Gesamte Ausgabe als PDF - 1,4 MB - Wir Frauen
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Schottinnen-Schuhe<br />
zum Schutz misshandelter<br />
<strong>Frauen</strong><br />
Zum Wohl misshandelter <strong>Frauen</strong><br />
wollen mehr <strong>als</strong> 100 prominente<br />
Schottinnen bei einer Auktion Ende<br />
des Jahres ihre Schuhe versteigern.<br />
Genau 104 Schottinnen werden ihr<br />
Schuhwerk unter den Hammer bringen<br />
– jeweils für eine der 104 <strong>Frauen</strong>,<br />
die jedes Jahr in Großbritannien<br />
durch häusliche Gewalt sterben. Der<br />
Erlös soll Hilfsvereinen für misshandelte<br />
und vergewaltigte <strong>Frauen</strong><br />
zukommen. U.a. die Sängerin Annie<br />
Lennox und die Schriftstellerin Joanne<br />
K. Rowling stellen ihre Schuhe zur<br />
Verfügung. (dieStandard)<br />
Hohe Haftstrafen für<br />
Antikriegsaktion<br />
Drei katholische Ordensschwestern<br />
des Dominikanerordens drangen<br />
am 6. Oktober 2002 auf ein<br />
Raketengelände in Colorado ein,<br />
schlugen mit Hämmern auf ein Silo<br />
mit Langstreckenraketen ein und<br />
malten mit ihrem Blut ein Kreuz auf<br />
die Betonwand. Für diese Aktion<br />
wurden die drei Nonnen im Alter<br />
von 55 bis 68 jetzt wegen Beeinträchtigung<br />
der nationalen Verteidigung<br />
und Beschädigung von Staatseigentum<br />
zu Haftstrafen zwischen<br />
zweieinhalb Jahren und drei Jahren<br />
und fünf Monaten Gefängnis verurteilt.<br />
Die Nonnen traten die Haft<br />
sofort an, auch eine vorläufige Entlassung<br />
aus der Untersuchungshaft<br />
vor Abschluss des Prozesses hatten<br />
sie abgelehnt. Schwester Platte, die<br />
das höchste Strafmaß erhielt:„Wel-<br />
Anzeige<br />
HexenFunk<br />
che Strafe ich auch erhalte, ich werde<br />
sie freudig annehmen <strong>als</strong> eine<br />
Gabe des Friedens, und mit Gottes<br />
Hilfe wird sie meinem Geist keinen<br />
Schaden zufügen.“<br />
Klima der Angst für<br />
<strong>Frauen</strong> in Afghanistan<br />
Die Menschenrechtsorganisation<br />
Human Rights Watch warnt in<br />
einem Bericht von Ende Juli 2003,<br />
dass Gewalt und Übergriffe auf<br />
<strong>Frauen</strong> und Kinder den politischen<br />
Prozess und die Fortschritte im<br />
Bereich der <strong>Frauen</strong>rechte massiv<br />
gefährden. Außerhalb von Kabul<br />
haben die Warlords wieder die<br />
Macht übernommen und begehen<br />
schreckliche Menschenrechtsverletzungen.<br />
In ländlichen Gebieten trauen<br />
sich viele <strong>Frauen</strong> nicht mehr aus<br />
dem Haus. Das Klima der Gewalt<br />
verhindert die Teilnahme der <strong>Frauen</strong><br />
am Wiederaufbau der Gesellschaft.<br />
Die meisten afghanischen Mädchen<br />
können immer noch nicht die Schule<br />
besuchen. Politische Aktivisten, Journalisten<br />
und Redakteure erhalten<br />
Morddrohungen und werden von<br />
Armee und Polizei eingeschüchtert.<br />
Und die Staatengemeinschaft, die<br />
das Taliban-Regime stürzten, um<br />
„der Demokratie zum Sieg“ zu verhelfen,<br />
sieht tatenlos zu.<br />
Mädchen <strong>Frauen</strong><br />
Meine Tage<br />
Unter diesem Titel entwickelte<br />
die Münchener <strong>Frauen</strong>ärztin Elisabeth<br />
Raith-Paula ein Projekt für<br />
Mädchen zwischen 10 und 14 Jahren,<br />
WIR FRAUEN 2/2003<br />
4<br />
damit sie die Vorgänge in ihrem Körper<br />
besser verstehen. Der sechsstündige<br />
Projekttag „Dem Geheimcode<br />
des Körpers auf der Spur“ umfasst<br />
mehrere „Zyklusshows“, die spielerisch<br />
über die Abläufe im eigenen<br />
Körper informieren. Körpergefühl<br />
und Selbstbewusstsein von Mädchen<br />
und jungen <strong>Frauen</strong> sollen<br />
damit gestärkt werden. In Deutschland<br />
gibt es mittlerweile 300 ausgebildete<br />
