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AVE 6/2011

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In dieser Ausgabe<br />

Die Lichtreichen Mosaiken 4<br />

Nachrichten aus Lourdes 10<br />

Hl. Gertrud 11<br />

Lourdesgrotten 15<br />

<strong>AVE</strong> – 6 – Dezember <strong>2011</strong>


Impressum<br />

Organ des Vereins der<br />

Interdiözesanen Lourdeswallfahrt<br />

Deutsche und Rätoromanische<br />

Schweiz und der Regionalvereine<br />

<strong>AVE</strong> 59. Jahrgang<br />

Es erscheint 6-mal pro Jahr<br />

(Abonnement 1 Jahr Fr. 17.–,<br />

2 Jahre Fr. 32.–, 3 Jahre Fr. 48.–):<br />

je Ende Januar, März, Mai, Juli,<br />

September, November<br />

Pilgerbüro, St.Otmarsberg<br />

8730 Uznach<br />

Tel. 055 285 81 15 (Mo–Fr, 14–17 Uhr)<br />

Fax 055 285 81 00, PK 90-8242-9<br />

Wallfahrt: www.lourdes.ch<br />

Abonnement: www.abo.otmarsberg.ch<br />

E-Mail: pilgerbuero@lourdes.ch<br />

Redaktion, Vereinsmitteilungen<br />

P. Emmanuel Rutz, 8730 Uznach<br />

Tel. 055 285 81 02<br />

E-Mail: p.emmanuel@otmarsberg.ch<br />

Titelbild<br />

Blick auf die Rosenkranzbasilika mit<br />

den von P. Marko Ivan Rubnik SJ geschaffenen<br />

Mosaiken. Wallfahrt <strong>2011</strong>.<br />

Fotos<br />

Hans Schorno: S. 1, 2, 3, 6, 9, 24; Archiv<br />

Uznach: S. 4, 11, 12, 13, 21; Lourdes–Photo:<br />

S. 5, 7; Edgar Koller: S. 15; Jaqueline Rebmann:<br />

S. 16, 17; Toni Allenspach: S. 20;<br />

Beatrice Greber: S. 22.<br />

Druck<br />

Druckerei Oberholzer AG, Uznach<br />

Das nächste <strong>AVE</strong><br />

erscheint Ende Januar 2012<br />

Redaktionsschluss: 22. Dezember <strong>2011</strong><br />

Zum Geleit<br />

Wallfahrtsmotto 2012<br />

Jedes Jahr geben die Verantwortlichen<br />

der Wallfahrt<br />

von Lourdes ein Wallfahrtsthema<br />

heraus, das uns einladen<br />

möchte, dem Geheimnis von<br />

Lourdes – und darin unserem<br />

Christsein – näher zu kommen.<br />

Mit dem Jahr 2012 dürfen wir in<br />

das dritte Jahr des Zyklus eintreten,<br />

der mit dem Kreuzzeichen<br />

begonnen hat, uns am Gebet des<br />

Herrn teilhaben liess, um nun<br />

das Rosenkranzgebet näher zu<br />

betrachten. Dabei ist das Rosenkranzgebet<br />

nicht nur jenes Ge-<br />

2<br />

Jeden Abend versammeln sich<br />

in Lourdes Tausende zum<br />

gemeinsamen Rosenkranzgebet.<br />

bet, das Bernadette an der Grotte<br />

mit Maria gebetet hat, sondern<br />

es ist auch das Gebet, das zusammen<br />

mit dem Vaterunser, Nationen,<br />

Völker und Stämme miteinander<br />

verbindet. Jeden Abend<br />

versammeln sich Hunderte oder


vielmehr Tausende bei der Lichterprozession<br />

in Lourdes zum gemeinsamen<br />

Rosenkranzgebet. In<br />

verschiedenen Sprachen bringen<br />

sich Jung und Alt auf dem je eigenen<br />

Hintergrund in die beinahe<br />

unendliche Gebetskette<br />

ein, die das Leben Jesu, das Leben<br />

von Maria und von Bernadette,<br />

aber auch unser Leben aufgreift,<br />

anschaut und im Anschauen<br />

verwandelt. Das, was an<br />

Jesus geschehen ist, will auch an<br />

uns geschehen. Das, was mit Jesus<br />

durch Maria an Bernadette<br />

geschah, will auch an unserem<br />

Leben sichtbar werden, nämlich<br />

Teilhabe an der Erwählung Gottes.<br />

Dabei lehrt uns Bernadette,<br />

dass Gebet Gnade ist. Als Bernadette<br />

das Kreuzzeichen machen<br />

wollte, konnte sie es lediglich mit<br />

Hilfe der Muttergottes, die Hän-<br />

Zum Geleit<br />

de zur Stirn, zum Mund und zur<br />

Brust führen. Dieses starke Zeichen,<br />

das die Grotte uns bis heute<br />

lehrt, gilt nicht weniger für<br />

unser Gebet – auch für den Rosenkranz.<br />

Wenn wir ihn alleine<br />

beten, erfahren wir den Rosenkranz<br />

als grosse Meditation und<br />

wenn wir ihn in der Gruppe beten,<br />

erkennen wir ihn als Gebet<br />

der kirchlichen Gemeinschaft.<br />

Gerade in Lourdes dürfen wir<br />

beide Dimensionen erfahren und<br />

ebenso an beiden Dimensionen<br />

teilhaben.<br />

So soll während des kommenden<br />

Jahres in unserer Zeitschrift, getreu<br />

dem Wallfahrtsmotto «Mit<br />

Bernadette den Rosenkranz beten»,<br />

das Rosenkranzgebet besonders<br />

im Mittelpunkt stehen.<br />

P. Emmeram Stacheder OFM<br />

von Ingenbohl wird uns in sei-<br />

3<br />

nen Betrachtungen die neuen<br />

Mosaiken an der Rosenkranzbasilika<br />

näher bringen. Für seinen<br />

Liebesdienst möchte ich P. Emmeram<br />

schon jetzt ein herzliches<br />

Dankeschön aussprechen.<br />

Darüber hinaus werde ich anhand<br />

von sechs Rosenkranzgeheimnissen<br />

versuchen, das weltumfassende<br />

Gebet auf dem Hintergrund<br />

der Lourdesbotschaft<br />

zu betrachten. Sicherlich wird<br />

auch die kommende Wallfahrt<br />

vom 28. April bis 4. Mai ganz im<br />

Zeichen dieses Wallfahrtsmottos<br />

stehen. Vielleicht können diese<br />

Publikationen Ihnen eine Hilfe<br />

sein, das Jahresthema in Ihrem<br />

persönlichen Glaubensleben zu<br />

vertiefen.<br />

Mit lieben Grüssen!<br />

Ihr P. Emmanuel osb<br />

In diesem Heft<br />

finden Sie<br />

Zum Geleit 2<br />

Die Mosaiken 4<br />

Rosenkranz 6<br />

Hl. Gertrud 11<br />

Lourdesgrotten Schweiz 15<br />

Vereinsmitteilungen 16


Lourdes-Pilgern ist der Blick<br />

auf die übereinanderliegenden<br />

Basiliken vom Rosenkranzplatz<br />

aus vertraut. Seit dem Jubiläumsjahr<br />

2008 hat die Fassade<br />

der Rosenkranzbasilika in Lourdes<br />

ein «neues Gesicht» bekommen.<br />

Der slowenische Priester-Künstler<br />

P. Marko Ivan Rupnik aus<br />

dem Jesuitenorden hat in grossen<br />

Bildern die fünf Geheimnisse des<br />

lichtreichen Rosenkranzes dargestellt.<br />

Der selige Papst Johannes<br />

Paul II. hat diese Geheimnisse<br />

P. Marko Ivan Rupnik SJ<br />

durfte in Lourdes die Mosaiken<br />

für den Lichtreichen Rosenkranz<br />

entwerfen und ausführen.<br />

Wallfahrtsmotto<br />

Wallfahrtsmotto<br />

den übrigen bekannten Rosenkranzgeheimnissen<br />

hinzugefügt<br />

und sie sind inzwischen eine vertraute<br />

Ergänzung dieser Gebetsform<br />

geworden. Das Jahresthema<br />

von Lourdes ist diesmal das<br />

Rosenkranzgebet.<br />

Da liegt es nahe, in den kommenden<br />

Ausgaben des <strong>AVE</strong> die<br />

Geheimnisse des lichtreichen<br />

Rosenkranzes anhand der Bilder<br />

von Lourdes zu betrachten.<br />

Wie die Fassade der Basilika ein<br />

in sich geschlossenes Kunstwerk<br />

ist, so sind es auch die neuen, far-<br />

4<br />

Die Lichtreichen Mosaiken<br />

benfrohen Mosaiken des P. Rupnik<br />

und sie ergänzen sich auf<br />

wunderbare Weise, als ob sie immer<br />

schon da gewesen wären. Bischof<br />

Jaques Perrier von Lourdes-<br />

Tarbes sagt dazu: «Die romanisch<br />

byzantinische Fassade der Rosenkranzbasilika<br />

bekommt dadurch<br />

eine neue Einheit, ein ausgewogenes<br />

Gleichgewicht zum grauen<br />

Stein von Lourdes, der Skulptur<br />

der Gottesmutter auf dem Giebel<br />

und der strahlenden Krone,<br />

die über der Mittelterrasse angebracht<br />

ist.»<br />

Das Wort Fassade kommt vom<br />

lateinischen Wort «facies» und<br />

bedeutet «Angesicht». Die Darstellungen<br />

des lichtreichen Rosenkranzes<br />

geben den Worten<br />

und dem Wirken Jesu einen Ausdruck,<br />

«ein Gesicht». Sie wollen<br />

das Unsichtbare sichtbar machen.<br />

Es geht in diesen Bildern<br />

nicht darum, Momentaufnahmen<br />

eines geschichtlichen Geschehens<br />

detailgetreu festzuhalten,<br />

sondern auszudrücken, was<br />

«dahinter steht», was uns die Berichte<br />

der Evangelien vermitteln<br />

wollen. Sie sind also ein künstlerisches<br />

«Hilfsmittel» die Botschaft<br />

des Glaubens anhand der<br />

Person Jesu und seines Lebens<br />

«wahrzunehmen».<br />

Der Künstler, P. Marko Ivan<br />

Rupnik sagt dazu: «Darum spielt<br />

die Anordnung der fünf lichtreichen<br />

Geheimnisse ebenfalls eine


entscheidende Rolle, die über die<br />

Darstellung hinausgeht. Es geht<br />

darum, das Werk des Heiligen<br />

Geistes in den Vordergrund zu<br />

stellen. So kommt es zur zentralen<br />

Darstellung der Hochzeit<br />

von Kana auf dem Hauptportal.<br />

Ein Schlüssel, um sich besser<br />

vom tiefen Sinn der anderen Geheimnisse<br />

ansprechen und prägen<br />

zu lassen. … Als die Jungfrau<br />

Maria bei der Hochzeit sagte:<br />

‹Sie haben keinen Wein<br />

mehr›, ist es, als würde sie sagen,<br />

dass sie keine Liebe mehr haben.<br />

Da die Brautleute das Sinnbild<br />

für die Beziehung zwischen Gott<br />

und Mensch sind, sind diese<br />

Worte wie wenn Maria uns anvertrauen<br />

würde, dass eine Religion<br />

ohne Liebe zu ihrem Gott<br />

nichts weiter als eine Morallehre<br />

ist.<br />

Wallfahrtsmotto<br />

Ich bin überzeugt, dass es im<br />

heutigen Europa für uns sehr<br />

wichtig ist zu zeigen, dass das<br />

Christentum nicht nur eine Frage<br />

von Werten, von Ethik oder<br />

Moral ist, die Menschen aufbringen,<br />

sondern dass es sich zunächst<br />

und vor allem um eine<br />

Religion handelt, die für jeden<br />

von uns auf der Liebe zu Gott<br />

gründet.» Soweit der Künstler<br />

selber.<br />

Der Evangelist Johannes, der allein<br />

das Geschehen der Hochzeit<br />

von Kana berichtet, weist darauf<br />

hin, dass es das erste Zeichen Jesu<br />

ist. Und das nicht von ungefähr.<br />

Denn in seiner «ersten Tat» gibt<br />

Jesus den «Grundton» seines<br />

Handelns an. Damit ist auch das<br />

Grundthema des Evangeliums<br />

angegeben: die Liebe. Wer aus<br />

der Liebe lebt, aus der Beziehung<br />

5<br />

zu Gott, der wird zum Licht für<br />

andere, dessen Leben bringt<br />

Frucht.<br />

Auf der Fassade ist dies dargestellt<br />

durch die rote Sonne und<br />

die Palme. Der Botschaft des<br />

Glaubens ein Gesicht geben, das<br />

wollen die Mosaiken auf der<br />

Fassade der Rosenkranzbasilika.<br />

Dem Glauben ein Gesicht geben,<br />

das ist unsere Sendung in<br />

die Welt heute.<br />

Lassen wir nochmal den Künstler<br />

P. Rupnik zu Wort kommen:<br />

«Die lichtreichen Geheimnisse<br />

sind die Geheimnisse des Heiligen<br />

Geistes, der Verwandlung in<br />

Christus. Nichts ist wichtiger im<br />

Leben, auch im geistlichen Leben,<br />

als das Licht. Das rechte<br />

Licht, das passende Licht.»<br />

P. Emmeram Stacheder OFM


Der selige Papst Johannes<br />

XXIII. führt seine Betrachtung<br />

zum ersten Rosenkranzgeheimnis<br />

des glorreichen Rosenkranzes<br />

mit folgenden Worten<br />

ein: «Das ist die erste leuchtende<br />

Spur, um Himmel und Erde zu<br />

verbinden, das erste der Ereignisse,<br />

die da grösser sind als alle seit<br />

Anbeginn der Zeiten.» Damit<br />

meint er natürlich die Menschwerdung<br />

Gottes im Sohn Jesus<br />

Christus. Dieses Geheimnis, das<br />

wir jedes Jahr am 25. März begehen,<br />

ist in der Tat eines der grossen<br />

Ereignisse unseres Menschseins,<br />

der Liebe Gottes zu uns<br />

Menschen. Denn in diesem Gesätzchen<br />

betrachten wir das Unvorstellbare,<br />

das wir nur schwer<br />

umschreiben können, nämlich<br />

dass Gott in seinem Sohn einer<br />

von uns Menschen wird. Er wird<br />

selber Mensch, um für den Menschen,<br />

ja für die ganze Menschheit<br />

Erlöser und Retter sein zu<br />

können. Natürlich wissen wir –<br />

und die Natur, sowie die ganze<br />

Schöpfung ist ein Abbild dafür –<br />

dass für Gott alles möglich ist.<br />

Doch wenn wir auf unser<br />

Menschsein blicken, dann mögen<br />

wir auf den ersten Blick vielleicht<br />

nicht wenig überrascht<br />

sein. Und diese Überraschung<br />

wurzelt nicht etwa in den genialen<br />

Seiten unseres menschlichen<br />

Lebens, sondern wohl eher in<br />

unseren Schwachheiten, die unser<br />

Leben prägen. Wie kann Gott<br />

in seinem Sohn in diese hinfällige<br />

Menschheit eintauchen?<br />

Wie kann er, «durch den alles geworden<br />

ist, was geworden ist»<br />

(Joh 1,3), sich auf das Menschsein<br />

reduzieren, das nicht bloss<br />

vergänglich ist, sondern lediglich<br />

Wallfahrtsmotto<br />

Wallfahrtsmotto<br />

Den du o Jungfrau vom Heiligen Geist empfangen hast<br />

ein Bruchteil des ganzen göttlichen<br />

Universums ausmacht?<br />

Eine erste Antwort gibt uns Maria<br />

selber. Und sie gibt uns in der<br />

Tat eine überraschende Antwort.<br />

Sie, die Papst Johannes XXIII. als<br />

die «an Duft reichste Blüte» umschreibt,<br />

beantwortet die Frage<br />

des Engels Gabriel mit den Worten:<br />

«Siehe, ich bin die Magd des<br />

Herrn» (Lk 1,38). Mit diesen<br />

Worten nimmt Maria die Ehre<br />

an und im gleichen Augenblick<br />

vollzieht sich dieses Geheimnis<br />

an ihr. Dieses JA von Maria ver-<br />

6<br />

ändert bis heute die ganze Weltgeschichte,<br />

ja, löst Dimensionen<br />

aus, die Maria in diesem Moment<br />

wohl nicht voraussehen<br />

konnte. Es ist das JA zur Erwählung,<br />

es ist das JA auf einen göttlichen<br />

Ruf und es ist das JA dazu,<br />

Lourdes bietet viele<br />

Möglichkeiten, dieses JA<br />

auszusprechen.


