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Herstellung von Bisquit-/Wiener Masse - Oekolandbau.de

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Informationsmaterialien über <strong>de</strong>n ökologischen Landbau und zur Verarbeitung ökologischer<br />

Erzeugnisse für die Aus- und Weiterbildung im Bereich <strong>de</strong>s Bäcker- und Konditorenhandwerks<br />

(Initiiert durch das Bun<strong>de</strong>sministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft<br />

im Rahmen <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sprogramms Ökologischer Landbau)<br />

Bäcker- und Konditorenhandwerk<br />

Glie<strong>de</strong>rung<br />

<strong>Herstellung</strong> <strong>von</strong> <strong>Bisquit</strong>-/<strong>Wiener</strong> <strong>Masse</strong><br />

C8 <strong>Bisquit</strong>-/<strong>Wiener</strong> <strong>Masse</strong> am Beispiel Bio-Torte<br />

1. Rezepte .......................................................................................................................................... 2<br />

1.1 Beson<strong>de</strong>rheiten <strong>von</strong> aufgeschlagenen <strong>Masse</strong>n ............................................................................. 2<br />

1.2 Grundrezepte: <strong>Bisquit</strong>masse (<strong>Wiener</strong> <strong>Masse</strong>) ................................................................................ 2<br />

1.3 <strong>Herstellung</strong>: <strong>Bisquit</strong>masse (<strong>Wiener</strong> <strong>Masse</strong>) ................................................................................... 2<br />

2. Erläuterungen zu <strong>de</strong>n Rohstoffen ................................................................................................... 3<br />

2.1 Kun<strong>de</strong>nerwartungen ....................................................................................................................... 3<br />

2.2 Rohstoffauswahl ............................................................................................................................. 3<br />

3. Arbeitsablauf ................................................................................................................................... 3<br />

3.1 <strong>Herstellung</strong>: Tortenbo<strong>de</strong>n aus <strong>Wiener</strong> <strong>Masse</strong> ................................................................................ 3<br />

3.2 <strong>Herstellung</strong>: Mürbteigbo<strong>de</strong>n ........................................................................................................... 4<br />

3.3 <strong>Herstellung</strong>: Kirschfüllung ............................................................................................................... 4<br />

3.4 <strong>Herstellung</strong>: Sahnefüllung .............................................................................................................. 4<br />

4. Erläuterungen zum Arbeitsablauf ................................................................................................... 5<br />

Kurzcharakterisierung:<br />

Bio-Torten können auf handwerkliche Weise in hoher Qualität hergestellt wer<strong>de</strong>n. Der entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

Unterschied zu konventionell hergestellten Torten ist die Verwendung <strong>von</strong> zertifizierten Bio-Rohstoffen.<br />

Kun<strong>de</strong>n stellen an Feine Backwaren konkrete Erwartungen an Aussehen, Beschaffenheit und<br />

Geschmack. Bio-Torten auf Basis <strong>von</strong> Vollkorn-<strong>Bisquit</strong>- o<strong>de</strong>r Vollkorn-<strong>Wiener</strong>-<strong>Masse</strong> entsprechen in<br />

<strong>de</strong>r Regel nicht diesen Erwartungen. In diesem Modul wird daher auf Vollkornprodukte verzichtet.<br />

© BLE 2005<br />

P. Tautz


1. Rezepte<br />

Die <strong>Herstellung</strong> bezieht sich gleichermaßen auf Bio-Produkte und konventionelle Produkte.<br />

1.1 Beson<strong>de</strong>rheiten <strong>von</strong> aufgeschlagenen <strong>Masse</strong>n<br />

• Rezeptgrundlage: Eier, Zucker, Weizenmehl, Stärke, (Fett)<br />

• <strong>Herstellung</strong>stechnik: Schlagen<br />

• Lockerungsart: physikalisch durch Luft<br />

• Beschaffenheit: schaumartig, weich, fließend<br />

1.2 Grundrezepte: <strong>Bisquit</strong>masse (<strong>Wiener</strong> <strong>Masse</strong>)<br />

Bio-Rohstoff/<br />

Zutat<br />

leicht schwer <strong>Wiener</strong> <strong>Masse</strong> Roula<strong>de</strong>/Kapsel<br />