Kursleiterinnen, die sich im<br />
Rahmen von Schul-Projekttagen an<br />
die Schülerinnen wenden. Weitere<br />
Informationen unter: www.mfmprojekt.de<br />
(www.frauensicht/ch).<br />
Abschiebestopp für<br />
politische Flüchtlinge in<br />
den Iran!<br />
Der <strong>Frauen</strong>verband Courage<br />
sammelt Unterschriften für einen<br />
Abschiebestopp und informiert über<br />
die Situation im Iran: Gefängnis, Folterungen<br />
und öffentliche Hinrichtungen<br />
sind an der Tagesordnung.<br />
Die Journalistin Zahra Kazemi, die<br />
Fotos von Studentendemonstrationen<br />
gemacht hatte, wurde verhaftet<br />
und starb nach Folterung im Gefängnis<br />
an Hirnbluten (Rheinische<br />
Post 17.07.2003). Konkreter Hintergrund<br />
für das Engagement ist die<br />
drohende Abschiebung der Courage-<br />
Frau Shaiesteh Hakami mit ihrem<br />
Mann und zwei Kindern. Wer die<br />
Aktion unterstützen will, wende sich<br />
bitte an: <strong>Frauen</strong>verband Courage<br />
Düsseldorf, c/o Lieselotte Bähren,<br />
Velberterstr. 3, 40227 Düsseldorf.<br />
Museum für Verhütung<br />
und Schwangerschaftsabbruch<br />
Das in unmittelbarer Nähe zum<br />
Wiener Westbahnhof geplante<br />
Museum sucht noch Exponate,<br />
bevor es eröffnet werden kann.<br />
Recherchiert und zusammengetragen<br />
wird das Museum von zwei<br />
Journalistinnen, ausgestellt werden<br />
sollen Instrumente und Behelfe,<br />
Modelle, Darstellungen, Erzählungen,<br />
Plakate und Informationsschriften.<br />
Hinzu kommen Interviews mit<br />
ÄrtzInnen und ApothekerInnen, mit<br />
WissenschaftlerInnen, Kräuterkundigen,Hebammen,„Engelmacherin-<br />
nen“ und <strong>Frauen</strong> und Männern, die<br />
ihre privaten Erlebnisse beisteuern<br />
wollen. Wie war das vor der Pille?<br />
Wie haben das die Groß- und Urgroßmütter<br />
gehandhabt, wenn sie<br />
keine Kinder wollten? Welche Mittel<br />
standen ihnen zur Verfügung? Wie<br />
gingen sie mit ungewollten Schwangerschaften<br />
um, <strong>als</strong> Abbrüche<br />
lebensbedrohend waren und sie <strong>als</strong><br />
Mörderin verurteilt werden konnten?<br />
Indem das Museum auf diese<br />
Fragen eingeht, will es ein konzentriertes<br />
Stück Kultur- und Medizingeschichte<br />
bewahren und zugänglich<br />
machen. Wer etwas beisteuern<br />
oder sich informieren will, wende<br />
sich an Dr. Susanne Krejsa, Tel: 0043<br />
(699) 17817804 oder Mag. Brigitte<br />
Oettl, Tel. 0043 (699) 17817803. Weitere<br />
Infos gibt es gleichfalls unter<br />
www.verhuetungsmuseum.at<br />
Anti-Diskriminierung<br />
bei Wal-Mart<br />
Die Handelskette Wal-Mart,<br />
größter privater Arbeitgeber der<br />
USA und in Deutschland nicht gerade<br />
im Ruf, sich für Arbeitnehmerrechte<br />
einzusetzen, wird künftig<br />
aktiv gegen Homosexuellen-Diskriminierung<br />
bei den eigenen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern vorgehen.<br />
Zuvor hatte eine<br />
Homosexuellen-Gruppe aus Seattle<br />
zwei Jahre u. a. über Beteiligung an<br />
Aktienpaketen intensive Lobbyarbeit<br />
betrieben. Damit verfügen neun der<br />
zehn größten US-Unternehmen<br />
über eine Anti-Diskriminierungspolitik<br />
auf Grund sexueller Orientierung,<br />
nur Exxon Mobil hält sich<br />
zurück. In 197 der 500 größten<br />
Unternehmen können gleichgeschlechtliche<br />
LebenspartnerInnen<br />
an der Krankenversicherung der MitarbeiterInnen<br />
teilhaben. Und wo<br />
bleiben die deutschen Unternehmen?<br />
Feminine Strategie<br />
gegen Aids prallt auf<br />
männliche Abwehr<br />
Zeda Rosenberg, Leiterin der<br />
„International Partnership for Microbicides“,<br />
forscht seit etlichen Jahren<br />
zum Thema HI-Viren zerstörende<br />
Salben und Gele. Die Substanzen