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Arbeitgeber Bundeswehr

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www.bundeswehr-karriere.de<br />

1 www.bundeswehr-karriere.de<br />

Entschieden gut. Gut entschieden:<br />

<strong>Arbeitgeber</strong> <strong>Bundeswehr</strong><br />

Ingenieurin/Ingenieur in der zivilen <strong>Bundeswehr</strong>verwaltung 1


2<br />

www.bundeswehr-karriere.de


Sehr geehrte Bewerberin,<br />

sehr geehrter Bewerber,<br />

wir freuen uns, dass Sie sich für den Beruf der Soldatin<br />

bzw. des Soldaten auf Zeit interessieren.<br />

Diese Broschüre gewährt Ihnen einen ersten Einblick in die Aufgaben der<br />

<strong>Bundeswehr</strong> mit ihren militärischen Organisationsbereichen Heer, Luftwaffe,<br />

Marine, dem Zentralen Sanitätsdienst der <strong>Bundeswehr</strong> sowie der Streitkräftebasis.<br />

So lernen Sie das Umfeld kennen, in dem Ihnen die <strong>Bundeswehr</strong><br />

moderne und interessante Arbeitsbereiche bietet.<br />

Darüber hinaus erfahren Sie in dieser Broschüre etwas über die umfangreichen<br />

beruflichen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten und sozialen Leistungen,<br />

die den Beruf der Soldatin oder des Soldaten auf Zeit besonders attraktiv machen,<br />

sowie über Ihre Karrierechancen bei der <strong>Bundeswehr</strong> und Perspektiven für<br />

ein anschließendes ziviles Berufsleben.<br />

Natürlich dürfen auch Informationen über die Bezahlung nicht fehlen,<br />

Sie möchten ja schließlich wissen, wie viel Sie später einmal verdienen können.<br />

Am Ende finden Sie alles Wesentliche zu Bewerbungsterminen und die Adressen,<br />

an die Sie Ihre Bewerbung richten können.<br />

Details zu den Laufbahnen der Mannschaften, Fachunteroffiziere, Feldwebel<br />

und Offiziere mit ihren vielfältigen Perspektiven und Möglichkeiten finden<br />

Sie in den entsprechenden Einzelbroschüren. Dort können Sie sich Ihren individuellen<br />

Voraussetzungen und Wünschen entsprechend zusätzlich informieren.<br />

Für weitere Fragen steht Ihnen unsere Wehrdienstberatung jederzeit<br />

zur Verfügung – Sie sind herzlich willkommen!<br />

Der <strong>Arbeitgeber</strong> <strong>Bundeswehr</strong> 3


4<br />

Inhalt<br />

1 <strong>Arbeitgeber</strong> <strong>Bundeswehr</strong> – Streitkräfte – . . . . . . . . . . . . . 5<br />

3 1.1 Allgemeines<br />

3 1.2 Der Auftrag der <strong>Bundeswehr</strong><br />

2 Die Streitkräfte und ihre Organisationsbereiche . . . . . . . 8<br />

3 2.1 Das Heer<br />

3 2.2 Die Luftwaffe<br />

3 2.3 Die Marine<br />

3 2.4 Der Zentrale Sanitätsdienst der <strong>Bundeswehr</strong><br />

3 2.5 Die Streitkräftebasis<br />

3 Die Laufbahnen in den Streitkräften . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

3 3.1 Die Laufbahnen der Mannschaften<br />

3 3.2 Die Laufbahnen der Fachunteroffiziere<br />

3 3.3 Die Laufbahnen der Feldwebel<br />

3 3.4 Die Laufbahnen der Offiziere<br />

4 Aus- und Weiterbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />

3 4.1 Studium an den Universitäten der <strong>Bundeswehr</strong><br />

3 4.2 Zivilberufliche Aus- und Weiterbildung (ZAW)<br />

für Soldatinnen und Soldaten auf Zeit im Rahmen<br />

der militärfachlichen Ausbildung<br />

3 4.3 Berufsförderungsdienst (BFD)<br />

www.bundeswehr-karriere.de<br />

5 Besoldung und Dienstzeitversorgung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

3 5.1 Besoldung<br />

3 5.2 Sachbezüge<br />

3 5.3 Dienstzeitversorgung<br />

6 Soziale Leistungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

3 6.1 Erholungsurlaub<br />

3 6.2 Mutterschutz<br />

3 6.3 Elternzeit, Erziehungsgeld und Betreuungsurlaub<br />

3 6.4 Sozialdienst der <strong>Bundeswehr</strong><br />

3 6.5 Allgemeine Informationen<br />

7 Bewerbung, Beratung und Annahmeverfahren . . . . . . . 35<br />

3 7.1 Auskunft und Beratung<br />

3 7.2 Bewerbung<br />

3 7.3 Informations- und Bewerbungsanschriften<br />

Diese Broschüre wurde im Dezember 2007 erstellt. Über zwischenzeitliche Änderungen<br />

kann Sie Ihre Wehrdienstberaterin oder Ihr Wehrdienstberater informieren.<br />

Anschriften und Telefonnummern finden Sie am Ende dieser Broschüre, im Internet<br />

unter www.bundeswehr-karriere.de. oder telefonisch unter der bundesweiten<br />

Rufnummer 0180 29 29 29 00 (0,06 € pro Anruf aus dem Festnetz der T-Com).


1 <strong>Arbeitgeber</strong> <strong>Bundeswehr</strong> – Streitkräfte –<br />

1.1 Allgemeines<br />

Mit künftig 320.000 zivilen und militärischen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern zählt die <strong>Bundeswehr</strong> zu den größten deutschen<br />

<strong>Arbeitgeber</strong>n. Eine solche Organisation mit wenigen Worten<br />

zu skizzieren, ist kaum möglich: Die Berufsbilder und Tätigkeitsfelder<br />

sind so umfangreich, dass es leichter fiele, die aufzuführen,<br />

die es bei der <strong>Bundeswehr</strong> nicht gibt. Die Streitkräfte bieten eine<br />

große Zahl abwechslungsreicher und interessanter Berufe sowie<br />

aussichtsreiche Karrieren für Soldatinnen und Soldaten.<br />

Ihrer militärischen Kernausrichtung folgend hat die <strong>Bundeswehr</strong><br />

zunächst einmal eine technische Orientierung. Was die <strong>Bundeswehr</strong><br />

aber zu einer leistungsfähigen Armee macht, sind ihre Menschen<br />

– die Soldatinnen und Soldaten der Streitkräfte. Mit dem<br />

Konzept der Inneren Führung und dem Prinzip des Staatsbürgers<br />

in Uniform verwirklicht die <strong>Bundeswehr</strong> eine Unternehmenskultur,<br />

in deren Kern eine zeitgemäße Menschenführung steht. Sie<br />

bietet damit jeder Soldatin und jedem Soldaten die Möglichkeit<br />

zu aktiver Beteiligung und Mitverantwortung.<br />

Feldwebel in der Ausbildung<br />

Daher benötigen die Streitkräfte junge Menschen, die bereit sind,<br />

sich einzubringen und selbstständig Verantwortung zu übernehmen.<br />

Als militärische Vorgesetzte bzw. als militärischer Vorgesetzter werden<br />

Sie schon in jungen Jahren mit herausfordernden Führungsund<br />

Ausbildungsaufgaben betraut. Wenn Sie dynamisch sind, früh<br />

Verantwortung tragen und Engagement zeigen wollen, sich auch<br />

in schwierigen Situationen unter unbekannten Bedingungen<br />

bewähren oder Ihr erworbenes Fachwissen in Spezialgebieten<br />

erfolgreich anwenden und erweitern wollen – dann ist eine Karriere<br />

in der <strong>Bundeswehr</strong> genau die richtige Perspektive für Sie.<br />

Sie können sicher sein, dass Sie auf die besonderen Anforderungen,<br />

die der Soldatenberuf mit sich bringt, sorgfältig vorbereitet werden:<br />

Entscheiden Sie sich für eine Karriere, bei der Teamgeist,<br />

gegenseitige Achtung und Vertrauen einen hohen Stellenwert<br />

besitzen – für einen Beruf, der Sie zugleich fordert und fördert!<br />

Der <strong>Arbeitgeber</strong> <strong>Bundeswehr</strong> 5<br />

Quelle:ZNBw


6<br />

www.bundeswehr-karriere.de<br />

1.2 Der Auftrag der <strong>Bundeswehr</strong><br />

Der Auftrag der <strong>Bundeswehr</strong> ist eingebettet in die gesamtstaatliche Vorsorgepflicht<br />

für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger unseres Landes. Die <strong>Bundeswehr</strong><br />

trägt zur Wahrung der Interessen Deutschlands im europäischen und<br />

transatlantischen Zusammenhang bei. Die Einbindung Deutschlands in die<br />

westliche Staaten- und Wertegemeinschaft bedingt, dass Verteidigung immer<br />

als Verteidigung im Bündnis im Sinne einer erweiterten Landesverteidigung<br />

zu verstehen ist.


Das bedeutet im Einzelnen:<br />

Die <strong>Bundeswehr</strong><br />

3 sichert die außenpolitische Handlungsfähigkeit,<br />

3 leistet einen Beitrag zur Stabilität im europäischen<br />

und globalen Rahmen,<br />

3 sorgt für nationale Sicherheit und Verteidigung,<br />

3 trägt zur Verteidigung der Verbündeten bei,<br />

3 fördert multinationale Zusammenarbeit<br />

und Integration.<br />

Zur Erfüllung ihrer Aufgaben ist die <strong>Bundeswehr</strong> in<br />

die Streitkräfte und die zivile Wehrverwaltung*<br />

aufgeteilt.<br />

Die <strong>Bundeswehr</strong> im Einsatz ISAF<br />

Die Streitkräfte umfassen die folgenden fünf<br />

militärischen Organisationsbereiche:<br />

3 das Heer<br />

3 die Luftwaffe<br />

3 die Marine<br />

3 den Zentralen Sanitätsdienst der <strong>Bundeswehr</strong><br />

3 die Streitkräftebasis<br />

*Informationen zur zivilen Wehrverwaltung<br />

entnehmen Sie bitte der Broschüre „<strong>Arbeitgeber</strong><br />

<strong>Bundeswehr</strong>verwaltung“.<br />

Der <strong>Arbeitgeber</strong> <strong>Bundeswehr</strong> 7


8<br />

2 Die Streitkräfte und ihre Organisationsbereiche<br />

2.1 Das Heer<br />

Das Aufgabenspektrum des Heeres ist vielfältig und<br />

differenziert. Es reicht von humanitären Hilfseinsätzen,<br />

von friedensichernden und friedenschaffenden<br />

Operationen bis zum Kampf gegen den internationalen<br />

Terrorismus und zur Bündnisverteidigung.<br />

Im Rahmen internationaler Einsätze sammelt das<br />

Heer seit 1991 fortlaufend Erfahrungen bei Einsätzen<br />

in Kambodscha, Somalia, auf dem Balkan, in<br />

Afghanistan und im Kongo. Die Fähigkeit zur multinationalen<br />

Kooperation ist mittlerweile ein Markenzeichen<br />

des deutschen Heeres und wird weiterhin<br />

an Bedeutung gewinnen. Das Heer passt dazu<br />

seine Strukturen insbesondere an die wachsenden<br />

Aufgaben der Konfliktverhütung und Krisenbewältigung<br />

an. Das „Neue Heer“ wird zunehmend mobiler,<br />

flexibler und durchhaltefähiger. Mit einem breiten<br />

Spektrum an Fähigkeiten trägt es maßgeblich zur<br />

einsatzorientierten Neuausrichtung der Streitkräfte<br />

innerhalb von NATO, Europäischer Union, Vereinten<br />

Nationen und OSZE bei.<br />

Der Personalumfang im Organisationsbereich Heer<br />

beträgt in der Zielstruktur ca. 104.000 aktive Sol -<br />

datinnen und Soldaten. Weitere Soldatinnen und<br />

Soldaten in Heeresuniform leisten Dienst im Zentralen<br />

Sanitätsdienst der <strong>Bundeswehr</strong> und in der<br />

Streitkräftebasis.


