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AVE 5 / 2012

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In dieser Ausgabe<br />

Der dich oJungfrau<br />

im Himmel gekrönt hat 6<br />

Wo der Glaube Hand<br />

und Fuss bekommt 9<br />

<strong>AVE</strong>–5–Oktober <strong>2012</strong><br />

117. Lourdeswallfahrt<br />

Freitag, 12. April bis<br />

Donnerstag, 18. April 2013


Impressum<br />

Organ desVereins der<br />

Interdiözesanen Lourdeswallfahrt<br />

Deutsche und Rätoromanische<br />

Schweiz und der Regionalvereine<br />

<strong>AVE</strong>60. Jahrgang<br />

Es erscheint 6-mal proJahr<br />

(Abonnement 1Jahr Fr.17.—,<br />

2JahreFr. 32.—, 3JahreFr. 48.—):<br />

je Ende Januar,März, Mai, Juli,<br />

September,November<br />

Pilgerbüro, St.Otmarsberg<br />

Administration, 8730 Uznach<br />

Tel. 055285 81 15 (Mo—Fr, 14—17Uhr)<br />

Fax055 2858100, PK 90-8242-9<br />

Wallfahrt: www.lourdes.ch<br />

Abonnement:www.abo.otmarsberg.ch<br />

E-Mail: pilgerbuero@lourdes.ch<br />

Redaktion, Vereinsmitteilungen<br />

P. Emmanuel Rutz,8730Uznach<br />

Tel. 055285 81 02<br />

E-Mail: p.emmanuel@otmarsberg.ch<br />

Titelbild<br />

Zusammen mit der gekrönten Muttergottes<br />

dürfen wir auf die Rosenkranzbasilikablicken.<br />

Fotos<br />

Hans Schorno: S. 1, 7, 8, 9, 10,11, 12, 13,24;<br />

Archiv Uznach: S. 2, 15,21; Lourdes-Photo:S.4,5,6;Edgar<br />

Koller:S.16, 17;Willi<br />

Haas: S. 18; RenateSchmid: S. 20;Josef<br />

Allenspach: S. 22.<br />

Druck<br />

Druckerei Oberholzer AG,Uznach<br />

Das nächste <strong>AVE</strong><br />

erscheint Ende November <strong>2012</strong><br />

Redaktionsschluss: 24.Oktober <strong>2012</strong><br />

Zum Geleit<br />

Liebe Lourdesfreunde<br />

Am kommenden 11. Oktober<br />

feiert die Kirche den 50. Jahrestag<br />

der Eröffnung des 2. Vatikanischen<br />

Konzils. Dieses Ereignis,<br />

das in der Kirche für Aufbruch<br />

wie auch für kontroverse Diskussionen<br />

sorgt –damals wie heute<br />

–möchte Papst Benedikt XVI.<br />

mit einem Jahr des Glaubens begehen.<br />

Das Jahr soll mit dem<br />

Christkönigssonntag, 24. November<br />

2013 abgeschlossen werden.<br />

In seinem apostolischen Schreiben<br />

«Porta fidei» lädt uns Papst<br />

Benedikt XVI. ein, einzutreten<br />

in die Kirche. Dabei meint er<br />

natürlich nicht bloss das Übertreten<br />

einer Schwelle, die mich<br />

einen Kirchenraum bestaunen<br />

lässt. Nein, Papst Benedikt<br />

2<br />

Zum Geleit<br />

Das Jahr des Glaubens<br />

spricht ganz zu Beginn seines<br />

Schreibens das Herz eines jeden<br />

Menschen an: «Es ist möglich,<br />

diese Schwelle zu überschreiten,<br />

wenn das Wort Gottes verkündet<br />

wirdund das Herz sich durch die<br />

verwandelnde Gnade formen<br />

lässt.» Gerade die letzten 50 Jahre<br />

haben gezeigt, dass das Wort<br />

Gottes auf dem Fundament der<br />

Taufe eine enorme Bedeutung<br />

hat und uns über unsere Kirche<br />

hinaus mit allen Christen und<br />

Gläubigen anderer Religionen<br />

verbinden kann und so eine Tür<br />

Papst Johannes XXIII.<br />

bei der Eröffnung des Konzils<br />

im Jahre1962.


