Wirkmechanismen von Verflüssigungs- und Dispergiermitteln in ...
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3. Das System Wasser-Feststoff-<strong>Verflüssigungs</strong>mittel<br />
Die h<strong>in</strong>sichtlich hoher Feststoffgehalte <strong>und</strong> optimaler rheologischer Eigenschaften e<strong>in</strong>es Schlickers störende Agglomeration<br />
wird wie beschrieben durch elektrostatische Anziehungskräfte bewirkt. Aufgabe der <strong>Verflüssigungs</strong>mittel ist es, durch die<br />
Bee<strong>in</strong>flussung dieser elektrostatischen Kräfte den Abstand zwischen den Rohstoffpartikeln zu vergrößern <strong>und</strong> damit die<br />
Agglomeration zu verh<strong>in</strong>dern. Da die Stärke dieser Anziehungskräfte abhängig ist <strong>von</strong> den oben beschriebenen E<strong>in</strong>fluss-<br />
größen des Wassers <strong>und</strong> des Feststoffes, s<strong>in</strong>d unterschiedliche Zugabemengen sowie Komb<strong>in</strong>ationen <strong>von</strong> Wirk-<br />
mechanismen der <strong>Verflüssigungs</strong>mittel notwendig, um für jeden Versatz die optimale Verflüssigung zu erreichen.<br />
3.1. <strong>Wirkmechanismen</strong> im System Wasser-Feststoff-<strong>Verflüssigungs</strong>mittel<br />
Im Wesentlichen handelt es sich um drei Mechanismen, die je nach verwendetem <strong>Verflüssigungs</strong>mittel e<strong>in</strong>zeln oder <strong>in</strong><br />
Komb<strong>in</strong>ation wirken:<br />
• Kationenaustausch,<br />
damit Bee<strong>in</strong>flussung der Dicke der elektrischen Doppelschicht der Rohstoffpartikel<br />
• sterische Abstoßung durch E<strong>in</strong>fügen funktioneller Gruppen,<br />
die als Abstandhalter zwischen den Rohstoffpartikeln wirken<br />
• E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung störender Kationen durch Komplexbildung<br />
3.1.1. Elektrostatische Abstoßung durch Kationenaustausch<br />
Unter Punkt 2.3. wurde das Entstehen der elektrischen Doppelschicht beschrieben. Im Zweistoffsystem Wasser-Feststoff<br />
liegen aufgr<strong>und</strong> der Anlagerung zweiwertiger Kationen aus dem Anmachwasser dünne Doppelschichten vor. Um die<br />
elektrische Doppelschicht zu vergrößern <strong>und</strong> damit verstärkte Abstoßungskräfte zu bewirken, müssen die zweiwertigen<br />
Kationen durch e<strong>in</strong>wertige substituiert werden. Abbildung 9 zeigt schematisch diesen Vorgang.<br />
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Abb. 9 Bee<strong>in</strong>flussung der elektrischen Doppelschicht durch Kationenaustausch<br />
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