dass Gott durch Boten an uns<br />

Menschen wirken kann und will.<br />

Und dabei wirkt er nicht irgendwie<br />

wunderbar, sondern er erwirkt<br />

Versöhnung, Barmherzigkeit,<br />

biblisch gesprochen; er erwirkt<br />

unsere Annahme an Kindes<br />

statt.<br />

Papst Johannes XXIII. schreibt<br />

in seiner Betrachtung dazu:<br />

«Und wir, die wir einst in unserem<br />

Stammvater Adam bereits<br />

als angenommene Kinder Gottes<br />

gezeugt und dann in der Sünde<br />

gefallen waren, wir kehren heute<br />

zurück, wiederum als Brüder<br />

und Schwestern, als angenommene<br />

Kinder des Vaters.»<br />

Und exakt dieses Moment leuchtet<br />

sehr stark in Lourdes auf und<br />

das sowohl äusserlich wie innerlich.<br />

In Lourdes dürfen wir erkennen:<br />

Heute kehren wir zu-<br />

Wallfahrtsmotto<br />

rück, heute erfahren wir Annahme<br />

an Kindes statt, Annahme an<br />

den Wurzeln unseres Menschseins.<br />

Äusserlich erkenne ich das<br />

in Lourdes an zwei architektonischen<br />

Details. Wenn wir über<br />

den Rosenkranzplatz gehen, werden<br />

wir sozusagen automatisch<br />

in die «Arme» der Mutter Kirche<br />

genommen. Die beiden Esplanaden<br />

der Rosenkranzbasilika sind<br />

Einladung an uns, einzutreten in<br />

den mütterlichen Schoss der Kirche.<br />

Ja, heute und an jedem Tag<br />

will Gott an unserem je eigenen<br />

Menschsein Erwählung zukommen<br />

lassen: In dir möchte ich<br />

(Gott) Mensch werden. Dein<br />

Herz soll mir Wohnung sein.<br />

Und wenn wir in Lourdes dieser<br />

Einladung folgen, dann treten<br />

wir in den wunderbaren Kirchenraum<br />

der Rosenkranzbasili-<br />

7<br />

Dieses JA<br />

von Maria<br />

verändert bis heute<br />

die ganze Weltgeschichte,<br />

ja,<br />

löst Dimensionen<br />

aus, die Maria in<br />

diesem Moment<br />

wohl nicht voraussehen<br />

konnte.<br />

ka ein, die uns innen wie aussen<br />

an den Geheimnissen des Rosenkranzgebetes<br />

teilhaben lässt, angefangen<br />

mit der Erwählung<br />

Mariens: «Den du o Jungfrau<br />

vom Hl. Geist empfangen hast.»<br />

Dasselbe leuchtet nicht weniger


aussagekräftig nochmals im Accueil<br />

Notre Dame auf, der Krankenherberge<br />

von Lourdes. Die<br />

beiden Flügel dieses 1991 errichteten<br />

Neubaus nehmen exakt<br />

diese Bewegung von den offenen<br />

Armen der Esplanaden nochmals<br />

auf und führen uns in unser<br />

Menschsein ein, nämlich in das<br />

Menschsein der Nächstenliebe<br />

und das Menschsein der Begrenzung.<br />

Jedes menschliche Leben<br />

erfährt auch in Lourdes seine<br />

Grenzen. Krankheiten, Behinderungen<br />

und seelisches Leiden<br />

scheinen sich ja gerade in Lourdes<br />

anzusammeln. Doch sie sammeln<br />

sich nicht nur an, sondern<br />

sie sind ebenso angenommen.<br />

Die einladende Architektur der<br />

Krankenherberge ist nicht zu<br />

übersehen.<br />

Doch im Accueil Notre Dame<br />

wie auch in der Rosenkranzbasilika<br />

will diese Erwählung nicht nur<br />

äusserlich ausgesprochen und<br />

dargestellt sein, sondern vor allem<br />

Folgende Möglichkeiten stehen Ihnen zur Verfügung:<br />

– <strong>AVE</strong>-Versandstelle, Pilgerbüro, 8730 Uznach<br />

– Internet: www.abo.otmarsberg.ch<br />

– E-Mail: pilgerbuero@lourdes.ch<br />

Wallfahrtsmotto<br />

auch innerlich gelebt werden.<br />

Und beide Orte, wenn in ihren<br />

Grundaufträgen auch sehr unterschiedlich,<br />

mögen diese Innerlichkeit<br />

erfahrbar zu machen.<br />

Während in der Basilika der Auftrag<br />

der Schönen Dame, Kirchen<br />

zu bauen und sich darin im Gebet<br />

und zur Feier der Hl. Eucharistie<br />

zu versammeln, zum Tragen<br />

kommt, lässt die Krankenherberge<br />

sozusagen die Früchte der Rosenkranzbasilika<br />

erkennen.<br />

Die Menschen, Frauen und<br />

Männer, Gesunde und Kranke,<br />

die die Stärkung, ja letztlich die<br />

Erwählung der Kirche wie Maria<br />

erfahren haben, können im Spital<br />

nochmals eine tiefe göttliche<br />

Erwählung erleben, Erwählung<br />

als Arzt, Krankenschwester, PflegerInnen,<br />

Erwählung aber auch<br />

als Patient und Patientin. Und in<br />

beiden möchte Gott durch die<br />

Engel, die uns allen zur Seite gestellt<br />

sind, nochmals ein neues<br />

Menschsein hervorbringen.<br />

8<br />

Papst Johannes XXIII. fasst diese<br />

tiefe Berufung mit den Worten<br />

zusammen: «Wenn wir diese erwägen,<br />

dann ist es unsere erste<br />

und bleibende Pflicht, dem<br />

Herrn Dank zu sagen, dass er<br />

sich herabgelassen hat zu kommen,<br />

um zu erlösen, dass er<br />

Mensch geworden ist uns als<br />

Mensch unser Bruder. Er ist einer<br />

von uns geworden, in den<br />

gleichen Lebensbedingungen wie<br />

wir.»<br />

Erfahren wir nicht gerade dieses<br />

Bild, diese Wahrheit jeden Tag in<br />

Lourdes?…<br />

Gegrüsst seist du Maria, voll der<br />

Gnade, der Herr ist mit dir. Du<br />

bist gebenedeit unter den Frauen<br />

und gebenedeit ist die Frucht<br />

deines Leibes Jesus, den du o<br />

Jungfrau vom Hl. Geist empfangen<br />

hast.<br />

Heilige Maria, Mutter Gottes,<br />

bitte für uns Sünder, jetzt und<br />

in der Stunde unseres Todes.<br />

Amen.<br />

Helfen Sie uns mit, Ihre Adresse aktuell zu halten!<br />

Durch Ihre Mithilfe ermöglichen Sie uns weiterhin eine tadellose Zustellung der Zeitschrift <strong>AVE</strong> und darüber hinaus eine aktuelle<br />

Adressverwaltung.<br />

Herzlichen Dank!


Treffender, so die Meinung<br />

des Schreibers, hätte der die<br />

Wallfahrt <strong>2011</strong> begleitende Bischof<br />

Felix Gmür von Basel die<br />

Wallfahrtstage beim Abschiedsgottesdienst<br />

nicht charakterisieren<br />

können.<br />

Nach dem uns bekannten Sprichwort<br />

«In der Kürze liegt die Würze»,<br />

zeigte er uns die Schlagzeilen<br />

des Aufenthaltes auf, mit Beginn<br />

des Eröffnungsgottesdienstes am<br />

Sonntag, 8. Mai bis zu den folgenden<br />

drei Tagen, mit gewaltiger<br />

Teilnehmerkulisse von geschätzten<br />

25’000 Teilnehmenden<br />

beim Internationalen Gottesdienst<br />

am Mittwochmorgen<br />

mit hoher Geistlichkeit und dem<br />

im kirchlichen Dienste tätigen<br />

Fussvolk.<br />

Tausendfältige Gnaden und Freuden<br />

durften wir mit stärkenden<br />

Gottesdiensten lobsingend unseren<br />

Herzen zuführen und dabei,<br />

falls bei gestörtem Gleichgewicht,<br />

wieder Ruhe und Festigkeit<br />

erlangen.<br />

So gross die Vorfreude ist, mit<br />

dem Gang durch die Grotte seine<br />

Anliegen im gesundheitlichen<br />

wie im familiären Bereich durch<br />

die Fürsprache der Gottesmutter<br />

dem Vater im Himmel übergeben<br />

zu können, so gross kann andererseits<br />

beim Abschiednehmen<br />

von diesem einst bescheidenen<br />

Ort am Eingang in die Bergeswelt<br />

der Pyrenäen die Wehmut<br />

Bischof Felix Gmür<br />

bei seiner Predigt<br />

im Abschlussgottesdienst.<br />

Wallfahrt <strong>2011</strong><br />

oder sogar der Schmerz sein.<br />

Dem aber kann durch den Vorsatz,<br />

an der nächsten Wallfahrt<br />

im Jahre 2012 teilzunehmen,<br />

mildernd, ja erlösend entgegengewirkt<br />

werden. «Nicht nur Ber-<br />

9<br />

Wallfahrt <strong>2011</strong><br />

Welche Gnaden, welche Freuden<br />

Leider war es mir nicht möglich, diesen<br />

Artikel über die vergangene Wallfahrt<br />

früher zu veröffentlichen. Nichtsdestotrotz<br />

möge er in vielen LeserInnen<br />

nochmals die Tage vom 7.–13. Mai<br />

in Erinnerung rufen.<br />

P. Emmanuel osb<br />

lin ist eine Reise wert», wie der<br />

bekannte Slogan es uns wissen<br />

lässt, auch Lourdes und besonders<br />

Lourdes ist eine Reise wert,<br />

auch wenn die lange Bahnfahrt<br />

im Sanitätswagen liegend nicht<br />

gerade verlockend, aber dennoch<br />

erträglich ist.<br />

In Dankbarkeit für die aufmerksame<br />

und fachliche Pflege im<br />

Blauen Zug!<br />

Walter Schätti,<br />

Lachen


40’000 Weltjugendtagler<br />

in Lourdes<br />

«In Christus verwurzelt, auf ihn<br />

gegründet und fest im Glauben.»<br />

(Vgl. Kol 2,7). Mit diesem Satz<br />

hat Papst Benedikt XVI. in Madrid<br />

im August dieses Jahres eineinhalb<br />

Millionen Jugendliche<br />

zum 26. Weltjugendtag um sich<br />

versammelt. In Lourdes haben<br />

Zehntausende von Jugendlichen<br />

auf dem Hin- bzw. auf dem<br />

Rückweg von Madrid einen Zwischenhalt<br />

eingelegt und waren<br />

eingeladen, zur Quelle zu gehen,<br />

um die göttliche Gnade zu entdecken,<br />

die aus der Tiefe ihres<br />

Herzens aufsteigt.<br />

Reliquie von Papst Johannes<br />

Paul II. wird der Diözese<br />

Tarbes und Lourdes geschenkt<br />

Anlässlich des Treffens der Gemeinschaft<br />

der Seligpreisungen<br />

im Juli wurde der Wallfahrtsstätte<br />

Lourdes eine Reliquie des<br />

Seligen Johannes Paul II. geschenkt.<br />

Es handelt sich um ein ganz kleines<br />

Fragment der Soutane, die er<br />

am 13. Mai 1981, dem Tag des<br />

Attentats getragen hat. Der Stoff<br />

ist von seinem Blut rot gefärbt.<br />

Im Moment befindet sich diese<br />

Reliquie in der Sakramentskapelle<br />

der Basilika St.Pius X. Diese<br />

Kapelle trägt auch den Namen<br />

«Pax Christi»: Johannes Paul II.,<br />

der Apostel des wahren Friedens,<br />

hat ihn fast mit seinem Leben bezahlt.<br />

Sein Zeugnis war danach<br />

umso eindrücklicher. Die Reliquie<br />

soll in den zukünftigen Altar<br />

der Rosenkranzbasilika eingelassen<br />

werden.<br />

Lourdes<br />

Nachrichten aus Lourdes<br />

Ein unglaublicher Zufall<br />

Dominique ist ein Vietnamese<br />

und Asylant in Frankreich. Er<br />

kommt nach Lourdes, um als<br />

«Lotse» seinen Dienst zu tun.<br />

Auch Gérard ist «Lotse» in der<br />

Wallfahrtsstätte. Er ist Amerikaner<br />

und lebt seit seiner Pensionierung<br />

aus der «US Navy», der<br />

amerikanischen Marine, mit seiner<br />

Frau in Frankreich. Eines Tages<br />

im Juni <strong>2011</strong> waren Dominique<br />

und Gérard gemeinsam<br />

beim Lotsendienst und assen zusammen<br />

in der Kantine «Ave<br />

Maria». Die beiden Lotsen haben<br />

sich angefreundet und Dominique<br />

hat Gérard seine Geschichte<br />

anvertraut: Er gehörte<br />

mit etwa dreissig anderen Personen<br />

zu den «Boat-people», die im<br />

Meer vor China drei Wochen<br />

ohne Nahrung umher trieben,<br />

bis ihnen ein amerikanisches<br />

Schiff zu Hilfe kam, das zufällig<br />

ihren Weg kreuzte. Gérard rief<br />

aus: «Das war doch ich, der<br />

Kommandeur dieses Schiffes, das<br />

euch zu Hilfe gekommen ist!»<br />

Ein alltägliches Wunder in<br />

Lourdes…<br />

Warum gibt es in Lourdes<br />

so viele Heilungen?<br />

Eine sehr schöne Ausstellung, die<br />

seit kurzem im ersten Stock des<br />

Accueil Jean-Paul II. zu sehen ist,<br />

10<br />

zeichnet in 16 Tafeln die aussergewöhnliche<br />

Geschichte der<br />

Heilungen in Lourdes nach. Ist<br />

das Wasser von Lourdes wundertätig?<br />

Wie viele geheilte Menschen<br />

gibt es? Wovon wurden sie<br />

geheilt? In welchem Alter? Diese<br />

Ausstellung antwortet auf die<br />

Fragen ihrer Besucher, sie stellt<br />

auch detailliert den Anerkennungsprozess<br />

der Heilungen dar<br />

und stellt so die Arbeit des ständigen<br />

Arztes Dr. de Franciscis<br />

und seines Teams vor. Wie er<br />

gern sagt, ist «das Büro der medizinischen<br />

Feststellungen einmalig<br />

auf der Welt. Es gibt keine<br />

Entsprechung, weder in der<br />

christlichen, noch in der jüdischen<br />

noch in der muslimischen<br />

Welt.»<br />

Eine Ausnahme, die hier eine<br />

einmalige Veranschaulichung findet.<br />

Lernen Sie sie unverzüglich<br />

kennen!<br />

Um das Thema der Heilungen in<br />

Lourdes zu vertiefen, veröffentlicht<br />

der Verlag NDL Editions in<br />

seiner Reihe der Führer einen<br />

neuen Band: «Erklären Sie mir…<br />

die Wunder.» Er wurde von Bischof<br />

Perrier geschrieben und ist<br />

zum Preis von 5 Euro im Buchladen<br />

der Grotte oder auf der<br />

Website www.lourdes-editions.<br />

com erhältlich (derzeit nur in<br />

Französisch).


