DIGIPIX 2 - lepen.de
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<strong>DIGIPIX</strong> 2<br />
Digitale Fotos für Magazine,<br />
Illustrierte und Zeitschriften
Liebe Leserin,<br />
Lieber Leser,<br />
als wir 1998 <strong>de</strong>n Ratgeber „Digitale Fotografi e für Magazine,<br />
Zeitschriften und Tageszeitungen“ schrieben, ahnten wir nicht<br />
welche gewaltigen Reaktionen dies in <strong>de</strong>r Branche auslösen<br />
wür<strong>de</strong>. Bedingt durch die geringe Aufl age von 3.000 Exemplaren,<br />
war unsere Broschüre bereits nach wenigen Wochen<br />
vergriffen, immer wie<strong>de</strong>r erreichte uns <strong>de</strong>r Wunsch nach einem<br />
Exemplar, nach Rat und Orientierung im Durcheinan<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
digitalen Bild-Experten unserer Branche.<br />
Seit <strong>de</strong>r letzten Aufl age hat sich die digitale Fotografi e, haben<br />
sich die Technologien <strong>de</strong>r Bil<strong>de</strong>rstellung und -bearbeitung<br />
weiterentwickelt, neue Anfor<strong>de</strong>rungen wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>fi niert.<br />
Sie fi n<strong>de</strong>n in unserer Neuaufl age „Digipix2, Digitale Fotografi e<br />
für Magazine und Illustrierte“ einen Überblick <strong>de</strong>r aktuellen<br />
Technologien, sowie Empfehlungen für <strong>de</strong>ren sinnvollen Einsatz<br />
im Alltag.<br />
Titelfoto: Daniel Dal Zennaro/dpa<br />
Kai Strie<strong>de</strong>r & Andreas Trampe im Juli 2001<br />
Inhalt:<br />
1. Einleitung<br />
2. Farbraum<br />
3. Aufl ösung & Farbtiefe<br />
4. Beschriftung & Dateinamen<br />
5. IPTC-Standard<br />
6. Digitalisierung<br />
7. Datenübertragung & Kompression<br />
8. Colormanagement<br />
9. Geräteneutrale Speicherung<br />
10. Arbeitsfarbraum wählen<br />
11. ECI-RGB<br />
12. Photoshop konfi gurieren<br />
13. ICC-Profi le einrichten<br />
14. Proofs und Ren<strong>de</strong>ring Intents<br />
15. Ausblick<br />
Digitale Fotografie für Magazine und Illustrierte<br />
2. Auflage <strong>de</strong>s kleinen Ratgebers für Fotografen, Agenturen und Redaktionen<br />
Digitalisierte Bil<strong>de</strong>r sind aus <strong>de</strong>n mo<strong>de</strong>rnen Produktionsabläufen<br />
in Redaktionen und Druckereien mittlerweile<br />
nicht mehr wegzu<strong>de</strong>nken. Der Anspruch an eine mo<strong>de</strong>rne,<br />
kostengünstige und zeitsparen<strong>de</strong> Zeitschriften- o<strong>de</strong>r Zeitungsproduktion<br />
wird nur durch einen digitalen Produktionsweg<br />
erfüllt. Am En<strong>de</strong> wird zwar immer noch Tusche auf Papier<br />
gedruckt, aber bis zur Gravur <strong>de</strong>s Zylin<strong>de</strong>rs o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Erstellung<br />
<strong>de</strong>r Druckplatte sollte das Produkt digital sein.<br />
Je eher jedoch eine Vorlage o<strong>de</strong>r ein Teil einer Vorlage innerhalb<br />
<strong>de</strong>r Produktionskette in einen „digitalisierten“ Zustand<br />
übergeht, <strong>de</strong>sto schneller und effi zienter können die Vorteile<br />
<strong>de</strong>r Digitalisierung genutzt wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>sto weniger Fehler<br />
passieren während <strong>de</strong>r Produktion und <strong>de</strong>sto geringer ist die<br />
Wahrscheinlichkeit eines Qualitätsverlustes.<br />
1.Einleitung<br />
Digitale Fotografi e für Magazine und Illustrierte 2 Digitale Fotografi e für Magazine und Illustrierte 3<br />
3<br />
4<br />
5<br />
8<br />
9<br />
11<br />
15<br />
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24<br />
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Digitalisierungen fi n<strong>de</strong>n im RGB-Farbraum (Rot, Grün, Blau)<br />
statt. Das ist kein Wunsch, son<strong>de</strong>rn physikalischer Fakt.<br />
Ein - wie auch immer gearteter - optischer Scanner<br />
(einschließlich <strong>de</strong>s menschlichen Auges) erfasst eine Farbvorlage<br />
im additiven Verfahren.<br />
Es gibt also Rezeptoren für Rot, Grün und Blau, Helligkeits-<br />
Messgeräte mit farbigen Filtern. Ein Scanner, <strong>de</strong>r dagegen eine<br />
CMYK-Datei (Cyan, Magenta, Yellow, Key/Black) erzeugt, scannt<br />
tatsächlich im RGB-Verfahren und erzeugt hinterher auf rechnerischem<br />
Wege ein CMYK-File.<br />
Gedruckt wird im CMYK-Format, manchmal sogar ohne<br />
Verwendung <strong>de</strong>r Schwarz-Form. Das „K“ aus CMYK steht für<br />
<strong>de</strong>n Key- o<strong>de</strong>r auch <strong>de</strong>n Kontrastkanal. Dieser Kanal wird zwar<br />
mit <strong>de</strong>r Farbe Schwarz gedruckt, hat aber die Funktion, einen<br />
Helligkeitsanteil aus <strong>de</strong>r Farbinformation heraus zurechnen und<br />
somit <strong>de</strong>n Farbauftrag zu reduzieren. Ein Beispiel:<br />
Mit <strong>de</strong>n Primärfarben CMY wür<strong>de</strong> Schwarz durch jeweils 100%<br />
Farbauftrag aller drei Farben realisiert, also durch 300% Farbe.<br />
Mit einem Schwarzkanal reduziert sich <strong>de</strong>r Farbauftrag auf<br />
100% Schwarz - das Papier wird nicht so nass, die Farbe<br />
verläuft nicht und die Qualität <strong>de</strong>s Druckes steigt. Die „Modus-<br />
Än<strong>de</strong>rung“ also die Erzeugung einer CMYK-Datei von einer<br />
RGB-Datei ist, auch wenn Photoshop dies als Menüpunkt<br />
anbietet, nicht trivial und vor allen Dingen nicht universell. Für<br />
je<strong>de</strong>n Druckvorgang, je<strong>de</strong> Druckmaschine, je<strong>de</strong> Druckfarbe, je<strong>de</strong><br />
Papiersorte, je<strong>de</strong> Druckgeschwindigkeit wer<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>re Einstellungen<br />
benötigt, um die passen<strong>de</strong>, die richtige CMYK-Datei zu<br />
erzeugen. Einmal falsch konvertiert, ist die CMYK-Datei nur mit<br />
einem massiven Qualitätsverlust in eine RGB-Datei umkehrbar.<br />
Abgesehen davon gibt es auf einem Computerbildschirm nur<br />
sehr eingeschränkte Möglichkeiten, das Aussehen einer Datei<br />
in <strong>de</strong>r gedruckten Fassung zu beurteilen. Die meisten Schirme<br />
sind nicht kalibriert, d.h. die Anzeige <strong>de</strong>r Farben ist nicht verbindlich,<br />
Sonneneinstrahlung o<strong>de</strong>r - ganz simpel - ein völlig<br />
verdreckter Bildschirm verfälschen das Ergebnis. Das be<strong>de</strong>utet:<br />
Ihre Farbkorrekturen sind so ungenau, als wenn Sie Ihren Farb-<br />
2.Farbraum<br />
Negativentwickler zuletzt vor vier Jahren gewechselt hätten. Für<br />
Ihre Praxis heisst dies: Ihre digitalen Bil<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n immer im<br />
RGB-Farbraum erstellt und bleiben dort. Zwischendurch wird<br />
we<strong>de</strong>r hin noch her gewan<strong>de</strong>lt. Übrigens: Bildübertragungen<br />
im RGB-Modus sind kostengünstiger und sicherer als im CMYK-<br />
Modus, da stets ein Kanal weniger übertragen wird.<br />
Sollte <strong>de</strong>r Empfänger <strong>de</strong>n ausdrücklichen Wunsch haben, eine<br />
CMYK-Datei geliefert zu bekommen, so benötigen Sie unbedingt<br />
das Separationsprofi l <strong>de</strong>s Empfängers - nur so können Sie ihm<br />
eine farblich passen<strong>de</strong> Datei erzeugen. Das Separationsprofi l<br />
ist eine ICC-Datei, die das Bildbearbeitungsprogramm o<strong>de</strong>r das<br />
Scan-Tool für die Errechnung <strong>de</strong>r korrekten Farbzuordnungen<br />
benötigt. Dazu haben wir in diesem Ratgeber das Thema Colormanagement<br />
aufgenommen. Dort fi n<strong>de</strong>n Sie weitere Informationen.<br />
Da <strong>de</strong>r Prozess <strong>de</strong>r Umwandlung nicht umkehrbar ist,<br />
speichern Sie das ins CMYK-Format konvertierte Bild als Kopie<br />
ab und behalten auf je<strong>de</strong>n Fall die Original-JPEG Datei. Denn:<br />
Ihre Negative schmeissen Sie ja auch nicht weg, wenn die<br />
ersten Workprints fertig sind.<br />
In welcher Aufl ösung soll das Digitalbild vorliegen? Dies ist<br />
eine <strong>de</strong>r zentralen Fragen aus unserem Alltag und keine an<strong>de</strong>re<br />
Frage wird gleichzeitig von so vielen Missverständnissen<br />
begleitet.<br />
Was ist Aufl ösung und wie wird sie gemessen?<br />
Die Einheit, mit <strong>de</strong>r die Aufl ösung gemessen wird, ist meist dpi<br />
(dots per inch), manchmal ppi (pixel per inch) selten ppc (pixel<br />
per centimeter). Dabei ist die Bezeichnung dpi mit <strong>de</strong>r Bezeichnung<br />
ppi i<strong>de</strong>ntisch, in bei<strong>de</strong>n Fällen ist die Anzahl <strong>de</strong>r Bildpunkte<br />
auf einem Inch - ein Inch entspricht 2,54 cm - gemeint.<br />