10<br />

Die Truppengattungen des Heeres<br />

Das Aufgabenspektrum des Heeres erfordert Vielfalt und<br />

Differenzierung. Die daraus resultierende Spezialisierung<br />

spiegelt sich in den Truppengattungen des Heeres wider:<br />

3 Panzertruppen<br />

3 Infanterie<br />

3 Heeresfliegertruppe<br />

3 Heeresflugabwehrtruppe<br />

3 Artillerietruppe<br />

3 Pioniertruppe<br />

3 ABC-Abwehrtruppe<br />

3 Fernmeldetruppe<br />

3 Heeresaufklärungstruppe<br />

3 Heereslogistiktruppe<br />

www.bundeswehr-karriere.de<br />

Panzertruppen<br />

Panzertruppen<br />

Die Panzertruppen bestehen aus der Panzertruppe und der<br />

Panzergrenadiertruppe. Sie sind das Rückgrat der mechanisierten<br />

und der Kern der schweren Kräfte. Sie stellen aufgrund ihrer<br />

universellen Einsetzbarkeit mit der Kombination der elementaren<br />

Eigenschaften Beweglichkeit, Feuerkraft, Schutz und Führungsfähigkeit<br />

ein wesentliches Mittel im Fähigkeitsprofil der Streitkräfte<br />

dar. Die Panzertruppe wirkt durch Feuer, Stoßkraft, hohes<br />

Tempo sowie Überlebensfähigkeit insbesondere bei Duellsituationen<br />

hoher Intensität.<br />

Fallschirmjäger beim Absitzen aus CH 53<br />

Infanterie<br />

Die Infanterie im deutschen Heer umfasst die Truppengattungen<br />

der Jägertruppe, der Gebirgsjägertruppe sowie der Fallschirmjägertruppe.<br />

Sie bildet im Verbund der Kampftruppen des Heeres<br />

im Rahmen von Operationen verbundener Kräfte die Fähigkeiten<br />

zum abgesessenen Infanteriekampf in bebautem und schwierigem<br />

Gelände und unter schwierigen Witterungs- und Geländebedingungen<br />

ab. Die Jägertruppe ist vor allem für urbane Operationen<br />

und Waldkampf sowie zukünftig im Rahmen der Luftbeweglichkeit<br />

des Heeres zu luftgestützten Operationen befähigt. Die<br />

Gebirgs-jägertruppe ist schwerpunktmäßig zum Einsatz in gebirgigem<br />

Ge-lände unter extremen Klima- und Witterungsbedingungen<br />

befähigt. Fallschirmjäger bilden den Kern der spezialisierten Kräfte<br />

des Heeres mit der Fähigkeit zur Durchführung spezieller Operationen.<br />

Dies sind zum Beispiel Rettungs- und Evakuierungsoperationen,<br />

Operationen zur bewaffneten Rückführung oder schnelle<br />

Anfangs- und Abschlussoperationen.


Heeresfliegertruppe<br />

Die Heeresfliegertruppe ermöglicht mit ihren Hubschraubern<br />

die luftbewegliche Führung, Aufklärung und Kampfunterstützung<br />

sowie den luftbeweglichen Personal- und Materialtransport<br />

einschließlich des Lufttransports von Verwundeten, auch im multinationalen<br />

Umfeld. Mit luftmechanisierten Kräften ist sie zum<br />

eigenständigen Kampf in und aus dem bodennahen Luftraum<br />

über feindbesetztem Gebiet befähigt.<br />

Heeresflugabwehrtruppe<br />

Die Flugabwehrtruppe des Heeres schützt im Einsatz Truppen,<br />

Geländeteile, wichtige militärische und zivile Anlagen und Einrichtungen<br />

gegen Aufklärung und Angriffe aus der Luft. In einem<br />

Verbund stehen dafür Flugabwehraufklärungs-, Flugabwehrkanonen-und<br />

leichte, luftbewegliche Flugabwehrraketenkräfte sowie ein<br />

Führungssystem zur Verfügung, das entsprechende Sensoren,<br />

Führungskomponenten und Waffensysteme miteinander verknüpft.<br />

Transporthubschrauber CH 53 Panzerhaubitzen 2000 im Feuerkampf<br />

Flugabwehrraketenträger Ozelot<br />

Artillerietruppe<br />

Die Artillerie der <strong>Bundeswehr</strong> verfügt nicht nur über die modernste<br />

Panzerhaubitze der Welt zum Feuerkampf über weite Entfernungen,<br />

sondern auch über hochmoderne düsen- und propellergetriebene<br />

unbemannte Aufklärungsdrohnen, leistungsstarke Radargeräte<br />

und Raketenwerfer mit großer Reichweite. Diese Geräte<br />

verlangen vielseitige und kompetente Soldatinnen und Soldaten, die<br />

ihre Aufgaben auch in multinationalen Einsätzen beherrschen.<br />

Zentrale Aufgabe der Artillerie ist es, genaue Aufklärungsergebnisse<br />

mit hoher Zuverlässigkeit zu liefern und Ziele echtzeitnah, präzise<br />

und abstandsfähig zu bekämpfen. Die Wahrnehmung dieser Aufgaben<br />

erfolgt im System „Artillerie“, in dem die Elemente „Führung“,<br />

„Aufklärung“ und „Wirkung“ durch ein modernes rechnergestütztes<br />

Führungs- und Waffeneinsatzsystem verknüpft werden.<br />

Pioniere beim Brückenschlag<br />

Pioniertruppe<br />

Festes Zupacken ist für die Pioniertruppe eine Selbstverständlichkeit<br />

– dies stellen Pioniere in den unterschiedlichsten Auslandseinsätzen<br />

und bei Katastrophen im In- und Ausland unter Beweis.<br />

Die Pioniertruppe fördert die Bewegungen eigener Kräfte, z. B.<br />

durch die Instandsetzung von Verkehrswegen, den Bau von Brücken<br />

beim Überwinden von Gewässern oder durch Kampfmittelräumung.<br />

Darüber hinaus erhöht sie die Überlebensfähigkeit der eigenen<br />

Truppen vor allem durch Baumaßnahmen insbesondere zur Verbesserung<br />

der Einsatzbedingungen und durch das Anlegen von<br />

Sperren beim Hemmen gegnerischer Bewegungen. Zur Erfüllung<br />

dieser vielfältigen Aufgaben sind die Pioniere mit modernem<br />

Brücken- und Minenräumgerät, mit Pionierpanzern sowie einem<br />

umfangreichen Maschinenpark ausgerüstet.


Dekontamination eines Spürpanzers Fuchs Spähpanzer Luchs und Spähfahrzeug Fennek<br />

ABC-Abwehrtruppe<br />

Die ABC-Abwehrtruppe unterstützt die Abwehr atomarer, biologischer<br />

und chemischer Kampfmittel. Hierzu gehören vor allem<br />

der Einsatz elektronischer Spür-, Mess- und Nachweisverfahren<br />

sowie die gründliche Dekontamination von Personen und Material.<br />

Mit dem Spürpanzer Fuchs verfügt die ABC-Abwehrtruppe über<br />

ein modernes System, mit dem eine sichere und schnelle Identifizierung<br />

und der spezifische Nachweis von A- und C-Kampfstoffen<br />

sowie anderen industriellen Gefahrstoffen oder Reagenzien auch<br />

bei geringerer Konzentration möglich ist. Darüber hinaus stellt<br />

die ABC-Abwehrtruppe die Aufbereitung von Trinkwasser sicher,<br />

eine Aufgabe, der in Kriegs- und Krisengebieten eine besondere<br />

Bedeutung zukommt. Daneben wirkt sie bei der Schadensbeseitigung<br />

und Brandbekämpfung sowie bei der Durchführung von<br />

Hygienemaßnahmen und beim Wassertransport mit.<br />

Kommunikation über Satellit<br />

Fernmeldetruppe<br />

Unsere Welt ist geprägt von ständig wachsender Kommunikation<br />

über elektronische Mittel mit immer umfangreicherem und schnellerem<br />

Informationsaustausch. Die Rolle derjenigen, die die Übertragung<br />

und Verarbeitung von Informationen sicherstellen müssen,<br />

nimmt permanent an Bedeutung zu und wird bei der <strong>Bundeswehr</strong><br />

von der Fernmeldetruppe wahrgenommen. Sie stellt die Basis der<br />

gesamten Kommunikation zur Verfügung, ohne die der Einsatz der<br />

Streitkräften nicht möglich ist. Informationen, Befehle und Meldungen<br />

müssen von der Ebene des politischen Entscheidungsträgers bis<br />

hin zur einzelnen Soldatin bzw. zum einzelnen Soldaten übertragen<br />

und umgesetzt werden können. Die dazu notwendigen Übertragungs-<br />

und Datenverarbeitungsmittel werden ebenso wie die dazugehörigen<br />

Netze durch die Fernmeldetruppe zur Verfügung gestellt.<br />

Heeresaufklärungstruppe<br />

Die junge Truppengattung „Heeresaufklärungstruppe“ umfasst<br />

Aufklärungskräfte, Fernspähkräfte, Feldnachrichtenkräfte und<br />

Kräfte der luftgestützten abbildenden Aufklärung. Die Heeresaufklärungstruppen<br />

wirken durch bodengebundene und luftgestützte<br />

Lageaufklärung und sind ein wesentlicher Träger der<br />

Nachrichtengewinnung und Aufklärung im Heer. Sie verschaffen<br />

den Truppenführern des Heeres aufgaben- und ebenengerechte<br />

Aufklärungsergebnisse zur Erfüllung ihrer Aufträge und tragen zur<br />

Informationsbedarfsdeckung im streitkräftegemeinsamen Verbund<br />

bei. Die Aufklärungskräfte sind der Träger der bodengebundenen<br />

Spähaufklärung. Die Fernspähkräfte decken die Fähigkeit zum<br />

Gewinnen von Informationen in der Tiefe des gegnerischen Raumes<br />

unter Vermeidung von Kampf ab. Die Feldnachrichtenkräfte<br />

sind wesentlicher Träger der Informationsgewinnung der Streitkräfte.<br />

Die Kräfte der luftgestützten unbemannten Lageaufklärung<br />

dringen mit ihren Aufklärungssystemen in den Einsatzraum<br />

ein und liefern echtzeitnahe Ergebnisse bei der Lage-, Ziel- und<br />

Wirkungsaufklärung. Damit stellen die Heeresaufklärungstruppen<br />

wesentliche Beiträge als Voraussetzung einer erfolgreichen vernetzten<br />

Operationsführung bereit.


