Ausgabe 1 - Deutsches Rotes Kreuz
Ausgabe 1 - Deutsches Rotes Kreuz
Ausgabe 1 - Deutsches Rotes Kreuz
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Foto: Volker rebehn<br />
Konzept gegen Kindeswohlgefährdung<br />
Zwei Vertrauenspersonen im Amt (S. II-III)<br />
Hilfe für Peru<br />
DRK-ler lieferten Zahnarztstühle (S. V)<br />
Das soziale Gewissen von Satrup<br />
Die 101-jährige Marianne Redlefsen (S. VII)<br />
Weihnachtsgeschenk für schwerstbehinderte<br />
Rollstuhlfahrer<br />
Dank der Gisela Hagemann-Stiftung haben die Bewohner des Christoph Husen-Hauses<br />
jetzt ein Fahrzeug der Extraklasse.<br />
Zwei Tage vor Heiligabend schenkte die Gisela Hagemann-Stiftung<br />
jungen Menschen mit schwersten körperlichen Behinderungen<br />
des Christoph Husen-Hauses (CHH) einen rollstuhlgerecht<br />
ausgestatteten VW-Caddy im Wert von 33 000 Euro. Die Übergabe<br />
an Jörn-Dieter Korsch, Geschäftsführer des DRK-Schul- und Therapiezentrums<br />
Raisdorf, zu dem auch das CHH gehört, fand am<br />
selben Tag im Autohaus Kath in Bordesholm statt.<br />
Anwesend waren auch die drei Vorstandsmitglieder der Stiftung,<br />
der Neurochirurg und Vorsitzende, Prof. Dr. Maximilian Mehdorn,<br />
der Banker Volker Paustian und der Steuerberater Klaus Meier. Bei<br />
ihnen bedankte sich Geschäftsführer Korsch für die großzügige<br />
Spende, „die das Leben unserer CHH-Bewohner sehr erleichtert“.<br />
René Cöln und Kai Hauschild, zwei Bewohner des CHH, weihten<br />
das neue Fahrzeug mit einer Proberunde ein.<br />
Den VW-Caddy hatte die Neumünsteraner Firma HandiCar<br />
behindertengerecht umgebaut. Unter anderem war eine Rampe<br />
REGIONAL<br />
SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />
Feierliche<br />
Schlüsselübergabe:<br />
Volker<br />
Paustian, Prof.<br />
Maximilian Mehdorn<br />
und klaus<br />
Meier (hinten v.<br />
re.), Vorstandsmitglieder<br />
der Gisela<br />
hagemann-Stiftung,<br />
übergeben<br />
den Autoschlüssel<br />
an Jörn korsch,<br />
Geschäftsführer<br />
des Drk Schul-<br />
und Therapiezentrums<br />
raisdorf.<br />
Vorn im bild v.l.:<br />
rené Cöln und kai<br />
hauschild, bewohner<br />
des Christoph<br />
husen-hauses.<br />
installiert worden, über die auch schwere Elektrorollstühle von hinten<br />
in das Fahrzeug gelangen können. Kfz-Meister Marcus Harner,<br />
auch er nahm an der Übergabe teil, hatte beim Umbau Wert darauf<br />
gelegt, dass die Rollstühle auf einer waagerechten statt auf einer<br />
nach hinten geneigten Ebene stehen – eine sehr viel bequemere<br />
Art der Beförderung.<br />
Das neue Fahrzeug wird das Leben der schwerstbehinderten Menschen<br />
sehr erleichtern: Für einen Kino- oder Konzertbesuch muss<br />
nun nicht mehr der große Behindertenbus bewegt werden. g<br />
Schauen Sie mal rein ...<br />
www.drk-sh.de<br />
1_12 drk schleswig-holstein I
otkreuz regional | schleswig-holstein<br />
„Schau nicht weg!“<br />
II drk schleswig-holstein 1_12<br />
Das Konzept des Landesverbands gegen die Gefährdung und für die Gesunderhaltung<br />
von Kindern und Jugendlichen.<br />
Stellten die Broschüre „Schau nicht weg!“ der Presse vor: Die<br />
Arbeitsgruppenmitglieder Andrea Strämke, hermann Mühlen, Vizepräsidentin<br />
Frauke Tengler, Vertrauensperson hinnerk Frahm , koordinatorin<br />
beate Schwandt und Vertrauensperson Silke loest (v. l.)<br />
Unter der Telefonnummer<br />
0431/5707-777 sind die Vertrauenspersonen<br />
von Montag bis<br />
Freitag zwischen 10 und 12 sowie<br />
17 und 19 Uhr zu erreichen.<br />
Außerhalb dieser Zeiten läuft ein<br />
Anrufbeantworter, auf dem die<br />
bitte nach kontaktaufnahme hinterlassen<br />
werden kann. Dass die<br />
Gespräche vertraulich behandelt<br />
werden, versteht sich dabei<br />
von selbst. Die Vertrauensleute<br />
stellen gegebenenfalls auch den<br />
kontakt zur Polizei, zu Jugendämtern<br />
und beratungsstellen her<br />
und nehmen so eine Mittlerfunktion<br />
ein. Die ehrenamtlichen<br />
Vertrauenspersonen werden<br />
von der rotkreuzmitarbeiterin<br />
beate Schwandt hauptamtlich<br />
unterstützt. Weitere Informationen<br />
zum Thema unter www.<br />
drk-sh.de<br />
Was kann das DRK in Schleswig-Holstein<br />
tun, um der Gefährdung<br />
des Kindeswohls zu<br />
begegnen? Darauf gab Vizepräsidentin<br />
Frauke Tengler am<br />
