Bor. Dortmund (19.11.2000) - VfL Bochum

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4 Portrait Kroatischer Neuzugang beweist beim VfL Bochum Durchsetzungsvermögen Allein die Telefonrechnung bringt Damir in Verlegenheit express Der kroatische Verteidiger Damir Milinovic hat bisher alle Erwartungen erfüllt Seinen Rottweiler ließ Damir Milinovic in der kroatischen Heimat zurück. „Ich wollte mögliche Probleme vermeiden“, sagt der Neuzugang des VfL Bochum, der im Sommer NK Rijeka für mindestens vier Jahre in Richtung Castroper Straße verlassen hatte. Der Abschied von seinem Hund ist dem 28jährigen Abwehrspieler alles andere als leicht gefallen: „Er ist ganz lieb und mir ans Herz gewachsen.“ Bei seinem „Herrchen“ ist es irgendwie umgekehrt. Milinovic sieht richtig lieb aus, aber im Spiel verfolgt er seinen Gegenspieler wie ein Wachhund auf Schritt und Tritt. Dabei bleibt der bissige Damir immer fair. Mehr als 13 Jahre spielte Damir Milinovic für seinen Heimatclub, bevor er sich einen Traum erfüllte: „Im Ausland in einer guten Liga Fußball spielen zu können, war schon immer ein Kindheitswunsch von mir. Dass es auch noch mit der Bundesliga geklappt hat, freut mich ganz besonders. Sie ist einer der stärksten Ligen in ganz Europa.“ Der Weg zum VfL Bochum war fast zwangsläufig. Im Fernsehen verfolgte Milinovic regelmäßig die Spiele des VfL, weil dort mit Zoran Mamic, mit dem Damir in den ersten Monaten in Deutschland die meiste Zeit verbracht hat und seither eng befreundet ist, und Samir Toplak immer einer seiner Landsleute auflief. Außerdem traf er Mamic mehrmals bei der kroatischen Nationalmannschaft. Milinovic: „Natürlich habe ich mich bei ihm sehr intensiv über die Verhältnisse in der Bundesliga und speziell in Bochum erkundigt.“ Und was bekam er da zu hören? „Genau das, was man schon im Fernsehen mitbekommen hat. Die Stadien sind fast immer voll und die Fans sorgen für eine Atmosphäre, die zum größten Teil so in der kroatischen Liga nicht vorkommt“, erklärt Damir, der sich im Bochumer Ruhrstadion deshalb auch pudelwohl fühlt. „Das ist ein echtes Fußball-Stadion und es ist immer wieder ein Erlebnis, hier zu spielen.“ Doch das war nicht der einzige Grund, der für den VfL Bochum sprach. „Zoran hatte mir auch berichtet, dass hier eine sehr familiäre Atmosphäre im gesamten Verein herrscht. Das ist genau das richtige Umfeld für mich“, sagt Milinovic. „Die familiäre Atmosphäre beim VfL ist für mich genau das richtige Umfeld“ Und so kam es, dass Zoran Mamic über seinen Bruder Zdravko Kontakte zum VfL Bochum knüpfte und Damir Milinovic im Sommer einen Vier-Jahres-Vertrag an der Castroper Straße unterschrieb. Ein Schritt, den der 1,89 Meter große Verteidiger herbei gesehnt hatte, aber auch mit einem Stück Wehmut antrat. Seine Eltern, die restliche Familie und alle Freunde zu verlassen, war schließlich nicht einfach für den Familien- Menschen. Auf die Frage nach der Höhe seiner Telefonrechnung schlägt Damir denn auch die Hände über den Kopf zusammen und lächelt ein wenig verlegen. „Ich telefoniere jeden Tag mit meiner Familie und den Freunden. So kommt am Monatsende ganz ordentlich etwas zusammen.“
Portrait Aber Damir Milinovic muss schließlich regelmäßig berichten, wie es für ihn und den VfL Bochum in der Bundesliga läuft. „Das Interesse in Rijeka ist schon sehr groß“, verrät Damir, der mittlerweile zusammen mit seiner Frau Daniela und der dreijährigen Tochter Paola eine schöne Wohnung in Bochum bezogen hat. „Wir fühlen uns sehr wohl hier. Die Stadt ist ruhig und das gefällt mir“, so Milinovic, der jede freie Minute mit seiner Ehefrau und dem Töchterchen verbringt. „Wenn man in der Bundesliga spielt, ist das auch mit einer Menge Stress verbunden. Zu Hause finde ich die nötige Kraft und Unterstützung“, spielt für den bisher vierfachen kroatischen Nationalspieler die Familie eine zentrale Rolle in seinem Leben. In der Weihnachtspause wird Damir Milinovic zum ersten Mal wieder in seiner kroatische Heimat fahren. „Ich freue mich sehr, alle wieder zu sehen“, fiebert er der Pause entgegen. Doch vorher will er mit dem VfL Bochum noch ordentlich punkten. „Wir haben noch nicht das gezeigt, was wirklich in der Mannschaft Die VfL-Spieler Zoran Mamic (links) und seinen Landsmann Damir Milinovic verbindet auch außerhalb des Spielfelds eine enge Freundschaft steckt“, meint Damir, der sich mittlerweile einen Stammplatz in der Bochumer Hintermannschaft erkämpft hat. Damit hat er sein erstes persönliches Ziel erreicht. Aber drei weitere Wünsche will er sich bald auch noch erfüllen. An erster Stelle rangiert der Klassenerhalt in der Bundesliga. „Wir steigen garantiert nicht ab“, ist Milinovic sicher. Sein zweites Ziel ist damit eng verbunden: „Zu Hause warten alle auf mein erstes Saisontor“, verrät Milinovic, der stets vier bis fünf Treffer pro Spielzeit in Kroatien erzielt hatte. Sollte ihm das bald gelingen, könnte auch die Rückkehr in die kroatische Nationalmannschaft wieder ein Thema sein. Seit Miroslav Blazevic das Traineramt aufgegeben hat, macht sich Damir wieder Hoffnungen. „Ich würde gerne mithelfen, damit wir uns für die WM 2002 in Japan und Südkorea qualifizieren und dort die Halbfinal-Teilnahme von 1998 mit guten Leistungen bestätigen“, erklärt Milinovic, der nach seinen starken Vorstellungen im VfL-Trikot auf eine Einladung für eines der nächsten Länderspiele hofft. express 5 VfL Bochum 1848 Fußballgemeinschaft e.V.
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