Daneben ist die Grösse <strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s, also die Kantenlänge und<br />
-breite von entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung.<br />
So hat z.B. ein Bild in <strong>de</strong>r Größe 2,4 x 3,6 cm, mit einer<br />
Aufl ösung von 1.800 dpi (ergibt ca. 12 Mbyte) genauso eine<br />
hohe Qualität wie ein Bild in <strong>de</strong>r Größe 21 x 14 cm mit 300 dpi<br />
(ergibt ebenfalls ca. 12 Mbyte)<br />
3.Auflösung & Farbtiefe<br />
Digitale Fotografi e für Magazine und Illustrierte 4 Digitale Fotografi e für Magazine und Illustrierte 5
Für ein Digitalbild ist letztendlich immer entschei<strong>de</strong>nd, wieviele<br />
Pixel tatsächlich in <strong>de</strong>r Datei vorhan<strong>de</strong>n sind. Je<strong>de</strong>r Pixel steht<br />
hierbei für einen Bildpunkt, <strong>de</strong>r wie<strong>de</strong>rum aus drei Farbpünktchen<br />
<strong>de</strong>fi niert (einem roten, einem blauen und einem<br />
grünen, eben <strong>de</strong>m RGB-Tripel) wird.<br />
Die Standardgröße für <strong>de</strong>n Einsatz ihres Bil<strong>de</strong>s unter Tiefdruckbedingungen,<br />
dass heisst für <strong>de</strong>n Druck in Magazinen und<br />
Illustrierten sollte <strong>de</strong>n Umfang von 12 Mbytes nicht unterschreiten.<br />
Mit dieser Dateigrösse können wir Ihr Bild bequem in<br />
einer Größe von 21 x 14 cm Grösse (ohne Ausschnitt, d.h. im<br />
vollen Format) drucken. Diese 12 Mbyte bezeichnen<br />
natürlich die Grösse <strong>de</strong>r „ausgepackten“, nicht <strong>de</strong>r<br />
JPG-komprimierten Datei, <strong>de</strong>nn diese hat meist nur<br />
ein Zehntel <strong>de</strong>r Grösse <strong>de</strong>r eigentlichen Bilddaten<br />
- doch dazu später mehr. In <strong>de</strong>r Reproduktion ist<br />
es nicht entschei<strong>de</strong>nd, woher die 12 Mbyte im Scan<br />
kommen (ob nun von einem 300 dpi 21*14 cm Scan<br />
o<strong>de</strong>r einem 1800 dpi 2,4*3,6 cm Scan). Entschei<strong>de</strong>nd<br />
sind nur die 12 Mbyte.<br />
Daher kann die Vorlage natürlich auch von einer Digitalkamera<br />
erstellt wer<strong>de</strong>n, die eine Ausgabegrösse von min<strong>de</strong>stens 12<br />
Mbyte - also 4 Megapixel = 4 Mio Pixel x 3 Farben (R, G und B)<br />
= 12 Mio Byte - erzeugen kann. Hierzu zählt beispielsweise die<br />
Camedia E-10 von Olympus, die D1X von Nikon mit<br />
5,4 Mio. Pixel, die DCS760 von Kodak o<strong>de</strong>r die Fuji S1 mit<br />
einem 3,3 Mio Pixel SuperCCD, <strong>de</strong>r sich ähnlich verhält wie<br />
ein 6 Mio Pixel System. Die mittlerweile etwas in die Jahre<br />
gekommene Canon D30 erzeugt nur knapp 9 Mbyte große<br />
Bilddateien!<br />
Scansysteme o<strong>de</strong>r Digitalkameras, die diese Datenmenge<br />
nicht auf rein optischem Wege erzeugen können (also die<br />
entsprechen<strong>de</strong> physikalische Aufl ösung nicht haben), sind hier<br />
nicht brauchbar. Denn oft wird die notwendige Datenmenge<br />
erst durch die sogenannte Interpolation erzeugt. Hierbei wird<br />
ein Mittelwert zwischen zwei Pixeln errechnet und ein drittes,<br />
in <strong>de</strong>r Mitte liegen<strong>de</strong>s Pixel, künstlich erschaffen.<br />
Ein rechnerischer Kunstgriff also, <strong>de</strong>r Gebrauchsanweisungen<br />
und Datenblätter schönt - ihre Bil<strong>de</strong>r lei<strong>de</strong>r nicht.<br />
Grundsätzlich gilt natürlich: mehr ist mehr!!! Für <strong>de</strong>n Fall,<br />
dass die Redaktion nur einen Ausschnitt <strong>de</strong>s gewünschten<br />
Bil<strong>de</strong>s, allerdings in einer großen Aufmachung verwen<strong>de</strong>n<br />
will, wird stets eine höhere Datenmenge (also Scan-Aufl ösung)<br />
gebraucht. Zu große Scans scha<strong>de</strong>n nie in <strong>de</strong>r Weiterverarbeitung,<br />
sie verstopfen höchstens die Datenleitung bei <strong>de</strong>r<br />
Übertragung. Bei sehr großen Dateien o<strong>de</strong>r sehr vielen Bil<strong>de</strong>rn<br />
ist es <strong>de</strong>shalb angebracht, vor <strong>de</strong>r Übertragung mit <strong>de</strong>r<br />
Redaktion zu sprechen, ob das Bildmaterial dort überhaupt<br />
benötigt wird. Zu kleine Dateien ergeben dagegen pixelige,<br />
also schlechte und unerwünschte Druckergebnisse.<br />
Die Farbtiefe eines Scans ist ebenfalls von entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r<br />
Be<strong>de</strong>utung. Sowohl auf <strong>de</strong>r optischen Seite (also bei Scannern<br />
o<strong>de</strong>r Digitalkameras), als auch in <strong>de</strong>r Weiterverarbeitung<br />
können hier Probleme entstehen. Für die Darstellung eines<br />
RGB-Farbbil<strong>de</strong>s stehen immer drei Farbkanäle (Rot, Grün und<br />
Blau) zur Verfügung. Je<strong>de</strong>r dieser Farbkanäle kann bei einem<br />
Bild mit 24 Bit Farbtiefe (24 / 3 = 8) über eine Datemenge von<br />
acht Bit verfügen.<br />
Was be<strong>de</strong>utet dies ?<br />
Es be<strong>de</strong>utet, dass je<strong>de</strong>r<br />
Bildpunkt aus einer Farbkombination<br />
besteht, die<br />
sich aus Helligkeitswerten<br />
für die drei verschie<strong>de</strong>nen<br />
Farbkanäle bil<strong>de</strong>t.<br />
Je<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r drei Kanäle kann<br />
Werte zwischen 0 und 255<br />
(<strong>de</strong>m rechnerischen<br />
Umfang von acht Bit)<br />
annehmen und so können<br />
diese drei Kanäle zusammen<br />
ca. 16,7 Mio. verschie<strong>de</strong>ne<br />
Farben abbil<strong>de</strong>n.<br />
Hat ein Scanner o<strong>de</strong>r eine<br />
zum Beispiel:<br />
Histogramme<br />
Digitale Fotografi e für Magazine und Illustrierte 6 Digitale Fotografi e für Magazine und Illustrierte 7<br />
Foto: Christian Westphalen, Dortmund
Digitalkamera hier eine geringere Farbtiefe als 24 Bit, wird<br />
nicht das gesamte mögliche Spek trum in <strong>de</strong>r Bilddatei ausgenutzt<br />
und es entsteht ein lücken haftes Spektrum (das oft<br />
als „Haarkamm“ bezeichnete Histogramm). Dieses verursacht<br />
ebenfalls Probleme bei <strong>de</strong>r weiteren Verarbeitung für Druck und<br />
Publikation - zum Teil entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Qualitätsprobleme. Auch<br />
die weiteren Verarbeitungsschritte sollten die 24 Bit Farbtiefe<br />
nicht unterschreiten.<br />
Zusammengefasst be<strong>de</strong>utet dies also:<br />
Der Scan einer Vorlage sollte ein min<strong>de</strong>stens 12 Mbyte großes<br />
Bild ergeben. Die Farbtiefe <strong>de</strong>r einzelnen Farbkanäle im Scan<br />
betragen min<strong>de</strong>stens 8 Bit, zusammen also 24 Bit für alle drei<br />
Kanäle.<br />
Je<strong>de</strong>r Scan lan<strong>de</strong>t irgendwann in einer Datei. Auch hierbei gilt<br />
es einige wesentliche Parameter zu beachten. Da die Dateien<br />
zwischen verschie<strong>de</strong>nen Computersystemen und Betriebssystemen<br />
(Mac OS 8, 9, X; Windows 95, 98, 2000, ME, XP; verschie<strong>de</strong>ne<br />
an<strong>de</strong>re Plattformen) ausgetauscht wer<strong>de</strong>n sollen (und<br />
<strong>de</strong>r Ersteller die Zielplattform vermutlich nicht genau kennt),<br />
fängt ein reibungsloser Datenaustausch bereits beim Beachten<br />
einiger wesentlicher Regeln in <strong>de</strong>r Benennung <strong>de</strong>r Datei an.<br />
Verwen<strong>de</strong>n Sie keine Umlaute in einem Dateinamen. Vermei<br />
<strong>de</strong>n Sie Leerzeichen, Son<strong>de</strong>rzeichen o<strong>de</strong>r bspw. Smileys,<br />
@ o<strong>de</strong>r ©-Zeichen im Dateinamen. Geben Sie <strong>de</strong>r Datei<br />
eine Datei-Endung (wie z.B.: *.jpg),<br />
auch wenn diese auf Mac erstellt<br />
wird. Einem Mac scha<strong>de</strong>t eine<br />
Datei-Endung nicht - auf <strong>de</strong>r Windows-Plattform<br />
geht ohne diese<br />
Endung praktisch gar nichts.<br />
Speichern Sie Bilddateien<br />
grundsätzlich im JPEG-Format und<br />
im RGB-Farbraum ab - verwen<strong>de</strong>n<br />
Sie hierbei eine Kompressionsstufe<br />
von 7 (in Adobe Photoshop<br />
be<strong>de</strong>utet dies, mittlere bis hohe<br />
Datenqualität, leichte<br />
Komprimierung.) Die Kompression<br />
ist Baseline-Standard (für maximale<br />
Kompatibilität). Wenn Sie Colormanagement<br />
einsetzen, fügen Sie das<br />
ICC-Profi l in die JPEG-Datei ein.<br />
4.Beschriftung & Dateinamen 5.IPTC-Standard<br />
Ein Digitalbild hat grundsätzlich im IPTC-Format beschriftet zu<br />
sein. Vermei<strong>de</strong>n Sie in <strong>de</strong>r Beschriftung Umlaute. In <strong>de</strong>r IPTC-<br />
Beschriftung kommen grundsätzlich nur bildbezogene, journalistische<br />
