for age, sex, smoking, passive smoking, parental history of asthma, and region<br />
Severe<br />
(n=235)<br />
16.6<br />
2.05 (1.31-3.21)<br />
2.03 (1.26-3.27)<br />
11.1<br />
3.07 (1.70-5.50)<br />
3.20 (1.72-5.94)<br />
22.1<br />
2.34 (1.56-3.52)<br />
2.34 (1.52-3.60)<br />
P<br />
value<br />
for<br />
trend<br />
UmedInfo 18<br />
136<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
Bewertung von Sch<strong>im</strong>melpilzen und<br />
Actinomyceten <strong>im</strong> Innenräumen<br />
1. Lebensbedingungen von Mikroorganismen<br />
2. Actinomyceten in Feuchteschäden<br />
3. Sch<strong>im</strong>melpilze in Feuchteschäden<br />
Dr. Christoph Trautmann<br />
Umweltmykologie, Dr. Dill und Dr. Trautmann GbR<br />
Zossener Str. 56-58 10961 Berlin<br />
Tel: 030 39105335<br />
Lebensbedingungen von Sch<strong>im</strong>melpilzen<br />
und Bakterien<br />
Feuchtigkeit<br />
Nährstoffe<br />
pH-Wert pH Wert<br />
Temperatur<br />
Temperatur<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
137
UmedInfo 18<br />
138<br />
Mikroorganismen in Materialproben<br />
Vorkommen von Mikroorganismen in Materialien [N =<br />
612]<br />
90 % mit Pilzen<br />
74 % mit Pilzen und Bakterien<br />
56 % mit Pilzen, Bakterien und Actinomyceten<br />
1 % nur Actinomyceten<br />
Actinomycetales<br />
Unterordnungen und Familien der Ordnung<br />
Actinomycetales (nach Stackebrandt et al.,<br />
1997)<br />
Domäne Bacteria<br />
Phylum Firmicutes<br />
Klasse Actinobacteria<br />
Unterklasse Actinobacteridae<br />
Ordnung Actinomycetales<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
Actinomycetales (nach Stackebrandt et al., 1997)<br />
Actinomycetales<br />
Unterordnung Actinomycineae<br />
Familie Actinomycetaceae<br />
Unterordnung Micrococcineae<br />
Familien Micrococcaceae<br />
Brevibacteriaceae<br />
Cellulomonadaceae<br />
Dermabacteraceae<br />
Dermatophilaceae<br />
Intrasporangiaceae<br />
Jonesiaceae<br />
Microbacteriaceae<br />
Promicromonosporaceae<br />
Actinomycetales (nach Stackebrandt et al., 1997)<br />
Actinomycetales<br />
Unterordnung Corynebacterineae<br />
Familien Corynebacteriaceae<br />
Dietziaceae<br />
Gordoniaceae<br />
Mycobacteriaceae<br />
Nocardiaceae<br />
Tsukamurellaceae<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
139
UmedInfo 18<br />
140<br />
Actinomycetales (nach Stackebrandt et al., 1997)<br />
Actinomycetales<br />
Unterordnung Micromonosporineae<br />
Familie Micromonosporaceae<br />
Unterordnung Propionibacterineae<br />
Familien Propionibacteriaceae<br />
Nocardioidaceae<br />
Unterordnung Pseudonocardineae<br />
Familien Pseudonocardiaceae<br />
Unterordnung Streptomycineae<br />
Familien Streptomycetaceae<br />
Actinomycetales (nach Stackebrandt et al., 1997)<br />
Actinomycetales<br />
Unterordnung Streptosporangineae<br />
Familien Streptosporangiaceae<br />
Nocardiopsaceae<br />
Thermomonosporaceae<br />
Unterordnung Frankineae<br />
Familien Frankiaceae<br />
Acidothermaceae<br />
Geodermatophilaceae<br />
Microsphaeraceae<br />
Sporichthyaceae<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
ARTEN<br />
Actinomycetales (nach Stackebrandt et al., 1997)<br />
Actinomycetales<br />
