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Auf dem Weg durch das schöpferische Chaos

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darum, den richtigen Ansatz - und Hebelpunkt zu finden, um von einem in <strong>das</strong> andere zu kommen. Im<br />

griechischen wird <strong>das</strong> mit <strong>dem</strong> schönen Wort Hypomochlion bezeichnet. Am Bild der einfachen<br />

Balkenwaage soll <strong>das</strong> „Hypomochlion“ mit seinen unterschiedlichen Qualitäten anschaulich gemacht<br />

werden. Es gibt einen Stütz- oder Haltpunkt, wo die Waage aufgehängt oder aufgestellt wird. Weiters<br />

gibt es den Drehpunkt, an <strong>dem</strong> die beiden Waagschalen ihre Ungleich- oder Gleichgewichtssituation<br />

suchen und finden können. Das Besondere bei diesem Punkt ist, <strong>das</strong>s er äußerlich physisch nicht<br />

exakt bezeichnet werden kann. Aber gedanklich kann nachgewiesen werden, <strong>das</strong>s es einen völlig<br />

unbeweglichen Punkt gibt, ohne den <strong>das</strong> ganze Abwägen nicht stattfinden könnte. Es bedarf einiger<br />

gedanklicher Anstrengung um diesen zu finden. Hat man ihn aber einmal entdeckt, dann wird er<br />

unauslöschlich im Bewusstsein bleiben.<br />

Am häufigsten wird der Begriff des Hypomochlions in der Medizin verwendet. Darum war es für<br />

einen Bildhauer naheliegend, dieses Hypomochlion zuerst in <strong>dem</strong> menschlichen Skelett zu<br />

untersuchen.<br />

An erster Stelle ist hier die menschliche Kniescheibe zu nennen. (Für <strong>das</strong> linke Bein und für<br />

<strong>das</strong> rechte Bein ergeben zwei Stück)<br />

Weiter finden wir an Hand und Fuß die sogenannten kleinen Sesambeine (sind insgesamt 4)<br />

Je ein Hypomochlion ist im linken und rechten Augen (sind nochmals zwei)<br />

Und ein letztes in der Schambeinfuge.<br />

Sind also insgesamt neun Stück Hypomochlien.<br />

Nächster Schritt: Vertiefen des Gegebenen<br />

Für die vorliegende Arbeit wurde an Hand eines vorliegenden Modell des Kniegelenkes mit<br />

plastischen Sehnen und Bändern von allen Seiten Fotografien und Zeichnungen angefertigt .<br />

Nächster Schritt: Verbinden mit Vergleichbaren<br />

An dieser Stelle wurden die Ergebnisse mit einem anderen Thema verknüpft, <strong>das</strong> schon mehrere<br />

Jahrzehnte in verschiedenen Materialen bearbeitet wurde. (Metall, Stein Holz und Modellierwachs)<br />

Das Arbeitsthema nannte sich -Kräftewirken im Zentrum des Kreuzes.<br />

Ausgelöst wurde diese Arbeit von einem angearbeiteten Stein im Steinbruch Margarethen<br />

(Burgenland). Dieses teilweise bearbeitete Stück war zum Abfall geworfen worden und wurde für ein<br />

Bildhauersymposium zur freien Entnahme zur Verfügung gestellt. Im Psalm 118 steht geschrieben:<br />

"Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden. Dort fand ich ihn und<br />

nahm ihn und er wurde zum Anstoß für eine bis heute dauernde künstlerische und gedankliche<br />

Arbeit.Mehrere mehrteilige Skulpturenzyklen in den unterschiedlichsten Ausführungen sind bisher<br />

entstanden.<br />

Nächster Schritt: Pars pro toto<br />

Aus einem siebenteiligen Zyklus wurde die dritte Stufe ausgewählt und in mehreren Skizzen für ein<br />

vorbereitetes Holzstück aufbereitet. Mit diesem Material und thematischen Vorbereitungen fuhr ich<br />

nach Paliano Domus Artium.<br />

Überraschend war dort gleich in den ersten Tagen <strong>das</strong> unüberhörbare Geräusch einer Kettensäge.<br />

Neugierig <strong>dem</strong> Geräusch folgend - denn es war die Zeit für die übliche Baumschlägerung längst<br />

Bericht Paliano 2011 Mag.Peter Nöbauer<br />

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