Im Jahr 2006 eröffnete Abt Ivo<br />

mit der Jungfrau Maria die<br />

Reihe der Marianischen Heiligen.<br />

Maria gilt zweifelsohne als<br />

«die» Heilige. Nicht umsonst<br />

und geradezu auch auf dem Hintergrund<br />

von Lourdes preist und<br />

verehrt sie die Kirche als «Unbefleckte<br />

Empfängnis», als Gottesgebärerin,<br />

ja als Mutter der Kirche.<br />

Wenn dieser letzte Artikel<br />

der hl. Gertrud von Helfta gewidmet<br />

ist, dann blicken wir ebenso<br />

auf eine der «Grossen» unserer<br />

Kirche. Der verstorbene Abt<br />

von Hauterive, Bernhard Kaul<br />

schreibt ganz zu Beginn seiner<br />

Darlegungen zur hl. Gertrud:<br />

«Welt und Kirche gehen sehr<br />

sparsam um mit einer der höchsten<br />

Auszeichnungen, die zu vergeben<br />

sind: Nur wenige Menschen<br />

tragen den Beinamen der<br />

Grosse – die Grosse. Wir staunen<br />

umso mehr, dass zu dieser kleinen<br />

Gruppe neben der Kirchenlehrerin<br />

Theresa von Avila auch<br />

eine ganz einfache Klosterfrau<br />

gehört, die kein höheres Amt<br />

und keine besondere Würde innehatte:<br />

Es ist die heilige Ger-<br />

Glauben<br />

trud die Grosse von Helfta, bei<br />

der sich das «Gross» sicher auf<br />

die einzigartig tiefe Christusmystik<br />

bezieht.»<br />

Ihr Leben<br />

Marianische Heilige<br />

Hl. Gertrud von Helfta (23) 17. November<br />

Das Leben der grossen Heiligen<br />

ist arm an äusseren Ereignissen.<br />

Die Namen der Eltern sind nicht<br />

bekannt, lediglich das Geburtsdatum<br />

ist uns überliefert. Es ist<br />

der 6. Januar 1256. Wohl aus<br />

dem Thüringischen stammend,<br />

zog sie als fünfjährige an die<br />

Klosterschule von Helfta. Dort<br />

erhielt sie eine gediegene Ausbildung<br />

und gewann grosse Freude<br />

an der Wissenschaft. Unter anderem<br />

schrieb und sprach sie<br />

fliessend die lateinische Sprache.<br />

Doch diese Hingabe an die Wis-<br />

11<br />

senschaft liess das geistliche Leben<br />

dementsprechend auf schmalen<br />

Pfaden wachsen. Im Alter<br />

von 25 Jahren – nachdem sie<br />

schon 20 Jahre ihres Lebens in<br />

Helfta verbracht hatte – umgab<br />

die hl. Gertrud ein tiefer Zustand<br />

von Finsternis und Dunkelheit.<br />

Einen Monat lang trat<br />

sie darin in die Dunkelheit des<br />

Glaubens ein. In nichts mehr<br />

empfand sie Trost, bis zu jenem<br />

Abend des 27. Januar 1281 nach<br />

der Komplet, an dem sich Christus<br />

ihr ganz persönlich offenbarte.<br />

Das war der Anfang jener vertrauten<br />

Liebes- und Lebensgemeinschaft<br />

zwischen ihr und<br />

Christus, die ihrem Leben eine<br />

neue Richtung gab, bis sie am<br />

13. November 1301 (oder 1302),<br />

erst 45-jährig, starb.<br />

Ihr Werk<br />

Das Tagesgebet lässt das Werk,<br />

das in diesem Rahmen nicht<br />

ansatzweise aufgezeigt werden<br />

kann, mit folgenden Worten zusammenfassen:<br />

«Gott, du Sehn-<br />

Das Kloster Helfta unserer Tage.<br />

Mit viel Liebe und Mühe wurde<br />

die ehemalige Klosteranlage<br />

in den letzten Jahren wieder hergerichtet.