Die Logistiktruppe im Einsatz<br />

Heereslogistiktruppe<br />

In den Einsätzen sind die Heeresverbände auf verlässlich funktionierende<br />

Fahrzeuge und anderes Gerät sowie auf die Bereitstellung<br />

von Verpflegung, Wasser, Ersatzteilen und Verbrauchsgütern<br />

angewiesen. In Krisen- und Kriegsgebieten fehlt die hierfür notwendige<br />

Infrastruktur zumeist. Daher sind für die komplexe<br />

Aufgabe der Unterstützung von Heeresverbänden die Nachschubund<br />

die Instandsetzungstruppe unter dem Sammelbegriff „Heereslogistiktruppen“<br />

zusammengefasst. Sie sind für die Versorgung<br />

der Streitkräfte im In- wie im Ausland verantwortlich und nutzen<br />

dafür die modernsten Logistikverfahren. Weiterhin unterstützen<br />

sie durch Prüfung, Bergung und Instandsetzung von Schadmaterial.<br />

Kommandotrupp beim Eindringen in ein Gebäude<br />

Darüber hinaus verfügt das Heer über<br />

das Kommando Spezialkräfte (KSK)<br />

Das Kommando Spezialkräfte ist ein flexibles Instrument, das herkömmliche<br />

militärische Mittel der Streitkräfte ergänzt, um den<br />

geänderten sicherheitspolitischen Rahmenbedingungen sowie<br />

den gestiegenen Anforderungen an internationaler Krisenvorbeugung<br />

und Krisenbewältigung zu begegnen. Spezialkräfte sind<br />

befähigt, Schlüsselinformationen zu gewinnen, eigene Kräfte auf<br />

Distanz und Personen in besonderer Lage zu schützen, Personen<br />

aus terroristischer Bedrohung und besonderen Lagen zu retten,<br />

terroristische Bedrohungen abzuwehren, verdeckte Operationen<br />

im Zuständigkeitsbereich der Streitkräfte durchzuführen und<br />

zum Kampf in der Tiefe beizutragen. Das Kommando Spezialkräfte<br />

bietet eine der interessantesten Herausforderungen innerhalb<br />

der <strong>Bundeswehr</strong>. Detaillierte Informationen zum KSK finden Sie<br />

in der Einzelbroschüre „Spezialkräfte“.<br />

Der <strong>Arbeitgeber</strong> <strong>Bundeswehr</strong> 13


14<br />

2.2 Die Luftwaffe<br />

Neben der Wahrung der staatlichen Integrität und dem Schutz<br />

unserer Bürgerinnen und Bürger übernimmt die Luftwaffe ein<br />

vielfältiges Aufgabenspektrum in der internationalen Konfliktverhütung<br />

sowie der Bewältigung und Eindämmung von Krisen.<br />

Die Luftwaffe erfüllt ihre Aufgaben nicht nur im engen Verbund<br />

mit den anderen Teilstreitkräften und Organisationsbereichen<br />

der <strong>Bundeswehr</strong>, sondern traditionell auch in multinationalen<br />

Strukturen mit Verbündeten sowie in Kooperation mit befreundeten<br />

Streitkräften. Sie trägt mit ihren Kräften und Mitteln auch<br />

dazu bei, Rettungs- und Evakuierungseinsätze durchzuführen.<br />

Die besondere Rolle von Luftstreitkräften ergibt sich dadurch,<br />

dass ihre Beiträge außerordentlich schnell, flexibel und exakt<br />

sowohl auf politische Vorgaben als auch auf militärische und<br />

taktische Erfordernisse ausgerichtet werden können. Humanitäre<br />

Hilfsaktionen, z. B. bei Naturkatastrophen oder infolge politischer<br />

Instabilitäten in den verschiedenen Regionen der Erde,<br />

nehmen – neben den Einsätzen im Rahmen des internationalen<br />

Krisenmanagements – einen breiten Raum ein.<br />

Innerhalb dieses breiten Fähigkeitsspektrums sind Kräfte der<br />

Luftwaffe gegenwärtig an allen wesentlichen Einsätzen der<br />

<strong>Bundeswehr</strong> beteiligt.<br />

Der Personalumfang im Organisationsbereich Luftwaffe beträgt<br />

in der Zielstruktur ca. 45.000 aktive Soldatinnen und Soldaten.<br />

Weitere Soldatinnen und Soldaten des Uniformträgerbereiches<br />

Luftwaffe leisten Dienst in den Organisationsbereichen Zentraler<br />

Sanitätsdienst der <strong>Bundeswehr</strong> und in der Streitkräftebasis.<br />

www.bundeswehr-karriere.de<br />

Tornado-Cockpit<br />

Fliegerischer Dienst<br />

Der Fliegerische Dienst in der Luftwaffe umfasst den Einsatz von<br />

Luftfahrzeugbesatzungen auf unterschiedlichen Luftfahrzeugmustern<br />

und Waffensystemen zur Abdeckung eines breiten und<br />

fordernden Aufgabenspektrums. Neben den Waffensystemen<br />

TORNADO, EUROFIGHTER und F 4-F PHANTOM sind im Bereich<br />

Lufttransport C-160 TRANSALL, Airbus A-310, CL-610 Challenger<br />

und der leichte Transporthubschrauber BELL UH 1-D im Einsatz.<br />

Die Besatzung von strahlgetriebenen Kampfflugzeugen besteht<br />

in der Regel aus zwei Offizieren. Diese bilden ein Team. Der Flugzeugführeroffizier<br />

ist in erster Linie für die flugauftragskonforme<br />

Flugdurchführung und das Steuern des Luftfahrzeuges verantwortlich.<br />

Die Aufgaben des Waffensystemoffiziers sind im Schwerpunkt<br />

abhängig von der jeweiligen Einsatzrolle des Kampfflugzeuges.<br />

Sie umfassen im Allgemeinen das Bedienen der bordeigenen Rechner<br />

sowie der Radaranlage für Navigation und Waffeneinsatz und<br />

die Unterstützung der Flugzeugführerin bzw. des Flugzeugführers<br />

beim Luftkampf sowie bei Notverfahren. Das neue Kampfflugzeug<br />

der Luftwaffe, der EUROFIGHTER, ist hingegen als einsitziges<br />

Luftfahrzeug ausgelegt. Das heißt, der Flugzeugführeroffizier<br />

hat mit umfangreicher technischer Unterstützung im Bereich der<br />

Avionik alle Aufgaben allein zu bewältigen.<br />

Pilotinnen und Piloten von Transportflugzeugen und Hubschraubern<br />

sind für die Durchführung des militärischen Lufttransportes<br />

verantwortlich. Dazu gehören neben Rettungseinsätzen und<br />

Verwundetentransport (MEDEVAC) auch VIP-Flüge im Aufgabenbereich<br />

der Flugbereitschaft der <strong>Bundeswehr</strong>. Physische Belastbarkeit<br />

und Fitness sowie psychische Flexibilität sind unbedingte<br />

Voraussetzungen, um diese komplexen Aufgaben zu erfüllen.


Militärische Flugsicherung<br />

Fluglotsinnen und Fluglotsen der Militärischen Flugsicherung kontrollieren<br />

alle Bewegungen von Luftfahrzeugen am Boden und in<br />

der Luft. Sie erteilen Kontrollanweisungen und übermitteln Verkehrs-<br />

und Wetterinformationen unter Beachtung nationaler und<br />

internationaler Regeln und Vereinbarungen. Sie garantieren eine<br />

sichere und reibungslose Abwicklung des Flugverkehrs bei Tag und<br />

Nacht in jeder Wetterlage und die flexible Anwendung besonderer<br />

Verfahren für den Einsatzflugbetrieb. Die Offiziere der örtlichen<br />

Militärischen Flugsicherung arbeiten entweder im Bereich der Flugplatzkontrolle<br />

oder im Bereich der Anflugkontrolle auf einem<br />

Flugplatz der <strong>Bundeswehr</strong>. Darüber hinaus ist der Einsatz in einer<br />

Kontrollzentrale der Deutschen Flugsicherung GmbH (DFS)<br />

möglich. Als Fluglotsin oder Fluglotse überwachen und steuern<br />

sie die „dritte Dimension“ auf höchstem Leis-tungsniveau und<br />

uneingeschränkt eigenverantwortlich.<br />

Flugabwehrraketendienst<br />

Mit ihren drei Flugabwehrraketengeschwadern bildet die Luftwaffe<br />

unverändert den Kern der nationalen bodengebundenen Fähigkeiten<br />

im Rahmen der Erweiterten Luftverteidigung. Die Flugabwehrraketenkräfte<br />

der Luftwaffe stellen weitreichende Abwehrfähigkeiten<br />

gegen das Gesamtspektrum der Luftbedrohung,<br />

einschließlich ballistischer Flugkörper, bereit. Sie dienen dem Schutz<br />

von Räumen, Objektgruppen und Einzelobjekten und verfügen<br />

über einen hohen Grad an Effektivität unter allen Wetter- und<br />

Sichtbedingungen sowie über eine entsprechende Durchhaltefähigkeit.<br />

Im Rahmen von Einsätzen zur Konfliktverhütung und<br />

Krisenbewältigung, einschließlich des Kampfes gegen den internationalen<br />

Terrorismus, tragen sie hierdurch maßgeblich zur Wahrung<br />

der Handlungsfreiheit eigener und verbündeter Kräfte bei.<br />

Flugabwehrraketensystem Patriot Soldat mit Fliegerfaust Stinger<br />

Objektschutz in der Luftwaffe<br />

Die Objektschutzkräfte der Luftwaffe können in streitkräftegemeinsamen<br />

Operationen zum Schutz deutschen Territoriums<br />

und in multinationalen Einsätzen zur Krisenbewältigung und<br />

Konfliktverhütung bei der Überwachung, Sicherung und Verteidigung<br />

der eigenen Luftstreitkräfte bzw. der von Luftstreitkräften<br />

genutzten Anlagen eingesetzt werden. In einem einsatzbezogenen<br />

Wirkverbund erfüllen Kräfte des Infanteristischen Objektschutzes,<br />

der Flugabwehr im Objektschutz, der ABC-Abwehr und des<br />

Selbstschutzes, des Brandschutzes, der Kampfmittelabwehr und<br />

der Flugplatzinstandsetzung nationale und internationale Verpflichtungen,<br />

insbesondere an Einsatzflugplätzen der Luftwaffe.