der Gemeinsamkeit, vielleicht<br />

sogar der Gemeinschaft geschaffen<br />

werden kann.<br />

Dabei dürfen wir immer tiefer<br />

verstehen, dass das Öffnen dieser<br />

Tür zu einer Weggemeinschaft<br />

mit Jesus Christus werden möch-<br />

«Es ist möglich,<br />

diese Schwelle<br />

zu überschreiten,<br />

wenn das Wort<br />

Gottes verkündet<br />

wird und das Herz<br />

sich durch die<br />

verwandelnde<br />

Gnade formen<br />

lässt.»<br />

te, die uns das Wort Gottes inniger<br />

erfahrenlässt. Papst Benedikt<br />

XVI. sagte dazu in der heiligen<br />

Messe zum Beginn seines Pontifikates:<br />

«Die Kirche als ganze<br />

und die Hirten in ihr müssen<br />

sich wie Christus auf den Weg<br />

machen, um die Menschen aus<br />

der Wüste herauszuführen zu<br />

den Orten des Lebens – zur<br />

Freundschaft mit dem Sohne<br />

Gottes, der uns Leben schenkt,<br />

Leben in Fülle.» Mit anderen<br />

Worten formuliert: Als Getaufte<br />

sind wir eingeladen, in den Fussstapfen<br />

Jesu Christi zu gehen.<br />

Dasheisst nichts anderes, als dass<br />

uns die Lebensstationen von Jesus<br />

Christus ebenso in unserem<br />

Leben begegnen werden. Auch<br />

wir werden in die Wüste geführt<br />

werden und dortder Versuchung<br />

ausgesetzt sein; auch wir werden<br />

Zum Geleit<br />

um verstorbene Freunde trauern,<br />

wie Jesus um Lazarus getrauert<br />

hat; auch wir werden mit Menschen<br />

unterwegs sein dürfen und<br />

mit ihnen den Glauben teilen;<br />

auch wir werden uns im Garten<br />

Getsemani aufhalten und die<br />

Verlassenheit Gottes durchstehen<br />

müssen und auch wir dürfen<br />

mit Christus, dem Auferstandenen,<br />

nach Emmaus unterwegs<br />

sein. Exakt diese Erfahrungen –<br />

und viele mehr – sollen nach<br />

dem Wunsch des Papstes in diesem<br />

Jahr des Glaubens neu entdeckt<br />

oder vertieft werden. Denn<br />

die 50 Jahre seit der Eröffnung<br />

des Konzils am 11. Oktober<br />

1962 haben auch gezeigt, dass<br />

eine Gefahr bestehen kann, diesen<br />

Blick zu verlieren. «Nun geschieht<br />

es nicht selten, dass die<br />

Christen sich mehr um die sozialen,<br />

kulturellen und politischen<br />

Auswirkungen ihres Einsatzes<br />

kümmern und dabei den Glauben<br />

immer noch als eine selbstverständliche<br />

Voraussetzung des<br />

allgemeinen Lebens betrachten.<br />

In Wirklichkeit besteht diese Voraussetzung<br />

nicht bloss nicht<br />

mehr in dieser Form, sondern<br />

wird häufig sogar geleugnet», so<br />

Papst Benedikt.<br />

Dass er mit dieser Aussage den<br />

Kern unserer Gesellschaft trifft,<br />

lässt sich an einigen Signalen unserer<br />

Zeit erkennen. An dieser<br />

Stelle sei nur an den Schutz der<br />

Familie, den Schutz des Lebens,<br />

des ungeborenen wie auch des alternden<br />

Lebens, wie auch an das<br />

aktiveMittragen der gesellschaftlichen<br />

Verantwortung erinnert.<br />

Gerade in diesen Bereichen und<br />

in vielen anderen wirdleider oftmals<br />

das christliche Fundament<br />

3<br />

vergessen oder sogar bewusst<br />

ignoriert.<br />

Deshalb mag das Jahr des Glaubens<br />

ein guter Moment sein,<br />

«sich wie Christus auf den Weg<br />

zu machen».<br />

In Lourdes ist geplant, das kommende<br />

Wallfahrtsjahr unter das<br />

Motto «Lourdes –eine Tür für<br />

den Glauben» zu stellen. Wir als<br />

<strong>AVE</strong>-LeserInnen wollen uns mit<br />

sieben Themen den aktuellen<br />

Fragen unserer Gesellschaft, auf<br />

dem Hintergrund der Lehre des<br />

2. Vatikanischen Konzils, annehmen<br />

und dabei hoffen, dass wir<br />

unsere «Beziehung zu Christus,<br />

dem Herrn, immer mehr festigen.<br />

Denn nur in ihm gibt es die<br />

Sicherheit für den Blick in die<br />

Zukunft und die Garantie einer<br />

echten und dauerhaften Liebe».<br />

IhrP.Emmanuel Rutz osb<br />

In diesem Heft<br />

finden Sie<br />

ZumGeleit 2<br />

Die Mosaiken 4<br />

Rosenkranz 6<br />

Wallfahrtsrückblick 9<br />

Bucherscheinung 10<br />

PilgerndeKirche 11<br />

Die Glocken vonLourdes 15<br />

Lourdesgrotten 16<br />

Vereinsnachrichten 19


Mit der letzten Betrachtung<br />

zum lichtreichen Rosenkranz<br />

dürfen wir auf das Heilswirken<br />

Jesu schauen. Im Vaterunser,<br />

das wir während des vergangenen<br />

Pilgerjahres meditieren<br />

durften, sprechen wir die Bitte<br />

aus «dein Reich komme». Der<br />

lichtreiche Rosenkranz nimmt<br />

diese Bitte des Vaterunsers wieder<br />

auf und die Fassade der Rosenkranzbasilika<br />

gibt uns zugleich<br />

in den zwei Bildern zum<br />

Geheimnis «Der uns das Reich<br />

Gottes verkündet hat» eine bildliche<br />

Illustration. Schon die Anordnung<br />

der beiden Mosaiken<br />

mag zum Programm gehören.<br />

Wir finden sie links und rechts<br />

bei den Treppenaufgängen zur<br />

Oberen Basilika.<br />

Bei der linken Treppe erscheint<br />

Jesus den Aposteln am Osterabend<br />

und übermittelt ihnen<br />

durch die Gabe des Heiligen<br />

Geistes die Macht, Sünden zu<br />

vergeben. Mit dem Ostertag ist<br />

in der Tatdas Reich Gottes geöffnet<br />

worden und alles, was bis zu<br />

diesem Tagseit der Erschaffung<br />

der Welt der ganzen Schöpfung<br />

zu Teil wurde, erhält nun Anteil<br />

am angebrochenen Reich Gottes.<br />

MitChristus ist der Bund Gottes<br />

mit Mose am Sinai nicht überflüssig<br />

geworden, sondern vielmehr<br />

in eine neue Dimension<br />

eingeführtworden, auch und gerade<br />

in der Sündenvergebung,<br />

wozu Jesus seine Jünger in dieser<br />

Szene nochmals ganz explizitbeauftragt.<br />

Wenn wir das Bild, das<br />

uns der Künstler,P.Marko Rubnik<br />

SJ, an die Hand gibt, in der<br />

Betrachtung zu diesem Rosenkranzgeheimnis<br />

ernst nehmen,<br />

Wallfahrtsmotto<br />

Lichtreicher Rosenkranz<br />

Deruns das Reich Gottes verkündet hat<br />

dann will er uns wohl sagen: Ja,<br />

die Beichte ist ein wesentlicher<br />

Bestandteil,umdas Reich Gottes<br />

zu erkennen. Und inder Tat,<br />

auch Lourdes zeigt uns diese Dimension<br />

nochmals in aller Deutlichkeit.<br />

Wo das Beichtsakra-<br />

4<br />

ment sowohl empfangen wie<br />

auch gespendet wird, da leben<br />

Frauen und Männer aus verschiedenen<br />

Ländern und Kulturen<br />

ingutem Miteinander zusammen.<br />

Was nicht zwingend<br />

durch unseremenschlichen Cha-


aktereigenschaften logisch sein<br />

muss, darfinLourdes als das Anbrechen<br />

des Reiches Gottes erkannt<br />

werden –auch und gerade<br />

auf dem Hintergrund dieser<br />

Osterszene.<br />

Nicht weniger deutlich spricht<br />

das zweite Mosaik beim Aufgang<br />

der rechten Treppe zu uns. Menschen<br />

lassen einen Gelähmten<br />

auf einer Bahre vor Jesus hinab.<br />

Sie erinnern an die Hospitaliers<br />

von Lourdes. Die Szene spielt<br />

sich in Kafarnaum ab.«Als er ih-<br />

Wallfahrtsmotto<br />

ren Glauben sah», sagte Jesus zu<br />

dem Gelähmten: «Deine Sünden<br />

sind dir vergeben.» Die Anwesenden<br />

sind empört, weil Jesus<br />

sich auf diese Weise eine göttliche<br />

Vollmacht anmasst. Um zu<br />

beweisen, dass er kein Betrüger<br />

ist, stellt Jesus den Kranken daraufhin<br />

auf die Beine. Gott will<br />

das ganze Heil der Menschen.<br />

Diese Dimension der Heilung in<br />

Kafarnaum greift nicht weniger<br />

die Bitte um das Reich Gottes<br />

auf. Jesus Christus ist für uns<br />

und die ganze Schöpfung das<br />

5<br />

Heil. Und ganz offensichtich<br />

spielt dabei die Sündenvergebung<br />

eine entscheidende Rolle.<br />

Ja, sie ist in der Betrachtung der<br />

Mosaiken sozusagen der erste<br />

Schritt. Und wer damit nichts<br />

anfangen kann, wer daran zweifelt,<br />

und das im wahrsten Sinne<br />

des Wortes, der wird inLourdes<br />

noch zwei Stationen weiter geführt,<br />

«damit wir glauben können».<br />

Die Heilung des Gelähmten<br />

findet in Lourdes ihre Fortsetzung<br />

in den sichtbaren und<br />

unsichtbaren Wundern, die auf<br />

die Fürsprache der Lieben Frau<br />

von Lourdes geschehen dürfen.<br />

Doch, wir kennen es, auch dieses<br />

Wirken Gottes macht uns das<br />

Glauben nicht einfacher. Wenn<br />

wir zwar immer nach Wundern<br />

lechzen, so wissen wir ebenso,<br />

dass diese Wunder unseren Glauben<br />

nicht weniger einfordern –<br />

damalswie heute. Undsomöchte<br />

ich meinen, darf indieser Betrachtung<br />

der dritte Schritt nicht<br />

fehlen, nämlich der Hinweis auf<br />

die zwei Männer am oberen<br />

Bildrand, die mit den Hospitaliers<br />

gleichgesetzt werden können.<br />

Denn wenn wir auf den<br />

Dienst dieser Männer und Frauen<br />

blicken, der in vielen Familien<br />

seine Fortsetzung findet,<br />

dann erkennen wir doch, dass da<br />

ein Gott ist, der die Menschen<br />

liebt, der sich ihrer annimmt und<br />

sie im Alltag begleitet. Vielleicht<br />

liegt in diesem Blick eines der<br />

«Nonstop-Wunder» von Lourdes,<br />

das uns ebenso den Atem<br />

nimmt. Ja, «der uns das Reich<br />

Gottes verkündet hat», ist mit<br />

uns auf dem Wegund öffnet uns<br />

die Augen, damit wir sehen und<br />

glauben.


Wenn wir in dieser sechsten<br />

Betrachtung zum Wallfahrtsmotto<br />

«Mit Bernadette den<br />

Rosenkranz beten» auf das fünfte<br />

Geheimnis des glorreichen Rosenkranzes<br />

blicken, dann schweifen<br />

unsere Augen unweigerlich<br />

auf jene Statue, die in Lourdes<br />

wie zu einem zweiten Mittelpunkt<br />

–neben der Grotte –geworden<br />

ist, nämlich auf die gekrönte<br />

Madonna. Seit 1876<br />

schliesst sie sozusagen die Esplanade<br />

von Lourdes ab und blickt<br />

auf die Rosenkranzbasilika. Auf<br />

der Homepage des Wallfahrtsheiligtums<br />

wird die Esplanade mit<br />

folgenden Worten beschrieben:<br />

«Sie ist der ‹Königsweg›, und sie ist<br />

es vorallem, wenn abends Tausende<br />

von Pilgern ihre Kerze tragen<br />

und dabei ‹Ave, Ave, Ave Maria›<br />

singen. Die Esplanade wurde seit<br />

Wallfahrtsmotto<br />

Wallfahrtsmotto<br />

Derdich oJungfrau im Himmel gekrönt hat<br />

1875 immer weiter ausgebaut und<br />

verschönert. Sie ist zwischen der<br />

Rosenkranzbasilika und der Gekrönten<br />

Madonna 130 mlang,<br />

85 m breit und kann 40’000<br />

Menschen fassen. Auf den Seiten<br />

der Esplanade stehen sich zwischen<br />

dem Eingang St.Michel und der<br />

gekrönten Madonna zwei sehr populäre<br />

Heilige unserer Zeit gegenüber:<br />

Theresia vom Kinde Jesu<br />

(von Lisieux) und Bernadette. Bernadetteist<br />

als Hirtenmädchen dargestellt,<br />

den Rosenkranz betend.<br />

Zu ihren Füssen ruht sich ihr Lieb-<br />

6<br />

lingsschaf, das Kleinste, aus. Geschaffen<br />

voneinem Ehepaar Hartmann,<br />

wurde die Skulptur 1936<br />

eingeweiht. Inzwischen haben sich<br />

weitereSchafe dazugesellt. Die Fassade<br />

der Rosenkranzbasilika dient<br />

als Kulisse für grosse Feierlichkei-<br />

Mitder gekrönten Madonna<br />

blicken wir auf Christus,<br />

auf die Kirche, das Volk Gottes<br />

und auf alle Menschen.


