Jahreslosung 2013 „Wir habe hier keine bleiben<strong>de</strong> Stadt, son<strong>de</strong>rn die Zukünftige suchen wir.“ (Hebräer 13, 14)
Kennen sie <strong><strong>de</strong>n</strong> Namen <strong>de</strong>s nahezu unbekannten christlichen Festes? Haben sie das Wort Trinitatis schon einmal gehört? Und wenn ja, feiern sie dieses? Selbst in einem Buch, welches in <strong>de</strong>r Reihe Brennpunkt Bibel erschienen ist und das die christlichen Feste behan<strong>de</strong>lt, taucht „Trinitatis“ nicht auf. Dies liegt vermutlich am Alter dieses Festes. Es ist erst seit 1334 fest im Kalen<strong>de</strong>r verankert. Das be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Lexikon Religion in Geschichte und Gegenwart bemerkt noch in <strong>de</strong>r dritten Auflage lapidar: „Das Trinitatisfest hat we<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r katholischen noch in <strong>de</strong>r protestantischen <strong>Kirche</strong> beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung erlangt.“ Was heißt <strong><strong>de</strong>n</strong>n nun eigentlich Trinitatis? Es ist das Fest <strong>de</strong>r „Heiligen Dreifaltigkeit“. Und nun ist es mit <strong><strong>de</strong>n</strong> einfachen Antworten auch vorbei. Dreifaltig meint, dass wir Gott als Gott, <strong><strong>de</strong>n</strong> Vater, als Gott, <strong><strong>de</strong>n</strong> Sohn und als Gott, <strong><strong>de</strong>n</strong> Heiligen Geist ansprechen können – die Dreieinheit. Sind es nun drei? Nein und ja zugleich. Gott ist einer als Gemeinschaft von Vater, Sohn und Heiliger Geist. Damit wird gesagt, dass wir zu Gott, <strong>de</strong>m Vater, zu Gott, <strong>de</strong>m Sohn o<strong>de</strong>r zu Gott, <strong>de</strong>m Heiligen Geist sprechen können, es ist immer <strong>de</strong>r Eine, <strong>de</strong>r angesprochen ist. Wasser dagegen lässt sich in zwei Wasserstoff- und ein Sauerstoffatom teilen. Der eine Gott lässt sich nicht in drei Teile zerlegen, da er nicht W U S S T E N S I E S C H O N . . . ? Trinitatis, ein Gott o<strong>de</strong>r drei? trennbar ist. Wir können aber drei Wesenszüge ansprechen. Es ist Gott als Schöpfer, Gott als Schöpfungsmittler und Erlöser, also Jesus Christus, und Gott als Lebenskraft und Neuschöpfer, also Heiliger Geist. Was diese Aussagen beschreiben wollen ist ein Geheimnis. Es ist das für uns nicht Vorstellbare, was wir versuchen zu beschreiben. Gott war schon vor <strong>de</strong>r Schöpfung ich, du und also wir. Es ist nicht leicht zu verstehen. Letztlich streiten sich gelehrte Wissenschaftler seit 1900 Jahren, wie dies genau erklärt wer<strong><strong>de</strong>n</strong> kann. Je<strong>de</strong> Erklärung hat bis heute eine Gegenerklärung hervorgerufen. Wer tiefer einsteigen möchte, möge die Begriffe Adoptianismus, Subordinatianismus o<strong>de</strong>r Modalismus in eine Suchmaschine im Internet eingeben und Gott um Geduld, Weisheit und Gna<strong>de</strong> bitten. Einen Gott als Mensch erklären zu wollen o<strong>de</strong>r gar ganz verstehen zu wollen ist nicht möglich. Gott ist uns nahe, er bleibt aber Gott, auch wenn er sich uns in Jesus gezeigt hat und ganz Mensch war. Dies zeigt sich <strong>de</strong>utlich daran, dass wir <strong><strong>de</strong>n</strong> Geist wohl immer wie<strong>de</strong>r spüren, nicht aber herbeizwingen können und daran, dass das En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Welt dann kommt, wenn es keiner erwartet. Robert Vetter Gemäl<strong>de</strong>: Jeronimo Cosida