Gesamte Ausgabe als PDF - 1,4 MB - Wir Frauen
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www.McPlanet.com<br />
Die Umwelt in der<br />
Globalisierungsfalle<br />
Vom 27. bis 29. Juni 2003 fand in den Räumen der TU Berlin ein internationaler<br />
Kongress mit dem Internet-konformen Titel www.McPlanet.com<br />
statt. Im Mittelpunkt standen die möglichen Auswirkungen der neoliberalen<br />
Globalisierung auf die Umwelt. Veranstalter waren das globalisierungskritische<br />
Netzwerk Attac, Greenpeace und der Bund für Umwelt und<br />
Naturschutz Deutschland (BUND) in Kooperation mit der Heinrich-Böll-<br />
Stiftung und dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH.<br />
Namhafte ReferentInnen aus Wissenschaft,<br />
Politik und NGO-Szene wie<br />
Vandana Shiva (promovierte Physikerin<br />
und Agrarwissenschaftlerin, eine der<br />
prominentesten feministischen Wissenschaftlerinnen<br />
und Aktivistinnen Indiens<br />
gegen die Machenschaften der Agromultis<br />
und für die Erhaltung einer traditionellen<br />
Artenvielfalt), Helena Norberg-Hodge<br />
(Gründerin und Direktorin der International<br />
Society for Ecology and Culture in<br />
Großbritannien, Trägerin des alternativen<br />
Nobelpreises), Wolfgang Sachs (Soziologe,<br />
Theologe und „Vordenker“ am Wuppertal<br />
Institut,schrieb stark beachtete Bücher und<br />
Beiträge zum Thema Globalisierung und<br />
Gerechtigkeit), Hans-Christian Ströbele<br />
(stellvertretender Fraktionsvorsitzender<br />
von Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag),<br />
Walden Bello (Direktor der NGO<br />
„Focus on the Global South“ und Professor<br />
für Soziologie und Ökonomie in Manila,<br />
einer der profiliertesten Globalisierungskritiker),<br />
Barbara Unmüßig (Vorstandsfrau<br />
der Heinrich-Böll-Stiftung) oder Angelika<br />
Zahrnt (Vorstandsvorsitzende des Bund für<br />
Umwelt und Naturschutz Deutschland)<br />
sprachen vor einem überwiegend sehr jungen<br />
Publikum. Mit ca. 1500 Anmeldungen<br />
WIR FRAUEN 3/2003<br />
18<br />
stieß das Thema der Veranstaltung auf große<br />
Resonanz, die über 100 Workshops,<br />
Panels und Foren ermöglichten einen regen<br />
Austausch. Im Foyer der Uni drängten sich<br />
die Infostände der verschiedenen NGO’s,<br />
links-alternativer Verlage, Stiftungen und<br />
Initiativen. Für das leibliche Wohl sorgten<br />
regionale Öko-Food-Anbieter.<br />
Gemeinsam mit anderen sozialen<br />
Bewegungen und Organisationen weist die<br />
globalisierungskritische Bewegung schon<br />
seit Jahren mehr oder minder spektakulär<br />
darauf hin, dass sich die Schere zwischen<br />
Arm und Reich in den vergangenen zwei<br />
Jahrzehnten immer weiter geöffnet hat.<br />
Ein Hauptgrund hierfür wird in den Liberalisierungstendenzen<br />
der Weltwirtschaft<br />
gesehen, welche sich in dem Begriff der<br />
„Globalisierung“ popularisiert haben.Maßnahmen<br />
zur Existenzsicherung und das<br />
Wohlstandsniveau unterscheiden sich in<br />
den Ländern des Südens eklatant von<br />
denen im Norden bzw. „Westen“. Soziale<br />
Benachteiligung und Marginalisierung,häufig<br />
gepaart mit missbräuchlichen politischen<br />
Verhältnissen,führen immer öfter zu<br />
gewalttätigen Konflikten, unter denen<br />
wiederum die Ärmsten am meisten zu leiden<br />
haben. Zeitgleich exportiert der Westen<br />
seinen zerstörerischen Lebensstil, internationale<br />
Institutionen wie die Weltbank<br />
und der Internationale Währungsfond (IWF)<br />
finanzieren ökologisch wie sozial höchst