Informationen zur Geltung, also:<br />
Fotograf - Wer hat fotografi ert?<br />
Credit - Wer bekommt das Honorar?<br />
Datum - Wann wur<strong>de</strong> das Bild aufgenommen?<br />
Caption - Bildbeschreibung, wer ist abgebil<strong>de</strong>t: Vor- und Nachname,<br />
Alter und Funktion; das Ereignis das fotografi ert wur<strong>de</strong>;<br />
bei Gegenstän<strong>de</strong>n eine genaue Beschreibung.<br />
Stadt: In welcher Stadt ist das Bild aufgenommen wor<strong>de</strong>n?<br />
Land: In welchem Land ist das Bild aufgenommen wor<strong>de</strong>n?<br />
Hinweise/Special Instructions: Gibt es Probleme mit <strong>de</strong>n<br />
Persönlickeitsrechten, müssen Personen „geblen<strong>de</strong>t“ wer<strong>de</strong>n.<br />
Gibt es beson<strong>de</strong>re Honorarfor<strong>de</strong>rungen? Aber auch: hat<br />
die Aufnahme technische Beson<strong>de</strong>rheiten (Digitalkamera,<br />
Bild ist gewollt dunkel o<strong>de</strong>r farbstichig) o<strong>de</strong>r<br />
Veröffentlichungseinschränkungen?<br />
Autor: Wer hat die Bildbeschriftung geschrieben, an wen kann<br />
man sich bei Nachfragen wen<strong>de</strong>n?<br />
Digitale Fotografi e für Magazine und Illustrierte 8 Digitale Fotografi e für Magazine und Illustrierte 9
Quelle: Sollten Sie einer Redaktion<br />
bzw. einem Kun<strong>de</strong>n erstmalig Bildmaterial<br />
schicken, so können Sie<br />
hier Ihre E-Mail-Adresse für Rückfragen<br />
hinterlegen.<br />
Die Daten Ihrer Bankverbindung<br />
interessieren uns in diesem Zusammenhang<br />
überhaupt nicht. Nicht<br />
weil wir Sie nicht bezahlen wollen,<br />
son<strong>de</strong>rn weil wir bei <strong>de</strong>r späteren<br />
Datenbankabfrage nach <strong>de</strong>n Bil<strong>de</strong>rn<br />
aus <strong>de</strong>r Stadt „Berlin“ auf Ihr<br />
Bild treffen, nur weil sie ein Konto<br />
bei <strong>de</strong>r Berliner Bank haben. Wenn<br />
Sie uns Ihre Bankverbindung mitteilen<br />
wollen, tun Sie dies bitte<br />
per Fax o<strong>de</strong>r Mail. Wir leiten dies<br />
dann an die Honorarbuchhaltung<br />
weiter, dort wird diese Information<br />
gebraucht, dort ist sie an <strong>de</strong>r richtigen<br />
Stelle. Die Buchhaltung liest<br />
im übrigen die IPTC-Informationen<br />
nicht aus, <strong>de</strong>nn sie hat keinen<br />
Zugriff auf Ihre Bilddatei.<br />
In <strong>de</strong>r aktuellen Reportage-Fotografi e ist - neben <strong>de</strong>m Einsatz<br />
von digitalen Kameras - die Kombination Kleinbildscanner und<br />
Farbnegativfi lm am weitesten verbreitet. Sowohl im Kosten- als<br />
auch im Zeitaufwand stellt sich diese Metho<strong>de</strong> sehr attraktiv<br />
dar, kann sie doch zu hervorragen<strong>de</strong>n Ergebnissen in allen<br />
Druckverfahren führen.<br />
Obwohl <strong>de</strong>r Negativfi lm einen größeren Belichtungsspielraum,<br />
mehr Toleranz bei Mischlicht und eine erweiterte Lichter- und<br />
Schattenzeichnung als <strong>de</strong>r Diafi lm bietet, ist das Farbnegativ<br />
technisch wie auch gestalterisch schwer zu beurteilen. Den<br />
gewünschten Gesichtsausdruck eines Menschen in einer Bildserie<br />
auf <strong>de</strong>m Negativstreifen auszuwählen, ist nur wirklichen<br />
Experten möglich, die Beurteilung einer Entwicklung schier<br />
unmöglich. Eine normgerechte Filmentwicklung ist Vorraussetzung,<br />
will man nicht die „Katze im Sack“ drucken.<br />
Die orangefarbenen Maskenfarbstoffe <strong>de</strong>r Colornegativfi lme, die<br />
zur Korrektur <strong>de</strong>r Farbnebendichten bei <strong>de</strong>r Farbentwicklung in<br />
<strong>de</strong>n farbgeben<strong>de</strong>n Schichten entstehen, sind für die gute Farbwie<strong>de</strong>rgabe<br />
nötig und müssen sowohl vom Colorlabor als auch<br />
während <strong>de</strong>s Scannens anhand spezifi scher Erfahrungswerte<br />
kompensiert wer<strong>de</strong>n. Es sind die Scanparameter, die Korrekturfaktoren<br />
wie Filmfabrikat, Filmtyp und -entwicklung, motivbedingte<br />
Faktoren wie Hautton, Farbdominanz, Kontrast und<br />
Beleuchtungsart, die Sie berücksichtigen müssen. Technische<br />
Voraussetzung für ein erfolgreiches Digitalisieren von Farbnegativen<br />
ist ein dafür geeigneter Scanner. Wird die<br />
Kompensation <strong>de</strong>r Maskenfarbstoffe im Negativscan durch<br />
elektronische Verstärkung erreicht, sind Gradationsfehler,<br />
Rauschen, Farbverfälschungen und Schärfeverlust unvermeidbar.<br />
Die richtigen Einstellungen für die Kompensierung<br />
<strong>de</strong>r Farbstoffe können als Parameter gespeichert wer<strong>de</strong>n<br />
und müssen somit nicht für je<strong>de</strong>n Scan eines gleichen<br />
Filmmaterials neu eingestellt wer<strong>de</strong>n. Wird die Kompensation<br />
schon im Scanner o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Scansoftware vorgenommen, wird<br />
höchstmögliche Qualität garantiert,<br />
6.Digitalisierung<br />
Digitale Fotografi e für Magazine und Illustrierte 10 Digitale Fotografi e für Magazine und Illustrierte 11
da hier technisch ein höherer Dichteumfang vorliegt, <strong>de</strong>r sich<br />
auf die Korrektur positiv auswirkt (Scanner tasten die Vorlagen<br />
oft mit einer höheren Dichte ab, als hinterher in <strong>de</strong>r Bilddatei<br />
verwen<strong>de</strong>t wird - die Scansoftware sucht sich nun anhand <strong>de</strong>r<br />
Scanparameter <strong>de</strong>n <strong>de</strong>fi nierten Bereich heraus). Bei schwierigen<br />
Motiven ist es oft sinnvoll, von <strong>de</strong>m Negativ eine gute<br />
Farbvergrößerung - wenn möglich - als Scanvorlage herzustellen.<br />
Durch <strong>de</strong>n Einsatz <strong>de</strong>s Colormanagement können<br />
Sie übrigens die technischen Scanparameter teilautomatisch<br />
erfassen lassen - Sie scannen hierfür eine Normvorlage (bspw.<br />
IT8, eine Normvorlage, die fast alle Filmhersteller Ihnen auf<br />
Wunsch liefern können) auf <strong>de</strong>m von Ihnen verwen<strong>de</strong>ten<br />
Filmmaterial ein und lassen nun ein Profi l <strong>de</strong>s Scanners mit<br />
einer Colormanagementsoftware berechnen.<br />
Der Einsatz von Digitalkameras ist mittlerweile erschwinglich,<br />
so ist eine Kamera mit Spiegelrefl ex-Mimik und <strong>de</strong>r erfor<strong>de</strong>rlichen<br />
Aufl ösung (12 Mbyte) bereits ab 4.000 DM verfügbar. In<br />
diesem Preissegment ist jedoch <strong>de</strong>r Einsatz von Wechselobjektiven<br />
nur eingeschränkt machbar (bspw. Olympus Camedia E-10).<br />
Außer<strong>de</strong>m kommt noch <strong>de</strong>r Kauf von Speichermedien für<br />
die Speicherung und <strong>de</strong>n Austausch <strong>de</strong>r Digitalbil<strong>de</strong>r hinzu.<br />
Systeme mit offenen Wechselobjektiven (also unter Nutzung<br />
bereits vorhan<strong>de</strong>ner Bajonette) gibt es ab ca. 6.000 DM (Canon<br />
D30, Fuji S1), zuzüglich evtl. Objektive und Speichermedien.<br />
Zu <strong>de</strong>n Speichermedien hier noch ein wichtiger Hinweis aus<br />
<strong>de</strong>r Praxis: es ist eigentlich ohne Be<strong>de</strong>utung, ob nun SmartMedia<br />
o<strong>de</strong>r CompactFlash Karten verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Wichtiger<br />
ist: eine große Speicherkarte ermöglicht zwar die Speicherung<br />
vieler Bil<strong>de</strong>r (auf eine 128 MByte Karte passen ca. 50-70<br />
Dateien in komprimierter Form), be<strong>de</strong>utet aber auch <strong>de</strong>n<br />
gleichzeitigen Verlust vieler Bil<strong>de</strong>r bei Defekt <strong>de</strong>r Karte. Also<br />
lieber mehrere kleine Karten statt einer großen einsetzen.<br />
Sie gewinnen dadurch auch mehr Flexibilität, da bspw. über<br />
einen separaten Kartenleser am Laptop die ersten Bil<strong>de</strong>r<br />
bereits übertragen wer<strong>de</strong>n, während <strong>de</strong>r Fotograf die zweite<br />
Speicherkarte in <strong>de</strong>r Kamera schon wie<strong>de</strong>r mit neuen Motiven<br />
bestückt. Üblicherweise überraschen Speicherkarten nicht mit<br />
plötzlichem Datenverlust im laufen<strong>de</strong>n Betrieb. Widrigkeiten<br />
wie z.B. Feuchtigkeit, sehr heftige Stöße (Fallenlassen <strong>de</strong>r<br />
Kamera - okay, dann haben Sie noch ein an<strong>de</strong>res Problem, aber<br />
die Bil<strong>de</strong>r sind evtl. trotz<strong>de</strong>m weg) o<strong>de</strong>r einem elektrischen<br />
Defekt <strong>de</strong>r Kamera können zu völligem Verlust <strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>r<br />
eingelegten Karte enthaltenen Bil<strong>de</strong>r führen.<br />
Digitalkameras mit gebräuchlichen Wechselobjektiven, wie<br />