15. Dezember in einer Pressekonferenz<br />
Antworten.<br />
Auf ihre Anregung hin hatte<br />
sich eine haupt- und ehrenamtlich<br />
besetzte Arbeitsgruppe anderthalb<br />
Jahre mit dieser Frage<br />
beschäftigt. Mit Unterstützung<br />
des Kinderschutzbunds Schleswig-Holstein<br />
und des Kieler Polizeikommissariates<br />
11 wurde<br />
ein Konzept erarbeitet, dessen<br />
wesentliche Punkte in der Broschüre<br />
„Schau nicht weg!“ zusammengefasst<br />
wurden.<br />
„Alle, die im Roten <strong>Kreuz</strong> in<br />
Schleswig-Holstein mit Kindern<br />
und Jugendlichen zu tun<br />
haben, sollen deren Schutz als<br />
innere Haltung in sich verankern<br />
und auch wissen, wie sie<br />
sich verhalten können, wenn<br />
sie meinen, dass das Wohl eines<br />
Kindes gefährdet ist. Das ist der<br />
Zweck des Landesverbandsprojekts<br />
gegen die Gefährdung und<br />
für die Gesunderhaltung von<br />
Kindern und Jugendlichen“,<br />
erläuterte Tengler das Konzept.<br />
Verhaltenskodex<br />
Die Broschüre enthält einen<br />
Verhaltenskodex. Darin heißt<br />
es, verbindlich für alle Rotkreuzler<br />
in Schleswig-Holstein:<br />
„Wenn ich einen Verdacht<br />
habe, dass das Wohl eines<br />
Kindes oder Jugendlichen gefährdet<br />
sein könnte, wende ich<br />
mich an die Vertrauenspersonen,<br />
eine Beratungsstelle, das<br />
Jugendamt oder eine Polizeistation.<br />
Zeitgleich informiere<br />
ich meinen nächsten Vorgesetzten.<br />
Dieser informiert die<br />
nächst höhere Rotkreuzgliederung<br />
und das Präsidium des<br />
DRK-Landesverbands“.<br />
Das Landesverbandspräsidium<br />
hatte bereits im Juni 2011<br />
eine Erklärung zum Schutz von<br />
Kindern und Jugendlichen im<br />
Verband beschlossen. Auch<br />
diese ist in dem Heft abgedruckt.<br />
Zudem wird detailliert<br />
erläutert, wie man gefährdeten<br />
Kindern und Jugendlichen helfen<br />
kann.<br />
Die Regeln lauten: „Nicht<br />
wegschauen! Hinschauen!<br />
Nachschauen! Ruhe bewahren!<br />
Schnell – aber nicht über-<br />
eilt – handeln!“ Die Broschüre<br />
listet Beratungsstellen und<br />
Jugendämter auf, an die man<br />
sich wenden kann. In akuten<br />
Fällen müssen schnell Polizei<br />
und Staatsanwaltschaft eingeschaltet<br />
und der zuständige<br />
Ortsverein, Kreisverband sowie<br />
der Landesverband informiert<br />
werden.<br />
Desweiteren gelten drei zentrale<br />
Punkte: 1. Niemand wird<br />
bei den Entscheidungen, die<br />
hier zu treffen sind, allein gelassen.<br />
2. Die Verantwortlichen<br />
im Roten <strong>Kreuz</strong> sind jederzeit<br />
handlungsfähig. 3. Prävention<br />
DRK-Landesverband<br />
Schleswig-Holstein e. V.<br />
XXXXXXXXXXXX<br />
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX<br />
Schau nicht weg!<br />
Kindeswohlgefährdung<br />
Bereits 11 000 Exemlare sind<br />
verteilt: Die 20-seitige broschüre<br />
„Schau nicht weg!“<br />
im Sinne von Information und<br />
Schulung ist neben der Beratung<br />
gleichwertiger Bestandteil<br />
des Konzepts. – Mit Silke Loest<br />
und Hinnerk Frahm wurden<br />
vom Präsidium zwei externe<br />
und neutrale Vertrauenspersonen<br />
ernannt. Sie können um<br />
Rat gefragt werden und sollen<br />
auch präventiv arbeiten. g
Fotos: Drk (2)<br />
Brücke sein für Ratsuchende<br />
Interview mit den Vertrauenspersonen des Projekts gegen Kindeswohlgefährdung,<br />
Silke Loest und Hinnerk Frahm.<br />
Das Präsidium des Landesverbands hat<br />
Sie für zwei Jahre im Projekt gegen Kindeswohlgefährdung<br />
als Vertrauenspersonen<br />
benannt. Wie kam es dazu?<br />
Silke Loest: Frauke Tengler, die Vizepräsidentin<br />
des Landesverbands, fragte mich,<br />
ob ich diese Aufgabe übernehmen würde.<br />
In der Landesverbandsgeschäftsstelle wurden<br />
mir die Ergebnisse der Arbeitsgruppe<br />
„Kindeswohlgefährdung“ und die Broschüre<br />
„Schau nicht weg!“ vorgestellt sowie<br />
erklärt, was die Aufgaben einer Vertrauensperson<br />
sind. Das hat mich alles so sehr<br />
überzeugt, dass ich ja gesagt habe.<br />
Hinnerk Frahm: Bei mir war es ganz<br />
ähnlich. Ich habe mir gesagt, dass dies eine<br />
sinnvolle und wichtige Aufgabe ist. Da<br />
mache ich mit.<br />
Wie helfen Sie als Vertrauenspersonen?<br />
Silke Loest: Man kann uns anrufen und<br />
wir beraten dann. Häufig wissen die Leute<br />