Soldaten des Flugverkehrskontrolldienstes Wartungsarbeiten am Triebwerk<br />

Einsatzführungsdienst<br />

Der Einsatzführungsdienst überwacht im Dauereinsatzbetrieb den<br />

Luftraum über der Bundesrepublik Deutschland, stellt anhand der<br />

Radarerfassung alle Flugbewegungen fest, identifiziert diese und<br />

leitet die Ergebnisse als Entscheidungsgrundlage an nationale<br />

oder an NATO Führungsgefechtsstände weiter. Des Weiteren führt<br />

der Einsatzführungsdienst zugewiesene Luftstreitkräfte (Jagdflugzeuge<br />

und Flugabwehrraketenverbände), um die Integrität sowie<br />

die Sicherheit im Luftraum zu gewährleisten. Mit seinem verlegefähigen<br />

Anteil stellt der Einsatzführungsdienst darüber hinaus die<br />

Führungsfähigkeit von Luftstreitkräften im Rahmen von Einsätzen<br />

zur Konfliktverhütung und Krisenbewältigung auch außerhalb der<br />

Landesgrenzen auf Grundlage eines nationalen Beitrags sicher.<br />

Technischer Dienst<br />

Der technische Dienst leistet einen maßgeblichen Beitrag zur<br />

Aufrechterhaltung der materiellen Einsatzbereitschaft der Luftwaffe<br />

und legt damit eine wesentliche Grundlage für die Erfüllbarkeit<br />

ihres Auftrages. Er umfasst neben der Luftfahrzeug-, Raketen-,<br />

Waffen-, Radar- und Munitionstechnik das Prüf- und Zulassungswesen,<br />

die Kraftfahrzeug- und Bodengerätetechnik sowie die Aufgabenbereiche<br />

der Elektronik, der Datenverarbeitung und der<br />

Informationstechnik. Somit ist der technische Dienst ein vielfältiger<br />

Bereich, der in allen Verbänden der Luftwaffe vertreten ist und in<br />

dem der Umgang mit moderner Technologie alltäglich ist.<br />

Versorgungsdienst<br />

Im Versorgungsdienst werden wesentliche logistische Leistungen<br />

für den Betrieb der Luftwaffe, die in diesem Bereich mit einem<br />

großen, modernen, komplexen und hochtechnisierten Unternehmen<br />

vergleichbar ist, erbracht. Er stellt die Versorgung der Kräfte<br />

der Luftwaffe mit allen Produkten und Dienstleistungen, die sie für<br />

die Erfüllung ihres Auftrages benötigen, sicher. Entsprechend vielfältig<br />

sind somit die erforderlichen Leistungen, die durch die Kräfte<br />

der Luftwaffe selbst oder in enger Kooperation mit den logistischen<br />

Kräften anderer Organisationsbereiche der <strong>Bundeswehr</strong>, mit Partnernationen<br />

bzw. mit der gewerblichen Wirtschaft erbracht werden.<br />

Andere Arbeitsbereiche sind die Informationstechnik, die fernmeldeelektronische<br />

Aufklärung und die elektronische Kampfführung.<br />

Der <strong>Arbeitgeber</strong> <strong>Bundeswehr</strong> 17


18<br />

2.3 Die Marine<br />

Im erweiterten Verständnis von Sicherheit kommt dem Engagement<br />

von Streitkräften weltweit eine gestiegene Bedeutung zu.<br />

Seestreitkräfte sind uneingeschränkt mobil. Unter Nutzung der<br />

hohen See können sie in weit entfernte Regionen verlegt und<br />

dort stationiert werden. Sie nutzen diese Möglichkeit zur demonstrativen<br />

Präsenz in internationalen Gewässern in unmittelbarer<br />

Nähe eines potenziellen Einsatzgebietes. Damit wird eine schnelle<br />

Reaktionsfähigkeit gesichert und der politische Wille zum Einsatz<br />

der Streitkräfte demonstriert.<br />

Die deutsche Marine verfügt über schwimmende und fliegende<br />

Einheiten, die Operationen über Wasser, unter Wasser und aus<br />

der Luft unabhängig oder im Verbund durchführen können.<br />

Die Handlungsmöglichkeiten der Seestreitkräfte reichen von der<br />

Begleitung diplomatischer Missionen bis hin zum Waffeneinsatz.<br />

Dabei beschränkt sich die Wirkung von Seestreitkräften nicht nur<br />

auf das maritime Einsatzgebiet. Beispielsweise kann die Marine<br />

Landstreitkräfte unterstützen, indem sie Führungs-, Transportund<br />

Schutzaufgaben übernimmt und an der Bekämpfung<br />

von Landzielen mitwirkt.<br />

Der Personalumfang im Organisationsbereich Marine beträgt in der<br />

Zielstruktur ca. 19.000 aktive Soldatinnen und Soldaten. Weitere<br />

Soldatinnen und Soldaten in Marineuniform leisten Dienst im Zentralen<br />

Sanitätsdienst der <strong>Bundeswehr</strong> und in der Streitkräftebasis.<br />

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Die Flottillen der Marine<br />

Zur Erfüllung ihrer Aufgaben ist die Marine in zwei Einsatzflottillen<br />

und zwei Marinefliegergeschwader gegliedert.<br />

Sie werden durch das Flottenkommando geführt.<br />

Einsatzflottille 1<br />

Die Einsatzflottille 1 besteht aus:<br />

3 dem 1. Korvettengeschwader<br />

3 dem 7. Schnellbootgeschwader<br />

3 dem 1. Ubootgeschwader<br />

3 dem 3. und dem 5. Minensuchgeschwader<br />

3 dem Ausbildungszentrum Uboote (AZU)<br />

3 den Marineschutzkräften (MSK)<br />

3 und den Spezialisierten Einsatzkräften Marine (SEKM).


Das Korvetten- und das Schnellbootgeschwader<br />

Korvetten und Schnellboote erschließen mit den maritimen Einsatzverbänden<br />

das Küstenvorfeld. Randmeere und Küstengewässer<br />

haben ihre eigenen Bedingungen. Sie erfordern spezialisierte<br />

Kräfte, die durch ihre geringere Größe bei gleichzeitig hoher<br />

Kampfkraft und Beweglichkeit die Fähigkeiten größerer Einheiten<br />

im Küstenvorfeld ergänzen. Bei der Zusammenarbeit mit Heer<br />

und Luftwaffe wird diese Fähigkeit besonders wichtig. Zugleich<br />

sind Korvetten und Schnellboote das geeignete Mittel zur<br />

Abwehr überfallartiger Angriffe mit Kleinstbooten.<br />

Die Minensuchgeschwader<br />

Gegnerische Minen zum Schutz der eigenen Seewege zu räumen,<br />

aber auch die Verlegung von Minen zur Sicherung der eigenen<br />

Operationsgebiete gehört zu den Aufgaben der Minensuchgeschwader.<br />

Sie bestehen aus Minenjagd- und Minensuchbooten<br />

mit den dazugehörigen Versorgungseinheiten.<br />

Schnellboot der Gepard-Klasse Uboot der Klasse 212 A<br />

Minenjagdboot der Frankental-Klasse<br />

Das Ubootgeschwader<br />

Uboote schützen eigene Seeverbindungswege und Zufahrten.<br />

Auf Grund ihrer geringen Größe und ihrer besonderen Bauweise<br />

sind sie mit ihrem geräuscharmen Antrieb schwer zu entdecken.<br />

Allein schon die Annahme ihrer Präsenz – unabhängig von ihrer<br />

tatsächlichen Anwesenheit – zwingt den Gegner zu erhöhter<br />

Aufmerksamkeit. Uboote binden auf diese Art gegnerische<br />

Seestreitkräfte in erheblichem Umfang. Darüber hinaus sind sie in<br />

der Lage, unbemerkt gegnerische Kräfte aufzuklären und Informationen<br />

zu sammeln. Im Einsatzverband verstärken Uboote<br />

die Wirkung der anderen Schiffe, Boote und Flugzeuge.<br />

Das Ausbildungszentrum Uboote<br />

Der Dienst auf Ubooten erfordert eine spezielle Ausbildung und<br />

besondere Qualifikationen. Im Ausbildungszentrum Uboote werden<br />

die Besatzungen für ihre verantwortungsvolle Aufgabe ausgebildet<br />

und auf die damit verbundenen besonderen technischen,<br />

operativen und taktischen Anforderungen vorbereitet.<br />

Soldaten der Marinesicherung<br />

Die Marineschutzkräfte<br />

Die Marineschutzkräfte schützen und unterstützen mit ihren Fähigkeiten<br />

die Einheiten der Marine, deren Einrichtungen und die zugewiesenen<br />

Objekte – sowohl an Land als auch im Bereich von Häfen,<br />

Reeden und küstennahen Gewässern. Sie wirken im Verbund mit<br />

anderen See- und Seeluftstreitkräften bei der Abwehr konventioneller<br />

und asymmetrischer Bedrohungen.


Spezialisierte Einsatzkräfte der Marine (SEK M)<br />

Die Hauptaufgaben der SEK M sind die Durchführung von Spezialoperationen,<br />

die Beseitigung von Minen und Kampfmitteln und die<br />

Überwachung von Embargomaßnahmen. Detaillierte Informationen<br />

zu maritime Spezialoperationen finden Sie in der Einzelbroschüre<br />

„Spezialkräfte“.<br />

Die Einsatzflottille 2<br />

Die Einsatzflottille 2 besteht aus zwei Fregattengeschwadern<br />

und dem Trossgeschwader.<br />

Die Fregattengeschwader<br />

Die mit Bordhubschraubern ausgestatteten Fregatten (SACHSEN-,<br />

BREMEN- und BRANDENBURG-Klasse) sind vielseitig einsetzbare<br />

Seekriegsmittel, die lange in See stehen können. Mit ihren Ortungs-,<br />

Aufklärungs- und Waffensystemen können sie den Einsatz von<br />

Marineverbänden auf Wasser, an Land und in der Luft koordinieren.<br />

Die Hauptaufgabe der Hubschrauber ist die Uboot-Jagd.<br />

Mit ihrer großen Reichweite, überlegenen Geschwindigkeit und<br />

Flexibilität erweitern sie die Fähigkeiten der Fregatten.<br />

Kampfschwimmer landen an Einsatzgruppenversorger und Fregatten<br />

Fregatte der Sachsen-Klasse<br />

Das Trossgeschwader<br />

Das Trossgeschwader stellt mit seinen Einsatzgruppenversorgern<br />

und Hilfsschiffen die logistische Versorgung der Kampfeinheiten<br />

sicher, deren Seeausdauer sie erheblich erhöhen. Ein Teil der<br />

Schiffe fährt mit ziviler Besatzung. Zu ihnen gehören Betriebsstofftransporter<br />

und Schlepper.<br />

Hubschrauber der Marineflieger beim Winchen<br />

Die Marinefliegergeschwader<br />

Die Marinefliegergeschwader unterstützen die schwimmenden<br />

Verbände der Marine. Ihre Flugzeuge und Hubschrauber sind<br />

hochmobil und in einem weiten Einsatzspektrum einsetzbar. Sie<br />

haben die Aufgabe, Seegebiete weiträumig zu überwachen,<br />

Seeziele aufzuklären und zu bekämpfen sowie wichtige Beiträge<br />

zum Such- und Rettungsdienst (SAR) und zum Personal- und<br />

Materialtransport über See zu leisten.<br />

Der <strong>Arbeitgeber</strong> <strong>Bundeswehr</strong> 21


22<br />

2.4 Der Zentrale Sanitätsdienst der <strong>Bundeswehr</strong><br />

In Deutschland und bei den weltweiten Einsätzen unserer<br />

Soldatinnen und Soldaten ist das Vertrauen in die kompetente<br />

medizinische Versorgung äußerst wichtig.<br />

Der Sanitätsdienst der <strong>Bundeswehr</strong> hat die verantwortungsvolle<br />