Unterordnung Glycomycineae<br />
Familien Glycomycetaceae<br />
Arthrobacter ramosus<br />
Arthrobacter sp.<br />
Cellulomonas sp.<br />
Corynebacterium sp.<br />
Dietzia sp. nov.<br />
Micrococcus sp.<br />
Mycobacterium murale nov.<br />
Nocardia carnea<br />
Nocardiopsis exhalans, nov<br />
Nocardiopsis umidischolae nov.<br />
FUNDORT/MATERIAL<br />
Hausstaub 1c<br />
Gipskarton 1a<br />
Gipskarton 1a<br />
Hausstaub 1c<br />
Gispkarton 1d<br />
Gipskarton 1a<br />
Gipskarton 3<br />
Tapete 6<br />
Raumluft 4 , Lehmputz 7<br />
Hausstaub 4<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
141
UmedInfo 18<br />
142<br />
ARTEN<br />
Nocardiopsis sp. nov.<br />
Nocardiopsis alba<br />
Promicromonospora sp. nov.<br />
Pseudonocardia sp. nov.<br />
Rhodococcus faclans<br />
Streptomyces anulatus<br />
Streptomyces griseus<br />
Streptomyces griseus<br />
Streptomyces violaceoruber<br />
Streptomyces sp. nov.<br />
FUNDORT/MATERIAL<br />
Wandputz 6<br />
Gipskarton 1d<br />
Tapete 6<br />
Putz und Tapete 7<br />
Hausstaub 1c<br />
Gipskarton 5<br />
Hausstaub und Raumluft 1b<br />
Kunststoff-Folie 7<br />
Hausstaub 7<br />
Gipskarton 7<br />
Referenzen: 1a Andersson et al. 1997, 1b Andersson et al. 1998, 1c Andersson et al. 1999,<br />
1d Andersson et al. 2001, 2 Kämpfer et al. 1999, 3 Vuorio et al. 1999, 4 Peltola et al. 2001<br />
5 Roponen 2001, 6 Lorenz et al. 2002, 7 Lorenz et al. 2003<br />
Micrococcus sp. /<br />
Promicromonospora sp.<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
Nocardia sp. / Pseudonocardia sp.<br />
Nocardiopsis sp.<br />
Nocardiopsis sp. (Foto: Groth)<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
Nocardia carnea (Foto: Groth)<br />
Pseudonocardia sp. (Foto: Groth)<br />
UmedInfo 18<br />
143
UmedInfo 18<br />
144<br />
Streptomyces spp.<br />
spp<br />
Gesundheitliche Bewertung ?<br />
Infektiöse bzw. fakultativ infektiöse<br />
Actinomyceten sind aus klinischem<br />
Material oder Tiergewebe bekannt.<br />
In der TRBA 466 sind 162 Arten der<br />
Risikogruppe 2 zugeordnet<br />
In Baumaterialien wurden bisher keine<br />
Pathogene nachgewiesen, allerdings<br />
wurde auch nur in Einzelfällen eine<br />
Artbest<strong>im</strong>mung durchgeführt<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
Gesundheitliche Bewertung ?<br />
Allergien<br />
Exogene allergische Alveolitis<br />
(Saccharopolyspora<br />
Saccharopolyspora spp. spp.<br />
und Micromonospora<br />
spp.) spp.)<br />
bei Exposition sehr hoher Sporenkon-<br />
zentrationen in der Landwirdschaft.<br />
Landwirdschaft.<br />
Insbesondere Streptomyceten bilden sehr viele<br />
und kleine Sporen<br />
Keine systematischen Untersuchungen, wann<br />
Innenraumbelastungen zu einer Sensibilisierung<br />
bzw. zu allergischen Symptomen führen können<br />
Gesundheitliche Bewertung ?<br />
Toxine, Antibiotika<br />
Actinomyceten sind in der Lage, zahlreiche<br />
Sekundärmetabolite zu bilden (z.B. Gentamycin,<br />
Gentamycin,<br />
Natamycin, Natamycin,<br />
Streptomycin)<br />
Deutliche Wirkung <strong>im</strong> Bioassay<br />
(Eberspermazelltest<br />
Eberspermazelltest, , Schweinenierenzelltest)<br />
Unklar, in welchem Ausmaß Toxine und<br />
