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österreich an.riss<br />

regenbogen.parade<br />

Behinderung ist queere Kultur<br />

Das neu gegründete Kollektiv Queers on Wheels (QoWs) lädt zum Mitrollen<br />

auf der Wiener Regenbogenparade am 4. <strong>Juli</strong> ein – vom E- und<br />

Hand-Rolli über Trittroller bis zum rollenden Pflegebett sind alle willkommen.<br />

Die QoWs verstehen dabei „queer als breiten Begriff, der nicht<br />

nur sexuelle Orientierungen meint, sondern der vor allem Normierungen<br />

von Körpern und Begehren gerade auch in queeren und behinderten<br />

Selbstorganisationen hinterfragt“. Mitbegründerin Tamara Grundstein:„Wir<br />

sind eine Gruppe behindert-queerer und queer-behinderter<br />

Personen, die Gemeinsamkeiten, <strong>An</strong>knüpfungspunkte und Allianzen von<br />

den Themen les/bi/schwul/trans, queer, behindert und anti-ra aufzeigen<br />

und ermöglichen wollen.“ Ziel ist die „Bündelung subversiver Potenziale“<br />

der unterschiedlichen „Empowerment-Communitys“, um gemeinsame<br />

Strategien gegen Ausgrenzung und Marginalisierung zu entwickeln.<br />

In diesem Sinne fordern die QoWs:„Weg mit den Barrieren! Bewegungsfreiheit:<br />

auf den Straßen und Wegen, in den Häusern und<br />

Wohnungen, in den Köpfen, in den Herzen“. viyu<br />

Queers on Wheels, Kontakt: Tamara Grundstein, tamara.grundstein@goldfisch.at & Georgie Gruber, klaudia.gruber@chello.at<br />

anti.faschismus<br />

Ravensbrückerinnen gegen Rechtsextremismus<br />

Die Österreichische Lagergemeinschaft Ravensbrück & FreundInnen<br />

(ÖLGRF) nahm jüngst Stellung zu den rechtsextremen Ausschreitungen<br />

in der KZ-Gedenkstätte im oberösterreichischen Ebensee. In einer Pres-<br />

„FEMINISMUS IST SEHR WICHTIG,<br />

ABER ER KANN AUCH GEFÄHRLICH<br />

WERDEN, WENN MAN DIE<br />

Sagt Yoko Ono der österreichischen Tageszeitung<br />

Die Presse. Weiter: „Feministinnen<br />

wollen meistens nur, dass die Männer tun,<br />

was sie wollen.“<br />

Und dafür also hat man sie nun jahrelang in<br />

Schutz genommen, als es hieß, Yoko Ono sei<br />

an allem schuld.<br />

06 an.<strong>schläge</strong> juli august <strong>2009</strong><br />

BALANCE VERLIERT.“<br />

studie I<br />

Mutterstress<br />

Hausfrauen sind gestresster als Manager, ergab<br />

eine Studie der Techniker-Krankenkasse.<br />

Hausarbeit, Kinder- und mitunter auch noch<br />

<strong>An</strong>gehörigenbetreuung führen zu Stresssymptomen,<br />

die deutlich ausgeprägter sind als<br />

beim Bevölkerungsdurchschnitt. Die Arbeit<br />

bringt für siebzig Prozent gesundheitliche Beeinträchtigungen<br />

mit sich – von Rückenproblemen<br />

bis zu Herz-Kreislauferkrankungen und<br />

Burnout. Nur jede zwanzigste Hausfrau gab<br />

an, nicht unter ständigem Zeitdruck zu leiden<br />

– dreimal weniger als andere Berufsgruppen. –<br />

seaussendung von Ende Mai erklärt die ÖLGRF:„Die Äußerung von Innenministerin<br />

Maria Fekter, die nach dem Skandal im ehemaligen KZ<br />

Ebensee von zunehmenden gegenseitigen Provokationen linker und<br />

rechter AktivistInnen sprach, ist eine unerträgliche Beleidigung aller Verfolgten<br />

des Nazi-Regimes. Denn es kann nichts anderes bedeuten als:<br />

Gäbe es kein aktives Gedenken, dann blieben auch rechtsextreme Übergriffe<br />

aus! Die eindeutig neonazistischen Übergriffe in Ebensee mit –<br />

angeblichen – linksextremen Ausschreitungen in Verbindung zu bringen,<br />

ist eine grobe Verharmlosung. Solange rassistische, antisemitische<br />

und antiislamische Wahlslogans – wie sie im EU-Wahlkampf von der<br />

FPÖ wieder affichiert wurden – stillschweigend toleriert werden, und<br />

solange eine Mehrheit von Nationalratsabgeordneten einen Herrn Graf<br />

zum dritten Präsidenten des Nationalrats wählt, fühlen sich Politiker<br />

wie Strache und dessen <strong>An</strong>hängerInnen nur bestätigt. Mehr noch, dieses<br />

Gedankengut gilt damit als gesellschaftsfähig und demokratisch.<br />

Jetzt alles auf eine nicht ausreichende ‚Politische Bildung‘ der Jugendlichen<br />

in den Schulen zu schieben, ist ein Ablenken und Abwälzen<br />

der Verantwortung. Die wohl wichtigste Form der Erziehung ist das vorgelebte<br />

Beispiel – von der gesamten Gesellschaft und auch der Politik.<br />

Die jüngsten Attacken von Martin Graf gegenüber Ariel Muzicant, Präsident<br />

der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, sind unerträglich, die ‚Rechtfertigungsversuche’<br />

Grafs infam. Die ÖLGRF fordert daher in aller Deutlichkeit<br />

den sofortigen Rücktritt des dritten Nationalratspräsidenten.<br />

Alle politischen Parteien sind aufgefordert, diesem Rechtsruck entgegenzutreten.<br />

Allen voran muss Innenministerin Fekter als zuständige<br />

Ministerin sowohl für die Polizei wie auch für die KZ-Gedenkstätte<br />

Mauthausen und die ehemaligen Außenlager von Beginn an und immer<br />

wieder klare Worte gegen Rechtsextremismus und Neonazismus finden<br />

und geeignete Maßnahmen setzen.<br />

Mittlerweile hat sich Ministerin Fekter wenigstens bei all jenen, die<br />

sich durch ihre Aussage beleidigt ‚gefühlt haben mögen’, entschuldigt –<br />

was allerdings bedeutet, dass sie von ihrer Verknüpfung von neonazistischen<br />

mit angeblich linksextremen Ausfällen nicht Abstand nimmt;<br />

auch die jugendlichen Täter, so ist zu lesen, sind bereit, sich bei den Opfern<br />

ihrer <strong>An</strong>griffe persönlich zu entschuldigen. Wir sehen es als wichti-<br />

studie II<br />

Mathestress<br />

Die OECD hat die Ergebnisse von Pisa ausgewertet<br />

und festgestellt: Während sich die Leistungen<br />

von Mädchen und Jungen in der<br />

Grundschule noch nicht unterscheiden, zeigen<br />

sich ab der Oberstufe signifikante Differenzen.<br />

Mädchen werden in Mathe schlechter, Jungen<br />

fallen beim Lesen zurück. Schuld daran sind<br />

laut BildungsforscherInnen eindeutig die bestehenden<br />

Vorurteile, die zu Einschüchterung<br />

und fehlender Förderung führen und sich als<br />

„self-fulfilling prophecy“ im Verlauf des Bildungswegs<br />

immer stärker manifestieren. –

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