09.06.2013 Aufrufe

Von der Ausbeutung einer lebenden Ressource – die Fischerei

Von der Ausbeutung einer lebenden Ressource – die Fischerei

Von der Ausbeutung einer lebenden Ressource – die Fischerei

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

DEUTSCHLAND<br />

SCHWEDEN<br />

BB<br />

Ausgangswerts. Der Bestand liegt, trotz <strong>einer</strong> Erholung in<br />

den letzten Jahren, immer noch weit unterhalb eines<br />

Niveaus, das zum MSY, zum maximalen nachhaltigen<br />

Ertrag, führen würde.<br />

Um den Fang von Laichpopulationen einzuschränken<br />

und den stark dezimierten Bestand zu stabilisieren, wurden<br />

in Teilbereichen <strong>der</strong> Ostsee Fangverbotszonen eingerichtet.<br />

Für den Fortbestand des Dorsches ist vor allem das<br />

Bornholmer Becken (BB) von Bedeutung, da <strong>die</strong> Überlebensrate<br />

<strong>der</strong> Eier und Larven in den östlicheren Laichgebieten,<br />

wie dem Gotlandbecken (GB) und dem Danziger<br />

Tief (GD), aufgrund des häufigen Sauerstoffmangels rela tiv<br />

niedrig ist. Die Fangverbotszone im Bornholmer Becken<br />

wurde erstmals 1995 in <strong>der</strong> Zeit von Mai bis August eingerichtet.<br />

Trotz <strong>einer</strong> schrittweisen Ausweitung des<br />

Schutzgebiets in den folgenden Jahren ließ sich keine<br />

deutliche Bestandsverbesserung beobachten. Der Grund:<br />

Zwar liegt das Schutzgebiet in einem Bereich mit hohem<br />

<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Ausbeutung</strong> <strong>einer</strong> <strong>lebenden</strong> <strong>Ressource</strong> <strong>–</strong> <strong>die</strong> <strong>Fischerei</strong> <<br />

POLEN<br />

GD<br />

GB<br />

LETTLAND<br />

RUSSLAND<br />

LITAUEN<br />

Marine Schutzgebiete<br />

für den Ostseedorsch<br />

Tiefe Ostseebecken<br />

Laichaufkommen. Aktuelle Untersuchungen zeigen jedoch,<br />

dass es räumliche Unterschiede in <strong>der</strong> Sterblichkeit gibt.<br />

Die höchsten Überlebensraten von Larven und Jungfischen<br />

sind offenbar an den Rän<strong>der</strong>n des Bornholmer<br />

Beckens zu finden, das heißt außerhalb des <strong>der</strong>zeitigen<br />

Schutzgebiets.<br />

Diese Untersuchung zeigt, dass <strong>die</strong> Lage des Schutzgebiets<br />

möglicherweise falsch gewählt wurde. Die für den<br />

Fortbestand wichtigen Regionen werden nur unzureichend<br />

geschützt, und es besteht sogar <strong>die</strong> Gefahr, dass das<br />

Schutzgebiet kontraproduktiv wirkt, da sich <strong>die</strong> <strong>Fischerei</strong><br />

direkt in <strong>die</strong> bedeuten<strong>der</strong>en Laichgebiete verlagert. Trotz<br />

<strong>die</strong>ser Schwierigkeiten sind Schutzgebiete ein wichtiger<br />

Baustein für den Erhalt o<strong>der</strong> <strong>die</strong> Wie<strong>der</strong>aufstockung eines<br />

Bestands. Allerdings verdeutlicht das Beispiel auch, dass<br />

sich Schutzzonen nur dann sinnvoll einrichten lassen,<br />

wenn hinreichende ökologische und ökonomische Kenntnisse<br />

vorliegen.<br />

Schutzgebiet<br />

Brutgebiet<br />

137<br />

6.16 > Zur Rettung<br />

des Dorsches wurden<br />

in den tiefen Becken<br />

<strong>der</strong> Ostsee Schutzgebiete<br />

eingerichtet<br />

(rot). Im Fall des<br />

Bornholmer Beckens<br />

(BB) aber zeigte sich,<br />

dass <strong>die</strong> Dorschbrut<br />

(Ausschnitt, orangerot)<br />

<strong>die</strong> höchste Überlebensrate<br />

außerhalb<br />

des Schutzgebiets<br />

aufweist.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!