Aufgabe, die medizinische Versorgung der Soldatinnen und<br />

Soldaten aller militärischen Organisationsbereiche überall zu gewährleisten,<br />

die Gesundheit der Soldatinnen und Soldaten zu<br />

schützen und im Falle einer Verwundung, eines Unfalls oder<br />

einer Erkrankung eine medizinische Versorgung sicherzustellen,<br />

die im Ergebnis dem fachlichen Standard in Deutschland entspricht.<br />

Dazu zählen der vorbeugende Gesundheitsschutz, die allgemeinmedizinische,<br />

fachärztliche und zahnärztliche Versorgung,<br />

die ambulante und stationäre Behandlung sowie die Rehabilitation.<br />

Der Personalumfang im Organisationsbereich des Zentralen Sanitätsdienstes<br />

der <strong>Bundeswehr</strong> beträgt Zielstruktur ca. 25.000 aktive<br />

Soldatinnen und Soldaten.<br />

Die Aufgabenbereiche des Zentralen Sanitätsdienstes<br />

der <strong>Bundeswehr</strong><br />

Der Sanitätsdienst stellt die ambulante, präklinische und klinische<br />

Versorgung der Soldaten im Einsatz und in Deutschland sicher.<br />

Dazu zählen auch öffentlich-rechtliche Gesundheitsaufgaben<br />

(wie Impfwesen, Hygiene und Arbeitsmedizin), Forschung, Verwaltungs-<br />

und Führungsaufgaben sowie Controlling. Dazu verfügt der<br />

Sanitätsdienst über regionale Sanitätseinrichtungen, Krankenhäuser,<br />

wissenschaftliche Institute, Sanitäts- und Lazarettregimenter,<br />

Kommandobehörden sowie das Kommando Schnelle Einsatzkräfte<br />

Sanitätsdienst. Für den Transport verletzter und erkrankter<br />

Soldaten stehen Rettungsfahrzeuge und speziell ausgestattete<br />

Flugzeuge zur Verfügung.<br />

Um den Auftrag erfüllen zu können, arbeiten Ärzte, Apotheker,<br />

Rettungsassistenten, Einsatzsanitäter, Krankenpfleger, Wissenschaftler,<br />

technische Assistenten, Unterstützungs- und Logistikpersonal<br />

und viele andere im Team vertrauensvoll und erfolgreich zusammen.<br />

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Sanitätsoffizier und Sanitätsunteroffizier<br />

bei der Patientenversorgung<br />

Sanitätsfeldwebel bei der Kontrolle<br />

von Impfstoffen<br />

Fachliche Ausbildung<br />

In der Laufbahn der Sanitätsoffiziere werden die Anwärterinnen<br />

und Anwärter zum Studium der Human-, Zahn- oder Tiermedizin<br />

bzw. Pharmazie an eine zivile Universität unter Zahlung eines<br />

monatlichen Ausbildungsgeldes beurlaubt. Anschließend erfolgt<br />

die weitere Fachausbildung überwiegend in Einrichtungen<br />

des Sanitätsdienstes.<br />

Die Ausbildung für die Laufbahnen der Fachunteroffiziere und<br />

Feldwebel im Sanitätsdienst erfolgt je nach Bedarf für eine spätere<br />

Tätigkeit sowohl in zivilen als auch in eigenen Ausbildungseinrichtungen.<br />

Für die Laufbahngruppen der Mannschaften stehen ausschließlich<br />

eigene Ausbildungseinrichtungen zur Verfügung.<br />

Sanitätssoldaten bei einer Übung<br />

Weitere Informationen finden Sie in den Broschüren Fachunteroffizier,<br />

Feldwebel und Offizier des Sanitätsdienstes.


Der <strong>Arbeitgeber</strong> <strong>Bundeswehr</strong> 23


24<br />

2.5 Die Streitkräftebasis<br />

Die Streitkräftebasis (SKB) ist der zentrale Unterstützungs- und<br />

Dienstleistungsbereich der Streitkräfte für den Einsatz und den<br />

täglichen Dienst. Sie ist ein Bereich, in dem Soldatinnen und<br />

Soldaten von Heer, Luftwaffe, Marine und dem zentralen Sanitätsdienst<br />

der <strong>Bundeswehr</strong> gleichermaßen ihren Dienst versehen.<br />

Sie nimmt Aufgaben im Bereich der Logistik, der Führungsunterstützung,<br />

der Ausbildung und des militärischen Nachrichtenwesens<br />

sowie die Planung und Führung von Einsätzen der<br />

Streitkräfte wahr. In ihrer Verantwortung liegt es, die Unterstützung<br />

der militärischen Organisationsbereiche mit Material,<br />

Versorgungsgütern und Dienstleistungen sicherzustellen. Die Übertragung<br />

dieser Leistungen auf die SKB als zentralen militärischen<br />

Dienstleistungsbereich gibt der <strong>Bundeswehr</strong> eine einsatzorientierte<br />

und flexible Struktur. Sie erlaubt den anderen militärischen Organisationsbereichen,<br />

sich auf ihre Kernaufgaben zu konzentrieren<br />

und damit den Anforderungen des erweiterten Aufgabenspektrums<br />

der <strong>Bundeswehr</strong> gerecht zu werden.<br />

Der Personalumfang des Organisationsbereiches Streitkräftebasis<br />

beträgt in der Zielstruktur ca. 57.000 aktive Soldatinnen<br />

und Soldaten.<br />

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Die Aufgabenbereiche der Streitkräftebasis<br />

Soldat beim Einrichten einer Satellitenantenne<br />

Führung/Führungsunterstützung<br />

Durch Aufbau und Betrieb eines flächendeckenden Kommunikations-<br />

und Datennetzes wird die nationale Führungsfähigkeit sowohl<br />

innerhalb Deutschlands als auch in den Einsatzgebieten sichergestellt.<br />

Antennen zur Aufklärung<br />

Strategische Aufklärung<br />

Zum Erhalt eines fundierten Lagebildes werden Nachrichten<br />

unter Einsatz technischer, inklusive satellitengestützter Mittel<br />

gewonnen, aufbereitet und ausgewertet. Kräfte des elektronischen<br />

Kampfes werden zur mobilen Unterstützung der<br />

eigenen Streitkräfte eingesetzt.


Schiffstransport ins Einsatzland<br />

Logistik<br />

Neben Aufgaben in Deutschland wie etwa dem Betreiben von<br />

Depots und Instandsetzungszentren ist der Land-, Luft- und Seetransport<br />

aus der Heimat zu den logistischen Basen in den<br />

Einsatzgebieten zu bewältigen.<br />

Feldjäger bei der Einsatzeinweisung<br />

Feldjägerwesen<br />

Die Feldjägertruppe nimmt im Inland und in den Einsatzgebieten<br />

militärpolizeiliche Aufgaben wie zum Beispiel den militärischen<br />

Ordnungs- und Verkehrsdienst wahr und wirkt unter anderem<br />

beim Schutz von Objekten mit.<br />

Verteilung von Zeitungen an die Bevölkerung<br />

Operative Information<br />

Mit kommunikativen Methoden – unter Nutzung von Printprodukten,<br />

Lautsprecheraufrufen, TV- und Videospots, Hörfunksendungen<br />

und Internetseiten – wirkt die Operative Information auf<br />

gegnerische Streitkräfte, Konfliktparteien oder andere Zielgruppen<br />

ein, um deren Einstellung und Verhalten zu beeinflussen.<br />

Darüber hinaus führt sie Truppenbetreuung außerhalb Deutschlands<br />

durch Produktion und Ausstrahlung von Hörfunksendungen<br />

durch.<br />

Starten eines Wetterballons<br />

Geoinformationswesen<br />

Das Geoinformationswesen der <strong>Bundeswehr</strong> umfasst alle Geowissenschaften<br />

und zugehörige Randgebiete, die für die Auftragserfüllung<br />

der <strong>Bundeswehr</strong> sowie des Bundesministeriums der<br />

Verteidigung erforderlich sind. Insgesamt sind 17 Wissenschaftsbereiche,<br />

von der Biologie und Ökologie über die Geodäsie,<br />

Geographie und Geologie bis hin zur Meteorologie und Ozeanographie,<br />

vertreten. Der Geoinformationsdienst erfasst einsatzrelevante<br />

Umwelteinflüsse, beurteilt ihre Auswirkungen und<br />

unterstützt die Streitkräfte durch die Bereitstellung entsprechender<br />

Unterlagen und durch Beratung.