Eier 1.000 g 1.000 g 1.000 g 1.000 g<br />

Zucker 400 g 1.000 g 600 g 750 g<br />

Weizenmehl 200 g 500 g 300 g 500 g<br />

Weizenstärke 200 g 500 g 300 g 250 g<br />

Butter/Fett – – 300 g –<br />

Gesamtmasse 1.800 g 3.000 g 2.500 g 2.500 g<br />

Bei Schokola<strong>de</strong>nbö<strong>de</strong>n wird 80 g Kakaopulver verwen<strong>de</strong>t, das <strong>von</strong> <strong>de</strong>m Weizenstärkeanteil<br />

abgezogen wird. Statt 300 g Weizenstärke wer<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r <strong>Wiener</strong> <strong>Masse</strong> 220 g Weizenstärke<br />

plus 80 g Kakaopulver verarbeitet.<br />

1.3 <strong>Herstellung</strong>: <strong>Bisquit</strong>masse (<strong>Wiener</strong> <strong>Masse</strong>)<br />

a) Zwei-Kessel-Metho<strong>de</strong> für leichte <strong>Masse</strong>n (o<strong>de</strong>r <strong>Wiener</strong> <strong>Masse</strong> mit weniger Fett):<br />

• Eigelb und Hälfte <strong>de</strong>s Zuckers aufschlagen<br />

• Eiklar und an<strong>de</strong>re Hälfte <strong>de</strong>s Zuckers zu Schnee schlagen<br />

• bei<strong>de</strong> <strong>Masse</strong>n vermischen<br />

• gesiebte Weizenstärke und gesiebtes Weizenmehl in die <strong>Masse</strong> untermelieren<br />

• (bei <strong>Wiener</strong> <strong>Masse</strong>: aufgelöstes Fett unterheben)<br />

b) Ein-Kessel-Metho<strong>de</strong> für schwere <strong>Masse</strong>n (o<strong>de</strong>r <strong>Wiener</strong> <strong>Masse</strong> mit mehr Fett):<br />

• Vollei und Zucker warm schlagen (35 bis 40 °C)<br />

• <strong>Masse</strong> kalt ausschlagen (20 bis 25 °C), bis guter Stand erreicht ist<br />

• gesiebte Weizenstärke und gesiebtes Weizenmehl in die <strong>Masse</strong> untermelieren<br />

• (bei <strong>Wiener</strong> <strong>Masse</strong>: aufgelöstes Fett unterheben)<br />

Backen bei 200 °C mit offenem Zug ca. 30 Minuten<br />

- 2 - © BLE 2005<br />

P. Tautz


2. Erläuterungen zu <strong>de</strong>n Rohstoffen<br />

2.1 Kun<strong>de</strong>nerwartungen<br />

Von Feinen Backwaren erwarten die Kun<strong>de</strong>n eine beson<strong>de</strong>re Qualität, die sich <strong>von</strong> Fertigprodukten,<br />

z. B. Tiefkühlwaren, <strong>de</strong>utlich abheben muss. Um diesen Erwartungen gerecht<br />

zu wer<strong>de</strong>n, benötigt <strong>de</strong>r Bäcker/Konditor ein hohes technologisches und handwerkliches<br />

Können. Traditionelle Arbeitsweisen sind Grundlage <strong>de</strong>r Produktion, da auf bestimmte technologische<br />

Hilfsstoffe, z. B. Emulgatoren o<strong>de</strong>r Standmittel, verzichtet wird. Dies kann <strong>de</strong>r<br />

