WS 2007/08 Kathrin Kolobratnik
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<strong>Kathrin</strong> <strong>Kolobratnik</strong><br />
Concordia University, Montréal, Kanada<br />
August <strong>2007</strong>- Jänner 20<strong>08</strong><br />
Ich habe mein Auslandssemester in Montréal verbracht, einer Stadt, die durch<br />
Zweisprachigkeit und kulturelle Vielfalt begeistert. Montreal ist nicht nur eine sehr<br />
lebendige Stadt, sondern bietet sich durch seine Lage als idealer Ausgangspunkt für Reisen<br />
durch Kanada an.<br />
Einerseits sind Nationalparks, Wasserfälle und der St. Laurenz- Strom besonders<br />
sehenswert, gleichzeitig liegen Städte wie New York, Toronto und Boston nur 6 Busstunden<br />
weit entfernt.<br />
Montreal selbst bietet viele Grünflächen und Freizeitmöglichkeiten. Mont Royal inmitten<br />
der Stadt lädt sowohl im Sommer als auch im Winter ein; zum Picknicken, zum Spazieren,<br />
Eislaufen, Langlaufen, Schneeschuhwandern, etc.<br />
Alle meine Eindrücke hier zusammenzufassen wäre zu viel, aber für Fragen über das Leben<br />
in Kanada stehe ich gerne zur Verfügung! Informationen, die hilfreich sein könnten, werde<br />
ich im Folgenden niederschreiben.<br />
Im August letzten Jahres begann ich meinen Aufenthalt in Montréal, Kanada.<br />
Nachdem ich schon Anfang März meinen Flug gebucht hatte, war dieser noch relativ<br />
günstig.<br />
WOHNEN:<br />
Die ersten zwei Wochen verbrachte ich in einer Jugendherberge. Im Vorhinein hätte ich<br />
nicht gedacht, dass sich die Wohnungssuche als ziemlich mühsam herausstellen sollte.<br />
Ausgerüstet mit Laptop, Skypeguthaben und dem Wissen um Internetseiten wie Craigslist<br />
und Kijiji, begann ich die Suche nach einem Zimmer in einer WG. Die Housing – bank der<br />
Concordia University fand ich nicht sehr hilfreich, weil viele der Anzeigen nicht aktualisiert<br />
wurden. Ich brauchte ca. eine Woche um mir ein Bild von der Stadt und ihren<br />
unterschiedlichen Wohngegenden zu machen. Der soziale Kontakt in der Jugendherberge in<br />
der Zeit war für mich eine große Stützte.<br />
Knappe drei Wochen nach meiner Ankunft fand ich dann ein WG- Zimmer nahe der Uni.<br />
Die unmittelbare Nähe zum Mont Royal und die Möglichkeit Downtown nach starkem<br />
Schneefall auch zu Fuß zu erreichen haben Cote- des- neiges für mich attraktiv gemacht.<br />
Sollte ich mich noch einmal in Montréal auf Wohnungssuche begeben, würde ich gezielter<br />
in Gegenden wie Outrement (dem jüdischen Viertel) oder dem Plateau suchen. Allgemein<br />
gelten diese Gegenden als teurer, allerdings habe auch ich für mein Zimmer ebenso viel<br />
bezahlt (500$) wie Kollegen in den für mich reizvolleren Vierteln.<br />
Generell hat man als Austauschstudent- auch wenn man nur ein Semester bleibt- gute<br />
Chancen eine Wohnung, ein Zimmer zu finden.<br />
Neben dem privaten Wohnen hätte es noch die Möglichkeit gegeben- obwohl gegenteiliges<br />
in den Voraussetzungen zur Aufnahme steht, auch für ein! Semester- in das in Downtown<br />
gelegene universitäre Studentenheim zu ziehen. Geknüpft an das Wohnen im Studentenheim
ist allerdings ein verpflichtender Mealplan, Essensplan.<br />
UNI:<br />
An der Uni habe ich Kurse aus verschiedenen Studienrichtungen gewählt. Ich habe einen<br />
finanzwirtschaftlichen Kurs, einen Politikkurs und einen Kurs aus VWL, sowie einen<br />
Französischkurs besucht. Im Rahmen des Joint Study Programmes sind die Studierenden<br />
dazu verpflichtet vier Kurse zu besuchen. Mit vier Kursen gilt man bereits als<br />
Vollzeitstudent. Studierende, die ihr komplettes Programm an der Concordia abschließen,<br />
besuchen im Semester zwischen 3- 5 Kurse, wobei fünf Kurse- vor allem auf höherem<br />
Level (300, 400)- schon sehr zeitintensiv sind.<br />
Die Beurteilung setzt sich aus Noten mehrerer Leistungserbringungen zusammen. Wenn<br />
man konsequent die Aufgaben erledigt, ist es nicht allzu schwer gute Noten zu erreichen.<br />
Im kanadischen System wird die Benotung an das Niveau des Kurses angepasst. Kurse auf<br />
Level 200 werden z.B. weniger streng benotet als Kurse auf Level 300 bzw 400.<br />
Im September hatte ich meinen Stundenplan so organisiert, dass ich lange Wochenenden<br />
hatte um durch Quebec und Ontario zu reisen.<br />
Das Kursmaterial war teuer. Bücher können gebraucht ge- und verkauft werden. Ein<br />
Verkauf im Concordia Bookstore bringt meist weniger als ein Zehntel vom bezahlten Preis.<br />
Ein höherer Preis könnte mit Glück im Concordia Coop Bookstore, einer studentischen<br />
Tauschbörse, erzielt werden. Im Schnitt habe ich für einen Kurs 80$ an Kursunterlagen<br />
ausgegeben.<br />
Concordia University ist gut organisiert. Amanda Holt, Koordinatorin für internationale<br />
Studenten, ist nach terminlicher Absprache erreichbar und ist für die Anmeldung zuständig.<br />
Das Büro für internationale Studenten, ISO und die Studentenvertreter CISA bieten ein<br />
vielseitiges Programm an, um den Aufenthalt schön zu gestalten. Außerdem gehört zur Uni<br />
ein neues Sportzentrum. Neben einem großen Fitnessstudio werden auch Sportkurse<br />
angeboten.<br />
Verpflichtend sieht die Uni eine Krankenversicherung für ca. 400 EUR pro Semester vor.<br />
Ich wünsche allen, die sich für ein Studium an der Concordia in Montréal bewerben, eine<br />
wunderschöne Zeit. Mit Sicherheit wird es ein spannender Aufenthalt mit vielen<br />
Erfahrungen. Ich habe sehr nette Leute kennen gelernt und denke oft an die schöne Zeit, die<br />
ich in dem internationalen Umfeld verbracht habe.