Antibiotika in Baumaterialien gebildet werden<br />
und unter welchen Bedingungen gesundheitliche<br />
Belastungen auftreten<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
145
UmedInfo 18<br />
146<br />
Hintergrundkonzentrationen ?<br />
Arbeitsgruppe<br />
Differenzierung typischer Arten<br />
Konzentrationen <strong>im</strong> Material, in Luft <strong>im</strong> und<br />
Staub<br />
Nährmedien<br />
bevorzugte Materialien<br />
Sekundärmethabolite<br />
Bewertung von<br />
Sch<strong>im</strong>melpilzuntersuchungen<br />
Bewertungshilfen für Sch<strong>im</strong>melpilzunter-<br />
suchungen wurden in den Leitfäden des<br />
LGA BW und des Umweltbundesamtes<br />
vorgestellt.<br />
Luft<br />
Staub<br />
Material<br />
=> Ziel ist Quellensuche<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
Wichtige Einflussgrößen auf den Nachweis<br />
von Sch<strong>im</strong>melpilzen in Materialproben<br />
„Erfahrung des Sachverständigen“<br />
Feuchtigkeit<br />
Feuchtekontinuität (z.B. Kondensation,<br />
aufsteigende Feuchte, Rohrbruch)<br />
Substratqualität (Nährstoffgehalt, pH-Wert) pH Wert)<br />
Temperatur<br />
Lokalisation (erdnahe <strong>Bereich</strong>e)<br />
Schadensalter<br />
Mikroskopische Untersuchungen<br />
Einsatzbereiche:<br />
Nachweis von am Material gewachsenen<br />
Pilzen (ist Myzel nachweisbar)<br />
Nachweis der dominierenden Pilzarten<br />
(qualitative Aussage)<br />
Nachweis hoher Sporenkontaminationen<br />
(ab welcher Konzentration sinnvoll?)<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
147
UmedInfo 18<br />
148<br />
Mikroskopische Untersuchung<br />
Myzel in Holzproben<br />
Mikroskopische Untersuchung<br />
ν Tapeten Tapeten mit „Nikotinflecken“<br />
„Nikotinflecken“<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
Mikroskopische Untersuchung<br />
Cladosporium cladosporioides als dominierende<br />
Pilzart in der Probe<br />
Cladosporium<br />
Mikroskopische Untersuchung<br />
Nachweis hoher Sporenkontaminationen<br />
20er Objektiv<br />
Faktor: 210<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
149
UmedInfo 18<br />
150<br />
Mikroskopische Untersuchung<br />
Nachweis hoher Sporenkontaminationen<br />
40er Objektiv<br />
Faktor: 850<br />
Mikroskopische Untersuchung<br />
Nachweis hoher Sporenkontaminationen<br />
100er Objektiv<br />
Faktor: 4850<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
ca. 120.000 KBE/cm 2
Mikroskopische Untersuchung<br />
Nachweis von 20 Sporen / cm 2 ?<br />
A) ein Quadratzent<strong>im</strong>eter hat 100.000.000 µm 2<br />
B) Gesichtsfeld eines 100er Objektiv ist ca. 31.400 µm 2<br />
Um einen Quadratzent<strong>im</strong>eter auszuwerten, müssen ca.<br />
3.000(A/B) Gesichtsfelder ausgewertet werden.<br />
=> In jeweils 150 Gesichtsfeldern würde man eine Spore<br />
finden<br />
Abklatschuntersuchungen<br />
Beispiel: 20 KBE/cm 2 => Rasenbildung<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
151
UmedInfo 18<br />
152<br />
Hintergrund<br />
An senkrechten<br />
Flächen in der<br />
Regel<br />
< 1 KBE/cm<br />
Überwiegend<br />
Arten, die<br />
typischerweise in<br />
der Außenluft<br />
festgestellt<br />
werden<br />