Bäcker/Konditor auch werbewirksam hervorheben.<br />

Die Verwendung <strong>von</strong> zertifizierten Backrohstoffen erlaubt es, praktisch alle bekannten<br />

Sahne- o<strong>de</strong>r Cremetorten auch in Bio-Qualität herzustellen. Gesundheitsbewusste Kun<strong>de</strong>n<br />

akzeptieren in <strong>de</strong>r Regel <strong>de</strong>n etwas höheren Preis <strong>von</strong> Bio-Torten.<br />

2.2 Rohstoffauswahl<br />

An dieser Stelle stellt sich wie bei allen Bio-Backwaren die grundsätzliche Entscheidung zwischen<br />

<strong>de</strong>r Verwendung <strong>von</strong> Vollkornmehl o<strong>de</strong>r Typenmehl. <strong>Bisquit</strong>massen bzw. <strong>Wiener</strong> <strong>Masse</strong>n<br />

lassen sich auch mit Vollkornmehl herstellen. Allerdings erzielt man mit Vollkornmehl<br />

<strong>de</strong>utlich geringere Volumenausbeuten als mit Typenmehlen. Bei Produkten aus <strong>Bisquit</strong>massen<br />

bzw. <strong>Wiener</strong> <strong>Masse</strong>n ist daher Bio-Weizenmehl, z. B. <strong>de</strong>r Type 550, zu empfehlen.<br />

Die an<strong>de</strong>re Grundsatzentscheidung liegt bei <strong>de</strong>n Süßungsmitteln. Die Wahl besteht zwischen<br />

Bio-Honig, Bio-Vollrohrzucker und Bio-Weißzucker. Vor allem Honig bringt einen typischen<br />

Eigengeschmack mit, <strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m jeweiligen Produkt harmonieren sollte.<br />

3. Arbeitsablauf<br />

3.1 <strong>Herstellung</strong>: Tortenbo<strong>de</strong>n aus <strong>Wiener</strong> <strong>Masse</strong><br />

Bio-Rohstoff/<br />

Zutat<br />

Grundrezept<br />

(heller Bo<strong>de</strong>n)<br />

Bo<strong>de</strong>n<br />

(26 cm ∅)<br />

Grundrezept<br />

(dunkler Bo<strong>de</strong>n)<br />

Bo<strong>de</strong>n<br />

(26 cm ∅)<br />

Eier 1.000 g 250 g 1.000 g 250 g<br />

Zucker 600 g 150 g 600 g 150 g<br />

Weizenmehl 300 g 75 g 300 g 75 g<br />

Weizenstärke 300 g 75 g 220 g 55 g<br />

Kakao – – 80 g 20 g<br />

Butter flüssig 300 g 75 g 300 g 75 g<br />

Gesamtmasse 2.500 g 625 g 2.500 g 625 g<br />

Für die schwere dunkle <strong>Wiener</strong> <strong>Masse</strong> wird das Warm-Kalt-Verfahren (Ein-Kessel-Metho<strong>de</strong>)<br />

empfohlen:<br />

• Vollei und Zucker warm aufschlagen (35 bis 40 °C)<br />

• <strong>Masse</strong> kalt ausschlagen (20 bis 25 °C), bis guter Stand erreicht ist<br />

• gesiebte Weizenstärke, gesiebtes Weizenmehl und Kakao in die <strong>Masse</strong> untermelieren<br />