ten, die sich unter dem schützenden<br />

Blick der Gekrönten Madonna<br />

abspielen. Vorder Fassade stehen<br />

die Statuen des heiligen Petrus, des<br />

Oberhauptes der Kirche, und des<br />

heiligen Paulus, des Apostels der<br />

Völker. Die beiden Rampen sind<br />

mit Statuen gesäumt, die sich gegenüberstehen.<br />

Unten stehen die<br />

Heiligen Frankreichs: der heilige<br />

Remigius und der heilige Martin.<br />

Aufdem Wegnach oben stehen die<br />

Heiligen der Nächstenliebe: der<br />

heilige Vinzenz von Paul und der<br />

heilige Ludwig –Maria Grignon<br />

de Monfort. Weiter oben stehen die<br />

Eltern Mariens: der heilige Joachim<br />

und die heilige Anna. Noch<br />

weiter oben stehen zwei Heilige,<br />

die die eucharistische Verehrung<br />

besonders geförderthaben: der heilige<br />

Bernhardund der heilige Hyazinth.<br />

Ganz oben auf den Rampen<br />

finden wir Johannes den Täufer<br />

und Johannes den Evangelisten.»<br />

Ja, das Rosenkranzgebet und<br />

ganz besonders die Betrachtung<br />

des Geheimnisses «Der dich o<br />

Jungfrau im Himmel gekrönt<br />

hat» führtuns nochmals ganz tief<br />

in diesen «Königsweg» ein. Maria<br />

Wallfahrtsmotto<br />

ist die gekrönte Mutter des Herrn<br />

und sie ist es in Gemeinschaft mit<br />

den Aposteln und dem ganzen<br />

Volk Gottes, zu dem auch wir<br />

durch die Taufe und den Glauben<br />

sowie der Gnade Gottes gehören.<br />

Dieses Bild leuchtet so<br />

wunderbar in der Gestaltung der<br />

Esplanade von Lourdes auf. Die<br />

gekrönte Madonna blickt sozusagen<br />

auf das versammelte Volk<br />

Gottes, in dessen Mitte Christus,<br />

der Auferstandene, ist. Ein schöneres<br />

Bild lässt sich kaum malen,<br />

wie es im Laufe der 150 Jahre in<br />

Lourdes nicht nur gemalt und gebaut,<br />

sondern auch gelebt wird.<br />

Im Tabernakel der Rosenkranzbasilika<br />

wohnt Christus, der gekreuzigte<br />

und auferstandene<br />

Herr. Und auf diesem Fundament<br />

stehen die Apostelfürsten<br />

Petrus und Paulus. Doch damit<br />

nicht genug. Die beiden Arme<br />

der Esplanade führen uns durch<br />

die Zeiten der Kirche hinunter<br />

zum Volk Gottes von heute.<br />

40’000 Gläubige können diese<br />

Arme aufnehmen und diese<br />

40’000 Leute beten und bewegen<br />

sich unter dem Schutz der ge-<br />

7<br />

krönten Madonna hin zu Jesus<br />

Christus. Es scheint in der Tatso<br />

zu sein, dass Maria uns alle zu<br />

Christus führen will und zwar auf<br />

dem Fundament der ganzen Kirchengeschichte.<br />

Bewusst oder<br />

unbewusst sind wir durch die<br />

Gesamtgestaltung der Esplanade<br />

von Lourdes an das letzte Buch<br />

der Heiligen Schrift erinnert, wo<br />

uns im Kapitel 12 die Frau am<br />

Himmel, die der Welt den Messias<br />

geschenkt hat, vorgestellt<br />

wirdund die uns vorden Angriffen<br />

des Satans beschützt, so dass<br />

wir für ewig bei Gott glücklich<br />

sein dürfen. Wir sind an dieser<br />

Stelle ebenso an das Wort Gottes<br />

an Abraham erinnert: «Indir sollen<br />

alle Geschlechter der Erde Segen<br />

erlangen.» Dieses Wort stand<br />

am «Anfang»der Heilsgeschichte<br />

Gottes mit uns Menschen. Und<br />

Maria erinnert dich<br />

an die Aufgabe der<br />

christlichen Kirche<br />

auf dieser Erde<br />

für alle Menschen.<br />

die Krönung der Gottesgebärerin<br />

im Himmel sozusagen am<br />

«Ende». Dieser heilsgeschichtliche<br />

Bogen ist das tiefe Bekenntnis,<br />

dass nicht Gericht oder<br />

Fluch, sondern Segen und Heil<br />

über die Menschheit ausgespannt<br />

ist. Alle Völker, die einander so<br />

fremd und feindlich geworden<br />

sind, werden den Frieden erlangen.<br />

Nicht bloss die 40’000 von<br />

Lourdes aus allen Nationen und<br />

Schichten, sondern wirklich alle.<br />

Wasuns demnach in Lourdes in<br />

den Massen der Wallfahrtbegeg-


Die vielen Rosenkränzeam<br />

«Rosenkranzbaum» in unmittelbarer<br />

Nähe der gekrönten<br />

Madonna sind ein Zeichen der<br />

Hoffnung aller im Gebete<br />

miteinander Verbundenen.<br />

net, ist nur ein Abbild des Heils,<br />

das über die ganze Welt hinaus<br />

ausgespannt ist, auch dann, wenn<br />

wir die Zahlen über das Jahr hinaus<br />

hochrechnen, wenn sechs<br />

oder sieben Millionen Menschen<br />

den Rosenkranzplatz bei der gekrönten<br />

Madonna überqueren<br />

und so beinahe unbemerkt zum<br />

Volk Gottes gezählt werden dürfen,<br />

indem sie sich aufgemacht<br />

haben, sich mehr und mehr zu<br />

Christus hin zu bewegen.<br />

Wenn wir die Betrachtungen<br />

über sechs ausgewählte Rosen-<br />

Wallfahrtsmotto<br />

kranzgeheimnisse an dieser Stelle<br />

beschliessen, dann führt uns das<br />

Geheimnis «Den du oJungfrau<br />

im Himmel gekrönt hast» direkt<br />

zur grossen Verheissung: Maria<br />

vertritt die christliche Kirche, die<br />

ihre Aufgabe treu erfüllt hat: Segen<br />

zu bringen allen Menschen<br />

und Völkern. Wilhelm Pesch<br />

schliesst seine Betrachtungen mit<br />

den Worten: «Denke daran,<br />

wenn du den Rosenkranz betest:<br />

Maria erinnertdich an den Glauben<br />

des Abraham und an die Verheissungen<br />

Gottes –auch für deine<br />

Welt. Sie erinnert dich an die<br />

Aufgabe der christlichen Kirche<br />

auf dieser Erde für alle Menschen.<br />

Wo Gott sein Werk tut, in<br />

Wort und Sakrament, in unserem<br />

Leben und in jeder Not, da sind<br />

die Güter der Ewigkeit gegenwärtig.<br />

Freude: das Lachen der Seli-<br />

8<br />

gen, die für immer glücklich<br />

sind. Frieden: die ewige Vollendung,<br />

die keine Unvollkommenheiten<br />

mehr kennt. Der Heilige<br />

Geist, der in uns Wohnung<br />

nimmt und uns in allem antreibt<br />

und bei allem hilft. Die Hoffnung<br />

wirdunsereGrundhaltung;<br />

daher richten wir unser Gebet an<br />

den Gott der Hoffnung. Wirhaben<br />

eine Zukunft, die schönste,<br />

die es geben kann. Christen stehen<br />

da, alle in eine Richtung<br />

schauend, denn sie wissen: Der<br />

uns krönen wird, er kommt; mit<br />

ihm kommt unser Glück.»<br />

Ja, schauen wir oft in diese eine<br />

Richtung –hin zu Christus. Und<br />

tun wir das hin und wieder auch<br />

mit dem Bild der Esplanade von<br />

Lourdes, zusammen mit der gekrönten<br />

Madonna, die immer<br />

auf Christus blickt.