bspw. die D1X von Nikon, die DCS760 von Kodak, die D30 von<br />
Canon o<strong>de</strong>r die Fuji S1 liegen in <strong>de</strong>r Preisklasse ab DM 6.000.<br />
Ein Speichermedium mit 64 Mbyte (Compact Flash o<strong>de</strong>r Smart-<br />
Media) ist ab DM 120,- erhältlich, <strong>de</strong>r Einsatz eines Microdrive<br />
(also einer Miniaturfestplatte in <strong>de</strong>r Grösse einer Compact-<br />
Flash-II Karte) sollte grundsätzlich gegen die Anschaffung eines<br />
zusätzlichen Bildspeichers wie bspw. <strong>de</strong>m ImageTank abgewogen<br />
wer<strong>de</strong>n. Mit einem ImageTank haben Sie die Möglichkeit,<br />
ausserhalb <strong>de</strong>r Kamera <strong>de</strong>n Inhalt einer SmartMedia- o<strong>de</strong>r<br />
CompactFlash-Karte auf eine Festplatte zu kopieren. Der Image-<br />
Tank ist transportabel und Akku-betrieben. Ein weiteres Produkt<br />
in diesem Segment ist das Digital Wallet mit ähnlichen<br />
Funktionen. Von diesem zusätzlichen Gerät können dann die<br />
Bil<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>n Computer übertragen wer<strong>de</strong>n, ohne dass die<br />
Kamera dazu benötigt wird. Die Speicherkapazität eines solchen<br />
„Zwischenspeichers“ beginnt bei 6 GBytes und höher. Der Preis<br />
entschei<strong>de</strong>t hier über die Kapazität.<br />
Unabhängig von <strong>de</strong>r Erstellung <strong>de</strong>s Digitalbil<strong>de</strong>s - ob nun Scan<br />
o<strong>de</strong>r Digitalfotografi e - ist die anschliessen<strong>de</strong> Beurteilung <strong>de</strong>r<br />
technischen (also farblichen) Qualität <strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s wichtig. Sie<br />
müssen diese Überlegungen auch in die Entscheidung einfl iessen<br />
lassen, welches Bild aus einer Serie <strong>de</strong>nn nun das Beste ist<br />
und übertragen wer<strong>de</strong>n soll.<br />
Bildbearbeitungstools wie bspw. Adobe Photoshop, Paintshop<br />
Pro o<strong>de</strong>r The Gimp bieten hierzu die Funktionen einer Messpipette<br />
und eines Histogrammes. Mit <strong>de</strong>r Messpipette können<br />
Sie die Zahlwerte (RGB-Tripel) eines ausgewählten Bildpunktes<br />
(also Pixels) ermitteln. Sie können damit feststellen, ob eine<br />
sehr dunkle, auf <strong>de</strong>m Bildschirm schwarz erscheinen<strong>de</strong> Fläche<br />
wirklich schwarz ist o<strong>de</strong>r noch über Zeichnung verfügt. In <strong>de</strong>n<br />
meisten Fällen ist in sehr dunklen Stellen noch Zeichnung<br />
vorhan<strong>de</strong>n - diese kann <strong>de</strong>r verwen<strong>de</strong>te Bildschirm aber nicht<br />
mehr sauber darstellen - die Stelle erscheint schwarz.<br />
Digitale Fotografi e für Magazine und Illustrierte 12 Digitale Fotografi e für Magazine und Illustrierte 13
Eine Korrektur <strong>de</strong>r Farbwerte über Funktionen <strong>de</strong>r Bildbearbeitung<br />
sollte grundsätzlich nicht vom Fotografen durchgeführt<br />
wer<strong>de</strong>n. Die Wahrscheinlichkeit, dass hierbei wichtige Daten,<br />
die für <strong>de</strong>n Druck und die Weiterverarbeitung benötigt wer<strong>de</strong>n,<br />
zerstört wer<strong>de</strong>n ist zu groß. Wenn Sie keine fundierten Kenntnisse<br />
über Farbräume und Separationstechniken haben, dann<br />
überlassen Sie bitte diese Arbeit <strong>de</strong>n Experten. Und - ist<br />
Ihr Bildschirm und Verarbeitungssystem nicht kalibriert, dann<br />
sind ohnehin keinerlei kompetente Bildbearbeitungen möglich.<br />
Bildbearbeitung auf sogenannten TFT-Displays (also Flachbildschirmen,<br />
Laptop-Displays, o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Mini-Vorschau einer Digitalkamera)<br />
ist zwar möglich, aber nicht sinnvoll. Das optische<br />
Verhalten, die Kontrast- und Helligkeitsdarstellung und die<br />
Farbtreue von diesen Bildschirmen sind nicht für eine Bildbearbeitung<br />
geeignet.<br />
Mit <strong>de</strong>m Histogramm in <strong>de</strong>r Bildverarbeitung können Sie feststellen,<br />
ob über das gesamte Motiv Zeichnung vorhan<strong>de</strong>n ist<br />
und diese auch ausreichend ist. Ein zackiges Histogramm, dass<br />
einem „Haarkamm“ ähnelt; ist meist ein Indiz für einen Fehler<br />
bei <strong>de</strong>r Digitalisierung <strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s.<br />
Manchmal liegt es allerdings auch an <strong>de</strong>m Motiv: die Fotografi e<br />
eines Lattenzaunes gegen einen hellen, bewölkten Himmel<br />
erfor<strong>de</strong>rt einige Erfahrung. Schauen Sie sich grundsätzlich das<br />
Histogramm eines Bil<strong>de</strong>s an und versuchen Sie es zu <strong>de</strong>uten.<br />
Fin<strong>de</strong>n Sie die Helligkeitsverläufe im Motiv wie<strong>de</strong>r, die das<br />
Histogramm angibt?<br />
Ein Wort zur Kompression: Bilddateien wer<strong>de</strong>n, und dies hat<br />
sich seit <strong>de</strong>r letzten Aufl age unseres Ratgebers noch nicht<br />
geän<strong>de</strong>rt, am besten im JPEG-Format gespeichert. Es gibt<br />
mittlerweile einige sogenannte Wavelet-Formate, die in <strong>de</strong>r<br />
Fachpresse o<strong>de</strong>r im Internet diskutiert und verglichen wer<strong>de</strong>n<br />
- branchenweit durchgesetzt hat sich aber noch keines dieser<br />
neueren Formate. Das JPEG-Format komprimiert die Bilddateien<br />
nicht nur, es reduziert auch <strong>de</strong>n Inhalt um einige<br />
Elemente. Daher nennt sich die Kompression auch „verlustig“<br />
(im Gegensatz zur verlustfreien Kompression). Was geht nun<br />
verloren? Theoretisch nur Bildanteile, die <strong>de</strong>r menschlichen<br />
Wahrnehmung verborgen bleiben. Da jedoch in einem mathematisch-technischen<br />
Mo<strong>de</strong>ll nicht ganz klar ist, was eigentlich<br />
die Intention einer Abbildung ist, ist natürlich diese Aussage<br />
pauschal nicht ganz richtig. Je höher Kontraste zwischen<br />
dicht beeinan<strong>de</strong>rliegen<strong>de</strong>n Elementen (sogenannte Pixel- o<strong>de</strong>r<br />
Kantenkontraste) sind, <strong>de</strong>sto grösser wird <strong>de</strong>r Verlust an Details<br />
<strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n Datei.<br />
Mit <strong>de</strong>r Wahl <strong>de</strong>s Kompressions- o<strong>de</strong>r Qualitätsfaktors (je nach<br />
Anwendungsprogramm zwischen 0 und 10 (12) o<strong>de</strong>r 0 und<br />
100 mit eben feineren Stufen) kann beeinfl usst wer<strong>de</strong>n, wie<br />
aggressiv nun Kontraste reduziert wer<strong>de</strong>n. Vorteil: die Datei<br />
wird kleiner. Nachteil: die Kantenkontraste verwischen - das<br />
Bild verliert Details und stellenweise erscheinen kleine rechteckige<br />
Strukturen, die sogenannten JPEG-Artefakte. Als Faustformel<br />
empfehlen wir: keine JPEG Kompression mit einem<br />
Qualitätsfaktor
In einer Digitalkamera müssen Sie bereits vor Ihren Aufnahmen<br />
entschei<strong>de</strong>n, in welchem Format die Bil<strong>de</strong>r gespeichert wer<strong>de</strong>n<br />
sollen - wählen Sie lieber einen höheren Qualitätsfaktor - Speicherkarten<br />
sind käufl ich - eine einmalige Fotosituation ist es<br />
nicht!<br />
Wie kommt nun das Digitalfoto in die Redaktion?<br />
Leonardo und ISDN<br />
Dies ist noch immer <strong>de</strong>r am meisten benutzte Weg und eine<br />
zuverlässige und einfache Metho<strong>de</strong>, um Bilddateien in die<br />
gewünschte Redaktion digital zu übermitteln.<br />
Versen<strong>de</strong>n Sie per ISDN ganze Ordner! Geben Sie <strong>de</strong>m<br />
Ordnernamen einen einfachen und nachvollziehbaren Namen,<br />
am besten benennen Sie <strong>de</strong>n Ordner mit einem Schlagwort, das<br />
<strong>de</strong>n Inhalt bezeichnet und <strong>de</strong>m Namen <strong>de</strong>s Empfängers o<strong>de</strong>r<br />
Ressorts für <strong>de</strong>n die Dateien bestimmt sind. Ein Beispiel<br />
wäre „JANULLRICH_Krug“. In <strong>de</strong>m Ordner sollten sodann auch<br />
nur die zu diesem Thema bestimmten Bilddateien enthalten<br />
sein, <strong>de</strong>ren Dateinamen ebenfalls <strong>de</strong>n Inhalt beschreiben<br />
sollten. Oft erhalten die Redaktionen Dateien mit einem<br />
Namen wie „Stern01“. Die Bildredakteure <strong>de</strong>s stern wissen<br />
allerdings schon, dass sie beim stern arbeiten. Wichtiger<br />
ist zu wissen, was in <strong>de</strong>n Dateien enthalten ist.<br />
„MonicaBellucci01_Trampe.jpg“ ist hier wesentlich<br />
aussagekräftiger und sorgt dafür, dass <strong>de</strong>r Empfänger die<br />
Dateien schnellstmöglich erhält. Wir wollen uns an dieser Stelle<br />