Chaotische<br />
Artenverteilung<br />
2<br />
Abklatschuntersuchungen<br />
Einsatzbereiche:<br />
Reinräume<br />
Kl<strong>im</strong>aanlagen<br />
Sanierte <strong>Bereich</strong>e / Flächen<br />
Qualitative Beurteilung einer<br />
Sch<strong>im</strong>melpilzbesiedlung<br />
Abklatschuntersuchungen<br />
Staubkontamination<br />
keine Angabe<br />
Geringer Anteil an<br />
Indikatoren für<br />
Feuchteschäden,<br />
überwiegend<br />
typische<br />
Außenluftpilze<br />
Chaotische<br />
Artenverteilung<br />
Kontamination aus<br />
Feuchteschäden<br />
keine Angabe<br />
Zum Teil oder<br />
überwiegend<br />
Indikatoren für<br />
Feuchteschäden<br />
Chaotische<br />
Artenverteilung oder<br />
Rasenbildung<br />
einzelner dominanter<br />
Art(en)<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
Besiedlung<br />
keine Angabe<br />
Überwiegend<br />
Indikatoren für<br />
Feuchteschäden<br />
Rasenbildung<br />
einzelner<br />
dominanter<br />
Art(en)
Suspensionsuntersuchungen<br />
Bei der Beurteilung von Pilzgehalten in<br />
Materialproben müssen methodische<br />
Besonderheiten berücksichtigt werden<br />
Bezugsgröße<br />
Nachweisgrenze<br />
ggf. Standzeit<br />
Suspensionsuntersuchungen<br />
Bezugsgröße: Gramm, Volumen oder Oberfläche<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
153
UmedInfo 18<br />
154<br />
Suspensionsuntersuchungen<br />
Bezugsgröße: jedes Stück wiegt ca. 1 Gramm<br />
Suspensionsuntersuchungen<br />
Bezugsgröße in g, cm 2 oder cm 3<br />
Material (1g)<br />
Tapete<br />
Putz<br />
Gipskarton<br />
Schaumstoff<br />
KMF<br />
Styropor<br />
Oberfläche<br />
ca. 10 bis 100 cm 2<br />
ca. 0,3 -0,6 cm 2<br />
ca. 0,3 -0,6 cm 2<br />
Keine Angabe<br />
möglich<br />
Keine Angabe<br />
möglich<br />
Keine Angabe<br />
möglich<br />
Volumen<br />
ca. 3 – 10 cm 3<br />
ca. 0,5 cm 3<br />
ca. 0,5 cm 3<br />
ca. 30 cm 3<br />
ca. 35 cm 3<br />
ca. 45 cm 3<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
Suspensionsuntersuchungen<br />
Bezugsgröße KBE/g<br />
70. Perzentil<br />
50. Perzentil<br />
Bezugsgröße KBE/cm 2<br />
70. Perzentil<br />
50. Perzentil<br />
Suspensionsuntersuchungen<br />
Nachweisgrenzen<br />
Material<br />
Putz<br />
Gipskarton<br />
Tapete<br />
KMF<br />
Styropor<br />
KMF<br />
2,7 x 10 4<br />
1,7 x 10 3<br />
Styropor<br />
1,3 x 10 5<br />
3,9 x 10 4<br />
Gipskarton<br />
9,2 x 10 4<br />
2,1 x 10 3<br />
Gipskarton<br />
1,8 x 10 5<br />
4,2 x 10 3<br />
Nachweisgrenze<br />
10 - 30 KBE/g<br />
10 - 50 KBE/g<br />
50 - 200 KBE/g<br />
100 - 400 KBE/g<br />
300 - 800 KBE/g<br />
Putz<br />
9,4 x 10 4<br />
1,1 x 10 4<br />
Putz<br />
1,9 x 10 5<br />
2,2 x 10 4<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
Tapete<br />
3,0 x 10 6<br />
6,3 x 10 5<br />
Tapete<br />
1,2 x 10 5<br />
2,5 x 10 4<br />
UmedInfo 18<br />
155
UmedInfo 18<br />
156<br />
Suspensionsuntersuchungen<br />
Bei der Beurteilung von Pilzgehalten in<br />
Materialproben müssen die Bedingungen<br />
vor Ort berücksichtigt werden<br />
Hausstaubeintrag ?<br />
Kontamination durch benachbarte<br />
Sch<strong>im</strong>melpilzschäden<br />
Wachstumsbedingungen <strong>im</strong> Material<br />