ja nicht, wie sie vorgehen sollen, wenn Sie<br />
einen Verdacht oder sogar einen deutlichen<br />
Hinweis darauf haben, dass ein Kind missbraucht<br />
oder vernachlässigt wird.<br />
Hinnerk Frahm: Wir wollen die Brücke<br />
sein zwischen denen, die Hilfe suchen und<br />
den Stellen, die Hilfe geben. Uns kann jeder<br />
Rotkreuzler, der etwas beobachtet hat und<br />
nicht weiter weiß, anrufen, aber natürlich<br />
auch alle, die selbst unter Missbrauch oder<br />
Vernachlässigung leiden und Auswege suchen.<br />
Eine weitere Aufgabe sehe ich in der<br />
Prävention. Die Menschen müssen für das<br />
Thema sensibilisiert werden. Auch dafür<br />
sind wir Vertrauenspersonen da.<br />
Wie wird Ihre Arbeit als Vertrauenspersonen<br />
in nächster Zeit konkret aussehen?<br />
Silke Loest: Montags bis freitags sind wir in<br />
der Zeit zwischen 10 und 12 sowie 17 und<br />
19 Uhr telefonisch unter 0431-5707-777 jeweils<br />
persönlich zu erreichen. Danach läuft<br />
ein Anrufbeantworter. Anrufe, die darauf<br />
eingehen, bearbeiten wir umgehend.<br />
Hinnerk Frahm: Außerdem wollen wir<br />
alle 15 DRK-Kreisverbände in Schleswig-<br />
Holstein besuchen, uns vorstellen und für<br />
Gespräche zur Verfügung stehen.<br />
Silke Loest: Zweimal jährlich werden wir<br />
uns außerdem zum fachlichen Austausch<br />
mit den Leitungen der vier Rotkreuzgemeinschaften<br />
Bereitschaften, Wasserwacht,<br />
Wohlfahrts-und Sozialarbeit sowie<br />
Jugendrotkreuz treffen. Hinzu kommen<br />
regelmäßige Treffen mit unserer hauptamtlichen<br />
Begleiterin Beate Schwandt und<br />
fachliche Fortbildungen, die wir nach Bedarf<br />
absolvieren.<br />
Was motiviert Sie dazu, ehrenamtlich als<br />
Vertrauenspersonen zu arbeiten?<br />
Silke Loest: Als Kriminalbeamtin weiß<br />
ich um das Los vernachlässigter und missbrauchter<br />
Kinder. Ich hatte – früher mehr<br />
als heute – dienstlich damit zu tun und<br />
dadurch bedingt auch Kontakt zu Ärzten,<br />
Psychologen und Beratungsstellen, die auf<br />
diesem Gebiet arbeiten. Ich finde es gut,<br />
dass der Landesverband das Thema Kindeswohlgefährdung<br />
so kompetent bearbeitet<br />
und freue mich, dass ich dazu beitragen<br />
kann, Menschen konkret zu helfen.<br />
Hinnerk Frahm: Als Lehrer bin ich an<br />
der Schule regelmäßig mit dem Thema<br />
beschäftigt gewesen. Dazu kommen meine<br />
Erfahrungen als langjähriger Leiter des<br />
Sachgebiets Sucht- und Gewaltprävention<br />
im Institut für Qualitätsentwicklung an<br />
Schulen (IQSH). Ich trage gern dazu bei,<br />
ein niederschwelliges Hilfsangebot als Vertrauensperson<br />
zu unterstützen. Dies entspricht<br />
meinen Vorstellungen von einem<br />
Bürgerengagement, das auch im beruflichen<br />
Ruhestand nicht aufhören sollte. g<br />
Das Interview führte Paul Herholz.<br />
schleswig-holstein | rotkreuz regional<br />
Als Vertrauenspersonen zum Schutz<br />
des Kindeswohles immer erreichbar:<br />
Silke loest und hinnerk Frahm<br />
Die Vertrauenspersonen<br />
Das Präsidium des landesverbands hat<br />
Silke loest und hinnerk Frahm für zwei<br />
Jahre als Vertrauenspersonen und erste<br />
Ansprechpartner für rotkreuzler berufen,<br />
die der Gefährdung des kindeswohles<br />
ganz praktisch begegnen sollen.<br />
Die 48-jährige Silke loest ist Mutter zweier<br />
kinder und arbeitet als kriminalhauptkommissarin<br />
in der kriminalpolizeistelle<br />
Schleswig. Der 65-jährige hinnerk Frahm<br />
ist lehrer und war bis zu seiner Pensionierung<br />
leiter des referats Sucht- und<br />
Gewaltprävention im IQSh (Institut für<br />
Qualitätsentwicklung an Schulen). er ist<br />
verheiratet und hat drei kinder sowie zwei<br />
enkel.<br />
beide haben in ihren berufen auch mit<br />
missbrauchten und vernachlässigten<br />
kindern zu tun gehabt. beide verstehen<br />
ihr ehrenamt als brücke zwischen hilfesuchenden<br />
und hilfegebenden Stellen.<br />
Sie sind als externe weder rotkreuzmitarbeiter<br />
noch rotkreuzmitglieder, sind nicht<br />
weisungsgebunden und beraten daher<br />
unabhängig.<br />
1_12 drk schleswig-holstein III
otkreuz regional | schleswig-holstein<br />
Rotkreuz-Führungskräfte<br />
übten Ernstfall via Internet<br />
IV drk schleswig-holstein 1_12<br />
Dass man die Führung von Einsatzkräften im Katastrophenfall nicht nur in groß angelegten<br />