nicht permanent wie<strong>de</strong>rholen, aber wichtig ist: die Dateien<br />
haben korrekte IPTC-Informationen - logisch, o<strong>de</strong>r?<br />
E-Mail & Internet<br />
Wenn Sie Dateien per E-Mail versen<strong>de</strong>n möchten, beachten<br />
Sie bitte, dass es technische und praktische Grenzen gibt.<br />
Versen<strong>de</strong>n Sie nicht ungefragt große Mengen an Bilddateien,<br />
schon gar nicht in einer einzigen E-Mail. Denn diese wird<br />
dadurch sehr schwer zustellbar und kann unter Umstän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n<br />
Empfänger gar nicht erreichen, da es schon ausreicht, wenn nur<br />
ein E-Mail Server unterwegs mit <strong>de</strong>r Weiterleitung <strong>de</strong>r Dateien<br />
Probleme hat.<br />
Vielleicht ist die folgen<strong>de</strong> Variante für Sie interessanter:<br />
Webserver & Internet<br />
Elegant ist es auch, wenn Sie einen Webserver verwen<strong>de</strong>n, um<br />
Bilddateien abzulegen und <strong>de</strong>m Redakteur nur einen Link auf<br />
die Bil<strong>de</strong>r per E-Mail zustellen. Diese E-Mail ist dann sehr klein<br />
und wird schnell zugestellt. So kann <strong>de</strong>r Redakteur nun selbst<br />
entschei<strong>de</strong>n, wann er wieviele <strong>de</strong>r Bil<strong>de</strong>r in die Redaktion<br />
kopiert und dort weiterverwen<strong>de</strong>t. Sie haben dadurch auch die<br />
Möglichkeit, ohne großen Kostenaufwand die gleichen Bil<strong>de</strong>r<br />
mehreren Redakteuren gleichzeitig zuzumailen. ohne je<strong>de</strong>smal<br />
große Datenmengen durch die Leitung zu schicken.<br />
Auch hier gilt natürlich, dass die Dateien IPTC-Informationen<br />
enthalten müssen. Auf Ihrer Website sollten Sie weiterhin Ihre<br />
Kontaktdaten o<strong>de</strong>r Ihre Bankverbindung ablegen.<br />
Die Nutzung eines Internet-Datenbanksystemes ermöglicht<br />
Ihnen, dies weitgehend zu automatisieren und Redakteuren,<br />
nach Bilddateien auf Ihrem Server zu suchen. Auch so brauchen<br />
Sie <strong>de</strong>r Redaktion nur einen Link, evtl. mit einem Kennwort, auf<br />
die Bilddateien zuzusen<strong>de</strong>n.<br />
Die Nutzung eines Internetservers hat weitere entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />
Vorteile: Redakteure können unabhängig von <strong>de</strong>r Uhrzeit in<br />
Ihrem Material recherchieren. Sollte die Datenüber tragung<br />
eines Bil<strong>de</strong>s fehlgeschlagen sein (weil die ISDN -Leitung zusammenbrach<br />
o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r E-Mail-Server sich verschluckte und die<br />
Mail in <strong>de</strong>r Mitte durchgehackt hat), kann <strong>de</strong>r Bildredakteur<br />
selbst die Datenübertragung neu anfor<strong>de</strong>rn und das Bild downloa<strong>de</strong>n.<br />
FTP & Internet<br />
Eine sehr elegante und kostengünstige Variante, Ihr Bildmaterial<br />
in die Redaktion zu transportieren, ist es, <strong>de</strong>n FTP-Server<br />
<strong>de</strong>r Redaktion zu nutzen. Der stern hat z.B. einen solchen<br />
Server extra für Ihre Bildübertragungen eingerichtet. Hierbei<br />
ziehen Sie Ihre Datei in das Fenster Ihres Netscape- o<strong>de</strong>r Explorer-Browsers.<br />
Der Upload <strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s auf <strong>de</strong>n Server erfolgt<br />
dann vollautomatisch. Je nach Qualität Ihrer Internetverbindung<br />
geschieht dies mehr o<strong>de</strong>r weniger schnell.<br />
Digitale Fotografi e für Magazine und Illustrierte 16 Digitale Fotografi e für Magazine und Illustrierte 17
Sie müssen lediglich darauf achten, dass Ihre Bil<strong>de</strong>r neben<br />
<strong>de</strong>m bereits angesprochenen Dateinamen die Endung „*.jpg“<br />
aufweisen. Die Bil<strong>de</strong>r laufen dann vollautomatisch ins Redaktionssystem.<br />
Bei dieser Übertragungsmöglichkeit können nur einzelne Bil<strong>de</strong>r<br />
digital versandt wer<strong>de</strong>n, jedoch keine ganzen Ordner.<br />
Die FTP-Adresse vom stern lautet: <br />
Die FTP-Adresse vom SPIEGEL lautet: <br />
Mit <strong>de</strong>r Version 5.5 hat Adobe begonnen, <strong>de</strong>m Photoshop die<br />
Möglichkeiten <strong>de</strong>s Colormanagement zu geben. In <strong>de</strong>r Version<br />
5.0 hat Adobe dies zwar ebenfalls versucht, diese Funktionalität<br />
kann aber mit Fug & Recht als Farbschred<strong>de</strong>r bezeichnet<br />
wer<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>r jetzt aktuellen Version 6.0 ist das Thema Colormanagement<br />
im Photoshop aber nicht mehr zu übersehen<br />
und daher erachten wir es für wichtig, einige grundsätzliche<br />
Informationen zum Thema Colormanagement zu vermitteln. Sie<br />
fi n<strong>de</strong>n hier auch einige wichtige Grun<strong>de</strong>instellungen, die Sie im<br />
Photoshop vornehmen sollten, damit Ihre Ergebnisse nicht nur<br />
bunt, son<strong>de</strong>rn auch farbig wer<strong>de</strong>n!<br />
Dieses Kapitel setzt Sie in Kenntnis darüber, was Colormanagement<br />
eigentlich ist, und welche Funktion es erfüllen kann und<br />
soll. Nur weil Sie diesen Text gelesen haben, ist Ihr Bildschirm<br />
und Ihr Scanner aber mitnichten kalibriert und Ihre Bil<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n<br />
nicht automatisch eine bessere technische Qualität haben.<br />
Sie wer<strong>de</strong>n aber hoffentlich verstehen, warum es sinnvoll ist,<br />
Bildschirm und Scanner zu kalibrieren und das Thema weiter<br />
zu vertiefen.<br />
Colormanagement für Profis<br />
Colormanagement<br />
Was ist Colormanagement ?<br />
Die kurze Version:<br />
Colormanagement ist, wenn es mit <strong>de</strong>n Farben klappt.<br />
Die etwas längerere:<br />
Colormanagement bezeichnet ein System, das gleichbleiben<strong>de</strong><br />
Farbdarstellung auf verschie<strong>de</strong>nen Geräten und Systemen<br />
innerhalb <strong>de</strong>r physikalischen Grenzen sicherstellen soll. Geräte<br />
sind Scanner, Monitore, Digitalkameras, Tintenstrahler und Offsetdruckprozesse,<br />
kurz alles, was Farbbil<strong>de</strong>r entwe<strong>de</strong>r erfasst,<br />
darstellt o<strong>de</strong>r ausgibt. Dazu wird je<strong>de</strong>s Gerät ausgemessen und<br />
charakterisiert (im Volksmund: kalibriert) und mit diesen ausgemessenen<br />
Daten wird ein ICC-Profi l erstellt, eine Datei, die<br />
das Farbverhalten <strong>de</strong>s Gerätes in Bezug auf einen Standardfarbraum<br />
<strong>de</strong>fi niert.<br />
Mit Hilfe dieses Profi les „weiß“ die Datei, wie sie auf an<strong>de</strong>ren<br />
Geräten aussehen soll, sofern diese auch über ein ICC-Profi l<br />
verfügen.<br />
Wie sieht das in <strong>de</strong>r Praxis aus ?<br />
Der Fotograf scannt ein Bild o<strong>de</strong>r hat es digital fotografi ert.<br />
Der Scanner o<strong>de</strong>r die Kamera verfügen über ICC-Profi le, so dass<br />
die Bilddaten bereits farbrichtig in <strong>de</strong>n Computer übertragen<br />
wer<strong>de</strong>n. Er ruft das Bild mit seiner Bildbearbeitungssoftware<br />
(meist Photoshop) auf <strong>de</strong>m ebenfalls kalibrierten Monitor auf,<br />
kontrolliert und bearbeitet es soweit nötig, schickt es in die<br />
Redaktion, in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Redakteur das Bild exakt genauso sieht,<br />
wie vor ihm <strong>de</strong>r Fotograf, weil er auch über einen kalibrierten<br />
Monitor verfügt und <strong>de</strong>r Fotograf <strong>de</strong>r Datei ein ICC-Profi l angehängt<br />
hat, mit <strong>de</strong>ssen Hilfe das Programm die Farben genau<br />
<strong>de</strong>fi niert wie<strong>de</strong>rgeben kann.<br />
8.Was ist Colormanagement ?<br />
Digitale Fotografi e für Magazine und Illustrierte 18 Digitale Fotografi e für Magazine und Illustrierte 19
Dem Redakteur gefällt das Bild in diesem Falle und er setzt<br />
es in sein Layout <strong>de</strong>r Zeitungsseite ein, nach<strong>de</strong>m er es vorher<br />
ebenfalls mit einem ICC-Profi l für <strong>de</strong>n Vierfarbdruck (CMYK)<br />
separiert hat. Das führt dazu, dass das Bild farblich so in <strong>de</strong>r<br />
Zeitung erscheint, wie <strong>de</strong>r Fotograf es abgeschickt und <strong>de</strong>r<br />
Redakteur es gesehen hat, innerhalb technischer Grenzen, auf<br />
die später etwas näher eingegangen wird.<br />
Was ist <strong>de</strong>r Unterschied zu vorher ?<br />
Vor Colormanagement schickte <strong>de</strong>r Fotograf einen Scan, <strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>r Scanner schon verfälscht hatte, betrachtete ihn auf einem<br />
Monitor, <strong>de</strong>r we<strong>de</strong>r die Farben noch die Helligkeitsverläufe<br />
