PERSÖNLICHKEIT
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Der Krieg um das ehemalige sowjetische Auto-<br />
nomiegebiet Berg-Karabach hat zwischen 1988<br />
und 1994 rund 300‘000 Menschen zur Flucht ge-<br />
trieben. In Armenien sind, weit ausserhalb der<br />
bestehenden Siedlungen, zahlreiche Flüchtlings-<br />
dörfer entstanden. Auch nach 15 Jahren leben<br />
diese Flüchtlinge isoliert von der armenischen<br />
Gesellschaft.<br />
Die 24-jährige Svetlana Hovhannisyan lebt im<br />
Flüchtlingsdorf Areguni. Sie kennt die schwierige<br />
Situation der Jugendlichen und Kinder in diesen<br />
Dörfern aus eigener Erfahrung. Sie haben kaum<br />
Möglichkeiten zur Ausbildung und selten ein ge-<br />
regeltes Einkommen. Vom sozialen Leben in Ar-<br />
menien sind sie ausgeschlossen. Viele sind durch<br />
den vergeblichen Kampf um Integration und eine<br />
würdige Existenz frustriert und verbittert.<br />
In Zusammenarbeit mit dem UNO-Hochkommis-<br />
sariat für Flüchtlinge (UNHCR), Oxfam, und dem<br />
Norwegischen Flüchtlingsrat (NRC), hat der YMCA<br />
Armenien in diesen Flüchtlingsdörfern Projekte<br />
lanciert. Rund 1’500 Jugendliche in zehn Flücht-<br />
lingsdörfern profitieren vom Freizeitangebot des<br />
armenischen YMCA, das von Horyzon unterstützt<br />
wird. An den jährlichen Sommerlagern und Lei-<br />
terausbildungskursen nehmen Jugendliche aus<br />
Flüchtlingsdörfern wie auch aus gewöhnlichen<br />
Städten und Dörfern teil. Für die Jugendlichen<br />
aus den Flüchtlingsdörfern ist dies ein wichtiger<br />
Schritt aus der Isolation. In Seminaren zu Themen<br />
wie «Internettechnologie als Werkzeug zum Dia-<br />
log, zur Zusammenarbeit und zur Versöhnung»<br />
eignen sie sich Wissen an und knüpfen Freund-<br />
schaften zu einheimischen Jugendlichen. Dies er-<br />
leichtert ihnen auch den Berufseinstieg.<br />
Im vergangenen Jahr hat der YMCA Armenien am<br />
Lake Sevan, in der Nähe von fünf Flüchtlingsdör-<br />
fern, ein Camp aufgebaut. Ab diesem Jahr werden<br />
dort Schulungs- und Freizeitprogramme durchge-<br />
führt. Jugendliche aus den umliegenden Dörfern<br />
haben beim Bau des Camps mitangepackt. Auch<br />
Svetlana. Sie freut sich auf die baldige Eröffnung<br />
des Zentrums. «Als ich sah, wie gut der ganze<br />
Bau durchdacht ist und mit welcher Motivation<br />
all die Jugendlichen vereint mitangepackt haben,<br />
wurde mir klar wie wichtig dieses Camp für das<br />
ganze Dorf, für die Kinder, aber auch für die Ju-<br />
gendlichen und die Erwachsenen ist. Ich bin mir<br />
sicher, dass alle hier Dinge lernen können, die sie<br />
in der Schule nie gelernt haben. Alle, die dieses<br />
Zentrum besuchen werden, werden gegenseitig<br />
voneinander lernen können. Sie werden mitei-<br />
nander kommunizieren und lernen, besser mit-<br />
einander umzugehen.»<br />
irène hofstetter, horyZon<br />
Text verfasst und zur Verfügung gestellt von HorYzon,<br />
der internationalen Zusammenarbeit des Cevi<br />
Schweiz.<br />
Irène Hofstetter (irene@horyzon.ch)<br />
HorYzon ist ein selbstständiges Arbeitsgebiet des<br />
Cevi Schweiz und unterstützt Projekte und Programme<br />
von lokalen YMCA- und YWCA-Partnern.<br />
HorYzon ist von der ZEWO als gemeinnützig anerkannt.<br />
www.horyzon.ch<br />
rh uo br ry izk o | n |<br />
ein wichtiger raum<br />
für austausch, begegnung und integration<br />
kinder und Jugendliche in den flüchtlingsdörfern Armeniens haben wenig zu lachen.<br />
der yMcA hilft ihnen, ihre isolation zu durchbrechen. dank einem neuen camp<br />
kann der yMcA Armenien seine Arbeit weiter ausbauen. svetlana hovhannisyan<br />
freut sich darüber.<br />
Svetlana packt beim Bau des neuen YMCA<br />
Camp tatkräftig mit an. Der Ort wird neuen<br />
Raum für neue Begegnungen und Austausch<br />
schaffen.<br />
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