Katastrophenschutzübungen trainieren kann, demonstrierte der Ortsverein Büchen der Presse<br />
am 10. Dezember 2011 im Regionalkulturzentrum der Gemeinde Witzeeze.<br />
Unfallsimulation auf Landschaftsmodell: katstrophenschutzbeauftragter<br />
lars Frank (l.) und sein rotkreuzkollege Patrick Schütt<br />
bauen ein Übungs-Szenario auf<br />
Wie ein Blick von der Autobahnbrücke: Der in Witzeeze nachgestellte<br />
Modell-Unfall wurde auf eine Großbildleinwand in Schleswig<br />
übertragen, wo rotkreuz-Führungskräfte übten<br />
i<br />
Weitere Informationen<br />
Das Modell steht auch anderen einheiten des Drk online zur Verfügung.<br />
Wer daran Interesse hat, kann lars Frank über seine e-Mail-<br />
Adresse frank@drk-buechen.de kontaktieren.<br />
Dort hatten der Rotkreuzler<br />
und Katastrophenschutzbeauftragte<br />
des Kreisverbands<br />
Herzogtum Lauenburg, Lars<br />
Frank, sowie seine Rotkreuzkollegen<br />
Patrick Schütt und<br />
Benjamin Jannick ein Einsatzszenario<br />
im Maßstab 1:87 (H0)<br />
aufgebaut.<br />
Webcam-Bilder nach<br />
Schleswig übermittelt<br />
Auf einem Landschaftsmodell<br />
wurden mit Miniatureinsatzfahrzeugen<br />
der Feuerwehr, des<br />
Rettungsdienstes und der Polizei<br />
sowie mit kleinen PKWs,<br />
LKWs, Eisenbahnzügen und<br />
Flugzeugen Unfallsituationen<br />
nachgestellt. Mit Hilfe zweier<br />
Web-Kameras wurden die Bilder<br />
Führungskräften des Katastrophenschutzdienstes<br />
aus<br />
dem Kreisverband Schleswig-<br />
Flensburg übermittelt. Diese<br />
saßen im 170 Kilometer weit<br />
entfernten Schleswig vor einer<br />
Großbildleinwand, auf die das<br />
Geschehen per Internet naturgetreu<br />
übertragen wurde.<br />
Die übenden Rotkreuzkollegen<br />
in Schleswig sollten anhand<br />
der übertragenen Bilder<br />
entscheiden, wie im Falle eines<br />
Einsatzes gehandelt werden<br />
sollte. Auf ihre Anweisungen<br />
hin wurden auf dem Modell<br />
dann die Fahrzeuge bewegt<br />
und Hilfeleistungen simuliert.<br />
Durch Kamerafahrten mit der<br />
Webcam bekamen die Teilnehmer<br />
wirklichkeitsnah nur den<br />
Ausschnitt auf dem Modell zu<br />
sehen, den sie auch aus einem<br />
Einsatzfahrzeug heraus gesehen<br />
hätten. Das 2 Meter 20 mal zwei<br />
Meter große Modell konnten<br />
nur die Rotkreuzler Patrick<br />
Schütt, Benjamin Jannick, die<br />
anwesenden Pressevertreter<br />
sowie Übungsleiter Lars Frank,<br />
aus der Vogelperspektive betrachten.<br />
„Jede Entscheidung<br />
der Führungskräfte in Schleswig<br />
hat eine Veränderung auf<br />
dem Spielfeld hier in Witzeeze<br />
zur Folge. Dadurch kann sehr<br />
realistisch geübt werden“, erklärte<br />
Frank den Vertretern<br />
der Presse.<br />
Das Planspiel kommt vielerorts<br />
zur Anwendung<br />
Einheiten des Deutschen Roten<br />
<strong>Kreuz</strong>es im Einsatz sicher<br />
zu führen, ist bei Schadenslagen<br />
sowie Katastrophenfällen<br />
eine wichtige Aufgabe von<br />
Führungskräften des Sanitätsdienstes<br />
im DRK. Fehler<br />
können sehr ernste Folgen für<br />
Betroffene und Einsatzkräfte<br />
haben. Ständiges Üben ist daher<br />
unerlässlich.<br />
Auch bei der DRK-Gruppenführerausbildung<br />
des Landesverbands<br />
kommt das Planspiel<br />
jetzt zum Einsatz, um den Führungskreislauf<br />
zur Gefahrenabwehr<br />
zu lernen. g
Fotos: Drk (5)<br />
Hilfe für Peru<br />
Humanitäre Einsätze für Peru prägen<br />
seit über 40 Jahren das ehrenamtliche<br />
Engagement von Rotkreuzler<br />
Werner Weiß. Über Aktionen im vergangenen<br />
Jahr und aktuelle Projekte<br />
sprach er am Rande der Landesversammlung<br />
mit Paul Herholz.<br />
Wie oft er schon in Peru war, kann Werner<br />
Weiß gar nicht genau sagen. Seit er<br />
1970 als junger DRK-Helfer in den Andenstaat<br />
ging, wo er nach einem katastrophalen<br />
Erdbeben half, Notunterkünfte zu<br />
errichten, hat er das Land unzählige Male<br />
als Projektkoordinator der Peruhilfe des<br />
Kreisverbands Segeberg besucht.<br />
Endlich richige Zahnarztstühle<br />
Vom 6. bis 11. Oktober vergangenen Jahres<br />
war es wieder mal soweit. Da hatte Werner<br />
Weiß schweres Gepäck dabei: Drei<br />
Behandlungsstühle, die von Zahnärzten<br />
aus Heide und Leipzig gespendet worden<br />