exakt darstellte, schickte ihn an einen Redakteur, <strong>de</strong>r nicht<br />
herausfi n<strong>de</strong>n konnte, mit welcher Farb<strong>de</strong>fi nition <strong>de</strong>r Fotograf<br />
das Bild bearbeitet hatte und das Bild zusätzlich auf einem<br />
Monitor sah, <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rs eingestellt war. Dieser schickte es<br />
in einen meist nur unvollständig beschriebenen Druckprozess,<br />
<strong>de</strong>r auch <strong>de</strong>shalb nicht optimal arbeiten konnte, weil alle gelieferten<br />
Bil<strong>de</strong>r mit unterschiedlichen Voraussetzungen erstellt<br />
wor<strong>de</strong>n waren. Sicher konnte man auch schon vor Colormanagement<br />
in guter Qualität produzieren, aber mit höherem<br />
Aufwand und geringerer Anpassungsfähigkeit. Gera<strong>de</strong> wenn<br />
ein Bild in ganz verschie<strong>de</strong>nen Ausgabeprozessen verwen<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n soll, entfalten sich die Vorteile von Colormanagement.<br />
Kurz: Vorher: „Guess what you get“ statt jetzt: „What you see<br />
is what you get“<br />
9.Daten wer<strong>de</strong>n geräteneutral gespeichert<br />
Das Problem: RGB ist nicht gleich RGB und CMYK ist schon gar<br />
nicht CMYK.<br />
Es gibt keine allgemeinverbindliche Defi nition von Rot,<br />
Grün und Blau für <strong>de</strong>n RGB-Farbraum. Statt<strong>de</strong>ssen gibt es<br />
eine Vielzahl verschie<strong>de</strong>ner RGB-Farbräume. CMYK Farbräume<br />
unterschei<strong>de</strong>n sich sogar noch stärker,<br />
<strong>de</strong>nn hier hängen die Farben nicht nur von <strong>de</strong>n verwen<strong>de</strong>ten<br />
Druckfarben und <strong>de</strong>m verwen<strong>de</strong>ten Papier ab, son<strong>de</strong>rn auch<br />
von <strong>de</strong>r Farbtemperatur <strong>de</strong>r Beleuchtung und <strong>de</strong>m auf<br />
<strong>de</strong>r Rückseite <strong>de</strong>s Blattes Gedruckten ab. Zwischen einem<br />
Hochglanzdruck und einem Zeitungsbild liegen Welten. Ein<br />
CMYK-Farbraum beschreibt immer nur einen bestimmten Druckvorgang<br />
und stimmt für alle an<strong>de</strong>ren nicht. Da er auch meist ein<br />
sehr viel kleinerer Farbraum als RGB ist, eignet er sich nicht für<br />
die Speicherung von Bilddateien, mit <strong>de</strong>nen man noch etwas<br />
an<strong>de</strong>res vorhat als diesen speziellen Druckvorgang.<br />
RGB ist da schon besser, man muss allerdings das Problem<br />
<strong>de</strong>r Standardisierung lösen, damit die Partner im Arbeitsprozess<br />
wissen, wie genau diese Farben „gemeint“ sind. Wie kommt<br />
man auf diesen Standard? In <strong>de</strong>n zwanziger Jahren hatte die<br />
französische Normungsbehör<strong>de</strong> CIE dazu einen guten Ansatz,<br />
in <strong>de</strong>m sie in Massenuntersuchungen feststellte, welche Farben<br />
Menschen sehen und voneinan<strong>de</strong>r unterschei<strong>de</strong>n können. Aus<br />
<strong>de</strong>m Durchschnitt dieser Messungen <strong>de</strong>fi nierte sie einen nach<br />
<strong>de</strong>n Wellenlängen <strong>de</strong>s Lichts bestimmten Farbraum, die für<br />
Menschen sichtbaren Farben, und nannte ihn CIE-Lab o<strong>de</strong>r<br />
CIE-XYZ. Dieser Farb raum ist genau <strong>de</strong>fi niert, es gibt zwar<br />
unterschiedliche Darstellungsformen, aber keine Unterschie<strong>de</strong><br />
in <strong>de</strong>n Farben und im Farbumfang, so dass er sich als Referenz<br />
für Normungsbestrebungen eignet.<br />
Der Trick <strong>de</strong>r ICC-Profi le ist, <strong>de</strong>n jeweiligen Farbraum auf <strong>de</strong>n<br />
genormten CIE-XYZ abzubil<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r alle sichtbaren Farben<br />
enthält und somit alle sinnvollen Farbräume beinhaltet. Wenn<br />
eine Bilddatei nun von einem Farbraum in <strong>de</strong>n nächsten konvertiert<br />
wer<strong>de</strong>n soll, kann das Colormanagement Modul (CMM),<br />
ein Programmteil <strong>de</strong>s Systems (siehe ColorSync beim Macintosh,<br />
ICM 2.0 bei Windows) o<strong>de</strong>r ein Bestandteil <strong>de</strong>r Programme<br />
(wie Photoshop) nachschauen, wo die Farben <strong>de</strong>s<br />
Farbraums A im Farbraum CIE-XYZ liegen, und wo diese wie<strong>de</strong>rum<br />
im Farbraum B sind. Was passiert, wenn Farbraum B<br />
kleiner als A ist, wird später erklärt.<br />
(Siehe Grafi k nächste Seite)<br />
Digitale Fotografi e für Magazine und Illustrierte 20 Digitale Fotografi e für Magazine und Illustrierte 21
1:1<br />
Farbraum eines<br />
RGB-Bil<strong>de</strong>s (sRGB)<br />
CMM<br />
Der Sinn eines Arbeitsfarbraumes und worauf man bei <strong>de</strong>r<br />
Auswahl achten muss.<br />
Wie Sie vielleicht schon herausgelesen haben, hat dieses<br />
System zwei Schwachstellen: Erstens: man kann <strong>de</strong>n Fotografen<br />
nicht mitkalibrieren; und zweitens: die Farbräume sind unterschiedlich<br />
groß. Auf <strong>de</strong>n zweiten Punkt möchten wir etwas<br />
näher eingehen. Farben, die in <strong>de</strong>m Farbraum A nicht enthalten<br />
sind, wer<strong>de</strong>n auch im Farbraum B, <strong>de</strong>r vielleicht größer ist,<br />
nach <strong>de</strong>r Konvertierung nicht von allein entstehen. Es ist also<br />
sinnvoll, <strong>de</strong>n Farbraum, in <strong>de</strong>m man arbeitet und abspeichert<br />
so zu wählen, dass er einen möglichst großen Teil aller in<br />
<strong>de</strong>r Weiterverarbeitung wichtigen Farben enthält, das heißt <strong>de</strong>n<br />
Großteil <strong>de</strong>r Farben, die an Bildschirmen und in Druckprozessen<br />
dargestellt wer<strong>de</strong>n können.<br />
Warum nimmt man nicht einfach alle und speichert gleich in<br />
CIE-LAB ab ? Gute I<strong>de</strong>e, aber ein Nachteil ist lei<strong>de</strong>r dabei:<br />
Je größer <strong>de</strong>r Farbraum, <strong>de</strong>sto leichter gibt es bei digitalen<br />
Verläufen Streifenbildung.<br />
1:1<br />
Farbraum eines<br />
CMYK-Bil<strong>de</strong>s<br />
(Zeitungsdruck)<br />
10. Arbeitsfarbraum wählen<br />
Farbkanalwerte wer<strong>de</strong>n computertechnisch in einem Byte<br />
gespeichert und hier sind nur 256 Abstufungen darstellbar.<br />
Also wer<strong>de</strong>n die Farbstufen natürlich umso größer, je größer<br />
<strong>de</strong>r Farbumfang ist. Deswegen ist es in <strong>de</strong>r Praxis besser, einen<br />
RGB-Farbraum zu benutzen, <strong>de</strong>r praktisch alle druckbaren Farben<br />
enthält. Ein Farbraum, <strong>de</strong>r diese Bedingung erfüllt, ist ECI-<br />
RGB, <strong>de</strong>r auch noch ein paar weitere technische Vorzüge hat.<br />
Früher haben viele Leute <strong>de</strong>n Farbraum Ihres Monitors o<strong>de</strong>r<br />
Scanners als Arbeitsfarbraum verwen<strong>de</strong>t, was <strong>de</strong>n Nachteil<br />
hatte, dass er überhaupt keinem Standard entsprach und auch<br />
niemand später an die Farben herankam, die <strong>de</strong>r Monitor nicht<br />
darstellen konnte. Es macht also Sinn, einen Standard für <strong>de</strong>n<br />
Arbeitsfarbraum zu setzen wie ECI-RGB, das Scanner-Profi l nur<br />
zur Übergabe vom Scanner in <strong>de</strong>n Arbeitsfarbraum zu verwen<strong>de</strong>n<br />
und das Monitor-Profi l nur dazu zu verwen<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n<br />
Arbeitsfarbraum möglichst gut auf <strong>de</strong>m Bildschirm sehen zu<br />
können. Eine an<strong>de</strong>re Herangehensweise kann schnell zu unvorhersehbaren<br />
Ergebnissen führen.<br />
Woher bekomme ich <strong>de</strong>n Farbraum ECI-RGB ?<br />
Dieser Farbraum ist in Photoshop nicht enthalten, <strong>de</strong>r einzige,<br />
<strong>de</strong>r ähnlich praktisch für diese Anwendung ist, ist „Adobe<br />
RGB“. ECI-RGB bekommen Sie aus <strong>de</strong>m Internet unter<br />
www.eci.org, Sie können ihn aber auch selbst <strong>de</strong>fi nieren in<br />
Photoshop mit folgen<strong>de</strong>n Parametern:<br />
Gamma 1,8<br />
Monitor-Weiß: 5000°K (D50)<br />
Primärfarben: NTSC<br />
ECI steht für European Color Initiative.<br />
Dieser Farbraum ist sehr gut für <strong>de</strong>n Druck geeignet, aber<br />
natürlich nicht <strong>de</strong>r einzig mögliche. Klären Sie das mit Ihren<br />
technischen Ansprechpartnern.<br />
11. ECI-RGB konfigurieren<br />
Digitale Fotografi e für Magazine und Illustrierte 22 Digitale Fotografi e für Magazine und Illustrierte 23
Was sollte in Photoshop<br />
sonst eingestellt wer<strong>de</strong>n ?<br />