sucht deiner Geschöpfe, es hat<br />

dir gefallen, im Herzen der heiligen<br />

Gertrud Wohnung zu nehmen.<br />

Schenke auch uns auf ihre<br />

Fürbitte die Tröstungen deiner<br />

Gegenwart, bringe Licht in das<br />

Dunkel unseres Herzens und lass<br />

uns erfahren, dass du in uns lebst<br />

und wirkst. Darum bitten wir<br />

durch Christus, unseren Herrn.<br />

Amen.»<br />

Wenn wir dieses Gebet genau betrachten,<br />

dürfen wir drei Schritte<br />

erkennen, nämlich: Gott ist<br />

die Sehnsucht unserer Geschöpfe;<br />

es gefällt ihm, in uns Wohnung<br />

zu nehmen und er schenkt<br />

uns die Tröstungen seiner Gegenwart.<br />

Darin leuchten drei wesentliche<br />

Punkte des Christseins<br />

auf, die der hl. Gertrud der Grossen<br />

in überreicher Fülle zuteil<br />

wurden und zwar im innersten<br />

Das Wohnung<br />

nehmen Gottes<br />

in unseren Herzen<br />

ist in der Tat<br />

eines der grössten<br />

Geheimnisse<br />

unseres Glaubens.<br />

ihres Herzens. Nicht umsonst<br />

wird sie in den christlichen Darstellungen<br />

immer wieder mit<br />

dem göttlichen Herzen Jesu<br />

Christi dargestellt. Ja, ihre Sehnsucht<br />

nach Gott war unauslöschbar.<br />

Glauben<br />

Die Wissenschaft, die sie in der<br />

Schule des Klosters Helfta betreiben<br />

durfte, entzündete ihr ganzes<br />

Leben und Wirken. Mit brennendem<br />

Herzen nahm sie sich<br />

den Studien an und befriedigte<br />

damit ihre menschliche Sehnsucht<br />

nach Erkenntnis. Darin<br />

war sie eine Grosse. Doch darüber<br />

hinaus – und nicht zuletzt<br />

durch die Erfahrung der Gottesferne<br />

– entdeckte Gertrud noch<br />

eine Sehnsucht, nämlich Christus.<br />

Und auch darin war sie eine<br />

Grosse. Lange schwieg die Heili-<br />

12<br />

Gemälde der hl. Gertrud<br />

und der hl. Mechtild von Helfta.<br />

Kloster St.Andreas in Sarnen.<br />

ge über ihre Visionen, bis sie am<br />

Gründonnerstag 1289 – also<br />

neun Jahre später – in der Feier<br />

der Liturgie einen starken Antrieb<br />

des Heiligen Geistes empfing.<br />

Sie liess andere sowohl<br />

mündlich wie auch schriftlich


Auch in der modernen Kunst<br />

wird die hl. Gertrud<br />

immer wieder dargestellt.<br />

daran teilhaben. Ganz am Anfang<br />

dieses Prozesses stand jedoch<br />

auch bei Gertrud die Umkehr.<br />

Jesus sagte zu ihr: «Ich werde<br />

dich retten und befreien,<br />

fürchte dich nicht. Sodann sah<br />

ich eine sanfte Hand meine<br />

Glauben<br />

Rechten halten. Und er fügte<br />

hinzu: Mit meinen Feinden hast<br />

du Erde geleckt und Honig unter<br />

Dornen gekostet, kehre endlich<br />

zurück zu mir, und ich will dich<br />

aufnehmen und mit dem Strom<br />

meiner göttlichen Freude berauschen.»<br />

Aus dieser einen Herausforderung<br />

erwuchs in Gertrud<br />

eine Schule der Aufmerksamkeit,<br />

die oben als Sehnsucht umschrieben<br />

wird. Nicht mehr bloss Studium<br />

und menschliche Interessen<br />

prägten von nun an ihr Leben,<br />

sondern die Sprache des<br />

13<br />

Herzens wollte nun Raum gewinnen.<br />

So schreibt sie: «Dank<br />

sage ich dir für die seltene Gnade,<br />

durch die du meine Seele in<br />

die Erkenntnis und Betrachtung<br />

des Innersten meines Herzens<br />

eingeführt hast, wofür ich vorher<br />

so wenig Sorge trug, wie wenn<br />

man so sagen kann, für das Innere<br />

meiner Füsse. Da aber gewahrte<br />

ich vieles in meinem Herzen,<br />

was Dein allerreinstes Auge beleidigen<br />

musste. Ja mein ganzes<br />

inneres Wesen sah ich ungeordnet<br />

und ungeregelt, dass es für<br />

dich, der du in ihm wohnen<br />

wolltest, keine Stätte darbot.»<br />

Gertrud hat in diesem Moment<br />

den ersten Schritt mit dem zweiten<br />

verbunden. Immer mehr<br />

wird ihr bewusst, dass es Gott gefällt,<br />

in uns Wohnung zu nehmen.<br />

Sie lässt uns dazu wissen:<br />

«Die Aufmerksamkeit dem Herrn<br />

gegenüber wird ganz aufgeweckt:<br />

Während ich nun beschloss,<br />

ernstlich zu ringen, da kamst du,<br />

der du sprichst: Siehe, ich bin<br />

Ich, bevor du noch angerufen<br />

wirst – indem du mich mit deinen<br />

Segnungen überraschtest.»<br />

Das Wohnung nehmen Gottes<br />

in unseren Herzen ist in der Tat<br />

eines der grössten Geheimnisse<br />

unseres Glaubens. Und selbst<br />

dann, wenn wir noch so sehr auf<br />

Abwegen gehen, Gott ist mitten<br />

unter uns, schon eh wir ihn<br />

wahrnehmen. Gertrud ruft deshalb<br />

aus: «Tu mir auf die Schatzkammer<br />

deines gütigen Herzens,<br />

hier ist die Summe aller meiner<br />

Sehnsucht.»<br />

Damit ist zugleich der Weg frei<br />

für die Tröstungen Gottes in unserem<br />

Leben, dem dritten<br />

Schritt. Trotz aller Christusver-


undenheit, ja trotz aller mystischen<br />

Begabungen hatte Gertrud<br />

auch Not und Leid zu ertragen.<br />

Das überrascht zwar weiter<br />

nicht, denn jede echte Christusnachfolge<br />

bewährt sich gerade<br />

darin. Doch die hl. Gertrud von<br />

Helfta gibt uns auch dazu ein<br />

Trostwort in unseren Alltag hinein<br />

und lässt uns zugleich an ihrer<br />

besonderen Liebe zur Muttergottes<br />

Maria wissen. Es ist uns<br />

wie folgt überliefert: «Als Gertrud<br />

ein Leiden bevorstand und<br />

sie deshalb in menschlicher<br />

Schwachheit zagte, wies der mitleidige<br />

Herr sie an, allzeit, sooft<br />

sie durch grosse Leiden bedrängt<br />

werde, bei seiner Mutter der<br />

Barmherzigkeit eine sichere Zu-<br />

Bücher<br />

Die 18 Erscheinungen<br />

von Lourdes und ihre Bedeutung<br />

für den inneren Weg,<br />

von Franz-Toni Schallberger<br />

200 Seiten Fr. 25.–<br />

Das Licht der Wahrheit. Weg<br />

einer Familie in die katholische<br />

Kirche, von Jürg F. Berchtold<br />

95 Seiten Fr. 23.–<br />

Das Geheimnis von Lourdes,<br />

von Odilo Lechner Fr. 16.–<br />

Glauben<br />

flucht zu suchen. Einmal empfing<br />

sie den Rat: Spende aus, was<br />

du hast; denn mein Sohn ist<br />

überreich, dir zurückzuspenden,<br />

was du zu seiner Ehre ausgespendet<br />

hast.»<br />

Die hl. Gertrud von Helfta lässt<br />

uns in diesem kurzen Einblick in<br />

ihr Leben teilhaben an einer lebendigen<br />

Gottesbeziehung, einer<br />

Bewegung vom göttlichen Herzen<br />

zum menschlichen und wieder<br />

zurück. Einer Bewegung, in<br />

der Maria, wie in Lourdes, eine<br />

zentrale Stelle zukommt. So betete<br />

die grosse Heilige oft folgende<br />

Worte und wir sind eingeladen,<br />

sie mit ihr zu beten: «Gegrüsset<br />

seist du Maria, Königin der<br />

Milde. Ölbaum der Barmherzig-<br />

Bereiten Sie Ihre Lourdeswallfahrt vor<br />

Lourdes – Stätte des Lichts,<br />

von Andreas Drouve Fr. 23.–<br />

DVD/CD<br />

Bernadette Soubirous<br />

(ca. 2 Std.)/DVD Fr. 40.–<br />

Prozessionen in Lourdes:<br />

Es singt der Süddeutsche-Pilger-Chor<br />

Leitung: Leander Prinz/CD Fr. 20.–<br />

Marienlieder in Lourdes:<br />

Es singt der Süddeutsche-Pilger-Chor<br />