Suspensionsuntersuchungen<br />
Einfluss von Hausstaub auf<br />
Suspensionsuntersuchungen<br />
Unter ungünstigen Bedingungen ca. 1 mg<br />
Staub/cm 2<br />
Bei 300.000 KBE/g Hausstaub würden 300 KBE<br />
pro cm 2 Material festgestellt werden.<br />
Eigene Untersuchungen: innerhalb von 3<br />
Wochen in der Regel < 100 KBE/cm 2 auf<br />
horizontalen Flächen<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
Sporenkonzentration einzelner<br />
Sporenträger unter Laborbedingungen<br />
Stachybotrys<br />
chartarum<br />
> 100 Sporen<br />
Stachybotrys<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
Sporenkonzentration einzelner<br />
Sporenträger unter Laborbedingungen<br />
ν Aspergillus versicolor<br />
> 3.000 Sporen<br />
157
UmedInfo 18<br />
158<br />
Sporenkonzentration einzelner<br />
Sporenträger Sporenträger unter unter Laborbedingungen<br />
Laborbedingungen<br />
ν Aspergillus niger<br />
> 30.000<br />
Suspensionsuntersuchungen<br />
In der Regel werden bei aktiven<br />
Sch<strong>im</strong>melpilzschäden sehr große<br />
Gesamtsporenkonzentrationen (> 50.000<br />
KBE/g) nachgewiesen<br />
Gründe für geringere Ke<strong>im</strong>zahlen:<br />
abgetrocknete Altschäden<br />
schlechte Wachstums-/<br />
Wachstums / Sporulations-<br />
bedingungen (z.B. hohe Alkalität, Alkalität,<br />
Überflutung)<br />
Fungizidbehandlung oder andere Ke<strong>im</strong>reduktion<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
Sch<strong>im</strong>melpilze an best<strong>im</strong>mten Materialien<br />
Tapete: : Acremonium strictum, strictum,<br />
A. murorum, A. restrictum, restrictum,<br />
Ascotricha chartarum, Chaetomium globosum, Myxotrichum<br />
spp., spp., Stachybotrys Stachybotrys chartarum, chartarum, Ulocladium Ulocladium chartarum, chartarum,<br />
Verticillium luteoalbum, Wallemia sebi<br />
Tapete<br />
Gipskarton: Acremonium murorum, Chaetomium globosum,<br />
Scopulariopsis spp., Stachybotrys chartarum, Ulocladium<br />
chartarum chartarum<br />
Gipskarton:<br />
Pressspan: Chaetomium globosum, Trichoderma spp.,<br />
Scopulariopsis chartarum, Paecilomyces variotii<br />
Pressspan:<br />
MDF-Materialien<br />
Materialien (Fußleisten, (Fu leisten, Bilderrahmen): Eurotium<br />
herbariorum<br />
MDF<br />
Holz: Trichoderma viride, T. harzianum, harzianum,<br />
Ceratocystis spp. spp.<br />
Paecilomyces variotii, Cladosporium oxysporum<br />
Holz:<br />
Sch<strong>im</strong>melpilze an best<strong>im</strong>mten Materialien<br />
Putz: Acremonium strictum, strictum,<br />
A. furcatum, furcatum,<br />
Acremonium spp., spp.,<br />
Botryotrichum piluliferum, piluliferum,<br />
Engyodontium album, album,<br />
Phialophora<br />
fastigiata, fastigiata Pyronema domesticum, Scopulariopsis brevicaulis, brevicaulis,<br />
S.<br />
brumptii. brumptii<br />
Putz:<br />
Styropor: Acremonium spp., spp.,<br />
Aspergillus sydowii, sydowii,<br />
Engyodontium<br />
album, album,<br />
Scopulariopsis spp., spp.,<br />
Verticillium psalliotae, psalliotae,<br />
Styropor:<br />
Leder (Schuhe, Möbel): M bel): Eurotium herbariorum,<br />
herbariorum,<br />
E. amstelodami<br />
„feuchtes feuchtes Badez<strong>im</strong>mer“:<br />