waren. Von Huaraz, einer Provinzstadt<br />
im Nordwesten Perus aus, wurden die<br />
schweren Stühle in ländliche Zahnstationen<br />
umliegender Dörfer gebracht. Um sie<br />
dort aufzubauen, waren die DRK-Helfer<br />
Michael Oesau aus Heide, Heiko Knack<br />
aus Hitzhusen und Hartmut Goetze aus<br />
Weddelbrook, alle versierte Handwerker,<br />
mit nach Peru gekommen.<br />
Die medizinische und zahnmedizinische<br />
Versorgung in den großen Küstenstädten<br />
Perus ist gut. Anders sieht es in den ländlichen<br />
Gebieten der Anden aus. Dort werden<br />
die Patienten oft auf Campingliegen und<br />
Küchenstühlen von ihren Zahnbeschwerden<br />
befreit.<br />
An den zahnärztlichen Einsätzen der<br />
DRK-Peruhilfe nehmen auch deutsche<br />
Studierende der Zahnmedizin teil, die<br />
bereits Behandlungserfahrung haben<br />
und ihre Fachkenntnisse bei einer Famulatur<br />
– das ist eine Art Praktikum – ver-<br />
tiefen und dabei Gutes tun wollen. Unter<br />
den Nachwuchszahnmedizinerinnen, die<br />
vergangenes Jahr im Rahmen der Peruhilfe<br />
famulierten, waren Lydia Kühne aus<br />
Leipzig und Reka Mellau aus Bonn. Sie<br />
arbeiteten in einer Zahnstation in Cajamarca.<br />
Die Stadt liegt in der nordperuanischen<br />
Gebirgsregion. Von dort aus besuchten<br />
die Studentinnen mit einer mobilen<br />
Zahnarztpraxis aber auch Bergdörfer, wie<br />
den in 3 800 Metern Höhe gelegenen Ort<br />
Chamis. „Dort richteten sie ihre Praxis<br />
in einem primitiven Lehmhaus ein. Eine<br />
Glühbirne und eine Steckdose waren die<br />
einzige technische Ausstattung“, sagt Werner<br />
Weiß. „Unseren deutschen Technik-,<br />
Hygiene- und Ordnungsanspruch mussten<br />
wir deutlich herunterschrauben“, meinte<br />
Lydia Kühne später.<br />
Jeder Einsatz kostet 30 000 Euro<br />
Unter Leitung von Kieferchirurg Dr. Andreas<br />
Pöhl werden regelmäßig auch Patienten<br />
mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalten<br />
und anderen Fehlbildungen im Gesichtsbereich<br />
kostenlos behandelt. Der nächste<br />
gesichtschirurgische Einsatz wird zwischen<br />
dem 14. September und 15. Oktober<br />
2012 stattfinden. Werner Weiß wird ihn<br />
begleiten. Beim letzten Mal, im Oktober<br />
2010, war in den peruanischen Städten Cajamarca,<br />
Huaraz und La Merced insgesamt<br />
83 mal, zuweilen mehrstündig, operiert<br />
worden. Kostet dies nicht sehr viel Geld?<br />
„Jeder Einsatz verursacht Kosten von rund<br />
30 000 Euro“, so Weiß, der auf eine hohe<br />
Spendenbereitschaft angewiesen ist. g<br />
schleswig-holstein | rotkreuz regional<br />
Mit Zahnarztstühlen unterwegs in den<br />
Anden: rotkreuzhelfer Michael oesau und<br />
heiko knack (linkes bild)<br />
Die mobile Zahnarzteinheit im<br />
Einsatz: lydia kühne und reka Mellau<br />
behandeln im Andendorf Chamis<br />
Famulatur in Peru: Zahnmedizinstudentinnen<br />
lydia kühne (r.) und reka Mellau mit<br />
kleiner Patientin<br />
i<br />
Weitere Informationen<br />
Spenden sind immer willkommen! bitte an<br />
den Drk-kreisverband Segeberg, kontonummer<br />
35017, blZ: 23051030,Sparkasse<br />
Südholstein, kennwort: „oP-Team Peru“.<br />
1_12 drk schleswig-holstein V
otkreuz regional | schleswig-holstein<br />
Herausforderungen gemeistert<br />
Gute Wirtschaftszahlen, innovative Projekte und die Aufgaben der Zukunft – darüber sprachen Präsident Henning<br />
Kramer und Vorstand Klaus Crijns auf der Landesversammlung 2011, die am 18. November im Rendsburger<br />
Hotel „Conventgarten“ stattgefunden hatte.<br />
Als besondere Herausforderung<br />
des vergangenen Jahres<br />
nannte Präsident Henning<br />
Kramer neben der Finanz- und<br />
Eurokrise vor allem die Bedrohung<br />
durch den EHEC-Erreger.<br />
Mit den Ortsvereinen sei<br />
es dem Blutspendedienst Nord<br />
gelungen, die Blutspendebereitschaft<br />
der Menschen zu<br />
steigern und so insbesondere<br />
die Blutplasmavorräte wieder<br />
aufzufüllen.<br />
Besonders würdigte der<br />
Präsident die Leistungen des<br />
Ehrenamts, ohne die Rotkreuzarbeit<br />
in Schleswig-Holstein<br />
nicht funktionieren würde. Als<br />
erfolgreiche Projekte nannte er<br />
unter anderem die Entwicklung<br />
eines Konzepts gegen Kindeswohlgefährdung,<br />
die Arbeit am<br />
VI drk schleswig-holstein 1_12<br />