Leitung: Leander Prinz/CD Fr. 20.–<br />

14<br />

keit, durch die uns die Arznei des<br />

Lebens zugekommen ist. Du Königin<br />

der Milde, jungfräuliche Mutter,<br />

durch die zu uns kam das<br />

himmlische Licht, der Keim des<br />

Wohlgeruchs Israels. Wie du durch<br />

deinen Sohn aller Menschen wahre<br />

Mutter geworden bist, so nimm<br />

jetzt uns seiner Liebe willen uns<br />

unter die Fürsorge deiner Mütterlichkeit.<br />

Schütze Helfta, stütze unseren<br />

Glauben, erhalte und unterweise<br />

uns und werde so zur Taufmutter<br />

unserer Erneuerung unseres<br />

Glaubens. Es segne dich die Allmacht<br />

des Vaters. Es segne uns die<br />

Weisheit des Sohnes. Es segne uns<br />

die allgütige Liebe des Heiligen<br />

Geistes und bewahre uns zum ewigen<br />

Leben. Amen.»<br />

Ich wurde in Lourdes geheilt.<br />

Interview<br />

mit Br. Leo Schwager/DVD Fr. 20.–<br />

Die Preise verstehen sich exkl. Porto<br />

und Verpackung. Bei Bestellung bitte<br />

das Gewünschte ankreuzen.<br />

Pilgerbüro, 8730 Uznach<br />

Telefon 055 285 81 15<br />

Telefax 055 285 81 00<br />

E-Mail: pilgerbuero@lourdes.ch


M it<br />

dem 60. Jahrgang beginnt<br />

in unserer Zeitschrift<br />

eine neue «Reihe», die<br />

sich der Lourdesgrotten der<br />

Schweiz widmet. Nachdem wir<br />

nun während mehreren Jahrgängen<br />

das Leben marianischer Heiliger<br />

betrachtet haben, sollen für<br />

einige Zeit wieder die Lourdesgrotten<br />

im Mittelpunkt stehen.<br />

Dabei darf ich als Redaktor dieser<br />

Zeitschrift auf zwei Fundamenten<br />

aufbauen. In den Jahren<br />

1982–1991 hatte Abt Ivo Auf<br />

der Maur 21 Grotten unserer<br />

Lieben Frau von Lourdes in der<br />

Zeitschrift <strong>AVE</strong> näher vorgestellt.<br />

Darüber hinaus sammelte Herr<br />

Edgar Koller, Mosnang, all die<br />

Jahre im Hintergrund weitere<br />

Daten und nahm sich ausführlich<br />

der Entstehungsgeschichten<br />

einzelner Grotten an. Ziel seines<br />

freiwilligen Wirkens ist eine<br />

komplette Zusammenstellung aller<br />

Lourdesgrotten, sowie der<br />

grossen, bedeutenden Bildstöcke<br />

unseres Landes.<br />

So ist die neue Berichtsreihe einerseits<br />

ein «Erntedank» für die<br />

geleistete Arbeit, andererseits<br />

aber auch eine Einladung an alle<br />

LeserInnen, allfällige Ergänzungen<br />

zu melden oder auf weniger<br />

bekannte «Lourdesheiligtümer»<br />

in der Schweiz hinzuweisen, damit<br />

die Arbeit von Herrn Koller<br />

bald ein gutes und vollständiges<br />

Werk hervorbringen kann. Ein<br />

solch gesamtschweizerisches Projekt<br />

– in welcher Form es auch<br />

immer publiziert werden kann –<br />

braucht Männer und Frauen, die<br />

sowohl im Vordergrund, aber<br />

nicht weniger auch im Hintergrund,<br />

tatkräftig mithelfen. Zur<br />

Glauben<br />

Lourdesgrotten<br />

der Schweiz<br />

Zeit liegen bei Herrn Koller Meldungen<br />

und Informationen zu<br />

rund 250 Grotten vor.<br />

Schon jetzt möchte ich mich bei<br />

Herrn Edgar Koller, der auf unserer<br />

Wallfahrt kein Unbekannter<br />

ist, ganz herzlich für das zur<br />

Verfügung stellen der Daten,<br />

Texte und Bilder bedanken. Sofern<br />

Platz bleibt, soll ab kommendem<br />

Jahr in jeder Ausgabe<br />

eine weitere Lourdesgrotte vorgestellt<br />

werden. Vielleicht kann<br />

damit dem Bewusstsein der Botschaft<br />

von Lourdes in unserem<br />

15<br />

Land ein Beitrag geleistet werden.<br />

Möge die eine oder andere<br />

Reportage darüber hinaus vielleicht<br />

den Wunsch hervorbringen,<br />

diese Kleinode zu besuchen<br />

oder ihnen gar neues Leben zu<br />

schenken.<br />

Herr Edgar Koller<br />

vor dem Altar der Lourdesgrotte<br />

auf der St.Iddaburg.


Erwartungsvoll und in grosser Vorfreude<br />

begaben sich 113 Personen, mit<br />

2 Cars der Firma «Koch Reisen» Giswil,<br />

auf die ersehnte Vereinsreise zur<br />

Hl. Bernadette nach Nevers. «Willkommen<br />

zu unserer Jubiläumswallfahrt –<br />

Schön, dass ihr da seid!» so erklangen<br />

die herzlichen Begrüssungsworte unserer<br />

beiden kompetenten und wohlbekannten<br />

Reiseleiterinnen, Sr. Cäcilia Allenspach<br />

und Erna Langensand durch<br />

die Mikrofone der Reisecars. Diesem<br />

Willkommensgruss schlossen sich die<br />

beiden Chauffeure, «Wisi» Hofstetter<br />

und Peter Steuri gerne an.<br />

Den «himmlischen» Segensgruss erteilte<br />

uns Pater Emmeram Stacheder aus<br />

Ingenbohl. Ihm oblag die geistliche<br />

Begleitung unserer Vereinsreise zur<br />

Vereinsmitteilungen<br />

KPV: Jubiläumswallfahrt nach Nevers<br />

Hl. Bernadette. Gestärkt machten wir<br />

uns nun auf die 680 km Wegstrecke, die<br />

uns über Pratteln – Mulhouse – Besançon<br />

– Beaune – Autun – nach Nevers<br />

führte. Durch unterschiedliche Anreiserouten<br />

der beiden Cars begrüsste sich<br />

die grosse «Pilgerfamilie» zum ersten<br />

gemeinsamen Wiedersehen beim Kaffeehalt<br />

in Pratteln.<br />

Bald hiess es: «Einsteigen bitte und<br />

Platz nehmen!» – Doch da gesellte sich<br />

in unseren Cars ein «neuer» Fahrgast<br />

dazu – der Präsident der Krankenpflegevereinigung,<br />

Renato Gollino. Nach herzlichem<br />

Willkommensgruss zeichnete er<br />

anhand einiger prägnanter Sätze aus<br />

der Chronikfassung die 80-jährige Geschichte<br />

der Krankenpflegevereinigung<br />

auf – 80 Jahre Krankenpflegevereinigung<br />

16<br />

– Darin begründet unsere Jubiläumswallfahrt!<br />

– Anschliessend wünschte<br />

uns Renato eine angenehme Reise mit<br />

vielen spirituellen Impulsen bei der<br />

Hl. Bernadette in Nevers. Begleitet<br />

durch das Gebet des Rosenkranzes, geschichtlichen<br />

Informationen und unterhaltsamen<br />

Anekdoten erfreuten wir uns<br />

an der Fahrt. Sicher und ruhig chauffierten<br />

uns Alois Hofstetter und Peter Steuri<br />

durch die herrlichen Naturschönheiten<br />

Frankreichs.<br />

Ein kurzer Mittagshalt unterwegs liess<br />

uns kulinarisch auftanken.<br />

Und weiter gings Kilometer um Kilometer<br />

unserem Ziel – Nevers – entgegen!<br />

Über Landstrassen führte uns die Fahrt<br />

durch ländliche Gegenden Richtung Autun.<br />

An Feldern, Wiesen und Wald, historischen<br />

Gebäuden, Schlössern, Burgen<br />

oder schmucken kleinen Dörfern und<br />

Weilern erfreute sich unser Auge. Beim<br />

Anblick der Weite der Felder rief Sr. Cäcilia<br />

enthusiastisch aus: «Oh, wenn ich<br />

nochmals jung wäre, würde ich Mais anpflanzen,<br />

einen grossen Traktor kaufen<br />

und die Felder bewirtschaften!» Der<br />

Zwischenhalt in Autun schenkte uns die<br />

Gelegenheit, die Kathedrale zu besichtigen,<br />

durch die Gässchen zu schlendern<br />

oder sich zu einem gemütlichen Gläschen<br />

auf dem Hauptplatz zusammen<br />

zu setzen. Glücklich trafen wir gegen<br />

19.00 Uhr in Nevers, im Kloster, unserer<br />

Herberge ein.<br />

Die Reisecars waren<br />

bis auf den letzten Platz besetzt.