Badez<strong>im</strong>mer : Phialophora spp., spp , Exophiala jeanselmei, jeanselmei,<br />
Fusarium spp. spp<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
159
UmedInfo 18<br />
160<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
Risikokommunikation<br />
in der Umwelthygiene<br />
und -toxikologie<br />
toxikologie<br />
Fortbildungsveranstaltung –<strong>Analytische</strong> <strong>Analytische</strong> <strong>Qualitätssicherung</strong> <strong>im</strong><br />
<strong>umweltmedizinischen</strong> <strong>Bereich</strong> am 16.11.2005<br />
Regierungspräsidium Stuttgart<br />
Landesgesundheitsamt<br />
objektives Risiko<br />
Eintrittswahrscheinlichkeit<br />
X objektives Risiko<br />
Schadensausmaß<br />
Dr. med. Ulrich Müller<br />
Gesundheitsamt<br />
Rhein-Neckar-Kreis<br />
aus www. sicherer-auftritt.de;eine Initiative der<br />
Berufsgenossenschaften<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
161
UmedInfo 18<br />
162<br />
Bekanntheit<br />
Risiken: Überschätzt –<br />
Unterschätzt<br />
überschätzt unterschätzt<br />
1. keine Kontrolle<br />
2. sehr selten<br />
3. unregelmäßig<br />
4. wenig bekannt<br />
5. katastrophale Folgen<br />
subjektives Risiko<br />
Eintrittswahrscheinlichkeit<br />
Freiwilligkeit<br />
Schadensausmaß<br />
Beeinflussbarkeit<br />
X subjektives Risiko<br />
1. beeinflussbar<br />
2. häufig vorkommend<br />
3. regelmäßig<br />
4. bekannt<br />
aus www. sicherer-auftritt.de;eine Initiative der<br />
Berufsgenossenschaften<br />
5. reversible Folgen<br />
aus www. sicherer-auftritt.de;eine Initiative der<br />
Berufsgenossenschaften<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
Risiko von Alltagshandlungen<br />
irgendwo hin gehen<br />
mit dem Auto fahren<br />
ein Loch in die Wand<br />
bohren<br />
Rindfleisch essen<br />
in einem Hochhaus arbeiten<br />
Flugzeug fliegen<br />
subjektives<br />
Risiko<br />
Risikokommunikation<br />
Man unterscheidet: „frei frei floatende“ floatende Risikokommunikation“ Risikokommunikation und<br />
„gerichtete Risikokommunikation“<br />
Man unterscheidet: „Behörden-Kommunikation" „Behörden Kommunikation" als<br />
innerbehördliches Szenario,<br />
„Experten-Kommunikation" „Experten Kommunikation" als Verständigung zwischen<br />
Risikoanalytikern,<br />
"Stakeholder-Kommunikation" "Stakeholder Kommunikation" als Austausch mit gesellschaftlichen<br />
Gruppen<br />
"Öffentlichkeits-Kommunikation" "Öffentlichkeits Kommunikation" als Partizipation betroffener<br />
Personen<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
objektives<br />
Risiko<br />
aus www. sicherer-auftritt.de;eine Initiative der<br />
Berufsgenossenschaften<br />
UmedInfo 18<br />
163
UmedInfo 18<br />
164<br />
Risikokommunikation<br />
„Gerichtete Risikokommunikation“ betrifft alle<br />
Kommunikationsprozesse, die sowohl die Identifikation, Analyse,<br />
Bewertung und das Management von Risiken als auch die dafür<br />
nötigen Voraussetzungen und Beziehungen zwischen den daran<br />
beteiligten Personen, Gruppen und Institutionen zum Gegenstand<br />
haben.<br />
Gerichtete Risikokommunikation ist Teil des Risikomanagements.<br />
Sie soll die Betroffenen in die Lage versetzen, ihren Anspruch auf auf<br />