Inwiefern ist Lourdes ein Gnadenort?<br />

Manche sagen, sie<br />

könnten dortleichter beten. Ehrlich<br />

gesagt, das könnte ich von<br />

mir nicht behaupten. Für mich<br />

zeigt sich Lourdes auf eine andere<br />

Weise als Gnadenort, indem<br />

dort der Glaube auf besondere<br />

Weise Hand und Fuss bekommt!<br />

Und das soll er doch! In seiner<br />

Menschwerdung hat Gott es uns<br />

auf jeden Fall vorgemacht: «Das<br />

Wort ist Fleisch geworden und<br />

hat unter uns gewohnt» (Joh<br />

1,14). Seither ist der Glaube definitiv<br />

keine private Herzenssache<br />

mehr, die unter Verschluss<br />

gehalten werden kann wie ein<br />

Schmuckstück im Tresor. Die<br />

christliche Glaubensfrage verlangt<br />

nach Antworten mit Hand<br />

und Fuss. Folgerichtig steht in<br />

Lourdes vis àvis der Erscheinungsgrotte<br />

nicht allein eine moderne<br />

St.Bernadettekirche, sondern<br />

gleich anschliessend ein<br />

grosszügig gebautes Accueil für<br />

die kranken PilgerInnen aus aller<br />

Welt. Dort erfahren sie gelebten<br />

Glauben in Form vonliebevollen<br />

Händen, die sie am Morgen aufnehmen<br />

und waschen, salben<br />

und trösten, ihnen Essen eingeben<br />

und streicheln… Alles so,<br />

wie es in einem Lied heisst:<br />

«Hände, die schenken, erzählen<br />

von Gott.» Doch was ist mit jenen<br />

Händen, die leer und verkrümmt,<br />

die zittrig und alt geworden,<br />

kraftlos herunterhängen?<br />

Erzählen allein schenkende<br />

und zupackende Hände von<br />

Gott? Mit seinen am Holz des<br />

Kreuzes festgenagelten Händen<br />

gibt uns der menschgewordene<br />

Gott nochmals eine herausfordernde<br />

Antwort. Selbst grösst-<br />

Wallfahrt<br />

Wallfahrtsrückblick<br />

Wo der Glaube Hand und Fuss bekommt<br />

mögliche Passivität und Ohnmacht<br />

beenden das Werk der<br />

Liebe nicht. Selbst der handlungsunfähigste<br />

Mensch ist immer<br />

noch liebesfähig und deshalb<br />

befähigt, vomGott der Liebe<br />

Zeugnis zu geben. Nicht allein<br />

schenkende, auch empfangende<br />

oder total kraftlose Hände<br />

erzählen von Gott! Und sospielen<br />

sich zwischen kranken und<br />

helfenden PilgerInnen in Lourdes<br />

berührende Geschichten gegenseitigen<br />

Gebens und Nehmens<br />

ab!<br />

Nicht umsonst werden beim<br />

Sakrament der Krankensalbung<br />

Stirn und Hände gesalbt, womit<br />

dem Kranken deutlich gemacht<br />

wird: Deine zwar des Schaffens<br />

müden, vielleicht sogar sterbensmüden<br />

Hände, bleiben ein Se-<br />

9<br />

gen. Du bist und bleibst in Gottes<br />

Hand, selbst und gerade dort,<br />

wo Dir alles aus der Hand genommen<br />

wird. Lass alles fahren,<br />

nur den Mut nicht, auch Dein<br />

Leben erzählt vonGott!<br />

Schliesslich begegnen alle LourdespilgerInnen<br />

an der Grotte einem<br />

Marienbild, das die Mutter<br />

Jesu ohne ihr Kind zeigt. Die<br />

Hände der Lourdesmadonna<br />

sind zum Gebet gefaltet.Wieviele<br />

kranke und betagte Menschen<br />

erleben im Gebet eine letzte<br />

Sinnerfüllung und ein Betäti-<br />

gungsfeld, praktisch bis zum<br />

letzten Atemzug?!<br />

Ja, der Glaube will Hand und<br />

Fuss bekommen: von betenden<br />

bis hin zu helfenden Händen.<br />

Pfr. Stefan Staubli, Winterthur


Just auf die Sommerferien<br />

hin erschien auf dem Büchermarkt<br />

eine neue Publikation,<br />

die uns Lourdes reichhaltig<br />

als Quelle der Hoffnung vorstellt.<br />

Dabei liess sich der Autor,<br />

Herr Dr.med. Roland W. Moser,<br />

Dieses «Buch ist<br />

kein Reiseführer.<br />

Es ist ein Versuch<br />

einer biographischen<br />

Annäherung<br />

an die hl. Bernadette<br />

Soubirou und<br />

an die Heilungswunder<br />

von<br />

Lourdes».<br />

bei der Abfassung dieses Buches<br />

von den Worten aus dem 1. Petrusbrief<br />

inspirieren, wo es heisst:<br />

«Seid stets bereit, jedem Rede<br />

und Antwortzustehen, der nach<br />

der Hoffnung fragt, die euch erfüllt.»<br />

Und inder Tat, wer immer dieses<br />

Buch durchfächert und liest,<br />

begegnet einerseits einer zum<br />

Teil detaillierten Beschreibung<br />

der wichtigsten Stationen der<br />

Wallfahrt von Lourdes, andererseits<br />

aber auch der persönlichen<br />

Auseinandersetzung eines Arztes<br />

mit der Botschaft vomLeben des<br />

Menschen mit dem Evangelium<br />

Christi. Gekonnt holt der Verfasser<br />

die Leser in den ersten Seiten<br />

in ihrem Menschsein ab und<br />

nimmt dabei einen realen Blick<br />

des Menschen mit auf die Reise<br />

Wallfahrt<br />

Bucherscheinung<br />

Lourdes –Quelle der Hoffnung<br />

vonund durch die Botschaft von<br />

Lourdes. Aufdieser Reise begegnen<br />

die LeserInnen weiter der<br />

Person vonBernadette Soubirou.<br />

Zudem führtder Autor sie an die<br />

Quelle der Hoffnung und wirft<br />

einen ausführlichenBlick auf die<br />

Marienerscheinungen in ihrer<br />

ganzen Vielfalt. In einem «zweiten»<br />

Teil, der zugleich die Mitte<br />

des Buches bildet, erhält der Leser<br />

detailliertAnteil an den heiligen<br />

Stätten inner- und ausserhalb<br />

des Wallfahrtsbezirks. So<br />

findet auch die Cité Saint-Pierre<br />

ausführlich Erwähnung. Doch<br />

nicht weniger Gewicht fällt dem<br />

«meditativen Rundgang» vom<br />

Fels bis zum im Jahre 2001 erstellten<br />

Wasserweg auf der rechten<br />

Seite der Gave zu. In diesen<br />

Rundgang ist neben den historischen<br />

Gegebenheiten auch immer<br />

der biblische und spirituelle<br />

Aspekt eingebaut, worin die tiefe<br />

Einheit unseres menschlichen<br />

Lebens mit der Botschaft von<br />

Lourdes aufleuchten kann. Den<br />

Abschluss dieser Publikation bildet<br />

der Blick auf das Wunderwirken<br />

Jesu Christi an und mit uns<br />

Menschen. Dass der Verfasser<br />

hier seinen beruflichen Hintergrund<br />

einbaut, und somit auch<br />

dem medizinischen Aspekten<br />

Raum gibt, zeigt klar auf, dass<br />

Glaube und Wissenschaft miteinander<br />

nicht im Widerspruch<br />

stehen müssen.<br />

10<br />

Dieses «Buch ist kein Reiseführer.<br />

Es ist ein Versuch einer biographischen<br />

Annäherung an die<br />

hl. Bernadette Soubirou und an<br />

die Heilungswunder von Lourdes».<br />

Ja, esträgt die Handschrift<br />

eines Arztes, der Lourdes selber<br />

erlebt hatund der seine Erlebnisse<br />

mit andern teilen möchte und<br />

zugleich den «Blick über die naturwissenschaftlichen<br />

Fakten hinaus<br />

öffnet und zum Dialog von<br />

Glaube und Medizin einlädt».<br />

Deshalb kann ich dieses Buch einem<br />

breiten Leserkreis sehr empfehlen.<br />

Möge es einen Beitrag zur<br />

Verkündigung der Botschaft von<br />

Lourdes leisten können und so<br />

die tiefe Verbundenheit von<br />

Mensch- und Christsein festigen.<br />

Das Buch «Lourdes–Quelle der Hoffnung»<br />

ist imVerlag «Pro Business»<br />

erschienen und kann im Buchhandel<br />

unter der ISBN 978-3-86368-244-2gekauftwerden.<br />

Ebenso liegt es im Pilgerbüro zum<br />

Preis von Fr. 22.– (exkl. Versandkosten)<br />

auf.<br />

Mit dem Kauf dieses Buches unterstützenSie<br />

die MÉDECINS SANS FRON-<br />

TIÈRES.