Vor dieser Muttergottesstatue<br />

im Garten von Nevers<br />

betete Bernadette oft.<br />

Nun hiess es: Zimmerbezug. Ja, das<br />

hiess – in eine etwas «andere Welt» einzutreten.<br />

In die Einfachheit des Klosterlebens – in<br />

das «Reich» der Hl. Bernadette! Beim<br />

anschliessenden gemeinsamen Nachtessen<br />

fruchteten die Eindrücke des er-<br />

Vereinsmitteilungen<br />

lebnisreichen Tages in anregende und<br />

unterhaltsame Diskussionen. Mit einem<br />

stillen «Gute Nacht» in der Kirche, am<br />

Schrein bei der Hl. Bernadette, rundeten<br />

wir unseren ersten Reisetag ab.<br />

Die morgendliche Feier der Hl. Messe<br />

anderntags liess uns freudig beten für<br />

das anwesende Geburtstagskind Bernadette<br />

Amann (Sie feierte ihren 50. Geburtstag!)<br />

und ebenso Einstimmen in<br />

die Spiritualität der Hl. Bernadette. Dieser<br />

Heiligen wollten wir nach dem Frühstück<br />

anhand einer Vortragsreihe «BE-<br />

GEGNEN» – Im Noviziat-Raum des Klosters<br />

führten uns acht Lektorinnen in<br />

17<br />

Etappen durch die Geschichte von Bernadette<br />

Soubirous und liessen uns so<br />

auf ihren Spuren durch ihr Leben und<br />

Wirken wandeln.<br />

Noch «näher» waren wir Bernadette bei<br />

der anschliessenden Führung durch das<br />

Kloster, der Besichtigung ihres Zimmers<br />

und des Museums (mit dem Lehnstuhl,<br />

auf dem Bernadette gesessen hatte als<br />

sie starb), beim Spazieren zu ihrem<br />

Lieblingsplatz im Park bei der Muttergottes<br />

oder beim stillen Verweilen bei<br />

Bernadette in der Kirche. Ein «herzliches<br />

Dankeschön» an die drei Gruppenleiterinnen,<br />

die unverhofft als «Klosterführerinnen»<br />

agieren mussten! Ihr<br />

habt die Herausforderung bravourös<br />

gemeistert!<br />

Nach kurzer Siesta nach dem Mittagessen,<br />

wandelten wir, anhand weiterer<br />

Vortragsreihen, erneut auf den Spuren<br />

der Hl. Bernadette. Ab ca. 15.00 Uhr<br />

stand der Nachmittag zu unserer freien<br />

Verfügung.<br />

Stahlblauer Himmel, lachende Sonne<br />

und Hitzetemperaturen luden in gemütlichem<br />

und fröhlichem Beisammensein<br />

zum Durstlöschen und Eisschlecken ein.<br />

Ein Spaziergang über den Park zum Herzogspalast<br />

sowie an die Loire mit der<br />

imposanten Römerbrücke lockte ebenso,<br />

wie ein Besuch in der Basilika, wo<br />

soeben das Ave Maria von Gounod zu<br />

einer feierlichen Hochzeitsmesse erklang!<br />

Erfüllt mit vielen bereichernden Eindrücken<br />

und Erlebnissen schlenderten wir<br />

zurück zum Kloster, wo bald das Nachtessen<br />

auf uns wartete. Mit dem Rosenkranzgebet<br />

an der Grotte bei Sonnenuntergang,<br />

liessen wir diesen wunderschönen<br />

Tag ausklingen.<br />

(Zu)Früh schrillte der Wecker für die<br />

Tagwache, das Aufstehen, erneutes Koffer<br />

packen und einladen für die Heimreise<br />

am Sonntagmorgen. Bereits um<br />

6.45 Uhr feierten wir, zusammen mit Pa-


ter Emmeram, unseren Abschieds-Gottesdienst.<br />

All unsere Sorgen und Nöte,<br />

aber auch Freuden und Hoffnungen<br />

konnten wir im Anschauen des Lebens<br />

von Bernadette Soubirous mit ihr teilen.<br />

Wir durften dieser Heiligen «BEGEG-<br />

NEN». Ihre Aussagen: «Ich will keinen<br />

Augenblick leben, den ich nicht liebend<br />

verbringe! Man muss ohne Mass<br />

lieben…! Ich bin gemahlen wie ein<br />

Weizenkorn… Ich werde niemanden<br />

vergessen…» werden uns sicherlich<br />

nachhaltig und tröstend auf unserem<br />

weiteren Lebensweg liebevoll begleiten.<br />

Herzliche Dankes- und Abschiedsworte<br />

richtete auch unser Präsident, Renato<br />

Gollino im Namen der Krankenpflegevereinigung<br />

an uns. «Schön war es bei<br />

Bernadette, diese Jubiläumswallfahrt<br />

war ein bereicherndes Erlebnis für uns<br />

alle!»<br />

Nach dem Frühstück hiess es um 8.15<br />

Uhr erneut: «Bitte einsteigen!» Winkend<br />

verabschiedeten wir uns von unseren<br />

Krankenpflege-Kolleginnen und -Kollegen,<br />

die in Privatautos weiter- oder zurück<br />

reisten. Unsere Fahrt führte uns<br />

auf der legendären Teilstrecke der Burgunder<br />

Weinstrasse «Route des Grands<br />

Crus» Richtung Beaune, in die Hauptstadt<br />

der Burgunderweine. Malerische<br />

Winzerdörfer, Weinberge mit ihrem<br />

prägnanten Charakter sowie liebliche<br />

Hügellandschaften zogen an uns vorbei.<br />

Stets wurden die historischen und kulturellen<br />

Sehenswürdigkeiten informativ<br />

und unterhaltsam von unseren beiden<br />

kompetenten Reiseleiterinnen kommuniziert.<br />

Der Zwischenhalt in Beaune liess sich<br />

auf vielfältige Art und Weise gestalten.<br />

Einerseits durch die Besichtigung des<br />

Hospiz «Hôtel-Dieu». Dieses Armenspital,<br />

ehemaliges Krankenhaus in Beaune,<br />

ist das Herzstück der Altstadt. Heute<br />

wird ein Teil dieses Gebäudekomplexes<br />

als Altersheim genutzt, während der<br />

Vereinsmitteilungen<br />

Rest als Museum besichtigt werden<br />

kann und einen interessanten Einblick<br />

in die Krankenpflege der Frühen Neuzeit<br />

gewährt. Andererseits konnte man den<br />

Charme der Burgunder Weinberge, z.B.<br />

durch den Besuch eines Weinkellers,<br />

entdecken. Das Probieren verschiedener<br />

Burgunder Weine war ein Genuss für<br />

weinliebende Kehlen! Natürlich waren<br />

das gemütliche Flanieren durch die malerischen<br />

Gässchen von Beaune, ein feines<br />

Mittagessen in einem der vielen einladenden<br />

Restaurants ebenso willkommene<br />

Alternativen, den Aufenthalt in<br />

dieser schönen Weinstadt Beaune zu<br />

geniessen.<br />

Um ca. 13.30 Uhr hiess es für uns wieder<br />

einsteigen bitte zur Weiterfahrt über<br />

Besançon Richtung Schweiz. Den Zoll<br />

passierten wir, trotz Zitterpartie von<br />

Sr. Cäcilia ob dem zusätzlichen Reisegepäck,<br />

korrekt! Glücklich, dankbar und<br />

erfüllt mit vielen eindrücklichen, berührenden<br />

und unvergesslichen Erlebnissen<br />

verabschiedeten sich bereits die<br />

ersten Reisenden beim Z’Vierihalt in<br />

Pratteln.<br />

An jeden weiteren individuellen Einrespektive<br />

Aussteigeorten winkten wieder<br />

fröhliche Hände den Weiterfahrenden<br />

zu.<br />

Nochmals ein herzliches «Danke schön»<br />

gilt den Organisatorinnen, Sr. Cäcilia Allenspach<br />

und Erna Langensand. Diese<br />

Jubiläumswallfahrt der Krankenpflegevereinigung<br />

zur Hl. Bernadette nach Nevers<br />

wird uns nachhaltig, in unvergesslicher<br />

Erinnerung bleiben!<br />

Jaqueline Rebmann<br />

18<br />

Unsere<br />

Verstorbenen<br />

Altbüron: Agatha Bossert<br />

Bischofszell: Luigi Limoncelli-Ullmann<br />

Brunnen: Marie-Theres Kälin<br />

Emmenbrücke: Margrith Bösch-Gander<br />

Ernetschwil: Ernst Arnold-Ming<br />

Esslingen: Berta Widmer<br />

Ettiswil: Josy Huber-Meyer<br />

Grafenort: Karl Hess-Christen<br />

Hitzkirch: Louise Furrer-Kiener<br />

Illgau: Agatha Bürgler-Steiner<br />

Istighofen: Hedy Hengartner-Hasler<br />

Kerns: Engelbert Durrer-Gasser<br />

Kriessern: Josef Gschwend-Dietsche<br />

Lachen SZ: Heinrich Kuriger-Lohmüller<br />

Lenzerheide/Lai: Hans Dangel<br />

Liestal: Rosa Gisler-Benz<br />

Luzern: Johanna Fankhauser-Marai<br />

Morschach: Pauli Deck<br />

Sargans: Niklaus Unteregger-Broder<br />

Schaan: Vreny Hasler-Müller<br />

Schönenbuch: Ernst Sütterlin-Oser<br />

Schüpfheim: Marie Emmenegger<br />

Seelisberg: Anna Aschwanden<br />

St.Urban: Josef Steffen-Frey<br />

Stoos SZ: Hilda Stump-Heinzer<br />

Tuggen: Erna Bamert-Thomen<br />

Unteriberg: Anna Marty-Marty<br />

Uznach: Ludwig Kühne-Hüppi<br />

Wädenswil: Heidy Müller-Meyer<br />

Wilen: Franz Broder<br />

Wir empfehlen unsere Heimgegangenen<br />

der Fürbitte Mariens und dem<br />

Gebet der <strong>AVE</strong>-Leser.