Bericht des Vorstands: klaus Crijns ging nicht nur auf gute Wirtschaftszahlen<br />
ein, sondern dankte auch den seit 2011 aktiven<br />
rotkreuzbotschaftern hinrich romeike, Thomas Jensen und kirsten<br />
bruhn (auf der leinwand) für ihr engagement<br />
Profil Sozialarbeit, das Projekt<br />
Mitgliederwerbung sowie die<br />
Zusammenarbeit mit ausländischen<br />
Partnern.<br />
Vorstand Klaus Crijns erläuterte<br />
die wirtschaftliche Situation<br />
des Landesverbands. Seit seinem<br />
Amtsantritt im Jahr 2005<br />
ZERtIFIZIERuNG<br />
Dienstleistungszentrum Personal erfolgreich<br />
Zertifikat für gute Arbeit: Auditorin Irmela Schenk,<br />
bereichsleiterin nadja Wittmis und Qualitätsmanagementbeauftragte<br />
Janine Sanne<br />
Auditorin Irmela Schenk von der TÜV<br />
Nord Cert GmbH war voll des Lobes, als<br />
sie Nadja Wittmis, Bereichsleiterin des<br />
Dienstleistungszentrums Personalwesen<br />
im DRK-Landesverband Schleswig-<br />
Holstein, und der Qualitätsmanagementbeauftragten<br />
Janine Sanne am 21.<br />
November 2011 feierlich das Zertifikat<br />
überreichte.<br />
Mit der Zertifizierung des Dienstleistungszentrums<br />
Personalwesen im<br />
September 2011 zeigt das Team des DZ<br />
Personalwesen, dass die vorhandenen<br />
Verfahren funktionieren und gelebt<br />
werden. Rund ein Jahr hat der Prozess<br />
der Zertifizierung gedauert, der im August<br />
2011 mit einem zweitägigen Audit<br />
abgeschlossen werden konnte. „Die<br />
konnten die damals aufgelaufenen<br />
Verluste um über 7,5 Millionen<br />
Euro gesenkt und damit<br />
mehr als halbiert werden. Für<br />
das Wirtschaftsjahr 2012 prognostizierte<br />
Crijns wieder ein<br />
positives Ergebnis. Außerdem<br />
sprach er über die von November<br />
2010 bis November 2011<br />
gestiegene Anzahl der Stellen<br />
im Freiwilligen Sozialen Jahr<br />
(von 147 auf 223), den Start<br />
des Bundesfreiwilligendienstes<br />
und die Entwicklungen in<br />
den drei Zentren für Gesundheit<br />
und Familie sowie im Rettungsdienst.<br />
Zum wichtigsten Thema,<br />
dem Projekt gegen Kindeswohlgefährdung<br />
(siehe auch Seite II<br />
und III), leitete später Vizepräsident<br />
Georg Gorrissen über. g<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />
Personalabteilung haben dabei nicht nur<br />
mitgemacht, sie waren geradezu mit vollem<br />
Eifer dabei“, lobte Auditorin Irmela<br />
Schenk.<br />
Ein großes Kompliment für die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter des Dienstleistungszentrums<br />
Personalwesen im<br />
DRK-Landesverband Schleswig-Holstein<br />
und ein Beleg dafür, dass Personalverwaltung,<br />
-beschaffung, -entwicklung sowie<br />
Entgeltabrechnung und Mitarbeiterbetreuung<br />
qualitätsbewusst erledigt werden.<br />
Hiervon profitieren nicht nur die<br />
Mitarbeiter des Landesverbandes und<br />
seiner Einrichtungen, sondern auch<br />
zahlreiche externe Mandanten, zu denen<br />
mehrere DRK-Kreisverbände gehören.g
Fotos: Drk (3)<br />
Das soziale Gewissen von Satrup<br />
„Kommen Sie einfach vorbei. Wir könnne<br />
uns gern unterhalten“, sagt Marianne Redlefsen<br />
am Telefon. Die ehemalige Vorsitzende<br />
des Ortsvereins Satrup feierte vor kurzem<br />
ihren 101. Geburtstag – und ist immer<br />
noch eine anregende Gesprächspartnerin.<br />
Sie gilt als das soziale Gewissen im Ort und<br />
ist als DRK-Mitglied aktiv. Grund genug,<br />
um sich mit ihr zu einem Gedankenaustausch<br />
zu treffen. Dieser fand vergangenen<br />
Oktober statt. Mit dabei war der Ortsvereinsvorsitzende<br />
Harald Krabbenhöft.<br />
Im Gespräch erzählt Marianne Redlefsen<br />
von den Anfängen ihres sozialen<br />
Engagements. Bei den Rotkreuzbällen in<br />
ihrer Heimatstadt Heidelberg half sie beim<br />
Kaffee- und Brötchenverkauf – so um 1920<br />
war das, kurz nach dem Ersten Weltkrieg.<br />
Marianne Redlefsens Vater führte damals<br />
in Heidelberg eine große Schlachterei;<br />
ein Betrieb, in dem auch die Mitarbeiter Teil<br />
der Familie waren. Passenderweise heiratete<br />
die als Marianne Gutermann geborene<br />
Heidelbergerin 1934 den Fleischwarenfabrikanten<br />
Hans Redlefsen und zog mit ihm<br />
ins schleswig-holsteinische Satrup.<br />
Mutig half sie Ns-opfern<br />
In den kleinen Ort wurden schwangere<br />
Zwangsarbeiterinnen während des Zweiten<br />
