Chirurgie auf la Martinique - bvmd
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vmd-Austausch-Bericht: Famu<strong>la</strong>tur/PJ/... in Stadt, Land<br />
Ganz ganz selten gibt es in der Region Tollwut, wobei das Risiko so gering ist, dass es dafür keine<br />
Impfempfehlung gibt, so war Typhus meine einzige zusätzliche Schutzimpfung. Unbedingt geimpft<br />
sollte man allerdings sein gegen Hepatitis! Es gibt dort tatsächlich sehr viele Menschen mit Hep B und<br />
leider auch Hep C. Grade im OP sollte man vorsichtig sein. Meiner Freundin spritzte während einer<br />
OP leider etwas Blut ins Auge, Schutzbrillen Mangelware! Sie ist klugerweise zum Betriebsarzt<br />
gegangen, obwohl wir nie gedacht hätten, dass die liebe Oma, die operiert wurde, was haben könnte.<br />
Hatte sie aber doch, zum Glück nur Hep B, wogegen Medizinstudenten ja in der Regel geimpft sind,<br />
also kein Grund zur Sorge. Aber <strong>auf</strong> diese Impfung sollte man unbedingt achten!<br />
Ansonsten hatten wir die normale Reiseapotheke dabei, ganz wichtig ist Mückenschutz, je nach<br />
Jahreszeit wird man abends am Strand teilweise totgebissen! Da Sonnencreme dort ziemlich teuer ist,<br />
lohnt es sich, diese aus Deutsch<strong>la</strong>nd mitzubringen.<br />
Im Krankenhaus angekommen wird man nochmals vom dortigen Betriebsarzt untersucht inklusive<br />
Lungenröntgen. Praktisch, wenn man die eigenen Blutuntersuchungen bezüglich Impfungen etc der PJ-<br />
Eingangsuntersuchung dabei hat.<br />
Sicherheit<br />
Ich habe mich zu keiner Zeit meines Aufenthaltes unwohl oder sogar bedroht gefühlt. Allerdings würde<br />
ich mir, wie in jeder größeren unbekannten Stadt, besonders als Frau und abends oder nachts überlegen<br />
welche Orte ich meide.<br />
Geld<br />
Da <strong>Martinique</strong> genau wie Guadeloupe ein DOM von Frankreich ist, gilt dort der Euro, was wirklich<br />
sehr angenehm war. Zu empfehlen ist eine Kreditkarte, mit der man überall umsonst abheben kann,<br />
wiederum z.B. MLP oder comDirect, so hat man erstens keine Probleme <strong>auf</strong> <strong>Martinique</strong>, aber eben<br />
auch nicht <strong>auf</strong> den Nachbarinseln, die man im Zuge seines Aufenthaltes unbedingt besuchen sollte.<br />
Einige PJler hatten leider Probleme mit dem Geldabheben, obwohl sie das vorher mit ihrer Bank<br />
besprochen hatten zB bei der Deutschen Bank. Die Preise <strong>auf</strong> <strong>Martinique</strong> sind etwa 1/3 teurer als<br />
Frankreich, wo die Lebensmittel ohnehin schon teurer als in Deutsch<strong>la</strong>nd sind. Die billigste<br />
Eink<strong>auf</strong>smöglichkeit ist der Supermark „Leader Price“. Man sollte sich zwar <strong>auf</strong> ein eher teures, aber in<br />
jedem Fall lohnenswertes Tertial vorbereiten.<br />
Sprache<br />
Um mein Französisch <strong>auf</strong>zupolieren schrieb ich mich zu Beginn des Semesters in einen<br />
Französischkurs des SLI ein und siehe da, in meinem Hirn regten sich wahrhaftig noch einige renitente<br />
Bisschen der verloren geg<strong>la</strong>ubten Sprache. Ich hatte 7 Jahre <strong>la</strong>ng in der Schule Französischunterricht<br />
gehabt, allerdings von der 5. Bis zur 11. K<strong>la</strong>sse, aber mit dem Französischkurs als Auffrischung k<strong>la</strong>ppte<br />
die Kommunikation nach einer kurzen Eingewöhnungsphase erstaunlich gut. Auf Englisch sollte man<br />
als Verständigungsmittel nicht hoffen, das ist, außer für einige Ärzte, eine eher unbekannte Sprache <strong>auf</strong><br />
<strong>Martinique</strong>.<br />
Die <strong>Martinique</strong>sen sprechen untereinander Créole, eine Mischung aus vor allem Französisch, Englisch,<br />
Niederländisch und Portugiesisch g<strong>la</strong>ube ich, also alle europäischen Sprachen, die <strong>auf</strong> den karibischen<br />
Inseln im Zuge der Eroberung aller dieser Inseln durch europäische Mächte vertreten waren.<br />
Praktischerweise ermöglicht das Créole jedoch den Bewohnern der verschiedenen Inseln untereinander<br />
die Kommunikation, egal ob die offizielle Sprache nun Englisch (St. Lucia und Dominica) oder<br />
Französisch (<strong>Martinique</strong> und Guadeloupe) ist. Da die <strong>Martinique</strong>sen ein sehr freundliches und<br />
herzliches Volk sind, bringen sie einem gerne diese Sprache bei und freuen sich, wenn der Ausländer<br />
daran interessiert ist. Aber Mädels bewahre! soviel sei gesagt, die martiniquesischen Männer sont des<br />
grands dragueurs!<br />
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