Musikkorps beim Einmarsch zu einem Appell<br />

Militärmusik<br />

Die Einsätze der Musikkorps dienen sowohl der Betreuung der<br />

Truppe im militärischen Truppenzeremoniell oder bei festlichen<br />

Anlässen als auch bei repräsentativen Aufgaben in der Öffentlichkeit.<br />

Weiterhin übernimmt das Stabsmusikkorps der <strong>Bundeswehr</strong><br />

in Zusammenarbeit mit dem Wachbataillon protokollarische Aufgaben.<br />

Entsprechend sind Appellplatz und Konzert- oder Showbühne<br />

gleichermaßen Arbeitsplatz der Militärmusikerinnen und<br />

Militärmusiker.<br />

Zentrale Ausbildungsstätte stellt hierbei das Ausbildungsmusikkorps<br />

dar. Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit und Nachwuchswerbung<br />

verfügt die <strong>Bundeswehr</strong> mit der Big Band der <strong>Bundeswehr</strong><br />

über ein professionelles Showorchester, das bereits internationale<br />

Anerkennung erfahren hat.<br />

Übergabe eines von deutschen Soldaten gebauten Brunnens<br />

CIMIC (zivil-militärische Zusammenarbeit)<br />

Aufgaben im Bereich der zivil-militärischen Zusammenarbeit<br />

in Deutschland und im Ausland werden durch CIMIC-Verbände<br />

wahrgenommen und koordiniert. Dabei werden z. B. fachliche<br />

Gutachten für die Führung im Einsatzgebiet sowie für internationale<br />

Organisationen und zivile Hilfsorganisationen bereitgestellt.<br />

Weitere Informationen rund um die <strong>Bundeswehr</strong><br />

und ihre Organisationsbereiche erhalten Sie unter<br />

www.bundeswehr.de<br />

Der <strong>Arbeitgeber</strong> <strong>Bundeswehr</strong> 27


28<br />

www.bundeswehr-karriere.de<br />

3 Die Laufbahnen in den Streitkräften<br />

Abhängig von Ihrer schulischen und/oder beruflichen<br />

Vorbildung (Qualifikation/Abschlüsse) stehen<br />

Ihnen verschiedene Karrierewege in der <strong>Bundeswehr</strong><br />

offen, die im Folgenden beschrieben werden.<br />

3.1 Die Laufbahnen der Mannschaften<br />

Bildungsvoraussetzung: mindestens<br />

Erfüllung der Vollzeitschulpflicht.<br />

Durch abwechslungsreiche Tätigkeiten und eine<br />

von Beginn an ansprechende Besoldung sind die<br />

Laufbahnen der Mannschaften besonders attraktiv.<br />

Ohne Führungsverantwortung zu übernehmen,<br />

arbeiten Mannschaften in allen militärischen Organisationsbereichen<br />

der Streitkräfte. Ein späterer<br />

Wechsel in andere Laufbahnen steht Ihnen grundsätzlich<br />

offen, eine entsprechende Eignung und<br />

freie Stellen vorausgesetzt.<br />

3.2 Die Laufbahnen der Fachunteroffiziere<br />

Bildungsvoraussetzung: mindestens<br />

Hauptschulabschluss.<br />

Fachunteroffiziere gibt es in allen militärischen<br />

Organisationsbereichen der <strong>Bundeswehr</strong>. Sie<br />

sind Spezialisten für bestimmte Fachtätigkeiten,<br />

aber in der Regel nicht mit militärischen<br />

Führungsaufgaben betraut.<br />

Sie benötigen für diese Laufbahnen in der Regel<br />

einen für die vorgesehene militärische Verwendung<br />

verwertbaren Berufsabschluss. In bestimmten Ver -<br />

wendungen kann hiervon jedoch abgesehen werden.<br />

Soldat der Logistiktruppe<br />

Vorrangig werden Bewerberinnen und Bewerber<br />

mit bereits vorhandener Berufsqualifikation gesucht,<br />

die dann auch mit einem höheren Dienstgrad ein -<br />

gestellt werden können. Verfügen Sie nicht über<br />

diese Voraussetzung, werden Sie im Rahmen einer<br />

zivilberuflichen Aus- und Weiterbildung qualifiziert.<br />

Hier steht Ihnen mit über 50 verschiedenen anerkannten<br />

Ausbildungsberufen eine große Auswahl<br />

zur Verfügung.<br />

3.3 Die Laufbahnen der Feldwebel<br />

Bildungsvoraussetzung: mindestens Hauptschulabschluss<br />

mit einem für die vorgesehene Verwendung<br />

verwertbaren Berufsabschluss oder mittlere Reife.<br />

In den Laufbahnen der Feldwebel unterscheidet<br />

man die Laufbahnen Feldwebel des Truppendienstes,<br />

des allgemeinen Fachdienstes, des Sanitätsdienstes,<br />

des Militärmusikdienstes und des Geoinformationsdienstes<br />

der <strong>Bundeswehr</strong>.<br />

Als Feldwebel der Fachdienste übernehmen Sie die<br />

Verantwortung für ein bestimmtes Fachgebiet. Vor<br />

allem technische, verwaltende, betriebliche oder


sanitätsdienstliche Aufgaben mit Führungsverantwortung<br />

gehören zu Ihrem Tätigkeitsspektrum. Ihre<br />

anspruchsvolle Verwendung reicht von einer Spezialistentätigkeit<br />

in besonderen technischen Bereichen<br />

Sanitätsunteroffizier bei der<br />

Kontrolle von Arzneimitteln<br />

bis zu multinationalen Einsätzen in Krisenregionen.<br />

Ihre Tätigkeit entspricht dem Aufgabenspektrum<br />

einer Meisterin oder eines Meisters in einem zivilen<br />

Unternehmen. Deshalb ist es unser Ziel, Sie grundsätzlich<br />

zu einer Fachkraft auf Meisterebene oder<br />

vergleichbar zu qualifizieren.<br />

Besonders attraktiv ist diese Laufbahn für Sie, wenn<br />

Sie schon einen Beruf mitbringen, der für Ihre spätere<br />

Tätigkeit in der <strong>Bundeswehr</strong> verwertbar ist.<br />

Wir honorieren dies durch eine Einstellung mit einem<br />

höheren Dienstgrad mit entsprechendem Gehalt<br />

und bieten Ihnen gute Beförderungs- und Aufstiegschancen.<br />

Als Feldwebel des Truppendienstes stehen<br />

die zentralen Aufgaben Führung und Ausbildung<br />

von Soldatinnen und Soldaten im Vordergrund Ihrer<br />

Tätigkeit. Dies erfordert neben der militärfachlichen<br />

Kompetenz Verständnis für Menschen sowie pädagogisches<br />

Geschick.<br />

Wenn Sie sich für eine Laufbahn der Feldwebel entscheiden,<br />

verfügen Sie über einen attraktiven und<br />

langfristig gesicherten Arbeitsplatz.<br />

3.4 Die Laufbahnen der Offiziere<br />

Bildungsvoraussetzungen: mindestens Fachhochschulreife<br />

oder allgemeine Hochschulreife oder<br />

Flugzeugwart bei der Überprüfung<br />

eines Triebwerkes<br />

mittlere Reife und abgeschlossene Berufsausbildung;<br />

für die Laufbahn der Sanitätsoffiziere mindestens<br />

Abitur.<br />

Offiziere der <strong>Bundeswehr</strong> sind als Führungskräfte<br />

mit Managerinnen und Managern in einem Großunternehmen<br />

vergleichbar. Als Soldaten arbeiten die<br />

Offiziere als Vorgesetzte bzw. Vorgesetzter oder als<br />

Spezialistin bzw. Spezialist in technischen Bereichen.<br />

Vom Strahlflugzeugführer bis zum Stabsarzt, vom<br />

Kommandanten eines Bootes der Marine bis zur<br />

technischen Leiterin bzw. zum technischen Leiter der<br />

Flugzeugwartung, vom Offizier, der ein Musikkorps<br />

leitet, bis zur Stabstätigkeit oder multinationalen Einsätzen<br />

in Krisenregionen. Egal wie groß Ihnen diese<br />

Herausforderung erscheint, Sie können sicher sein,<br />

dass Sie auf die besonderen Anforderungen sorgfältig<br />

vorbereitet werden: Entscheiden Sie sich für eine<br />

Karriere, bei der Teamgeist, gegenseitge Achtung<br />

und Vertrauen einen hohen Stellenwert besitzen –<br />

für die Laufbahnen der Offiziere<br />

Alle Detailinformationen zu den einzelnen<br />

Laufbahnen entnehmen Sie bitte den<br />

jeweiligen Laufbahnbroschüren.<br />

Kommandant auf der Brücke<br />

Der <strong>Arbeitgeber</strong> <strong>Bundeswehr</strong> 29<br />

Quelle:ZNBw


30<br />

4 Aus- und Weiterbildung<br />

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Helmut-Schmidt-Universität, Universität<br />