Alles, was hier geschil<strong>de</strong>rt<br />
wird, gilt nur ab Photoshop<br />
5.0, alle Versionen vorher<br />
unterstützen kein Colormanagement<br />
und gehören<br />
daher noch zur „digitalen<br />
Steinzeit“ –> Updaten. Ein<br />
paar Punkte, die in Photoshop<br />
zum Teil nicht optimal<br />
voreingestellt sind:<br />
Tiefenkompensierung: Nicht<br />
anklicken, kann zu Verfälsch<br />
ungen führen, bei<br />
<strong>de</strong>r Umwandlung von<br />
CMYK in RGB eventuell sinnvoll.<br />
Ren<strong>de</strong>ring Intent: Perzeptiv bzw. Wahrnehmung (Bil<strong>de</strong>r)<br />
anwählen.<br />
Profi le einbetten: Ob das in CMYK und Graustufen zu Problemen<br />
führt, klären Sie bitte mit Ihren technischen Ansprechpartnern.<br />
Im Zweifel lieber nur in RGB Daten einbetten.<br />
Graustufen: Wie schwarze Druckfarbe (PS 5.X) bzw. Tonwertzuwachs<br />
einstellen (Dot Gain) bei Version 6.X. Eventuell müssen<br />
für Farbe und Schwarzweiß in Photoshop 5.X unterschiedliche<br />
Druckeinstellungen verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />
Woher bekomme ich ICC-Profi le bzw. wie erzeuge ich selbst<br />
welche ?<br />
Bildschirm: I<strong>de</strong>al ist es, <strong>de</strong>n Bildschirm mit einem Messgerät<br />
auszumessen, nach<strong>de</strong>m vorher Farbtemperatur (5000-6500°K<br />
je nach Arbeitsumgebung), Kontrast und Helligkeit eingestellt<br />
12. Photoshop-Konfiguration<br />
13. ICC-Profile einrichten<br />
wor<strong>de</strong>n sind. Bei neueren Bildschirmen liefert <strong>de</strong>r Hersteller<br />
häufi g auch ein Durchschnittsprofi l <strong>de</strong>r Monitorreihe mit. Auch<br />
über das Kontrollfeld „Monitore“ o<strong>de</strong>r „Adobe Gamma“ kann<br />
<strong>de</strong>r erfahrene Anwen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Bildschirm manchmal schon<br />
zufrie<strong>de</strong>nstellend justieren, aber diese Metho<strong>de</strong> ist ein<strong>de</strong>utig<br />
zweite Wahl.<br />
Ein Profi l wird mithilfe einer Software, die bestimmte Farben<br />
auf <strong>de</strong>m Bildschirm darstellt und einem Messgerät, das die<br />
Messwerte wie<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Computer überträgt, erstellt.<br />
Scanner: Bei guten Scannern liegen heute recht brauchbare<br />
ICC-Profi le bei. Besser ist auch hier das Selbst-Erstellen. Dafür<br />
braucht man eine genormte Vorlage (genannt IT8.7 o<strong>de</strong>r Kodak<br />
Q-60), die Messdaten dieser Vorlage als Datei und eine Software,<br />
die <strong>de</strong>n Scan <strong>de</strong>r Vorlage mit <strong>de</strong>n Sollwerten <strong>de</strong>r Datei<br />
vergleicht und daraus ein Profi l errechnet.<br />
Druck: Bei Home-Offi ce-Druckern wer<strong>de</strong>n häufi g sehr gute Profi<br />
le mitgeliefert (Tintenstrahler, Laser). Vielleicht reicht es auch,<br />
die Dateien in ECI-RGB weiterzugeben. Nicht je<strong>de</strong>r Bildbearbeiter<br />
muss sich überhaupt um <strong>de</strong>n Druck kümmern. Beim Offset-Druck<br />
fragen Sie Ihren technischen Ansprechpartner nach<br />
einem ICC-Profi l o<strong>de</strong>r ersatzweise nach <strong>de</strong>n Separationseinstellungen,<br />
insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>m Tonwertzuwachs.<br />
Der Vollständigkeit halber: Druckprofi le wer<strong>de</strong>n erstellt, in<strong>de</strong>m<br />
eine vorgegebene Datei (Farbtestfel<strong>de</strong>r)mit bestimmten Normvorgaben<br />
gedruckt wird und das Druckergebnis mit einem<br />
sogenannten Spektralphotometer ausgemessen und in <strong>de</strong>n<br />
Computer übertragen wird. Aus <strong>de</strong>r Differenz <strong>de</strong>r <strong>de</strong>fi nierten<br />
Farbwerte <strong>de</strong>r Testdatei und <strong>de</strong>m gemessenen Druckergebnis<br />
wird dann das Profi l ausgerechnet. Dieser Teil <strong>de</strong>s Colormanagements<br />
ist <strong>de</strong>r komplizierteste und teuerste, so dass die<br />
meisten Anwen<strong>de</strong>r damit seltener in Berührung kommen wer<strong>de</strong>n<br />
als beim Monitor und vor allem beim Scanner, bei <strong>de</strong>m<br />
heute häufi g schon Kalibrationsvorlagen und Software mitgeliefert<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Softwarepakete zur Profi lerstellung wer<strong>de</strong>n zum Beispiel von<br />
Hei<strong>de</strong>lberg, Colorblind, Agfa und Color Savvy hergestellt.<br />
Digitale Fotografi e für Magazine und Illustrierte 24 Digitale Fotografi e für Magazine und Illustrierte 25
Was ist ein Proof und was heißt „Ren<strong>de</strong>ring Intent“ ?<br />
Ein Proof be<strong>de</strong>utet vereinfacht gesagt, dass ein Gerät so tut,<br />
als wäre es ein an<strong>de</strong>res. Konkret: Der heimische Tintenstrahler<br />
simuliert das Ergebnis, dass <strong>de</strong>r Offset-Druck bringen wird.<br />
Dazu muss er zwei Profi le kennen: Sein eigenes und das <strong>de</strong>s<br />
Offset-Druckes. Ein Proof kann <strong>de</strong>m Drucker als verbindliche<br />
Vorgabe mitgeliefert wer<strong>de</strong>n, wie das Bild gedruckt wer<strong>de</strong>n soll.<br />
Ein weiterer Vorteil ist, dass er <strong>de</strong>n Fotografen bereits frühzeitig<br />
auf das traurige Aussehen seines Bil<strong>de</strong>s im Druck vorbereitet,<br />
<strong>de</strong>nn genau die Farben, die auf <strong>de</strong>m Bildschirm so wun<strong>de</strong>rbar<br />
leuchten, sind im normalen Vierfarbdruck nicht darstellbar.<br />
Ren<strong>de</strong>ring Intent legt nun fest, was bei <strong>de</strong>r Umwandlung von<br />
einem größeren in einen kleineren Farbraum mit <strong>de</strong>n Farben<br />
passieren soll, die in <strong>de</strong>m kleineren nicht enthalten sind.<br />
Da gibt es 4 Möglichkeiten:<br />
1.„Perzeptiv“ o<strong>de</strong>r „Wahrnehmung (Bil<strong>de</strong>r)“<br />
Der Gesamte Farbraum A wird in <strong>de</strong>n Farbraum B so hineingestaucht,<br />
dass <strong>de</strong>r visuelle Eindruck möglichst genau erhalten<br />
bleibt. Um diese Umwandlung gut zu bewältigen, hilft es<br />
häufi g, die Sättigung <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>rs schwierigen Farben vorher<br />
zu verringern. I<strong>de</strong>al für Fotos.<br />
2.„Sättigung (Grafi ken)“<br />
Dies ist <strong>de</strong>r „Hauptsache Bunt“-Modus, Farbgenauigkeit<br />
ist egal, die Farben müssen leuchten und sich gut unterschei<strong>de</strong>n,<br />
benötigt man eigentlich nur für Diagramme und<br />
Geschäftsgrafi ken.<br />
3.„Relativ Farbmetrisch“<br />
Dieser Modus schnei<strong>de</strong>t alles ab, was im größeren Farbraum<br />
und nicht im kleineren vorhan<strong>de</strong>n ist und setzt die Werte<br />
auf die nächste im kleineren Farbraum enthaltene Farbe. Der<br />
Rest wird 1:1 abgebil<strong>de</strong>t, d.h. die Farben bleiben i<strong>de</strong>ntisch,<br />
dafür verschwin<strong>de</strong>t die Trennung aller Farben außerhalb <strong>de</strong>s<br />
Farbumfangs. Interessant für Schmuckfarben und Logos.<br />
14. Proofs und Ren<strong>de</strong>ring Intents<br />
4.„Absolut Farbmetrisch“<br />
Dieser Modus berücksichtigt zusätzlich noch <strong>de</strong>n Weißpunkt<br />
bzw. die Papierfarbe, die mitsimuliert wird. Ausschließlich fürs<br />
Proofen interessant.<br />
Die Anwendung von Colormanagement wird zu einer Grundvoraussetzung<br />
für alle wer<strong>de</strong>n, die mit <strong>de</strong>r Bearbeitung von<br />
Bil<strong>de</strong>rn zu tun haben. Das System wird sich noch weiter durchsetzen,<br />
als es das ohnehin schon getan hat. Je<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r seine<br />
Bilddaten digitalisiert, sollte sicherstellen, dass er das sowohl<br />
in <strong>de</strong>r nötigen technischen Qualität (Aufl ösung, Dichteumfang,<br />
Schärfe), als auch in farblich universell weiterverwendbarer<br />
Weise tut. Wer heute noch Bildarchive in CMYK anlegt, muss<br />
morgen das Colormanagement erlernen, damit er übermorgen<br />
noch Marktteilnehmer sein kann.<br />
15.Ausblick<br />
Digitale Fotografi e für Magazine und Illustrierte 26 Digitale Fotografi e für Magazine und Illustrierte 27
Glossar<br />
Aufl ösung siehe Seite 5<br />
CCD Charge Coupled Device, <strong>de</strong>r Chip-Typ in <strong>de</strong>n meisten Digitalkameras<br />
und Scannern<br />
CIE-Lab bzw CIE-XYZ Geräteunabhängiger Farbraum, <strong>de</strong>r nach<br />
Massenuntersuchungen <strong>de</strong>s Wahrnehmungsvermögens <strong>de</strong>s<br />
menschlichen Auges <strong>de</strong>fi niert wor<strong>de</strong>n ist, enthält alle Farben,<br />
die <strong>de</strong>r Mensch sehen kann und wird als Standard-Farbraum<br />
