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Von der Ausbeutung einer lebenden Ressource – die Fischerei

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nicht, wenn man kleine, wirtschaftlich nicht so effiziente<br />

<strong>Fischerei</strong>betriebe erhalten möchte. Da kleine <strong>Fischerei</strong>betriebe<br />

ihre Quoten freiwillig verkaufen, sind sie aber<br />

dadurch offenbar besser gestellt als ohne <strong>die</strong> Möglichkeit<br />

des Quotenhandels.<br />

Quoten werden in <strong>der</strong> Regel nach Fischarten getrennt<br />

in Tonnen angegeben. Der tatsächliche Fang besteht<br />

jedoch aus Fischen verschiedener Altersklassen, verschiedener<br />

Qualität und damit unterschiedlichen Werts. Das<br />

verleitet Fischer häufig zum High­Grading. Darunter versteht<br />

man den Rückwurf min<strong>der</strong>wertiger Fänge in das<br />

Meer, um <strong>die</strong> Quote mit hochwertigen Fischen zu füllen.<br />

Diese Praxis reduziert <strong>die</strong> Bestände, ohne dem Verbraucher<br />

einen Nutzen zu bringen. In manchen <strong>Fischerei</strong>en<br />

beträgt <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Rückwürfe 40 Prozent <strong>der</strong> Fänge<br />

und mehr. Dieser sogenannte Beifang wird wie Abfall ins<br />

Meer geworfen.<br />

Die Bilanz des rechtebasierten <strong>Fischerei</strong>managements<br />

ist trotz <strong>die</strong>ser Effekte aber insgesamt als positiv zu bewerten.<br />

Neue Untersuchungen mit großen Datensätzen<br />

<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Ausbeutung</strong> <strong>einer</strong> <strong>lebenden</strong> <strong>Ressource</strong> <strong>–</strong> <strong>die</strong> <strong>Fischerei</strong> <<br />

Fangmenge <strong>Fischerei</strong>aufwand<br />

Gesamtfangquote (TAC)<br />

<br />

<br />

Abgaben auf Anlandungen<br />

<br />

<br />

Individuelle (handelbare) Quoten<br />

<br />

<br />

<br />

Größen- und Geschlechtsvorgaben<br />

<br />

Fanglizenzen und Kapazitätsbegrenzungen<br />

<br />

<br />

Ausrüstungsbeschränkung<br />

<br />

<br />

Subventionen/Besteuerung von Inputs<br />

<br />

<br />

<br />

Begrenzung <strong>der</strong> Fangtage<br />

<br />

<br />

be legen, dass <strong>die</strong>se Art des Managements nicht nur wirtschaftliche<br />

Effizienz, son<strong>der</strong>n darüber hinaus auch <strong>die</strong><br />

Nachhaltigkeit <strong>der</strong> <strong>Fischerei</strong> för<strong>der</strong>t. So lag <strong>der</strong> Anteil<br />

zusammengebrochener Bestände in <strong>der</strong>artig regulierten<br />

<strong>Fischerei</strong>en bei 14 Prozent. Dieser Wert liegt damit weit<br />

unter dem Wert von 28 Prozent, <strong>der</strong> sich bei <strong>Fischerei</strong>en<br />

ergibt, in denen solche Rechte fehlen.<br />

Als Alternative zu handelbaren Quoten ließe sich Überfischung<br />

auch mithilfe von Fangabgaben regulieren. Fangabgaben<br />

wirken ähnlich wie individuell handelbare Quoten.<br />

Der Unterschied besteht darin, dass <strong>der</strong> Fischer nicht<br />

für zusätzliche Quoten zahlt, son<strong>der</strong>n pro Menge tatsächlich<br />

gefangenen Fischs einen bestimmten Betrag an eine<br />

Behörde abführt. Die Fangabgabe sorgt dafür, dass <strong>der</strong><br />

Fisch seinen wahren volkswirtschaftlichen Preis bekommt,<br />

sodass kein Anreiz zur Überfischung mehr besteht. Sie<br />

kann jedoch nur dann optimal festgesetzt werden, wenn<br />

Informationen über <strong>die</strong> Struktur und <strong>die</strong> Größe <strong>der</strong> Fischbestände<br />

vorliegen, ähnlich wie bei <strong>der</strong> Festlegung von<br />

Fangquoten.<br />

131<br />

6.13 > Klassische<br />

Ansätze im <strong>Fischerei</strong>management<br />

können<br />

entwe<strong>der</strong> direkt bei<br />

den Fangmengen<br />

ansetzen o<strong>der</strong> versuchen,<br />

den <strong>Fischerei</strong>aufwand<br />

zu beschränken.<br />

Die Kontrolle <strong>der</strong><br />

Vorgaben ist oftmals<br />

mit erheblichen<br />

Schwierigkeiten verbunden.

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