der <strong>Bundeswehr</strong> Hamburg<br />

Die <strong>Bundeswehr</strong> bietet ihren Soldatinnen und Soldaten<br />

neben der militärfachlichen Ausbildung vielfältige<br />

und interessante Möglichkeiten der Aus-, Fort- und<br />

Weiterbildung. Grundsätzlich erhält jede Soldatin und<br />

jeder Soldat die Gelegenheit, sich während der Zeit<br />

bei der <strong>Bundeswehr</strong> beruflich weiter zu qualifizieren.<br />

Je nach Schulbildung, Eignung und Neigung sowie<br />

je nach Bedarf der <strong>Bundeswehr</strong> haben Sie grundsätzlich<br />

die Möglichkeit, eine zivil anerkannte berufliche<br />

Ausbildung und/oder eine Weiterqualifizierung bis<br />

zur Meisterebene, ein Fachhochschul- oder ein Hochschulstudium<br />

zu absolvieren.<br />

4.1 Studium an den Universitäten<br />

der <strong>Bundeswehr</strong><br />

Offiziere übernehmen besondere Verantwortung<br />

in unseren hoch technisierten und komplexen<br />

Streitkräften. Ihr Aufgaben- und Verantwortungsspektrum<br />

entspricht weitgehend dem von Managerinnen<br />

und Managern in zivilen Unternehmen.<br />

Deshalb ist im Regelfall ein akademisches Studium<br />

Bestandteil der Offizierausbildung. Offizieranwärterinnen<br />

und -anwärter mit einer Regelverpflichtungszeit<br />

von mindestens 13 Jahren studieren grundsätzlich<br />

an einer der beiden Universitäten der<br />

<strong>Bundeswehr</strong> (UniBw) in Hamburg oder München.<br />

Die akademischen Abschlüsse Bachelor und Master<br />

entsprechen denen der Studiengänge an öffentlichen<br />

Universitäten und werden international an -<br />

erkannt. Es wird eine breite Palette an ingenieur-,<br />

wirtschafts- und geisteswissenschaftlichen Studiengängen<br />

angeboten. Hinzu kommen drei Fachhochschulstudiengänge.<br />

Die Besonderheit der Universitäten<br />

der <strong>Bundeswehr</strong> ist, dass sie als Campusuniversitäten<br />

eingerichtet sind.<br />

Lehr-, Forschungs-, Wohn- und Betreuungsbereiche<br />

liegen eng beieinander.<br />

Universität der <strong>Bundeswehr</strong> München<br />

Wegen dieser optimalen Studienbedingungen und<br />

der querschnittlich betrachteten kleinen Lerngruppen<br />

ist das Studium zeitlich gestrafft und gliedert<br />

sich statt in zwei Semester pro Studienjahr in drei<br />

Trimester. Dies führt zu einer hohen Intensität des<br />

Lernens und ermöglicht kurze Studienzeiten. Die<br />

Regelstudienzeit beträgt für den Regelabschluss<br />

Master vier Jahre und beginnt ca. 15 Monate nach<br />

Dienstantritt.<br />

Als Sanitätsoffizier-Anwärterin bzw. -Anwärter<br />

werden Sie zum Studium an einer zivilen Universität<br />

beurlaubt. Der <strong>Bundeswehr</strong> steht eine bestimmte<br />

Anzahl an Studienplätzen zur Verfügung, die sie an<br />

Sanitätsoffizier-Anwärterinnen bzw. -Anwärter<br />

vergibt. Sie beginnen Ihr Studium nach einer dreimonatigen<br />

allgemeinmilitärischen Basisausbildung<br />

bereits im vierten Dienstmonat und erhalten während<br />

dieser Zeit ein Ausbildungsgeld – etwa dem<br />

Gehalt entsprechend, das Sie in Ihrem jeweiligen<br />

Dienstgrad bekommen würden.<br />

4.2 Zivilberufliche Aus- und Weiterbildung (ZAW)<br />

für Soldatinnen und Soldaten auf Zeit<br />

im Rahmen der militärfachlichen Ausbildung<br />

Die hochwertige Qualifikation und sorgfältige Ausbildung<br />

der Soldatinnen und Soldaten auf Zeit gewährleistet<br />

die Professionalität und Zukunftsfähigkeit<br />

der Streitkräfte. Aus diesem Grund wurde ein<br />

umfassendes, attraktives Programm mit einer Vielzahl<br />

von Maßnahmen aufgestellt. Es umfasst eine<br />

breit angelegte Qualifizierungs- und Ausbildungsoffensive.<br />

Zahlreiche Kooperationen mit Handwerkskammern<br />

und Verbänden und die enge<br />

Zusammenarbeit mit der Wirtschaft ermöglichen,<br />

dass grundsätzlich jede länger dienende


Lernen im Team<br />

Soldatin bzw. jeder länger dienende Soldat die<br />

<strong>Bundeswehr</strong> mit einem vergleichsweise höheren<br />

Grad zivilberuflicher Qualifikation verlassen kann.<br />

Wenn alle Voraussetzungen gegeben sind, erhalten<br />

Sie bereits im Zuge des Einstellungsverfahrens eine<br />

konkrete Ausbildungszusage.<br />

Das kann beispielsweise sein:<br />

3 ein Abschluss in einem Ausbildungsberuf<br />

(Gesellin/Geselle, Facharbeiterin/Facharbeiter o. ä.)<br />

3 ein Fortbildungsabschluss (Meisterprüfungen<br />

nach dem Berufsbildungsgesetz oder der Handwerksordnung<br />

sowie gleichgestellte berufliche<br />

Fortbildungsprüfungen)<br />

3 oder aber ein Fachschulabschluss (staatl. gepr.<br />

Technikerin/Techniker, staatl. gepr. Betriebswirtin/<br />

Betriebswirt sowie gleichgestellte Abschlüsse).<br />

Im Rahmen der ZAW können ca, 50 Ausbildungsabschlüsse<br />

und ca. 30 Weiterbildungsabschlüsse<br />

erreicht werden.<br />

Informationsveranstaltung des BFD<br />

4.3 Berufsförderungsdienst (BFD)<br />

Soldatinnen und Soldaten auf Zeit erhalten von der<br />

<strong>Bundeswehr</strong> als Teil ihrer Dienstzeitversorgung bei<br />

Ablauf ihrer Verpflichtungszeit nicht nur eine finanzielle<br />

Abfindung, sondern auch eine Berufsförderung.<br />

Sie erleichtert es ihnen, nach der Entlassung<br />

erfolgreich in einem Zivilberuf zu starten. Darüber<br />

hinaus gibt es bereits während der Dienstzeit ein<br />

breites Angebot zur Aus- und Weiterbildung, um<br />

die Chance der oder des Einzelnen für einen beruflichen<br />

und sozialen Aufstieg zu verbessern. Auch<br />

Berufsoffiziere mit besonderer Altersgrenze (z. B.<br />

Besatzungen strahlgetriebener Kampfflugzeuge)<br />

können in bestimmtem Umfang und unter bestimmten<br />

Voraussetzungen Leistungen zur Berufsförderung<br />

erhalten. Diese Aufgaben werden von<br />

der Wehrverwaltung des Bundes durch den Berufsförderungsdienst<br />

(BFD) wahrgenommen. Der BFD<br />

ist entsprechend der Standortdichte flächendeckend<br />

über das Bundesgebiet verteilt. Zurzeit<br />

unterstützen rund 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

die Soldatinnen und Soldaten bei der Vorbereitung<br />

auf die Rückkehr in den Zivilberuf.<br />

Weitere Informationen finden<br />

Sie im Internet unter http://bfd.bundeswehr.de<br />

Der <strong>Arbeitgeber</strong> <strong>Bundeswehr</strong> 31


32<br />

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5 Besoldung und Dienstzeitversorgung<br />

5.1 Besoldung<br />

Die Dienstbezüge beeinhalten das Grundgehalt,<br />

den Familienzuschlag, Zulagen sowie Auslandsdienstbezüge.<br />

Das Grundgehalt steigt abhängig von<br />

Beförderung (Besoldungsgruppen) und vom<br />

Besoldungsdienstalter (Stufen). Die Höhe möglicher<br />

Zulagen richtet sich nach der ausgeübten Verwen-<br />

Besoldungsbeispiele:<br />

Dienstgrad<br />

Der Regeldienstgrad bei Eintritt in die <strong>Bundeswehr</strong> ist der niedrigste Dienstgrad<br />

Schütze, Matrose bzw. Flieger. In der Regel erfolgt bereits nach drei Monaten die<br />

Beförderung zum Gefreiten und damit eine erste Steigerung der Bezüge.<br />

Bewerberinnen und Bewerber mit einem verwertbaren Berufsabschluss können<br />

mit höherem Dienstgrad, z. B. als Stabsunteroffizier/Obermaat, eingestellt werden.<br />

Bewerberinnen und Bewerber, die im niedrigsten Dienstgrad eingestellt wurden,<br />

erreichen diesen Dienstgrad in der Regel nach zwei Jahren.<br />

Mit entsprechender verwertbarer beruflicher Qualifikation ist eine Einstellung<br />

mit dem Dienstgrad Feldwebel möglich. Bewerberinnen und Bewerber, die im<br />

niedrigsten Dienstgrad eingestellt wurden, erreichen diesen Dienstgrad in der<br />

Regel nach drei Jahren.<br />

Hauptfeldwebel ist der höchste im Rahmen einer zwölfjährigen Verpflichtungszeit<br />

zu erreichende Dienstgrad in den Laufbahnen der Feldwebel.<br />

In der Laufbahn der Offiziere des Truppendienstes erfolgt die Beförderung zum<br />

Leutnant in der Regel während des Studiums. Die studierenden Offiziere erhalten<br />

während des Studiums das volle Gehalt entsprechend ihrem Dienstgrad.<br />

Hauptmann ist der höchste im Rahmen einer dreizehnjährigen Verpflichtungszeit<br />

zu erreichende Dienstgrad in den Laufbahnen der Offiziere des Truppendienstes.<br />

dung. Die nachfolgenden Beispiele geben Ihnen<br />

einen Überblick über die Verdienstmöglichkeiten:<br />

Sie zeigen jeweils das monatliche ausgezahlte<br />

Nettogehalt. Soweit unentgeltliche Gemeinschaftsunterkunft<br />

in Anspruch zu nehmen ist, ergibt sich<br />

ein geringerer Auszahlungsbetrag.<br />

Schütze, Matrose, Flieger<br />

19 Jahre, ledig,<br />

ca. 1.360,– € netto*<br />

Stabsunteroffizier, Obermaat<br />

21 Jahre, ledig,<br />

ca. 1.425,– € netto*<br />

Feldwebel, Bootsmann<br />

25 Jahre, ledig,<br />

ca. 1.560,– € netto*<br />

Hauptfeldwebel, Hauptbootsmann,<br />

28 Jahre, verheiratet,<br />

ca. 2.365,– € netto*<br />

Leutnant, Leutnant zur See,<br />

23 Jahre, ledig,<br />

ca. 1.678,– € netto*<br />

Hauptmann, Kapitänleutnant,<br />

29 Jahre, verheiratet, 3 Kinder<br />

Kompaniechef,<br />

ca. 2.990,– € netto*<br />

[zuzüglich Kindergeld für<br />

Kinder (derzeit 462,– €)]<br />

Stand. Juni 2007<br />

* Durch das Dienstrechtsneuordnungsgesetz (Verabschiedung für 2008 geplant) werden sich deutliche Änderungen innerhalb der Besoldung<br />

ergeben, die bei einer Neufassung der Broschüre berücksichtigt werden.<br />

Detaillierte Informationen zu den Dienstbezügen gibt Ihnen Ihre Wehrdienstberaterin bzw. Ihr Wehrdienstberater.


5.2 Sachbezüge<br />

Soldatinnen und Soldaten mit Anspruch auf Besoldung erhalten<br />

neben den aufgeführten Geldbezügen zusätzlich Sachbezüge in<br />

Form von unentgeltlicher truppenärztlicher Versorgung, Unterkunft<br />

und Bekleidung (Uniform). Die unentgeltliche truppenärztliche<br />

Versorgung und die Bereitstellung der Uniform werden<br />

steuerlich nicht als geldwerter Vorteil berücksichtigt und bleiben<br />

somit steuerfrei. Für die Inanspruchnahme von unentgeltlicher<br />

Gemeinschaftsunterkunft verringern sich die dargestellten<br />

Nettobeträge in geringem Maße.<br />

5.3 Dienstzeitversorgung<br />

Soldatinnen und Soldaten auf Zeit erhalten nach Beendigung des<br />

Dienstverhältnisses zur Unterstützung der Wiedereingliederung in<br />

das zivile Berufs- und Erwerbsleben neben berufsfördernden<br />

Maßnahmen auch Geldleistungen.<br />

Zur Alterssicherung werden ehemalige Soldatinnen und Soldaten<br />

auf Zeit in der gesetzlichen Rentenversicherung auf Kosten des<br />

Bundes nachversichert.<br />

Weitere Informationen finden Sie im Internet im Portal<br />

www.bundeswehr.de im Link: „Service/Besoldung und Versorgung/<br />

Wiedereingliederung in das zivile Berufsleben – Dienstzeitversorgung“.<br />

Der <strong>Arbeitgeber</strong> <strong>Bundeswehr</strong> 33


34<br />

6 Soziale Leistungen<br />

6.1 Erholungsurlaub<br />

Soldatinnen und Soldaten bis zur Vollendung des 30. Lebensjahres<br />

haben Anspruch auf 26 Tage Erholungsurlaub. Abhängig<br />

vom Lebensalter und Dienstgrad steigert sich dieser Anspruch.<br />

6.2 Mutterschutz<br />

Für Soldatinnen gelten die gesetzlichen Bestimmungen des<br />

Mutterschutzgesetzes. Einzelheiten regelt die Mutterschutzverordnung<br />

für Soldatinnen.<br />

www.bundeswehr-karriere.de<br />

6.3 Elternzeit, Erziehungsgeld und Betreuungsurlaub<br />

Nach Ablauf der Mutterschutzfristen können Soldatinnen und<br />

Soldaten auf Zeit sowie Berufssoldatinnen und -soldaten Elternzeit<br />

ohne Besoldung bis zur Vollendung des 3. Lebensjahres des<br />

Kindes in Anspruch nehmen. Sie können darüber hinaus aus<br />

familiären Gründen bis zur Dauer von drei Jahren Betreuungsurlaub<br />

unter Wegfall der Geld- und Sachbezüge erhalten, der auf<br />

höchstens zwölf Jahre verlängert werden kann. Einzelheiten<br />

regelt die Elternzeitverordnung.


