SS 2005 Nikolaus Cichy
SS 2005 Nikolaus Cichy
SS 2005 Nikolaus Cichy
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Bericht über ein Auslandssemester an der<br />
University of Ottawa, Kanada<br />
Student: <strong>Nikolaus</strong> <strong>Cichy</strong><br />
Zeitraum: Jänner <strong>2005</strong> – April <strong>2005</strong><br />
Studium in Wien: Internationale Betriebswirtschaft (BWZ)<br />
Art des Stipendiums: Joint Study<br />
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INHALTSVERZEICHNIS<br />
1. Anreise<br />
2. Unterkunft<br />
3. University of Ottawa<br />
4. Kurse<br />
5. Freizeit & Tipps<br />
6. Zusammenfassung<br />
7. Kontakt<br />
1. Anreise: Nach der Nominierung für das Stipendium ist es ratsam sich zeitnah um<br />
einen Flug nach Kanada zu kümmern. Diese sind nicht billig und werden bei<br />
kurzfristigen Buchungen wie üblich noch wesentlich teurer.<br />
Zu berücksichtigen ist, dass vor dem Semesterbeginn das Datum der Klausuren nicht<br />
bekannt ist. Die Universität gibt aber das Datum an, an dem das Semester endet.<br />
Dieses sollte als der frühest mögliche Rückflugtag betrachtet werden.<br />
2. Unterkunft: Die University of Ottawa ist gut organisiert und bietet Austausch-<br />
Studenten bei Bedarf ein Zimmer in einem Studentenheim am Campus an. Die<br />
Zahlung ist im Voraus für das gesamte Semester zu leisten. (Empfehlung: Internet-<br />
Banking). Man lebt am Campus, wo sich alle Universitätsgebäude und damit Hörsäle<br />
befinden. Anfahrtszeiten gibt es damit keine. Austauschstudenten werden meistens<br />
im Gebäudeteil „Marchand“ untergebracht. Das Gebäude ist 14 Stockwerke hoch,<br />
der Aufzug hält nur in jedem zweiten Stock!<br />
Das Leben im Studentenheim ermöglicht eine rasche Integration in die<br />
Studentengemeinschaft. In jedem Stockwerk gibt es abwechselnd einen<br />
Aufenthaltsraum mit Fernseher oder eine Küche. Diese Einrichtungen werden dann<br />
jeweils von zwei benachbarten Stockwerken benutzt. Internetzugang auf den<br />
Zimmern ist vorhanden (Verbindung).<br />
3. University of Ottawa: Die Universität ist in Form eines Campus organisiert. Nicht<br />
nur Hörsäle, Bibliothek, und Interneträume, sondern auch Sportanlagen inklusive<br />
Schwimmbecken und Kraftkammer sind hier vorhanden. Der Campus liegt nahezu<br />
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zentral in der Stadt, man erspart sich damit Anfahrtswege und auch Kosten für den<br />
Transport. Alle für Studenten wichtigen Orte lassen sich zu Fuß erreichen.<br />
In der Regel werden vier Kurse pro Semester belegt. Der Arbeitsaufwand pro Kurs ist<br />
etwas höher als am BWZ. Das liegt daran, dass in nahezu jedem Kurs ein Gruppen-<br />
Projekt zu machen ist, fast immer eine Zwischenklausur ansteht und das Semester<br />
mit der Endklausur endet. In manchen Kursen gibt es zusätzlich noch ein „Quiz“<br />
(klingt unterhaltsamer als es ist) oder Home Assignments. Mitarbeit wird meistens<br />
auch in die Benotung mit einbezogen. Man legt großen Wert auf Pünktlichkeit, ein<br />
Betreten des Lehrsaals während der stattfindenden Vorlesung wird als unhöflich und<br />
störend empfunden und sollte vermieden werden.<br />
Die Professoren und Vortragenden sind freundlich und professionell. Die meisten<br />
sind oder waren in der Wirtschaft tätig und bringen damit Erfahrung aus der Praxis<br />
mit. Das Besondere an der University of Ottawa ist die Tatsache, dass man jeden<br />
Kurs entweder in Englisch oder in Französisch belegen kann. Das gesamte<br />
Studienprogramm wird in zwei Sprachen angeboten. Man sollte jedoch vor der Wahl<br />
von Kursen in Französisch berücksichtigen, dass die Sprache durch den starken<br />
Akzent (Quebec) um einiges schwieriger zu verstehen ist als man es von Frankreich<br />
her gewohnt ist.<br />
Sehr empfehlenswert ist die Mitnahme eines Notebooks. Dieses erleichtert die Arbeit,<br />
insbesondere angesichts der vielen Projekte und Hausaufgaben und der Tatsache,<br />
dass die Vortragenden mit den Studenten mittels Homepage „kommunizieren“ und<br />