Noch bevor wir das Jahr «Mit<br />

Bernadette den Rosenkranz<br />

beten» abschliessen, darf ich mit<br />

dieser Betrachtung das «Jahr des<br />

Glaubens» eröffnen. Dass dabei<br />

der Focus auf die «pilgernde Kirche»<br />

gerichtet ist, mag auf dem<br />

Hintergrund unseres Kontexts<br />

nicht überraschen, ist doch die<br />

Kirche vonLourdes geradezu ein<br />

Abbild dessen, was das II. Vaticanumunter<br />

diesem Terminus versteht.<br />

Wenn in der dogmatischen<br />

Konstitution über die Kirche in<br />

diesem Zusammenhang vor al-<br />

«Nach für mich<br />

persönlich sehr<br />

schwierigen Wochen<br />

oder Monaten habe<br />

ich eine Wallfahrt<br />

gemacht und dabei<br />

Ruhe gefunden,<br />

die nun schon<br />

Wochen andauert.»<br />

lem der «endzeitliche Charakter»<br />

und ihre«Einheit mit der himmlischen<br />

Kirche» betont wird,<br />

dann mag unter diesem näheren<br />

Blick Lourdes nicht weniger dafür<br />

prädestiniertsein, auch wenn<br />

damit die Sache sozusagen von<br />

hinten aufgerollt wird. Nichtsdestotrotz<br />

ist auch Lourdes nicht<br />

das eigentliche Ziel, sondern dieses<br />

ist und bleibt der dreieinige<br />

Gott selber.<br />

«Ja, und dann ist es passiert! Ich<br />

habe meine ganz persönliche Begegnung<br />

mit Gott erlebt.» Diese<br />

Jahr des Glaubens<br />

Jahr des Glaubens<br />

Worte schrieb kein Mystiker des<br />

Mittelalters oder unserer Zeit,<br />

sondern Hape Kerkeling in seinem<br />

Bestseller «Ich bin dann mal<br />

weg». Kerkeling legt in seinen<br />

Aufzeichnungen Wert darauf,<br />

dass sein Fussmarsch auf dem Jakobsweg<br />

keine Wallfahrt ist und<br />

dass er zwar seine Erfahrung klar<br />

benennt, aber nicht näher beschreibt,<br />

denn «was dortpassiert<br />

ist, betrifft nur mich und ihn».<br />

Exakt diese Erfahrung teilen viele<br />

mit ihm. DieTiefe des geistlichen<br />

Erlebnisses einer Wallfahrt<br />

11<br />

Pilgernde Kirche<br />

wirdvon Pilgern oftmals mit den<br />

Worten, die auch Mystiker gebrauchen,<br />

benannt und die –<br />

wenn wir genau hinschauen,<br />

auch pilgernde Kirche umschreiben.<br />

«Ich habe erfahren, dass<br />

Gott mir nahe ist. DieWallfahrt<br />

hat mir geholfen, neu aus dem<br />

Vertrauen auf Gott zu leben.<br />

Jetzt weiss ich wieder: Mein Leben<br />

ist in Gottes Händen geborgen.<br />

Nach für mich persönlich<br />

sehr schwierigen Wochen oder<br />

Monaten habe ich eine Wallfahrt<br />

gemacht und dabei Ruhe gefun-


den, die nun schon Wochen andauert.»<br />

Diese oder ähnliche<br />

Wortedürfen wir nach Wallfahrten<br />

immer wieder hören oder mit<br />

anderen teilen. Somit führt das<br />

Pilgersein oft in eine persönliche<br />

geistliche Tiefe und verändertdie<br />

Beziehung zu unserem Leben.<br />

Während einer Wallfahrterleben<br />

wir Gott, den Nächsten und uns<br />

selber oftmals intensiver.Ja, «ich<br />

habe meine ganz persönliche Begegnung<br />

mit Gott erlebt».<br />

Doch bei all dem Positiven, das<br />

hier aufleuchtet und grundgelegt<br />

wird, kann der Weg dennoch<br />

nicht das Ziel sein. Und diese<br />

Aussage ist nicht bloss ein theologisches<br />

Muss, sondern spiegelt<br />

sich in der Wahrheit, dass das<br />

Unterwegssein geradezu ein Abbild<br />

für das Leben ist. Da gibt es<br />

Wegstrecken, die mich ermüden,<br />

Jahr des Glaubens<br />

die mich traurig machen. Andere<br />

wiederum mögen Freude und<br />

Hoffnung hervorbringen und<br />

hierin kommt dann auch das<br />

endzeitliche Moment, dass das<br />

II. Vaticanum mit «pilgender<br />

Kirche» in Verbindung bringt,<br />

zum Tragen. Das 7.Kapitel der<br />

Konstitution eröffnen die Konzilsväter<br />

mit der klaren Aussage:<br />

«Die Kirche, zu der wir alle in<br />

Christus berufen werden und in<br />

der wir mit der Gnade Gottes die<br />

Heiligkeit erlangen, wird erst in<br />

der himmlischen Herrlichkeit<br />

vollendet werden, wenn die Zeit<br />

der allgemeinen Wiederherstellung<br />

kommt» (Apg 3,21). Später<br />

wird diese Aussage näher erläutert<br />

mit den Worten: «Die Wiederherstellung<br />

also, die uns verheissen<br />

ist und die wir erwarten,<br />

hat in Christus schon begonnen,<br />

12<br />

nimmt ihren Fortgang in der<br />

Sendung des Heiligen Geistes<br />

und geht durch ihn weiter in der<br />

Kirche, in der wir durch den<br />

Glauben auch über den Sinn des<br />

zeitlichen Lebens belehrt werden.»<br />

Wenn wir diese Aussage etwas<br />

betrachten, dann dürfen wir<br />

erkennen, dass der Wegzwar niemals<br />

das Ziel sein kann, aber dass<br />

auf diesem Wegdie Verheissung<br />

«in Christus schon begonnen»<br />

hat. Und exakt darin liegt der<br />

Schatz des Pilgerns, sowohl für<br />

die Kirche als Gemeinschaft wie<br />

auch als einzelne Gläubige. Wir<br />

dürfen uns aufmachen, ja wir<br />

dürfen sogar immer auf dem<br />

Wegsein, ohne gleich den Druck<br />

zu spüren, schon beim ersten<br />

Versuch perfekt am Ziel ankommen<br />

zu müssen. Und genau darin<br />

nimmt das Konzil ein erstes


Mal imRahmen dieser Betrachtung<br />

unser Menschsein auf.Kein<br />

Mensch, auch kein getaufter<br />

Mensch, bricht lediglich einmal<br />

auf und bewegt sich unentwegt<br />

dem Ziel entgegen. Nein, das<br />

schaffen wir nicht! Als Menschen<br />

können wir zwar mit viel Idealismus<br />

starten und uns die besten<br />

Vorsätzenehmen und sagen: «Ich<br />

verfüge über eine hohe Ausdauer<br />

–auch im geistlichen Leben; ich<br />

gebenicht leichtfertig auf!» Auch<br />

der «Heiligste» unter uns Menschen<br />

wirddarin scheitern. Doch<br />

dieses Scheitern ist und muss keineswegs<br />

negativ sein. Denn<br />

wenn wir uns auf den Wegmachen,<br />

dann dürfen wir uns einerseits<br />

in die Gebetsgemeinschaft<br />

mit allen Pilgernden einschwingen<br />

und dabei die Weggemeinschaft<br />

schon jetzt erfahren. Aber<br />

Das gemeinsame Fürbittgebet<br />

ist ein starker Ausdruck<br />

der «pilgernden Kirche».<br />

Jahr des Glaubens<br />

andererseits zeigt uns das «Scheitern»<br />

eben auch, dass wir auf unserem<br />

Weg auch eine Gemeinschaft<br />

der Verwundeten sein dürfen.<br />

Auch auf der Lourdeswallfahrt<br />

erfahren wir, dass das<br />

gemeinsame Unterwegssein anstrengend<br />

sein kann. Einige ermüden<br />

in der Tat, auch und gerade<br />

nochmals in der Gemeinschaftserfahrung,<br />

wo es immer<br />

wieder menschliche, ja allzu<br />

menschliche Züge geben kann.<br />

Aber dennoch mag gerade diese<br />

Erfahrung eben auch positiv<br />

sein. Denn als Pilgernde können<br />

wir solche Situationen nicht nur<br />

besser aushalten, weil die geistliche<br />

Erfahrung uns gerade darin<br />

stärkt, sondern wer einmal gesehen<br />

hat, wie Pilger sich am<br />

Abend gegenseitig die wunden<br />

Füsse «pflegen», der versteht das<br />

Wort vonder «Gemeinschaftder<br />

Verwundeten» des emeritierten<br />

Bischofs von Münster, Reinhard<br />

Lettmann, in der ganzen Fülle.<br />

Eigentlich ist ja menschliches<br />

Zusammenleben und damit Pilgern<br />

immer eine «Gemeinschaft<br />

13<br />

von Verwundeten». Diese Tatsache<br />

mag uns im Alltag nicht immer<br />

bewusst sein, als Pilgernde –<br />

auch als pilgernde Kirche –führt<br />

sie uns aber in der Tattiefer in<br />

unser Menschsein und unser<br />

Christsein hinein.<br />

Nicht bloss<br />

das äusserlich<br />

feststellbare und<br />

erfahrbare gehört<br />

dazu, sondern<br />

ebenso das, was wir<br />

als «geöffneten<br />

Himmel» stammelnd<br />

in Worte fassen<br />

können.<br />

Lourdes spricht dazu ganzeBände.<br />

Und auch in Lourdes gilt,<br />

was der frühere Wallfahrtsrektor<br />

von Kevelar und jetzige Weihbischof<br />

Stefan Zekorn sagt:<br />

«Auch hier spiegelt eine Wallfahrt<br />

die grössere Dimension.<br />

Denn Kirche wirdumso mehr als<br />

der mystischeLeib Christi aufgebaut<br />

und erfahrbar, jemehr sie<br />

sich als eine ‹Gemeinschaft von<br />

Verwundeten› realisiert, die gegenseitig<br />

darum wissen, dies respektieren<br />

und entsprechend vorsichtig<br />

und barmherzig miteinander<br />

umgehen. Genau hier erfahren<br />

wir, dass die ‹Wiederherstellung›<br />

in Christus in der Tat<br />

schon begonnen hat, als pilgernde<br />

Kirche so richtig durchbrechen<br />

kann und erfahrbar wird,<br />

aber dennoch der Erfüllung zu<br />

harren hat.»


Das Konzil verweist weiter auch<br />

auf die Bedeutung des Heiligen<br />

Geistes. Karl Rahner, einer der<br />

bedeutendsten Theologen des<br />

20. Jahrhunderts, sieht in solchen<br />

oder ähnlichen Erfahrungen<br />

wie oben beschrieben, die<br />

wir als Pilger und als pilgernde<br />

Kirche machen müssen, ein klaresZeichen<br />

des Wirkens des Heiligen<br />

Geistes. Dass sich Aussagen<br />

wie «Jetzt weiss ich wieder: Mein<br />

Leben ist in Gottes Händen geborgen»<br />

nicht objektiv nachweisen<br />

lassen, scheint klar zu sein.<br />

Sie entziehen sich dem systematisch-rationalen<br />

Zugriff und sind<br />

dennoch fassbar. Immer wieder<br />

dürfen wir das auf unseren Wallfahrten<br />

erleben, besonders dann,<br />

wenn uns Fernsehteams von<br />

Journalisten begleiten. Oftmals<br />

kriegen wir dann dir Rückmel-<br />

Jahr des Glaubens<br />

dung: Die Fröhlichkeit, die gelebte<br />

Gemeinschaft –auch nochmals<br />

als verwundete Gemeinschaft<br />

–ist nach rationalen Begriffen<br />

nicht zu verstehen. Ja, in<br />

einer säkularen Gesellschaft und<br />

einer Glaubenserfahrung gegenüber<br />

einer eher skeptischen<br />

Theologie, Liturgie und Pastoral<br />

sind Wallfahrten und Wallfahrtsorte<br />

wie Lourdes für viele Menschen<br />

eine der wenigen Möglichkeiten,<br />

das zu erleben, was die<br />

Perikope der Jüngerberufung im<br />

Johannesevangelium mit den<br />

Worten zusammenfasst:«Kommt<br />

und ihr werdet sehen.» Gerade<br />

im gemeinsamenGebet, im Singen<br />

und Liturgie feiern, ist dieser<br />

Geist, der Heilige Geist, spürbar.<br />

Und gerade darin unterscheidet<br />

sich das Pilgern vom normalen<br />

Wandern. Auch beim Wandern<br />

14<br />

können uns zwar wohltuende<br />

Gefühle umgeben, aber diese<br />

hinterlassen nicht zwingend einen<br />

endzeitlichen Charakter.Das<br />

Gebet, das Singen und die Liturgie<br />

öffnen uns hingegen die Dimension<br />

der himmlischen Kirche<br />

mit den Engeln und Heiligen.<br />

Gerade darin verwirklicht<br />

sich die pilgernde Kirche. Nicht<br />

bloss das äusserlich Feststellbare<br />

und Erfahrbaregehörtdazu, sondern<br />

ebenso das, was wir als «geöffneten<br />

Himmel» stammelnd in<br />

Wortefassen können. Ja,die pilgernde<br />

Kirche vereinigt in sich<br />

das «Volk Gotts unterwegs». Und<br />

so bleiben die Wortedes Konzilsdokumentes<br />

über die Kirche aktuell:<br />

«Bis also der Herr kommt<br />

in seiner Majestät und alle Engel<br />

mit ihm und nach der Vernichtung<br />

des Todes ihm alles unter-<br />

…je mehr sie sich,<br />

die Kirche, als eine<br />

«Gemeinschaft von<br />

Verwundeten» realisiert,<br />

die gegenseitig<br />

darum wissen,<br />

dies respektieren<br />

und entsprechend<br />

vorsichtig und barmherzig<br />

miteinander<br />

umgehen…<br />

worfen sein wird, pilgern die einen<br />

von seinen Jüngern auf Erden,<br />

die andern sind aus diesem<br />

Leben geschieden und werden<br />

gereinigt, wieder anderesind verherrlicht<br />

und schauen klar den<br />

dreieinen Gott selbst, wie er ist.»