6.4 Sozialdienst der <strong>Bundeswehr</strong><br />

Der Sozialdienst berät alle Angehörigen der <strong>Bundeswehr</strong> sowie<br />

ihre Familien und unterstützt sie bei der Bewältigung persönlicher<br />

Probleme. Er informiert auch über materiell-rechtliche<br />

Regelungen in den Bereichen Kranken-, Renten- und Arbeitslosenversicherung<br />

sowie Versorgung und hilft bei der Beantragung<br />

infrage kommender Leistungen.<br />

6.5 Allgemeine Informationen<br />

Soldatinnen und Soldaten auf Zeit sowie Berufssoldatinnen<br />

und -soldaten können noch weitere Sozialleistungen in Anspruch<br />

nehmen. Sie bekommen unter bestimmten Voraussetzungen<br />

Reise- und Umzugskosten erstattet, erhalten Trennungsgeld,<br />

profitieren von der Wohnungsfürsorge des Bundes und bekommen<br />

nach den entsprechenden Vorschriften bei Krankheits-,<br />

Pflege- und Geburtsfällen von Familienangehörigen Beihilfen.<br />

Der <strong>Arbeitgeber</strong> <strong>Bundeswehr</strong> 35


36<br />

www.bundeswehr-karriere.de<br />

7 Beratung, Bewerbung und Annahmeverfahren<br />

7.1 Auskunft und Beratung<br />

Die kompetenten Ansprechpartnerinnen bzw. Ansprechpartner zum <strong>Arbeitgeber</strong><br />

<strong>Bundeswehr</strong> sind die Wehrdienstberaterinnen und Wehrdienstberater.<br />

Zur Vorbereitung Ihres Informations- oder Beratungsgespräches haben wir<br />

für Sie einige Tipps zusammengestellt:<br />

3 Den Termin für ein Beratungsgespräch mit der Wehrdienstberaterin<br />

oder dem Wehrdienstberater vereinbaren Sie am einfachsten telefonisch.<br />

3 Sie sollten die Wehrdienstberaterin bzw. den Wehrdienstberater<br />

so früh wie möglich aufsuchen – junge Männer spätestens bei der<br />

Musterung. Das kann auch schon ein Jahr vor dem geplanten<br />

Ausbildungsende (Schule, Beruf) sein.<br />

3 Notieren Sie sich einfach vorher Ihre Fragen, dann vergessen Sie<br />

im Gespräch nichts Wichtiges. Eltern, Freund oder Freundin können<br />

selbstverständlich gerne mitkommen.<br />

Die Wehrdienstberatung hält auch weiteres Informationsmaterial sowie die<br />

Bewerbungsunterlagen für Sie bereit. Hier können Sie auch erforderliche Kopien<br />

für Ihre Bewerbung beglaubigen lassen und Ihre Bewerbung abgeben.


Der <strong>Arbeitgeber</strong> <strong>Bundeswehr</strong> 37


38<br />

7.2 Bewerbung<br />

www.bundeswehr-karriere.de<br />

Termine<br />

Bewerbungsschluss ist grundsätzlich vier Monate<br />

vor dem gewünschten Einstellungstermin. Legen Sie<br />

aber bitte Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen<br />

möglichst schon früher vor.<br />

Bei einer Bewerbung für die Laufbahnen der Mannschaften,<br />

Fachunteroffiziere und Feldwebel:<br />

3 spätestens 1. September<br />

(für die Einstellung zum 1. Januar)<br />

3 spätestens 1. Dezember<br />

(für die Einstellung zum 1. April)<br />

3 spätestens 1. März<br />

(für die Einstellung zum 1. Juli)<br />

3 spätestens 1. Juni<br />

(für die Einstellung zum 1. Oktober)<br />

Bei einer Bewerbung als Anwärterin bzw. Anwärter<br />

für die Laufbahn der Offiziere des Truppendienstes:<br />

3 spätestens 1. März (für die Einstellung zum 1. Juli,<br />

die Luftwaffe stellt zusätzlich zum 1. August und<br />

zum 1. Oktober ein)<br />

Bei einer Bewerbung als Anwärterin bzw. Anwärter<br />

für die Laufbahnen der Offiziere des Sanitätsdienstes<br />

und des Militärmusikdienstes:<br />

3 spätestens 1. März<br />

(für die Einstellung zum 1. Juli)<br />

3 spätestens 1. September<br />

(für die Einstellung zum 1. Januar)<br />

Besonderheiten<br />

Die Bewerberinnen und Bewerber für den Fliegerischen<br />

Dienst werden zusätzlich zum allgemeinen<br />

Annahmeverfahren beim Flugmedizinischen Institut<br />

der Luftwaffe in Fürstenfeldbruck auf ihre Verwendungsfähigkeit<br />

geprüft. Das erfordert eine rechtzeitige<br />

Einplanung, verlängert das Annahmeverfahren<br />

und damit die Gesamtdauer der Bewerbungsbearbeitung.<br />

Daher ist es vorteilhaft, sich so früh wie<br />

möglich zu bewerben, möglichst bis Ende Dezember<br />

des Vorjahres.<br />

Ausnahmen<br />

Bewerberinnen und Bewerber mit abgeschlossenem<br />

Fachhochschul- oder Hochschulstudium und ehemalige<br />

Soldatinnen oder Soldaten, die sich für eine Wiedereinstellung<br />

bewerben, können unabhängig von<br />

den oben genannten Terminen eingestellt werden.<br />

Annahmeverfahren<br />

Wenn Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen bei<br />

uns eingegangen sind, werden Sie zu einer persönlichen<br />

Vorstellung im Rahmen des so genannten<br />

Annahmeverfahrens eingeladen. Hier wird festgestellt,<br />

ob Sie für den Beruf der Soldatin oder des<br />

Soldaten auf Zeit in Ihrer gewünschten Laufbahn<br />

grundsätzlich geeignet sind und ob die Ausbildung<br />

oder die Studienfachrichtung, für die Sie sich beworben<br />

haben, für Sie in Betracht kommt. Weitere<br />

Informationen zum Annahmeverfahren entnehmen<br />

Sie bitte den jeweiligen Laufbahnbroschüren.


7.3 Informations- und Bewerbungsanschriften<br />

Information und Beratung<br />

Vor einer Bewerbung sollten Sie auf jeden Fall ein<br />

Beratungsgespräch mit Ihrer Wehrdienstberaterin<br />

bzw. Ihrem Wehrdienstberater führen. Sie erreichen<br />

Ihre zuständige Wehrdienstberatung über:<br />

0180 29 29 29 00 (0,06 € pro Anruf aus dem<br />

Festnetz der T-Com; Preise aus Mobilfunknetzen<br />

können abweichen).<br />

Die Adresse der Wehrdienstberatung in Ihrer Nähe<br />

sowie weitere Informationen finden Sie im Internet<br />

unter: www.bundeswehr-karriere.de<br />

Bewerbungsanschriften<br />

Laufbahngruppe der Offiziere:<br />

3 Personalamt der <strong>Bundeswehr</strong><br />

Offizierbewerberprüfzentrale<br />

Kölner Str. 262<br />

51149 Köln<br />

Tel.: 02203 105-0<br />

Laufbahngruppen der Mannschaften<br />

und der Unteroffiziere:<br />

3 Schleswig-Holstein, Hamburg, Mecklenburg-<br />

Vorpommern, Niedersachsen und Bremen:<br />

Zentrum für Nachwuchsgewinnung NORD<br />

General-Wever-Str. 119<br />

30657 Hannover<br />

Tel.: 0511 903-0<br />

Fax: 0511 903-4372<br />

3 Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz,<br />

Saarland sowie für den Militärmusikdienst:<br />

Zentrum für Nachwuchsgewinnung WEST<br />

Ludwig-Beck-Str. 23<br />

40470 Düsseldorf<br />

Tel.: 0211 619-0<br />

Fax: 0211 619-33 95<br />

3 Bayern und Baden-Württemberg:<br />

Zentrum für Nachwuchsgewinnung SÜD<br />

Neuherbergstr. 11<br />

80937 München<br />

Tel.: 089 3168-0<br />

Fax: 089 3168-35 93<br />

3 Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt<br />

und Thüringen:<br />

Zentrum für Nachwuchsgewinnung OST<br />

Regattastr. 10–12<br />

12527 Berlin<br />

Tel.: 030 67781-0<br />

Fax: 030 67781-325<br />

Bewerberinnen und Bewerber der Marine:<br />

3 Zentrum für Nachwuchsgewinnung der Marine<br />

Ebkeriege 35<br />

26389 Wilhelmshaven<br />

Tel.: 04421 79-0<br />

Fax: 04421 79-2183<br />

Diese Broschüre wurde im Dezember 2007 erstellt. Über zwischenzeitliche<br />

Änderungen kann Sie Ihre Wehrdienstberaterin oder Ihr Wehrdienstberater<br />

informieren. Anschriften und Telefonnummern finden Sie am Ende dieser<br />

Broschüre, im Internet unter www.bundeswehr-karriere.de oder telefonisch<br />

unter der bundesweiten Rufnummer 0180 29 29 29 00 (0,06 € pro Anruf<br />

aus dem Festnetz der T-Com; Preise aus Mobilfunknetzen können abweichen).<br />

Bestellnummer: 0010 0508 032 S0308 Best.-Nr. 0010<br />

Der <strong>Arbeitgeber</strong> <strong>Bundeswehr</strong> 39


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www.bundeswehr-karriere.de


Der <strong>Arbeitgeber</strong> <strong>Bundeswehr</strong> 41


M a r i n e . Z e n t r a l e r S a n i t ä t s d i e n s t . S t r e i t k r ä f t e b a s i s . W e h r v e r w a l t u n g .<br />

Herausgeber: Bundesministerium der Verteidigung; Abteilung Personal-, Sozial- und Zentralangelegenheiten<br />

Referat Personalmarketing; Postfach 1328; 53003 Bonn; www.bundeswehr-karriere.de<br />

Redaktion: Personalamt der <strong>Bundeswehr</strong>; Kölner Straße 262; 51140 Köln und Informations- und Medienzentrale<br />

der <strong>Bundeswehr</strong>; Postfach 1362; 53731 Sankt Augustin<br />

0010 0508 032 S0308 Best.-Nr.: 0010<br />

Druck:<br />

Moeker Merkur Druck GmbH & Co. KG, Köln

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