für Colormanagement verwen<strong>de</strong>t. Vorteile: die Farben<br />
sind exakt <strong>de</strong>fi niert und es gibt keine sichtbaren Farben, die<br />
nicht enthalten sind. (geht auf Arbeiten <strong>de</strong>r französischen<br />
Normungsbehör<strong>de</strong> CIE von 1931 zurück)<br />
Colorimeter Ein Farbmessgerät zu Charakterisierung von Bildschirmen,<br />
hat im Normalfall 3 o<strong>de</strong>r 4 für unterschiedliche<br />
Farben empfi ndliche Messzellen eingebaut ( z.B. Sequel<br />
Chroma III )<br />
Colormanagement C. hat zum Ziel, die Farben durch <strong>de</strong>n<br />
gesamten Produktionsprozess innerhalb <strong>de</strong>r technischen<br />
Grenzen (Farbraumgröße) möglichst exakt zu halten. Dafür<br />
wer<strong>de</strong>n alle beteiligten Geräte ausgemessen (ein Profi l<br />
erstellt), so dass ihr darstellbarer Farbraum in Bezug auf<br />
einen genormten Farbraum (CIE-Lab o<strong>de</strong>r CIE XYZ) <strong>de</strong>fi niert<br />
ist.<br />
CMM Color Management Module. Eine Software, die die<br />
Umrechnung <strong>de</strong>r Farben mit Hilfe von Profi len übernimmt.<br />
In Photoshop ab Version 5 sind davon 2 eingebaut, eine<br />
von Hei<strong>de</strong>lberg (“Eingebaut“) und eine von Kodak. Im Normalfall<br />
sollte man die von Hei<strong>de</strong>lberg nutzen. Die Vorteile<br />
<strong>de</strong>s Kodak-CMMs wirken sich hauptsächlich bei Kodak-Profi -<br />
len aus.<br />
Digitale Fotografi e für Magazine und Illustrierte 28<br />
DNPR Digital Newsphoto Parameter Record; exakte Bezeichnung<br />
<strong>de</strong>s Beschriftungsstandards, <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r IPTC <strong>de</strong>fi niert<br />
wur<strong>de</strong>. Üblicherweise wird <strong>de</strong>r Standard allerdings IPTC<br />
benannt.<br />
JFIF Jpeg File Interchange Format; die genaue Bezeichnung <strong>de</strong>s<br />
Dateiformates einer üblichen JPEG Datei.<br />
JPEG Joint Photographic Experts Group; wird als Kurzform für<br />
einen Bildkompressionsstandard, bzw. auch ein Dateiformat<br />
(JFIF) verwen<strong>de</strong>t (S. 15)<br />
Farbraum ein 3-Dimensionales Konstrukt( im Falle von CMYK<br />
4-Dimensional), in <strong>de</strong>m sich alle Farben abbil<strong>de</strong>n lassen.<br />
Farben können z.B. nach Anteil von Rot, Grün und Blau<br />
(RGB-Farbraum), o<strong>de</strong>r nach Farbwert, Sättigung und Helligkeit<br />
(HSB-Farbraum), o<strong>de</strong>r nach Farbwert-X-Achse, Farbwert-<br />
Y-Achse und Helligkeit ( XYZ-Farbraum) o<strong>de</strong>r nach Anteil von<br />
Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz (CMYK) abgebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Unterschiedlichen Farbräume enthalten nicht alle<br />
die selben Farben, nur an<strong>de</strong>rs dargestellt, son<strong>de</strong>rn unterschei<strong>de</strong>n<br />
sich sehr im Umfang <strong>de</strong>r darstellbaren Farben. Ein<br />
Monitor o<strong>de</strong>r ein Drucker z.B. haben eine eigenen Farbraum,<br />
<strong>de</strong>r sich vom an<strong>de</strong>ren stark unterschiedlich ist. Die Abbildung<br />
vom einen Farbraum in <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren ist die Hauptaufgabe<br />
<strong>de</strong>s Colormanagements.<br />
Gamma Das Verhältnis von hellen Bildtönen zu dunklen. Der<br />
Gammawert legt <strong>de</strong>n Helligkeitseindruck eines Bil<strong>de</strong>s fest.<br />
Das Gamma von ECI-RGB ist 1,8, dies sollte auch als Zielgamma<br />
in manchen Scansoftwares gewählt wer<strong>de</strong>n, damit<br />
<strong>de</strong>r Helligkeitseindruck zwischen <strong>de</strong>r Scansoftware und Photoshop<br />
nicht divergiert.<br />
Gamut Farbumfang eines Farbraumes, d.h. die Größe <strong>de</strong>r<br />
Menge <strong>de</strong>r darstellbaren Farben in einem bestimmten Farbraum<br />
Digitale Fotografi e für Magazine und Illustrierte 29
Helligkeit/Kontrast Eine Funktion von <strong>de</strong>r Sie in Bildbearbeitungsprogrammen<br />
die Finger lassen sollten.<br />
Histogramm Grafi sche Darstellung <strong>de</strong>r Tonwerte eines Bil<strong>de</strong>s,<br />
Digitalkameras bieten Histogramme zur besseren Beurteilung<br />
von Bil<strong>de</strong>rn an. Ebenso Hilfsmittel in Bildbearbeitungssoftware<br />
ICC International Color Consortium, Zusammenschluss von Firmen<br />
wie z.B. Sony, Apple, Microsoft, Agfa, Fuji, Kodak, Hei<strong>de</strong>lberg<br />
etc. , um einen Standard für Farbcharakterisierung<br />
festzulegen. (www.color.org)<br />
ICM 2.0 Standard für Farbmanagement mit ICC-Profi len ( .icm<br />
ist die gängige Dateiendung unter Windows für Farbprofi le,<br />
unter MacOS ist es .ICC )<br />
IPTC International Press Telecommunication Council. 1965<br />
gegrün<strong>de</strong>te Interessengemeinschaft <strong>de</strong>r Weltpresse zum<br />
Thema Telekommunikation (www.iptc.org) Name <strong>de</strong>s Standards<br />
für Bildbeschriftungen (Seite 9)<br />
IT 8.7 Vorlage Genormte Farbreferenz, wird zum Erstellen von<br />
Profi len für Scanner und Druck benötigt.<br />
Pixel Kurz für Picture Element, ein Pixel ist ein meist quadratischer<br />
Bildpunkt, <strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>n einzelnen Farbanteilen aufgebaut<br />
ist, bei RGB also ein Punkt, <strong>de</strong>r über rote, grüne und<br />
blaue Farbinformation verfügt. Mega-Pixel sind eine Million<br />
Pixel<br />
Profi l o<strong>de</strong>r ICC-Profi l Charakterisierung eines Farbgerätes, wie<br />
z.B. eines Scanners, Monitors, Druckers, Proofdruckers, Digitalkamera<br />
etc. Das Profi l wird vom Colormanagementsystem<br />
für die möglichst exakte Wie<strong>de</strong>rgabe <strong>de</strong>r Farben in <strong>de</strong>n<br />
unterschiedlichen Farbräumen <strong>de</strong>r Geräte verwen<strong>de</strong>t<br />
Proof Eine genaue Inhalts und Farb-Kontrolle, vor <strong>de</strong>m eigentlichen<br />
Druck. Man unterschei<strong>de</strong>t zwischen einem Softproof<br />
auf <strong>de</strong>m Bildschirm, <strong>de</strong>r sehr genaue Umgebungslichtbedingungen<br />
erfor<strong>de</strong>rt, um <strong>de</strong>n direkten Vergleich mit Aufsichtsvorlagen<br />
zu erlauben und einem Hardproof, <strong>de</strong>r meist auf<br />
einem Proofdrucker ausgegeben wird. Proofdrucker müssen<br />
einen größeren Farbraum haben als <strong>de</strong>r zu simulieren<strong>de</strong><br />
Druckprozess.<br />
Punktzuwachs Wenn ein Rasterpunkt auf Papier gedruckt wird,<br />
läuft er je nach Qualität <strong>de</strong>s Papiers etwas auseinan<strong>de</strong>r, wird<br />
damit größer und <strong>de</strong>r Gesamteindruck dunkler. Auf gestrichenem<br />
Kunstdruckpapier beträgt <strong>de</strong>r Punktzuwachs z.B. ca 9 %,<br />
auf Zeitungspapier ca. 38 % (bei Farbe). Punktzuwachs wird<br />
aber von einem Druckprofi l perfekt erfasst, so dass man sich<br />
bei Arbeiten mit Profi len nicht mehr groß darum kümmern<br />
muss. Sie wer<strong>de</strong>n aber nicht immer für je<strong>de</strong>n Druckprozess<br />
ein Profi l haben. Mit Kenntnis <strong>de</strong>r Farbwerte <strong>de</strong>r Grundfarben<br />
(z.B. Euroskala) und <strong>de</strong>s Punktzuwachses sind sie aber in <strong>de</strong>r<br />
Lage, brauchbare Separationen zu erstellen (CMYK-Dateien)<br />
Ren<strong>de</strong>ring Intent siehe Seite 26<br />
Separation Umwandlung von einem Farbraum in <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren,<br />
im Normalfall von RGB in CMYK<br />
Spektralphotometer Farbmessgerät, das Farben in ca. 50<br />
Wellenlängen á ca. 10 Nanometer breite über das gesamte<br />
sichtbare Spektrum zerlegt und damit die genaueste Analyse<br />
<strong>de</strong>s tatsächlichen Farbwertes zulässt. Hersteller solche Geräte<br />
sind z.B. Gretag MacBeth und X-Rite. Ein Spektralphotometer<br />
benötigt man zum Ausmessen von Druckprofi len. Brauchbare<br />
Geräte fangen ab DM 3000 an.<br />
sRGB standardized RGB, relativ kleiner RGB Farbraum, <strong>de</strong>r von<br />
Photoshop 5.0 und Windows als Standard-Farbraum verwen<strong>de</strong>t<br />
wird (bei Photoshop lässt er sich natürlich wechseln).<br />
sRGB kommt aus <strong>de</strong>r Fernsehtechnik (HDTV)<br />
Digitale Fotografi e für Magazine und Illustrierte 30 Digitale Fotografi e für Magazine und Illustrierte 31
<strong>DIGIPIX</strong> 2<br />
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(Colormanagement, Layout)<br />
Zweite Ausgabe, August 2001<br />
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Am Baumwall 11<br />
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