Am 3. September <strong>2011</strong> durften 92 Pilger<br />

und Pilgerinnen bei herrlichem Sonnenschein<br />

die Wallfahrtskirche «Unsere Liebe<br />

Frau Mariä Geburt» in Tschagguns im<br />

Montafon besuchen. Mit drei Reisecars<br />

ging die Fahrt nach Tschagguns zur barocken<br />

Wallfahrtskirche. Der Ortspfarrer<br />

aus Tschagguns, Dekan Dr. Peter<br />

Bitschnau, erzählte mit grosser Begeisterung<br />

und breitem Fachwissen aus der<br />

Geschichte und Entstehung dieser bedeutenden<br />

Kirche.<br />

Anschliessend zelebrierte Pfarrer Martin<br />

Blaser aus Pfäfers die Heilige Messe.<br />

In seiner einfühlsamen Predigt spricht<br />

er bezugnehmend auf das Johannes-<br />

Nus nudein sonda endamaun ils 20<br />

d’uost <strong>2011</strong>. In di da fina bial’aura sclarescha<br />

sur vitgs e valada. Da Trun entochen<br />

Sargans beneventa Sep Antoni Casanova<br />

da viadis Casanova Siat ils participonts<br />

a nies pelegrinadi che meina<br />

nus el cantun Lucerna a Hergiswald tier<br />

Nossadunna da Loretto.<br />

A Sargans beneventa nossa presidenta<br />

Ruth Good ils pelegrins e las pelegrinas<br />

e giavischa in bien viadi als veneraturs<br />

da Nossadunna. Per preparar nies intern<br />

sin la sentupada cun nossa mumma<br />

celestiala recitein il sogn rusari.<br />

Suenter la pausa da cafe surmuntein nus<br />

il Hirzel, carrein atras il cantun Zug cun<br />

ses sgrataneblas e grondas fabricas e<br />

Vereinsmitteilungen<br />

LPV Sarganserland: Vereinswallfahrt<br />

Evangelium über die Gottesmutter, über<br />

Maria, die Frau des Klopas und Maria<br />

von Magdala, als die Frauen in der Todesstunde<br />

Jesu, vor dem Kreuz standen.<br />

Welchen Schmerz und welches Leid<br />

muss die Muttergottes ertragen haben.<br />

Die Darstellung der Pietà im Seitenaltar<br />

der Kirche weist auf diese Maria «vom<br />

Mitleiden und Mittragen» hin und macht<br />

sie deshalb auch so mütterlich und<br />

symphytisch. Die Gottesmutter stellt für<br />

uns alle eine tröstende Identifikation<br />

dar und soll uns in schweren Zeiten<br />

Trost und Kraft geben.<br />

Nach dem Gottesdienst ging die Fahrt<br />

weiter nach Braz, wo die Pilger und<br />

mein encunter il cantun da Lucerna viers<br />

nies liug da destinaziun Hergiswald.<br />

Cheu en quei sanctuari dedicaus a Nossadunna<br />

celebrescha nies preses Sur<br />

Peter Aregger il survetsch divin. En siu<br />

priedi fa el attents nus sin la veta e<br />

muntada da Maria nossa mumma. Adina<br />

ha ella accumpignau, susteniu e pitiu<br />

cun siu fegl. Aschia eis ella gest sco nus<br />

stada ina pelegrina. Pelegrinar munta<br />

semuentar ni era marschar cun l’entira<br />

carstgaunadad da tuttas naziuns e religiuns<br />

sin la via encunter la cumplenida<br />

da nossa veta. Maria interceda per nus<br />

tier siu fegl ed ei per nus mediatura e<br />

gidontra en uras da tribulaziun e selegra<br />

cun nus en temps da legria.<br />

19<br />

Pilgerinnen ein vorzügliches Mittagessen<br />

einnahmen. Anschliessend ging<br />

es weiter über Bludenz – Satteins – nach<br />

St.Gerold im Grossen Walsertal.<br />

Die Nachmittagsandacht fand in der<br />

Propstei St.Gerold statt. Das Altarbild,<br />

ein Fresko gemalt vom Schweizer Maler<br />

Ferdinand Gehr (1966), wurde durch<br />

Pfarrer Blaser in einer Bildbetrachtung<br />

vorgestellt. Im Anschluss an die Andacht<br />

bedankte sich der Präsident, Jürg<br />

Bernasconi bei Pfarrer Blaser und der<br />

Firma Brunner Reisen AG für das Mitgestalten<br />

der Wallfahrt und die ausgezeichnete<br />

Organisation.<br />

Mary Boss<br />

LPV Surselva: Pelegrinadi e radunonza generala<br />

Suenter messa gudin nus in gustus e<br />

cauld gentar en l’ustria vischinonta. Ei<br />

resta lu aunc in mument per contemplar<br />

la biala cuntrada sur il lag da Lucerna.<br />

Cun ina cuorta devoziun e la canzun da<br />

Lourdes bandunein nus Hergiswald.<br />

Quella gada meina il viadi atras il marcau<br />

da Lucerna e sur il Sattel viers Mels.<br />

Leu fagein aunc ina cuorta viseta alla<br />

grotta da Nossadunna da Lourdes. Gia a<br />

Sargans bandunan las empremas participontas<br />

nossa cumpignia e plaunet arrivein<br />

puspei al liug da nossa partenza<br />

matutina. Nossadunna ei stada nossa<br />

cumpogna da viadi e cun siu agid ha era<br />

nies manischunz empalau nus senza incaps<br />

sin nies viadi.


40- avla radunonza generala<br />

ils 4-9-<strong>2011</strong> a Glion<br />

Sco usitau salva l’Uniun da pelegrins da<br />

Lourdes Surselva l’emprema dumengia<br />

el meins settember sia radunonza generala.<br />

Uonn sa l’uniun festivar il giubileum<br />

da 40 onns dapi la fundaziun. Allas<br />

14.00 uras celebreschan igl uestg auxiliar<br />

msgr. Marian Eleganti ensemen<br />

cul preses Peter Aregger ed igl antecessur<br />

sur Ignazi Pally la sontga messa. Igl<br />

organist Sep Antoni Curschellas dat<br />

tempra festiva al survetsch divin.<br />

En sia allocuziun fa msgr. Marian attents<br />

nus sin la gronda impurtonza dall’uniun.<br />

Nus essan pelegrins sin quest mund,<br />

nus stuein emprender da tedlar sin nies<br />

concarstgaun e pér lu plidar. Tedlar sin<br />

Diu sco era Maria ha tedlau sin siu sogn<br />

Fegl duess esser nossa devisa. Savens<br />

san ins veser co carstgauns mendus derasan<br />

entras lur cardientscha ina cuntentientscha<br />

admirabla. L’uniun astga<br />

mirar anavos sin in fritgeivel operar sin<br />

ils 40 onns vargai e cun fidonza e speronza<br />

mira ella viers igl avegnir. Suenter<br />

l’enconuschenta canzun da Lourdes<br />

serendan biars commembers e commembras<br />

en sala parvenda alla radunonza<br />

generala.<br />

Vereinsmitteilungen<br />

La presidenta Ruth Good ha plascher da<br />

beneventar biars interessai a quella.<br />

Ella rapporta extendiu sur il curriu duront<br />

quei onn da fatschenta.<br />

Astrid Gliott prelegia il protocol ch’ei<br />

redigius clar ed entelgeivel e dat ina<br />

extendida survesta digl agir annual<br />

dall’uniun.<br />

Isidor Bundi ei bein cudischaus cun las<br />

finanzas. Cun fatscha cuntenta presenta<br />

el il quen che siara cun in bi gudogn,<br />

quei grazia als biars commembers che<br />

pagan regulau lur contribuziun ed als<br />

sponsurs che sustegnan l’uniun cun lur<br />

generusas donaziuns. La contribuziun<br />

annuala resta per singuls sfrs. 15.– e per<br />

partenari sfrs. 25.–.<br />

Las elecziuns procuran per enqual discussiun<br />

e turbulenzas. Deplorablamein<br />

han la actuara Astrid Gliott, l’assessura<br />

Ida Maria Buchli e las revisuras Luzia<br />

Cabrin e Lidia Loretz demissiunau. Tgi ni<br />

tgei ei il motiv che 4 persunas en uffeci<br />

tilan la faultsch el canvau e seretilan<br />

per part gia suenter cuort temps d’uffeci?<br />

Presidenta, vice-president e cassier<br />

vegnan reelegi per ina ulteriura perioda<br />

da dus onns. Als responsabels eis ei<br />

reussiu da presentar quater dunnas che<br />

remplazzan las abdicontas ed aschia ei<br />

20<br />

la suprastonza cumpleina. Igl ei da deplorar<br />

che neginas persunas naven da<br />

Glion viers la Surselva e Lumnezia ein<br />

representadas en suprastonza. Da recumandar<br />

fuss da reparter ils suprastonts<br />

ton sco pusseivel sin ils cirquits dall’uniun.<br />

Il meins october festivein en entginas<br />

pleivs survetschs divins, quels vegnan<br />

publicai el fegl Ufficial.<br />

La proxima dumengia dils malsauns ei a<br />

Glion ils 12 da mars 2012.<br />

Il pelegrinadi interdiocesan a Lourdes<br />

ei dals 28 d’avrel entochen ils 4 da matg<br />

2012.<br />

La radunonza generala sespleiga ils 2<br />

da settember 2012.<br />

Entgins presents prendan aunc il plaid<br />

per engraziar als suprastonzs en uffeci<br />

sco era allas partentas per lur lavur pil<br />

beinstar da sauns e malsauns da<br />

noss’uniun.<br />

Cun agid da Nossadunna vegn l’uniun<br />

era egl avegnir a tener la dira a stempraus<br />

e tempiastas e selegrar da dis suleglivs.<br />

Ina strofa dalla canzun da Lourdes paleisa:<br />

«Jeu sundel la mumma da glisch e confiert.<br />

Per tutta miseria jeu hai cor<br />

aviert.»<br />

Annamaria Albrecht<br />

Weihbischof Marian Eleganti<br />

durfte anlässlich der Jubiläumshauptversammlung<br />

dem Gottesdienst<br />

vorstehen.