• aufgelöstes Fett (ca. 40 °C) unterheben<br />

Backen bei 200 °C mit offenem Zug ca. 30 Minuten<br />

-3- © BLE 2005<br />

P. Tautz


3.2 <strong>Herstellung</strong>: Mürbteigbo<strong>de</strong>n<br />

Bio-Rohstoff/Zutat Grundrezept Bo<strong>de</strong>n (ca. 2,5 mm)<br />

Zucker (1 Teil) 250 g 50 g<br />

Butter (2 Teile) 500 g 100 g<br />

Mehl (3 Teile) 750 g 150 g<br />

Ei 100 g (= 2 Vollei) 20 g (= 1 Eigelb)<br />

Gesamtteig 1.600 g 320 g<br />

Backen bei 190 °C ca. 10 Minuten, offener Zug<br />

3.3 <strong>Herstellung</strong>: Kirschfüllung<br />

1.000 g Dunst-Sauerkirschen<br />

1.000 g Kirschsaft<br />

180 g Zucker (je nach Süße <strong>de</strong>r Kirschen abschmecken)<br />

100 g Weizenstärke<br />

Zimt<br />

2.280 g gebun<strong>de</strong>ne Kirschen<br />

Für eine Schwarzwäl<strong>de</strong>r Kirschtorte benötigt man ca. 300 bis 400 g Kirschfüllung:<br />

• Kirschen abtropfen lassen<br />

• Kirschsaft auffangen und auf 1.000 g mit Saft (gegebenenfalls Wasser) auffüllen<br />

• 850 g Saft und 180 g Zucker aufkochen<br />

• 150 g Saft, 100 g Weizenstärke und Zimt in einem Extra-Gefäß anrühren<br />

• in die kochen<strong>de</strong> Flüssigkeit einrühren und kurz aufkochen lassen<br />

• Kirschen vorsichtig unterarbeiten<br />

3.4 <strong>Herstellung</strong>: Sahnefüllung<br />

1.000 g Sahne<br />

60 g Zucker<br />

50 g Kirschwasser<br />

14 g Gelatine (= 7 Blatt)<br />

1.124 g Sahnefüllung<br />

• Sahne mit Zucker aufschlagen<br />

• Gelatine einweichen und durch Erwärmen auflösen<br />

• aufgelöste Gelatine und Kirschwasser mit <strong>de</strong>r Sahne vermischen<br />

-4- © BLE 2005<br />

P. Tautz


4. Erläuterungen zum Arbeitsablauf<br />

Es gibt eine Vielzahl an möglichen Torten, sowohl in <strong>de</strong>r Zusammensetzung als auch in <strong>de</strong>r<br />

Form. Die <strong>Herstellung</strong> <strong>von</strong> qualitativ hochwertigen Torten erfor<strong>de</strong>rt ein hohes Maß an technologischem<br />

und handwerklichem Können. Im Unterricht wer<strong>de</strong>n am Beispiel <strong>de</strong>r Schwarzwäl<strong>de</strong>r-Kirschtorte<br />

alle wesentlichen Lerninhalte vorab besprochen. Danach wählt je<strong>de</strong>r Schüler<br />

eine Torte nach seinen Vorstellungen und seinem Anspruchsniveau aus. Dies entspricht <strong>de</strong>r<br />

Situation vor einer Gesellenprüfung.<br />

Wenn je<strong>de</strong>r Schüler seine eigene Torte herstellt, wird es eine breite Palette unterschiedlicher<br />

Torten geben. Eine direkte Vergleichbarkeit <strong>de</strong>r Torten ist <strong>de</strong>shalb nur bedingt möglich. Allerdings<br />

ist dies eine normale Prüfungsbedingung, <strong>de</strong>r sich je<strong>de</strong>r Schüler im fortgeschrittenen<br />

Stadium seiner Ausbildung stellen sollte. Als wesentliche Kriterien <strong>de</strong>r Beurteilung einer Torte<br />

sind Schwierigkeitsgrad, kreative Gestaltung und handwerkliche Realisation zu berücksichtigen.<br />

Eine <strong>de</strong>taillierte Planung <strong>de</strong>s Unterrichtsgeschehens ergibt sich aus <strong>de</strong>r Wahl <strong>de</strong>r Torten<br />

durch die Schüler.<br />

Schwarzwäl<strong>de</strong>r Kirschtorte Foto: Peter Tautz<br />

-5- © BLE 2005<br />

P. Tautz

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