Weltkriegs verschleppt. „Fraternisierung<br />
war verboten und gefährlich, aber<br />
darum habe ich mich nie gekümmert“,<br />
sagt Marianne Redlefsen. Die heutige<br />
Ehrenbürgerin der Gemeinde Satrup versuchte<br />
Zwangsarbeiterinnen das Leben<br />
zu erleichtern, indem sie ihnen für deren<br />
Säuglinge Lebensmittel, Bekleidung und<br />
Spielzeug gab.<br />
Als 1948 eine neue Vorsitzende für<br />
den Ortsverein Satrup gesucht wurde, fiel<br />
die Wahl sofort auf Marianne Redlefsen.<br />
Unterstützt von Bezirksdamen nahm sie<br />
die Arbeit auf. Noch herrschte vielerorts<br />
Nachkriegsnot, Kleidung und Nahrungsmittel<br />
waren knapp. Die Mitarbeiter des<br />
Ortsvereins halfen, wo sie konnten: Kranke<br />
bekamen warmes Essen geliefert und für<br />
Bedürftige richteten die Helfer eine Kleiderkammer<br />
ein. Im Winter organisierten<br />
Marianne Redlefsen und ihre Mitarbeiter<br />
Wohltätigkeitsfeste. Zu diesen gesellschaftlichen<br />
Ereignissen kamen die Besucher aus<br />
Satrup und Umgebung in Scharen. Höhepunkt<br />
der jährlichen Veranstaltung war die<br />
Tombola mit gespendeten Gewinnen. Der<br />
Erlös ging an die Bedürftigen des Ortes.<br />
Bei jeder Jahreshauptversammlung<br />
als schlussrednerin dabei<br />
Und heute? „Frau Redlefsen nimmt noch<br />
immer an jeder Jahreshauptversammlung<br />
unseres Ortsvereins teil“, sagt der Vorsit-<br />
schleswig-holstein | rotkreuz regional<br />
Die 101-jährige Rotkreuzlerin Marianne Redlefsen half unter anderem NS-Zwangsarbeiterinnen<br />
und nach dem Krieg Bedürftigen im Ortsverein.<br />
Gedankenaustausch: Die 101-jährige ehrenvorsitzende Marianne redlefsen und der ortsvereinsvorsitzende<br />
harald krabbenhöft im Gespräch<br />
zende Harald Krabbenhöft. Am Schluss<br />
der Veranstaltung hat sie als Ehrenvorsitzende<br />
das letzte Wort. Sie selbst empfindet<br />
ihr jahrzehntelanges Engagement nicht als<br />
etwas Besonderes. „Was ich tue war und ist<br />
selbstverständlich. Dafür möchte ich nicht<br />
hochgejubelt werden, das ist mir unangenehm“,<br />
sagt sie, und man merkt, dass sie<br />
es ernst meint.<br />
Zum Abschied des Gesprächs gibt sie<br />
ihren Interviewpartnern ihre Lebenserinnerungen<br />
in zwei Bänden, die sie als Privatedition<br />
herausgegeben hat, mit. Der dritte<br />
Band ist in Arbeit. Marianne Redlefsen ist<br />
in Bewegung, ihr Leben durch ihr ehrenamtliches<br />
Engagement und die soziale Hingabe<br />
geprägt. Vielleicht macht sie deshalb<br />
mit ihren 101 Jahren einen so zufriedenen,<br />
in sich ruhenden Eindruck. g<br />
Paul Herholz<br />
1_12 drk schleswig-holstein VII
otkreuz regional | schleswig-holstein<br />
Ehrungen<br />
Ehrennadel<br />
des DRK-Landesverbandes<br />
schleswig-<br />
Holstein<br />
KVNordfriesland<br />
leonore Paulsen<br />
KVPinneberg<br />
Jürgen keßler<br />
Ali-hassan hussein<br />
KV ostholstein<br />
Waltraud Torff<br />
KVRendsburg-<br />
Eckernförde<br />
Annegrete Plikat<br />
lothar büntig<br />
Anne Sievers<br />
KV segeberg<br />
Florian Schroeder<br />
Anneliese Sievers<br />
Uwe Christ<br />
lore kay<br />
Gisela Schurad<br />
Margrit klopfenstein<br />
Ehrungen für<br />
50 Jahre<br />
Mitgliedschaft<br />
KV Dithmarschen<br />
klaus Gripp<br />
Irmgard Gripp<br />
heinrich Jungjohann<br />
Anneliese lambrecht<br />
helga renziehausen<br />
hildegard Stürzebecher<br />
KV Kiel<br />
eva Maria Corleissen<br />
Dr. Dietrich lauterbach<br />
lisa Mahn<br />
Dr. hannelore<br />
Murmann<br />
Gerhard Schale<br />
KV Lübeck<br />
Wolfgang ramm<br />
KV ostholstein<br />
Alfred löhnert<br />
Christa Christiansen<br />
Christa ehler<br />
helga Sonnenkalb<br />
Anni lange<br />
Impressum<br />
helga bensien<br />
Artur Thieme<br />
Waldemar Path<br />
heinrich Schildknecht<br />
Ilse Penner<br />
helga kasch<br />
hildegard Thomsen<br />
Viktor Steffen<br />
Gudrun kruse<br />
Christa Tietgen<br />
Crissi von Zitewitz<br />
Ilse Sievert<br />
hannelore Thomsen<br />
hildegard Siems<br />
Christel Cramer<br />
Anni lange<br />
hildegard braasch<br />
KV Plöner Land<br />
Gerhard hennemann<br />
karl-heinz Stender<br />
hilde ellerbrock<br />
Waltraud Schielmann<br />
Marlies eckhoff<br />
Agnes Matuczak<br />
roswitha erhardt<br />
renate Schmidt<br />
ella Petrick<br />
KV Pinneberg<br />