oft Ressourcen online stellen (Doc Depot). Ein Internetzugang befindet sich in jedem<br />
Zimmer des Studentenheimes.<br />
4. Kurse: Die von mir besuchten Kurse waren zumeist sehr interessant und<br />
vermittelten praktisches Wissen. Teil eines jeden Kurses war ein Gruppen-Projekt,<br />
welches mit einem Anteil von 20 – 30 % in die Endbenotung einging. Kurz nach<br />
Semesterbeginn konnte man einzelne Übungen noch „abwählen“ oder gegen andere<br />
tauschen. Hier die Auflistung meiner Studienkurse mit einer subjektiven Bewertung<br />
der Attraktivität:<br />
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Kurse im WS 02 / 03 Vortrags-Sprache Subjektive Bewertung<br />
Consumer Behaviour Englisch Sehr gut<br />
Services Marketing Englisch Gut<br />
International Accounting Englisch Ok<br />
Commerce International Französisch Ok<br />
Jeder Kurs setzt sich aus drei Vortragsstunden pro Woche zusammen, die meistens<br />
in einem Block, manchmal auch in zwei Einheiten zu eineinhalb Stunden abgehalten<br />
werden.<br />
5. Freizeit & Tipps: Ottawa ist zwar die Hauptstadt Kanadas, aber bei weitem nicht<br />
die größte und lebendigste Stadt des Landes. Wenn man reisen möchte, bieten sich<br />
Ausflüge nach Toronto, Montréal oder Québec City an, die alle halbwegs nahe sind<br />
(für kanadische Verhältnisse). Unter der Woche kommt man mit den hier<br />
vorhandenen Lokalen und Clubs einigermaßen aus. Im Winter ist Eislaufen am<br />
Rideau-Kanal ein Muss. Man spürt aber, dass die Stadt kulturell um einiges weniger<br />
als Wien zu bieten hat. Weiters zu erwähnen wäre, dass man seinen Ausweis vor<br />
dem Betreten aller Lokale mit Alkohol-Ausschank vorweisen muss. Rauchen in<br />
geschlossenen Räumen (inklusive Pubs und Clubs) ist verboten. Die Lokale<br />
schließen in der Regel um 2.00 Uhr in der Früh.<br />
Die ausgewiesenen Preise, auch in den Geschäften, beinhalten keine Steuer. In<br />
Restaurants oder Pubs ist der Service im Preis auch nicht mit einkalkuliert: Das<br />
Trinkgeld beträgt ca. 15 %.<br />
Die Unterhaltskosten in Ottawa sind mit denen in Wien vergleichbar, Manches ist<br />
günstiger. Der hohe Kurs des Euro gegenüber dem kanadischen Dollar zum<br />
Zeitpunkt meines Aufenthaltes in Ottawa hat zu überschaubaren Kosten beigetragen.<br />
Kontakt zu den kanadischen Studierenden ist in den meisten Fällen etwas<br />
eingeschränkt, wie immer bei Auslandsaufenthalten. Man hat aber die Chance im<br />
Zuge von Projekten an der Universität oder im Studentenheim Kontakte zu knüpfen.<br />
Die große Mehrheit der ausländischen Studierenden bleibt aber unter sich (Lernen,<br />
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Fortgehen, Reisen). Ich kann insgesamt von ausschließlich positiven Erfahrungen<br />
berichten.<br />
6. Zusammenfassung: Das Auslandssemester in Ottawa war ein interessantes und<br />
Horizonte erweiterndes Erlebnis. Die Verbesserung meiner Sprachkenntnisse<br />
(Englisch und Französisch), eine außereuropäische Perspektive auf die<br />
Weltgeschehnisse sowie praxisbezogene und gut organisierte Universitätskurse<br />
haben dazu beigetragen, dass ich ein Semester an der University of Ottawa<br />
empfehlen kann. Aktive und Interessierte sollten die Gelegenheit nutzen, die nahe<br />
liegenden großen kanadischen Städte und die nördliche Ostküste der USA zu<br />
erforschen, insbesondere New York.<br />
Was mich wesentlich gestört hat, waren die teilweise sehr tiefen Temperaturen im<br />
Jänner und Februar. Bei zeitweise bis zu -30°C und eisigem Wind hieß es warm<br />
anziehen oder zu Hause bleiben und fernsehen.<br />
7. Kontakt: Für weitere detaillierte Auskünfte und Tipps stehe ich gerne zur<br />
Verfügung. Auch das eine oder andere Foto wird sich finden, um einen besseren<br />
Eindruck vom Studium an der University of Ottawa zu vermitteln! Meine E-Mail-<br />
Adresse liegt im Büro für Internationale Beziehungen, Dr. Karl Lueger-Ring 1, 1010<br />
Wien und im Büro für Internationale Programme am BWZ auf!<br />
Mit freundlichem Gruss,<br />
<strong>Nikolaus</strong> <strong>Cichy</strong><br />
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