Kürzlich machten sich 165 Pilger des<br />

Schwyzer Lourdespilgervereins auf den<br />

Weg nach Luthern-Bad, um in der Stille<br />

des Luzerner Napfgebietes den Schutz<br />

der Muttergottes zu erflehen.<br />

Auch heute ist das Pilgern mehr als nur<br />

eine Wegfahrt. Pilgern bietet Zeit und<br />

Raum für Stille, innere Ruhe, Beten und<br />

Begegnungen. Das Innehalten an Bildstöcken<br />

und Kapellen ist eine Einladung<br />

für jeden Pilger, das Leben und die einzelnen<br />

Lebensabschnitte im Glauben anzugehen<br />

und zu verankern. Das Teilen<br />

von Freud und Leid, die gemeinsame<br />

Dankbarkeit und Fürbitte bieten Halt für<br />

den Pilger und geben ihm Kraft, das Leben<br />

mit Mut und Hoffnung anzugehen.<br />

Während der Hinfahrt meinte dann auch<br />

Sr. Servanda von Ingenbohl, dass wir Pilger<br />

und Pilgerinnen mit guten Gedanken<br />

hingehen sollen. Unsere Anliegen können<br />

wir der Gottesmutter Maria überlassen,<br />

so dass wir diese loslassen und<br />

nicht mehr nach Hause nehmen müssen.<br />

Das gemeinsame Rosenkranzgebet hilft<br />

allen Pilgern, uns an Maria zu wenden<br />

und um ihre Hilfe zu bitten.<br />

Luthern-Bad – ein Wallfahrtsort<br />

seit dem 16. Jahrhundert<br />

In der Stille des Luzerner Napfgebietes<br />

bietet die Gnadenkapelle seit Jahrzehnten<br />

unzähligen Menschen Gelegenheit,<br />

Die Wallfahrtskirche von Luthern-Bad<br />

liegt idyllisch eingebettet in die Natur<br />

des Napfgebietes.<br />

Vereinsmitteilungen<br />

Schwyzer LPV: Vereinswallfahrt<br />

ihre Anliegen der Gottesmutter anzubringen<br />

und sie ihr zu überlassen. Der<br />

Bau der Kapelle geht ins 16. Jahrhundert<br />

zurück, als sich der an Gicht leidende<br />

Bauer Jakob Minder am Samstagabend<br />

vor Pfingsten zur Ruhe legte und ihm im<br />

Traum das Gnadenbild der Gottesmutter<br />

von Einsiedeln erschien. Dabei erhielt er<br />

die Anweisung, hinter seinem Haus zu<br />

graben und sich mit dem gefundenen<br />

Wasser zu waschen. Jakob Minder tat wie<br />

geheissen und wurde von seinem Gichtleiden<br />

geheilt. Die Kunde von der Heilsamkeit<br />

des Wassers verbreitete sich<br />

schnell und bereits zwei Jahre nach Minders<br />

Heilung wurde im Jahr 1583/84 die<br />

erste Kapelle gebaut und ist seitdem ein<br />

viel besuchter Wallfahrtsort.<br />

Das Leben mit Zuversicht und<br />

Gelassenheit meistern<br />

Im Beisein der Pilger zelebrierte Präses<br />

Edgar Brunner in der Kapelle in Lu-<br />

21<br />

thern-Bad den Wallfahrtsgottesdienst.<br />

Er betonte dabei, wie die Nähe zu Maria<br />

uns Schutz und Hilfe bringen kann. Claudia<br />

Schilliger, unsere «Vereinsorganistin»<br />

umrahmte den Gottesdienst mit<br />

schönen Orgelklängen.<br />

Das Mittagessen wie auch der Nachmittag<br />

vor Ort, erlaubte es den Schwyzer<br />

Pilgern, die Kameradschaft und das frohe<br />

Zusammensein zu pflegen.<br />

Auf dem Heimweg meinte Sr. Servanda,<br />

dass der Schutz der Muttergottes uns<br />

Sicherheit gibt, das Leben Gott anzuvertrauen<br />

und uns hilft, unsere Schwierigkeiten<br />

mit Zuversicht und Gelassenheit<br />

anzugehen.<br />

Zum Abschluss dankte unser Vereinspräsident<br />

Kaspar Betschart den Pilgern<br />

für die Teilnahme und all jenen, die für<br />

das Zustandekommen des gnadenreichen<br />

Wallfahrtstages tatkräftig mitgeholfen<br />

haben.<br />

Silvia Scherrer,<br />

Brunnen


Am 25. August <strong>2011</strong> haben sich bei strahlend<br />

schönem Wetter 56 Pilger des<br />

Lourdespilgervereins Luzern 2 aufge-<br />

Dieser Ort<br />

strahlt viel Kraft<br />

und Mut aus.<br />

Er spendet Trost<br />

und Zuversicht.<br />

macht, um an der traditionellen Vereinswallfahrt<br />

teilzunehmen. Unsere<br />

diesjährige Wallfahrt führt uns vorbei<br />

an einer wunderschönen Landschaft.<br />

Nach einem kurzen Kaffeehalt in Stans,<br />

Weiterfahrt nach Dallenwil zur Luftseilbahn<br />

Niederrickenbach. Es geht in luftige<br />

Höhen zur «Gnadenmutter im<br />

Ahorn» zu Maria-Rickenbach.<br />

Die Überlieferung besagt, dass ein Hirtenbub<br />

von Büren, ein Zumbühl aus dem<br />

Buoholz, die spätgotische Madonna<br />

beim Bildersturm anlässlich der Reformation<br />

im Berner Oberland im Jahre<br />

1528 rettete und heimlich nach Hause<br />

Vereinsmitteilungen<br />

LPV Luzern 2: Sommerwallfahrt<br />

trug. Im folgenden Frühjahr stellte er<br />

die Statue in einen hohlen Ahornbaum<br />

an der Stelle, wo heute der Altar<br />

der Wallfahrtskirche Maria Rickenbach<br />

steht. Als er bei der Alpabfahrt im<br />

Herbst das Standbild der Madonna aus<br />

der Baumhöhle heben wollte, liess es<br />

sich nicht bewegen. So blieb das Standbild<br />

der Madonna auf Maria Rickenbach.<br />

Es war nicht zufällig, dass die gerettete<br />

Madonnen-Statue in Niederrickenbach<br />

ihren Platz fand. Auf wunderbare Weise<br />

erzählt uns die Legende, dass die Madonna<br />

hier bleiben musste und nicht<br />

mehr entfernt werden konnte, weil sie<br />

gerade hier in der Abgeschiedenheit<br />

einer wunderschönen Berglandschaft<br />

Ruhe und Frieden fand.<br />

Dieser Ort, der sich bald zu einem Wallfahrtsort<br />

entwickelte, strahlt viel Kraft<br />

und Mut aus. Viele Menschen haben hier<br />

in mehr als vierhundertsiebzig Jahren<br />

Trost und Zuversicht gefunden. Auch<br />

wir kommen hierher um Vertrauen zu<br />

fassen und unseren Glauben zu stärken.<br />

In dieser schönen Kapelle feiert unser<br />

Präses Georg Pfister, mit Unterstützung<br />

22<br />

von Pfarrer Fuchs und mit der Reisegesellschaft,<br />

die heilige Messe. Anschliessend<br />

erzählt uns Pfarrer Fuchs, wie der<br />

Wallfahrtsort entstanden ist. Nach dem<br />

Mittagessen im Pilgerhaus bleibt uns<br />

noch etwas Zeit, Tee, Kerzen usw. im<br />

«Klosterlädeli der Benediktinerinnen»<br />

einzukaufen.<br />

Um dem Tag noch einen schönen Abschluss<br />

zu geben, wählen wir für die<br />

Rückreise von Beckenried nach Gersau<br />

die Fähre. Nach dem Zvierihalt im Restaurant<br />

Frohsinn in Küssnacht, heisst es<br />

Abschied nehmen. Gestärkt an Körper,<br />

Geist und Seele, geht es dem See entlang,<br />

zurück nach Luzern.<br />

Beatrice Greber<br />

Vor schönster Kulisse versammelten<br />

sich die Wallfahrer zum Gruppenfoto.


Bischof Markus Büchel<br />

Klosterhof 6b<br />

9001 St.Gallen<br />

Bischof Felix Gmür<br />

Baselstrasse 58<br />

4500 Solothurn<br />

Bischof Vitus Huonder<br />

Hof 19, Postfach 133<br />

7000 Chur<br />

Pilgerdirektor Pfarrer Urs Steiner*<br />

Baarerstrasse 62<br />

6300 Zug<br />

Schwester Cäcilia Allenspach*<br />

Kloster Ingenbohl<br />

6440 Brunnen<br />

Pfarrer Peter Aregger<br />

Via Principala 68<br />

7031 Laax GR<br />

Abt Ivo Auf der Maur<br />

St.Otmarsberg 1<br />

8730 Uznach<br />

Herr Dr. Jürg Berchtold*<br />

Ruchholzstrasse 35B<br />

4103 Bottmingen<br />

Herr Jürg Bernasconi-John*<br />

Mittelgasse 2<br />

8888 Heiligkreuz<br />

Bruder Bernhard Bisquolm*<br />

St.Otmarsberg 1<br />

8730 Uznach<br />

HH Domherr Christoph Casetti<br />

Hof 19<br />

7000 Chur<br />

Vereinsmitteilungen<br />

Mitglieder Verein Lourdeswallfahrt DRS<br />

Pfarrer Stefan Essig<br />

Kirchplatz 7<br />

5316 Leuggern<br />

Herr Renato Gollino-Hochreutener<br />

Wolfganghof 7c<br />

9014 St.Gallen<br />

Herr Gerold Kalbermatten*<br />

Haus Myriam<br />

3906 Saas-Fee<br />

Herr Otmar Kocherhans<br />

Ametsbergstrasse 11<br />

8625 Gossau ZH<br />

Herr Edgar Koller-Walser<br />

Grütliwiese 1<br />

9607 Mosnang<br />

Frau Maria Kretz-Müller<br />

Weierweg 2<br />

8725 Ernetschwil<br />

Frau Hedy Mäder-Müller<br />

Lindenstrasse 21<br />

8730 Uznach<br />

Herr Willy Perren-Biner<br />

Zen Steckenstrasse 78<br />

3920 Zermatt<br />

Herr Dr. Emil Pfister<br />

Sulzweidstrasse 14<br />

8737 Gommiswald<br />

Herr Erich Rüst-Ziegler*<br />

Werkstrasse 5<br />

9212 Arnegg<br />

Pater Emmanuel Rutz<br />

St.Otmarsberg 1<br />

8730 Uznach<br />

23<br />

Pfarrer Paul Schlienger<br />

Pfarrhaus 12<br />

7459 Stierva<br />

Pfarrer Jürg Schmid<br />

Weihermattstrasse 51<br />

5000 Aarau<br />

Pfarrer Andreas Schönenberger<br />

Grüenauweg 6<br />

9630 Wattwil<br />

Herr Hans Schorno<br />

Luzernerstrasse 26<br />

6440 Brunnen<br />

Pfarrer Stefan Staubli<br />

Tellstrasse 7<br />

8400 Winterthur<br />

Frau Lisbeth Suter-Huwiler<br />

Dättwilerstrasse 13a<br />

5405 Dättwil AG<br />

Herr Dr. Albert Wick<br />

Pfaffenholzstrasse 28<br />

8500 Frauenfeld<br />

Herr Helmut Zurbriggen<br />

Haus Mühle<br />

3905 Saas Almagell<br />

* Vorstandsmitglieder


Am 16. Juli 1858, dem Tag der<br />

letzten Erscheinung, kann Bernadette<br />

nicht zur Grotte gehen,<br />

da diese auf Befehl der Polizei abgesperrt<br />

ist. Doch daran soll es<br />

nicht scheitern: sie geht zum anderen<br />

Ufer des Gave, wo die Be-<br />

Lourdes-<br />

Stationen<br />

Die Bernadettekirche in<br />

Lourdes wurde nach den Plänen<br />

des Architekten Jean–<br />

Paul Félix gebaut und kann<br />

5000 Pilger fassen, wobei<br />

Platz für 300 Kranke in Rollstühlen<br />

oder auf Bahren ist.<br />

AZB<br />

8730 Uznach<br />

gegnung trotz der Hindernisse<br />

stattfindet. Ziemlich genau an<br />

dem Ort, an dem Bernadette am<br />

16. Juli gebetet hat, wurde 1988,<br />

130 Jahre nach den Ereignissen,<br />

die moderne Kirche Sankt Bernadette<br />

eingeweiht.

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