Jeder in Lourdes kennt die<br />

ehernen Stimmen vonJeanne-<br />

Alphonsine (2000 kg) und ihren<br />

starken Schwestern Geneviève-<br />

Félicie (1800 kg), Hermine-Benoîte<br />

(1100 kg) und Cécile-Gastine<br />

(800 kg). Seit 1874 läuten<br />

sie jubelnd hoch im Glockenturm<br />

der Basilika der Unbefleckten<br />

Empfängnis und bilden vom<br />

Himmel her ein prachtvolles<br />

Echo zum Gesang der Pilger.<br />

Doch diese Kinder des GlockengiessersHildebrand<br />

aus Paris, die<br />

ein Fürst von Béarn und seine<br />

Gattin im Jahre1870 grosszügig<br />

der Wallfahrtsstätte schenken<br />

wollten, ertönten zunächst einmal<br />

im Kriegslärm: Dievier Glocken<br />

standen kurzvor der Auslieferung,<br />

als die französische Regierung<br />

die schöne Bronze beschlagnahmte,<br />

um daraus Kanonen<br />

zu giessen, die es mit den<br />

furchterregenden Geschützen der<br />

preussischen Artillerie aufnehmen<br />

sollten.<br />

Aber der edle Wohltäter,der sich<br />

davon nicht beirren liess, zeigte<br />

erneut sein grosses Entgegenkommen<br />

und schenkte nach<br />

dem Untergang des Zweiten Kaiserreiches<br />

neue Glocken. Diese<br />

Ersatzglocken,eine Kopie der ursprünglichen,<br />

wurden aber erst<br />

am 16. August 1874, ein Jahr<br />

später als geplant, von Kardinal<br />

Donnet, Erzbischof von Bordeaux,<br />

in Anwesenheit von Bischof<br />

Langénieux von Tarbes<br />

und vielen Vertretern der Kirche<br />

und der Gesellschaftfeierlich gesegnet.<br />

Allerdings sind die grossen Glocken<br />

und ihre Schwestern nicht<br />

die einzigen im Glockenturm der<br />

Basilika der Unbefleckten Emp-<br />

Lourdes<br />

Die Glocken<br />

der Wallfahrtsstätte<br />

fängnis. Für die Turmuhr gibt es<br />

noch drei deutlich kleinere Glocken,<br />

die in der gleichen Werkstätte<br />

gegossen wurden. Diese<br />

waren schon einige Monate vorher,<br />

am8.April 1874, vom Bischof<br />

von Tarbes gesegnet wor-<br />

den. Junge Firmlinge, begleitet<br />

von Abbé Peyramale, hatten an<br />

diesem Tagdie Ehre, das Patronat<br />

für die Glocken übernehmen<br />

zu dürfen. Dieses schöne Glockenspiel<br />

wurde erst 1883 vervollständigt,<br />

als der Turmuhr<br />

zwei weitere Glocken hinzugefügt<br />

wurden, über die das örtliche<br />

Archiv jedoch nicht viel vermeldet.<br />

Schliesslich wurde eine letzte,<br />

760 kg schwere Glocke am 24.<br />

März 1954, am Vorabend des<br />

Hochfestes Verkündigung des<br />

15<br />

Herrn, eingeweiht. Die von der<br />

Firma Paccard gegossene Glocke<br />

wurde auf den Namen Marie-<br />

Jeanne getauft und war ein Geschenk<br />

der Ligue Féminine d’Action<br />

Catholique anlässlich des<br />

50. Jahrestages ihrer Gründung.<br />

Sie trägt den fünften Tondes<br />

Glockenspiels bei, das jetzt die<br />

Noten c, g, f, e, und dumfasst,<br />

sodass der Refrain des Ave-Maria<br />

von Lourdes gespielt werden<br />

kann.<br />

Aus: Lourdes-Magazin<br />

Juli–August <strong>2012</strong>


Vom Voralpengebiet und den<br />

Grotten von Amden und<br />

Berg Sion führt unser Pilgerweg<br />

entlang der Grotten der Schweiz<br />

an den Bodensee, näherhin auf<br />

die Anhöhe vonKlingenzell. Dieser<br />

schmucke Weiler über dem<br />

Untersee lädt uns nämlich ein,<br />

ein ganz besonderes Bijou einer<br />

Lourdesgrotte zu betrachten.<br />

Denn wenn wir auf den Klassiker<br />

einer Lourdesgrotte blicken, dann<br />

erkennen wir mehr oder weniger<br />

immer Abbilder vonMassabielle.<br />

Eine Nische, in einen Felsen gehauen<br />

oder gebaut, in der die<br />

Muttergottesstatue thront, mit einem<br />

Altar versehen und aus der<br />

hin und wieder sogar eine Quelle<br />

hervorgeht. Ganz anders in Klingenzell.<br />

Die Grotte ist aus einem<br />

dreiteiligen Triumphbogen gebaut,<br />

der uns ein wenig an die Be-<br />

Lourdes<br />

Lourdesgrotten<br />

schreibungen des himmlischen<br />

Jerusalems in der Geheimen Offenbarungder<br />

Heiligen Schrift erinnert.<br />

Und dennoch strahlt sie<br />

jene natürliche Schlichtheit aus,<br />

die allen Lourdesgrotten eigen ist.<br />

Darüber hinaus besitzt Klingenzell<br />

nicht eine Quelle, sondern<br />

vor der Grotte ist ein kleiner<br />

«Teich» angelegt, der die beiden<br />

Tore links und rechts hervorzuheben<br />

vermag und sehr pointiertauf<br />

das Zentrum mit der Muttergottesstatue<br />

und der hl. Bernadette<br />

hinweist. Ja,wir PilgerInnen kön-<br />

16<br />

Klingenzell<br />

nen wie in einer grossen Wallfahrtsbasilika<br />

ins Heiligtum eintreten,<br />

in Gebet und Gesang der<br />

Muttergottes unsere Ehre erweisen,<br />

um dann auf der anderen Seite<br />

das Heiligtum wieder zu verlassen.<br />

Dabei vermag nochmals<br />

der alte Sinn des Pilgerns aufzuleuchten,<br />

der ganz wesentlich auf<br />

das Unterwegssein, auf das Gehen<br />

und nicht Stehenbleiben, fusst.<br />

Dazu lädt uns die Grotte von<br />

Klingenzell besonders ein. Darüber<br />

hinaus lässt uns das Spiegelbild<br />

im Wasser aber ebenso deutlich<br />

erkennen, dass wir im Gehen<br />

durch das Heiligtum in der Tat<br />

ins Geschehen der Grotte miteinbezogen<br />

werden, zusammen mit<br />

Bernadette, die sich vom Felsen<br />

an Massabielle nicht bloss angezogen<br />

fühlte, sondern geradezu<br />

aufgenommen wurde, um andere<br />

anschliessend, nach dem Verlassen<br />

der Grotte, ebenso daran teilhaben<br />

zu lassen.<br />

Aus der Geschichte<br />

Das, was wir einleitend über<br />

die Lourdesgrotte von Klingenzell<br />

bedacht haben, scheint die<br />

Wohl eine der jüngsten<br />

Lourdesgrotten der Schweiz<br />

dürfen wir in Klingenzell<br />

besuchen.


Geschichtsschreibung über die<br />

Grotte zu bestätigen. Bis zuBeginn<br />

des 18. Jahrhunderts stand<br />

am Ort der heutigen Grotte die<br />

Kirche von Klingenzell. Diese<br />

wurde abgebrochen und 1704<br />

etwas weiter oben auf der Anhöhe<br />

wieder neu aufgebaut. So entstand<br />

an diesem geheiligten Ort<br />

alsbald eine «normale» Mariengrotte,<br />

die bis zum Jahre2008 als<br />

solche den zahlreichen PilgerInnen<br />

zur Schmerzensmutter von<br />

Klingenzell diente. Im Zusammenhang<br />

mit den Feierlichkeiten<br />

«150 JahreMarienerscheinungen<br />

in Lourdes» entstand die Idee,<br />

dieses Marienheiligtum ineine<br />

Lourdesgrotte umzugestalten.<br />

Und der Zufall wollte es, dass<br />

just zu diesem Jubiläum eine Familie<br />

den Wunsch hatte, einer<br />

Lourdesmuttergottesstatue im<br />

Raum von Mammern/Klingenzell<br />

einen gebührenden Platz zu<br />

schenken. Diese Statue ist nicht<br />

etwa eine Neuanschaffung, sondern<br />

ist datiert mit dem Jahr<br />

«1906» und stammt aus dem<br />

Nachlass einer Familie von<br />

Homburg. Ursprünglich war sie<br />

ein Primizgeschenk an Pfarrer<br />

Ruppert Keller, der später als<br />

Pfarrer und Dekan in Mammern<br />

wirkte. So vermag die Lourdesstatue<br />

von Klingenzell einerseits<br />

ein Abbild der Vorsehung Gottes<br />

zu sein und zugleich ein Hinweis,<br />

dass nicht einfach alles nur<br />

purer Zufall ist. Anderseits mag<br />

in ihrer Geschichte auch unser<br />

Pilgerweg abgebildet sein, der<br />

uns genauso immer wieder an die<br />

Quellen des Lebens führen kann<br />

–manchmal auch auf Umwegen.<br />

DasLourdesheiligtum wurde im<br />

Jahre2009 neu eingesegnet.<br />

Lourdes<br />

Im Laufe der Jahre kam ein<br />

Kreuzweg dazu. Dieser führtvon<br />

Mammern durch den Wald, vorbei<br />

an der Lourdesgrotte, hinauf<br />

zur Wallfahrtskirche, vonwosich<br />

eine wunderbareAussicht auf das<br />

Schloss Hohenklingen, die be-<br />

rühmte Insel Reichenau und auf<br />

die reizvolle Landschaft des Untersees<br />

eröffnet. In der Wallfahrtskirche<br />

von Klingenzell finden<br />

am Sonntag (ausser dem<br />

1. Sonntag im Monat) regelmässig<br />

Messfeiern statt. Im Monat<br />

Mai wird um15Uhr eine Maiandacht<br />

gehalten und jeweils<br />

mittwochs ist um 19 Uhr Rosenkranz<br />

und um 19.30 Uhr Messfeier.Dadie<br />

Grotte lediglich fünf<br />

Gehminuten vonder Kirche entferntist,<br />

lässt sich der Besuch der<br />

Gottesdienste sehr gut mit einer<br />

17<br />

Einkehr in die Lourdesgrotte<br />

verbinden.<br />

Anreise<br />

Klingenzell ist sowohl mit dem<br />

öffentlichen Verkehr wie auch<br />

mit dem Privatauto gut erreich-<br />

bar. Von Eschenz oder Mammern<br />

(mit dem Auto auch von<br />

Herdern) lässt sich das Pilgerheiligtum<br />

einfach finden. Wermit<br />

den öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

reist, kann die Heiligtümer<br />

zu Fuss von Mammern oder<br />

Eschenz aus in 50 Minuten erreichen.<br />

Neben der Wallfahrtskirche<br />

befindet sich das Gasthaus<br />

«Klingenzellerhof», der für das<br />

leibliche Wohl dienen kann.<br />

Möge dieses schmucke und noch<br />

junge Lourdesheiligtum viele BeterInnen<br />

versammeln.