Annelie babener<br />
KV Rendsburg-<br />
Eckernförde<br />
Anita Waschulewski<br />
Meta reimers<br />
KV schleswig-<br />
Flensburg<br />
helga Jöns<br />
KV steinburg<br />
Annele Frauen<br />
karin Wiggers<br />
helga nielsen<br />
Ilse böhmker<br />
hannelore offt<br />
Anneliese breiholz<br />
Traute Stöting<br />
Anneliese Witt<br />
karla Trede<br />
herta Paeger<br />
Traute nagel<br />
emma Göttsche<br />
herta hellrich<br />
lieselotte Scheffler<br />
lisa Westphalen<br />
lydia harder<br />
rotkreuzmagazin/LV schleswig-Holstein e. V.<br />
Redaktion: Paul herholz (verantwortlich)<br />
Telefon: 0431 5707-117, Fax: 0431 5707-119, info@drk-sh.de<br />
Herausgeber: <strong>Deutsches</strong> rotes kreuz, landesverband<br />
Schleswig-holstein e. V., klaus-Groth-Platz 1, 24105 kiel,<br />
Telefon: 0431 5707-0, Fax: 0431 5707-218<br />
www.drk-sh.de<br />
Auflage: 31 800 exemplare<br />
VIII drk schleswig-holstein 1_12<br />
Ehrungen für<br />
60 Jahre<br />
Mitgliedschaft<br />
KV ostholstein<br />
Ursula Schröder<br />
Anke beyer<br />
Gisela Wohllebe<br />
ernst Muchow<br />
lisa Piening<br />
KV Plöner Land<br />
ruth burzlaff<br />
KV Rendsburg-<br />
Eckernförde<br />
Irene Delfs<br />
KV schleswig-<br />
Flensburg<br />
elfriede bruhn<br />
Marga Gerhardt<br />
Irmgard lass<br />
Johanna Muhl<br />
katharine Stender<br />
Irma Vogt<br />
Marianne Vogt<br />
KV steinburg<br />
Anna Prüß<br />
käte horns<br />
elisabeth Schröder<br />
Marga Witt<br />
Ehrungen für<br />
70 Jahre<br />
Mitgliedschaft<br />
KV ostholstein<br />
Ursula Wulff<br />
Ilse Schütt<br />
karla otto<br />
KV Plöner Land<br />
erna Timm<br />
käthe nebendahl<br />
Ingeborg richter<br />
Ehrungen für<br />
75 Jahre<br />
Mitgliedschaft<br />
KV ostholstein<br />
Gertrud Philippsen<br />
nora lamp<br />
Lübecker unterstützen<br />
Erdbebenopfer in der Türkei<br />
Die Bewohner der Stadt Van erhielten unter anderem Winterkleidung, Lebensmittelkonserven,<br />
Babynahrung und Körperpflegeartikel.<br />
Gemeinsame Aktion: bündnis 90/Die Grünen, des türkischen kulturvereins Türgem und<br />
Mitarbeiter des kV lübeck (v. l.)<br />
Am 23. Oktober vergangenen Jahres erschütterte<br />
ein Erdbeben die Osttürkei.<br />
Es gab hunderte von Toten und Verletzten.<br />
Besonders stark betroffen war<br />
die Stadt Van, in der fast kein Gebäude<br />
intakt blieb. Die obdachlosen Bewohner<br />
mussten in Zelte umziehen. Zudem gab<br />
es einen Wintereinbruch. Die Türkische<br />
Rothalbmond-Bewegung half den<br />
Opfern und erhielt auch international<br />
vielfache Unterstützung: Neben dem<br />
zentralen Spendenaufruf des Deutschen<br />
Roten <strong>Kreuz</strong>es gab es viele lokale<br />
Initiativen, so auch in Lübeck.<br />
Der türkische Kulturverein Türgem<br />
rief gemeinsam mit Bündnis 90/Die<br />
Grünen und dem Kreisverband Lübeck<br />
dazu auf, warme Winterbekleidung<br />
für Kinder, Frauen und Männer<br />
zu spenden. Mit Handzetteln, die in<br />
der Lübecker Innenstadt verteilt wurden,<br />
im Freitagsgebet der türkischen<br />
Gemeinde und mit Zeitungsberichten<br />
wurde für die Hilfsaktion geworben. Es<br />
war darum gebeten worden, am letzten<br />
Oktoberwochenende die Sachspenden<br />
beim Kreisverband am Lübecker Herrendamm<br />
abzugeben. Nach und nach kamen<br />
4 000 Kilogramm Winterbekleidung<br />
zusammen, die von zehn ehrenamtlichen<br />
Lübecker Rotkreuzlern sortiert und in<br />
200 Pakete verpackt wurden. Auch Lebensmittelkonserven,<br />
Babynahrung und<br />
Körperpflegeartikel wurden für den Versand<br />
vorbereitet. Jedes Paket erhielt ein<br />
Inhaltsverzeichnis, das ins Türkische<br />
übersetzt und aufgeklebt wurde.<br />
Ehrenamtliche des Kreisverbands<br />
Lübeck sorgten für den Transport der<br />
verpackten Hilfsgüter zu einer Sammelstelle<br />
in Hamburg. Von dort aus wurden<br />
diese abgeholt, in Transportflugzeuge<br />
verladen und in die Türkei geflogen. Den<br />
Flugtransport finanzierte die Firma Öger<br />
Türk Tur und trug so wesentlich zu dem<br />
Erfolg der Aktion bei.<br />
Am 4. November trafen die Spenden<br />
im Katastrophengebiet ein und wurden<br />
dort an den Türkischen Roten Halbmond<br />
übergeben. Insgesamt eine gelungene<br />
Initiative, die half, das Los der<br />
Erdbebenopfer zu erleichtern. g<br />
Foto: Drk