Risikomündigkeit einzulösen<br />
Ihr Ziel ist es nicht, die jeweils andere Seite von der Zumutbarkeit<br />
Zumutbarkeit<br />
oder Unzumutbarkeit eines Risikos zu überzeugen<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
Risikokommunikation als Teil der gesellschaftlichen<br />
Partizipation - Einflußnahmemöglichkeiten des Bürgers<br />
Problemsituation<br />
Passivität Aktivität<br />
Informationssuche<br />
Passivität Einflussnahme<br />
auf<br />
andere<br />
Betroffene<br />
geändert nach Rohrmann,B in:<br />
H. Jungermann, B. Rohrmann, P.M. Wiedemann: Risiko-Konzepte - Risiko-<br />
Konflikte - Risiko-Kommunikation, Forschungszentrum Jülich 1990<br />
<br />
<br />
Protest<br />
<br />
auf<br />
Administration<br />
Kognitive und motivationale<br />
Divergenzen zwischen den Gruppen<br />
der Akteure betreffen vor allem:<br />
Mangel an Akzeptanz und Glaubwürdigkeit<br />
(Vorurteile)<br />
Unterschiedliches Faktenwissen zum<br />
Sachverhalt, unterschiedliches<br />
Grundlagenwissen<br />
Verständlichkeitsprobleme (fachlich<br />
unterschiedliche Kommunikationsebenen)<br />
Unterschiedliche Interessen, Perspektiven,<br />
Wertvorstellungen<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
Innovation<br />
Kooperation<br />
UmedInfo 18<br />
165
UmedInfo 18<br />
166<br />
Interaktion der Akteure<br />
Jede Gruppe fühlt sich nach ihrem<br />
Selbstbild zu Beginn des Konfliktes „<strong>im</strong><br />
Recht“<br />
Jede Gruppe hält ihr Agieren für<br />
angemessen<br />
Das Fremdbild anderer Gruppen ist<br />
anfänglich häufig durch Vorurteile<br />
negativ und durch fehlende Akzeptanz<br />
best<strong>im</strong>mt<br />
Vorurteile der Akteure gegeneinander<br />
Verursacher:<br />
sind Profit-/Erfolgs<br />
Profit /Erfolgs-orientiert, orientiert, kümmern sich<br />
nicht um negative Technikfolgen für Mensch<br />
und Umwelt, verfügen über Lobby<br />
Betroffene:<br />
sind nur um privates Wohlergehen besorgt,<br />
vernachlässigen das Allgemeinwohl<br />
interessierte Öffentlichkeit:<br />
ist manipulierbar, irrational, sowieso gegen<br />
Administration und Wirtschaft eingestellt<br />
interessierte Öffentlichkeit:<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
Vorurteile der Akteure gegeneinander<br />
Administration:<br />
bürokratisch, inkompetent, für Verursacher oft<br />
voreingenommen<br />
Sachverständige (Experten) Experten):<br />
weltfremd, schwer verständlich, komplizierend<br />
statt problemlösend,<br />
oft durch den jeweiligen Auftraggeber dominiert<br />
Sachverständige (<br />
Medien:<br />
berichten manipulativ, manipulativ,<br />
verzerrt,<br />
sind an Sensationen interessiert, deshalb werden<br />
gern negative Aspekte hervorgehoben<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
Empfehlungen für die Risikokommunikation<br />
transparente und zeitnahe Informationspolitik<br />
• Presseerklärung,<br />
• Informationsveranstaltung,<br />
- Problem Podiumsdiskussion (Ergebnis oft abhängig von der Moderation)<br />
- Problem Medienverständnis (günstig schriftliche Vorabinformation zur<br />
Veranstaltung)<br />
Einbeziehung der Betroffenen in den<br />
Entscheidungsprozeß<br />