ImFrühling dieses Jahres wurde<br />

die Lourdesgrotte Marbach<br />

restauriert. Der Platz und der<br />

Überbau mit der Glocke wurden<br />

gereinigt, die beiden Statuen von<br />

Kurt Studer fachmännisch restauriert.<br />

Nachdem die Arbeiten am Ort<br />

abgeschlossen sind, zieht die<br />

Grotte wieder Besucherinnen<br />

und Besucher an. Die Lourdesgrotte<br />

am Steiglenbach liegt 15<br />

Gehminuten oberhalb des Dorfes<br />

Marbach. Sie ist ein vielbesuchter<br />

und beliebter Ort des<br />

Gebetes und der Meditation.<br />

Vonder Pfarrkirche St.Nikolaus<br />

führtder leicht begehbareKreuzwegin14Stationen<br />

zur Lourdesgrotte.<br />

Zum gleichen Ort führt<br />

auch der neu erstellte Gebetsweg<br />

entlang des Steiglenbaches. Ge-<br />

Lourdes<br />

Lourdesgrotten<br />

Marbach –eine lohnende Sanierung<br />

nügend Parkplätzebieten sich im<br />

Dorf Marbach an. Zwei Gehminuten<br />

vonder Grotte entfernt<br />

befinden sich ebenfalls Plätze<br />

zum Parkieren.<br />

Entstehung des Wallfahrtsorts<br />

Die von der Natur gestaltete<br />

Grotte wurde 1917 zum Wallfahrtsort<br />

ausgebaut, in Erinnerung<br />

an die Marienerscheinungen<br />

von 1858 im südfranzösischen<br />

Lourdes.<br />

VomFelsvorsprung herab blickt<br />

die Muttergottes segnend auf die<br />

18<br />

kniende Bernadette. An der<br />

Wand der überdachten Gebetshalle<br />

finden sich vonPilgern angebrachte<br />

Dankesbezeugungen.<br />

Die Urkunde der Stifterfamilie<br />

Studer-Koch beginnt mit den<br />

Worten: «In Erkennung einer<br />

unermesslichen Dankschuldigkeit<br />

an den ewigen, allmächtigen<br />

Gott und an seine liebe Muttergottes,<br />

die unbefleckte Empfängnis<br />

vonLourdes.»<br />

Ort der Ruhe und Besinnung<br />

DieLourdesgrotte ist in erster Linie<br />

ein Ortder Ruhe und der Besinnung,<br />

wo stille Beter Erholung<br />

finden. Regelmässig finden<br />

hier auch Andachten und Gottesdienste<br />

statt. Die Marienfeste<br />

im Verlauf des Kirchenjahres<br />

sind ein spezieller Grund, den<br />

Gebetsort aufzusuchen. Sehr oft<br />

wählen Hochzeitspaare diesen<br />

speziellen Kraftort für ihr Ja zur<br />

Ehe.<br />

Information:<br />

Infotafel beim Dorfparkplatz<br />

oder Telefon bei Marbach Tourismus<br />

034 493 38 04; rollstuhlgängige<br />

Toiletten im Haus zum<br />

Sigristen, Dorfplatz 3.<br />

Willi Haas, Marbach


Am 3. Juni <strong>2012</strong> fand im Pfarreizentrum<br />

in Stans die Generalversammlung des<br />

LPVNidwalden statt. Als Präsident durfte<br />

Andreas Furger neben dem Präses,<br />

Pfarrer David Blunschi, 29 weitere Vereinsmitgleider<br />

begrüssen.<br />

Die Versammlung eröffnete mit einem<br />

Fotorückblick auf die 116. Lourdeswallfahrt,<br />

die JosefDossenbach vorbereitet<br />

hatte. Dabei bedienteersich auch weitererStatistiken,<br />

die die rückläufige Beteiligung<br />

der letztenJahreklar aufzeigten.<br />

Bücher<br />

Lourdes–Quelle der Hoffnung<br />

vonRoland W. Moser<br />

196Seiten Fr.22.–<br />

Die 18 Erscheinungen<br />

vonLourdesund ihreBedeutung<br />

für den inneren Weg,<br />

vonFranz-Toni Schallberger<br />

200Seiten Fr.25.–<br />

Das Licht der Wahrheit.Weg<br />

einer Familie in die katholische<br />

Kirche,von JürgF.Berchtold<br />

95 Seiten Fr.23.–<br />

Das Geheimnis vonLourdes,<br />

vonOdilo Lechner Fr.16.–<br />

Vereinsmitteilungen<br />

LPV Nidwalden: Generalversammlung<br />

Die statutarischen Geschäfte konnten<br />

zügig erledigt werden und der Präsident<br />

war sehr erfreut über die aktive<br />

Mitarbeit aller Vorstandsmitglieder, allem<br />

voran über die exakte Arbeit der<br />

Kassierin. Der LPV Nidwalden, mit seinengut<br />

1000 Mitgliedern, durfte im vergangenen<br />

Jahr auch an den beiden Jubiläen<br />

der Lourdespilgervereine Obwalden<br />

(50 Jahre) und Solothurn (40 Jahre)<br />

teilnehmen. Dieser Kontakt konnte<br />

auch an der Präsidentenkonferenz in<br />

Uznach gepflegt werden.<br />

Lourdes–Stätte desLichts,<br />

vonAndreasDrouve Fr. 23.–<br />

DVD/CD<br />

BernadetteSoubirous<br />

(ca. 2Std.)/DVD Fr.40.–<br />

Ich wurde in Lourdesgeheilt.<br />

Interview<br />

mit Br.Leo Schwager/DVD Fr.20.–<br />

Prozessionen in Lourdes: Es singt<br />

der Süddeutsche-Pilger-Chor<br />

Leitung: Leander Prinz/CD Fr.20.–<br />

Marienlieder in Lourdes: Es singt<br />

der Süddeutsche-Pilger-Chor<br />

Leitung: Leander Prinz/CD Fr.20.–<br />

19<br />

Nicht zu vergessensind die Ortsvertreterinnen.<br />

Einmal jährlich findetdas gutbesuchteTreffen<br />

der Austauschgruppen<br />

statt. Sie sind es ja vor allem, die neue<br />

Mitglieder anwerben und die Botschaft<br />

von Lourdes –Menschenleben in Freud<br />

undLeid für Gesunde und Kranke–indie<br />

Dörfer undWohnungen hinaustragen.<br />

Die Versammlung klang mit einem Dankeswort<br />

des Präses und bei gemütlichem<br />

Beisammensein mit Speis und<br />

Trank aus.<br />

Emma Christen, Obbürgen<br />

Bereiten Sie Ihre Lourdeswallfahrt vor<br />

Die Preise verstehen sich exkl. Porto<br />

und Verpackung.<br />

BeiBestellung bitte das Gewünschteankreuzen.<br />

Pilgerbüro, 8730 Uznach<br />

Telefon055 2858115<br />

Telefax055 2858100<br />

E-Mail: pilgerbuero@lourdes.ch


Mit dem Carstarteten die erwartungsvollen<br />

Reiselustigen ab Frick über die Grenze<br />

in den benachbarten Schwarzwald.<br />

Eine Berg-und Talfahrtdurch das Wehratalbrachteuns<br />

nach Todtnau. Gemütlich,<br />

bei Kaffee und Gipfeli, konnten einander<br />

viele bekannte Gesichter begrüssen.<br />

Nach der Kaffeepauseging die Fahrtweiterdurch<br />

das Wiesental mit Blick auf den<br />

Feldberg, den höchsten Punkt des<br />

Schwarzwaldes. Unterwegs wurde der<br />

Vereinsmitteilungen<br />

LPV Fricktal: Vereinswallfahrt<br />

Rosenkranz gebetet. Unser Präses Fabian<br />

Schneider informierte über die geschichtlichen<br />

Ereignisse des heutigen<br />

Reiseziels,St.PeterimSchwarzwald.<br />

Vonwelcher Seitedie Pilger auch immer<br />

anreisen, der ersteEindruck vonSt.Peter<br />

istdie prächtige,barockeKlosteranlage.<br />

Sie liegt auf einem Hochplateauvon 700<br />

Meter über Meer. Seit über 200 Jahren<br />

leben hier jedoch keine Benediktinermönche<br />

mehr. Die Gebäude wurden als<br />

20<br />

Militärlazarette und später als Priesterseminar<br />

verwendet. Heute ist St.Peter<br />

ein geistliches Zentrum, wo Exerzitien<br />

und Kursezur Glaubensvertiefung angebotenwerden.<br />

Da St.Peter am diesemSonntag Patrozinium<br />

feierte, war die Wallfahrtskirche<br />

voll besetzt mit Pilgern aus dem In- und<br />

Ausland. So wohnten wir in der Wallfahrtskirche<br />

auf dem Lindenberg der<br />

Festmesse bei. Anschliessend wurde uns<br />

in der Pilgergaststätte ein feinesMittagessenserviert.<br />

Der Lindenbergbei St.Peter<br />

liegt fast einsam auf einer Anhöhe<br />

auf 814Meter über Meer.Von hier öffnet<br />

sich ein wunderbarer Blick vomFeldberg<br />

nach St.Märgen bis zum Schauinsland<br />

und den Vogesen. In der Wallfahrtskirche<br />

finden rund um die Uhr Gebetswachen<br />

von Männergruppen statt. Ihr Patron ist<br />

unser Landesvater,der hl. Bruder Klaus.<br />

Am Nachmittagbesuchten wir das Dorffest<br />

in St.Peter. Dagab es viele Marktstände,schöne<br />

Vorführungen vonTrachtengruppen<br />

und Gelegenheit zum<br />

«Chrömle». Das Dorf St.Peter istauch berühmt<br />

für seine Uhrmacherei.<br />

Der Heimwegführte uns nach Hinterzarten,<br />

wo wir einen Blick auf die Skisprungschanzen<br />

werfen konnten. Am Titisee<br />

vorbei, durch das Bärental, gelangten wir<br />

nach Grafenhausen. Beim Dessert- und<br />

Zobighalt im bekannten GasthofTannenmühle<br />

stärktenwir uns für die Fahrtins<br />

heimatliche Fricktal. Erfüllt von vielen<br />

tollen Eindrücken aus dem Schwarzwald<br />

wird die Sommerreise inguter Erinnerung<br />

bleiben.<br />

RenateSchmid, Aktuarin<br />

Die Wallfahrtskirche Lindenberg:<br />

Ein Ortdes Gebetesund der Begegnung.


Die diesjährige Jahreswallfahrt des<br />

Lourdespilgervereins Freiamt führte bei<br />

herrlich schönem Wetter ins malerische<br />

Toggenburg zur Wallfahrtskirche Iddaburg.<br />

Mit drei Cars der Firma Riechsteiner<br />

&Weber,indenen 132Pilger und Pilgerinnen<br />

aus dem ganzen Freiamt Platz<br />

fanden, führte die Fahrtüber den Hirzel<br />

nach Pfäffikon amZürichsee, woein<br />

Kaffeehalt im Restaurant Sternen eingeplant<br />

war. Nach dieserStärkung ging<br />

Eine altePostkartevon St.Iddaburg<br />

öffnetuns einen neuen –alten Blick<br />

auf den WallfahrtsortimToggenburg.<br />

die Fahrt weiter über den Seedamm–<br />

Rapperswil–Wald über die Hulftegg nach<br />

Gähwil. Eine schmale Strasse, die die<br />

besondere Aufmerksamkeit der Chauffeure<br />

verlangte, führte die Cars nach<br />

der 966 Meter über Meer gelegenen<br />

St.Iddaburg.<br />

Vereinsmitteilungen<br />

LPV Freiamt: Vereinswallfahrt<br />

Um 14.30Uhr feiertenwir in der schmucken<br />

Wallfahrtskirche mit unserem Präses,<br />

Pfr. Richard Strassmann, zu Ehren<br />

unserer Gottesmutter, einen feierlichen<br />

Gottesdienst. Da ausserden Freiämter-<br />

Pilgern auch Gläubige aus der Umgebung<br />

am Gottesdienst teilnahmen, war<br />

die Kirche zumBersten voll.<br />

Im Anschluss anden Gottesdienst hattenwir<br />

Gelegenheit,die in der Nähe im<br />

Wald gelegene Lourdesgrotte zubesuchen<br />

oder im Gartenrestaurant mit einem<br />

kühlen Getränk den Durst zu löschen.<br />

Das schmuckeLourdesheiligtum,<br />

etwas unterhalb der Wallfahrtskirche,<br />

isteinesder ältesten Zeitzeugnisse der<br />

Lourdeswallfahrt inunserer Schweiz.<br />

Auch heute vermag es viele Gläubige<br />

zumGebetzuversammeln, die sich auf<br />

die Spuren der hl. Idda vonToggenburg<br />

wagen.<br />

Leider blieb uns keine Zeit, das im nahen<br />

Kloster Fischingen erhaltene Grab<br />

der hl. Idda zu besuchen.<br />

21<br />

Gerne hättenwir diese barockeKlosteranlage<br />

für einmal mit eigenen Augen<br />

gesehen. Doch wasnoch nicht war, kann<br />

ja bekanntlich noch werden.<br />

So war esbald wieder Zeit, die Rückreiseanzutreten.<br />

Die Weiterfahrtführte<br />

uns über Wil–Winterthur nach Bassersdorf,<br />

wowir im Restaurant Geerlisburg<br />

mit einem feinen Aufschnitt-Teller unserenHunger<br />

stillten. Gestärktvom Zobighalt<br />

bestiegen wir wieder die Cars zur<br />

Heimreise. Trotz starkem Feierabendverkehr<br />

und Staukamen wir gegen 19.30<br />

Uhr wohlbehalten im Freiamt an. Ein wenig<br />

müde, aber glücklich! So ging ein<br />

froher und erlebnisreicher TagzuEnde.<br />

Stephan Ritter, Muri


Vereinsmitteilungen<br />

LPV Wil: Vereinswallfahrt<br />

Der Lourdespilgerverein Wil und Umgebung<br />

begabsich am Dienstag, den 10.Juli<br />

<strong>2012</strong> auf die Vereinswallfahrt nach<br />

Der LPVWil mit P. Meinrad<br />

an der der Grotte vonMels.<br />

Mels. Dort besuchten wir den treuen<br />

Lourdespilger und Muttergottesverehrer<br />

P. Meinrad Manser,der im KapuzinerklosterMels<br />

neu beheimatet ist, nachdem in<br />

Appenzell das Kapuzinerkloster aufgelöst<br />

werden musste. P. Meinrad ist uns<br />

ans Herzgewachsen! Er feierte auch immer<br />

mit uns den GottesdienstimAhorn.<br />

In der Klosterkirche sangen wir das Eröffnungslied:<br />

«Ihr Freunde Gottes allzu<br />

gleich…» Genau am 51.Jahrestag seiner<br />

Priesterweihe ermunterte uns P. Meinrad<br />

in seiner tiefgehenden Predigt treu zum<br />

Glauben zu stehen. Weltweit stehen wir in<br />

einem Umbruch. Überall gibt esGegen-<br />

sätze.Unser persönlichesBeten und Opfern<br />

isteine guteGrundlage,damit eine<br />

Glaubenserneuerung stattfinden kann.<br />

Dabei sollen wir unsere Herzen inLiebe<br />

mit dem Heiland verbinden, mit der ganzenKatholischen<br />

Kirche und dem Papst.<br />

Die Muttergottes will uns in ihre Schule<br />

nehmen, wie die Apostel vordem Pfingstfest.<br />

Sie unterrichtet uns: WasJesus sagt,<br />

das tut.<br />

Nach dem feinen Mittagessenhattenwir<br />

mit P. Meinrad eine Andacht in der<br />

Lourdesgrotte inMels. Zur Eröffnung<br />

sangen wir: «Jungfrau wir dich grüssen…»<br />

Nun überlegten wir uns,was Jesus<br />

aus Liebe zu uns auf seinem Kreuzweg<br />

auf sich genommen hatte, denn wir wären<br />

für ewig verloren gewesen. Unsere<br />

einzige Aufgabe in diesemErdenleben ist<br />

–inden Himmel, zum liebenden Gott zu<br />

kommen.<br />

Mit viel geistlicher Nahrung und seelisch<br />

gestärkt durften wir auf dem Heimweg<br />

bei einem Zwischenhalt noch ein feines<br />

Dessert geniessen.<br />

JosefAllenspach, Niederwil<br />

22<br />

Unsere<br />

Verstorbenen<br />

AltstättenSG: Alfred Tanner<br />

Arbon: Margrit Schatt-Holdener<br />

Basel: Maria Notburga Zwicker<br />

Bütschwil: Hedy Gamber-Moser<br />

Eschenbach SG:Vreni Bachofen-Pfyl<br />

Goldach: Rosmarie Koller-Lehner<br />

Gossau SG:Hedwig Häfele<br />

Ibach: Margrit Gebhardt<br />

Kriens: Elisabeth Noser-Mühlebach<br />

Lostorf:Emil Roos-Leupi<br />

Lungern: Regina Furrer-Imfeld<br />

Luzern:<br />

Anna Stirnimann; JosefHuber-Burri<br />

Muotathal: Anton Schelbert<br />

Näfels:<br />

MonikaKummer-Landolt;<br />

Viktor Müller-Camenisch<br />

OberrietSG: LeoKühnis-Gächter<br />

Reichenburg: Elisabeth Brändli-Vogt<br />

Ricken SG:Lina Eichmann-Seliner<br />

Ried(Muotathal): Stefan Gwerder-Föhn<br />

Rothenthurm:<br />

Albertina Föhn-Reichmuth;<br />

Theres Inglin-Nussbaumer<br />

Saas-Fee: Aline Supersaxo<br />

Schneisingen:<br />

Franz Schwitter-Lehmann<br />

St.Gallen: Myrtha Eichmüller<br />

UetliburgSG: JosefHüppi-Wirth<br />

Vicosoprano: Heinz Jantsch-Pedroni<br />

Wangen SZ:<br />

Marie Waldvogel-Bachmann<br />

Willisau: Anna Heller-Hofstetter<br />

Wir empfehlen unsere Heimgegangenen<br />

der Fürbitte Mariens und dem Gebetder<br />

<strong>AVE</strong>-Leser.


BischofMarkus Büchel<br />

Klosterhof6b<br />

9001 St.Gallen<br />

BischofFelix Gmür<br />

Baselstrasse 58<br />

4500 Solothurn<br />

BischofVitus Huonder<br />

Hof19, Postfach 133<br />

7000 Chur<br />

Pfarrer UrsSteiner*<br />

Baarerstrasse 62<br />

6300Zug<br />

Schwester Cäcilia Allenspach*<br />

Kloster Ingenbohl<br />

6440 Brunnen<br />

Pfarrer PeterAregger<br />

ViaPrincipala 68<br />

7031 Laax GR<br />

AbtIvo Aufder Maur<br />

St.Otmarsberg1<br />

8730 Uznach<br />

Herr Dr.JürgBerchtold*<br />

Ruchholzstrasse 35B<br />

4103 Bottmingen<br />

Bruder BernhardBisquolm*<br />

St.Otmarsberg1<br />

8730 Uznach<br />

Domherr Christoph Casetti<br />

Hof19<br />

7000 Chur<br />

Pfarrer Stefan Essig<br />

Kirchplatz7<br />

5316 Leuggern<br />

Vereinsmitteilungen<br />

Interdiözesane Lourdeswallfahrt DRS<br />

Herr Gerold Kalbermatten*<br />

Haus Myriam<br />

3906 Saas-Fee<br />

Herr Otmar Kocherhans<br />

Ametsbergstrasse 11<br />

8625 Gossau ZH<br />

Herr Edgar Koller<br />

Grütliwiese 1<br />

9607 Mosnang<br />

Frau Maria Kretz<br />

Weierweg 2<br />

8725 Ernetschwil<br />

Frau Hedy Mäder<br />

Lindenstrasse 21<br />

8730 Uznach<br />

Herr Paul Metzger*<br />

Zelgstrasse 37<br />

8335 Hittnau<br />

Herr Willy Perren<br />

ZenSteckenstrasse 78<br />

3920 Zermatt<br />

Herr Dr.Emil Pfister<br />

Sulzweidstrasse 14<br />

8737 Gommiswald<br />

PaterEmmanuel Rutz<br />

St.Otmarsberg1<br />

8730 Uznach<br />

Pfarrer Paul Schlienger<br />

Pfarrhaus 12<br />

7459 Stierva<br />

Pfarrer JürgSchmid<br />

Weihermattstrasse 51<br />

5000 Aarau<br />

23<br />

Pfarrer AndreasSchönenberger<br />

Grüenauweg 6<br />

9630 Wattwil<br />

Herr Hans Schorno<br />

Luzernerstrasse 26<br />

6440 Brunnen<br />

Pfarrer Stefan Staubli<br />

Tellstrasse 7<br />

8400 Winterthur<br />

Frau Lisbeth Suter<br />

Dättwilerstrasse 13a<br />

5405 Dättwil AG<br />

Herr Dr.AlbertWick<br />

Pfaffenholzstrasse 28<br />

8500 Frauenfeld<br />

Herr Helmut Zurbriggen<br />

Haus Mühle<br />

3905 Saas Almagell<br />

*Vorstandsmitglieder


Einunverkennbarer Ortfür Lourdes<br />

bildet die «Kerzenanlage» zwischen<br />

der Grotte und den Bädern.<br />

Und allein diese Anordnung zeigt<br />

uns den tieferen Sinn jeder Kerze,<br />

die in Lourdes als Licht Christi angezündet<br />

wird. So ist es mehr als<br />

eine gestalterische Frage, wenn in<br />

Lourdes-<br />

Stationen<br />

Das Licht jeder Kerze<br />

ist nicht nur Zeichen<br />

des Betens, sondern auch<br />

immer Zeichen der Auferstehung<br />

Jesu Christi.<br />

In der Taufe ist auch für<br />

uns dieses Licht entzündet<br />

worden.<br />

AZB<br />

8730 Uznach<br />

jedem Häuschen die Worte zulesen<br />

sind «Das Licht dieser Kerzeist<br />

ein Zeichen meines Betens». Diese<br />

Wahrheit ist selbstverständlich in<br />

den fünf offiziellen Sprachen von<br />

Lourdes abwechselnd wiedergegeben.<br />

Ja,jede Kerzeist ein Gebet zu<br />

Gott, unserem Vater.

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