• ausführliche Diskussion während der Informationsveranstaltung<br />
• runder Tisch (Betroffenenvertretung [Bürgerinitiative], Verursacher,<br />
Administration, Sachverständige – nichtbetroffene Akteure nicht zulassen<br />
• Festlegungen über mündliche oder schriftliche Berichterstattungen während<br />
der Problembearbeitung u.a.<br />
167
UmedInfo 18<br />
168<br />
Empfehlungen für die Risikokommunikation<br />
unterschiedliche Risikowahrnehmung und<br />
Interessen durch die<br />
verschiedenen Akteure akzeptieren<br />
• objektives Risiko versus subjektives Risiko<br />
• überschätztes Risiko versus unterschätztes Risiko<br />
• ggf. dient Risikodiskussion der Wahrung anderer Interessen<br />
• kein Zwang zur Interessenharmonie<br />
Der Sachverständige soll<br />
• fundierte , aktuelle Sachkenntnis besitzen, das beispielhaft auch<br />
• demonstrieren, aber…<br />
• andere Akteure nicht mit seinem Fachwissen überfordern und sich<br />
verständlich ausdrücken<br />
• sich nicht durch wissenschaftliche Dialoge mit nichtbetroffenen Akteuren<br />
denen andere Akteure nicht mehr folgen können, binden lassen<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
Bundesinstitut für Risikobewertung, BfR<br />
http://www.bfr.bund.de<br />
Herausgegeben von R.F.Hertel, G.Henseler<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
UmedInfo 18<br />
ERiK- Entwicklung eines mehrstufigen<br />
Verfahrens der Risikokommunikation<br />
O.Renn, R.Carius, H.Kastenholz, M.Schulze - Akademie für<br />
Technikfolgeabschätzung in Baden-Württemberg<br />
Aktionsprogramm „Umwelt und Gesundheit“<br />
169
UmedInfo 18<br />
170<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt
Referenten<br />
Frau Professor Dr. Behrendt<br />
Lehrstuhl f. Mikrobiologie, Klinik u. Poliklinik<br />
für Dermatologie und Allergologie<br />
Technische Universität München<br />
Biedersteinerstr. 29<br />
D-80802 München<br />
089/4140-3450<br />
Herr Daneshian<br />
Biochemische Pharmakologie<br />
Universität Konstanz, Fach M655<br />
Universitätsstraße 10<br />
D-78464 Konstanz<br />
07531 / 88-4685<br />
Herr Dr. Gabrio<br />
Regierungspräsidium Stuttgart<br />
Landesgesundheitsamt, Referat 93<br />
Wiederholdstr. 15<br />
70174 Stuttgart<br />
0711-1849-252<br />
Frau Dr. Herr<br />
Klinikum der Justus-Liebig- Universität<br />
Institut für Hygiene und Umweltmedizin<br />
Friedrichstrasse 6<br />
D-35385 Giessen<br />
0641- 9941453<br />
Herr Dr. Müller<br />
Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises<br />
Kurfürstenanlage 38<br />
D-69115 Heidelberg<br />
06221/5221834<br />
Herr Päpke<br />
Ergo Forschungsgesellschaft mbH<br />
Geierstr. 1<br />
D-22305 Hamburg<br />
040/6970960<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
Frau Röbbel<br />
World Health Organization Regional Office<br />
for Europe<br />
Bundeshaus<br />
Görresstr. 15<br />
D-53113 Bonn<br />
0228-2094414<br />
Herr Dr. Trautmann<br />
Umweltmykologie GbR, Aufg. D<br />
Zossener Str. 56-58<br />
D-10961 Berlin<br />
030/39105335<br />
Herr Dr. Volland<br />
Universität Stuttgart<br />
Materialprüfungsanstalt<br />
Pfaffenwaldring 4<br />
70569 Stuttgart<br />
0711/6856741<br />
171